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    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ruth L., 17.03.2022

    Als Buch bewertet

    Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Witz

    Friederike Anderman, genannt Fred, eine alleinstehende Frau Ende Vierzig, hat es weit nach oben gebracht. Noch dazu mit ihrem Hintergrund: „ Tochter einer alleinerziehenden Kellnerin, aufgewachsen im Hamburger Arbeiterviertel“. Sie ist Botschafterin in Montevideo. Ihre Motivation war es, etwas bewirken zu können. Stattdessen ist sie damit beschäftigt, das Fest zum Tag der deutschen Einheit zu organisieren.
    Doch dann verschwindet eine junge Deutsche und Fred nimmt die Sache anfangs nicht ernst genug. Aber die Mutter der Entführten ist eine mächtige Verlegerin in Deutschland und als ihre Tochter nur noch tot aufgefunden wird, lässt sie ihren Einfluss spielen und Freds Karriere bekommt einen ersten Knacks.
    Zwei Jahre später und einige Illusionen ärmer ist Fred Konsulin in Istanbul. Hier bewegt sich die Diplomatie auf dünnem Eis. Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind nicht unproblematisch und der türkische Staat wünscht keinerlei Einmischung in seine inneren Angelegenheiten. Das bekommt Fred zu spüren, als sie sich für eine in Haft sitzende deutsch- kurdische Künstlerin und deren Sohn einsetzt. Dann gerät ein befreundeter deutscher Journalist ins Visier der türkischen Behörden, seine Wohnung wird durchwühlt, er muss um seine Freiheit fürchten. Auch hier kann Fred in ihrer Position wenig ausrichten. Nun entscheidet sie sich gegen den Amtsweg und handelt auf unkonventionelle Weise.
    Lucy Fricke konnte mich schon mit ihrem letzten Buch „Töchter“ völlig begeistern und ihr neuer Roman ist mindestens genauso gut. Es ist ein ausgesprochen politischer Roman. Stellt er doch die Frage nach dem Nutzen und den Grenzen von Diplomatie und dem „ diplomatischen“ Umgang mit Unrechtsstaaten. Das ist im Moment, wo wir das Gefühl haben, die Diplomatie sei an ihrem Ende angekommen, äußerst aktuell.
    An vielen Episoden illustriert Lucy Fricke den Alltag im Auswärtigen Amt, erzählt von den Herausforderungen, den unbefriedigenden Mitteln und den Rückschlägen in diesem Job. Denn entgegen der landläufigen Meinung, die Vertreter dort könnten nichts als „ lachen, lügen, Lachs fressen“, gibt es einiges zu tun.
    Mit der Ich- Erzählerin Fred hat Lucy Fricke eine Figur geschaffen, der man sehr nahe kommt. Sie ist eine toughe, selbstbewusste Frau, die mit genügend Ironie auf sich und ihre Umgebung blickt. Der Ton im ersten Teil ist leicht und humorvoll, während die Geschichte in Istanbul an Ernst und Tiefe gewinnt. Angesichts den Rechtsverletzungen in der Türkei erlebt Fred ihre eigene Hilflosigkeit immer stärker und sie setzt sich über die Regeln ihres Amtes hinweg. Nicht ohne Risiko, sich und ihre Position in Gefahr zu bringen. Das macht sie mir sympathisch.
    Lucy Fricke erzählt, wie gewohnt, mit viel trockenem Humor. Der Roman ist voll mit großartigen Beobachtungen, einem genauen Blick für Details und amüsanten Dialogen. Dabei gelingt ihr die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Witz.
    „ Die Diplomatin“ ist ein spannender, unterhaltsamer und gleichzeitig informativer Roman, der auch sprachlich und literarisch überzeugt. Für mich eines der Lesehighlights in diesem Jahr.

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  • 5 Sterne

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    Nathalie B., 06.06.2022

    Als Buch bewertet

    Da das Cover mich zunächst überhaupt nicht angesprochen hatte (genau genommen hatte ich diesen Roman aufgrund des blassen und in meinen Augen wenig ansprechenden Covers überhaupt nicht auf dem Schirm), bin ich erst durch die vielen positiven Stimmen auf diesen Roman aufmerksam geworden - zum Glück, wie ich nur sagen kann!

