Nur heute am Feiertag: 10%¹ Rabatt!

 
 
SALE
Merken
SALE
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 6162452

Schnäppchenpreis*
Buch (Gebunden) 2.99
In den Warenkorb

*Preisbindung aufgehoben

Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    35 von 52 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid W., 08.05.2016

    ....Im Norden Italiens, inmitten der malerischen Dolomiten, liegt das Tal der Eismacher, in dem sich die Einwohner auf die Herstellung von Speiseeis spezialisiert haben.....
    So fängt diese wunderbar poetische Familiensaga an. Van der Kwast beschreibt, mitreißend und bewegend, über die Verbundenheit zweier Brüder, deren Beziehung durch die Zwänge der Tradition einen großen Riss bekommt. Der Leser kann sich sofort in die Geschehnisse rund um die Hestellung des Speiseeises hineinversetzen. Rezepte werden zwar nicht verraten, und doch hat man beim Lesen das Gefühl, als schmeckt man das cremige Element. Dieses Buch ist genau das richtige Lesematerial für die Sommerzeit. Van der Kwast erzählt diese Geschichte unheimlich sinnlich, liebevoll und bezaubernd zugleich. Es ist wohltuend diesen Schreibstil zu lesen, und zudem lernt man sehr viel über den Anfang der Speiseeisherstellung. Wer zudem die Region rund um das Tal Cadore in Südtirol kennt, kann sich einige Geschehnisse bildlich vor Augen halten. Ich mag dieses Buch und kann es daher sehr empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    9 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 23.05.2016 bei bewertet

    Die Eismacher, von Ernest van der Kwast

    Cover:
    Schön bunt, aber das gewisse Etwas fehlt.

    Inhalt:
    Im Norden Italiens, inmitten der Dolomiten, liegt das Tal der Eismacher. Guiseppe Talamini behauptet gar, die Eiscreme wurde hier erfunden. Und er muss es wissen, schließlich haben sich die Talaminis seit fünf Generationen dieser Handwerkskunst verschrieben. Jedes Jahr im Frühling siedeln sie nach Rotterdam über, wo sie während der Sommermonate ein Eiscafé betreiben.
    Dennoch beschließt der ältere Sohn Giovanni, mit der Familientradition zu brechen um sein Leben der Literatur zu widmen. Dadurch kommt es auch zum Bruch der beiden Brüder, bis Luca mit einer ungewöhnlichen Bitte wieder auf Giovanni zukommt.

    Meine Meinung:
    Ich hab mir sehr schwer getan, in die Geschichte reinzukommen.
    Mit der Erzählweise tu ich mich etwas schwer. Das Ganze ist mir zu sehr „Bericht“. Ich kann nicht eintauchen, die Personen und Handlugen bleiben mir fern und fremd.
    Und immer wieder wird ausgeschert und Randpersonen oder irgendwelche Handlungen werden zu Geschichten ausgeweitet die mich vom Thema ablenken (und auch langweilen, z.B. Foto von Schneeflocken, Marco Polo, Hotelbeschreibungen aus aller Welt, etc.).
    Außerdem gibt es viele Zeit-, Gedanken- und Handlungssprünge.

    Ein großes Thema sind Dichter und Gedichte, und mit denen kann ich überhaupt nichts anfangen. Z.B. ein Gedicht über einen Waldarbeiter der sich eine Hand absägt und sein Kollege entsorgt diese dann. (Lyrik ???)

    Der Funke springt für mich nicht über, die Emotionen kommen bei mir nicht an. Es liest sich für mich wie eine nüchterne Familienbiographie mit vielen pikanten Details (viele wunderschöne Frauen und Sex).

    Das Buch konnte mich nicht fesseln.

    Autor:
    Ernest van der Kwast wurde 1981 in Bombay geboren und ist halb indischer, halb niederländischer Herkunft. Er lebt in Rotterdam und Südtirol.

    Mein Fazit:
    Die Schreibweise war mir zu distanziert, ich konnte keine Verbindung zu den Personen und zur Handlung im Buch aufbauen.
    Es war für mich wie ein Bericht der mich nicht gefesselt oder berührt hat.
    Deshalb von mir knapp 3 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angelika R., 02.09.2016

    Mir gefiel diese Mischung aus Familiengeschichte und Drama sehr gut, denn es wurde auf keiner Seite langweilig. Ein sehr gutes, Buch. Der Einstieg in die Handlung klappte sofort nach den ersten Seiten. Das Lesen ging flüssig und die Handlung ist gleichfesselnd. Der Schreibstill van der Kwasts ist sehr gut, kurzweilig, spannend und nachvollziehbar und ermöglicht einem die Geschichte fast in einem durchzulesen. Rundum eine wirklich gelungene Geschichte, die aus dem Leben gegriffen ist, die auch über das Leben erzählt. Die große Kunst des Autors ist es, Dinge und Probleme im Leben von Menschen wie sie in der Welt zu Hauf vorkommen, einerseits so spannend zu verweben, und anderseits den Leser gefühlstechnisch so zu involvieren, um beim Ausbruch am Ende von der Intensität überrascht mitgetragen zu werden. In diesem Buch werden sehr einfühlsam die Generationenkonflikte und die verloren gegangenen Werte von Freundschaft, Heimat und Familie geschildert. Das Buch zeigt auf, dass man egal wie viele Steine man in seinen Weg gelegt bekommt, kämpfen muss, weitermachen und weitergehen muss. Es geht vorwiegend um die Eigenständigkeit und den Mut, gewohnte Wege zu verlassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.. Veränderungen können Angst machen aber sie können auch wichtig und schön sein. Die Handlung ist exzellent beschrieben, sehr detailgetreu und die einzelnen Charaktere spiegeln das Thema und die Problematik sehr gut wieder. Der Leser lebt mit den Figuren und Charakteren. Viele Fäden verbinden sich und der Leser gewinnt Einblicke in die Strukturen der alten Traditionen in italienischen Familien. Und so gestaltet sich das Lesen dieses Buches quasi wie im Flug. Alle Charaktäre,mit ihren Stärken und Schwächen, konnten sich entwickeln, van der Kwast gibt ihnen den Raum und die Zeit im Roman. Dadurch schafft er es allen gerecht zu werden. Auch die eigentlich negativ besetzten haben ihren Stellenwert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike M., 06.07.2016 bei bewertet

