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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dominik S., 23.04.2018

    In "Der Zopf" von Laetitia Colombani geht es um 3 verschiedene Frauen auf 3 verschiedenen Kontinenten. Auf den ersten Blick könnten sie alle nicht unterschiedlicher sein und doch scheint sie etwas zu verbinden.

    Smita die in Indien lebt, gehört einer dort sehr niedrigen Kaste an und muss Latrinen reinigen - unentgeltlich! Sie würde gerne Bildung für ihre Tochter und auch für sie ermögichen, was in Indien für Menschen ihrer "Zugehörigkeit" sehr schwierig, beinahe unmöglich ist.

    Giulia lebt in Palermo und arbeitet schon seit sie denken kann in der Perückenfabrik ihres Vaters mit. Eigentlich wurde sie nicht wirklich gefragt ob sie dort arbeiten möchte - im Endeffekt wurde das vorentschieden. Doch plötzlich fällt ihr Vater ins Koma..

    Sarah wohnt in Montreal und ist eine angesehene, couragierte Anwältin, die nebenbei noch 3 Kinder allein erzieht. Doch plötzlich erfährt sie dass sie Krebs hat.

    Wie und Warum die 3 Frauenschicksale ineiander verwoben sind, muss man natürlich selbst lesen - da möchte ich nichts vorweg nehmen. Aber alles in allem muss man sagen, dass es ein großartiges Buch war mit einer außergewöhnlichen, emotionalen Handllung.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 03.05.2018 bei bewertet

    Smita lebt in Indien und arbeitet als Kloputzerin um ihre Familie zu ernähren. Ihr Traum und ihre lebensbestimmende Hoffnung ist, dass Töchterchen Lalita die Schule besuchen und lesen und schreiben lernt. Sie soll es besser haben als Smita.
    Giulia ist die Tochter eines Perückenmachers in Palermo, Sizilien. Als ihr Vater verunfallt, ist sie für die Firma verantwortlich. Als Giulia beim Aufräumen verhängnisvolle Akten entdeckt, wirbelt das ihr bisheriges Leben völlig durcheinander.
    Sarah ist geschieden, Mutter dreier Kinder, und lebt in Montreal, Kanada. Sarah arbeitet als Anwältin in einer Führungsposition und gilt als Powerfrau….bis eine Situation eintritt, die ihr ganzes, gut organisiertes, Leben durcheinander bringt.

    In drei Erzählsträngen erzählt die Autorin über drei Frauen, die in verschiedenen Ländern leben und deren Lebensumstände unterschiedlicher nicht sein könnten. Lange Zeit wartete ich gespannt auf die Verbindung der Stränge, denn ich konnte mir kaum vorstellen, wie das schlüssig möglich sein könnte ? Plötzlich, mitten im Buch, habe ich realisiert, dass der Reiz dieser Geschichte nicht die mögliche Verbindung, sondern die getrennt erzählten und sehr unterschiedlichen Geschichten sind. Zu lesen, wie eine jede der Frauen um Anerkennung, Gesundheit, das Lebenswerk, bestmögliche Ausbildung für das Kind und /oder gleiche Rechte für Frau und Mann, arm und reich, kämpft ist grandios. Und das immer in Bezug zu den Lebensumständen des jeweiligen Landes. Oft waren die Wechsel der Stränge, wie zum Beispiel zwischen der armen Smita und der reichen Karrierefrau Sarah wie ein kleiner Kulturschock.
    Mich hat nicht jede Geschichte gleich berührt. Von Beginn weg, hat mich zum Beispiel die Story um Smita in Indien fasziniert. Smita ist ein starke Frau, die kämpft, dass ihre Tochter Lalita die Schule besuchen kann. Die Kraft , aber auch den Mut, etwas gegen die starren Fesseln der indischen, reichen Übermacht zu tun, empfand ich als berührend.
    Bei Sarah und ihrer Geschichte brauchte ich eine Anlaufzeit. Was erst sehr oberflächlich daher kommt, mausert sich zu einem echten Kampf, der doch so typisch für die heutige Welt ist. Eine Frau muss ihren Mann stehen im Job. Krankheit, Kinder und Abwesenheiten wird als Schwäche ausgelegt und entsprechend vergolten.
    Länger brauchte ich, um mit Giulia warm zu werden. In dem Strang hatte ich lange Zeit das Gefühl, die Handlung plätschert…bis fast ganz am Schluss etwas geschieht, dass mich staunend und überrascht hat durch die Geschichte fliegen lassen.
    Der Schreibstil ist sehr minimalistisch. Fast ohne direkte Rede könnte man meinen, dass der Inhalt dadurch oberflächlich und mit grosser Distanz zu lesen ist. Ich weiss nicht, wie die Autorin es geschafft hat, in all der Sachlichkeit den Figuren Gefühl und Leben einzuhauchen. Es ist jedoch gelungen!
    Der Titel und das Coverbild spiegelt wunderbar die drei Geschichten, die zu drei einzelnen Strängen gefasst und doch miteinander verbunden sind. Wunderbar die Symbolik darin und äusserst passend zum Inhalt des Buches. Die Verflechtung der einzelnen Stränge ( ja, es gibt eine Verbindung), ist genau dieser Moment, in Büchern, den ich so liebe! Fassungslos wie einfach die Verbindung sein kann, frage ich mich, warum ich nicht eher an diese nahe liegende Möglichkeit gedacht habe? Ich mag, dass mich die Autorin überraschen konnte. Ich liebe, die Symbolik hinter den Gemeinsamkeiten der drei Frauen.
    Für mich ist dieses Buch, eines der besten, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 24.04.2018 bei bewertet

