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  • 5 Sterne

    7 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbert M., 27.07.2016 bei bewertet

    Der 10-jährige Max Cohn fühlt sich schuldig an der Trennung seiner Eltern weil er kurz zuvor seinen Vater verwünscht hat, als dieser ihm aufgetragen hat, die Hinterlassenschaft seines Kaninchens fortzuräumen. Als sein Vater bereits seine Sachen packt fällt Max eine Schallplatte des großen Zabbatini in die Hände. Zabbatini war während des Krieges ein berühmter Magier, auf der Schallplatte befinden sich Zaubersprüche, darunter ein Zauber für die ewige Liebe. Max meint nun, damit die Lösung für sein Problem gefunden zu haben und schwatzt seinem Vater die Platte ab, findet auch einen Plattenspieler und macht sich ans Werk. Doch die Platte hat an der entscheidenden Stelle einen Sprung und er kann den Zauber bei seinen Eltern nicht anwenden. Max bleibt nun nichts anderes übrig, als nach dem Meister selbst zu suchen, um das Glück seiner Eltern wiederherzustellen. Er macht sich also auf die Suche nach dem alten Zauberer und wird tatsächlich fündig. Zabbatini lebt in einem Altersheim, ist alt frustiert und desillusioniert und ist von Max' Anliegen wenig begeistert. Dieser lässt sich jedoch nicht so einfach abschütteln.

    Max' Geschichte ist quasi die Krönung und der Abschluß von Zabbatinis Leben. Bis es allerdings soweit ist, spannt Emanuel Bergmann einen sehr weiten und überaus interessanten Bogen über die Zeit vor Mosche Goldenhirschs Geburt hinaus, der erst viel später zum großen Zabbatini werden soll. Er beginnt bei seinem Vater, dem Rabbi Laibl Goldenhirsch, der im ersten Weltkrieg eingezogen wird und bei seiner Heimkunft feststellen muss, dass seine Frau guter Hoffnung ist. „A Wunder“ wie sie sagt, und er nimmt dieses Wunder an. Nach ihrem Tod verlässt der junge Mosche sein zuhause und schließt sich einem Zauberzirkus an, um von dem berühmten Halbmondmann dessen Handwerk zu erlernen. Darüberhinaus verliebt er sich auch in dessen Assistentin und Lebensgefährtin, was ihm schlußendlich zum Verhängnis werden soll. Doch vorerst ist Mosche Zauberlehrling und Mädchen für alles. Später wird er selbst ein großer Magier, der mit viel Geschick und Glück die schwierigsten Situationen meistert. Doch leider nicht alle. Der Krieg fordert auch von ihm seinen Tribut. Obwohl er eine nichtjüdische Identität angenommen hat, wird er gefasst und in ein KZ verbracht. Danach erlangt er nie wieder seinen alten Glanz und seine große Berühmtheit. Zabbatini geht langsam aber stetig in der Versenkung unter – bis Max Cohn ihn findet.

    Diese Geschichte ist komisch und berührend zugleich, voll von Wortwitz und gleichzeitig traurig ob der Tragik dahinter, wenngleich diese tragischen Passagen in einem eher gleichmütigen Tonfall erzählt werden, so wie man etwas erzählt „weil es ja eh nicht mehr zu ändern ist“. Insgesamt sehr beeindruckend und eines der besten Bücher der letzten Zeit.

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  • 5 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 15.02.2016

    INHALT Der 10-jährige Max Cohn will verhindern, dass seine geliebten Eltern sich scheiden lassen und heuert dafür in Los Angeles den in die Jahre gekommenen Zauberkünstler "Zabbatini" an. Es gibt nur ein Problem: Der 88-Jährige Mosche Goldenhirsch aka Zabbatini will nur eines, nämlich sterben. Sein altes glamouröses Leben als Weltstar der Zauberbranche ist lange vorbei und alte Wunden wollen nicht verheilen...
    MEINUNG Endlich weiß ein Autor mal wieder richtig zu fabulieren. Ich habe das Buch mit großem literarischen Genuss gelesen. Emanuel Bergmann ist ein versierter Erzähler, der nichts dem Zufall überlässt. Sein Roman gliedert sich in zwei Erzählstränge, die am Ende zusammen geführt werden. Ein Erzählstrang beschäftigt sich mit dem Leben des einst schmächtigen Rabbinersohns Mosche (bzw. Moses) Goldenhirsch. Der zukünftige Zauberkünstler wuchs in ärmlichen Verhältnissen und ohne Mutter in Prag auf. Vom Vater wurde er oft verprügelt, so dass er sich eines Tages einem Zirkus anschloss und dort das Zauberhandwerk beim legendären "Halbmondmann" erlernte. In den 30er Jahren war er der gefeierte Star des Berliner Wintergartens. Als die Judenverfolgungen einsetzen, blieb auch er nicht verschont. Nun 2007, lebt er in einem Altersheim und vom Glanz vergangener Tage scheint nichts übrig geblieben zu sein. Mosche ist ein halb erloschener Charakter, der durch Max erst wieder zum Leben verführt wird. Der grummelige Alte will eigentlich nur seine Ruhe haben. Im Laufe der Handlung offenbart er zutiefst menschliche Charakterzüge. Für mich war er der wahre Held der Geschichte.
    Der zweite Erzählstrang nimmt den amerikanischen Jungen Max Cohn in den Blick, der ebenfalls über jüdische Wurzeln verfügt. Die Trennung seiner Eltern nimmt ihn sehr mit. Einzig in der Zauberei, die er durch Zufall durch eine Zabbatini-Schallplatte seines Vaters für sich entdeckt, findet er Halt. Denn der große Zauberer hat u.a. einen Zauber für die "ewige Liebe" erfunden. Infolge hat Max nur noch ein Ziel, seine Eltern wieder zusammen zu bringen. Max ist ein pfiffiger, aber auch verletzter Junge, der noch etwas in seiner Traumwelt lebt. Wie er sich mutig der fremden Person Zabbatini näherte und nicht mehr losließ, hat mir imponiert.
    Die Kombination aus Zeitgeschichte, Menschlichkeit, Liebe und Magie hat mich einfach ab der ersten Zeile begeistert und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Der Autor Emanuel Bergmann weiß das Spannungselement geschickt zu händeln, indem er kurz vor Romanende die Bombe, den sog. Trick (siehe Buchtitel), platzen lässt. Wer sich darüberhinaus für Zaubertricks und Mentalismus interessiert, wird an diesem Buch seine wahre Freude haben.
    Für den reichen, emotional mitreißenden, schonungslos offenen und sehr bildhaften Sprachstil Bergmanns konnte ich mich sofort begeistern. Einmal angelesen, konnte ich die Lektüre gar nicht wieder weglegen. Das lag vor allem an den ungemein realistisch wirkenden Beschreibungen von Zabbatinis Vergangenheit (goldene Zeiten als Star, Inhaftierung im KZ Auschwitz etc.). Vor dem Leserauge entstanden unwillkürlich spannende und erschreckende Bilder. Es war so, als ob man in einen Film aus 30er Jahren hineingezogen wurde. Gerade heute, in dieser multimedialen Welt, in der alles und jeder verfügbar zu sein scheint, ist es schön, wann man einen Blick zurück, in wesentlich unaufgeregtere und für Magie/Zauberei empfänglichere Zeiten werfen kann. Damals waren Zauberei und Zirkus noch großen Showevents. In der Gegenwart haben wir viel zu oft aufgehört, so zu staunen wie die damaligen Zirkusbesucher. Das Gefühl für den Augenblick und dessen Wert ist irgendwie verloren gegangen. Das Leben ist nicht immer leicht, warum sollten wir dann auf den vielfältigen Zauber, den es bereithält, verzichten?

