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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pedi, 02.05.2020

    Als Buch bewertet

    Berührend verdichtete Familiengeschichte
    Monika Helfer spürt in diesem schmalen Buch der Geschichte ihrer Familie im ländlichen Bregenzerwald nach. Sowohl ihre Mutter Margarete als auch ihre Großmutter Maria starben früh. Auskunft konnte ihr nur die hochbetagte Tante Kathe geben. Diese erzählte ihr von den ärmlichen Verhältnissen im finsteren Tal, von der wunderschönen Maria und dem feschen Großvater Josef, der nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg 1918 seiner schwangeren Frau nicht glaubte, dass das jüngste Kind, Helfers Mutter Margarete, von ihm stammt. Gerede im kleinen Dorf schürte sein Misstrauen, das dazu führte, dass er das kleine Mädchen völlig missachtete. Keine leichte Bürde. Und Monika Helfer führt das Drama um Großmutter und Mutter eng, untersucht die Spuren, die auch bei ihr und ihren Kindern zurückblieben. Und wirft einen unvergesslichen Blick auf ihre bemerkenswerte Familie. Lakonisch, klar, dicht – ein tolles Buch.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 19.02.2020

    Als Buch bewertet

    Familiengeschichte in 100 Jahren
    .
    Die Handlung setzt vor ca. 100 Jahren ein, 1914 in einem Dorf. Die österreichische Schrifterstellerin Monika Helfer verarbeitet in dieser Familiengeschichte die Geschichte ihrer Mutter und Großmutter in diesem sehr konzentriert geschriebenen Roman, der auch ein Dorfleben zeigt.
    Der erste Weltkrieg bricht aus und Josef wird eingezogen. Seine Frau Maria bleibt zurück und wird schwanger. Der Verdacht komm auf, dass Josef nicht der Vater ist. Schließlich war sie mit Georg, einen Fremden aus Hannover gesehen worden. Der Dorfklatsch tut ein übriges und Josef lehnt nach seiner Rückkehr das Kind ab.
    Als Leser ist man den Figuren der Familie sehr nahe.
    Das Buch fällt durch die sorgfältige, fein gemachte Sprache von Monika Helfer auf. Es ist eine Art des autofiktionalen Schreibens, die ich sehr schätze.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 19.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Familiengeschichte in 100 Jahren
    .
    Die Handlung setzt vor ca. 100 Jahren ein, 1914 in einem Dorf. Die österreichische Schrifterstellerin Monika Helfer verarbeitet in dieser Familiengeschichte die Geschichte ihrer Mutter und Großmutter in diesem sehr konzentriert geschriebenen Roman, der auch ein Dorfleben zeigt.
    Der erste Weltkrieg bricht aus und Josef wird eingezogen. Seine Frau Maria bleibt zurück und wird schwanger. Der Verdacht komm auf, dass Josef nicht der Vater ist. Schließlich war sie mit Georg, einen Fremden aus Hannover gesehen worden. Der Dorfklatsch tut ein übriges und Josef lehnt nach seiner Rückkehr das Kind ab.
    Als Leser ist man den Figuren der Familie sehr nahe.
    Das Buch fällt durch die sorgfältige, fein gemachte Sprache von Monika Helfer auf. Es ist eine Art des autofiktionalen Schreibens, die ich sehr schätze.

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  • 4 Sterne

    hennie, 17.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Schönheit - Fluch und Segen

    Auf nur 159 Seiten präsentiert Monika Helfer die einzigartige, ungewöhnliche Lebensgeschichte ihrer Familie mütterlicherseits. Die Hauptperson ist ihre Großmutter Maria, die permanent über ihre große Schönheit definiert wird und die ihr mehr Fluch als Segen ist.

    Was will mir das Geschehen sagen? Über 100 Jahre ist das her. Da ereignen sich die Dinge um die „Bagage“. Maria und Josef (wie aus der Bibel!) leben mit ihren noch vier Kindern außerhalb eines Bergdorfes in ärmlichen Verhältnissen. Sie werden gemieden, fast geächtet von den Bewohnern. Die Eltern indes scheinen sich selbst genug, obwohl von Liebe nie die Rede ist. Josef ist ein wortkarger Mann, kann gut mit Zahlen umgehen und macht sich beim Bürgermeister nützlich.
    Man schreibt das Jahr 1914, der erste Weltkrieg beginnt, und Josef Moosbrugger als alleiniger Ernährer der Familie wird in die Armee einberufen. Das ist der alles entscheidende Ausgangspunkt für die darauf folgenden Situationen. Maria bleibt mit ihren Kindern allein zurück. Sie sollen auf Josefs ausdrücklichem Wunsch vom Bürgermeister beschützt werden. Dann kommt ein gutaussehender, charismatischer Deutscher ins Dorf und mit Maria und ihrer Bagage in Kontakt. Wie alles in dem Büchlein werden die Begebenheiten sehr komprimiert erzählt. Die zeitlichen Abfolgen zwischen Josefs Fronturlaub, die Besuche von Georg legen Vermutungen nahe. Maria wird schwanger mit Grete, der Mutter der Autorin. Die Gerüchte kochen hoch und das Leben für die Familie wird noch härter.