    Drei Frauen in einer existentiellen Krise. Laetitia Colombani beschreibt Schicksale in Indien, Italien und Kanada - bildhaft und ohne Pathos. Ihre Lebenssituationen könnten unterschiedlicher nicht sein und doch gibt es etwas, das eine Inderin mit einer Kanadierin und einer Italienerin verbindet: Haare. Die Autorin erzählt in ihrem Roman "Der Zopf" aber keineswegs von neuen internationalen Frisurentrend. Am Ende laufen alle Fäden bei Sarah zusammen. Sie ist eine 40-jährige, ehrgeizige Anwältin in Montreal, eine Getriebene, die alles für ihre Karriere tut, nach schwerer Erkrankung jedoch aus ihrem Job gemobbt wird und neu anfangen muss. Colombani erzählt parallel die teils erschütternden Geschichten wagemutiger Frauen, die gezwungen sind, um Selbstbestimmung und individuelles Glück zu kämpfen, wenn sie nicht untergehen wollen. Neben der Kanadierin Sarah sind das die Inderin Smita, eine Analphabetin und wagemutige Streiterin für bessere Chancen für sich und ihre kleine Tochter, und die Italienerin Guilia, die in Palermo den Familienbetrieb, eine Perückenmanufaktur, vor der Pleite retten will. Alle drei stecken auf ihre Weise mitten in einer existentiellen Krise, sie wissen aber nichts voneinander, leben in vollkommen unterschiedlichen Welten - und doch gibt es da etwas, das sie wie ein geflochtener Zopf verbindet. Die titelgebende Metapher passt. Die Geschichte dreier Wege der Emanzipation sind rein fiktiv, wirken aber außerordentlich authentisch, weil sich die Autorin bestens in den Lebenswelten ihrer Protagonisten einzufühlen vermag. Tatsächlich habe sie alle Länder, von denen sie erzählt, selbst bereist, und sich mit indischen Verhältnissen ebenso wie mit der sizilianischen Tradition des Perückenmachens auseinandergesetzt. Abwechselnd widmet die Autorin ihren Amazonen einen jeweils eigenen Erzählstrang. Ihre Sprache ist ohne Pathos und bildhaft. Das lässt über den einen oder anderen sprachlich abgenutzt und altbacken wirkenden Vergleich den sie zieht, hinwegsehen. Derbe Ausdrücke wie "kotzen" oder "vögeln" wären vielleicht auch nicht nötig gewesen. Nach 282 Seiten leben Sarah, Smita und Guilia ein anderes Leben als zu Beginn. Sie haben sich von der Annahme verabschiedet, dass nur das Bestehende Sicherheit gibt, dass es sich lohnt, die Angst vor Veränderung zu überwinden und das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Kunstvoll geflochten. Drei Frauen, drei Leben, drei Kontinente – und dieselbe Sehnsucht nach Freiheit. Wie ein Zopf der geflochten wird, verwebt sich die Geschichte. Das Haar, das Smita dem Gott Vishnu opfert, wird Giulias Rettung sein und Sarah neue Kraft schenken. Das ist emotional und eindrücklich erzählt, allerbeste Frauenunterhaltung!

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nela, 09.04.2018

    Smita lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter unter menschenunwürdigen Bedingungen in Indien. Sie gehören zur Kaste der Unberührbaren und Smita´s einziger Wunsch ist es, ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. Giulia lebt mit ihrer Familie in Palermo. Seit Generationen stellen sie hochwertige Perücken her. Als die Firma in finanzielle Probleme gerät und ihr Vater ausfällt, tritt die junge Frau in seine Fußstapfen und versucht die Firma zu retten. Sarah lebt mit ihren Kindern als erfolgreiche Anwältin in Kanada. Sie hat sich bis ganz nach oben gekämpft, muss aber erkennen, wie vergänglich dieser Erfolg ist, als sie selbst an Krebs erkrankt und dadurch eine soziale Ausgrenzung erlebt.

    Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. So unterschiedlich die Frauen auch sind, konnte ich mich sofort mit jeder identifizieren und fühlte mich ihnen nahe. Laetitia Colombani beschreibt eindrucksvoll die Lebensumstände dieser drei völlig verschiedenen Frauen. Vor allem bei Smita fiel es mir manchmal schwer, das Beschriebene auszuhalten. Die Situation der Unberührbaren war mir so nicht bewusst. Durch das Buch bin ich in mir völlig unbekannte Welten eingetaucht und habe die Frauen mit ihren Sorgen und Problemen kennengelernt.