    Im Mittelpunkt dieses politischen Romans steht die deutsche Konsulin Fred. Seit nunmehr 20 Jahren ist sie im Auftrag der deutschen Regierung im Auswärtigen Amt tätig. In Bagdad erlebte sie deutsche Diplomatie hinter Panzerglasscheiben und Stacheldrahtzäunen, in Uruguay diplomatische Irrelevanz und Desinteresse. Nach einer "Zwangsversetzung" nach Istanbul stellt sie ihre Aufgaben und ihre Rolle für die Diplomatie immer mehr in Frage. Bis schließlich ein Ereignis ausgelöst wird, welches sie vor eine wichtige Entscheidung stellt: Diplomatie oder Freundschaft? Diplomatie oder Rechtsstaatlichkeit?

    Fred fühlt sich zunehmend gefangen in ihrer Position des Nicht-Handelns, des Abwartens, der Untätigkeit. Geduld war stets das höchste Mantra ihres Berufs. Doch nun führt es ihr vor Augen, welche Auswirkungen diese Haltung in einer zunehmend autoritären Türkei auf ihre Mitmenschen haben könnte. Eine Szene zwischen Fred und einem Freund, der mir diesen Zwiespalt besonders gut vor Augen führte, möchte ich an dieser Stelle kurz zitieren:

    "Dass Du neuerdings ein `Wir` bist, macht mich irgendwie völlig fertig."
    Fred: "Wenn ich wollte, war ich nur ein Land."

    Insgesamt hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen; sehr intelligent schildert sie den inneren Konflikts Freds und bringt dabei den trockenen Humor der Protagonistin bestens hervor, sodass ich immer wieder über ihre Abgeklärtheit schmunzeln musste. Alles in allem ein eindrucksvolles Porträt eines doch oft sehr intransparenten Berufes.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    atti79, 21.05.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Sehr aufschlussreiche Lektüre mit fast schon erdrückendem Thema und einer Prise Humor

    Mich hat vor allem das Thema Diplomatie interessiert. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich hier um einen politischen Roman handelt, also die Unterhaltung eigentlich im Vordergrund steht. Unterhalten hab ich mich auf jeden Fall gefühlt, weil ich die Einblicke sehr interessant fand. Bislang hatte ich eher nur eine vage Vorstellung, was Diplomaten denn so zu tun haben. Und ja, man ahnt auch, dass es vor allem die Funktion als Aushängeschild ist. Übertragen auf die Wirklichkeit, was ja nun momentan auch brandaktuell ist, ergibt sich da beim Lesen durchaus ein recht beklemmendes Gefühl, wenn man sich vorstellt, dass die Diplomatie eben oft auch Machtlosigkeit ist und man im Angesicht von schwierigen Entwicklungen mehr oder weniger hilfloser Zuschauer bleibt.
    Das alles kommt sehr gut rüber und macht auch neugierig, vielleicht etwas tiefer in das Thema einzudringen. Für einen Roman, der sich dank des flüssigen Schreibstils der Autorin sehr angenehm liest, ist das so aber genau richtig. Perfekt in meinen Augen ist hier der trockene Humor der Protagonistin gelungen, was eben auch den Unterhaltungswert steigert und dem teils doch schon erdrückenden Vorgängen, die man nicht zuletzt auch aus den Nachrichten kennt, die Härte nimmt.
    Nichtsdestotrotz handelt es sich hier um ein kritisches, ernstes und in meinen Augen wirklich auch mutiges Buch, das mir rundum gefallen hat!

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  • 5 Sterne

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    Jutta C., 09.03.2022

    Als eBook bewertet

    Meinung:

    Friederike Andermann, ist deutsche Diplomatin, die, nach einem unglücklichen Zwischenfall in Uruguay, als Konsulin nach Istanbul beordert wird.
    Richtig spannend wird es in Istanbul, wo Fred immer mehr mit verzweifelten Menschen konfrontiert wird, die aufgrund politischer Aktivitäten, so harmlos sie für uns erscheinen, verhaftet wurden.
    Dort stößt Fred an die Grenzen der Diplomatie
    Die Arbeit der Diplomatin ist gut dargestellt und fühlt sich authentisch an.
    Die Menschen lassen sie nicht kalt, sie versucht zu helfen.
    Die Autorin beschreibt wie ihre Protagonistin immer mehr am Sinn und den beschränkten Handlungsmöglichkeiten der Diplomatie verzweifelt und ihre Geduld schließlich zu verlieren scheint.