    Erzählt wird skizzenhaft, auch mal zwischen den Zeilen, verschwommen wie das Cover, dass ein Gemälde des bekannten Malers Gerhard Richter zeigt. Nur in Andeutungen werden immer wieder die gleichen Aspekte der Familienmitglieder beleuchtet und doch ist es sehr komplex, was die Autorin über ihre Ahnen preisgibt. Von den Geschwistern ihrer Mutter erzählt sie, aber die Grete bleibt wie ein Phantom. Doch ist das weiter nicht verwunderlich, da sowohl sie als auch schon Mutter Maria jung sterben. Josef ebenso.
    Aus der Ich-Perspektive und im auktorialen Stil erfolgen die Abläufe in der Geschichte, wobei die Erzählstile auch des öfteren innerhalb eines Satzes wechseln. Das erforderte Aufmerksamkeit beim Lesen.

    Monika Helfer erzählt sehr speziell von ihrer eigenen Herkunft und führt den Leser von 1914 bis in die Gegenwart.

    Ich empfehle „Die Bagage“ und bewerte mit vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    hennie, 17.02.2020

    Als Buch bewertet

    Schönheit - Fluch und Segen
    Auf nur 159 Seiten präsentiert Monika Helfer die einzigartige, ungewöhnliche Lebensgeschichte ihrer Familie mütterlicherseits. Die Hauptperson ist ihre Großmutter Maria, die permanent über ihre große Schönheit definiert wird und die ihr mehr Fluch als Segen ist.

    Was will mir das Geschehen sagen? Über 100 Jahre ist das her. Da ereignen sich die Dinge um die „Bagage“. Maria und Josef (wie aus der Bibel!) leben mit ihren noch vier Kindern außerhalb eines Bergdorfes in ärmlichen Verhältnissen. Sie werden gemieden, fast geächtet von den Bewohnern. Die Eltern indes scheinen sich selbst genug, obwohl von Liebe nie die Rede ist. Josef ist ein wortkarger Mann, kann gut mit Zahlen umgehen und macht sich beim Bürgermeister nützlich.
    Man schreibt das Jahr 1914, der erste Weltkrieg beginnt, und Josef Moosbrugger als alleiniger Ernährer der Familie wird in die Armee einberufen. Das ist der alles entscheidende Ausgangspunkt für die darauf folgenden Situationen. Maria bleibt mit ihren Kindern allein zurück. Sie sollen auf Josefs ausdrücklichem Wunsch vom Bürgermeister beschützt werden. Dann kommt ein gutaussehender, charismatischer Deutscher ins Dorf und mit Maria und ihrer Bagage in Kontakt. Wie alles in dem Büchlein werden die Begebenheiten sehr komprimiert erzählt. Die zeitlichen Abfolgen zwischen Josefs Fronturlaub, die Besuche von Georg legen Vermutungen nahe. Maria wird schwanger mit Grete, der Mutter der Autorin. Die Gerüchte kochen hoch und das Leben für die Familie wird noch härter.

    Erzählt wird skizzenhaft, auch mal zwischen den Zeilen, verschwommen wie das Cover, dass ein Gemälde des bekannten Malers Gerhard Richter zeigt. Nur in Andeutungen werden immer wieder die gleichen Aspekte der Familienmitglieder beleuchtet und doch ist es sehr komplex, was die Autorin über ihre Ahnen preisgibt. Von den Geschwistern ihrer Mutter erzählt sie, aber die Grete bleibt wie ein Phantom. Doch ist das weiter nicht verwunderlich, da sowohl sie als auch schon Mutter Maria jung sterben. Josef ebenso.
    Aus der Ich-Perspektive und im auktorialen Stil erfolgen die Abläufe in der Geschichte, wobei die Erzählstile auch des öfteren innerhalb eines Satzes wechseln. Das erforderte Aufmerksamkeit beim Lesen.

    Monika Helfer erzählt sehr speziell von ihrer eigenen Herkunft und führt den Leser von 1914 bis in die Gegenwart.

    Ich empfehle „Die Bagage“ und bewerte mit vier von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    Quincyliest, 16.04.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die österreichische Autorin Monika Helfer erzählt in diesem schmalen, aber intensiven Buch ihre eigene Familiengeschichte. Die Großeltern Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern in ärmlichen Verhältnissen am Rande eines Bergdorfes. Es ist das Jahr 1914, Josef wird zur Armee eingezogen. Maria bleibt allein mit den Kindern zurück. Maria ist eine Schönheit und Männer suchen ihre Nähe. Als die kleine Grete geboren wird und Josef zurückkehrt, kann er sich nicht sicher sein, ob das Kind wirklich von ihm ist. Er wird mit Grete kein Wort wechseln. Margarete ist die Mutter der Autorin.
    M. Helfer präsentiert eine außergewöhnliche und einzigartige Familiengeschichte. Liebevoll und schonungslos porträtiert sie Lebenswege einzelner Familienmitglieder und erwärmt mit diesem großartigen Roman das Leserherz.