    Indem sie den Fokus komplett auf die Frauen legt und auf unnötige Schnörkel verzichtet, schafft es die Autorin, drei komplette Geschichten zu erzählen, die vor allem am Schluss ganz automatisch ineinandergreifen. Ich hätte gerne noch mehr über die starken Frauen erfahren und wie sich ihr Leben weiterentwickelt, wobei das Buch für mich trotzdem sehr gut endet und mir im Gedächtnis bleiben wird.

    Ich bin von diesem Buch begeistert und hoffe noch mehr von der Autorin zu lesen. Auch wenn das Jahr erst angefangen hat, gehört dieses Buch definitiv schon jetzt zu meinen Highlights. Gerade wenn man wenig Zeit zum Lesen hat, ist es dieses Buch absolut wert, die Zeit aufzuwenden, da es nicht unnötig in die Länge gezogen ist, sondern sich auf das Wesentliche konzentriert.

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  • 5 Sterne

    Marie aus E., 17.06.2018 bei bewertet

    "Eine Hymne auf das Leben und den Mut aller Frauen dieser Welt"

    So steht es auf der Innenseite des Buchumschlags und das trifft es für mich perfekt.

    Der mit 282 Seiten relativ kurze Roman von Laetitia Colombani beleuchtet einen kurzen Moment lang das Leben dreier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Alle drei eint aber ihr Mut und ihr Wille, sich den vermeintlich nun einmal gegebenen Umständen einer männerdominierten Gesellschaft nicht zu beugen.

    Smita aus Indien, ihr Schicksal ging mir besonders nahe - das schreckliche Leben als Frau in Indien, zumal als sogenannte Unberührbare wird sehr konkret geschildert.
    Die Wandlung im Leben von Giulia, die nach einem Unfall des Vaters entdeckt, dass das Familienunternehmen vor dem Ruin steht, fand ich zwar etwas unrealistisch, aber dafür ist es ja ein Roman, da darf das sein.
    Und dann noch Sarah, die erfolgreiche Anwältin aus Kanada, die scheinbar alles erreichen konnte und dann erkrankt.

    Verbunden sind die drei Frauen, die sich nicht kennen, durch -wenig überraschend - einen Zopf.

    Eigentlich mag ich keine Bücher mit offenem Ende, "Der Zopf" hat aber keinen Abschluss im eigentlichen Sinn, der weitere Lebensweg der drei Hauptpersonen bleibt mehr oder weniger offen. Alles andere hätte bei diesem Buch meines Erachtens aber auch nicht gepasst. Hier also der seltene Fall, dass ich mit der offenen Art des Buchabschlusses nicht hadere, sondern ihn richtig und passend finde.
    Es gibt zwar wie oben schon erwähnt für mich ein paar unrealistische Stellen bzw. auch Logikfehlerchen, das schmälert aber meine Begeisterung für das Buch nicht.

    Mein Fazit: ein starkes Buch mit einer tollen Widmung "Den mutigen Frauen"!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 13.04.2018

    Das Schicksal von drei Frauen auf drei verschiedenen Kontinenten wird von der Autorin Laetitia Colombani miteinander verflochten wie ein Zopf, dabei haben die Frauen schon aufgrund der Entfernung nichts miteinander zu tun. Aber sie verbindet eine Sehnsucht nach Freiheit.
    In Indien gehört Smita zur untersten Kaste und ist wertlos. Sie muss daher mit den bloßen Händen die Toiletten der Höhergestellten saubermachen. Aber auch sonst geht es ihr schlecht. Ihre Tochter soll es einmal besser haben und Smita tut alles, damit ihre Tochter Schreiben und Lesen lernen kann.
    Giulia auf Sizilien soll das Familienunternehmen weiterführen, da ihr Vater nach einem Unfall dazu nicht mehr in der Lage ist. Sie stellt fest, dass die letzte Perückenfabrik Palermos vor dem Bankrott steht.
    Die erfolgreiche Anwältin Sarah erfährt ausgerechnet von ihrer schweren Krankheit, als sie Partnerin in einer Kanzlei werden kann.
    Jeder der drei Frauen hat in ihrem Leben zu kämpfen, aber sie sind stark genug, um ihr Schicksal anzunehmen und ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Jede von ihnen ist sehr gut und authentisch beschrieben, so dass man sich in sie hineinversetzen konnte. Aber am meisten hat mich das Schicksal von Smita berührt, da ich dieses Kastensystem nicht menschlich finde und es schrecklich ist, was die Mitglieder der unteren Kaste erdulden müssen.
    Ich denke, dass nicht jedem dieses Buch gefallen wird, mich hat diese intensive und berührende Geschichte gepackt. Am Ende gab es dann doch noch eine Verbindung, aber ich will nicht zu viel verraten.
    Ich kann für dieses Buch, das nachdenklich stimmt und sehr berührend ist, nur eine Empfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nil_liest, 25.05.2018