    Die italienische Familie Talamini stellt seit drei Generationen Eis her. Es ist so, dass jede weitere Generation in die Fußstapfen der vorigen tritt, die familiengehüteten Rezepte umsetzt und in der Zeit von Februar bis Oktober im niederländischen Rotterdam dein Eiscafé betreibt. In der restlichen Zeit von November bis Januar leben sie gemeinsam in ihrem Heimatort in den Dolomiten. Die nächste Generation mit den beiden Söhnen steht also in den Startlöchern. Nur, Giovanni hat sich für ein Studium in Literatur entschieden. Der Verlust einer Jugendliebe veranlasst ihn zu diesem Schritt. Er wird mit seiner Poesie erfolgreich und kommt in der ganzen Welt herum. Damit bleibt das Eismachen seinem Bruder Luca und den Eltern überlassen, die Giovanni diesen Schritt nicht verzeihen. In Luca jedoch steckt viel kreativer Geist. Er überlegt sich neue Eissorten und hat damit Erfolg. Der Roman ist leicht schwermütig und nicht nur eine so leichte Sommergeschichte wie es das Cover vermuten lässt. Ich war dennoch sehr interessiert an diesem Buch. Die Fantasie und Kreativität zur Herstellung für Eis kenne ich aus eigenem Bekanntenkreis und hatte gute Verlgeiche. Auch das Ausbrechen aus dem Familienbetrieb durch einen der Söhne war durch die detaillierte einfühlsame Beschreibung sehr gut nachvollziehbar. Es wird nunmal nicht jeder in einer Familientradition glücklich, nur weil er hinein geboren wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vielleser 1., 29.06.2016 bei bewertet

    " Mein Vater war Eismacher, sein Vater war es gewesen, und sein Großvater hat damit angefangen....Ich will mit der Familientradition brechen" (Zitat, S. 73/74)

    Die Talaminis aus dem Norden von Italien sind - wie viele in ihrem Dorf - Eismacher. Sie leben von März bis Oktober in Rotterdam und betreiben dort das Eiscafe Venezia. Im Winter kehren sie in ihr Dorf zurück. Die beiden Söhne Giovanni und Luca werden früh mit eingebunden in den Betrieb, doch Giovanni bricht aus. Er möchte keinen 17-Stunden-Tag im Sommer, er liebt Poesie und Lyrik und durch einen Kunden der Eisdiele lernt er eine andere Welt kennen.

    Ernest van der Kwast (bekannt auch durch "Fünf Viertelstunden bis zum Meer") hat einen bemerkenswerten Generationenroman geschrieben, der einen tiefen Einblick in das Geschäft des Eismachens gibt. Es geht vor allem über Traditionen, die gebrochen werden, über Verpflichtungen, über Familie, aber auch über ein selbstbestimmtes Leben. Es geht um Verantwortung, Vater-Sohn-Beziehungen, aber auch die Beziehung zwischen den Brüdern und der Frau, die sie beide lieben.

    Geschildert wird der Roman aus Sicht des "Ausbrechers" Giovanni, der die Bögen der Erzählung erst weit zurückschlägt, von dem ersten Eismacher der Familie, dem Urgroßvater. Über Legenden, die in der Familie kursieren über Wahrheiten. Schließlich auch die Bürde, die sein Vater trägt, der selber lieber einen anderen Beruf ergriffen hätte und eigentlich zeitlebens unwillig den Beruf des Eismachers ausübt. Aber es stand für ihn nie zur Debatte sich dem Erbe zu entziehen. Doch Giovanni lebt in einer anderen Generation, er will sich nicht in diese Schiene zwängen lassen und bricht aus. Dennoch, seine Wurzeln sind ihm stets bewusst. Und auch das, was er damit seinem Bruder Luca auferlegt hat.

    Es ist ein Roman, der den Leser tief einführt in die Arbeit, die so ein Eiscafe macht. Wie viel auch (damals - heute?) die Familien bereit waren zu opfern. Freizeit, aber vor allem auch, die Kinder in der Heimat zurück zu lassen oder Arbeitsstunden, die man sich als 40-Wochen-Jobber kaum vorstellen vermag. Da gibt es aber auch die Liebe zum Eis, wie oft werden neue Geschmacksvariationen ersonnen, die beim Lesen Lust auf das eiskalte Vergnügen machen.

    Berührt und nachdenklich gemacht haben mich vor allem die Generationenkonflikte, die in einem familienbetriebenen Betrieb von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Dies ist dem Autor wunderbar gelungen, diese darzustellen.

    Es fließt viel Poesie und Lyrik mit in diesen Roman, die berichteten Festivalreisen und dortigen Erlebnisse gehören zwar irgendwie auch zu dem Erzähler, als Gegenpol zum Eismachen, dennoch waren dies die Szenen, die mich etwas weniger interessierten, gleichwohl waren auch sie immer wieder mit teils skurrilen Erlebnissen gespickt und dadurch lebhaft dargestellt.

    Fazit:
    Ein Roman, der Lust auf Eis macht, aber auch die Licht- und vor allem Schattenseiten hinter der Verkaufstheke aufführt.
    Ein Roman, der ein eindrucksvolles Generationenporträt mit Verpflichtungen und Bindungen, mit Selbstverwirklichung und Schuldgefühlen zeichnet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    U. M., 03.07.2016 bei bewertet

    Die italienische Familie Talamini stellt seit drei Generationen Eis her. Es ist so, dass jede weitere Generation in die Fußstapfen der vorigen tritt, die familiengehüteten Rezepte umsetzt und in der Zeit von Februar bis Oktober im niederländischen Rotterdam dein Eiscafé betreibt. In der restlichen Zeit von November bis Januar leben sie gemeinsam in ihrem Heimatort in den Dolomiten.



    Die nächste Generation mit den beiden Söhnen steht also in den Startlöchern. Nur, Giovanni hat sich für ein Studium in Literatur entschieden. Der Verlust einer Jugendliebe veranlasst ihn zu diesem Schritt. Er wird mit seiner Poesie erfolgreich und kommt in der ganzen Welt herum.



    Damit bleibt das Eismachen seinem Bruder Luca und den Eltern überlassen, die Giovanni diesen Schritt nicht verzeihen. In Luca jedoch steckt viel kreativer Geist. Er überlegt sich neue Eissorten und hat damit Erfolg.



    Der Roman ist leicht schwermütig und nicht nur eine so leichte Sommergeschichte wie es das Cover vermuten lässt.