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  • 4 Sterne

    Miriam B., 10.02.2020

    Als Buch bewertet

    Die „Bagage“, das sind die Grosseltern der Erzählerin, die gemeinsam mit ihren vier Kindern abgeschieden vom Rest des Dorfes leben. Das Häuschen der beiden ist ohne fließend Wasser oder gar Strom und womit der Großvater Josef genau den Unterhalt für die Familie verdient weiß keiner so genau, außer, dass es sich wohl um „Geschäfte“ handelt, die er auch mit dem Bürgermeister des Ortes abwickelt.
    Die Großmutter, Maria, gilt als mit Abstand schönste Frau weit und breit und zieht so das Begehren anderer Männer sowie den Neid von Frauen auf sich.
    Als Josef dann 1914 gleich zu Beginn des Krieges eingezogen wird, bittet er den Bürgermeister auf seine Frau acht zu geben, aufgrund ihrer Schönheit.
    Tatsächlich wird Maria während Josefs Abwesenheit schwanger und obwohl es leicht während Josefs Fronturlaub passiert sein kann, gehen alle davon aus, dass die Tochter ein „Balg“ ist.
    Die Autorin bildet die Geschichte und die Zeit auch in ihrem Schreibstil ab, er ist teils einfach und mit Mundart versetzt und gibt den Ton der Menschen damals gut wieder.
    Die handelnden Personen bleiben dem Leser oft fremd, aber ich denke, dass dies genauso durch die Autorin gewollt ist und wiedergibt, wie einem selbst die eigenen Vorfahren doch immer ein wenig fremd bleiben, egal wie sehr man sich mit ihnen beschäftigt. Es ist eben kein rein fiktiver Roman, bei welchem sich der Autor einfach Dinge dazu denken kann, um die Figuren nahbarer oder ihr Handeln erklärbarer zu machen. Meiner Meinung nach trifft die Autorin hier genau die richtige Mischung aus dem Nacherzählen von dem, was ihre Verwandten ihr berichteten und dem, was man sich dazu denken muss, um Lücken in der Geschichte zu füllen.
    Einen Stern Abzug gebe ich nur, weil ich aufgrund des Klappentexts dachte, es würde mehr über das Leben von Grete, der Mutter der Autorin, berichtet werden und es auch sehr interessant gefunden hätte, wie es für sie war, als uneheliches Kind zu gelten.

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  • 4 Sterne

    Miriam B., 04.02.2020

    Als Buch bewertet

    Die „Bagage“, das sind die Grosseltern der Erzählerin, die gemeinsam mit ihren vier Kindern abgeschieden vom Rest des Dorfes leben. Das Häuschen der beiden ist ohne fließend Wasser oder gar Strom und womit der Großvater Josef genau den Unterhalt für die Familie verdient weiß keiner so genau, außer, dass es sich wohl um „Geschäfte“ handelt, die er auch mit dem Bürgermeister des Ortes abwickelt.
    Die Großmutter, Maria, gilt als mit Abstand schönste Frau weit und breit und zieht so das Begehren anderer Männer sowie den Neid von Frauen auf sich.
    Als Josef dann 1914 gleich zu Beginn des Krieges eingezogen wird, bittet er den Bürgermeister auf seine Frau acht zu geben, aufgrund ihrer Schönheit.
    Tatsächlich wird Maria während Josefs Abwesenheit schwanger und obwohl es leicht während Josefs Fronturlaub passiert sein kann, gehen alle davon aus, dass die Tochter ein „Balg“ ist.
    Die Autorin bildet die Geschichte und die Zeit auch in ihrem Schreibstil ab, er ist teils einfach und mit Mundart versetzt und gibt den Ton der Menschen damals gut wieder.
    Die handelnden Personen bleiben dem Leser oft fremd, aber ich denke, dass dies genauso durch die Autorin gewollt ist und wiedergibt, wie einem selbst die eigenen Vorfahren doch immer ein wenig fremd bleiben, egal wie sehr man sich mit ihnen beschäftigt. Es ist eben kein rein fiktiver Roman, bei welchem sich der Autor einfach Dinge dazu denken kann, um die Figuren nahbarer oder ihr Handeln erklärbarer zu machen. Meiner Meinung nach trifft die Autorin hier genau die richtige Mischung aus dem Nacherzählen von dem, was ihre Verwandten ihr berichteten und dem, was man sich dazu denken muss, um Lücken in der Geschichte zu füllen.
    Einen Stern Abzug gebe ich nur, weil ich aufgrund des Klappentexts dachte, es würde mehr über das Leben von Grete, der Mutter der Autorin, berichtet werden und es auch sehr interessant gefunden hätte, wie es für sie war, als uneheliches Kind zu gelten.

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  • 4 Sterne

    nicigirl85, 23.03.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Die Familie vom Ende der Straße...