    Bisher hatte ich noch keinen Favoriten in diesem Lesejahr 2018, aber dieser Roman hat mich tief beeindruckt. Es war eines der Bücher, das mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen hat!
    In „der Zopf“ von Laetitia Colombani geht es um drei bittere Frauenschicksale die einen erschüttern. Aber auch zugleich Hoffnung geben, dass jeder ein Recht hat Teil der Gesellschaft zu sein und wenn man die Kraft aufbringt, sich ein hoher Einsatz lohnen kann für die eigene Würde.
    Konkret geht es um eine Dahlit, eine Unberührbare, in Indien, die ihrer Tochter ein besseres Leben ermöglichen will, eine Italienerin, die sich familiären Zwängen unterordnen soll und eine alleinerziehende kanadische Staranwältin, die einen herben Lebensdämpfer erfährt.
    Alle drei Stränge werden parallel erzählt und münden nur ganz zum Schluss in einer lockeren Verbindung.
    Es wirkt so aufgezählt etwas abgedroschen, aber durch die poetische, fast märchenhaft erzählte Sprache, ist der Text sehr gelungen. Der Roman hat keine Längen, auch sehr kurzweilig durch den häufigen Wechsel der Person an so unterschiedlichen Orten. Man erfährt sofort die innersten Tiefen der Protagonistinnen ohne Schnörkel. Auch das schätze, kein Lamentieren und keine Schicksalstränen. Poetisch und zugleich fast sachlich.

    Diese französische Autorin behalte ich definitiv im Auge. Allen Liebhabern des Französischen, ihr solltet es sicherlich im Original lesen!

    Fazit: Wer gerne seinen Blickwinkel verändert und seine Probleme relativieren will, sollte dieses Buch lesen. Genauso aber alle die gerne gute Literatur zur Hand nehmen!

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  • 5 Sterne

    Simone H., 21.03.2018 bei bewertet

    Drei Kontinete, drei Schicksale, drei starke Frauen

    Smita lebt als Dalit, somit Kastenlose im ländlichen Gebiet vom Indien. Sie möchte ihrer 6jährigen Tochter diesen Lebensweg ersparen und ist bereit dafür zu kämpfen.

    Die 20jährige Giulia lebt mit ihrer Familie in Sizilien, wo ihr Vater eine Perückenmanufaktur leitet. Als dieser das Leben übel mitspielt, beschließt sie es selbst in die Hand zu nehmen.

    Sarah in Kanada ist Mutter dreier Kinder und nebenbei noch sehr erfolgreiche Anwältin. Doch auch diese ist vor Lebenskrisen nicht gefeit.

    Sie scheinen nichts miteinander gemein zu haben, doch diese drei Frauen verbindet abgesehen von ihrer Stärke, ihrem Mut und der lebensbejahenden Einstellung noch ein ganz anderes Band!

    Bei diesen Roman handelt es sich um ganz große Erzählkunst! Die Autorin schafft es eine derartige Spannung aufzubauen, dass man das Buch gar nicht aus der Hand geben kann. Die Sprache ist direkt, schnörkellos, aber bezaubernd und wirken die Charaktere aufgrund dieser Offenheit sehr authentisch. Die Geschichte und die darin behandelten Themen werden auch keineswegs beschönigt oder optimiert. Sie werden ehrlich und den Tatsachen entsprechend behandelt und zeichnet genau das dieses Buch aus! Abgesehen davon ist das Konzept dieser Erzählung ganz toll ausgearbeitet und überlegt, sodass sich alles ineinander zusammenfügt.

    Dieser Roman hat mich sehr berührt und bewegt sowie auch jedenfalls zum Nachdenken und zum dankbar sein angeregt. Ein ganz tolles Buch, dass mich voll überzeugt hat und welches ich uneingeschränkt empfehlen kann!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wencke M., 09.06.2018

    Schon dieses gold schimmernde Cover macht deutlich, dass man ein sehr besonderes Buch in den Händen hält.

    Erzählt werden in drei unterschiedlichen Erzählsträngen die Geschichten von drei starken Frauen. Jede in ihrer Situation ist an einem Punkt angelangt in denen sie eine sehr mutige Entscheidung treffen.

    Smita lebt in Indien. Sie gehört zu den armen der Armen. Ihr Beruf ist es, die Exkremente von besser Situierten 'einzusammeln'. Ihre Tochter soll es besser haben als sie. Ihr gesamtes Erspartes verwendet sie dafür, dass ihre Tochter die Schule besuchen kann. Der erste Schultag soll ein ganz besonderer Tag im Leben ihrer Tochter sein. Smita näht ihr eine wunderschöne Schulkleidung und verzichtet dafür sogar auf ihren Schlaf. Doch der erste Schultag entwickelt sich komplett anders als erwartet.