    FAZIT
    Ein erstaunliches Romandebüt, das gleichermaßen fesselt, verblüfft und nachdenklich stimmt. Hier wird alles geboten, was die literarische Zauberkiste so zu bieten hat. Also lassen sich von Emanuel Bergmanns Erzählung verzaubern!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. J., 03.03.2016 bei bewertet

    Die Geschichte, angesiedelt auf zwei Zeitebenen, beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Prager Rabbi, der sich nichts sehnlicher als einen Sohn wünscht, geht durch ein ganz und gar weltliches „Wunder“ sein Wunsch in Erfüllung. Doch sein Sohn Mosche Goldenhirsch verlässt ihn früh und geht zum Zirkus. Fast 80 Jahre später stehen die Eltern von Max auf der anderen Seite der Welt vor der Scheidung. Auch er hofft auf ein Wunder oder besser gesagt auf Zauberei. Dabei soll ihm der Liebeszauber des einst berühmten und im Berlin der 40iger Jahre gefeierten Zabbatini helfen. Max begibt sich auf die Suche nach ihm , findet einen desillusioniert und verhärmten alten Mann und doch auch so viel mehr. Ein außergewöhnlicher Schreibstil, der schlicht und fast trocken, aber atmosphärisch dicht mit viel Sinn für feinen Humor, daherkommt, die leise erzählte, berührende Geschichte, die voller Magie, Zauberei und Tiefgang daherkommt, machen das Buch zu etwas ganz besonderem.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magdalena S., 20.06.2016

    Wie kann es falsch sein, einfach nur zu sein?
    Diese Frage beschäftigt nicht nur mich während des Lesens, sondern auch den zehnjährigen Max Cohn, der in diesem großartigen Roman eine Menge Dinge ins Rollen bringt, als er sich auf die Suche macht, einen Zauberer zu finden.

    Die Handlung verläuft auf zwei Ebenen: Zum einen haben wir Max im Jahr 2007, der sich nicht mit der Scheidung seiner Eltern abfinden will, und so den (einst) großen Zabbatini aufsucht, um ihn um einen Gefallen zu bitten, denn Max ist davon überzeugt, dass nur ein Liebeszauber seine Eltern wieder zusammen bringen kann. Auf der anderen Seite ist da Mosche, der sich während der Zeit des Nationalsozialismus einem Zirkus anschließt, um die Kunst der Magie zu erlernen. Er lernt schnell und er erkennt, wie er seine Rolle als Mentalist einsetzen kann und so auf kurze Zeit mit dem Namen der große Zabbatini bekannt wird. Wenn er nicht eigentlich Jude wäre, und genau dies wird ihm schließlich zum Verhängnis.

    Dem Autor gelingt es diese zwei Geschichten so stark und berührend miteinander zu verknüpfen, dass eine besondere Art von Magie entsteht. Die Charaktere wurden auf eine großartige Weise herausgearbeitet, und man hatte stets das Gefühl, dis Figuren als Personen des echten Lebens vor Augen zu haben. Vor allem der alte Zabbatini ist besonders gut gelungen, auch wenn er zuerst nicht sehr sympathisch wirkte, man konnte Verständnis für seine Handlungen sehen und dieser derbe Humor, den er an den Tag legt, bringt die Komik in den Roman. Ob es nun der stets betrunkene Zirkusdirektor, oder die Frau, die ihren Kater Adolf sucht, ist, man kann die Präsenz der Charaktere spüren und sehen.

    Emanuel Bergmann versteht es Elemente der dunklen Geschichte raffiniert mit dem Thema Magie, Hoffnung und Glaube zu verbinden. Ich fand es großartig, wie die geschichtlichen Aspekte den Platz in diesem Roman gefunden haben. Von der Judenverfolgung im Nazi-Deutschland aus Mosches Sicht, bis zu den Kindern im 21. Jahrhundert in Los Angeles, die keine Ahnung haben, was sich hinter dem Wort Konzentrationslager verbirgt. Vor allem die Passagen zur Machtergreifung Hitlers, bei der Mosche eigentlich nur zuschauen kann, waren sehr gut herausgearbeitet und die Begegnungen mit den Nazis wurden auf eine interessante Weise dargestellt. Das Okkulte spielte in dieser dunklen Zeit scheinbar eine große Rolle, das merkt man spätestens dann, als Adolf Hitler persönlich den großen Zabbatini um Rat bittet. Was mir auch gefallen hat, waren die Stellen, in denen Mosche von einem Kommissar angeheuert wurde, um einen Fall als Mentalist zu lösen. Mir stellt sich immer wieder die Frage, ob die Menschen wirklich naiv waren, als Beispiel der Kommissar, oder ob sie diesen Dingen nur Glauben schenkten, damit die trostlose Zeit einen Hoffnungsschimmer besitzt, aber im Grunde genau wussten, dass es nur um Tricks und "Lügengeschichten" geht, und doch eine Versicherung brauchten. Vermutlich eher zweiteres. Ich kann mir vorstellen, dass man sich in einer solchen Zeit gern in die Religion oder das Okkulte flüchtet, um sie zu überstehen. Genau dies wird in diesem Roman deutlich, denn Emanuel Bergmann besitzt einen Schreibstil, der berührt und Unausgesprochenes ausspricht.