    Fazit:

    Der Roman hat ein politisches Gewicht und orientiert sich an der jetzigen Situation
    Lucy Frickes Schreibstil ist unkompliziert, das Buch liest sich leicht und schnell.
    Mir hat das Buch gut gefallen und empfehle es gern.

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  • 5 Sterne

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    M. Falkenberg, 12.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ein scheinbarer Blick hinter die Kulissen der deutschen Auslandsdiplomatie: Friederike „Fred“ Andermann erzählt nüchtern von ihrem Leben als Botschafterin und Konsulin in Uruguay, wo sie unverschuldet Schiffbruch erleidet, und Istanbul, wo sie schließlich die Grenzen ihrer diplomatischen Möglichkeiten erkennt und überspringt. Sowohl die Brutalitäten des politischen Alltags wie auch die Tricksereien auf dem diplomatischen Parkett werden anschaulich geschildert. Die Menschlichkeit bleibt dabei immer mehr auf der Strecke, und schließlich muss sich die Diplomatin entscheiden zwischen dem, was sie für richtig hält, und dem, was erlaubt ist. Mir hat der Erzählstil der Autorin sehr gefallen, lakonisch, teilweise zynisch, aber immer auch menschlich. Die Figur der Fred Andermann wird anschaulich entwickelt und unweigerlich sympathisch. Hätte gern noch länger sein können, absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

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    Lisibooks, 16.03.2022

    Als Buch bewertet

    Der Roman "Die Diplomatin" von Lucy Fricke hat mich total beeindruckt.
    Unterhaltsam erzählt die Autorin von Fred, einer Frau, die eigentlich nichts erschüttert, was in ihrem Beruf auch nötig ist. Fred arbeitet als Konsulin in Montevideo, wird aber im Roman nach Istanbul versetzt, wo sie mit ganz neuen Herausforderungen zu kämpfen hat.
    Den turbulenten Alltag von Fred mit allen Hindernissen mitzuverfolgen, war sehr unterhaltsam. Gut gefallen hat mir, dass das Thema sehr aktuell ist und vieles leider sehr ernst, wenn man darüber nachdenkt. Die Autorin schafft es aber, immer wieder ein bisschen Humor in die Geschichte zu bringen, sodass die Gegebenheiten aufgelockert werden.
    Spannend wird es, wenn wir mitverfolgen, wie Fred die kniffligen Fälle lösen muss, die auf sie eintreffen, und ein bisschen Liebe darf natürlich auch nicht fehlen! ;-)

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  • 4 Sterne

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    Anita, 28.03.2022

    Als Buch bewertet

    unterhaltsam und brisant

    Worum geht es?
    Fred ist Diplomatin, erst in Montevideo (Uruguay) und dann nach einem Vorfall in Istanbul. Dort wird sie von politischen Abläufen überrollt und an ihre Grenzen gebracht: Menschlich und auch politisch.

    Worum geht es wirklich?
    Schuld, Mut und Ohnmacht.

    Lesenswert?
    Ja, eine unterhaltsame und dennoch nachdenklich stimmende Lektüre. In wirklich kurzen Kapiteln begleitet man Fred bei ihrer Arbeit in Montevideo, ihren Aufgaben als Diplomatin - weniger politisch als vielleicht erwartet. Nach einem Zeitsprung dann ein anderer Arbeitsort: Istanbul. Und hier wird es wesentlich persönlicher und auch politisch aufgeheizter.
    Während ich die Protagonistin Fred zu Beginn eher anstrengend und unsympathisch empfunden habe, wurde sie im Verlauf der Handlung immer greifbarer, immer menschlicher und die Handlung damit irgendwie immer drängender.
    Es gibt durchaus viele unterhaltsame und amüsante Stellen, zeitgleich schwebt aber die politische Ohnmacht über den Handelnden und man muss (recht fassungslos) dabei zuschauen, was möglich ist und was eben auch nicht möglich ist.
    Die Richtung, in die die Handlung sich entwickelt, habe ich nicht erwartet. Hat mir aber gut gefallen und ich habe zum Ende hin mit den Protagonist*innen gebangt und gehofft.
    Sprachlich sehr angenehm zu lesen. Durch die kurzen Kapitel und den geringen Umfang des Buches auch für Menschen mit wenig Lesezeit oder nur kurzer Lesezeit sehr gut geeignet. Kann man gut beiseite legen und erst später wieder wieder einsetzen.
    Trotz des Unterhaltungsfaktors dieses Buches war die Handlung brisant und auch bewegend. Es werden keine politischen Namen genannt, es gibt keine konkreten Angaben. Und dennoch denkt man sich immer wieder: Oh verdammt, das kann so echt passieren. Das ist nicht weit weg. Das passiert genau so in manchen Ländern. Mit diesen wenigen Seiten und den kurzen Szenen wird ein sehr greifbares und reales Bild erschaffen. Es muss nicht lange erklärt werden. Es entsteht einfach nebenbei. Und es ist erschreckend.
    Von daher kann ich die Lektüre dieses Buches empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bookslove1511, 07.04.2022

