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  • 3 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Flying Bookworm, 12.06.2019

    INHALT
    Nane kommt nach 20 Jahren Haft endlich aus dem Gefängnis. Für den Mord an ihren Stiefsohn hat sie Lebenslang bekommen. Die einzige Auflage für die vorzeitige Entlassung: sie soll sich von der Familie des Opfers fern halten. Doch Nane denkt nicht dran - sie muss unbedingt mit Thomas, den Vater des Toten und Nanes Schwager - reden, denn sie ist sich sicher: sie hat Thomas vorgewarnt und damit den Mord doch noch verhindern können. Doch Thomas bestritt dies vor Gericht und sie möchte wissen warum. Zudem möchte sie wissen warum ihre Schwester Pia sie so sehr hasst und sogar ein Hausverbot für sie auspricht. Haben die beiden ein Geheimnis? Was genau ist in der Mordnacht wirklich passiert? Hätte der Unfall getarnte Mord verhindert werden können?


    MEINE MEINUNG
    Ellen Sandbergs erste Roman ''Die Vergessenen'' war ein sehr großer Erfolg und ich war sehr begeistert von dem Buch da es unglaublich spannend und gut geschrieben war. Demnach freute ich mich extrem auf den neuen Roman. Schon das wunderschöne und doch düstere Cover lies auf eine gute Geschichte hoffen.

    Der Schreibstil ist auch in diesem Buch sehr flüssig und leicht gewesen. Einzig das Wort ''achaisch'' schien es der Autorin sehr angetan zu haben, denn dieses kam sehr oft im Buch vor. Da es ein sehr ungebräuchliches Wort heutzutage ist, fällt es natürlich demnach sehr stark auf.

    Die Handlung wird aus der Sicht verschiedener Charaktere immer abwehcselnd erzählt. Zudem wechselt die Geschichte auch immer wieder in die Vergangenheit. So baut sich die Handlung sehr sehr langsam, fast schon schleppend auf. Sie wird irgendwann sehr langatmig. Auch fande ich dadurch die Geschichte nicht wirklich spannend. Es bleibt alles auf dem gleichen Niveau, wird nie gesteigert. Es fehlt der Nervenkitzel, das Bedürfnis weiter lesen zu wollen. Es gibt einfach zu viele Charktere mit ihren Geschichten die sich in das Geheimnis mit einbauen. Zuviele Nebengeschichten. Es wird recht früh angedeutet das etwas mit der Schwester von Nane nicht stimmt, aber erst am Schluss kommt raus wann. Es dauert einfach zu lang und dadurch gibt es auch keine Große Überraschung, keinen Plottwist.

    Wie gesagt gibt es in dem Roman sehr viele Charaktere, die alle gleichermaßen zum erzählen kommen. Leider war mir dort kein einziger wirklich symphatisch. Sie werden alle sehr Lieblos und kalt beschrieben. Mir fehlte überall die Leidenschaft der Charaktere, etwas wofür sie brennen, damit ich mitfiebern konnte. Aber jeder hatte einfach nur irgendein großes Leid, war unglücklich und unzufrieden. Es gab kaum etwas positives. Würde ich dem Roman eine Farbe geben müssen, dann wäre sie grau.

    Auf der einen Seite wollte ich den Roman schon weiter lesen weil ich hoffte das es noch spannender wird oder das es eine große unerwartete Wendung geben wird. Im Grunde ist die Handlungsidee auch super interessant, ich glaube nur das die Autorin das Potential darin verwirkt hat. Weniger Seiten, weniger Nebengeschichten und es hätte wirklich sehr spannend werden können.

    Wirklich gut hat mir folgendes Zitat gefallen:

    Am Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt.

    Die Aussage ist sehr treffend und auch sehr aktuell.


    FAZIT
    Der Roman hat leider ein riesen Potential verwirkt. Mir waren die Protagonisten nicht symphatisch und die Entwicklung zu langsam. Klar wollte ich wissen wie es ausgeht, aber ich war nicht an das Buch gefesselt. Ich hoffe das der nächste Sandberg Roman wieder spannender wird.

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  • 3 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss Norge, 23.12.2018

    Nane, Birgit und Pia, drei Schwestern wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und ein 20 Jahre altes, gut gehütetes Geheimnis, welches so langsam an die Oberfläche dringt. Nane kommt nach 20 Jahren aus dem Gefängnis frei und Starthilfe leistet ihre Schwester Birgit, die ihr eine Unterkunft und Arbeit stellt, damit die restliche Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Pia, die an der Saar auf dem Weingut Graven ihres Mannes Thomas lebt, hat den Kontakt zu ihren beiden Schwestern schleifen lassen, zu Nane sogar ganz abgebrochen, aus gutem Grunde. Doch nun ist Nane wieder frei und will wissen, was damals 1998 wirklich geschehen ist. Sie reißt alte Wunden auf und einige Menschen in ihrem Umfeld werden nervös und hoffen, das nie zu Tage kommt, was vor 20 Jahren geschah. Der Plot ist zum großen Teil mit weiblichen Personen belegt und diese lassen nichts aus. Neid, Hass, Feindschaften und Rache spielen eine große Rolle und diese Eigenschaften haben mich keiner der Frauen näher gebracht. Im Grunde möchte man mit keiner verwandt oder befreundet sein, nur Nane tat mir ein bißchen leid. Was damals 1998 geschah erfährt man Häppchenweise und irgendwie spürte ich beim Lesen, dass das doch noch nicht alles gewesen sein kann. Mir dieser Unruhe und Ungewissheit spielt Ellen Sandberg hervorragend. Man wartet förmlich auf die Wendungen die einen endlich ans wahre Ziel führen, doch dafür lässt sie sich lange Zeit, fast bis ganz zum Schluß. Ein wenig Kritik muss ich leider auch üben, denn an einigen Stellen, vor allem in der Mitte des Romans, wurde es mir etwas zu zäh und zu ausufernd. Nach über 200 Seiten weiß ich als Leserin wie die Figuren ticken, welche privaten Probleme sie haben, ob alleine und untereinander. Dies wurde mir zu oft erwähnt. Zudem hat dieser Roman es nicht nötig gehabt, diese erotischen Szenen so detailliert zu beschreiben, hier wäre weniger mehr gewesen. Diese wirkten für mich etwas deplatziert und sprachlich zu hölzern. Dieses Roman (Krimi? / Thriller? / Psycho-Thriller?) hat mir gefallen, trotz meiner kleinen Kritikpunkte, aber "Die Vergessenen" fand ich um einiges besser. Da haben mich die Personen und das Thema mehr packen können, was hier leider auf der Strecke blieb.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Greeny33, 20.01.2019