    Ein besonderer, warmherziger Roman, der beweist, dass manchmal nur eine kleine gute Tat das Leben von Menschen retten kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana Z., 27.05.2016

    Das Cover zeigt ein gemaltes Bild eines Mannes, der etwas traurig und in sich gekehrt wirkt. Auf seiner Schulter sitzt ein kleiner Teufel. Das Bild ist zwar schön und passend gewählt, sieht aber aus, wie ein Buch, welches man im Buchregal meiner Oma vorfinden würde. Es wirkt leider etwas altmodisch. Daher hätte ich das Buch im Laden wohl nicht in Betracht gezogen – und so wohl leider auch um Haaresbreite dieses tolle Geschichte verpasst!


    Aber erst einmal der Reihe nach… Der Inhalt per Klappentext:
    Einst war er der 'Große Zabbatini', der 1939 in Berlin als Bühnenzauberer Erfolge feierte, heute ist er ein mürrischer alter Mann in Los Angeles, der den Glauben an die Magie des Lebens verloren hat. Bis ihn ein kleiner Junge aufsucht, der mit Zauberei die Scheidung seiner Eltern verhindern will. Ein bewegender und aberwitziger Roman über verlorene und wiedergewonnene Illusionen.

    Meine Meinung:
    Sie lieben Geschichten voller Zauber und Magie? Welche träumen lassen und das Herz berühren? Sodann ist dieses Buch eine gute Wahl. Es verzaubert und berührt auf seine ganz eigene Art!
    Der Autor hat hier wirklich eine wunderbare Geschichte geschaffen. Wir lernen gleich zwei Hauptpersonen kennen und verfolgen hier in verschiedenen Erzählsträngen ihren Geschichten. Die Charaktere gewinnen mit Zunahme der Geschichte an tiefe und wirken menschlich.


    Die Geschichte berührt und bannt den Leser sofort. Man möchte stetig weiter lesen und erfahren, wie ein schüchterner Junge zu einem unsympathischen, alten Zauberer werden konnte. Aber auch die Erzählungen über den 10 Jährigen Max sind ergreifend. Man wünscht ihm, dass sein größter Traum in Erfüllung gehen mag: Das seine Eltern sich nicht scheiden lassen! Würde der alte, verbitterte Zauberer hier weiterhelfen können, in den Max seine ganz Hoffnung setzt!?


    Das Ende der Geschichte war für mich sehr ergreifend und hielt viele unerwartete Wendungen bereit! Es hat mich sehr berührt und sehr zum Nachdenken angeregt. Was wäre alles anders, würden wir einander zuhören und andere ausreden lassen!


    Mein Fazit:
    Eine wundervolle, zauberhafte Geschichte, die mich sehr berührt hat.
    Hier vergebe ich eine ganz klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia M., 27.06.2016 bei bewertet

    Laibl Goldenhirsch muß in den Krieg ziehen und als er zurückkommt, ist seine Frau Rifka schwanger. Notgedrungen glaubt er an ein Wunder und so wird er schließlich Vater von Mosche Goldenhirsch. Doch die beiden tun sich schwer miteinander und als Rifka früh stirbt, reisst Mosche von zu Hause aus und schließt sich einem Zauber-Zirkus an. Dort geht er bei dem berühmten Halbmondmann in die Lehre und wird nebenbei der Liebhaber von dessen Freundin. Nach einem Unfall im Zirkus fliehen die beiden nach Berlin und er wird zum „großen Zabbatini“, bis der Halbmondmann ihn findet und ihn an die Nazis ausliefert……
    Im Jahr 2007 erfährt Max Cohn, dass seine Eltern sich scheiden lassen wollen. Er glaubt, dass er Schuld daran hat, weil er kurz zuvor seinen Vater verwünscht hat und meint, er müsste das wieder hinkriegen. Bei den Sachen seines Vaters findet er eine alte Schallplatte mit Aufnahmen von Zaubersprüchen des „großen Zabbatini“. Darauf soll sich ein Liebeszauber befinden und den will er bei seinen Eltern anwenden. Als er die Platte abspielen will, ist sie kaputt. Also macht er sich auf die Suche nach dem alten Zauberer und er wird auch fündig. Doch der alte Mann ist nicht geneigt, dem Knaben zu helfen – vorerst.
    In zwei Erzählsträngen springt Emanuel Bergmann abwechselnd zwischen den Anfängen von Mosche Goldenhirsch und seinem weiteren Leben, und der Misere von Max Cohn und somit dem Ende des Lebens des großen Zabbatini alias Mosche Goldenhirsch hin und her. Auf wundersame Weise spannt sich ein großer Bogen über ein langes ereignisreiches und auch tragisches Leben.
    Dieses Buch ist komisch, tiefsinnig, traurig, emotional, alles Mögliche. In jedem Fall ist es wert, gelesen zu werden.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela P., 12.03.2016

    Zwei auf den ersten Blick unterschiedliche Handlungsstränge vereint Emanuel Bergmann in seinem Debütroman „Der Trick“ auf großartige Weise.
    Abwechselnd werden Mosches und Max' Geschichten erzählt, beide einzigartig und doch mit Parallelen. Schließlich vereinigen sich die Perspektiven auf kuriose Weise bis hin zum harmonischen, schönen und gänzlich kitsch-freiem Ende.
    Durch seinen frischen, ausdrucksvollen Erzählstil nimmt der Autor den Leser mit durch die unterschiedlichsten Themen: Freundschaft, Liebe, Verrat, Angst, den Zirkus und den Holocaust.
    Selten hat ein einziges Buch bei mir so viele Emotionen angesprochen, ein positives Wechselbad der Gefühle.
    Bei der Charakterisierung der Personen ist Emanuel Bergmann meiner Meinung nach nicht alles ganz rund gelungen. In einer Szene ist Max überhaupt nicht seinem Alter und Entwicklungsstand dargestellt. Dies wird auch einfach so stehengelassen und unzureichend geklärt, was ich etwas schade fand.
    Bei manchen anderen Charakteren kam ich nicht immer ganz hinter ihre Handlungsmotive, weil sie mir etwas zu oberflächlich gezeichnet waren, wie z.B. die Eltern von Max. Da sie aber Nebencharaktere sind, kann ich darüber hinwegsehen
    Der Charakter des Mosche ist für mich dagegen am besten dargestellt. Man muss ihn nicht immer mögen, kann ihn aber verstehen.
    Fazit: Ich habe diese stimmungsvolle Geschichte sehr genossen, sie hat mich einfach verzaubert und in positiver Stimmung zurückgelassen. Sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gesine R., 09.03.2016

    Von kleinen Tricks und großen Wundern

    Mosche und Max sind zwei Jungs, die es nicht grade leicht haben.
    Mosche lebt in Prag, als Sohn eines Rabbiners. Er muss in den 1920er- Jahren erleben, wie seine Mutter stirbt, und sein Vater zum jähzornigen Alkoholiker wird. In einer Zirkusaufführung wird ihm klar: es wird Zeit, seinen eigenen Weig zu finden! So wird er der Lehrling des berühmten „Halbmondmanns“, eines Magiers, der mit seiner hübschen Assistentin durch Deutschland tingelt.
    Bald kann Mosche sich als Mentalist selbständig machen – und wird „der Große Zabbatini“.