    Giuila lebt in Palermo auf Sizilien. Sie liebt die Arbeit in der Perückenfabrik ihres Vaters. Doch eines Tages stößt ihrem Vater etwas vollkommen Unerwartetes zu und Giulia muss um für das Fortbestehen der Fabrik kämpfen.

    Sarahs Alltag in Montreal / Kanada ist straff organisiert. Sie ist Mutter von drei Kindern und Teilhaberin einer angesehenen Anwaltskanzlei. Sie zahlt einen hohen Preis für ihre Karriere bis sich durch ihre Krebserkrankung ihr Leben verändert.

    Mit den knapp 300 Seiten ist dieses Buch insgesamt zügig gelesen. Der Schreibstil, der Inhalt der einzelnen Geschichten und die Verknüpfung dieser drei Geschichten berührt so sehr, dass der Autorin mit "Der Zopf" ein ganz besonderes Buch gelungen ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 19.03.2018 bei bewertet

    Ode an den Mut, die Stärke und die Hoffnung


    Der Roman ist so intensiv erzählt, dass man sich kaum nur einen Augenblick aus dem soghaften Lesen lösen kann.
    Entsprechend schnell ist der kurze Roman durchgelesen.

    Erzählt wird abwechselnd von 3 Frauen, Smita, Giulia und Sarah, alle sehr unterschiedlich, aus verschiedenen Kulturen und Schichten und aus verschiedenen Ländern: Indien, Italien und Kanada.

    Auffällig ist, dass die Frauen überwiegend alleine mit ihren Problemen klarkommen müssen und wenig Unterstützung haben. Die kastenlose Smita z.B. möchte ihrer Tochter das Los als Unberührbare ersparen und muss ihren schwachen Mann dabei zurücklassen, da der nicht bereit ist, gegen das “Schicksal” anzukämpfen.
    Die erfolgsverwöhnte Anwältin Sarah in Kanada hingegen zieht sich bei ihrer Krebserkrankung zunächst in sich selbst zurück.
    Giulia in Italien aber profitiert von dem, was sie von ihrem Vater in der Fabrik lernte, kommt aus eigener Kraft klar und sie trifft einen Mann, der sie unterstützt.

    Unterschiedliche Lebensläufe, die hier gezeigt werden und insgesamt ein realistisches Bild der vielfältigen Welt zeigen.

    Was die Frauen schließlich doch verbindet ist überraschend. Von Anfang an einigt sie aber, dass sie im Leben mit Schwierigkeiten kämpfen müssen, auf die sie zunächst wenig Einfluß haben. Ihre Stärke und Unbeugsamkeit lässt sie Widerstand leisten.

    Die französische Autorin Laetitia Colombani hat einen überzeugenden Debütroman vorgelegt. Man kann gespannt sein, was von ihr noch folgen wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 11.05.2018

    Das Buch handelt von 3 Frauen. Eine ist eine Unberührbare in Indien, die sich entschließt, für ihre Tochter aus dem alten Leben auszubrechen. Eine gefährliche Reise durch das Land beginnt und am Ende opfert sie ihre Haare.
    Eine ist eine junge Frau auf Sizilien, deren gutes Leben zu Ende ist, als der Vater ins Koma fällt und sie feststellen muss, dass die Familienfirma, die seit Generationen Perücken herstellt, pleite ist.
    Und eine ist eine Staranwältin in Kanada, die es weit gebracht hat und plötzlich erkennen muss, dass sie mit Brustkrebs zu einer „Aussätzigen“ wird.

    Alle drei Frauen verbinden die Haare. Aber eigentlich sind sie nur das symbolische Bindeglied, denn alle drei Frauen sind sehr stark und kämpfen gegen verschiedene Widerstände für sich, ihr Glück, ihre Familien und ihre Überzeugungen.
    Das Buch ist ganz stark. Es ist eines der wenigen in letzter Zeit, das ich an einem Stück lesen musste. Ich konnte nicht aufhören. Zum einen birgt es eine Spannung, ob die Frauen ihren Kampf gewinnen. Zum anderen enthält es viele Lebensweisheiten, die nicht mit einem erhobenen Zeigefinger kommen. Keine der Frauen wird für ihr so unterschiedliches Leben und Entscheidungen verurteilt. Und am Ende gibt es kein billiges Happy End. Im Gegenteil. Ich hätte gern gelesen, wie es mit den Frauen weitergeht. Ich kann nur die absolute Höchstpunktzahl für dieses Buch vergeben.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherberge, 07.04.2018

    Eines direkt vorweg: „Der Zopf“ ist bisher mein absolutes Jahreshighlight!!! Eine normale Rezension, ohne zu spoilern, gestaltet sich jedoch etwas schwierig. Ich rate auch dazu einfach so zu dem Buch zu greifen und den Klappentext vorher nicht zu lesen…