    Ehrlich gesagt hat mich der sonderbare Titel auf das Buch aufmerksam gemacht, denn von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen.

    In der Geschichte geht es um Maria und Josef, die in den Bergen weit ab vom Schuss leben. Im Haus haben sie weder Strom noch Wasser und dennoch klappt es ganz gut mit den Kindern und allem. Doch dann muss der Vater in den Krieg ziehen, was das Leben der Familie enorm ändert. Wird er den Krieg überleben? Wird sich etwas verändern?

    Das Besondere an dem Buch ist, dass die Autorin als Ich- Erzählerin agiert und uns an ihrer Familiengeschichte teilhaben lässt, in der sie noch nicht lebte und ihre Mutter teils ebenfalls noch nicht auf der Welt war. So etwas hatte ich bis dato noch nicht in den Händen und man bekam beim Lesen direkt Lust selbst Nachforschungen bezüglich der eigenen Familie anzustellen.

    Für meinen Geschmack zeichnet die Autorin die Zeit des ersten Weltkrieges sehr authentisch und es liest sich so als würde man der Freundin der eigenen Großmutter lauschen.

    Ich mochte vor allem wie sehr die Familie auch in Krisenzeiten zusammenhält und sich für den anderen einsetzt. Vor allem sind gerade die Kinder ohne den Vater über sich hinausgewachsen.

    Etwas traurig gemacht hat mich, dass der Tratsch dazu geführt hat, dass Josef seiner Frau misstraut, obwohl er es eigentlich besser hätte wissen müssen. Da sorgte wohl eher der Neid der Bewohner dafür, dass man Maria etwas angedichtet hat, was nie stattgefunden hat und zum tiefen Schnitt in der Familie führte. Ich kann mir nur schwer vorstellen wie sehr es schmerzen muss, wenn der eigene Vater einen komplett ignoriert.

    Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt und hätte die Mitglieder der Bagage gern selbst kennengelernt.

    Fazit: Berührende Familiengeschichte, die mich nicht kalt gelassen hat und die ich gern empfehle. Die ideale Lektüre für Zwischendurch.

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  • 4 Sterne

    Julia L., 11.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Kein Einzelschicksal

    Monika Helfer verarbeitet in diesem kurzen, aber sehr dicht gepackten Roman die Geschichte ihrer Familie oder genauer die Erfahrungen ihrer Großmutter Maria während des ersten Weltkrieges.

    Maria bleibt mit den vier Kindern allein zurück in ihrem Bergdorf, während ihr Mann Josef in den Krieg eingezogen wird. Und während er an der Front ums Überleben kämpft, muss sich die schöne junge Frau daheim gegen aufdringliche Männer und misgünstige Frauen wehren.

    Dass es sich hierbei um die Aufzeichnungen von gelebten Erinnerungen handelt, merkt man sehr schnell. Der Text ist fließend verfasst, springt zwischen verschiedenen Erinnerungsebenen hin und her und gibt in teilweise verwirrenden Schachtelsätzen die Erinnerungen der verschiedenen Familienmitglieder der Bagage wieder. Und auch der Sprech der damaligen Zeit macht das Verstehen nicht leichter.

    Und sehr schnell werden die Unterschiede der Geschlechterrollen offenbar. Die Jungen übernehmen schnell die Rolle des "Herrn des Hauses", führen ihr ganzes Leben ein selbstbestimmtes Leben ohne Konsequenzen für ihren ausschweifenden Lebensstil.
    Die Frauen dagegen (und vor allem Maria) versuchen die ihnen zugeteilten Rollen auszufüllen und werden doch immer wieder auf Äußerlichkeiten reduziert.

    In diesem kargen Leben bleibt offensichtlich kein Platz für Liebe und Zuneigung, dafür herrschen Vorurteile und gesellschaftliche Konventionen, aus denen selbst die nachfolgenden Generationen nur schwer ausbrechen können. Die "Fehler" der Alten werden selbst den Jungen immer wieder vorgehalten.

    Dieses Buch erzählt eine Geschichte, die erzählt und gehört werden muss. Damit wir es anders machen können. Und damit wir denen gerecht werden, die damals misverstanden und ungerecht behandelt wurden.

    Es liest sich nicht leicht und braucht einiges an Aufmerksamkeit, aber die hat diese Erzählung auch verdient!