    Als Buch bewertet

    Kurzweilig und lesenswert

    Friederike Anderman, genannt auch Fred ist Ende Vierzig, geboren in der DDR, Tochter von einer alleinerziehenden Mutter, die damals nach BRD geflüchtet ist, aber mittlerweile seit Jahrzehnten in Hamburg lebt. Sie ist eine erfahrene deutsche Botschafterin, war in Bagdad tätig als die Bomben aus der Himmel fielen und arbeitet im Moment in Montevideo/Uruguay. Doch dann wird eine deutsche Bloggerin, Tochter von einer der einflussreichsten deutschen Familien in Uruguay, vermisst. Fred schenkt dem Fall nicht genügend Aufmerksamkeit und wurde als „Strafe“ in der Türkei, genauer gesagt in politisch chaotischen Istanbul versetzt. Istanbul... Millionenmetropole und Schlagader von der Türkei und genau hier wartet sie noch einmal ein harte Schlag...

    Schnörkellos, zynisch und mit einer Prise schwarzen Humor versüßt erzählt die Bestsellerautorin Lucy Fricke über eine Konsulin, die den glauben an die Diplomatie verloren hat. Ihr Figur pendelt Zwischen Moral und Politik und diplomatische und private Affäre hin und her. Fred war für mich am Anfang ein gefühlloser Charakter, ein Prototyp von einer Frau, die ihre Karriere vor ihre Familienplanung bevorzugt. Doch je weiter ich gelesen hab, desto mehr konnte ich sie verstehen. Fricke nimmt die deutsch-türkischen Zusammenarbeit unter die Lupe und übt dabei Kritik an beiden Regierungen, obwohl das ziemlich gefährlich werden konnte. Haarscharf recherchiert, sehr bildhaft leuchtet sie in eine höchst Geheime Welt und gibt einige Einblicke lehrreiche, politische Einblicke frei. Ein Roman, der geopolitisch nicht aktuell sein kann. Sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna-Lena I., 11.04.2022

    Als Buch bewertet

    Ein würdiger Nachfolger

    Lucy Fricke wusste schon mit „Töchter“ zu überzeugen und auch ihr neuer Roman steht dem in nichts nach. Auf unterhaltsame und eindrückliche Weise erzählt die Autorin von ihrer Protagonistin Friedericke (Fred) Andermann, die als Diplomatin nach einem Vorfall in Montevideo nach Istanbul versetzt, und in der politisch aufgeheizten Stadt vor große Herausforderungen gestellt wird.
    Fred wirkt sehr abgeklärt und bringt eine große Portion trockenen Humor mit. Ich musste mich erstmal daran gewöhnen, habe sie als Hauptcharakter aber sehr zu schätzen gelernt. Vor allem im letzten Teil des Buches bekommt der Leser tiefere Einblicke in Freds Welt. Die Nebenspieler bleiben mir allerdings etwas zu farblos.

    Der Hauptteil der Handlungen spielt in der Türkei und greift damit zusammenhängende aktuelle Aspekte auf, die man aus den Nachrichten der letzten Monate und Jahre nur zu gut kennt. Mehr als einmal wird Fred hier mit ihrer eigenen Ohnmacht vor den herrschenden Verhältnissen konfrontiert, was sie allerdings nicht auf sich sitzen lassen kann.