    Laetitia Colombani erzählt die Geschichte dreier starker Frauen in komplett unterschiedlichen Lebenssituationen. Ihre Protagonisten Giulia, Smita und Sarah leben in Italien, Indien und Kanada. Sie haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam, es eint sie aber ein Drang nach Freiheit, das Streben nach Unabhängigkeit und der Mut entscheidende Änderungen in Angriff zu nehmen. Trotz einer eher nüchternen Sprache wurde ich emotional von Anfang an stark in die Geschichte hineingezogen. Laetitia Colombani beschreibt die unterschiedlichen Schicksale sehr anschaulich, ohne dabei kitschig zu sein. Als Leser stellt man sich zwangsläufig die Frage, welche Entscheidungen man selber in den einzelnen Situationen getroffen hätte. Auch wenn ich das Leben von Giulia, Smita und Sarah noch endlos weiterverfolgen könnte, hat mich das gewählte Ende nach 288 Seiten überzeugt. Nicht zuletzt durch das wunderschöne Cover ist „Der Zopf“ auch ein tolles Geschenk für alle Freundinnen, Schwestern, Mütter,…

    Unbedingt Lesen!!!

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  • 5 Sterne

    .L., 05.05.2018 bei bewertet

    Frauen in Indien, Italien, Kanada. Extrem unterschiedliche Lebensbedingungen, Einstellungen, Wünsche, Pläne.
    Erschütternd, was indische Frauen, noch dazu in den niederen Kasten, durchmachen müssen. Weder Gesetze noch Gerechtigkeit sind für sie gemacht. Herzergreifend, was Smita, Lalita und ihre Geschlechtsgenossinnen durchleiden. Kein Schulbesuch, keine Veränderung der Umstände scheinen möglich.
    In Italien sind es anders geartete Probleme, die Giulia bewältigen muss. Ihre behütete Welt bricht zusammen, als der Vater einen Unfall erleidet und die Perückenknüpferei, die der Familie und einigen Arbeiterinnen den Lebensunterhalt sichert, vor dem Ruin steht. Kein Ausweg in Sicht.
    Sarah in Kanada ist erfolgreiche Rechtsanwältin in einer berühmten Kanzlei, bewundert, schön, stolze Mutter dreier Kinder. Bis eine „Mandarine“ dazwischenkommt.
    Faszinierend, mit welchem Mut, mit welcher Kraft die Frauen ihr Schicksal in die Hand nehmen. Das Risiko, zu scheitern, ist hoch. Möglicherweise stehen Schande, Verachtung oder Tod am Ende des Weges.
    Ein Buch, das von Anfang an fasziniert, Entsetzen und Staunen hervorruft. Erschütternd die Berichte aus Indien.
    Unglaublich mutig, diese Frauen, beispielgebend und vorbildhaft.
    Muss man lesen!

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  • 5 Sterne

    Papiergeflüster, 23.04.2018

    Der Zopf von Laetitia Colombani ist einer kleiner Schatz. In diesem Roman geht es um das Leben dreier Frauen: Smita, Sarah und Giulia. Sie alle leben in unterschiedlichen Teilen der Welt (in Indien, Kanada und Italien), führen ein ganz unterschiedliches Leben und doch sind sie alle miteinander verbunden. Durch ihr Haar, aber auch durch ihre Stärke und die unbändige Willenskraft, ihr Schicksal zu meistern und ihren eigenen Weg zu gehen.

    In diesen Roman sollte man sich einfach hineinwerfen, in den Bann ziehen und berühren lassen, ohne zuvor zu viel über den Inhalt zu wissen. Laetitia Colombani schreibt authentisch, bildhaft und spannend, und webt in einer wunderbaren, gleichzeitig bestürzenden und motivierenden Art und Weise die Geschichten der drei Frauen zusammen, legt die Erzählstränge vorsichtig übereinander wie Strähnen eines Zopfes. Ein tolles Debüt mit einer Geschichte, die noch lange nachhängt und zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    thomi, 11.08.2018

    Das Buch „Der Zopf“ von Laetitia Colombani erzählt die Geschichte von drei unterschiedlichen Frauen. Die Geschichte von Smita, die in der untersten Kaste in Indien lebt und für ihre Tochter um ein besseres Leben kämpft. Giulia, eine junge Frau aus Palermo, die versucht den insolventen Familienbetrieb zu retten. Die dritte im Bunde ist eine junge alleinerziehende Staranwältin Sarah, die eine schwere Erkrankung erleidet und deren Leben dadurch aus den Fugen gerät.
    Die Lebensgeschichten werden miteinander durch den Zopf verknüpft. Alle drei Stränge werden parallel erzählt.
    Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Das Buch verändert definitiv den eigenen Blickwinkel auf die eigenen Probleme. Es ist ein bemerkenswertes Buch, welches unter die Haut geht und tief berührt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suska, 19.03.2018 bei bewertet

    Drei unterschiedliche Leben und doch miteinander verknüpft

    „Der Zopf“ erzählt von drei starken Frauen auf drei Kontinenten, der Leben auf unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem miteinander verbunden sind.
    Smita lebt in Indien und ist eine Dalit. Als „Unberührbare“ muss sie den Dreck der anderen wegmachen. Damit ihre Tochter es eines Tages besser hat als sie, verlässt sie ihr Heimatdorf.
    Giulia arbeitet auf Sizilien in der Perückenfabrik ihres Vaters. Eines Tages muss sie entdecken, dass das Familienunternehmen vor dem Ruin steht. Sie fasst einen mutigen Plan.
    Die kanadische Anwältin Sarah ist durch und durch auf ihre Karriere fixiert. Ihr Privatleben vernachlässigt sie. Als sie schwer erkrankt, zieht sich erst zurück und fasst dann neuen Mut.