    Am Anfang verwendet Ellen Sandberg viele Fachbegriffe beim Beschreiben des Weingutes, jedoch hat das keinen Einfluss aufs Verständnis, nur auf die optische Vorstellung der Umgebung. Die Spannung wird gehalten bzw. immer wieder neu aufgebaut. Immer wenn man denkt "ah ich weiß was damals passiert ist", kommt ein neues Detail, das einem zeigt, dass man keine Ahnung hat und so rätselt man weiter mit. Das Buch ist nicht nur spannend, sondern auch noch eine gute Lektion, vorallem für die Menschen, die in sich Hass tragen.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    angeliques.leseecke, 27.01.2019

    spannende Familiengeschichte voller Hass, Wut und Schuld

    *Inhalt*
    Endlich kann Nane Rauch nach 20 Jahren das Gefängnis verlassen. Sie hat ihre Schuld zwar abgeleistet, doch sie kann sich selbst nicht verzeihen. Noch immer sind aber ihre Erinnerungen an diese verhängnisvolle Nacht verschwommen. Hat sie den geplanten Mord verhindern wollen oder nicht. Um Klarheit zu bekommen muss sie unbedingt mit Thomas von Manthey, dem Mann ihrer jüngeren Schwester Pia reden, was diese aber auf jeden Fall verhindern will. Doch davon lässt sich Nane nicht abhalten und fährt zum Weingut. Sie findet Thomas verletzt in den Weinbergen und wird verdächtig seinen Herzanfall ausgelöst zu haben. Thomas liegt im Koma und Nane hat keine Möglichkeiten ihm Fragen zu stellen.
    Was geschah in dieser Nacht? Warum ist der Hass zwischen den Schwestern so groß?

    *Meine Meinung*
    "Der Verrat" von Ellen Sandberg ist ein Familiendrama, der ganz viele verschiedene Themen abdeckt, Liebe und Hass, Geheimnisse und Lügen, Schuld und Vergebung, Eifersucht und Rache. Der Prolog mit den Geschehnissen von 1998 hat mich gleich in den Bann gezogen. Der Schreibstil der Autorin ist spannend und fesselnd. Die Geschichte ist in zwei Erzählsträngen unterteilt. Abwechselnd werden die heutigen Ereignisse und die aus der Vergangenheit erzählt. Nach und nach lernt der Leser die Schwestern und deren Familien kennen und erfährt wie es zu dieser verhängnisvollen Nacht gekommen ist. Die Autorin schafft es immer wieder mich auf eine falsche Fährte zu locken. Zum Ende hin werden beide Stränge gekonnt zusammengeführt.

    Die Charaktere sind authentisch und lebendig. Die drei Schwestern Nane, Birgit und Pia können unterschiedlicher nicht sein. Am Anfang ist mir Nane sehr sympathisch und ich habe etwas mit ihr gelitten. Es muss schrecklich sein, wenn die eigene Schwester mit dem Mann verheiratet ist, den man immer noch liebt. Aus Eifersucht und Wut begeht sie einen riesengroßen Fehler. Pia ist sehr selbstbewusst, ihr scheint im Leben immer alles zugeflogen zu sein. Sie liebt ihr luxuriöses Leben an der Seite von ihren Mann Thomas. Dieser ist auch einer der Gründe, warum die beiden zerstritten sind. Birgit versucht zwischen den beiden zu vermitteln, denn sie ist ein harmoniebedürftiger Mensch.

    *Fazit*
    Wer spannende und emotionale Familiendramen liebt, ist hier genau richtig. Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

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  • 2 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Zsadista, 26.12.2018

    Pia, Birgit und Nane sind drei Schwester, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

    Pia lebt mit ihrem Mann Thomas auf einem Weingut an der Saar. Während Thomas mit Hilfe von Margot, der adoptierten aber nicht angenommenen Schwester, das Weingut führt, ist Lissy die Tochter auf ihr Studium fixiert. Sie soll später das Weingut übernehmen. Pia geht weiterhin ihrer Arbeit als Restaurateurin von alten Bildern nach.

    Birgit war einst Lehrerin. Nach einem großen Fehler in der Vergangenheit hat sie das Antiquitätengeschäft ihrer Eltern übernommen. Sie ist harmoniesüchtig und hätte gerne, dass sich die drei Schwestern wieder vertragen.

    Nana, eigentlich Ariane genannt, kommt nach 20 Jahren Haft frühzeitig wieder aus dem Gefängnis. Sie hat eingesessen, weil sie Schuld am Tod von Henning, Thomas Sohn, hat. Durch ihre Schuld kam er durch einen Autounfall ums Leben. Sie hasst Pia seit über 20 Jahren.

    Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.

    „Der Verrat“ ist ein Roman aus der Feder der Autorin Ellen Sandberg.

    Die Inhaltsangabe hörte sich spannend an. Dazu spielt der Roman noch in meiner Heimat, das Saarland. Ich freute mich also auf einen spannenden Fall aus meiner Heimat.

    Das Buch an sich wurde dann doch ganz schnell eine Herausforderung an mich. Ich mag solche Serien wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ überhaupt nicht. Und „Der Verrat“ fiel für mich in genau diese Sparte.

    Spannend fand ich das Buch so gut wie gar nicht. Man hatte durch Zeitsprünge Einblicke in die Jahre 1997/98 und 2018. Ab und an fand ich die Erzählung interessant, aber mehr war da bei mir leider wirklich nicht. Auch die Verbindung zum Saarland war mehr als spärlich. Grinste ich noch auf der ersten Seite über Schwenker, Gefillde und die Saar, war es das auch schon fast wieder.

    Der Schreibstil selbst ließ sich recht flott und gut lesen. Auch kam man nicht durch verwinkeltes schreiben oder Handlungsstränge aus dem Lesefluss heraus.

    Die Personen waren für mich durchweg nervig und unerträglich. Einzig Pia war mir anfänglich sympathisch, was sich aber später dann auch wieder legte.

    Ich fand Pia gut, dass sie keine große Lust auf Familienzusammenführung und heile Welt hatte. Nur weil man zufällig mit bestimmten Personen verwandt ist, muss man sich trotzdem nicht mit denen in den Armen liegen. Ich fand die Einstellung sehr gut und kann sie nachvollziehen.

    Birgit ging mir auf die Nerven mit ihrer Harmonie und dem Verständnis, das man Nane gegenüber zeigen sollte. Das Gleiche gilt für Lissy, die Tochter von Pia. Den Kiffersohn lasse ich mal ganz weg.

    Auf Sonja hätte ich auch verzichten können, gehörte aber zur Story und musste sein. Eine unzufriedene, nichtsverdienende Möchtegernschriftstellerin. Als Enkeltochter von Thomas zieht sie im Buch ins Haus ein und will einen Roman schreiben.

    Nane ist die Krönung der Unsympathie. Sollte man Mitleid mit ihr haben? Wahrscheinlich. Habe ich Mitleid mit ihr? Nein. Selbst am Ende des Buches habe ich kein Mitleid mit ihr.

    Im Großen und Ganzen war der Roman nicht überraschend für mich. Alleine ein paar Teile von Pia überraschten mich am Ende dann doch und machten sie im Nachhinein ebenfalls unsympathisch für mich.

    Die Story an sich setzte sich aus Intrigen, Hass, Rache, Sex und Geheimnisse zusammen. So ziemlich alle Punkte, bis auf Geheimnisse, die ich an einem Roman nicht sehr mag. Dazu fehlte mir einfach die Spannung. Gerade die Abschnitte aus der Vergangenheit fand ich recht langweilig. Wichtig vielleicht, aber eben langatmig. Man hätte sie für mich wohl besser stark eingekürzt. Auch hatte der Roman so einige Hänger, die für mich nicht schlüssig waren. Näher möchte ich nicht darauf eingehen, sonst müsste ich spoilern.

    Für mich war das Buch am Ende nicht so der Renner, da ich kein Fan von Familien Soaps und Intrigenspinnerei bin.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 14.01.2019

    Eine schicksalshafte Nacht

    Vor mittlerweile zwanzig Jahren hat sich das Leben von Nane durch eine emotionalen Tat gravierend verändert. Sie hat viel Schuld auf sich geladen und wird nun aus dem Gefängnis entlassen. In der Freiheit hat sie aber immer noch mit ihrem Gewissen zu kämpfen und versucht die Vergangenheit aufzuarbeiten. Dabei trifft sie auch auf ihre Schwester Pia, die versucht jeglichen Kontakt zu meiden. Was wird die Zukunft für Nane bereithalten? Vergebung oder weitere Verzweiflung?

    Ich hatte bisher noch kein Buch der Autorin Ellen Sandberg gelesen, war aber durch die vielen guten Bewertungen ihres Buches "Die Vergessenen" auf sie aufmerksam geworden. Mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet wurde ich zu keiner Zeit enttäuscht. Besonders gut gefallen hat mir der bildreiche und äußerst flüssig zu lesende Schreibstil der Autorin. Sie hat aus meiner Sicht das große Talent eine bewegende Geschichte zu erzählen. So baut sie die Story emotional und spannend auf und springt geschickt, ohne für viel Verwirrung zu sorgen, in ihren Kapiteln zwischen der Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Sie deckt so nach und nach die Hintergründe für die schicksalshafte Nacht auf und sorgt so für viel Spannung und Dramatik. Das für mich überraschende Finale rundet die Familiensaga mit einem gelungenen Plot ab.

    Insgesamt ist "Der Verrat" ein aus meiner Sicht gut gelungener Roman um eine spannende und dramatische Familiengeschichte, ohne zu klischeehaft zu wirken. Gerade die aus meiner Sicht sehr gelungene Erzählweise konnte mich fesseln und bescherte mit einige spannende Lesestunden. Ich bewerte das Buch daher mit den vollen fünf von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine M., 31.01.2019

    Nane wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen. Ihre Schwester Birgit unterstützt sie dabei, wieder im normalen Leben Fuß zu fassen. Die dritte Schwester Pia jedoch, will nach den Ereignissen vor 20 Jahren nichts mehr mit ihr zu tun haben. Denn Nane wurde wegen Mordes an Henning, dem Stiefsohn Pias verurteilt. Aber was ist damals wirklich geschehen?