    Das Buch greift aktuelle Fragen auf und hinterfragt auf eine schnörkellose Art und Weise, übt Kritik dort, wo es nötig ist. Ein mutiges Buch, das tief blicken lässt. Eine klare Empfehlung.

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  • 4 Sterne

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    Christiane F., 10.03.2022

    Als Buch bewertet

    Die Diplomatin
    Lucy Fricke

    Habe ich euch eigentlich schon erzählt, dass ich Diplomaten immer sehr speziell finde? (Entschuldigung an die Diplomaten an dieser Stelle).
    Auch wenn ihr jetzt denkt: Na so viele wirst du ja nicht kennen… liegt ihr leider falsch. Ich lebe seit 22 Jahren in Thailand und habe viele Diplomaten kennengelernt. Es bedingt einer speziellen Profession und erfordert besondere Charakteristika, um den täglichen Herausforderungen gerecht zu werden.

    Vielleicht kann die Protagonistin Frederike, von allen nur Fred genannt, mich doch eines Besseren belehren?!

    Seit sechs Wochen ist Fred in Montevideo auf Posten. Die Konsulin ist eine Frau, die selbst gerne anpackt, gradlinig ist und sich nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen lässt.
    Als eine junge Frau von deren Mutter, Elke Büscher, eine bekannte Zeitungsherausgeberin, als vermisst angezeigt wird, lässt Fred die Ermittlungen eher langsam angehen, denn schlussendlich hat die Mutter ihre Tochter nur als vermisst gemeldet, weil sie seit 24 Stunden nichts mehr auf Instagram gepostet hat.
    Später wird Fred ihr Zögern vorgeworfen und somit zum Verhängnis, sie wird zurück nach Bonn zitiert und strafversetzt.

    Ein Jahr später bekommt Fred eine Neue Chance in Istanbul.

    Meral, die eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, wurde verhaftet und sitzt im Gefängnis ein, weil sie kurdische Künstlerinnen und politisch Verfolgte unterstützt hat.
    Als ihr deutsch/kurdischer Sohn Baris, den man davon abgeraten hat in die Türkei zu reisen, eintrifft und vom Geheimdienst festgenommen wird, verstrickt sich Fred tief in die Machenschaften des türkischen Geheimdienstes, was sie wiederum mitten in die komplizierten diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland katapultiert.

    Es geht um die Rechte in einer Demokratie, wie Freiheit und freie Meinungsäußerung ,um das, was für uns Deutsche so selbstverständlich ist.

    Die Diplomatin gefiel mir wirklich sehr gut, das muss ich sagen. Fred war mir sehr sympathisch und ich mochte ihren trockenen, leicht zynischen Humor. Ganz besonders haben mir die Dialoge zwischen ihr und ihren Kollegen gefallen.
    Das Buch liest sich wahnsinnig schnell und leicht. Es sind kurze Kapitel und es war mir eigentlich viel zu schnell zu Ende.
    Eine grosse Leseempfehlung von mir und vielleicht ändere ich jetzt noch mal meine Meinung über Diplomaten.
    4½ Sterne

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  • 3 Sterne

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    buchgestapel, 27.04.2022

    Als Buch bewertet

    Worum geht’s?
    Fred ist Konsulin und steht eigentlich mit beiden Beinen fest im Leben – bis sie in einen beruflichen Tiefschlag erleidet und zur Strafe nach Istanbul versetzt wird. Inmitten einer brodelnden politischen Umgebung stößt sie dabei an Grenzen, mit deren Existenz sie selbst nicht gerechnet hätte – und das wirft die Frage auf, wer sie eigentlich wirklich ist.


    Meine Meinung:
    Ehrlich gesagt hätte ich von dem Gesamtpaket der Geschichte etwas mehr erwartet, als die Autorin hier abgeliefert hat. Ich finde politische Elemente in Büchern immer besonders spannend, und mit Fred habe ich mich daher auf eine Protagonistin gefreut, die genau diese Facetten abdeckt.

    Grundsätzlich gut gemacht fand ich zunächst einmal die Einbindung authentischer politischer Situationen in die Handlung dieses Buches. Bestimmt Tendenzen sind dabei wirklich aktuell und daher in meinen Augen ein sehr gelungenes Element zur Verknüpfung von Realität und Fiktion.