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine S., 11.02.2020

    aktualisiert am 11.02.2020

    Als Buch bewertet

    Bewegende Familiengeschichte

    Die Autorin beginnt mit ihrer Erzählung zur Zeit des ersten Weltkrieges, genauer im frühen September 1914. Josef und Maria Moosbrugger, die Großeltern der Autorin, leben mit ihren Kindern am äußersten Rand eines Bergdorfes. Sie sind sehr arm und werden von den Dorfbewohnern "die Bagage" genannt. Über die Familie wird viel geredet; die Dorfbewohner vermuten, dass Josef "schrägen und krummen Geschäftchen" nachgeht. Maria ist wunderschön und alle Männer wären ihr gerne nachgestiegen, wenn sie nicht so viel Angst vor Josef gehabt hätten. 
    Josef wird zu Beginn der Geschichte als einer von wenigen Männern aus dem Dorf zur Armee eingezogen. Bevor er loszieht, bittet er den Bürgermeister auf Maria Acht zu geben. 
    Im Laufe der Erzählung lernt Maria den wunderschönen Georg aus Hannover kennen, der sie auch zu Hause besucht. Maria wird schwanger mit Margarete (die Grete), der Mutter der Autorin, und trotz, dass Josef auch auf Fronturlaub in dieser Zeit nach Hause kommt, wird im Dorf gemunkelt, dass das Kind nicht von Josef sein kann. 
    Josef möchte zeitlebens nichts mit diesem Kind zu tun haben und spricht auch nie ein Wort mit ihr. 

    Auf 159 Seiten versucht uns die Autorin ihre Familiengeschichte um ihre Mutter näher zu bringen. 

    Mir hat das Buch ganz gut gefallen, obwohl der Schreibstil (Schachtelsätze) und die unverhofften Zeitsprünge der Erzählerin mich immer etwas im Lesefluss haben stolpern lassen. Etwas schade fand ich, dass nicht mehr auf die Geschichte um Grete, der Mutter der Autorin, eingegangen wurde und dass einige Fragen offen blieben. 

    Trotzdem meinerseits eine klare Kauf- und Leseempfehlung für diese bewegende Familiengeschichte.

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  • 4 Sterne

    Manuela K., 23.03.2020

    Als Buch bewertet

    "Die Bagage" ist ein Roman der Autorin Monika Helfer, umfasst 159 Seiten und erscheint im Frühjahr 2020 im Carl Hanser Verlag.

    Der Roman erzählt die Lebensgeschichte von Grete Moosbrugger, der Mutter der Autorin. Wir bewegen uns also im autofiktionalen Bereich. Begonnen wird die Lebenslinie zum Beginn des 1. Weltkrieges. Die Autorin nimmt uns mit in die Berge der Alpen, führt uns ein in das karge beschwerliche Leben der Alpendörfer und in die schier ausweglose Situation derer, die am Rande dieser Gemeinschaften ihr Dasein fristen ... so wie die Familie Moosbrugger. Josef und Maria haben sich mit ihren Kindern hier ein kleines Auskommen geschaffen, als der Vater an die Front einberufen wird und Marias Kampf als Alleinerziehende beginnt. Schonungslos beschreibt Helfer die Situation der jungen Mutter, gefangen zwischen Ablehnung und Abhängigkeit. Als dann die kleine Grete geboren wird und Josef seine Vaterschaft in Zweifel zieht, beginnt für das kleine Mädchen die harte Schule des Lebens: durch den Vater abgelehnt, von der Mutter umso mehr geliebt, von der Dorfgemeinschaft verspottet. Wie kann ein Mensch damit leben? Was macht das mit ihm? Und was bedeutet eine solche Erfahrung für zukünftige Generationen der Familie?
    Helfer beantwortet diese Fragen, indem sie die Familiengeschichte bis zur Gegenwart offenlegt. Mit ihrer eindringlichen Sprache, mal sehr reduziert, mal pointiert, macht sie diesen kleinen Roman für mich zu einem ganz besonderen Werk. Daher gibt es für diesen Gesellschaftsroman eine klare Leseempfehlung für alle, die sich von Familiengeschichten unterhalten fühlen und die gerne Einblicke bekommen in das Leben längst vergangener Zeiten.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 07.10.2020

    Als eBook bewertet

    Maria Moosbrugger ist eine Schönheit und ihr Mann, der Josef, wacht mit Argusaugen über sie. Als jedoch der Erste Weltkrieg beginnt und er eingezogen wird, bittet er den Bürgermeister, dass er über seine Frau wacht. Josef ist fort und Maria macht einen Ausflug mit dem Bürgermeister. Sie lernt einen Mann kennen, der sie auch Zuhause besucht. Irgendwann ist es das Gesprächsthema Nummer eins im Ort: Maria ist schwanger. Die Gerüchteküche brodelt und auch der Pfarrer kocht munter mit. Das Kind, die kleine Margarete, leidet später unter dem Hass des Josef und der bestraft sie mit Verachtung. Mit recht? Oder erliegt er den Vorurteilen der Dorfbewohner?

    Grete, die Abkürzung von Margarete, ist die Mutter der Autorin von „Die Bagage“. Sie berichtet von dem Leben der Bergbauern und den vielen Entbehrungen in der Kindheit. Aber auch von der Freiheit und dem Leben mit der Natur. Das Buch zeigt, wie leicht es ist, sich den Gerüchten hinzugeben und daraus eine Grund zu konstruieren, der das Leben eines Menschen unerträglich macht. Wer dann auch noch seine Macht ausnutzt und als Pfarrer von der Kanzel diese Vorurteile anheizt, der ist verabscheuungswürdig.