    Max lebt dagegen in L.A., im Jahr 2007 erfährt er, dass seine Eltern sich trennen. Beim Umzug fällt Max eine uralte Schallplatte aus der Sammlung seines Vaters in die Hand, darauf der Liebeszauber eines geheimnisvollen Magiers. Max ist klar – wenn, dann kann nur jener die Ehe der Eltern retten. So macht sich Max auf die Suche nach dem "Großen Zabbatini"…

    Emanuel Bergmann, geb. 1972, studierte zunächst Film und Journalismus in L.A., war für verschiedene Filmproduktionen tätig, bevor er 2008 seinen ersten (und bereits verfilmten) Roman „Becks letzter Sommer“ veröffentlichte. „Der Trick“ ist Bergmanns vierter Roman.

    Mich haben die beiden Erzählstränge von Mosche und Max richtiggehend gefesselt, vom Anfang bis zum Ende. So unterschiedlich die Zeiten sind, in denen die beiden leben, so gibt es doch etliche Berührungspunkte: der Verlust einer liebevollen Familie und die Liebe zur Zauberei und Magie. Mit Mosche reisen wir durch die lebendigen, nostalgischen 1920er Jahre, aber begegnen auch den Grausamkeiten des Nazi-Regimes. Max´Geschichte zeigt, dass auch in der heutigen, technologisierten und relativ behüteten westlichen Welt private Dramen lauern.

    Immer wieder sorgt der Autor für Überraschungen – wie ein versierter Zauberer zieht er alle möglichen Wendungen aus seinem Zylinder, so dass das Buch mir nie langweilig wurde.

    Nicht alle Personen sind immer gut und heldenhaft – sie zeigen ihre Ecken und Kanten, benehmen sich auch mal daneben, besonders der 88-jährige Mosche ist kein pflegeleichter Opi! Gerade das macht den Roman aber auch so berührend.

    Mein persönlicher „Oscar“ geht an die Nebendarstellerin Rosl, das couragierte „Omchen“ – aus ihrer Geschichte lernen wir, dass wir der älteren Generation viel mehr Respekt zollen sollten, und vor allem sollten wir ihren Geschichten zuhören!

    Fazit: wohlverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die sich mit unserer jüngsten Zeitgeschichte und ihren Folgen beschäftigen wollen – auf unterhaltsame und doch sehr berührende Weise.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 27.03.2016

    Mosche Goldenhirsch ist ein einsames Kind. Nachdem seine Mutter gestorben ist verfällt sein Vater, ein Rabbiner, dem Alkohol. Er vernachlässigt und schlägt seinen Sohn. Der Schlosser, der eine Etage darüber wohnt und, wie alle wissen, der leibliche Vater von Mosche ist, macht ihm eine Freude mit einem Zirkusbesuch. Dort erlebt Mosche zum ersten Mal Magie. Ein Zauberer mit Namen Halbmondmann und dessen Assistentin, die persische Prinzessin, im wirklichen Leben eine Berlinerin mit Namen Julia, treten dort auf. Mosche verliebt sich sofort in die "Prinzessin" und in die Magie. Als er das Leben mit seinem Vater nicht mehr aushält, schließt er sich diesem Zauberer an und lernt allerlei Tricks und die Liebe kennen. Parallel dazu wird in Emanuel Bergmanns Roman über das Leben von Max Cohn aus Los Angelos berichtet. Seine Eltern wollen sich scheiden lassen und er versucht alles, sie daran zu hindern. Dabei fällt ihn eine alte Schallplatte des großen Zabbatini in die Hände, auf dem auch ein, leider durch Kratzer nicht mehr hörbarer, Liebeszauber darauf ist. Nur dieser, davon ist Max überzeugt, kann seine Eltern wieder zusammenbringen. Er macht sich auf die Suche nach dem großen Zauberer.
    Dieser Roman spielt in zwei Zeit- und Raumebenen. Mosches Weg führt von 1934 bis 2007 von seinem Geburtsort Prag über viele Städte in Europa in denen er mit seiner Zaubershow auftrat, über Berlin mit seiner Nazivergangenheit und über die Konzentrationslager in die USA. Aus Max Leben wird - immer abwechselnd mit Mosches - in der Jetztzeit berichtet. Ein Roman über den Glauben, den geistlichen wie den spirituellen und den Glauben an Menschen und die Menschheit und die Liebe. Hoch interessant, mal düster auf Grund der schweren Kindheit und der Berichte über die Konzentrationslager, mal heiter und zum Schmunzeln, wenn es um Liebe und Freundschaften geht, hat Emanuel Bergmann diese Lebensgeschichten erzählt.

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  • 5 Sterne

    Herbert M., 25.05.2016

    Der 10-jährige Max Cohn fühlt sich schuldig an der Trennung seiner Eltern weil er kurz zuvor seinen Vater verwünscht hat, als dieser ihm aufgetragen hat, die Hinterlassenschaft seines Kaninchens fortzuräumen. Als sein Vater bereits seine Sachen packt fällt Max eine Schallplatte des großen Zabbatini in die Hände. Zabbatini war während des Krieges ein berühmter Magier, auf der Schallplatte befinden sich Zaubersprüche, darunter ein Zauber für die ewige Liebe. Max meint nun, damit die Lösung für sein Problem gefunden zu haben und schwatzt seinem Vater die Platte ab, findet auch einen Plattenspieler und macht sich ans Werk. Doch die Platte hat an der entscheidenden Stelle einen Sprung und er kann den Zauber bei seinen Eltern nicht anwenden. Max bleibt nun nichts anderes übrig, als nach dem Meister selbst zu suchen, um das Glück seiner Eltern wiederherzustellen. Er macht sich also auf die Suche nach dem alten Zauberer und wird tatsächlich fündig. Zabbatini lebt in einem Altersheim, ist alt frustiert und desillusioniert und ist von Max' Anliegen wenig begeistert. Dieser lässt sich jedoch nicht so einfach abschütteln.