    Ellen Sandbergs Buch hat mich sehr beeindruckt. Ihr Schreibstil ist äußerst angenehm zu lesen und er fesselt von der ersten Seite an. Geschickt verknüpft die Autorin Gegenwart und Vergangenheit und baut so eine große Spannung auf, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. Dabei gibt sie dem Leser nie zu viel preis, sondern füttert ihn immer nur mit kleinen Häppchen an Informationen. Was dann Stück für Stück zum Vorschein kommt ist beklemmend und fast nicht vorstellbar. Die endgültige Auflösung der Geschichte war nicht vorhersehbar und hat mich am Ende noch einmal überrascht.

    Ihre Protagonisten hat Ellen Sandberg so realistisch gezeichnet, dass sie, obwohl sie größtenteils nicht unbedingt als Sympathieträger auftreten, trotzdem sehr lebendig und lebensnah wirken. Dabei blicken wir tief in die Seele der Charaktere. und bleiben mehr als einmal erschüttert zurück. Ich konnte kaum glauben, wie schnell man sich in einer Lüge so verstricken kann, dass man nicht mehr aus diesem Teufelskreis heraus findet.

    Der Roman hat mir richtig gut gefallen und bekommt von mir eine klare Weiterempfehlung.

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  • 5 Sterne

    3 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 27.12.2018

    Verbrannt, ohne je zu brennen

    „Am Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt“. Dieser Satz, hin gekritzelt an einer Bushaltestelle, gibt genau den Zustand wieder, in dem sich Ariane „Nane“ Rauch befindet, als sie von den wahren Umständen erfährt, die zu ihrer lebenslangen Verurteilung als Mörderin geführt haben.
    Nane wird nach 20 Jahren aus dem Gefängnis entlassen und will endlich Klarheit haben über die Nacht auf dem Weingut Graven, die ihr Leben so verändert hat. Nur ihr Schwager Thomas kann ihr helfen zu klären, ob sein Sohn Henning durch ihre Schuld ums Leben kam. Aber nach einem Herzinfarkt liegt dieser im Krankenhaus und seine Frau Pia, ihre Schwester, versucht alles um sie von ihm fern zu halten. Warum? Nane beginnt die Suche nach der Wahrheit und findet Entsetzliches heraus...

    Ellen Sandbergs neuer Familienroman hat mich gleich ab der ersten Seite in sich hineingezogen. Ich lerne die überspannte, chaotische, unberechenbare Ariane „Nane“ Rauch, ihren Exmann Mark, ihre konfliktscheue, immer um Vermittlung bemühte Schwester Birgit, ihre pragmatische, geerdete, emotionslose Schwester Pia mit ihrem charismatischen Ehemann Thomas von Mantey, Sohn Henning aus Thomas´ erster Ehe, deren Tochter Lissy, deren Enkelin Sonja – die Tochter von Henning, die einen Krimi über den Mord an ihrem Vater schreiben will und Thomas Zieh-Schwester Margot und ihren Sohn kennen. Alle sind detailliert und absolut menschlich beschrieben. Den einen mag ich mehr, den anderen weniger.

    Durch den flüssigen, bildreichen und leicht zu lesenden Schreibstil sehe ich die Handlung bildlich in meinem Kopf an mir vorbei ziehen. Durch die vielen Geheimnisse, die es zu geben scheint, weiß ich allerdings erst sehr spät, wohin die Reise geht und was in der besagten Nacht wirklich passiert ist.

    Die Geschichte zieht sich über zwei Zeitebenen. Ich bin dabei, wie Nane im Sommer 1998 nach zwei mehr oder weniger schmerzhaften Trennungen die Kontrolle verliert und eine große Dummheit begeht, die sie schließlich in den Knast bringt. Nach und nach erfahre ich, wie es dazu kommen konnte. Im Sommer 2018 wird Nane entlassen und versucht sich in ihr neues Leben hineinzufinden. Und sie will unbedingt wissen, was in der Nacht, die aller Leben verändert hat, wirklich geschehen ist. Was ist passiert, wenn „die Andere“ in ihr die Kontrolle übernahm.

    Von Anfang an breitet sich auf den Leseseiten eine düstere Spannung auf, die für mich aber noch nicht zu greifen ist. Es ist damals etwas passiert. Aber was? Das kristallisiert sich im Laufe der Geschichte immer weiter heraus. Ganz langsam tritt das ganze Ausmaß dieser Familientragödie zutage und lässt mich etwas bestürzt zurück.

    Ein großartiger Roman über Liebe, Leidenschaft, Geschwisterliebe und Schuld, der mich ab der ersten Seite berührt hat und den ich ohne Einschränkungen weiterempfehlen kann. Absolut lesenswert!

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  • 5 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwelten, 25.03.2019

    "Der Verrat" ist ein spannendes Familiendrama, eine Tragödie, ein Lügengespinst voller Rache, Eifersucht und Neid!
    Und da ist noch dieser Fluch, der auf den Frauen der Familie Arnold lasten soll...