    Ich war dennoch sehr interessiert an diesem Buch. Die Fantasie und Kreativität zur Herstellung für Eis kenne ich aus eigenem Bekanntenkreis und hatte gute Verlgeiche. Auch das Ausbrechen aus dem Familienbetrieb durch einen der Söhne war durch die detaillierte einfühlsame Beschreibung sehr gut nachvollziehbar. Es wird nunmal nicht jeder in einer Familientradition glücklich, nur weil er hinein geboren wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 04.08.2016 bei bewertet

    Die beiden Söhne der traditionsreichen Eismacherfamilie Talamini könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der ältere Giovanni sein Herz der Poesie und Dichtkunst geschenkt hat, opfert sich der jüngere Luca im elterlichen Eiscafé auf, um immer wieder neue, schmackhafte Eiskreationen herzustellen und damit das Geschäft rentabel zu halten. Doch gerade diese gegensätzlichen Lebensentwürfe treiben nicht nur einen emotionalen Keil zwischen die beiden Brüder, sondern spalten die gesamte Familie. Gebunden an die jahrelange Verpflichtung, die im Erbe inbegriffen scheint, engagieren sich die Söhne der Familie normalerweise in der Eisherstellung und als es der erste Talamini-Nachfahre wagt, neue Wege zu beschreiten, wird er zum schwarzen Schaf. Doch eines Tages ergibt sich für Giovanni die Möglichkeit, seine Verfehlungen zu minimieren, indem er seinem jüngeren Bruder hilft, den Stammbaum weiterzuführen.

    Meinung

    Dies war mein erster Roman von Ernest van der Kwast, der mich in weiten Teilen absolut überzeugen konnte, weil er sehr gekonnt und umfassend die verschiedenen Belange und Wünsche von diversen Familienmitglieder einfängt, von ihren Interaktionen miteinander oder auch dem Fehlen eines echten Gesprächspartners. Familie wirkt hier wie ein lebendiges Gebilde, welches Stärken und Schwächen des Einzelnen auffangen kann oder erst vermag sie zu offenbaren. Der Autor verwendet eine poetische Sprache, die dennoch recht schnörkellos aufgenommen werden kann. Auch den großen Rahmen den er schafft, begonnen mit der Errungenschaft des Urgroßvaters bis hin zum derzeitigen Eismacher konnte mich begeistern. Weil die Sichtweise des Einzelnen voll und ganz zur Geltung kommt, weil es Söhne gibt, die mit Herzblut bei der Sache sind und solche, die sich für ihr Leben etwas Anderes vorstellen können und der ständigen zeitlichen und räumlichen Gebundenheit, die die Eisherstellung erfordert, am liebsten entrinnen möchten.

    Ein weiteres Plus des Buches: Es handelt sich nicht um eine einfache Familiengeschichte, sondern auch über die Frage danach, was braucht man um glücklich zu sein, wie wirkt sich die persönliche Lebensweise auf eine Familie aus, welche Verfehlungen sind entschuldbar und welche Dinge rückt auch die Zeit nicht mehr ins rechte Lot. Gerade diese umfassende Betrachtungsweise hat mir sehr gut gefallen, weil sie lebensecht und stets präsent scheint.

    Meine Kritikpunkte fallen hier kaum ins Gewicht, denn mich haben lediglich die längeren Ausflüge Giovannis in sein Leben zwischen Künstlern, Hotels und poetischen Dichtern gelangweilt, die sich doch häufen, ohne jemals ein Ende zu finden. Giovanni als Mann von Welt, der an die wahre Liebe glaubt und dessen Herz die Talaminis nie verlässt, obwohl er diese zeitweise aus seinem Leben ausschließt. Auch die eingeflochtenen Verse und Gedichtfetzen empfand ich überflüssig und habe an entsprechenden Stellen quergelesen.

    Fazit

    Ich vergebe 4 Lesesterne und eine Leseempfehlung für diesen gelungenen, zeitlosen Roman, der geprägt von Liebe und Verantwortung diverse Lebenswege und Entwürfe thematisiert und ein umfassendes, stilles, unprätentiöses Familienportrait schafft, welches Platz für Wünsche, Geheimnisse, Sehnsüchte und Kompromisse der Beteiligten lässt. Ehrlich, beständig und realitätsnah – die Kernaussage des Buches ist wie aus dem Leben gegriffen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    missy w., 14.06.2016

    Das Leben der Eismacher folgt immer demselben Rhythmus: die vier Wintermonate in den italienischen Bergen, die acht Sommermonate im fernen Holland. Der älteste Sohn übernimmt die Tradition des Vaters und gibt sein Handwerk an seinen Nachkommen weiter. Doch was, wenn einer aus der Tradition ausbricht? Sich diesem Rhythmus verweigert und die Poesie zum Inhalt seines Lebens macht und plötzlich der Zweitgeborene das Erbe antreten muss? Giovanni liebt die Lyrik von Kindesbeinen an, Luca muss das Eismachen lieben. Beide lieben Sophia, doch nur einer kann sie ehelichen und ihr ein Kind schenken – oder doch nicht?

    Ein ungewöhnlicher Roman, der zwei völlig gegensätzliche Dinge verbindet: das Eismacherhandwerk, eine alte traditionsbehaftete Kunst, die innerhalb der Familie weitergegeben wird und durch die Natur bestimmt wird. Und die Poesie, der höchste Ausdruck menschlicher Emotionen, ebenfalls oftmals von der Natur inspiriert und eine hohe Kunst. Die Gegensätze in den Brüdern darzustellen, deren Wege sich immer wieder begegnen und scheiden, ist ein interessanter Kniff, der Ernest van der Kwast einfach gelingt. Er schafft es auch beide sehr unterschiedlichen Themen ansprechend und völlig verschieden zu präsentieren, so dass man die Geschichte des Eismachens ebenso bezaubernd finden kann wie die Erlebnisse der Literaturfestivals. Selbst das kurze Kapitel über immer gleiche Hotelzimmer konnte mich begeistern, weil der Autor es schafft, die kleinen Dinge zu beobachten und niederzuschreiben und in oftmals banalen Aspekten einen Zauber zu erkennen, der auch den Leser faszinieren kann. Es muss nicht die anerkannt hohe lyrische Kunst sein, auch ein Handwerk hat seine Reize und kreativen Aspekte und es zeigt sich einmal mehr, dass es den ultimativen Weg zum Glücklichsein im Leben nicht gibt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arietta A., 29.06.2016

    Eine Geschichte voller sinnlicher Genüsse und Poesie
    Meine Meinung zum Autor:

    E ist mein erster Roman von dem Autor Ernest van Kwast. Ich war schon von der ersten Seite an hingerissen, allein schon die vielen schönen poetische Einwürfe, eine Geschichte voller Poesie.