    Beim Lesen von „Die Bagage“ dachte ich unwillkürlich an ein Bild in unserem Lesebuch. Es hieß: „Das Gerücht“ und dazu gab es auch eine Geschichte. So wie ein kleiner Schneeball zur großen und todbringenden Lawine wächst, so müssen auch Margarete und ihre Mutter leiden. Es war das erste Buch der Autorin, welches ich las. Die schlichte und bildhafte Sprache gefiel mir dabei recht gut. Vier Sterne und besonders den Österreichern gebe ich eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    schokoflocke, 08.03.2020

    Als Buch bewertet

    Klein, aber fein

    " Im Krieg gelten keine Regel mehr.Auch dort nicht, wo nicht geschossen wird."

    Kurz und bündig, aber inhaltlich vollwertg - so kann man, denke ich, am Besten diese Büchlein zusammenfassen. Auf nur 160 Seiten beschreibt die Autorin ihre Familiengeschichte, angefangen mit den Großeltern Maria und Josef. 1914 bleibt Maria mit 4 Kindern allein, da Josef in den Krieg einberufen wird. Leid und Hunger, für alle war das eine schwierige Zeit, für Maria aber ganz besonders. Ihre auffallende Schönheit und ihre Bedürftigkeit ( die Familie war schon vor dem Krieg arm ) bringen Männer auf, sagen wir mal so... dume Gedanken. Als Maria schwanger wird, fängt die Gerüchteküche zu brodeln an. Alle sind sich einig, dass da was sehr unmoralisches im Gange war, dass der Josef paar mal Heimaturlaub hatte spielte auch keine Rolle. Und so wurde aus Neid Ablehnung, dann folgte Ausgrenzung und Repressionen.
    Es ist wirklich erstaunlich, wieviel Inhalt man auf nur so wenigen Seiten unterbringen kann. Die Grausamkeit des Krieges, die harten Lebensumstände, die Rolle der Frau in der Gesellschaft und natürlich die Familiendynamik... und noch mehr. Die Geschichte wirkt authentisch und glaubwürdig, man kriegt ein detaliertes Einblick auf die damalige Zeit. Atmosphärisch dicht, aber im netten Pauderton geschrieben - ich fand diese Mischung sehr angenehm zum lesen. Für mich war das anspruchsvolle Unterhaltung, gleichermassen informatif und berührend, ich kann es nur weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    Tine G., 06.02.2020

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Monika Helfer nimmt den Leser in ihrem Buch "Die Bagage" mit, das Leben ihrer Vorfahren kennen zu lernen.
    Ihre Großeltern lebten ganz hinten im Dorf in ärmlichen Verhältnissen sowie es sich für eine Bagage gehört. Als Josef in die Armee eingezogen wird, beauftragt er den Bürgermeister auf Maria, sein Weib , ein Auge zu werfen. Unter seinem Schutz soll sie keinen Kontakt zum übrigen Dorf haben. Als sie Georg aus Hannover kennen lernt, ist sie von ihm fastziniert. Eines Tages steht er vor ihrer Tür. Als Josef wieder aus dem Krieg heim kommt, findet er seine Maria schwanger vor. Sie hat zwei Verehrer, doch wer ist der Vater?

    Monika Helfer´s Schreibstiel ist sperrig und eigenwillig. Das stoppte in mir etwas den Lesefluss, passt aber widerrum zu der Geschichte, die einen traurigen Hintergrund hat. Geschickt baute sie Erzählungen ihrer Tante mit ein, sodass man die Geschichte auch aus einem anderen Blickwinkel kennen lernt. Sehr bedrücknd für mich war, das der Großvater der Autorin kein Wort mit ihrer Mutter Grete gesprochen hat. Eine schwere Zeit hat sich hier aufgetan, die den Leser nachdenklich zurück läßt.

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  • 4 Sterne

    Christine G., 06.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Monika Helfer nimmt den Leser in ihrem Buch "Die Bagage" mit, das Leben ihrer Vorfahren kennen zu lernen.
    Ihre Großeltern lebten ganz hinten im Dorf in ärmlichen Verhältnissen sowie es sich für eine Bagage gehört. Als Josef in die Armee eingezogen wird, beauftragt er den Bürgermeister auf Maria, sein Weib , ein Auge zu werfen. Unter seinem Schutz soll sie keinen Kontakt zum übrigen Dorf haben. Als sie Georg aus Hannover kennen lernt, ist sie von ihm fastziniert. Eines Tages steht er vor ihrer Tür. Als Josef wieder aus dem Krieg heim kommt, findet er seine Maria schwanger vor. Sie hat zwei Verehrer, doch wer ist der Vater?

    Monika Helfer´s Schreibstiel ist sperrig und eigenwillig. Das stoppte in mir etwas den Lesefluss, passt aber widerrum zu der Geschichte, die einen traurigen Hintergrund hat. Geschickt baute sie Erzählungen ihrer Tante mit ein, sodass man die Geschichte auch aus einem anderen Blickwinkel kennen lernt. Sehr bedrücknd für mich war, das der Großvater der Autorin kein Wort mit ihrer Mutter Grete gesprochen hat. Eine schwere Zeit hat sich hier aufgetan, die den Leser nachdenklich zurück läßt.