    Max' Geschichte ist quasi die Krönung und der Abschluß von Zabbatinis Leben. Bis es allerdings soweit ist, spannt Emanuel Bergmann einen sehr weiten und überaus interessanten Bogen über die Zeit vor Mosche Goldenhirschs Geburt hinaus, der erst viel später zum großen Zabbatini werden soll. Er beginnt bei seinem Vater, dem Rabbi Laibl Goldenhirsch, der im ersten Weltkrieg eingezogen wird und bei seiner Heimkunft feststellen muss, dass seine Frau guter Hoffnung ist. „A Wunder“ wie sie sagt, und er nimmt dieses Wunder an. Nach ihrem Tod verlässt der junge Mosche sein zuhause und schließt sich einem Zauberzirkus an, um von dem berühmten Halbmondmann dessen Handwerk zu erlernen. Darüberhinaus verliebt er sich auch in dessen Assistentin und Lebensgefährtin, was ihm schlußendlich zum Verhängnis werden soll. Doch vorerst ist Mosche Zauberlehrling und Mädchen für alles. Später wird er selbst ein großer Magier, der mit viel Geschick und Glück die schwierigsten Situationen meistert. Doch leider nicht alle. Der Krieg fordert auch von ihm seinen Tribut. Obwohl er eine nichtjüdische Identität angenommen hat, wird er gefasst und in ein KZ verbracht. Danach erlangt er nie wieder seinen alten Glanz und seine große Berühmtheit. Zabbatini geht langsam aber stetig in der Versenkung unter – bis Max Cohn ihn findet.

    Diese Geschichte ist komisch und berührend zugleich, voll von Wortwitz und gleichzeitig traurig ob der Tragik dahinter, wenngleich diese tragischen Passagen in einem eher gleichmütigen Tonfall erzählt werden, so wie man etwas erzählt „weil es ja eh nicht mehr zu ändern ist“. Insgesamt sehr beeindruckend und eines der besten Bücher der letzten Zeit.

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  • 5 Sterne

    Herbert M., 30.05.2016

    Der 10-jährige Max Cohn fühlt sich schuldig an der Trennung seiner Eltern weil er kurz zuvor seinen Vater verwünscht hat, als dieser ihm aufgetragen hat, die Hinterlassenschaft seines Kaninchens fortzuräumen. Als sein Vater bereits seine Sachen packt fällt Max eine Schallplatte des großen Zabbatini in die Hände. Zabbatini war während des Krieges ein berühmter Magier, auf der Schallplatte befinden sich Zaubersprüche, darunter ein Zauber für die ewige Liebe. Max meint nun, damit die Lösung für sein Problem gefunden zu haben und schwatzt seinem Vater die Platte ab, findet auch einen Plattenspieler und macht sich ans Werk. Doch die Platte hat an der entscheidenden Stelle einen Sprung und er kann den Zauber bei seinen Eltern nicht anwenden. Max bleibt nun nichts anderes übrig, als nach dem Meister selbst zu suchen, um das Glück seiner Eltern wiederherzustellen. Er macht sich also auf die Suche nach dem alten Zauberer und wird tatsächlich fündig. Zabbatini lebt in einem Altersheim, ist alt frustiert und desillusioniert und ist von Max' Anliegen wenig begeistert. Dieser lässt sich jedoch nicht so einfach abschütteln.

    Max' Geschichte ist quasi die Krönung und der Abschluß von Zabbatinis Leben. Bis es allerdings soweit ist, spannt Emanuel Bergmann einen sehr weiten und überaus interessanten Bogen über die Zeit vor Mosche Goldenhirschs Geburt hinaus, der erst viel später zum großen Zabbatini werden soll. Er beginnt bei seinem Vater, dem Rabbi Laibl Goldenhirsch, der im ersten Weltkrieg eingezogen wird und bei seiner Heimkunft feststellen muss, dass seine Frau guter Hoffnung ist. „A Wunder“ wie sie sagt, und er nimmt dieses Wunder an. Nach ihrem Tod verlässt der junge Mosche sein zuhause und schließt sich einem Zauberzirkus an, um von dem berühmten Halbmondmann dessen Handwerk zu erlernen. Darüberhinaus verliebt er sich auch in dessen Assistentin und Lebensgefährtin, was ihm schlußendlich zum Verhängnis werden soll. Doch vorerst ist Mosche Zauberlehrling und Mädchen für alles. Später wird er selbst ein großer Magier, der mit viel Geschick und Glück die schwierigsten Situationen meistert. Doch leider nicht alle. Der Krieg fordert auch von ihm seinen Tribut. Obwohl er eine nichtjüdische Identität angenommen hat, wird er gefasst und in ein KZ verbracht. Danach erlangt er nie wieder seinen alten Glanz und seine große Berühmtheit. Zabbatini geht langsam aber stetig in der Versenkung unter – bis Max Cohn ihn findet.

    Diese Geschichte ist komisch und berührend zugleich, voll von Wortwitz und gleichzeitig traurig ob der Tragik dahinter, wenngleich diese tragischen Passagen in einem eher gleichmütigen Tonfall erzählt werden, so wie man etwas erzählt „weil es ja eh nicht mehr zu ändern ist“. Insgesamt sehr beeindruckend und eines der besten Bücher der letzten Zeit.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 04.03.2016 bei bewertet

    In „Der Trick“ werden die Geschichten von Mosche und Max erzählt:

    Mosche Goldenhirsch, der zum Ende des ersten Weltkriegs in Prag geboren wird; sein Vater, Rabbi, glaubt nicht so Recht an die unbefleckte Empfängnis, von der seine Frau ihm nach seiner frühzeitigen und endgültigen Rückkehr aus dem Krieg erzählt. Mosches Eltern halten sich an die Absprache, nicht dieses jeweilige Geheimnis des anderen zu thematisieren. Als Mosche ungefähr acht Jahre alt ist, kämpft seine Mutter mit dem Tod; der Nachbar Moses von oben will sie unbedingt sehen, was zu einer größeren Szene vor Mosches Augen führt. Der Junge kümmert sich rührend um seine Mutter und nachdem sie in seinen Armen verstorben ist, kümmert Moses sich ohne das Wissen des Rabbi um ihn, z.B. führt er Mosches eines Abends in den gastierenden Zauber-Zirkus aus. Dort darf er in der Vorführung bei einem Zaubertrick dem „Halbmondmann“ assistieren, „fängt Feuer“, läuft später von zu Hause weg; er will unbedingt beim „Halbmondmann“ in die Lehre gehen und selber Magier werden. Seine Reise um den bereits abgereisten Zauber-Zirkus zu finden, sein beruflicher und privater Werdegang, mit Höhen und Tiefen, auch besonders in der Zeit des zweiten Weltkrieges werden beschrieben....