    Vor der idyllischen Kulisse eines alten Weingutes an der Saar lernen wir drei Schwestern kennen, die grundverschiedener kaum sein können und deren Leben nicht so verlaufen sind, wie es sich wohl gewünscht haben.
    Im Sommer 2018 wird Nane, die jüngste der Dreien, die wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, unter Auflagen auf Bewährung vorzeitig nach zwanzig Jahren aus dem Gefängnis entlassen.
    Pia, die älteste der Dreien, lebt mit ihrem Mann Thomas auf dem Gut. Pia ist sehr kontrolliert und hat so ihre Probleme damit, wirkliche Gefühle zuzulassen. Sie blockt jeglichen Kontakt zu Nane ab und will mit allen Mitteln verhindern, dass es zu einer Aussprache zwischen Thomas und Nane kommt.
    Birgit, die mittlere Schwester, kümmert sich intensiv um Nane und besorgt ihr Wohnung und Arbeit. Birgit ist eine warmherzige, immer auf Harmonie bedachte Person, von Natur aus eher konfliktscheu, die typische Vermittlerin.
    Immer wieder schauen wir zurück zum Sommer 1998.
    Dadurch lernen wir Ariane (Nane) besser kennen. Ariane fiel schon als Kind als schwierig, chaotisch und provozierend auf. Durch ihre psychische Instabilität zeugt auch später ihr ganzes Wesen von einer wahnsinnigen Intensität - extrem leidenschaftlich, sehr, sehr emotional, von Eifersucht zerfressen, alles sehr exzessiv.
    Ich möchte nicht zuviel von der Handlung verraten, aber man entwickelt gerade für die Täterin viel Sympathie und auch ein gewisses Verständnis, für Pia dagegen eine wachsende Abneigung. Der Roman lebt von diesen sehr gelungen gezeichneten Charakteren, die sehr authentisch und überzeugend dargestellt sind und denen die Autorin sehr viel Leben eingehaucht hat.
    Lange lässt uns Ellen Sandberg darüber im Unklaren, was genau damals im besagten Sommer geschehen ist und die Spannung wächst natürlich. Und welches Geheimnis verbergen Pia und Thomas? Häppchenweise setzt sich aus kleinen Puzzlestücken nach und nach ein Bild zusammen, was tatsächlich geschah und wie es dazu gekommen ist. Ein Satz aus dem Buch der alles sagt, ist: Die Lüge in der Lüge in der Lüge! Genau darum geht es!
    "Der Verrat" ist ein sehr, sehr gelungenes Familiendrama, das ich euch sehr gerne weiter empfehle.

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  • 4 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 27.12.2018 bei bewertet

    Ellen Sandberg hat die tragische Familiengeschichte der Schwestern Birgit, Pia und Nane auf zwei Zeitebenen verteilt. Eine Zeitebene ab dem Jahr 1997 rollt die Ereignisse vor Nanes Verurteilung auf und die zweite Zeitebene in der Gegenwart erzählt die Ereignisse nach ihrer Haftentlassung. Bis zum Ende ist unklar, was damals wirklich geschah und somit hält sich auch die Spannung bis ganz zum Schluss. Mir persönlich waren es zu viele Charaktere auf einmal. Ich hatte zwischenzeitlich echt zu kämpfen, um da durchzublicken, wer mit wem verwandt war. Ein Verzeichnis zu Beginn des Buches wäre da hilfreich gewesen. Ich fand die Geschichte sehr fesselnd und unterhaltsam. Jedoch ergaben sich zwischendrin doch einige Längen, da mich nicht so sehr interessiert hat, wo Nane ihre Pillen nimmt, von wem sie sie bekommt usw. Mir waren auch Pia und Nane nicht sonderlich sympathisch und ich wurde nicht so richtig warm mit ihnen. Wobei ich schon mit Nane Mitleid empfand, denn ihr wurde richtig übel mitgespielt. Alles in allem eine tragische Familiengeschichte über einen üblen Verrat unter Geschwistern, der geschickt aufgebaut ist und Spannung bis zum Schluss garantiert.

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  • 5 Sterne

    6 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinaliestvor, 26.12.2018

    Nane, frisch nach zwanzig Jahren wegen Mordes aus dem Gefängnis entlassen, ist immer noch voller Rache. Während ihre Schwester Pia und deren Mann Thomas von Manthey ihr Leben auf dem Weingut Graven an der Saar genießen und in Ruhm und Reichtum schwelgen, kommt Nane bei ihrer zweiten Schwester Birgit unter, die ihr auch den notwendigen Job zur Verfügung stellt.

    Doch Nane kann nicht vergessen und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und in die lange und dunkle Vergangenheit.

    In Graven an der Saar kämpft Pia unterdessen mit einem Herzinfarkt ihres Mannes. Die Stiefschwester Margot macht ihren Platz im Weingut streitig und Pia beginnt zu begreifen, dass der heraufbeschworene alte Familienfluch nun auch von ihr endlich Besitz zu ergreifen scheint.

    Während sich Tochter Lissy um das Weingut kümmert und Enkelin Sonja die Familiengeschichte von einer ganz anderen Seite aufrollt, wird von dieser dunklen Lawine nicht nur ein Stein ins Rollen gebracht.

    Mit Verrat hat Ellen Sandberg einen Roman geschaffen, der sich nicht in ein einziges Genre einordnen lässt. Während die Familienmitglieder um ihre dunkle Vergangenheit und um ihre Geheimnisse bemühen, gerät dieser Schein der perfekten Familie mit exzellentem Weingut gehörig ins Wanken.

    Der Leser befindet sich mehrfach im Zwiespalt mit Nane. Die Mörderin, die schon in jungen Jahren von Rache und unendlicher Eifersucht zerfressen ihren Plan in die Tat umsetzt und dabei einen Unschuldigen tötet. Aber war dieser auch wirklich unschuldig? Mit so vielen Leichen im Weinkeller werden einige Strippen gezogen, Irrungen aus dem Weg geschafft und alte Beweismittel im passenden Moment als Druckmittel aus der Tasche gezogen.