    Der Schreibstil ist flüssig und ermöglicht einen schnellen Lesefluss. Abwechselnd werden die Geschichten der drei Hauptfiguren in kurzen Kapiteln erzählt, wodurch der Leser animiert wird, zügig weiter zu lesen. Was mir direkt aufgefallen ist: es gibt keine wörtliche Rede im Buch, wohl aber redende Personen. Aber auch das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch, im Gegenteil, es ist irgendwie besonders.

    Besonders spannend und erschreckend fand ich den Handlungsstrang um Smita aus Indien. Hier werden die gesellschaftlichen Unterschiede, die in dem Land noch heute herrschen, besonders deutlich gezeigt. Ist man in die falsche Familie, die falsche Kaste hineingeboren, gibt es keinen Ausweg, es hilft nur das Hoffen auf ein besseres Schicksal im nächsten Leben.

    Das verbindende Element in dem Roman kommt nicht sonderlich überraschend, aber darum geht es auch nicht in diesem Buch. Neben ernsten Themen wie Krankheit, Diskriminierung, Familientraditionen und sozialen Ungerechtigkeiten geht es im Roman vor allem um starke Frauen, die kämpfen: Um ihren Familienbetrieb, um ein besseres Leben, um ihre Gesundheit. Und die es auch heute noch schwer haben, sich durchzusetzen. Weil sie Frauen sind, weil sie in der falschen Gesellschaftsgruppe sind.

    Das Buch hat mich sehr beeindruckt und berührt. Die Autorin hat es geschafft, mich mit ihren geschickt verknüpften Handlungssträngen in den Bann zu ziehen. Ein schönes Debüt!

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  • 4 Sterne

    Natascha J., 29.03.2018 bei bewertet

    Klappentext: Drei Frauen, drei Leben, drei Kontinente - dieselbe Sehnsucht nach Freiheit.
    Die Lebenswege von Smita, Giulia und Sarah könnten unterschiedlicher nicht sein. Aber eins verbindet sie: Alle drei kämpfen sie mutig gegen die Widerstände des Lebens. Smita, eine Unberührbare, opfert in Indien ihr Haar dem Gott Vishnu, denn ihrer Tochter soll es einmal besser ergehen. In Sizilien rettet Giulia dank der Haare aus Indien die Perückenfabrik ihres Vaters vor dem Bankrott. Und als in Montreal die erfolgreiche Anwältin und alleinerziehende Mutter Sarah erkrankt, schöpft sie mit ihrer Perücke neuen Lebensmut.

    Der Klappentext verrät im Grunde schon alles was im Buch passiert. Die drei Frauen sind im Grunde ohne es zu wissen miteinander über ihre Haare verbunden. Die Geschichte ist relativ kurz und der Schreibstil in meinen Augen recht abgehackt, hätte von mir aus auch ausführlicher sein können, denn gerne hätte ich noch mehr von den drei Frauen gelesen.

    Gut und interessant fand ich, dass die Kapitel immer abwechselnd von Smita, Giulia und Sarah erzählt wurden. Am interessantesten und am emotionalsten fand ich die Geschichte um Smita und ihre kleine Tochter Lalita. Ihr Schicksal hat mich Zutiefst mitgenommen und mich nocheinmal bewusst darauf aufmerksam gemacht, wie gut es uns hier in Deutschland geht. In Indien hingegen sind Frauen nichts wert und auch das Leben dort ist alles andere als einfach. Mit wenigen Worten hat die Autorin dies aber so berührend und emotional erzählt, dass es mir teilweise kalt den Rücken hinunter gelaufen ist. Giulia fand ich hingegen eher immer etwas faade, aber hier fand ich es schön wie ihr Schicksal sich mit dem von Smita verbunden hat. Sarah war ein recht taffer Charakter, mit der typischen - eine Frau ist extrem erfolgreich, hat keine Zeit für ihre Familie, bekommt Krebs und krempelt ihr Leben um- Geschichte.

    Alles in allem fand ich aber das Buch im Ganzen toll zu lesen, dass verflechten der drei Handlungsstränge gefiel mir gut, auch wenn ich mir hin und wieder mehr gewünscht hätte. Ein berührendes Leseerlebnis war es aber auf jedenfall - daher vergebe ich vier Sterne.