    Ein bisschen schwer getan habe ich mich dann leider mit Protagonistin Fred, was ich allerdings tatsächlich eher meinen Ansprüchen an das Genre zuschreiben würde. Bereits der Klappentext verspricht eine fulminante Geschichte, wirklich überwältigen konnte mich die Erzählung schlussendlich aber ehrlich gesagt eher nicht. Freds Gedanken und Reflexionen fand ich zwar grundsätzlich interessant, wirklich über das Maß einer soliden Geschichte hat aber leider weder sie als Figur, noch der Handlungsverlauf an sich herausgestochen.


    Fazit:
    Grundsätzlich habe ich in diesem Buch einiges an Potenzial gesehen, vollständig ausgeschöpft wurde das meiner Meinung nach aber nicht. Beim Lesen habe ich mich zwar nicht wirklich gelangweilt, von einer als fulminant angepriesenen Geschichte habe ich aber definitiv etwas mehr Alleinstellungsmerkmale erwartet, als ich hier finden konnte. Wirklich beeindrucken konnte mich "Die Diplomatin" daher leider nicht, solide gemacht ist die Geschichte an sich aber schon.

    Dafür vergebe ich drei Bücherstapel.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Milli11, 22.03.2022

    Als Buch bewertet

    Unsere Werte und die Welt

    Da stellt man sich das Leben als Diplomat so glamourös vor, an wunderbaren exotischen Orten, aber immer im sicheren Schutz der Diplomatie und mit allen deutschen Werten um sich herum, die einem wichtig sind. Und dann besteht die Aufgabe hauptsächlich daran, den Nationalfeiertag möglichst ökologisch und politisch korrekt so zu organisieren, dass aber auch die einheimische Bevölkerung das abbekommt, was sie an Deutschland schätzt, z. B. deutsche Wurst.

    Fred Andermann, Anfang 50, hat ihre Illusionen im Laufe ihrer Diplomatenkarriere längst verloren. Sie weiß, wie sie sich auch gegen ihre eigenen Vorgesetzten am besten absichert, vertraut keinem und niemanden und kommt an ihre letzten Station Istanbul trotzdem an ihre Grenzen. Sie sieht, wie Recht und Gesetz mit Füßen getreten wird, jeder, auch mit einem deutschen Pass absolut der Willkür der Regierung ausgesetzt ist und sieht auch, dass ihr und ihren Kollegen die Hände komplett gebunden sind. Die Menschen werden in diesem Despotensystem zerrieben und sie kann so gut wie nichts tun. Bis sie dann doch etwas tut.

    Man sieht in diesem Buch ganz deutlich, wo die Grenzen unserer diplomatischen Bemühungen liegen und wie wenig unsere Werte zählen. Diese sind für den übergrößten Teil der Erde nicht logisch, nicht verständlich, nicht erstrebenswert und werden daher auch nicht anerkannt und respektiert. Der Tanz geht nur so lang gut, wie man sich von Deutschland finanzielle Hilfen und Vorteile verspricht und so gut wie immer auch erhält. Bis sich die andere Seite vom Bruch aller Regeln die größeren Vorteile verspricht und das sieht man ja tagtäglich in den Nachrichten.

    Dass dies für unsere Diplomaten und Botschaftsangehörigen sehr zermürbend und frustrierend sein muss, liegt auf der Hand und das wird aus diesem Buch sehr deutlich.
    Zudem liest sich der Roman wirklich spannend, lediglich das etwas offene Ende hat mir nicht so gut gefallen. Deshalb sehr gute 4 Sterne von mir.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 26.04.2022

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „Fred ist eine erfahrene und ehrgeizige deutsche Konsulin. Eine Frau, die eigentlich nichts aus der Ruhe bringt, überall und nirgends zu Hause. Dann jedoch, in Montevideo, scheitert sie erstmals in ihrer Karriere. Sie wird versetzt ins politisch aufgeheizte Istanbul, ihrer bisher größten Herausforderung. Zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affäre und Einsamkeit stößt sie an die Grenzen von Freundschaft, Rechtsstaatlichkeit und europäischer Idee.“