    Da ich aus dieser Gegend stamme, fällt mir es leicht, sich das hügelige Weingut und die engen Nadelkurven vorzustellen. Das Thema Wein ist geschickt verpackt und macht diese so ganz eigene Welt dem Leser ein wenig verständlicher ohne dabei das eigentliche Familiendrama aus den Augen zu verlieren.

    Ein gelungener Lokalkrimi-/roman mit einer Familienfehde bei der auch nach so vielen Jahren noch nicht das letzte Wort der Wahrheit gesprochen scheint!

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie T., 13.05.2019

    Mein erstes Buch von Ellen Sandberg.
    Der Schreibstil hat mich fasziniert, auch die Geschichte war sehr gut ausgebaut und spannend bis zum Schluss.
    Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte in zwei Zeitzonen, 1998 und 2018, erzählt wurde. So ergab sich nach und nach ein gesamtes Bild.
    Sehr tiefgründig und lebensnah geschrieben.
    Ich freue mich auf mehr Titel von Ihr.
    Ich gebe eine klare Kauf- und Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sagota, 03.01.2019

    Inhalt:


    "Als Nane nach zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird, hat sich vieles verändert. Nicht aber die Schuld, die auf ihr lastet. Nicht die Erinnerung an die Nacht, die ihr Leben zerstörte, und schon gar nicht das Verhältnis zu ihrer Schwester Pia.
    Pia hat es gut getroffen. Die erfolgreiche Restaurateurin lebt mit ihrem Mann auf einem idyllischen Weingut an der Saar. Da lässt es sich gut verdrängen, auf welcdh zerbrechlichem Fundament ihr Glück gebaut ist. Doch dann tritt ihre Schwester Nane wieder in ihr Leben und Pia ahnt: Es ist Zeit für die Wahrheit. Und damit Zeit für Rache - oder Vergebung." (Quelle: Buchrückentext)

    Meine Meinung:

    "Der Verrat" ist der erste Roman, den ich von der vielgelobten Spannungsautorin Ellen Sandberg alias Inge Löhnig gelesen habe. Der Klappentext geht auf das Motiv und die Faszination der Autorin ein, weshalb sie diesen Roman schrieb: Es geht hier um ein Familiendrama, das vielleicht aus der Kindheit der drei sehr unterschiedlichen Schwestern Pia, Birgit und Nane stammen könnte und in "der Tat" im Jahre 1998 ihren Höhepunkt findet. Dramatisch die Familienkonstellation (leider werden die Eltern der 3 Schwestern nur schemenhaft umrissen), in der sich Rivalität und Neid aufbaut und auf allen Frauen der Familie ein "Fluch" lasten soll: Ein Drama aber auch, dass durch absolutes Desinteresse und fehlenden Bezug und Nähe zueinander Beziehungen entstehen, die Verletzungen nach sich ziehen, gar Gewalt, Wut und Rachsucht sowie Lügen, die jahrzehntelang vertuscht werden.

    Die Autorin nimmt besonders Nane und Pia ins Fadenkreuz, eine nicht unerhebliche Rolle spielt auch Thomas von Manthey, den Pia später ehelicht: In dieser Konstellation nimmt das Unglück seinen Lauf und Ellen Sandberg versteht es hervorragend, dem Leser einen hohen Spannungsbogen zu liefern, der bis zur letzten Seite anhält.

    Ausser Nane war mir kein/e Protagonist/in wirklich sympathisch: Pia, die älteste Schwester wird als sehr rational, emotionslos schon fast, unnahbar, kühl und herrisch sowie dominant gezeichnet; Birgit, die mittlere Schwester, spielt eher eine Nebenrolle und ist (dazwischen) wohl nicht ohne Grund immer um Ausgleich bemüht; Nane, die Jüngste, tritt nach 20 im Knast abgesessenen Jahren auf den Plan, da sie eine Frage beschäftigt, die mit dem Unfall 1998 zu tun hat.... Die Ablehnung, die sie von Pia erfährt, ist schon erschreckend genug, aber auch die Rivalität von Pia gegenüber Margot, die wie eine Schwester mit Thomas aufwuchs, gipfelt darin, dass sie ihre eigene Tochter, die noch Weinbau studiert, dem Winzer Marius, der Sohn von Margot, vorzieht und sich hier ebenfalls ein Machtkampf entspinnt, der tragische und dramatische Folgen haben soll - aber auch der endgültigen Aufklärung dient letztendlich, was wirklich im Sommer 1998 geschah....

    Die kleine Exkursion zur Geschichte des Saarweins hat mir gut gefallen; der Schreibstil der Autorin ebenfalls, ganz überzeugen konnte mich der Plot jedoch nicht, da mir die Handlung der überaus auf Sicherheit bedachten und strenger Selbstkontrolle unterworfenen Pia (gerade was den betreffenden Protagonisten betrifft) nicht einleuchtet und etwas "dick aufgetragen" erscheint: An dem Gefühlsausbruch nahm ich keinen Anstoß, aber das Gegenüber passte hier m.E. überhaupt nicht, da solcherart kontrollierter Menschen, die kaum Zugang zur eigenen Gefühlswelt (und damit auch -tiefe) haben oder entwickeln konnten, nicht völlig unkontrolliert an der hier exakt "falschen" familiären Stelle ihre Keuschheit fallen lassen.

    Ansonsten fühlte ich mich durch den atmosphärischen und spannenden Schreibstil gut unterhalten und wünsche Nane, die für mich die authentischste Figur war, dass sie sich auf ihrer Wanderung wiederfinden möge.

    Fazit:

    Ein unterhaltsamer, dramatischer Spannungsroman, der am Ende jedoch so einige Fragen für mich offenließ. Ich vergebe knappe 4*

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 21.12.2018 bei bewertet

    Am Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt.