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  • 3 Sterne

    EvelynM, 18.02.2020

    Als Buch bewertet

    „Die Baggage“, so wird die Familie Moosbrugger von den Bewohnern des Dorfes im dunklen, weit abgelegenen Teil des Tales genannt. Josef, Maria und ihre Kinder sind arm und führen ein ganz zurückgezogenes und bescheidenes Leben. Einzig die Schönheit von Maria sticht heraus und sorgt für Neid und böse Gerüchte im Tal. Vorurteile werden besonders gepflegt und es brodelt im Dorf. Die Männer sind auf Josef neidisch und würden ihm nur allzu gerne seine Maria ausspannen. Dann kommt der erste Weltkrieg sogar ins das abgeschiedene Tal und Josef wird eingezogen. Bevor er in den Krieg zieht, nimmt er dem vermeintlich wohlgesonnenen Bürgermeister ein Versprechen ab: er solle auf Maria aufpassen. Ob er seiner Frau misstraut oder eher den Männern im Dorf bleibt offen. Für Maria beginnt eine schwere Zeit mit ihren Kindern ohne ihren Mann, der nebenbei immer irgendwelche Geschäfte am Laufen hatte. Die Familie Moosbrugger hungert und ist auf die Hilfe und Unterstützung des Bürgermeisters angewiesen. Doch ist er so ehrenhaft wie er sich gibt oder verfolgt er ganz andere Pläne? Da taucht urplötzlich ein Fremder auf: Georg aus Niedersachsen.

    Die Autorin schreibt so, wie wohl in diesem versteckten, dunklen Tal gesprochen wurde – ohne Punkt und Komma. Dadurch entstehen lange Schachtelsätze, die die Aufmerksamkeit der/s Lesers/in fordern. Das ist zwar anstrengend, aber dafür umso authentischer. Die Geschichte ihrer Großeltern Josef und Maria spielt zu einer Zeit, in der die Menschen bestimmt nicht sehr geschliffen gesprochen haben. Das hatte ich beim Lesen stets im Hinterkopf. Sie hatten ganz andere Sorgen und Ängste. Die Zeitsprünge in der Geschichte haben mich verwirrt und ich musste mich danach erneut auf die vielen Protagonisten einlassen. Kurz dachte ich, dass mir eine Personenliste mit den Verwandtschaftsverhältnissen helfen würde und wollte eine eigene anlegen – habe es dann aber gelassen und mich weitertreiben lassen. So manches Mal hatte ich das Gefühl, dass Monika Helfer mit gegenüber sitzen und die Geschichte mir persönlich erzählen würde, denn die Sprache ist sehr direkt, bisweilen nüchtern und kühl. Die einzelnen Personen konnte ich mir meist bildlich vorstellen und der eine oder andere – wie z.B. der Postbote blieben mir in guter Erinnerung. Jedoch fehlten mir hin und wieder Emotionen, von denen die Protagonisten bestimmt auch geleitet wurden. Diese konnten mich leider nicht erreichen und so empfinde ich den Roman als Erzählung und weniger als Familiengeschichte. Ganz glaubhaft und nachvollziehbar beschreibt die Autorin dagegen die Vorbehalte, Vorurteile und den „Neid“ der Bewohner des Tales, die die Moosbrugger ächten und wenig von ihnen halten. Sie grenzen sie aus und schauen auf sie herab. Dies ist auf den Seiten deutlich zu spüren und machte mir ein beklommenes Gefühl.

    Was mir in dem Buch gefehlt hat, war die Geschichte von Margarethe, der Mutter von Monika Helfer. Sie bleibt hinter Josef, Maria und ihren Geschwistern leider sehr zurück und blass. Gerade weil Grete die von ihrem Vater völlig ignorierte und ungeliebte Tochter ist, hatte ich mir mehr von ihrer Lebensgeschichte versprochen. Sie wuchs schließlich im selben dunklen Tal wie ihre Geschwister auf und hatte dabei doch eine ganz andere, eigene Lebensgeschichte durch die üblen Gerüchte im Dorf. Meine Erwartungshaltung war eine andere, was jedoch der Familiengeschichte von Monika Helfer keinen Abbruch tut. Es kann gut sein, dass die fehlenden Einblicke in Gretes Leben von ihrer Tochter gewollt zurück gehalten wurde, um zum Ausdruck zu bringen, dass sie in der Familie und besonders bei ihrem Vater keine große Rolle gespielt hat. Andererseits blitzt die große Liebe von Maria zu ihrer Tochter Grete zwischen den Zeilen durch.