    Max, 1997 geboren, lebt mit seinen Eltern in Los Angeles; er ist zehn Jahre alt, als seine Eltern sich trennen und die Scheidung wollen. Beim Auszug des Vaters hilft Max einen Karton zu tragen, der ihm hinfällt und einiges herausfällt. Beim Einsammeln hält Max eine Schallplatte in der Hand mit Zaubersprüchen des Grossen Zabbatini; einer davon ist der für die ewige Liebe. Max läßt sich diese LP von seinem Vater schenken und will den Zauberspruch bei seinen Eltern anwenden. Doch leider hat die Platte an der entscheidenden Stelle einen Sprung und so macht sich Max auf, den Grossen Zabbatini zu finden....

    Die beiden Erzählstränge wechseln sich kapitelweise ab, weisen manchesmal Parallelen auf und natürlich begegnen sich die beiden..., mehr verrate ich nicht.

    Emanuel Bergmann hat eine wunderbare Geschichte geschrieben, dabei gut recherchiertes Wissen über Zauberkunst, Judentum, die Nazizeit zusammengefügt, sehr spannend, mit einer ordentlichen Portion Humor und Dramatik erzählt. Es gibt so viele Wendungen, Unvorhergesehenes, Fäden, die nach vielen Jahren zusammenlaufen...
    Mich hat dieses Buch sehr gefangen und begeistert; es fällt schwer, es mal aus der Hand zu legen.

    Was für ein Debütroman! Meine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 04.03.2016

    In „Der Trick“ werden die Geschichten von Mosche und Max erzählt:

    Mosche Goldenhirsch, der zum Ende des ersten Weltkriegs in Prag geboren wird; sein Vater, Rabbi, glaubt nicht so Recht an die unbefleckte Empfängnis, von der seine Frau ihm nach seiner frühzeitigen und endgültigen Rückkehr aus dem Krieg erzählt. Mosches Eltern halten sich an die Absprache, nicht dieses jeweilige Geheimnis des anderen zu thematisieren. Als Mosche ungefähr acht Jahre alt ist, kämpft seine Mutter mit dem Tod; der Nachbar Moses von oben will sie unbedingt sehen, was zu einer größeren Szene vor Mosches Augen führt. Der Junge kümmert sich rührend um seine Mutter und nachdem sie in seinen Armen verstorben ist, kümmert Moses sich ohne das Wissen des Rabbi um ihn, z.B. führt er Mosches eines Abends in den gastierenden Zauber-Zirkus aus. Dort darf er in der Vorführung bei einem Zaubertrick dem „Halbmondmann“ assistieren, „fängt Feuer“, läuft später von zu Hause weg; er will unbedingt beim „Halbmondmann“ in die Lehre gehen und selber Magier werden. Seine Reise um den bereits abgereisten Zauber-Zirkus zu finden, sein beruflicher und privater Werdegang, mit Höhen und Tiefen, auch besonders in der Zeit des zweiten Weltkrieges werden beschrieben....

    Max, 1997 geboren, lebt mit seinen Eltern in Los Angeles; er ist zehn Jahre alt, als seine Eltern sich trennen und die Scheidung wollen. Beim Auszug des Vaters hilft Max einen Karton zu tragen, der ihm hinfällt und einiges herausfällt. Beim Einsammeln hält Max eine Schallplatte in der Hand mit Zaubersprüchen des Grossen Zabbatini; einer davon ist der für die ewige Liebe. Max läßt sich diese LP von seinem Vater schenken und will den Zauberspruch bei seinen Eltern anwenden. Doch leider hat die Platte an der entscheidenden Stelle einen Sprung und so macht sich Max auf, den Grossen Zabbatini zu finden....

    Die beiden Erzählstränge wechseln sich kapitelweise ab, weisen manchesmal Parallelen auf und natürlich begegnen sich die beiden..., mehr verrate ich nicht.

    Emanuel Bergmann hat eine wunderbare Geschichte geschrieben, dabei gut recherchiertes Wissen über Zauberkunst, Judentum, die Nazizeit zusammengefügt, sehr spannend, mit einer ordentlichen Portion Humor und Dramatik erzählt. Es gibt so viele Wendungen, Unvorhergesehenes, Fäden, die nach vielen Jahren zusammenlaufen...
    Mich hat dieses Buch sehr gefangen und begeistert; es fällt schwer, es mal aus der Hand zu legen.

    Was für ein Debütroman! Meine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Sonja K., 22.03.2016

    Die Geschichte beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts bei den Eltern von Mosche Goldenhirsch, in Prag. 1919 wird er geboren. 1934 verlässt er das Elternhaus, nachdem ihm ein Besuch in einem Wanderzirkus verzaubert hat. Er beschließt dem Zirkus zu folgen.

    2007, Los Angeles, Max Cohn ist zehn, als seine Eltern beschließen sich zu trennen. Der Junge kommt mit der Trennung nicht klar und versucht alles, um sie zu verhindern. Sein letzter Strohhalm ist ein Liebeszauber des "Großen Zabbatinis", den er auf einer alten Schallplatte entdeckt. Doch leider hat diese einen Sprung und so kann er sich den Liebeszauber nicht anhören. Er macht sie auf den Weg um Zabbatini zu besuchen.

    Emanuel Bergmann erzählt die Geschichte in zwei Erzählsträngen. Abwechselnd begleiten wir Mosche und Max. So unterschiedlich die Zeiten, in denen beide geboren worden sind, gibt es doch Ähnlichkeiten und Parallelen und der Autor erzählt in einem wahrhaft mittreissendem Schreibstil von den beiden Figuren. So macht es auch nichts aus, dass wir als Leser von einer Figur zu anderen springen, schnell ist doch klar, dass es sich bei Mosche um den Mann handelt, den der junge Max viele Jahre später sucht.

    Durch die eingschobenen Rückblenden bekommen wir die Lebensgeschichte des Mosche Goldenhirsch erzählt. Eine berührende Geschichte, eine Geschichte, die meisterhaft, fast zauberhaft vom Autor erzählt wird, die aber auch sehr tragische und traurige Momente in sich birgt und gerade am Ende hin immer bewegender wird. Dabei ist es gerade die Sprache, die Erählkunst des Autors, die einen durch diese Geschichte trägt, die es schafft, mitzufühlen, mitzuerleben und mit den Augen der Protagonisten zu sehen und zu hoffen. Dennoch ist es nicht nur düster und beklemmend, nicht nur traurig. Der Autor hat trotz allem auch viele humorige Szenen mit eingebaut, die einen auch schmunzeln lassen. Vor allem hat er den Figuren Leben eingehaucht, man kann sich alles so gut vorstellen, auch die Entwicklung, die sie in dieser Geschichte durchlaufen. Am Ende schließt sich der Kreis der Figuren und der Leser bleibt gefangen zurück.