    Zwanzig Jahre hat Nane im Gefängnis gesessen wegen Mordes. Sie hat ihre Strafe verbüßt, aber ihrer Schwester Pia und deren Mann Thomas scheint das immer noch nicht genug, doch Nane hat Fragen, die sie über all die Jahre beschäftigt haben und diese will sie nun stellen. Als sie zu Thomas‘ und Pias Weingut kommt und ihrem ehemaligen Liebhaber gegenübertritt, erleidet der einen schweren Herzinfarkt und ihre Schwester jagt sie davon. Warum hegt Pia so einen Groll und weshalb will sie das, was in der unsäglichen Nacht geschah, unbedingt für immer totschweigen? Nane riskiert alles, sogar ihre Bewährung, um endlich Gewissheit zu haben, ob sie wirklich eine Mörderin ist, denn ihre Zweifel scheinen berechtigt.

    Ellen Sandbergs zweiter Roman ist ein überzeugendes Spiel zwischen starken Figuren. Interessant ist dabei, dass es vor allem die Frauenfigurenfiguren sind, die das Spiel gegeneinander austragen und aus völlig verschiedenen Motiven, aber mit allen verfügbaren Mitteln in den Kampf gehen und zum Äußersten bereit sind. Parallel lässt sie die Geschehnisse Ende der 90er Jahre und die aktuellen Ereignisse ablaufen, der Leser muss so die Puzzleteile nach und nach zusammensetzen, um den perfiden Komplott zu durchschauen, der durchaus noch einmal Figuren in einem anderen Licht erscheinen lässt.

    Der Roman beginnt mit einem recht gemächlichen Tempo und bietet einiges an Vorlauf, bevor so wirklich Spannung aufkommt. Für das Agieren der Figuren ist dies jedoch wichtig, denn in genau dieser Phase liegt das entscheidende Motiv. Die Handlung ist insgesamt clever aufgebaut und überzeugend konstruiert, mir fehlten jedoch ein wenig die Sympathieträger, mit denen man mitfühlt und für die man sich Gerechtigkeit wünscht. Die Protagonistinnen Pia und Nane ebenso wie Thomas‘ Schwester sind von negativen Emotionen zerfressen, die sie zwanghaft bedienen. Keine kann vergeben, keine kann loslassen und keine gönnt einem anderen Glück. Es gibt diese Menschen, aber es ist erschreckend, wie sehr die drei darin gefangen sind und aus purem Egoismus auch bereitwillig das Leben der anderen zerstören und sogar deren Tod in Kauf nehmen. Die Töchtergeneration ist noch zu naiv und schwach, um diesen Frauen etwas entgegenzusetzen, ihre einzige Handlungsoption ist das Weglaufen.

    Insgesamt ein runder und spannungsreicher Roman, der zwar nicht als Psychothriller kategorisiert ist, aber durchaus auch in diesem Genre angesiedelt sein könnte, denn die Handlung lebt von dem Psychospiel der Figuren. Abzug gibt es von mir einzig wegen der wenig überzeugenden erotischen Passagen, die sprachlich wie auch bezogen auf die Handlung etwas gestelzt wirken und bei denen weniger sicher mehr gewesen wäre.

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 27.12.2018

    Ariane, "Nane", wird nach 20 Jahren vorzeitig auf Bewährung aus der Haft entlassen und von ihrer Schwester Birgit aufgenommen. Eine Verkettung unglücklicher Umstände im Sommer 1998 führten letztlich zu ihrer Verurteilung wegen Mordes.
    Geplagt von Schuldgefühlen und Erinnerungslücken möchte sie mit ihrem ehemaligen Liebhaber Thomas von Manthey sprechen, der ihre Schwester Pia geheiratet hat und dessen Sohn Henning im Sommer 1998 bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Sie möchte wissen, was sie ihm in ihrem letzten Telefonat erzählt hat. Zu einem klärenden Gespräch kommt es nicht, da Thomas in seinen Weinbergen einen Herzinfarkt erleidet und ins Koma fällt.
    Während dieser Zeit beginnen die handelnden Frauen des Romans - nicht nur die drei Schwestern, sondern auch Hennings Tochter Sonja und Pias Tochter Lissy - sich mit den Ereignissen der Vergangenheit zu beschäftigen.
    Widersprüche treten in Bezug auf den Charakter Henning, der für Sonja immer nur der liebende Vater gewesen war, und im Hinblick auf den Verlauf des Abends, an dem dieser starb, auf.

    Der Roman ist abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven geschrieben und gerade zu Beginn ist es schwierig, die Vielzahl an handelnden Personen zu durchdringen und die Verwandtschaftsverhältnisse zu durchschauen.
    Dann aber steigt die Spannung kontinuierlich an und man fragt sich, wie viel Schuld Nane tatsächlich am Tod von Henning hat oder ob dieser verhindert hätte werden können.

    "Der Verrat" ist eine tragische Familiengeschichte, eine Erzählung über Neid, Schuld und Rache. Die Mehrzahl der Frauen erscheint verbittert und boshaft, getrieben von Eifersucht und scheinen alle etwas zu verbergen zu haben. Dies beschäftigt sogar noch die nachfolgende Generation an Töchtern.

    Auch wenn man als Leser keine Sympathien für einen Charakter entwickelt, ist man von der Handlung gepackt und verfolgt mit Spannung, wie die Ereignisse der Vergangenheit durch Rückblenden und gezielten Nachforschungen aufgedeckt werden.
    Dabei sind vor allem die beiden rivalisierenden Schwestern Nane und Pia tragische Figuren, die geprägt von ihrer Erziehung und dem Glauben an einen Fluch der Weiblichkeit, nicht zu Liebe fähig sind.