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  • 4 Sterne

    de.Susi, 11.09.2020

    Als eBook bewertet

    Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern arm, abgeschieden und ausgegrenzt in einem Dorf im Tal des Bregenzerwaldes. Von der Dorfgemeinschaft gemieden ist diese Familie die „Bagage“ – der Vater zu geschäftstüchtig, die Mutter zu schön, gegen diesen Ruf kommen sie nicht an. Doch es ist mehr als nur Neid, es ist der Stempel der an ihnen haftet und die Überzeugung, dass alle schon wissen, was das „für welche“ sind. Als Joseph in den ersten Weltkrieg zieht und Maria schwanger wird, ist allen klar, dass nur ihr schöner deutscher Besucher der Vater sein kann. Dieses Kind, die Mutter der Autorin, wird Joseph Zeit seines Lebens wie Luft behandeln.
    Monika Helfer ist es mit leisen Tönen sehr gut gelungen, überwiegend aus den Erzählungen ihrer Tante Katharina, der Schwester ihrer Mutter, die Geschichte ihrer Großeltern zu erzählen. Der Zeit und dem Geschehen angepasst ist die Sprache einfach und schlicht, mitunter eine Aneinanderreihung recht distanzierter Schilderungen. Aber gerade das macht dieses Buch so authentisch, deshalb gebe ich gern dazu eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Brigitte S., 17.02.2020

    Als Buch bewertet

    Josef und Maria Moosberger leben gemeinsam mit ihren Kindern am Rande eines Bergdorfes in Österreich. Für die Dorfbewohner sind sie die Abseitigen. Sie leben in ganz ärmichen Verhältnissen.
    Dann kommt der erste Weltkrige und Josef wird eingezogen. Maria ist nun mit den Kindern allein auf sich gestellt. Maria ist sehr hübsch und die Männer zeigen Interesse doch sie bleibt eisern, bis auf einmal. Bei einer Fahrt in die Stadt trifft sie auf Georg aus Hamburg. Der kommt sie dann auf den Hof besuchen.
    Dann ist Maria plötzlich schwanger.
    Geboren wird Grete, die Mutter der Autorin Monika Helfer. Sie läßt uns auf 159 Seiten an deren Lebensgeschichte teilhaben.
    Eine beeindruckende Geschichte um Familienstrukturen in der Zeit des 1.Weltkrieges.

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  • 2 Sterne

    hapedah, 22.10.2020

    Als eBook bewertet

    Sprunghaft erzählte Familienerinnerungen

    Am Rande eines Bergdorfes in Österreich leben Josef und Maria Moosbrugger mit ihren Kindern. Besonders Maria fällt in der Dorfgemeinschaft durch ihre Schönheit auf, die Männer träumen von ihr und die Frauen beneiden sie. Als Josef im ersten Weltkrieg eingezogen wird, bittet er den Bürgermeister, sich um Maria und die Kinder zu kümmern - der macht sich allerdings selbst Hoffnung auf die schöne Frau. Als ein Fremder ins Dorf kommt und Maria einige Male besucht, zerreißen sich die Dorfbewohner die Mäuler und als Maria schwanger wird, steht für die Gemeinschaft fest, dass Josef, trotz mehrmaliger Heimaturlaube, nicht der Vater sein kann.

    "Die Bagage" ist die Aufzeichnung von Monika Helfers eigener Familiengeschichte, Marias im Krieg gezeugtes Kind Margarethe, Grete genannt, ist die Mutter der Autorin. Leider konnte mich die Geschichte trotz des angenehmen Schreibstils nicht überzeugen, Monika Helfer reiht ihre Gedanken aneinander, wie ein Kind Perlen auf eine Kette fädelt. So springt sie zum Beispiel in der Handlung plötzlich von einem der noch kleinen Moosbrugger-Kinder zu dessen erwachsenem Pendant und erzählt, wie sie selbst als Kind und später als Erwachsene den jeweiligen Onkel erlebt hat. Nach der Bemerkung, wie er gestorben ist, steht er plötzlich wieder als kleiner Junge vor dem Leser.

    Nicht nur der sprunghafte Handlungsverlauf hat mich irritiert, auch die Erklärungen zwischendurch, wie die Autorin die Lücken in der Überlieferung ihrer Verwandten durch ihre Vorstellungskraft (zugegeben durchaus gekonnt) ausfüllt, hat in meinem Hinterkopf Fragezeichen aufgeworfen. Was will dieses Buch darstellen? Wie viel Fantasie verträgt eine Familiengeschichte? Wie viele Nebeninformationen benötigt ein Roman? Damit ist dieses Buch für mich nicht wirklich empfehlenswert, die Geschichte konnte mich nicht fesseln und der Inhalt dürfte eher in der Familie von Monika Helfer von Interesse sein, als für eine breite Leserschaft.

    Fazit: Trotz Monika Helfers angenehmen Schreibstil fand ich den Handlungsverlauf verworren und die von verschiedenen Familienmitgliedern zusammen getragenen Erinnerungsbröckchen eher willkürlich mit eigenen Gedanken der Autorin vermischt. Damit sehe ich dieses Buch eher als eine Art privater Aufzeichnung und nicht als literarisches Werk für ein fremdes Publikum.

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