    Ein Fest für die Sinne und den Gaumen. Seinen Schreibstil fand ich sehr poetisch und fesselnd. Die Protagonisten und ihre einzelnen Charaktere kamen sehr real und lebendig herüber, ebenso ihre Emotionen , Gefühle und Eigenheiten. Sehr schön ist die Herstellung des Speiseeises beschrieben, beim Lesen lief einem das Wasser im Munde zusammen, man hatte das Gefühl es zu schmecken und zu riechen. Überhaupt bedient er sich einer sehr Bildhaften Sprache, ein Buch das einem Verzaubert und mitreißt.


    Meine Zusammenfassung zum Inhalt:

    Am Anfang der Geschichte, landen wir in Norditalien hoch oben in den Dolomiten und lerne die 5 Generationen der Familie Talamini kennen , und begleiten sie auf all ihren Wegen und erfahren wie es zur Herstellung des Speiseeises kam. Es war schon eine mehr als sehr mühselige Arbeit damals.

    In der späteren Generation, lernen wir Giuseppe den Vater von Giovanni und Luca kennen. Eine Liebeswerten oft sehr eigenwilligen Kautz mit all seine Ecken und Kanten kennen. Seine Frau hat seine Liebe Mühe mit ihm, sie ist die Seele der Familie. Giovanni der älteste und Luca sein jüngerer Bruder Umschwärmen von Kindheit an die hübsche Nachbarstochter Sophia . Auch Sophia ist sehr lebendig beschrieben, man sieht sie mit den zwei Jungen im Winter herum tollen im Schnee und wie sie geschickt mit ihrer Zunge die Schneeflocken auffängt.

    Die Talamini gehen im Sommer immer nach Holland, wo sie in Amsterdam ein kleine aber feines Eiscafé betreiben, dies all ist so lebendig beschrieben, das man das Gefühl hat bei der Herstellung des Eises dabei zu sein, es zu kosten und zu schmecken.

    Die Kinder wachsen heran, aber es läuft nicht so wie Vater Giuseppe es sich vorgestellt hat, Giovanni der älteste hat kein Interesse Eismacher zu werden, er hat sich der Poesie verschrieben, was dem Vater ein Dorn im Auge ist. Also bleibt Luca nichts anderes übrig als in die Fußstapfen des Vaters zutreten, ich muss sagen er tut es mit Leib und Seele und verschreibt sich ganz der Herstellung des Speiseeises. Dafür hat er aber Sophias Herz gewonnen und er heiratet sie. Aber die Jahre gehen dahin, Giuseppe wird immer eigenartiger, die Mutter ist verzweifelt über seine Macken.

    Auch Luca liegt etwas schwer auf der Seele und bedrückt ihn, in seiner Verzweiflung bittet er seiner Bruder Giovanni mit einer sehr ungewöhnlichen und großen Bitte ihm zu helfen, er ist seine Letzte Rettung.

    Lassen wir uns überraschen, was noch so alles in dieser so außergewöhnlichen Familiengeschichte passiert und begleiten Giovanni auf seinen Reisen rund um den Globus und schauen Luca bei der Herstellung seines Eises zu.



    Eine Geschichte voller sinnlicher Genüsse und Poesie


    Sehr schön fand ich den Spruch auf der Rückseite des Covers er passt hervorragend zum Buch

    „ ein Liebeserklärung an das Leben und all seine sinnlichen Genüsse „

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Yolanda D., 28.07.2016

    Das Buchcover ist ein Traum! Die ganze Farb-, Schrift- und Bildgestaltung ist wunderschön und auch die Papierwahl und Veredelung dazu (erhabene Stellen) sehr schön gewählt! Die Farben sind nicht zu knallig, ähnlich wie Pastellfarben und wirken dazu sehr harmonisch. Die Schriftmischung aus Autor und Buchtitel bildet einen schönen Kontrast. Der Betrachter blickt direkt auf die erste Eiskugel ganz oben und im Hintergrund die helle Sonne mit strahlend blauem Himmel - das Cover hat einen ganz eigen Stil - wunderschön!

    "Die Eismacher" geschrieben von Ernest van der Kwast handelt und erzählt von der Geschichte der Familie Talamini - die Eismacher. Aber auch über die Geschichte der Eisherstellung.
    La Familia Talamini führt acht Monate im Jahr eine Eisdiele in den Niederlanden - Rotterdam, die restlichen vier Monate sind sie in den Bergen Italiens.
    Die Familientradition besagt das das älteste Kinde, in diesem Fall Giovanni, das Familienunternehmen übernehmen soll, doch Giovanni weigert sich und studiert stattdessen. Daraufhin übernimmt sein Bruder Luca das Geschäft.

    Dann ist da noch Sophia, wird von beiden Brüdern verehrt, heiratet aber Luca. Das Verhältnis der Brüder ist nicht immer einfach, aber wenn es Probleme gibt sind sie füreinander da. Man könnte noch so viel zum Inhalt schreiben, aber dieses Buch muss man einfach selber lesen! :-) Der Schreibstil war durchweg sehr angenehm. Es ist fesselnd, lecker, wunderschön, ausdrucksvoll, harmonisch, bezaubernd und romantisch.

    Sehr gefallen hat mir auch der italienische Bezug und natürlich auch das Eis. In Italien gibt es so unglaublich viele Eissorten, und es ist das leckerste!
    Da ich Halbitalienerin bin konnte ich manches aus dem Buch gut nachvollziehen ;-)

    Das Buch ist aufjedenfall zu empfehlen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia R., 27.08.2016 bei bewertet

    Die Geschichte hat mich so tief beeindruckt, dass es mir schwerfällt, einen vernünftigen Einstieg für meine Rezension zu finden.
    „Die Eismacher“ – das war wieder einmal ein Buch, eine Geschichte so ganz nach meinem Geschmack.
    Ernest van der Kwast gelingt mit diesem Roman die realistische Darstellung einer Eismacherfamilie über mehrere Generationen. Es ist ein atmosphärisch dichter, phantastisch gut geschriebener Roman!
    Die Schicksale sind fassbar, nachvollziehbar, sinnlich und emotional geschildert.
    Locker und leicht kommt der Schreibstil des Autors daher. Man fühlt sich durch seine humorvolle, einfühlsame Erzählweise gleich mittendrin im Geschehen.
    Ansprechend, unterhaltsam und wissenswert wird das Ganze, weil der Autor die Historie, die Hintergründe einfließen lässt. Lehrreich und bildend.