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  • 5 Sterne

    vöglein, 18.08.2018

    ............drei verschiedene Frauen und deren Leben, die ineinander verschlungen wie ein Zopf, miteinander verknüpft sind.
    Das kleine recht unscheinbare Buch lässt einen mit voller Wucht am Leben und Leiden dreier Frauen auf unterschiedlichster Weise teilnehmen.
    Jede von Ihnen hat „große“ Probleme und damit verbunden ändert sich deren Leben.
    Über drei Kontinente sind diese drei Schicksale miteinander verbunden und alle drei Frauen sind, jede auf ihre Art, mutig genug ihr Leben zu verändern. Toll!
    Starke Frauen, die uns ein Vorbild sein sollten. Ein wirklich schönes Buch, auch wenn die schrecklichen Zustände in Indien einen traurig machen.
    Trotzdem empfehle ich dieses Buch gerne weiter.

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  • 4 Sterne

    Schmökerwürmchen, 22.03.2018 bei bewertet

    „Der Zopf“ erzählt die Lebensgeschichten von drei verschiedenen Frauen auf drei unterschiedlichen Kontinenten. Trotz der unterschiedlichen Lebensläufe haben diese Frauen doch einiges gemeinsam, nämlich eine besondere Stärke, Mut und Kampfbereitschaft.

    Zum einen wäre da Smita. Sie führt ein Leben als Unberührbare in Indien, am Rande der Gesellschaft. Als eine Dalit, die zu den ärmsten der Armen gehört, muss sie täglich die Hinterlassenschaften der Reichen entsorgen. Ihr stehen keinerlei Rechte zu, überhaupt wird den Frauen in Indien eine untergeordnete Stellung zugemutet. Dieses Schicksal möchte sie ihrer Tochter Lalita ersparen und setzt alles daran, um ihr einen Schulbesuch und damit ein besseres Leben zu ermöglichen.

    In Palermo arbeitet Guilia im Familienunternehmen, das auf traditionelle Weise Perücken aus sizilianischen Haaren herstellt. Durch Schicksalsschläge und gefangen ich ihren Traditionen, werden ihr einige Steine in den Weg gelegt und so muss sie Entscheidungen treffen und ihren Weg finden.

    Dann begleiten wir Sarah in Toronto ein Stück ihres Weges. Durch Einsatz und harte Kämpfe hat sie es geschafft, sich in einer von Männern dominierten Kanzlei als erfolgreiche Anwältin zu etablieren. Doch auch dieser Weg bringt einige Opfer mit sich.

    Allen drei Frauen steht eine Veränderung in ihren Leben bevor. Als Leser begleiten wir sie auf einen Teil ihres Weges und lernen einiges über die verschiedenen Gesellschaftsformen. Aus wechselnden Perspektiven werden Fragmente aus den Lebensläufen dieser Frauen geschildert. Die Autorin schafft es, durch ihre anrührende aber unaufgeregte Sprache, jede dieser Frauen auf eine berührende Weise dem Leser näher zu bringen. Immer enger wird aus den drei verschiedenen Erzählsträngen ein dicker Zopf geflochten. Titel und Cover sind daher sehr passend gewählt. Allerdings wurde mir schon recht früh klar, inwieweit die Protagonisten miteinander verbunden sind. Zum Ende hin bleiben noch einige Fragen offen.
    Die Lebenläufe dieser Frauen regen zum Nachdenken an. Gerne habe ich sie auf ihren Wegen begleitet.

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  • 4 Sterne

    Julia L., 20.06.2018 bei bewertet

    Starke Frauen

    Dieses Buch beleuchtet bruchstückahft das Leben dreier Frauen, das unterschiedlicher nicht sein könnte. Während Sarah sich in Amerika mit den typischen Diskriminierungproblemen einer berufstätigen, alleinerziehenden Frau herumschlagen muss, sehen sich Giulia und Smita mit Problemen konfrontiert, die gefühlt aus einer vergangenen Zeit stammen könnten (und es eigentlich auch sollten).

    Wie stark und ungebeugt alle drei darauf reagieren und gegen ihre widrigen Umstände ankämpfen ist beeindruckend. Umso schrecklicher empfinde ich es als Leser, dass solche Probleme, wie Zwangsehe, Diskriminierung aufgrund von Glauben oder Geschlecht und vor allem das Kastensystem in Indien auch heute noch existieren und gelebt werden.

    Das Buch offenbart die Umstände der drei Frauen schonungslos und beschönigt nichts. Der Schreibstil ist schnörkellos und geradlinig, was die Geschichte umso eindringlicher wirken lässt.

    Ein kleines Manko ist die relative Kürze des Romans: Die vielen wichtigen themen, die hier angeschnitten werden, hätten locker noch ein paar hundert Seiten mehr vertragen. Ich hätte auch gerne die drei Frauen noch weiter auf ihrem Weg begleitet. So ist es eben nur ein Ausschnitt aus ihrem Leben, eindringlich und nachdenklich stimmend, aber eben nur eine Momentaufnahme.

    Fazit:
    Jede Frau sollte dieses Buch lesen. Es lässt einen demütig über das Glück nachdenken, dass man selbst hat, so behütet aufgewachsen sein zu dürfen!

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