    Eine Geschichte, die einen so schnell nicht wieder loslässt, die nachhallt und die den Leser verzaubert.

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  • 5 Sterne

    Sonja K., 22.03.2016 bei bewertet

    Die Geschichte beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts bei den Eltern von Mosche Goldenhirsch, in Prag. 1919 wird er geboren. 1934 verlässt er das Elternhaus, nachdem ihm ein Besuch in einem Wanderzirkus verzaubert hat. Er beschließt dem Zirkus zu folgen.

    2007, Los Angeles, Max Cohn ist zehn, als seine Eltern beschließen sich zu trennen. Der Junge kommt mit der Trennung nicht klar und versucht alles, um sie zu verhindern. Sein letzter Strohhalm ist ein Liebeszauber des "Großen Zabbatinis", den er auf einer alten Schallplatte entdeckt. Doch leider hat diese einen Sprung und so kann er sich den Liebeszauber nicht anhören. Er macht sie auf den Weg um Zabbatini zu besuchen.

    Emanuel Bergmann erzählt die Geschichte in zwei Erzählsträngen. Abwechselnd begleiten wir Mosche und Max. So unterschiedlich die Zeiten, in denen beide geboren worden sind, gibt es doch Ähnlichkeiten und Parallelen und der Autor erzählt in einem wahrhaft mittreissendem Schreibstil von den beiden Figuren. So macht es auch nichts aus, dass wir als Leser von einer Figur zu anderen springen, schnell ist doch klar, dass es sich bei Mosche um den Mann handelt, den der junge Max viele Jahre später sucht.

    Durch die eingschobenen Rückblenden bekommen wir die Lebensgeschichte des Mosche Goldenhirsch erzählt. Eine berührende Geschichte, eine Geschichte, die meisterhaft, fast zauberhaft vom Autor erzählt wird, die aber auch sehr tragische und traurige Momente in sich birgt und gerade am Ende hin immer bewegender wird. Dabei ist es gerade die Sprache, die Erählkunst des Autors, die einen durch diese Geschichte trägt, die es schafft, mitzufühlen, mitzuerleben und mit den Augen der Protagonisten zu sehen und zu hoffen. Dennoch ist es nicht nur düster und beklemmend, nicht nur traurig. Der Autor hat trotz allem auch viele humorige Szenen mit eingebaut, die einen auch schmunzeln lassen. Vor allem hat er den Figuren Leben eingehaucht, man kann sich alles so gut vorstellen, auch die Entwicklung, die sie in dieser Geschichte durchlaufen. Am Ende schließt sich der Kreis der Figuren und der Leser bleibt gefangen zurück.

    Eine Geschichte, die einen so schnell nicht wieder loslässt, die nachhallt und die den Leser verzaubert.

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  • 5 Sterne

    Sylvia M., 24.06.2016 bei bewertet

    Laibl Goldenhirsch muß in den Krieg ziehen und als er zurückkommt, ist seine Frau Rifka schwanger. Notgedrungen glaubt er an ein Wunder und so wird er schließlich Vater von Mosche Goldenhirsch. Doch die beiden tun sich schwer miteinander und als Rifka früh stirbt, reisst Mosche von zu Hause aus und schließt sich einem Zauber-Zirkus an. Dort geht er bei dem berühmten Halbmondmann in die Lehre und wird nebenbei der Liebhaber von dessen Freundin. Nach einem Unfall im Zirkus fliehen die beiden nach Berlin und er wird zum „großen Zabbatini“, bis der Halbmondmann ihn findet und ihn an die Nazis ausliefert……
    Im Jahr 2007 erfährt Max Cohn, dass seine Eltern sich scheiden lassen wollen. Er glaubt, dass er Schuld daran hat, weil er kurz zuvor seinen Vater verwünscht hat und meint, er müsste das wieder hinkriegen. Bei den Sachen seines Vaters findet er eine alte Schallplatte mit Aufnahmen von Zaubersprüchen des „großen Zabbatini“. Darauf soll sich ein Liebeszauber befinden und den will er bei seinen Eltern anwenden. Als er die Platte abspielen will, ist sie kaputt. Also macht er sich auf die Suche nach dem alten Zauberer und er wird auch fündig. Doch der alte Mann ist nicht geneigt, dem Knaben zu helfen – vorerst.
    In zwei Erzählsträngen springt Emanuel Bergmann abwechselnd zwischen den Anfängen von Mosche Goldenhirsch und seinem weiteren Leben, und der Misere von Max Cohn und somit dem Ende des Lebens des großen Zabbatini alias Mosche Goldenhirsch hin und her. Auf wundersame Weise spannt sich ein großer Bogen über ein langes ereignisreiches und auch tragisches Leben.
    Dieses Buch ist komisch, tiefsinnig, traurig, emotional, alles Mögliche. In jedem Fall ist es wert, gelesen zu werden.

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  • 5 Sterne

    S. J., 03.03.2016

    Die Geschichte, angesiedelt auf zwei Zeitebenen, beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Prager Rabbi, der sich nichts sehnlicher als einen Sohn wünscht, geht durch ein ganz und gar weltliches „Wunder“ sein Wunsch in Erfüllung. Doch sein Sohn Mosche Goldenhirsch verlässt ihn früh und geht zum Zirkus. Fast 80 Jahre später stehen die Eltern von Max auf der anderen Seite der Welt vor der Scheidung. Auch er hofft auf ein Wunder oder besser gesagt auf Zauberei. Dabei soll ihm der Liebeszauber des einst berühmten und im Berlin der 40iger Jahre gefeierten Zabbatini helfen. Max begibt sich auf die Suche nach ihm , findet einen desillusioniert und verhärmten alten Mann und doch auch so viel mehr. Ein außergewöhnlicher Schreibstil, der schlicht und fast trocken, aber atmosphärisch dicht mit viel Sinn für feinen Humor, daherkommt, die leise erzählte, berührende Geschichte, die voller Magie, Zauberei und Tiefgang daherkommt, machen das Buch zu etwas ganz besonderem.

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  • 4 Sterne

    bblubber b., 15.06.2016 bei bewertet

    Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und hat zwei jugendliche, männliche Hauptdarsteller.

    Zum einen ist da Mosche Goldenhirsch, der zum Ende des ersten Weltkrieges in Prag geboren wird. Seine Eltern sind gläubige Juden, sein Vater ist ein Rabbi, der sich sehr sorgt, dass sein Sohn den Glauben nicht richtig ernst nehmen könnte. Aber Mosche will Zauberer werden und Mentalist. Er schließ sich einem Zirkus na, um zu lernen und sich aus der engen Welt seines Vaters zu befreien.