    Die Handlung:

    Die Talaminis sind eine italienische Eismacherfamilie, deren Tradition der Urgroßvater Giuseppe 1891 mit der „Entdeckung des Eises“ begründete. Alles begann mit der „Schneeernte“ in den Bergen!
    Seit mittlerweile fünf Generationen leben sie in Venas di Cadore in den Dolomiten, im Tal der Eismacher. Jedoch nur in den Wintermonaten!
    „Jedes Jahr im Frühling siedeln sie nach Rotterdam, wo sie während der Sommermonate ein kleines Eiscafé betreiben.“(s. Klappentext) Das ist das Zentrum der ganzen Familie. Giovanni bricht als Erster mit der Eismachertradition, geht seine eigenen Wege.Jedoch immer verbindet ihn eine tiefe Liebe zu jedem einzelnen seiner Familie, zu seiner Heimat Italien, seinem italienischen Heimatdorf. Seine Welt dreht sich nicht ums Eis, sondern um die Poesie. Daraus entwickeln sich zwangsmäßig Differenzen im Familienverband. Sein Vater Giuseppe, sein Bruder Luca kommen damit nicht klar. Obwohl die Brüder seit der Kindheit innig verbunden sind, sprechen sie jahrelang nicht miteinander. Erst eine ungewöhnliche, bizarre Bitte Luca`s bringt sie einander wieder näher...
    Ein sehr interessanter Charakter ist Giuseppe Talamini, der Vater der beiden Brüder. Er wollte nie Eismacher werden oder sein. Im Alter haßt er Eis. Beppi versuchte auszubrechen, zunächst mit seiner Sammelwut, dann mit dem Halten eines Singvogels und im Alter mit der platonischen Liebe zur deutschen Hammerwerferin. Er fühlt sich eingeengt in seinem Leben.
    S. 264 „Aus dem Singvogel ist eine Hammerwerferin geworden.“
    Luca ist der absolut kreative Kopf. Er lebt unabwendbar nach dem Motto „Innovation aus Tradition“. „Das Wichtigste ist ein gutes Rezept“ wurde schon seinem Urgroßvater mit auf dem Weg gegeben. So kreiert Luca ständig neue Eissorten...
    Am Ende schließt sich der Kreis mit dem jüngsten Sproß der Talaminis, auch ein Giuseppe. Es bleibt offen, ob er die Tradition des Eismachens fortsetzt.

    Für mich war es sehr spannend zu lesen, wie diese italienische Familie ihr Leben meistert.
    „Wir wollen so viel an die nächste Generation weitergeben. Eis, Poesie, Werkzeug.“ (Gedanken von Giovanni)

    Mein Fazit:
    Ernest van der Kwast ist ein bemerkenswertes Werk gelungen. Er hat es verstanden Zusammenhänge interessant zu beschreiben. Somit habe ich nicht nur eine Familiengeschichte gelesen, sondern auch vieles Wissenswertes dazugelernt. Danke für die intensive Recherche! Von mir gibt es fünf Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 14.06.2016

    INHALT
    Die Familie Talamini betreibt seit drei Generationen eine Eisdiele in den Dolomiten. Giovanni ist der Erste, der mit der Tradition bricht, dass der Erstgeborene das Geschäft seines Vaters übernimmt. Er fühlt sich eher in der Welt der Literatur und Poesie daheim, was dem Weltenbummler allerdings nicht daran hindert, immer wieder in sein Heimatdorf zurückzukehren; ungläubige Blicke und Extraschichten in der Eisdiele inklusive.

    MEINUNG
    Es war vor allem das ansprechende Cover, das mich magisch angezogen hat und zu diesem Buch greifen ließ. Wer isst denn immer Sommer nicht gern frisch zubereitetes Speiseeis? So frisch und frei wie das Cover gestaltet ist, habe ich auf eine lockere Geschichte mit italienischem Flair und Dolce Vita spekuliert. Doch es kam ganz anders.

    Den Einstieg mit Giovannis Vater, der sich beim Schauen der Olympischen Spiele im TV in die deutsche Hammerwerferin Betty Heidler schockverliebt, fand ich einmalig lustig und sehr überraschend. Mein Interesse an der Geschichte war geweckt. Nach einer kurzen Rückschau auf das Leben und Wirken von Giovannis Opa, dem Begründer der Eisdiele, wendete sich der Autor Ernest van der Kwast wieder Giovanni und dessen aufregendem Leben als Lektor und Poetry-Festival-Organisator. Seit klein auf hing sein Herz an Büchern und Gedichten, was dem Vater gar nicht schmeckte. Ganz anders als sein Bruder Luca, der eher traditionell lebt und die Eisdiele übernommen hat, lebt Giovanni ein modernes und unverbindliches Leben, lockere Affären und unzählige Abend in verrauchten Bars und Debattierclubs inklusive. Trotz charakterlicher sowie lebenseinstellungstechnischer Unterschiede geht beiden Brüdern Familie über alles. Und so ist Giovanni da, als der Vater an Alzheimer erkrankt und seine Schwägerin Sophia todunglücklich ist, weil Bruder Luca keine Kinder zeugen kann. Doch Bruder Luca, Sophia und er gehen eine folgenreiche Abmachung ein...

    Mich hat die vorwiegend düstere, ja, schwermütige Stimmung des Buchs überrascht. Immerfort ist irgendwer unglücklich oder bedrückt. Doch gerade diesen Widerspruch zwischen Cover/Klappentext und Inhalt fand ich spannend. Giovanni ist ein Pionier innerhalb seiner Familie, ein Studierter, aber auch ein Getriebener und poetisch Süchtiger. Besonders sein innerer Kampf zwischen Tradition und Moderne konnte mich begeistern. Lange, oft zähe Passagen handeln von Treffen und Kontakten mit poetischen Bohemiens, Festivals bzw. gelesenen Werken. So dass insgesamt ca. 2/3 des Romans von Poesie handelten und der Rest sich mit Eis und dem Familienunternehmen beschäftigte.

    Die Sprache des Autors hat mir gut gefallen, sie ist leicht und reich an Beschreibungen. Die italienisch-genießerische und emotionale Erzählweise flackert auch ab und an durch. Hier sind es besonders die Ausführungen über Speiseeis, dessen Geschichte und Vielfalt, die dem Autor zu Hochform auflaufen lassen.

    FAZIT
    Kein typischer Italo-Sommerroman, der vor allem mit seinen nachdenklichen Tönen und Figuren punktet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arietta A., 29.06.2016 bei bewertet

    Meine Meinung zum Autor:

    E ist mein erster Roman von dem Autor Ernest van Kwast. Ich war schon von der ersten Seite an hingerissen, allein schon die vielen schönen poetische Einwürfe, eine Geschichte voller Poesie.