    Wie der Titel "Der Verrat" bereits suggeriert, ist nichts so, wie es zunächst erscheint. Nach der Entlassung Nanes aus der Haft, werden alle Beteiligten von den Fehlern der Vergangenheit überrollt, denn eine Schuld, insbesondere eine unverbüßte, währt ewig und lässt auch in diesem Fall die handelnden Akteure auch 20 Jahre später noch nicht los. Fast zu spät gelangt man zu der Erkenntnis, dass das Leben nicht von Hass bestimmt werden darf.

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vivian N., 12.01.2019

    Inhalt: Nane wird nach 20 Jahren aus der Haft entlassen und soll nun versuchen sich ein normales Leben aufzubauen. Ihre Schwester Birgit hilft ihr dabei wo sie nur kann. Doch Nane kann die Vergangenheit nicht ruhen lassen und versucht Kontakt zu dem Mann ihrer älteren Schwester Pia aufzunehmen. Zu viele Fragen sind noch unbeantwortet und der damalige Tathergang zu verschwommen. Doch Pia stellt sich ihr in den Weg und verbietet den Kontakt zu Thomas.
    Sonja, Thomas seine Enkeltochter, möchte ein Buch über ihren verstorbenen Vater schreiben und begibt sich für ihre Recherche auf das Gut ihres Großvaters. Pia scheint darüber ebenso wenig erbaut, als über die Tatsache, dass Margot versucht ihren Sohn die Leitung des Weingutes, welches Thomas gehört, zu übertragen. Warum stellt sich Pia nur so quer? Welches Geheimnis trägt sie mit sich?

    Wertung: Ellen Sandberg hat in ihrem Roman "Der Verrat" ein überaus heikles Bild einer doch so nach außen scheinenden gut funktionierenden Familie erstellt. Ihr pendeln von Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück deckt jede Menge Ungereimtheiten auf und zeigt die Rivalität unter den drei Geschwistern, die laut ihrer Mutter verflucht seien. Die Charaktere jeder einzelnen der Schwestern sind sehr gut dargestellt und zeigen deutlich, wie unterschiedlich sie doch sind. Während des Lesens wird einem die ach so heile Welt immer mehr in kleine Stücke gerissen. Schließlich führt die Story zu Fassungslosigkeit und Entsetzen beim Leser.

    Der Schreibstil ist einfach und flüssig. Der Spannungsbogen scheint stetig zu wachsen und kaum abzuebben. Bis auf kleine Längen, in denen die Autorin ein wenig zu weit in Belanglosigkeiten abschweift, fliegt der Leser durch die Seiten. Durch ihre farbliche Ausschmückung ist es auch ebenso leicht, sich selbst in der Story zu finden und die Atmosphäre deutlich zu erleben.

    Fazit: Dieses Buch zeigt deutlich, dass auch bei anscheinend bilderbuchhaften Familien der Wurm drin ist. Dieser kann sogar bis zu Extremen heranwachsen. Vielleicht ist die Story, was den Realitätsbezug betrifft, ein wenig überzogen. Aber ich denke, dieses Buch ist sehr wohl lesenswert. Da dies der zweite Roman der Autorin ist, werde ich mir definitiv auch ihr erstes Werk beschaffen und lesen.
    Ellen Sandberg schreibt außerdem auch unter dem Namen Inge Löhnig und hat bereits schon einige erfolgreiche Werke zu Tage gebracht.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 14.03.2019

    Nane wird nach 20 Jahren auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Angeklagt wegen Mordes. Denn sie hatte das Auto ihrer verhassten Schwester Pia manipuliert. Jedoch ist nicht Pia, sondern Henning umgekommen. Sohn aus erster Ehe von Thomas, Pia's Mann und Winzer. Eines lässt Nane nicht los. Sie weiß noch, dass sie Thomas damals mit einem Anruf warnen wollte. Niemand mit Pia's Auto fahren zu lassen. Doch dieser hatte das im Prozess bestritten. Im Gegenteil. Er wäre von ihr beschimpft worden. Nane möchte nun nach 20 Jahren noch einmal mit Thomas reden und findet ihn in den Weinbergen röchelnd und nach Luft ringend......

    "Der Verrat" ist ein spannender Roman um Schuld und Vergebung. Dabei erzeugt die Autorin eine unterschwellige Spannung. Am liebsten möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wozu auch der lockere und flüssige Schreibstil beiträgt. In 2 Zeitebenen erfährt der Leser nach und nach Details. Dabei ist die eine aus der Sicht von Nane und später auch Pia in den Jahren 1997/1998 geschrieben. Hier erfährt man viel über deren Leben und über die jeweiligen Charaktereigenschaften. Die Zweite spielt im Jahr 2018 mit den aktuellen Ereignissen nach Nanes Entlassung. Alle Protagonisten sind nicht wirklich sympathisch und man merkt schnell, dass es ein Geheimnis gibt. Nichts bleibt wie es scheint. Oder doch? Ellen Sandberg hat geschickt einige Wendungen eingebaut. Nie ist man sich sicher, wie es tatsächlich war. Das erfährt man erst ganz zum Schluss, wenn beide Ebenen zusammenlaufen. Ein klein wenig hat mich jedoch gestört, dass ein paar Dinge, die sowohl Nane als auch Pia gemacht bzw. gedacht haben, immer wieder betont wurden. Davon hätte ich mir ein bisschen weniger gewünscht.
    Fazit: Ein Roman mit einer unterschwelligen Spannung, den man kaum aus der Hand legen kann. Sehr empfehlenswert.

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