    In der nahen Gegenwart ist der Hauptprotagonist Max, dessen Eltern sich gerade trennen. Max möchte aber, dass die beiden sich wieder versöhnen. Als er von dem großen Zauberer Zabbatini hört, beschließt er diesen zu suchen und ihn zu bitten, seine Eltern mit einem Zauber und mit Magie wieder zusammenzubringen.

    Diese zwei Zeitebenen bieten dem Autor die Möglichkeit, einen langen Zeitraum gesellschaftlich und menschlich aufzuarbeiten. Er schreckt dabei auch vor Judenverfolgung und KZ-Aufenthalt nicht zurück. Durch die teilweise sehr kindliche Erlebniswelt der zwei Jungen bekommt das Buch allerdings trotz aller Dramatik eine naive und unverstellte Koloratur und der Leser muss immer wieder schmunzeln und lächeln, über die Ansichten und Erkenntnisse von Max und Mosche.

    Langsam steuern die zwei Handlungsstränge und die zwei „Helden“ aufeinander zu. Im letzten Abschnitt treffen sie dann aufeinander und Max versucht mit Mosches Hilfe seine Idee in die Tat umzusetzen. Mehr will ich jetzt nicht verraten.

    Der Erzählstil ist gut lesbar und trotz der jugendlichen Sichtweise nicht zu einfältig und platt. Ein bisschen hat mich gestört, dass der Autor nicht immer die Handlung der Protas so beschreibt, dass ich sie ganz nachvollziehen konnte. Manchmal passieren Zufälle, die ich etwas gestellt fand. Und vor allem die Welt von Mosche wird mir zu wenig differenziert beschrieben. Ich finde Bücher in und um den zweiten Weltkrieg immer sehr interessant aber hier hat mir etwas die Intensität gefehlt. Das Berlin 1943 kam bei mir nicht an. Max in den USA passte da schon besser.
    Ein interessantes Debüt.

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  • 4 Sterne

    bblubber b., 15.06.2016

    Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und hat zwei jugendliche, männliche Hauptdarsteller.

    Zum einen ist da Mosche Goldenhirsch, der zum Ende des ersten Weltkrieges in Prag geboren wird. Seine Eltern sind gläubige Juden, sein Vater ist ein Rabbi, der sich sehr sorgt, dass sein Sohn den Glauben nicht richtig ernst nehmen könnte. Aber Mosche will Zauberer werden und Mentalist. Er schließ sich einem Zirkus na, um zu lernen und sich aus der engen Welt seines Vaters zu befreien.

    In der nahen Gegenwart ist der Hauptprotagonist Max, dessen Eltern sich gerade trennen. Max möchte aber, dass die beiden sich wieder versöhnen. Als er von dem großen Zauberer Zabbatini hört, beschließt er diesen zu suchen und ihn zu bitten, seine Eltern mit einem Zauber und mit Magie wieder zusammenzubringen.

    Diese zwei Zeitebenen bieten dem Autor die Möglichkeit, einen langen Zeitraum gesellschaftlich und menschlich aufzuarbeiten. Er schreckt dabei auch vor Judenverfolgung und KZ-Aufenthalt nicht zurück. Durch die teilweise sehr kindliche Erlebniswelt der zwei Jungen bekommt das Buch allerdings trotz aller Dramatik eine naive und unverstellte Koloratur und der Leser muss immer wieder schmunzeln und lächeln, über die Ansichten und Erkenntnisse von Max und Mosche.

    Langsam steuern die zwei Handlungsstränge und die zwei „Helden“ aufeinander zu. Im letzten Abschnitt treffen sie dann aufeinander und Max versucht mit Mosches Hilfe seine Idee in die Tat umzusetzen. Mehr will ich jetzt nicht verraten.

    Der Erzählstil ist gut lesbar und trotz der jugendlichen Sichtweise nicht zu einfältig und platt. Ein bisschen hat mich gestört, dass der Autor nicht immer die Handlung der Protas so beschreibt, dass ich sie ganz nachvollziehen konnte. Manchmal passieren Zufälle, die ich etwas gestellt fand. Und vor allem die Welt von Mosche wird mir zu wenig differenziert beschrieben. Ich finde Bücher in und um den zweiten Weltkrieg immer sehr interessant aber hier hat mir etwas die Intensität gefehlt. Das Berlin 1943 kam bei mir nicht an. Max in den USA passte da schon besser.
    Ein interessantes Debüt.

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  • 4 Sterne

    Fornika .., 14.02.2016

    Mosche wird Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts als Sohn eines Rabbiners in Prag geboren. Bald ist er auf der Flucht, vor der strengen Hand des Vaters, des lieblosen Familienlebens. Er landet in der bezaubernden Welt des Zirkus, entdeckt seine Liebe zur Magie, zur Illusion. Illusion ist auch die Sicherheit, in der er sich wiegt. Denn der Antisemitismus macht auch vor dem Zirkus nicht Halt.
    Etliche Jahrzehnte später steht der Junge Max vor den Trümmern seiner Familie. Seine Eltern wollen die Scheidung. Klar, dass Max das nicht einfach zulassen kann. Ein Zauber muss her, der größte Liebeszauber der Welt. Den kennt aber nur einer, der große Zabbatini.

    Bergmann nimmt uns mit in die Welt der Illusionen, der magischen Tricks und Mentalisten. Immer liegt ein Hauch von Magie in der Luft, auch wenn die harte Realität Zabbatini einholt. Das Ganze wird von einem feinen Humor begleitet, der so manche Gegebenheit entschärft. Trotzdem verschließt Bergmann nie die Augen vor den Grausamkeiten, die Zabbatinis Weg kreuzen.
    Zabbatini ist kein durchweg liebenswerter Charakter, er hat viele Fehler, neigt oft zum Egoismus, ist mit dem Alter knurrig geworden. Gerade diese realitätsnahe Gestaltung macht ihn aber umso greifbarer, welcher Mensch ist schon fehlerfrei? Max bleibt etwas blass, obwohl auch er große Momente hat, in denen er mit seiner Pfiffigkeit glänzen darf. Die beiden geben ein herrliches Team ab und man schaut ihnen gerne zu.
    Die Geschichte springt zwischen den heutigen Ereignissen und Zabbatinis Vergangenheit hin und her, sodass sich erst durch das Zusammenspiel der beiden Erzählstränge das große Ganze entspinnt. Mir hat dieser Kniff gut gefallen und nicht nur wegen den dadurch entstandenen Cliffhangern musste ich einfach immer weiter lesen. Der Autor hat mit seinem Auge fürs Detail, seiner Art zu erzählen und der bezaubernden Atmosphäre einen tollen Debutroman geschrieben, dem hoffentlich noch weitere folgen werden.

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