    Ein Fest für die Sinne und den Gaumen. Seinen Schreibstil fand ich sehr poetisch und fesselnd. Die Protagonisten und ihre einzelnen Charaktere kamen sehr real und lebendig herüber, ebenso ihre Emotionen , Gefühle und Eigenheiten. Sehr schön ist die Herstellung des Speiseeises beschrieben, beim Lesen lief einem das Wasser im Munde zusammen, man hatte das Gefühl es zu schmecken und zu riechen. Überhaupt bedient er sich einer sehr Bildhaften Sprache, ein Buch das einem Verzaubert und mitreißt.


    Meine Zusammenfassung zum Inhalt:

    Am Anfang der Geschichte, landen wir in Norditalien hoch oben in den Dolomiten und lerne die 5 Generationen der Familie Talamini kennen , und begleiten sie auf all ihren Wegen und erfahren wie es zur Herstellung des Speiseeises kam. Es war schon eine mehr als sehr mühselige Arbeit damals.

    In der späteren Generation, lernen wir Giuseppe den Vater von Giovanni und Luca kennen. Eine Liebeswerten oft sehr eigenwilligen Kautz mit all seine Ecken und Kanten kennen. Seine Frau hat seine Liebe Mühe mit ihm, sie ist die Seele der Familie. Giovanni der älteste und Luca sein jüngerer Bruder Umschwärmen von Kindheit an die hübsche Nachbarstochter Sophia . Auch Sophia ist sehr lebendig beschrieben, man sieht sie mit den zwei Jungen im Winter herum tollen im Schnee und wie sie geschickt mit ihrer Zunge die Schneeflocken auffängt.

    Die Talamini gehen im Sommer immer nach Holland, wo sie in Amsterdam ein kleine aber feines Eiscafé betreiben, dies all ist so lebendig beschrieben, das man das Gefühl hat bei der Herstellung des Eises dabei zu sein, es zu kosten und zu schmecken.

    Die Kinder wachsen heran, aber es läuft nicht so wie Vater Giuseppe es sich vorgestellt hat, Giovanni der älteste hat kein Interesse Eismacher zu werden, er hat sich der Poesie verschrieben, was dem Vater ein Dorn im Auge ist. Also bleibt Luca nichts anderes übrig als in die Fußstapfen des Vaters zutreten, ich muss sagen er tut es mit Leib und Seele und verschreibt sich ganz der Herstellung des Speiseeises. Dafür hat er aber Sophias Herz gewonnen und er heiratet sie. Aber die Jahre gehen dahin, Giuseppe wird immer eigenartiger, die Mutter ist verzweifelt über seine Macken.

    Auch Luca liegt etwas schwer auf der Seele und bedrückt ihn, in seiner Verzweiflung bittet er seiner Bruder Giovanni mit einer sehr ungewöhnlichen und großen Bitte ihm zu helfen, er ist seine Letzte Rettung.

    Lassen wir uns überraschen, was noch so alles in dieser so außergewöhnlichen Familiengeschichte passiert und begleiten Giovanni auf seinen Reisen rund um den Globus und schauen Luca bei der Herstellung seines Eises zu.



    Eine Geschichte voller sinnlicher Genüsse und Poesie


    Sehr schön fand ich den Spruch auf der Rückseite des Covers er passt hervorragend zum Buch

    „ ein Liebeserklärung an das Leben und all seine sinnlichen Genüsse „

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia R., 01.07.2016

    Die Geschichte hat mich so tief beeindruckt, dass es mir schwerfällt, einen vernünftigen Einstieg für meine Rezension zu finden.
    „Die Eismacher“ – das war wieder einmal ein Buch, eine Geschichte so ganz nach meinem Geschmack.
    Ernest van der Kwast gelingt mit diesem Roman die realistische Darstellung einer Eismacherfamilie über mehrere Generationen. Es ist ein atmosphärisch dichter, phantastisch gut geschriebener Roman!
    Die Schicksale sind fassbar, nachvollziehbar, sinnlich und emotional geschildert.
    Locker und leicht kommt der Schreibstil des Autors daher. Man fühlt sich durch seine humorvolle, einfühlsame Erzählweise gleich mittendrin im Geschehen.
    Ansprechend, unterhaltsam und wissenswert wird das Ganze, weil der Autor die Historie, die Hintergründe einfließen lässt. Lehrreich und bildend.

    Die Handlung:

    Die Talaminis sind eine italienische Eismacherfamilie, deren Tradition der Urgroßvater Giuseppe 1891 mit der „Entdeckung des Eises“ begründete. Alles begann mit der „Schneeernte“ in den Bergen!
    Seit mittlerweile fünf Generationen leben sie in Venas di Cadore in den Dolomiten, im Tal der Eismacher. Jedoch nur in den Wintermonaten!
    „Jedes Jahr im Frühling siedeln sie nach Rotterdam, wo sie während der Sommermonate ein kleines Eiscafé betreiben.“(s. Klappentext) Das ist das Zentrum der ganzen Familie. Giovanni bricht als Erster mit der Eismachertradition, geht seine eigenen Wege.Jedoch immer verbindet ihn eine tiefe Liebe zu jedem einzelnen seiner Familie, zu seiner Heimat Italien, seinem italienischen Heimatdorf. Seine Welt dreht sich nicht ums Eis, sondern um die Poesie. Daraus entwickeln sich zwangsmäßig Differenzen im Familienverband. Sein Vater Giuseppe, sein Bruder Luca kommen damit nicht klar. Obwohl die Brüder seit der Kindheit innig verbunden sind, sprechen sie jahrelang nicht miteinander. Erst eine ungewöhnliche, bizarre Bitte Luca`s bringt sie einander wieder näher...
    Ein sehr interessanter Charakter ist Giuseppe Talamini, der Vater der beiden Brüder. Er wollte nie Eismacher werden oder sein. Im Alter haßt er Eis. Beppi versuchte auszubrechen, zunächst mit seiner Sammelwut, dann mit dem Halten eines Singvogels und im Alter mit der platonischen Liebe zur deutschen Hammerwerferin. Er fühlt sich eingeengt in seinem Leben.
    S. 264 „Aus dem Singvogel ist eine Hammerwerferin geworden.“
    Luca ist der absolut kreative Kopf. Er lebt unabwendbar nach dem Motto „Innovation aus Tradition“. „Das Wichtigste ist ein gutes Rezept“ wurde schon seinem Urgroßvater mit auf dem Weg gegeben. So kreiert Luca ständig neue Eissorten...
    Am Ende schließt sich der Kreis mit dem jüngsten Sproß der Talaminis, auch ein Giuseppe. Es bleibt offen, ob er die Tradition des Eismachens fortsetzt.