    Ja, Fred ist nicht nur Diplomatin, sie sollte auch Diplomatie bei sich selbst zeigen und anwenden. Im Buch „Die Diplomatin“ lernen wir Fred kennen. Um sie kurz zu beschreiben: sie ist eine etwas verkappte Existenz. Sie wird aus ihrer kleinen, beruflichen Welt gerissen und das ganze Kartenhaus stürzt durch Montevideo zusammen. Istanbul kommt dann als nächstes. Fred steht neuen Herausforderungen gegenüber in einem Land, wo es brodelt. Autorin Lucy Fricke hat mit ihrer Protagonistin eine vielschichtige Person geschaffen die man erstmal verstehen muss. Fricke baut Komik und Humor aber auch das knallharte Leben zusammen und dabei ist dieser Roman das Ergebnis. Zugegeben ich hatte mehr erhofft, dacht, ich würde etwas mehr gefordert werden beim lesen aber dem war nicht so. Die Geschichte rund um Fred ist nicht schlecht aber auch kein Kracher. Freds Leben ist kein einfaches. Wir erfahren so einiges aus ihrer beruflichen Laufbahn aber auch viel Privates. Eine gesunde Mischung um den Menschen zu verstehen über den wir lesen. Ab der Hälfte des Buches ebbte aber der Schwung der Geschichte ab. Fricke verdruselt sich in ausschweifenden Aussagen und zieht einige Parts unnötig in die Länge. Es war schon ein wenig mühsam da dann noch am Ball zu bleiben. Genau deshalb vergebe ich 3 von 5 Sterne. Wie bereits gesagt war die Sprachwahl und der Ausdruck recht gekonnt zusammengesetzt. Beschreibungen wurden immer wieder versucht realitätsnah zu zeichnen um der Geschichte einen festen Rahmen zu geben. Fazit: die Story war ok aber mehr auch nicht.

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  • 3 Sterne

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    Julia L., 21.03.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Hinter dem Vorhang der Diplomatie

    Wer wollte nicht schon immer einmal wissen, was hinter den geschlossenen Türen einer Botschaft so geschieht? Womit beschäftigen sich Angestellte des Auswärtigen Amtes so tagein tagaus? In ihrem neuen Buch bietet Lucy Fricke einen kurzen Einblick, lüftet ein wenig den schweren Vorhang- und lässt doch vermutlich ziemlich viel ungesagt.

    Fred ist erfolgreiche Mitarbeiterin des Auswärtigen Amtes, bekommt nach einigen Stationen den Posten als Konsulin in Montevideo und freut sich eigentlich auf diesen sicheren, ruhigen Posten. Bis ein Zwischenfall ihre Karriere beinahe zerstört und sie ins Hauptquartier zurückbeordert wird. Ein paar Jahre später reist sie als Konsulin nach Istanbul und hofft, mit ihrem politischen Einfluss etwas zu erreichen.

    Zunächst einmal: dies ist mein erster Roman von Lucy Fricke und ich bin sehr beeindruckt von ihrem flüssigen, leichten Schreibstil, der selbst ein so schwieriges Thema wie Diplomatie (bei dem kein Satz das ausdrückt, was eigentlich gemeint ist und man ständig zwischen den Zeilen lesen muss) zu einem entspannten Leseerlebnis.

    Es ist grundsätzlich auch ein interessantes Thema, Diplomaten bei der Arbeit zuzusehen, aber für meinen Geschmack wird hier zu sehr Offizielles mit Privatem vermischt und es fällt schwer, dabei die eigentliche Kernaussage abzugrenzen.

    Fred ist eine spannende Figur, der Prototyp einer erfolgreichen Geschäftsfrau, die für ihre Karriere notgedrungen auf Kind und Familie verzichtet hat. Abgegrenzt dank ihres Jobs führt sie ein sehr einsames Leben und weiß grundsätzlich nie, wem sie vertrauen kann oder wen sie an sich heran lassen kann.

    Insgesamt kann man sehr viel Spannendes und Interessantes aus diesem Buch mitnehmen, aber wie die Diplomaten selbst, muss man bei jeder Zeile sehr gut abwägen, was einem eigentlich gesagt werden soll.

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  • 4 Sterne

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    Esther R., 04.04.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Eine sehr gute Einführung in die Welt der Diplomatie. Dazu auch noch spannend, ein Kauf der sich lohnt!

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