    Für mich war es sehr spannend zu lesen, wie diese italienische Familie ihr Leben meistert.
    „Wir wollen so viel an die nächste Generation weitergeben. Eis, Poesie, Werkzeug.“ (Gedanken von Giovanni)

    Mein Fazit:
    Ernest van der Kwast ist ein bemerkenswertes Werk gelungen. Er hat es verstanden Zusammenhänge interessant zu beschreiben. Somit habe ich nicht nur eine Familiengeschichte gelesen, sondern auch vieles Wissenswertes dazugelernt. Danke für die intensive Recherche! Von mir gibt es fünf Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    18 von 36 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arietta A., 30.06.2016

    Meine Meinung zum Autor:

    E ist mein erster Roman von dem Autor Ernest van Kwast. Ich war schon von der ersten Seite an hingerissen, allein schon die vielen schönen poetische Einwürfe, eine Geschichte voller Poesie.

    Ein Fest für die Sinne und den Gaumen. Seinen Schreibstil fand ich sehr poetisch und fesselnd. Die Protagonisten und ihre einzelnen Charaktere kamen sehr real und lebendig herüber, ebenso ihre Emotionen , Gefühle und Eigenheiten. Sehr schön ist die Herstellung des Speiseeises beschrieben, beim Lesen lief einem das Wasser im Munde zusammen, man hatte das Gefühl es zu schmecken und zu riechen. Überhaupt bedient er sich einer sehr Bildhaften Sprache, ein Buch das einem Verzaubert und mitreißt.


    Meine Zusammenfassung zum Inhalt:

    Am Anfang der Geschichte, landen wir in Norditalien hoch oben in den Dolomiten und lerne die 5 Generationen der Familie Talamini kennen , und begleiten sie auf all ihren Wegen und erfahren wie es zur Herstellung des Speiseeises kam. Es war schon eine mehr als sehr mühselige Arbeit damals.

    In der späteren Generation, lernen wir Giuseppe den Vater von Giovanni und Luca kennen. Eine Liebeswerten oft sehr eigenwilligen Kautz mit all seine Ecken und Kanten kennen. Seine Frau hat seine Liebe Mühe mit ihm, sie ist die Seele der Familie. Giovanni der älteste und Luca sein jüngerer Bruder Umschwärmen von Kindheit an die hübsche Nachbarstochter Sophia . Auch Sophia ist sehr lebendig beschrieben, man sieht sie mit den zwei Jungen im Winter herum tollen im Schnee und wie sie geschickt mit ihrer Zunge die Schneeflocken auffängt.

    Die Talamini gehen im Sommer immer nach Holland, wo sie in Amsterdam ein kleine aber feines Eiscafé betreiben, dies all ist so lebendig beschrieben, das man das Gefühl hat bei der Herstellung des Eises dabei zu sein, es zu kosten und zu schmecken.

    Die Kinder wachsen heran, aber es läuft nicht so wie Vater Giuseppe es sich vorgestellt hat, Giovanni der älteste hat kein Interesse Eismacher zu werden, er hat sich der Poesie verschrieben, was dem Vater ein Dorn im Auge ist. Also bleibt Luca nichts anderes übrig als in die Fußstapfen des Vaters zutreten, ich muss sagen er tut es mit Leib und Seele und verschreibt sich ganz der Herstellung des Speiseeises. Dafür hat er aber Sophias Herz gewonnen und er heiratet sie. Aber die Jahre gehen dahin, Giuseppe wird immer eigenartiger, die Mutter ist verzweifelt über seine Macken.

    Auch Luca liegt etwas schwer auf der Seele und bedrückt ihn, in seiner Verzweiflung bittet er seiner Bruder Giovanni mit einer sehr ungewöhnlichen und großen Bitte ihm zu helfen, er ist seine Letzte Rettung.

    Lassen wir uns überraschen, was noch so alles in dieser so außergewöhnlichen Familiengeschichte passiert und begleiten Giovanni auf seinen Reisen rund um den Globus und schauen Luca bei der Herstellung seines Eises zu.



    Eine Geschichte voller sinnlicher Genüsse und Poesie


    Sehr schön fand ich den Spruch auf der Rückseite des Covers er passt hervorragend zum Buch

    „ ein Liebeserklärung an das Leben und all seine sinnlichen Genüsse „

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rico, 17.09.2016

    Der Sommer ist da und Ernest van der Kwast hat mit „Die Eismacher“ den passenden Roman für die wärmste Jahreszeit geschrieben. Mir lief jedenfalls schon beim Betrachten des Buchcovers das Wasser im Munde zusammen. Überhaupt brennt der Autor ein sinnenfrohes und emotional aufgeladenes Feuerwerk ab, dass bisweilen sehr witzig und im Abgang weise rüberkommt. Wie sich im ersten Abschnitt der Vater des „Ich“-Erzählers vor dem Fernseher in eine deutsche Hammerwerferin verliebt, die gerade an den Olympischen Spielen teilnimmt, das hat etwas von großer Komik. Und das alte Lied vom verlorenen Sohn und dem Daheimgebliebenen bringt bei mir was zum klingen.

    Giovanni, der „Ich“Erzähler, bricht mit der Familientradition. Er ist das schwarze Schaf, der unverstandene Sohn, der sich statt etwas anständiges zu lernen, wie dem Eismachen, sonderbaren Lyrikern und der Literatur an sich widmet. Im Gegensatz dazu pendelt sein Bruder zwischen Rotterdam und Südtirol hin und her, um die Eisdielen zu betreiben. Luca ist kleinbürgerlich spießig auf der einen Seite, auf der anderen Seite kreativ und innovativ, was seine Eiskreationen angeht. Es ist schon bald klar, dass die Sprachlosigkeit zwischen den Brüdern einen Grund haben muss, der ausnahmsweise nichts mit der Eisdiele zu tun hat, die das eigentliche Familienzentrum ist. Es fällt nicht schwer zu erraten, woher die dezente Abneigung rührt. Natürlich ist eine Frau Schuld.

    Ernest van der Kwast kennt ohne Frage die Rezeptur zum Bestseller schreiben. Er beherrscht sein Handwerk, erweckt Weltbürger und Menschen vom Lande glaubhaft zum Leben und breitet eine interessante Geschichte vor dem Leser aus. Schwierig fand ich allenfalls die nicht lineare Erzählweise. Der Autor springt gelegentlich quer durch die Familien-und Zeitgeschichte und seine Lyrikfixierung teilen sicherlich auch nicht alle Leser. Ich habe hier manches Gedicht einfach übersprungen, weil es mir schlicht zu viel wurde. Aber das sind Kleinigkeiten, die dem Lesevergnügen keinen Abbruch tun. Zu gut ist die erzählte Geschichte. Zu gut der sehr erwachsene Schreibstil, da ist so eine gesunde Distanz, eine moderne Sprödigkeit, des Weitgereisten, die den Leser in seinen Bann zieht. Insgesamt ein absolut lesenswerter Roman. Außerdem konnte ich noch keinem guten Eis widerstehen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kindder80er -., 05.07.2016

    Melancholisch und fast schon bitter

    In unseren Gefilden ist ein Sommer, ohne dass es an jeder Ecke eine erfrischende und zartschmelzende Kugel Eis gibt, einfach unvorstellbar. Faszinierend war es deshalb, ein wenig von den Anfängen des uns bekannten Speiseeises zu erfahren. Anfang des 19. Jahrhunderts ging es langsam los und es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, riesige Mengen Eisblöcke auch über Wochen mit dem Schiff zu transportieren. Auch wenn dabei beträchtliche Mengen schmolzen, kam noch einiges davon am Zielort an, so dass man unter Zuhilfenahme von Metallzylinder und Salz die Eismasse immer wieder an das durch das Wassereis gekühlte Metall streift, und durch permanentes Abstreifen cremig machte. Erst Ende des 19. Jahrhunderts erreichte das Speiseeis mancherorts die weniger wohlhabende Bevölkerungsschicht bis es eben den Siegeszug antrat und wir uns heutzutage die Bäuche damit vollschlagen können.

    Diese Geschichte wird anhand der Familie Talamini erzählt, die sich größtenteils dem Eismachen verschworen hat. Außer dem Ich-Erzähler, der viel herum reist und nicht mehr bei seiner Familie lebt. Seine Mutter ruft ihn panisch an, da sich sein Vater aus dem Nichts in eine Hammerwerferin verliebt hat, die er bei der Fernsehübertragung der Olympischen Spielen in London gesehen hat. Sein Bruder Luca ist zu dieser Zeit gerade in Rotterdam, um das Eiscafé zu betreiben. Also eigentlich der ganz normale Wahnsinn einer italienischen Großfamilie und sehr liebevoll und warmherzig beschrieben.

    Leider kippt die Erzählweise bald und das Humorige bleibt größtenteils auf der Strecke. Es geht um verpasste Chancen und die Geschichte wird düster melancholisch, fast schon bitter. Auch einige Längen sind zu verzeichnen.

    Da ich etwas anderes erwartet hatte, habe ich erst einmal eine Lesepause eingelegt und dann nach einer Woche wieder angefangen. Das hat mir geholfen, um diesem Buch etwas schönes abzugewinnen. Wenn man leichte Sommerlektüre erwartet, kann man nur enttäuscht werden. Liest man das Buch allerdings als Familiengeschichte mit den dazugehörigen Hoch & Runter, wird es eine runde Geschichte.

    Okay, es gab einige Längen und mir hätte eine "leichtere" Geschichte besser gefallen, aber insgesamt hat mich das Buch dennoch bei der Stange gehalten und die Familie wuchs mir Seite um Seite ans Herz.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gudrun K., 18.05.2016 bei bewertet

    Der Autor lässt den Leser in vielerlei Welten eintauchen.

    Diese Welten umfassen beispielsweise die Lyrik, Literatur, die Entstehung der Eisherstellung und deren Weiterentwicklung, Liebe und Vergänglichkeit.

    All diese Themen beschreibt Ernest van der Kwast in seinem ganz eigenen, angenehmen und fesselnden Schreibstil.

    Der Leser kann sich fallenlassen und abdriften.



    In wunderbaren Geschichten erzählt der Autor die einzelnen Hintergrundinfos der Entwicklungen über die Generationen hinweg. So kann der Leser durch die Zeiten reisen und ist immer mittendrin und dabei.



    Mein Fazit: Interessante Details rund um die Eisherstellung und was das aus Familien so macht

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Susanne D., 01.04.2022

    Verifizierter Kommentar

    Tolles Buch👍

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 26.06.2016 bei bewertet

    Von Ernest van der Kwast habe ich noch nichts gelesen.
    Er wurde 1981 in Bombay halb indischer, halb niederländischer Herkunft geboren.

    Die Eismacher ist ein Generationsroman über fünf Generationen Eismacher.Das Cover mit der Eiswaffel auf türkisem Untergrund ist ansprechend.

    Giovanni und Luca Talamini sind zwei Brüder aus der fünften Generation.
    Sie haben ihre Eisdiele in Amsterdam. Dern älteren, Giovanni zieht es zur Lyrik und so muss Luca die Tradition weiter führen. Er ist der geborene Eismacher.

    Aus Giovannis Sicht wird dieser Roman erzählt.
    Interessant ist, wie der erste Eismacher mit seiner Arbeit begann.
    Es werden immer wieder neue Varianten hergestellt.
    Als Kinder verlieben sich beide in Sophia. Die Charaktere der Beiden sind grundverschieden. Luca ist ein Schweiger. So werden sie zu Rivalen. Wenn ich an Lucas leckere Eiscreationen denke, möchte ich sie gleich probieren.

    Von Giovanni erlebe ich den Umgang mit Lyrikern und Verlegern kennen. Er hat es zum Lektor gebracht. So werden viele verschiedene bekannte Personen erwähnt.
    Besonders haben mich die Poetryfestivals interessiert. Zu denen gehe ich auch sehr gerne.

    Der Autor versteht es gut , diesem Roman eine poetische Note zu geben. Die Eltern und die Brüder werden mir sympatisch. Die Macken des Vaters, da habe ich mit der Mutter gelitten, als er den singenden Vogel im Schlafzimmer hält, oder sich in eine Hammerwerferin verliebt. Das liest sich ja ganz lustig, aber wenn ich denke ich müsste damit leben, ganz schön krass..
    Das Leben der Familie hat seine guten und weniger guten Zeiten.

    Ich liebe ja Familiengeschichten, da bin ich hier richtig, fünf Generationen Eismacher, was will ich mehr.
    Der Roman ist lesenswert, eine gute Lektüre. Er hat mich gut unterhalten und ich kann ihn weiter empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein