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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 31.05.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte der Bienen, Roman von Maja Lunde, 512 Seiten, btb-Verlag.
    Geschichte von Verlust und Hoffnung, vom Miteinander der Generationen und dem unsichtbaren Band zwischen der Geschichte der Menschen und der Geschichte der Bienen.
    Eine Erzählung in 3 Zeitebenen.
    Historischer Teil. 1852 Der Samenhändler William liegt krank im Bett, der Vater sieben Töchter und eines Sohnes, setzt alle Hoffnung auf seinen Sohn. Er soll alles erreichen an dem William immer und immer wieder scheitert. Dabei übersieht er, dass seine älteste Tochter das alles erreichen könnte. Durch die Entwicklung eines neuartigen Bienenstocks, bekommt sein Leben neuen Sinn.
    Gegenwart 2007 in Ohio, der Imker George schuftet täglich schwer um seine Familie zu ernähren, er ist enttäuscht von seinem Sohn Tom der nicht in seine Fußstapfen treten will. Hilflos muss er mit ansehen, wie immer mehr seiner Bienenvölker einfach verschwinden.
    Dystopischer Teil 2098 in China, Tao hat einen Mann und ihrem dreijährigen Sohn Wei-Wen. Sie bestäubt in einer Obstplantage die Blüten auf den Bäumen von Hand. Bestäubende Insekten gibt es schon lange nicht mehr. Lebensmittel sind knapp. Sie will für ihren kleinen Sohn eine bessere Zukunft und lernt sooft sie kann mit ihm. Eines Tages gönnt sich die kleine Familie einen Ausflug und da geschieht ein Unglück.
    Im vorliegenden Roman handelt es sich um drei nebeneinander laufende Erzählstränge in denen es um die Erwartungshaltung von Eltern gegenüber ihren Kindern geht und wie eine schwierige Situation auch die Partnerschaft belasten kann. Im Hintergrund sind die Bienen ein wichtiger Faktor in der Erzählung. Der Spannungsbogen ist eher flach, was in einem Roman dieser Art von mir auch nicht anders erwartet wurde. Spannend fand ich trotzdem, wie sich das Schicksal Wei-Wens entwickelt und ob Tao ihren Sohn wiederfindet. Der sympathischste Charakter im Buch war George sein Handeln konnte ich jederzeit nachvollziehen, William war ein Verlierer und Weichei, immer zu spät, immer peinlich. Seine Antriebslosigkeit und seine depressive Haltung gingen mir auf die Nerven. Am wenigsten konnte mich die Figur Tao überzeugen, zwar hochintelligent aber in ihren Handlungen manchmal unüberlegt und emotionslos.
    Dass Maja Lunde auch Kinder- und Jugendbuchautorin ist, merkt man ihrem Stil unbedingt an, die einzelnen Kapitel sind kurz und der Schreibstil erzählt in einfachen, klaren Sätzen in der Ich-Form aus der Sicht des jeweiligen Charakters. Das Erscheinen des Namens der erzählenden Person, am Fuß der Seite, ist sehr hilfreich um den Überblick zu behalten. Da jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet, liest sich der Roman sehr flüssig.
    Die Aussage die Lunde mit ihrem Werk gemacht hat beeindruckt mich, lässt mich wohl noch länger darüber nachdenken. Ganz deutlich macht sie den Leser darauf aufmerksam was geschieht, wenn der Mensch sein Verhalten gegenüber der Natur nicht rigoros ändert. Klimawandel, Einsatz von Pestiziden, Genmanipulation – schon heute sind die Bienen in aller Welt gefährdet. Und wenn es keine bestäubenden Insekten mehr gibt, wird sich das Leben der Menschheit erschreckend verändern, dies zeigt die Autorin in ihrem Werk ganz deutlich auf.
    Eine Leseempfehlung, für jeden Leser geeignet. 4 Sterne

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 03.04.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Mich nerven Bienen. Sie nerven mich, wenn ich mit einem Buch und einem Stück Kuchen auf dem Balkon sitze und plötzlich angeflogen kommen um mir mein Stück Kuchen zu verleiden indem sie mich wild herumfuchteln lassen um sie zu verscheuchen. Zu oft habe ich in der Vergangenheit Bekanntschaft mit ihrem Stachel gemacht, auch wenn ich meinte, dass ich sie nicht geärgert hätte. Ich stellte irgendwann Duftkerzen auf, von denen es hieß, deren Duft vertreibe sie. Allzu oft benutzte ich die Fliegenklatsche um den Plagegeistern den Garaus zu machen. An diesem Bewusstsein hat dieses Buch etwas verändert. Natürlich ist dem Menschen, der sich halbwegs bewusst durch unser Zeitalter bewegt klar, dass das Aussterben einer Tierart einen Dominoeffekt nach sich zieht, aber selten wird es einem so vor Augen geführt wie in diesem Buch.

    Die Autorin schildert eine Episode aus dem Leben Williams (England, 1852), Georges (Ohio 2007) und Taos (China 2098). Das verbindenden Glied, dieser in mehreren Jahrhunderten lebenden Personen sind die Bienen. William, ein Forscher, erfindet einen neuartigen Bienenstock, der den Bienen aber auch der Forschung das Leben erleichtern soll. George ist ein Imker, der alten Traditionen nachhängt und die moderne fabrikartige Bienenzucht verweigert, obwohl sie wirtschaftlich erträglicher ist. Tao erlebt die Folgen des Bienensterbens. In dem China jener Zeit werden Obstbäume nun von den Menschen bestäubt um dafür zu sorgen, dass das Notwendigste an Essen für die Menschen produziert werden kann.
    Die Leben dieser drei in verschiedenen Jahrhunderten lebenden Personen sind miteinander verbunden, dies stellt sich zum Ende der Geschichte heraus. Sehr geschickt lässt die Autorin den Leser bis dahin im Unklaren, welche Verbindung die einzelnen Geschichten (außer dass Bienen darin vorkommen) haben. Überhaupt gelingt es der Autorin den Leser am Ball zu halten. Die kurzen Kapitel erzeugen einen wahren Lesestrom, in den der Leser hineingezogen wird. Die Protagonisten erreichen den Leser. Man bedauert William, der als gescheiterter Forscher enden wird. Man leidet mit George, den das Bienensterben wirtschaftlich trifft und Tao (die Figur, die mir am nächsten ging) vermittelt dem Leser Verzweiflung aber zum Ende des Buches auch Hoffnung.

    Zwar werden hier keine wesentlich neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse vermittelt, allenfalls zum Ende des Buches bekommt der Lesen einen kurzen Exkurs in die Hintergründe des Bienensterbens, jedoch regte mich das Buch zum Weiterdenken an. Fortan keine Duftkerzen und keine Fliegenklatschen mehr!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    FreizeitLeser, 10.04.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Bedrückende Zukunftsaussichten!

    Auf dieses Buch bin ich durch das Cover aufmerksam geworden: Zuerst sah ich die Biene, dann erst las ich den Titel und dann stellte sich mir die Frage: "Was wäre, wenn...?"
    Eine sehr interessante (und auch düstere) Thematik!

    In ihrem Roman "Die Geschichte der Bienen" verflechtet die Autorin Maja Lunde drei verschiedene Erzählstränge von Personen aus unterschiedlichen Epochen, deren Leben allesamt in irgendeiner Form mit Bienen zu tun hat. Alle Geschichten sind einzeln betrachtet schon sehr spannend, verstärkt wird die Neugierde beim Leser zudem durch die Frage, wie sie zusammenhängen.

    Die Autorin hat einen anschaulichen, flüssigen Schreibstil und versteht es, dem Leser mit ihrem Roman auf unterhaltsame Weise viel Wissen über die nützlichen Insekten nahezubringen und zum Nachdenken anzuregen.

    Was wäre wenn...?

    Von mir eine klare Kaufempfehlung!

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  • 5 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magdalena K., 01.05.2017

    Als Buch bewertet

    Brillant erzählte Geschichte um ein sehr wichtiges Thema!

    Bevor ich auf den Inhalt eingehe, muss ich die schöne Gestaltung des Buches loben! Der Schutzumschlag ist aus rauem Papier und die Schrift und die Biene sind hochglänzend lackiert. Das sieht sehr edel und hochwertig aus. Und unter dem Umschlag gibt es noch eine Überraschung: Auf dem leuchtend gelben Buchdeckel ist eine schwarze Biene abgebildet. Mir gefällt auch das etwas kleinere Format des Buches. Es ist handlicher und für mich beim Lesen bequemer.

    Nun aber zum Buch selbst. Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch den orangenen Aufkleber. Das Buch hat den norwegischen Buchhändlerpreis für das beste Buch des Jahres bekommen. Für mich eine stolze Aussage und so habe ich mir die Leseprobe angesehen und war gleich zu Beginn begeistert.
    Die Geschichte spielt auf drei Zeitebenen. In der Vergangenheit begleiten wir William in England im Jahr 1852. Er ist einer Depression verfallen und seine Familie steht kurz vor dem finanziellen Ruin, bis ihn ein Buch über Bienen herausholt und seine Leidenschaft weckt. Er will einen fortschrittlichen Bienenstock bauen. In der Gegenwart begleiten wir George in Ohio im Jahr 2007. Er lebt für die Imkerei und will sein Lebenswerk an seinen Sohn vermachen, bis das Unglaubliche geschieht und die Bienen verschwinden. In der Zukunft begleiten wir Tao in China im Jahr 2098. Tao arbeitet wie viele andere als Bestäuberin. Die Arbeit ist lang und hart. Die Bienen sind schon lange ausgestorben und nur so lässt sich Landwirtschaft betreiben. Selbst Kinder ab 8 Jahren werden für die Bestäubung herangezogen. Doch Tao will für ihren Sohn mehr.
    Abwechselnd lesen wir aus den drei Perspektiven. Durcheinander kommt man dabei nicht, den auf jeder Seite ist der Name des jeweiligen Protagonisten vermerkt. Durch die Perspektiven bleibt die Spannung erhalten, denn die Kapitel enden so, dass man angehalten wird weiterzulesen bis man wieder die gleiche Zeitebene erreicht.
    Die Autorin hat ein ganz wunderbares Buch geschrieben! Ihr Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich hatte das Gefühl, dass er der jeweiligen Zeit angepasst war. Auf jeden Fall habe ich mich während des Lesens in die jeweilige Zeit hineinversetzt gefühlt. Die Charaktere haben mir auch sehr gefallen. Die drei Protagonisten waren sehr unterschiedlich, aber jeder auf seine Art gut ausgearbeitet und in seinen Handlungen und Überlegungen nachvollziehbar. Für alle drei war die Beziehung zu ihren Söhnen sehr wichtig und entscheidend für die Geschichte. Der Zusammenhalt und die Bedeutung der späteren Generationen wurde gut vermittelt.
    Während des Lesens habe ich mich eine Zeit lang auch gefragt, wann die Zusammenhänge der drei Geschichten offenbart werden und wurde nicht enttäuscht. Zuerst laufen die drei Geschichten nebeneinander her, bis eine große Gemeinsamkeit ersichtlich wird: Die Bienen und wie der Mensch mit seiner Umwelt umgeht. Dabei versucht uns Maja Lunde nicht zu belehren, sondern lässt die Fakten wie beiläufig in in ihre Geschichte hineinlaufen. Wir lernen viel über die Bienen und wie wichtig sie für uns Menschen sind. Wir lernen aber auch was der Mensch den Bienen alles antut und damit im Endeffekt sich selbst schadet. Maja Lunde hat ein für unsere Zeit sehr wichtiges Buch geschrieben und ich empfehle es wärmstens weiter!

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  • 3 Sterne

    17 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 30.04.2017

    Als Buch bewertet

    Von Bienen und Menschen
    Maja Lunde hat mit “Die Geschichte der Bienen“ zum ersten Mal einen Roman für Erwachsene geschrieben. Der Titel lässt den Leser an ein Sachbuch denken. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen fiktionalen Text, bestehend aus drei Erzählsträngen mit drei Protagonisten und ihren Familien. Die Autorin erzählt ihre Familiengeschichten aus der Perspektive von William, George und Tao und ordnet ihnen drei Kontinente und drei verschiedene Epochen zu. William lebt in England. Er ist gescheiterter Wissenschaftler, inzwischen Samenhändler und durchlebt 1852 eine akute Krise, die ihn ans Bett fesselt. Er hat seine Forschungen aufgeben müssen, um seine 10köpfige Familie zu ernähren und muss sich von Rahm, seinem ehemaligen Mentor, deshalb verspotten lassen. Er schöpft neue Hoffnung, als er einen neuartigen Bienenstock entwickelt, bis Rahm ihm mitteilt, dass es so etwas längst gibt. George lebt 2007 in Ohio mit Ehefrau Emma und Sohn Tom. Sein Hof samt Imkerei bringt nicht viel ein. Sein Sohn soll den Hof übernehmen, hat aber eigene Pläne. Dann passiert das Unfassbare: wie in anderen Regionen weiter südlich verschwinden auch in Ohio eines Tages die Bienen, und George verliert die Mehrzahl seiner Bienenvölker. Die Geschichte von Tao spielt in China im Jahr 2098. Bienen sind inzwischen ausgestorben. Riesige Obstplantagen werden von Arbeitern von Hand bestäubt. Es ist Schwerstarbeit, für die ein Schulbesuch bis zum achten Lebensjahr ausreicht. Die Bevölkerung ist drastisch geschrumpft, Armut und Hunger bestimmen den Alltag, die Städte verfallen. Die Katastrophe bricht über Tao und ihren Mann herein, als ihr kleiner Sohn Wei-Wen eines Tages bei einem Ausflug ins Koma fällt und an einen unbekannten Ort gebracht wird.
    Die Autorin zeigt, wie das Leben dieser Menschen mit den Bienen zusammenhängt, wie eine Krise die familiären Bindungen und die Partnerbeziehung zerstört. Vor allem die Ehepartner entfernen sich voneinander und können nicht über die Dinge sprechen, die sie belasten. Lunde erzählt ihre Geschichte in sehr kurzen Kapiteln und führt die drei Erzählstränge am Ende zusammen. Sie macht deutlich, dass menschliches Leben, so wie wir es kennen, vom Wohlergehen der Bienen abhängt, dass die katastrophale Entwicklung, die sie aufzeigt, schon angefangen hat, denn die Ursachen – der Einsatz von Pestiziden, Monokulturen und Klimawandel mit extremen Wetterlagen – vernichten bereits heute Bienenvölker in aller Welt. Nur ein anderer, vernünftiger Umgang mit der Natur kann uns vielleicht noch retten.
    Lundes zweites großes Thema ist das Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern, von Müttern zu Söhnen, im Fall von William und George auch von Vätern zu ihren Söhnen. Überzogene Erwartungen und fehlende Kommunikation sorgen für gewaltige Probleme in diesen Familien.
    Lundes Roman liest sich trotz einiger Längen gut und regt zum Nachdenken an, weil er Zusammenhänge aufzeigt, die so vielleicht nicht jedem bewusst sind. Eine durchaus empfehlenswerte Lektüre.

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  • 5 Sterne

    17 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 21.04.2017

    Als Buch bewertet

    Ein echter PageTurner!

    Zum Glück bin ich mit nicht ganz so hohen Erwartungen gestartet, denn das stellt immer ein Problem dar. Im Vorfeld hatte ich sogar etwas Bedenken, ob es wirklich das richtige Buch für mich sein würde. Aber ich war rundum begeistert!
    Das Buch umreißt die Geschichte der Imkerei bzw. der Bienen vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. In England 1852 leidet William unter Depressionen, weil sein Leben so ganz anders gelaufen ist, als er es sich erhofft hatte. Er wollte ein wichtiger Pionier im Bereich Biologie werden, doch gerieten ihm Frau und einige Kinder dazwischen. Seine Hoffnungen ruhen auf seinem Sohn Edmund, der ebenfalls studieren soll. Schließlich kommt ihm die Idee für einen ganz neuartigen Bienenstock, mit dem er die Imkerei revolutionieren möchte und reißt ihn aus seiner Lethargie.
    In Ohio/USA 2007 muss der Imker George miterleben, wie 90 % seiner Bienenvölker einfach von einem Tag auf den anderen verschwinden. Sein einziger Nachkomme Tom studiert und träumt eher vom Schreiben als von der Übernahme des väterlichen Betriebes.
    Im Jahr 2098 in China lebt Tao mit ihrer kleinen Familie. Inzwischen sind die Bienen längst ausgestorben und die Welt ist nicht mehr die, die wir kennen. Da passiert ihrem kleinen Sohn ein Unfall, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.

    Das Buch ist in diese 3 Handlungsstränge aufgeteilt, die immer abwechselnd erzählt werden. Für mich stellte sich gerade die Form der dreigeteilten Zeit- und Handlungsstränge als Glücksfall dar, obwohl genau das meine vorherigen Bedenken begründete. Es las sich wirklich wie Butter!
    Gerade die abwechselnden Stränge wirkten wie ein PageTurner auf mich. Das Kapitel endete und ich wollte immer unbedingt wissen, wie es mit George oder William weitergeht. Jedesmal musste ich mich regelrecht losreißen von diesem Buch, um nicht doch noch 2 oder 3 Seiten zu lesen, aus denen dann doch wieder 30 geworden wären.
    Die Geschichte der Zukunft um Tao und ihre kleine Familie weckt bei mir am wenigsten Interesse und Empathie. Die Protagonistin ist mir einerseits nicht sonderlich sympathisch und das ganze Geschehen lässt mich eigenartig unbeteiligt. Wären es einzelne zusammenhängende Geschichten geworden, bin ich fast sicher, dass ich Taos Geschichte abgebrochen hätte. So waren es immer nur ein paar Seiten und so schlecht ist dieser Teil nun nicht, dass ich die nicht mitgenommen hätte zwischendurch. Außerdem interessierte mich dann ja doch, wo und wie sich die Verbindung zu George und William ergab.

    Der Schreibstil ist wirklich super! Niveauvoll und trotzdem keine verschwurbelten Sätze über eine halbe Seite. Man kann mit den ersten Sätzen einsteigen und sich einfach treiben und mitnehmen lassen.

    Der Erzählstil - alle drei Storys sind in der Ichform geschrieben aus Sicht des jeweiligen Protagonisten - trug sicherlich seinen Teil dazu bei, denn man erfuhr ja tatsächlich, was in dem Einzelnen vorging. Aber eben ausschließlich im Protagonisten. Alle anderen Personen wurden zu Randfiguren, die man als Dritter nur so betrachten konnte, wie es der Erzähler tat. Dazu gehörte natürlich auch, dass man den ganzen negativen Gedanken ausgesetzt war.

    Zum Ende zeigte sich, dass meine frühen Vermutungen allesamt richtig waren - was nicht unbedingt für die Geschichte spricht, denn der Verlauf war halt doch insgesamt recht vorhersehbar. Trotzdem hat es wahnsinnigen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, denn auch wenn manches vorhersehbar war, so war hier eindeutig der Weg das Ziel!

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  • 3 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jashrin, 14.09.2017

    Als Buch bewertet

    “Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.” Albert Einstein

    Dieser Satz wird vielfach zitiert, auch wenn nicht wirklich belegt ist, das Einstein sich jemals derart über Bienen geäußert hat. Doch er passt fast perfekt zu Maja Lundes Roman. „Die Geschichte der Bienen“ wird in drei Erzählsträngen erzählt und beschäftigt sich mit der Frage, welche Bedeutung die Bienen für unser Leben haben.

    Der englische Samenhändler William setzt 1852 alles daran, einen neuartigen Bienenstock zu entwickeln und die Bienen zu erforschen. Seine Beschäftigung mit den Insekten hilft ihm wieder mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln.

    Mehr als hundert Jahre später versucht der Imker George in Ohio seinen Sohn davon zu überzeugen, den Betrieb später einmal zu übernehmen, auch wenn Toms Interessen eher beim Journalismus liegen. Doch als ein weitreichendes Bienensterben einsetzt, scheint der Beruf des Imkers bald keine Option mehr zu sein.

    2098 verbringt Tao ihre Tage damit, Blüten von Hand zu bestäuben. Es ist ein hartes Leben, doch das Aussterben der Bienen hat viele Veränderungen mit sich gebracht.

    Maja Lunde erzählt ihre Geschichte in sehr ruhiger Art und Weise. Auch dramatischere Szenen, wie etwa Taos verzweifelte Suche nach ihrem Sohn, bilden da keine Ausnahme. Daher war das Buch über weite Teile für mich zwar interessant, aber nicht fesselnd, so dass es mir nie schwer fiel das Buch aus der Hand zu legen.

    Das ist wirklich schade, da ich die Grundidee des Buches sehr gut finde. Einerseits wird eine Geschichte erzählt, in der es um Hoffnung, um Verlust und um die ganz persönlichen Sorgen innerhalb der Familien geht, andererseits geht es auch um die Frage, wie weit wir in die Natur eingreifen sollen und dürfen. Die Bienen sind das verbindende Glied über die Jahrhunderte hinweg. Während William die Bienen erforscht und hofft, über seine Arbeit wieder wissenschaftlich erfolgreich zu sein, bedeuten die Bienen für George das tägliche Brot. Er pflegt seine Bienen, fährt mit den Bienenstöcken übers Land, damit sie bei den Bauern die Pflanzen bestäuben, und er würde gerne expandieren, als plötzlich das Bienensterben einsetzt. Auch für Tao spielen die Bienen eine wesentliche Rolle und das gleich in doppelter Hinsicht. Ihre Arbeit, die mühselig und eintönig ist, haben einst die Bienen mit lautem Gesumm erledigt, doch das ist nicht alles: auf völlig unvorhersehbare Weise verändern die Bienen auch Taos Zukunft auf dramatische Weise.

    Ich finde es unglaublich schwer, über dieses Buch zu schreiben. Einerseits war es wirklich interessant und ich fand es spannend, dass es diesmal ein Roman ist, der sich mit dem Bienensterben auseinandersetzt und kein weiterer Fachartikel über CCD (Colony Collapse Disorder), trotzdem fand ich es stellenweise etwas zäh und mehr als einmal dachte ich, dass mir das Buch besser gefallen hätte, wenn man es etwa um ein Drittel gekürzt hätte. Zudem hätte ich mich gefreut, wenn die Verbindung zwischen den einzelnen Erzählsträngen nicht nur in den Bienen gelegen hätte.

    Gut gelöst fand ich den Wechsel zwischen den einzelnen Zeitebenen. Nicht nur, dass jedes Kapitel mit Tao, William und George überschrieben ist, auch unten auf jeder Seite ist der Name des jeweiligen Protagonisten zu finden, so dass nie Unklarheit darüber herrschte, zu welcher Zeit und an welchem Ort man sich befand.

    Mein Fazit: Mir wird „Die Geschichte der Bienen“ wohl hauptsächlich wegen des schlichten, aber dennoch sehr gelungenen Covers im Gedächtnis bleiben, der Inhalt konnte mich trotz der tollen Idee leider nicht ebenso überzeugen.

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  • 5 Sterne

    20 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rachel D., 14.04.2017

    Als Buch bewertet

    >> Normalerweise bin ich nicht der Typ für Romane, aber die Geschichte der Bienen hat mich sofort angesprochen und nachdem ich es bei einer Freundin gefunden hatte musste ich es lesen - und bin restlos begeistert.


    Es gibt sozusagen drei verschiedenen "Geschichten", die miteinander verwoben werden und in denen die Bienen eine wichtige Rolle spielen.
    Maja Lunde erschafft nicht zuletzt durch ihren fantastischen und wortgewaltigen Schreibstil eine Welt, die sowohl erschreckend wie auch realistisch klingt. Spätestens nach der Lektüre wird einem mal wieder klar, wie wichtig die kleinen Tiere für uns Menschen doch sind.


    Alle drei Menschen, die die jeweiligen Handlungsstränge prägen, werden durch verschiedene Probleme belastet und müssen damit umgehen. Teilweise gleicht das Buch mehr einem Familiendrama, aber die Bienen sind praktisch das Leitmotiv.
    Alle drei Geschichten sind für sich einzigartig ergeben aber im Großen und Ganzen ein Muster, das vor Augen führt wie sehr unser heutiges Handeln, das was wir jetzt und zu diesem Zeitpunkt tun, doch unsere Zukunft beeinflusst.


    Wer außerdem einiges über die schwarz-gelben Tiere lernen will, der wird zufrieden sein. Die Autorin streut immer wieder kurze Informationen über die Bienen, sodass man sowohl informiert, aber nicht überfordert ist. Das hat mir auch sehr gut gefallen.


    Insgesamt kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Selbst ich als Genre-Außenstehende konnte mich von diesem Buch restlos begeistern lassen. Die Geschichte der Bienen ist definitiv ein Ausnahmewerk!

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  • 5 Sterne

    18 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena K., 22.04.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt
    England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen.
    Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach.
    Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte – die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock.

    Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum.
    Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journalismus.
    Bis eines Tages das Unglaubliche geschieht: Die Bienen verschwinden.

    China, im Jahr 2098:
    Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr.
    Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen.
    Als der jedoch einen mysteriösen Unfall hat, steht plötzlich alles auf dem Spiel:
    das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit.

    Wie alles mit allem zusammenhängt:
    Mitreißend und ergreifend erzählt Maja Lunde von Verlust und Hoffnung, vom Miteinander der Generationen
    und dem unsichtbaren Band zwischen der Geschichte der Menschen und der Geschichte der Bienen.
    Sie stellt einige der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir um mit der Natur und ihren Geschöpfen?
    Welche Zukunft hinterlassen wir unseren Kindern? Wofür sind wir bereit zu kämpfen?

    Meine Meinung:

    Die Autorin hat hier etwas sehr besonderes geschaffen. Der Schreibstil ist schön und fesselnd. Die Autorin erzählt hier 3 Geschichten
    von 3 sehr verschiedenen Menschen. Sie spielen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und ebenso auf verschiedenen Kontinenten.
    Aber eins haben alle gemeinsam die Bienen und die Eltern, die ihren Kindern etwas mitgeben wollen für die Zukunft.
    Die Autorin hat es geschafft mich zum nachdenken anzuregen und zeigt einmal mehr wie wichtig die Natur ist. Denn, die Natur kann ohne Menschen leben,
    wir aber nicht ohne die Natur - allem vorran nicht ohne Bienen. Dieses Buch zeigt deutlich auf was wir den Bienen antun und was wir ändern müssen.
    Das wir nicht über die Bienen bestimmen sollten, sondern, dass wir den Bienen nur begleitend zur Seite stehen dürfen.
    Die Geschichten der 3 Protagonisten wird in der Ich-Form erzählt und die Wechsel zwischen den Geschichten sind flüssig und man ist immer schnell wieder
    bei der jeweiligen Person und deren Gefühlswelt. Die Gefühle werden durch den Schreibstil gut rübergebracht und man kann sich gut in die Person hinein versetzen.

    Fazit
    Dieses Buch ist ein Leseempfehlung. Es hat mich sprachlos gemacht und gleichzeitig zum nach- und umdenken gebracht.
    Die Thematik ehrlich und schockierend und berührend zu gleich. Ein Highlight von 2017.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nepomurks, 07.04.2017

    Als Buch bewertet

    Unglaublich packend und ziemlich dystopisch! Eine Welt ohne Bienen? Bitte nicht...

    Maja Lunde entwirft in „Die Geschichte der Bienen“ ein durchweg schockierendes Szenario. Die Bienenvölker werden im Verlauf der Zeit von Menschenhand ausgerottet – und der Mensch steht in der Zukunft nach Klimakatastrophe, diversen atomaren Unfällen und einer Hungerkrise beinahe vor dem Ende. Dezimiert und ruiniert.
    Im vorliegenden Roman werden dabei drei unterschiedliche Erzählstränge skizziert, die sich in drei epochalen Zeitfenstern ansiedeln und mit einem jeweiligen Hauptprotagonisten aufwarten: Tao (Sichuan, China, 2098), William (Hertfordshire, England, 1852) und George (Autumn Hill, Ohio / USA, 2007). Immer wieder im Wechsel wendet sich die Autorin hier ihren drei Hauptprotagonisten und deren Zeit zu, gibt so Einblick in die jeweilige Epoche, sowie den dazugehörigen Charakter und dessen Umfeld. Die einzelnen Inhalte und Figuren haben auf den ersten Blick nicht viel gemein. Nur die Bienen verbinden die Lebensentwürfe der jeweiligen Protagonisten auf ganz eigene Weise. Der Schreibstil ist dabei derart eindringlich, intensiv und fesselnd, dass man von Kapitel zu Kapitel hastet und sich von der Tragik der einzelnen Erzählstränge mittragen lässt. Die Figuren scheinen sehr authentisch und wirken in ihrem Denken und Handeln äußerst beeindruckend. Der Verlauf der Geschichten erinnerte zudem beinahe an dystopische Inhalte – bedrückend, düster und niederschmetternd. So z.B. die Zukunft, in der 8-Jährige herangezogen werden, im Arbeitsdrill 12 Stunden täglich Baumblüten per Hand zu bestäuben. Klingt banal, liest sich im Roman aber sehr bedrohlich und spannend. Eine Welt ohne Bienen. Ein Szenario, das wesentlich schlimmer und bedrohlicher ist, als man es vermuten könnte. So begibt man sich mit diesem Roman auf eine Reise, die zum Nachdenken anregt und oftmals auch das eigene Verhalten in Frage stellt. Ein Buch, das absolut realistisch ist, sehr in unsere Zeit passt und eine erschreckende Zukunft vor Augen hält. Nicht nur die Charaktere in Maja Lunds‘ Roman „Die Geschichte der Bienen“ sind meiner Meinung nach großartig konzipiert, auch der eigentliche Inhalt und die Aussagen der Erzählung sind schockierend ehrlich dargelegt. Für mich ein leises Buch, das aufrüttelt, den Leser durch den Verlauf und seine Figuren fesselt und im Grunde deprimiert zurücklässt. Absolut lesenswert. 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela K., 17.12.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Die Geschichte der Bienen" stammt aus der Feder von Maja Lunde und erscheint im Frühjahr 2017. Es handelt sich um ein Werk, das sich mit einer aktuellen Umweltproblematik auseinandersetzt: dem weltweiten Bienensterben.

    In ihrem zeitgenössischen Roman verwebt die Autorin geschickt die Biographien dreier Menschen, die sie in ganz unterschiedlichen Zeitepochen ansiedelt und die unterschiedlicher nicht sein könnten. In kurzen Sequenzen springt sie zwischen den verschiedenen Erzählsträngen, die uns das Leben von Forscher William, Imker George und Bestäuberin Tao näher bringen. Der Roman nimmt zu Beginn ordentlich Fahrt auf, die Ereignisse überschlagen sich bei allen drei Protagonisten, doch dann kommt die Erzählung für meinen Geschmack leider etwas ins Stocken. Die Spannung nimmt erst wieder im letzten Drittel zu, in dem der Leser erfährt, wie die Hauptpersonen miteinander verstrickt sind.
    Schön erzählt werden die ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten, die Sorgen und Nöte der jeweiligen Zeiten. Detailgetreu erfahren wir zudem viel Insiderwissen über Bienen und bekommen ihre Wichtigkeit für unser Dasein vor Augen gehalten. Zudem gibt es Querverweise auf weiterführende Literatur zum gleichen Thema.
    Ein wirklich gelungenes Buch, dem zwar hier und da die Spannung etwas fehlt, das aber ein wichtiges Thema zur Grundlage hat und somit zum Nachdenken (und vielleicht Umdenken) führt.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 05.05.2018

    aktualisiert am 05.05.2018

    Als Buch bewertet

    In diesem Roman wird die Bedeutung der Bienenzucht für uns alle dargestellt. Einerseits dürften Teile dieser Informationen uns allen bekannt sein, aber der Mensch zeichnet sich ja von jeher dadurch aus, vor bestimmten Problemen die Augen zu verschließen, zumindest ein großer Teil der Menschheit. Deshalb ist dies auch ein wichtiger Roman, der uns zeigen soll, wohin die Reise gehen könnte ... ! Die Handlung des Buches wird in drei Erzählstränge gegliedert, die auch unterschiedlich geschrieben sind, ersterer dysphorisch, düster, beklemmend, packend, der Zweite altmodisch, kalt, beklemmend und der Dritte kühl berichtend. Erst am Ende des Büches wird das Erzählen etwas wärmer und es taucht etwas ein hoffnungsvoller Grundgedanke auf. Ersterer Erzählstrang spielt 2098 in Shirong, Sichuan, China; hier wird die Geschichte von Tao und ihrer Familie erzählt. Tao arbeitet als menschliche Bestäuberin in einer Obstplantage, ist in ihrer Rolle recht unglücklich und hängt alten Träumen nach. Durch das Verschwinden der Bienen hat sich die Erde in ein destruktives Endzeitszenario verwandelt und die Menschheit ihre Menschlichkeit verloren. Als ihr Sohn Wei-Wen einen Unfall erleidet, verändert sich für Tao alles. Der Zweite spielt 1852 in Maryville, Hertfordshire, England; hier beschreibt uns Lunde die Welt von William und seiner Familie. William, ein Biologe und Samenhändler, der durch die Erfindung eines neuartigen Bienenstockes die Bienenzucht revolutionieren möchte und sich auch der Umwelt beweisen möchte, ist ein recht depressiver Charakter. Er möchte ein Vorbild für seinen Sohn Edmund sein und erreicht jemand Anderen. Und der dritte und letzte Erzählstrang spielt 2007 in Autumn Hill, Ohio, USA; dort lebt George und seine Familie. George ist ein Bienenzüchter, der mit dem Szenario des Bienenverschwinden/-sterbens konfrontiert wird, auf Hilfe und Übernahme des Hofes durch seinen Sohn Tom hofft und erlebt das es diesen in ein gänzlich anderes Genre zieht. Das ganze Buch ist in einer sehr informativen Art verfasst, man erfährt viel über die Imkerei und genauso viel über deren Bedeutung, sowie auch der Bedeutung der Wildbienen. Und genauso werden die Folgen des Fehlens dieser emsigen Insekten verdeutlicht. Und es werden mögliche/oder erwiesene Ursachen des Verschwindens genannt. Für mich in der zusammengetragenen Fülle an Informationen ein durchaus lehrreiches, gut recherchiertes Werk. Am Ende laufen die drei Erzählstränge in einer gut gemachten und interessanten Art zusammen. Und was ich besonders schön fand, am Ende kommt auch noch etwas Hoffnung in diesem etwas melancholischen Buch auf.


    Sprachlich ist dieses Buch in einem etwas kühlen Ton gehalten, der sich ab der Mitte aber etwas verändert/etwas wärmer wird. Das Buch lässt sich gut lesen und ist spannend geschrieben. Es ist auch ein leiser Sog merkbar. Die Beschreibung der Imkerei wird in einem interessanten Stil vermittelt.


    Unbedingt Lesen.


    "Die Bienen flogen ein und aus, ein und aus. Sie hatten Nektar und Pollen dabei, Nahrung für die Nachkommen. Doch nicht nur für die eigenen, wenigen, denn jede einzelne Biene arbeitete für das Volk, für alle, für den Organismus, den sie gemeinsam mit den anderen bildete. "

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  • 5 Sterne

    11 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 28.03.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch erzählt die Geschichte von drei Familien, die in unterschiedlichen Zeitepochen leben, aber bei allen dreht sich das Leben um das Thema Bienen.

    Zum einen geht es in England 1852 um den Biologen und Samenhändler William, der es nicht mehr schafft aus dem Bett zu kommen, weil sein Mentor sich von ihm abgewendet hat und er sich als Forscher gescheitert sieht. Doch seine Kinder geben nicht auf und eines Tages schaffen sie es, dass sein Forschergeist wieder lebendig wird und er kommt auf die Idee, einen völlig neuartigen Bienenstock zu konzipieren.

    Die zweite Geschichte dreht sich um den Imker George, der 2007 in Ohio lebt und sehr hart für seinen Traum als Imker arbeitet. Er will seinen Hof vergrößern, den einmal sein Sohn Tom übernehmen soll. Doch Tom will lieber Journalist werden. Und dann passiert, was im ganzen Land schon zu hören ist, die Bienen verschwinden.

    Die dritte Geschichte handelt von Tao, die 2098 in China lebt und per Hand Bäume bestäubt, denn es gibt schon längst keine Bienen mehr. Sie wünscht sich für ihren Sohn Wei-Wen ein besseres Leben. Doch dann verunglückt Wei-Wen und dieser mysteriöse Unfall stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Was ist mit ihrem Kind passiert und warum sagt ihr niemand etwas?

    Das Buch ist chronologisch aufgebaut, die Geschichten werden aber nicht nacheinander erzählt, sondern kapitelweise zeitgleich. Gut fand ich von der Autorin, dass sie die Kapitel immer mit dem Namen gekennzeichnet hat, sogar innerhalb der Kapitel steht unten am Seitenende immer der jeweilige Name, um wen es gerade geht. So kommt man nicht durcheinander, wobei die Kapitel auch nicht so arg groß gehalten sind. Während dem lesen kam bei mir öfter mal der Gedanke auf, wie die Geschichten zusammenpassen, weil sie immer so nebeneinander herliefen und anscheinend nichts miteinander zu tun hatten. Daher las ich voller Ungeduld immer weiter, denn die Autorin hat es geschafft, erst ganz am Schluss die Zusammenhänge zu liefern und so blieb mein Interesse und die Spannung auch bis zum Schluss erhalten. Das Buch ist auch nicht spannend, wie wenn man einen Krimi liest, sondern spannend in der Hinsicht, dass man wissen will, warum die Bienen verschwunden sind und welche Auswirkungen das auf die Menschheit hat.
    Die Ausführungen von Tao fand ich am besten, denn sie stellt die Zusammenhänge der damaligen Zeit bis zum Jahr 2098 dar. Von ihr erfährt man, wie es zu dem Kollaps kam. Aber auch bei den anderen beiden Protagonisten merkte man die Verzweiflung und die Hoffnung, dass man es schafft, dass alles sich zum Guten wenden wird. Aber auch die Trauer und die Frustration, als Rückschläge kamen. Überhaupt hat die Autorin sehr toll die Emotionen der Protagonisten herausgestellt und sie dadurch sehr lebendig werden lassen.

    Am Ende stellt sich die Frage, was können wir jetzt und heute verändern? Wie können wir dazu beitragen, dass solch ein Szenario nicht passiert? Durch die ganzen Giftstoffe und Insektenvernichtungsmittel, die überall gespritzt werden, ist dieses Buch nicht weit weg von der Realität. Mich hat dieses Buch darin bestätigt, auch weiterhin in meinem Garten Blumenwiesen anzubauen, damit die Bienen und anderen Insekten unterschiedlichen Nektar finden und keine Monokulturen entstehen. Wenn alle Gärten durch Kies und Steine zugeschüttet werden, nur damit der Garten pflegeleicht wirkt, dann braucht man sich nicht zu wundern, dass Insekten aussterben. Ein sehr unscheinbares Buch, das aber sehr inhaltsreich ist und mich nachdenklich zurücklässt! Für mich jetzt schon ein Lesehighlight in diesem Jahr!

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  • 5 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 19.04.2017

    Als Buch bewertet

    Drei Zeitebenen, drei Geschichten - doch die Bienen verbindet sie, aber nicht nur sie.

    Abwechselnd erzählt uns die Autorin von William (1852, Großbritannien), einem Forscher, der nach seiner Heirat viele Kinder bekommen hat, die es zu ernähren gilt. Seine Forschungsarbeit leidet darunter und er verfällt in eine tiefe Depression.
    George lebt 2007 als Imker in den USA. Er betreibt den seit Generationen betriebenen eigenen Hof und hadert damit, dass sein Sohn Tom nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten will.
    Tao lebt im Jahre 2098 in China. Die Bienen sind auf dieser Welt ausgestorben, die Blüten der Bäume müssen durch viele Arbeiter per Hand bestäubt werden. Eine anstrengende Arbeit. Kinder müssen schon früh mitarbeiten. Tao will das bei ihrem 3jährigen Sohn verhindern und versucht mit aller Macht ihm Wissen zu vermitteln, damit er ein besseres Leben führen kann.

    In allen drei Geschichten geht es um Bienen. Doch in verschiedenen Stadien. Bei William tauchen sie erst später auf, bei George erfahren wir eindrucksvoll von der Arbeit mit den Bienen und viel über sie. In Taos Welt sind sie verschwunden und die Menschheit kämpft um ihr eigenes Überleben.
    Es geht aber in allen Geschichten auch um Eltern-Kind-Beziehungen.
    Alle drei Fäden hat die Autorin anfangs lose miteinander verwoben, erst nach und nach stellen sich die Zusammenhänge heraus.

    Mich hat dieses Buch gefesselt. Die drei so verschiedenenen Hauptprotagonisten haben alle ihren Kampf mit dem Leben auszufechten. Die Autorin Lunde hat es geschafft, dass ich mir alle drei sehr gut vorstellen konnte und auch ihre Probleme, ihre Eigenarten, ihre jeweilige Welt. Denn wir sprechen hier von drei verschiedenen Jahrhunderten. Immer wieder wird die eine Geschichte unterbrochen um die andere weiter zu erzählen, dadurch kommt Dynamik und Spannung auf. Auch wenn es kein "Action-Roman" ist, findet doch Entwicklung statt. Es geht jedem der Protagonisten um die Zukunft, vor allem um die Zukunft der eigenen Kinder. Was will man weitergeben ? Es geht um Hoffnungen, Wünsche, die eigenen Vorstellungen, die meist nicht die selben sind wie bei den Kindern. Konflikte sind daher vorprogrammiert.

    Es geht aber vor allem auch um die Bienen, die in jeder der Geschichten eine ganz besondere Rolle spielen. Wir als Leser erfahren so mehr von den Anfängen der Imkerei, der Arbeit, die damit verbunden ist, aber auch um die Wichtigkeit der Bienen und was für Auswirkungen ihr Verschwinden haben wird. Was heute schon beginnt kann für unsere Zukunft bedeutungsvoll und verheerend sein. Daher ist dies auch ein Roman, der nachdenklich stimmt und dem man Beachtung wünscht.

    Fazit:
    Die Autorin hat es verstanden mich zu fesseln und zu beeindrucken und auch mich immer wieder mal zu überraschen bei den Wendungen, die sie mit eingebaut hat.
    Eine Geschichte, die nachdenklich macht was unsere Zukunft betrifft und erwartet.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Freizeitprinzessin, 08.04.2018

    Als Buch bewertet

    Völlig zurecht hat dieser Roman den Norwegischen Buchhändlerpreis bekommen. Absolut verdient.

    In diesem Buch folgen wir der Geschichte dreier Charaktere aus drei unterschiedlichen Epochen. Auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam außer eines: ihr Schicksal ist völlig von den Honigbienen abhängig.

    Da wäre einmal im Jahre 1852 der Biologe William Savage. Am Anfang leidet er an einer schlimmen Depression und verlässt das Bett nicht. Er hält sein Leben für verwirkt nachdem er einen Job verliert der ihm eigentlich keinen Spaß gemacht hat und der ihn von seiner Leidenschaft fortgezogen hat. Er quält sich mit der Frage was er tun soll und was sein Leben für einen Sinn noch hat. Doch dann wird seine Leidenschaft für die Bienen wieder erweckt und er entwickelt eine Idee wie man den Bienenstock völlig revolutionieren kann. Voller Tatendrang und Elan macht er sich ans Werk und bekommt dabei Hilfe von seiner Tochter Charlotte. Dabei muss er so manches Hindernis und so manche Enttäuschungen hinnehmen.

    Als zweites lernen wir George im Jahr 2007 kennen. Er ist mit Leib und Seele Imker, einen Beruf der schon lange Familientradition hat. Er liebt seine Bienen über alles und hofft diese zusammen mit seinem Sohn Tom noch lange weiter führen zu können und das Geschäft zu vergrößern. Das Tom kein berufliches Interesse an den Bienen hat und lieber Journalist werden möchte kann sein Vater nicht verstehen und es gibt deshalb sehr oft Streit. Doch eines Tages geschieht das unfassbare: die Bienen sind verschwunden. Weg. Gestorben. Für George bricht eine Welt zusammen. Nicht nur das er seine geliebten Bienen verloren hat, nein, seine ganze Existenz steht auf dem Spiel.

    Als letztes wird die Geschichte von Tao erzählt, die 2098 lebt. Die Bienen sind längst ausgestorben und als Folge gibt es kaum Nahrung. Das Leben wie wir es kennen gibt es dort nicht. Ihre Geschichte wird als Art Dystopie erzählt. Tao muss jeden Tag, ohne Ausnahme Bäume bestäuben. Von Hand um wenigstens ein paar Lebensmittel zu züchten. Sehnsüchtig wünscht sie sich ein anderes Leben für ihren drei Jährigen Sohn Wei-Wen. Als es eines Tages doch einen freien Tag für die Menschen im Dorf gibt, beschließt Tao mit ihrem Mann und Sohn ein Picknick im Wald zu machen. Dort geschieht jedoch ein schrecklicher Unfall bei dem Wei-Wen schwer verletzt wird, was genau passiert ist weiß keiner. Wei-Wen kommt ins Krankenhaus, Tao darf aber nicht zu ihm. Sie macht sich schreckliche Vorwürfe, darf auch nicht zu ihrem Sohn. Dann erfährt sie das man ihren Sohn nach Peking in ein anderes Krankenhaus gebracht hat. Mehr erfährt sie nicht. Doch sie macht sich Gedanken. Was ist ihrem Sohn geschehen? Wo ist er und warum hat man ihn fort gebracht? Mutig stellt sie sich diesem Fragen und beschließt ihren Sohn zu finden. Dabei stoßt sie auf viele Grenzen. Wird sie Wei-Wen mit ihrer Liebe, Mitgefühl und Entschlossenheit wieder finden?

    Die verschiedenen Geschichten wurden mit sehr viel Gefühl beschrieben, die Charaktere waren sehr gut gezeichnet. Man konnte mit allen drei Protagonisten gut mitfühlen, ich habe sehr mit ihnen gelitten. Was Tao‘s Sohn passiert ist war etwas vorhersehbar, das hat dem Roman aber nicht geschadet. Es war trotzdem sehr interessant zu lesen. Generell bekam man überall wunderschöne Bilder beachrieben, auch wenn es alles sehr traurig war. Ich wurde wirklich mitgerissen und wollte gar nicht aufhören zu lesen. Es war super spannend und interessant.

    Auch hat mich der Roman angeregt mehr über Bienen zu erfahren. Ich muss zugeben das ich immer sehr viel Angst vor Bienen hatte. Aber durch den Roman habe ich soviel über sie erfahren. Wie sie leben, wie nützlich sie tatsächlich sind und das sie gar nicht so bedrohlich sind. Wirklich interessant war auch die Arbeit der Imker. Was sie machen und wie Honig entsteht. Ich wusste das alles nicht. Mich hat wirklich erschrocken wie schnell die Anzahl der Bienen sinkt und das die Menschen auch hier schuld am Aussterben einer unschuldigen Tierrasse sind. Es regt sehr zum nachdenken an.


    Fazit

    Ein wunderschöner, extrem tragischer Schicksalsroman der nicht nur unterhält, sondern auch die Augen öffnet und informativ ist

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 13.05.2017

    Als Buch bewertet

    „More than Honey“ ist ein Dokumentarfilm, der weltweit für Aufsehen gesorgt hat, da er das hochaktuelle Problem des Bienensterbens und die dramatische Bedrohung, die die ganze Menschheit betrifft, glaubwürdig und eindringlich gezeigt hat. Dieser Film – und andere Berichte und Artikel – sind sicherlich der Grund dafür, dass es zu dem Buch „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde gekommen ist.

    Das Cover ist wunderschön und sehr aussagekräftig. Die scheinbar tote Biene beschreibt, worum es im Roman geht. Um das Leben und Überleben aber auch das drohende Aussterben der Bienen. Ohne Bienen gibt es keine Bestäubung. Die meisten Nutzpflanzen vermehren sich nur mit Hilfe der Bienen, nur durch ihre emsige Arbeit kommt es zur Befruchtung und zur Frucht, die dem Menschen und den Tieren als Nahrung dient.

    Das Bienenproblem ist eines, welches die Menschen sich selber gemacht haben und es begann auch dadurch, dass der Mensch die Bienenzucht verändert und kommerzialisiert hat. Davon erzählt der zeitlich erste Handlungsstrang Mitte des 19.ten Jahrhunderts. 150 Jahre später folgt das große Bienensterben 2007, welches weiterhin anhält, auch wenn die Medien es heutzutage unter den Teppich kehren wollen. Und noch einmal 90 Jahre später muss der Mensch versuchen, die ausgerotteten Bienen mühselig durch eigener Hände Arbeit zu ersetzen. Eine Zukunftsvision, die es in weiten Landstrichen Japans bereits in der Realität gibt.

    Maja Lunde nimmt sich viel Zeit für ihre Charaktere. Es geht ihr nicht nur um die Bienen sondern auch um die Menschen. Die Spannung entsteht nicht durch Action sondern vielmehr durch die Lebensumstände der Protagonisten, ihre Probleme und Nöte, ihre familiären Beziehungen, die teilweise ebenso gestört sind, wie das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.
    Ein ruhiger Roman mit einem interessanten Hintergrund und keiner plakativen Botschaft sondern dem Bemühen, den Leser aufmerksam zu machen für die Menschen UND die Bienen.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ute L., 14.07.2021

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte der Bienen - erzählt aus den jeweiligen Perspektiven von 3 Personen, die zu unterschiedlichen Zeiten gelebt haben. Das klingt erstmal sehr interessant und vielversprechend. Vielleicht waren ja auch meine Erwartungen zu hoch gesteckt, denn das Buch wurde und wird noch ja überall gelobt. Dieses Lob kann ich leider so gar nicht teilen.

    Ja, es wird erzählt wie es den Bienen im Laufe der Jahrhunderte ging bzw. welche Rückschläge die Imker zunehmend hinnehmen mussten und wohin es letztendlich in der Zukunft führen kann/wird. Allerdings kam dieses Thema, das ja eigentlich das Hauptthema und auch Titel des Buches ist, nur ganz am Rande vor.

    Das Herausragende bei den 3 Protagonisten William, Georg und Tao, die jeweils in der Ich-Form erzählt haben, waren deren jeweilige persönliche Charaktereigenschaften und Familienverhältnisse. William depressiv und in Selbstmitleid ertrinkend, Georg sturköpfig und cholerisch und Tao gefangen in den von der Regierung aufgestellten Bestimmungen. Was mich vorangetrieben hat weiterzulesen waren die relativ kurzen Abschnitte, in denen die drei im Wechsel zu Wort kamen und die Hoffnung, dass es dann beim nächsten Wechsel spannender wird.
    Was William, Georg und Tao tatsächlich miteinander verbindet löst sich erst auf den letzten 20 Seiten nach und nach auf. Die 500 Seiten davor sucht man vergeblich einen Zusammenhang. Sollten die Parallelen vielleicht die problematische Vater-Sohn-Beziehung sein die William genauso hatte wie Georg, wenn auch auf unterschiedliche Weise? Und wie passt dann Tao dazu, die ein ganz liebevolles und herzliches Verhältnis zu ihrem Sohn hat? Oder sind die finanziellen Probleme der gemeinsame Nenner? Oder die Beziehung zum Ehepartner? All das und noch anderes waren Schwerpunkte in diesem Buch - aber nicht das Problem mit den Bienen.

    Schade. Das Thema ist so interessant und so wichtig und hätte verdient gehabt, dass sich von dem, was der Titel ankündigt auch wesentlich mehr in den Buchseiten wiederfindet. Man hätte so viel mehr daraus machen können.

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  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 28.04.2017

    Als Buch bewertet

    wichtiges Thema interessant und spannend aufbereitet

    In kurzen Abschnitten und schnellen Wechseln werden drei Geschichten erzählt, die sich in unterschiedlichen Zeiten und Ländern ereignen und letztendlich zusammenlaufen und eine Verbindung zwischen ihnen entsteht.

    England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William Savage erforscht die Bienen und versucht die perfekte Magazinbeute zu entwickeln...

    USA 2007: Seit Generationen wird in Georges Familie geimkert; er baut seine eigenen Beuten, versucht möglichst respektvoll und artgerecht mit seinen Bienenvölkern umzugehen. Mehrere Faktoren, die genauer beleuchtet werden, führen zum Kollaps in der Bienenhaltung und zu deren Verschwinden...

    China, 2098: Tao und viele andere befruchten die Obstbaumblüten per Hand; Taos dreijähriger Sohn scheint Opfer eines tragischen Unfalls geworden zu sein, wird aus dem Krankenhaus weiter transportiert und für Tao kaum auffindbar. Hunger und verlassene, aufgegebene Zonen kennzeichnen das Land...

    Die Darstellungen der einzelnen Lebensumstände, des Zeitgeistes mitsamt seiner Werte und Rollenverteilung fand ich sehr gelungen. Vieles wurde davon auch einfach nur angedeutet und zwischen den Zeilen erzählt und der Leser kann Details seiner Phantasie überlassen.

    Mich haben alle drei Erzählstränge gefesselt, die ich spannend und durchdacht fand, obwohl sich auch kleine Fehler oder Ungereimtheiten eingeschlichen haben. Ganz besondersdie jeweils kurzen Abschnitte und schnelle Wechsel lassen einen beim Lesen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Sehr gut gefällt mir, dass viel Hintergrundwissen über Bienenforschung und -haltung so ganz nebenbei miteinfließt; gerade über die frühe Erforschung finde ich einiges Neue obwohl ich als Hobbyimkerin schon etliche Bücher darüber gelesen habe. Die Problematik des Bienensterbens wird schon seit Längerem diskutiert und selbstverständlich finden sich in diesem Buch auch allseits bekannte Tatsachen wieder. So hatte ich für längere Zeit bei Tao gar nicht so sehr das Gefühl, die Geschichte würde in der Zukunft spielen.

    Auch wenn hier im Schwerpunkt drei Familiengeschichten erzählt werden, finde ich den Buchtitel passend. Für mich gehört zur Geschichte der Bienen schon, wie sie erforscht wurden und unterchiedliche Körbe oder Maganzinbeuten entwickelt wurden. Die dazugehörigen Namen waren mir bislang nicht bekannt und ich werde sie wohl auch genauso schnell wieder vergessen, wie ich hier von ihnen gelesen habe. Trotzdem gefällt mir die gute Recherche mit eingebautem, realem Hintergrundwissen und ich hatte kein Sachbuch erwartet.

    Insgesamt hat die Autorin ein dringliches Thema sehr interessant, spannend und unterhaltsam aufbereitet.

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  • 5 Sterne

    Meggie, 29.12.2018

    Als Buch bewertet

    3 Personen - 3 unterschiedliche Schicksale - und doch verbindet alle drei das Gleiche.
    1852: William ist schwermütig und verbringt seine Tage grübelnd im Bett. Er kann sich zu nichts aufraffen, sein Saatgutladen bliebt vorerst geschlossen, seine Familie nagt am Hungertuch. Bis er plötzlich durch ein Buch eine Eingebung hat und mit einer neuen Idee an den Bau eines Bienenstockes geht. Doch bald merkt er, dass seine Familie schon zu arg belastet ist.
    2007: George kämpft um die Existenz seiner Bienenfarm. Der Schwund der Bienen und die Erkenntnis, dass sein Sohn Tom doch nicht die Farm übernehmen wird, belasten ihn sehr.
    2098: Tao arbeitet als Bestäuberin, da die Insekten verschwunden sind.. Im Grunde will sie nur eine bessere Zukunft für ihren Sohn Wei-Wen. Ein Unfall stellt jedoch ihr ganzes Leben auf den Kopf.

    In drei Handlungssträngen wird die Geschichte der Bienen erzählt, wobei kapitelweise immer in den einzelnen Zeiten gesprungen wird. Abwechselnd lernen wir die drei Protagonisten kennen. Das einzig Gemeinsame, dass diese drei zu verbinden scheint, sind die Bienen. Und doch ist es so viel mehr. Dies kristallisiert sich nach und nach beim Lesen heraus.

    Dabei erzählt die Autorin mit sehr eindringlichen Worten die Geschichte von William, George und Tao. Ale drei Schicksale gehen einem ans Herz, wobei es Tao wohl am Schwersten trifft.

    Doch erschütternder ist es wohl, die Geschichte der Bienen zu verfolgen bzw. welche Folgen drohen, wenn diese vollständig verschwinden.
    Es findet keine Bestäubung mehr statt, so dass keine Früchte wachsen können. Keine Früchte bedeutet, kein Essen für Menschen aber auch keine Futterpflanzen für Tiere. Hungersnöte entstehen, weil nicht genügend Essen vorhanden ist. Geburtenrückgang, weil nicht genug Menschen ernährt werden können. Dies ist nur ein kleiner Einblick in die mögliche Zukunft ohne Insekten.

    Die Zukunft, von der die Autorin erzählt, ist unvorstellbar grausam. Eine Zukunft, die man seinen Kindern nicht wünscht. Und doch sind wir auf dem besten Weg dorthin.

    In vielerlei Hinsicht öffnet das Buch die Augen. Als kleines Licht kann man nicht viel machen, doch gemeinsam ist man stark.

    Die Charaktere sind durchweg sehr sympathisch, wobei ich George am meisten ins Herz geschlossen habe. Seine ruhige Art hat mir sehr gefallen, obwohl er großen Grund hätte, auch mal laut zu werden. Er beißt sich durch und gibt nicht auf.

    Fazit:
    Der Auftakt zum "Klima Quartett" regt zum Nachdenken an.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Danny R., 17.05.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch “Die Geschichte der Bienen” spielt in drei verschiedenen Ländern in drei verschiedenen Zeiten.

    1852 in England kann der Biologe und Samenhändler William schon seit Wochen sein Bett nicht verlassen. Sein Geschäft, die Samenhandlung hat er schon lange nicht mehr betreten und seine Forschung wird von seinem Mentor Rahm nicht anerkannt. Seine Familie versucht ihn zum Weitermachen zu ermuntern und es kommt ihm die Idee, einen völlig neuartigen Bienenstock zu entwickeln.

    2007 in den USA, Ohio arbeitet Imker George hart um seinen Traum zu erfüllen. Er möchte seinen Hof erweitern, den später sein Sohn übernehmen soll. Doch Tom hat andere Pläne, er möchte Journalist werden. Als eines Tages dann auch noch ganz plötzlich die Bienen verschwinden, bricht für George seine Welt zusammen.

    2098 in China, Tao hat kein leichtes Leben, von morgen bis abends muss sie in den Obstplantagen von Hand die Blüten bestäuben, Bienen gibt es hier nicht mehr. In diesem tristen Leben das sie zusammen mit ihrem Mann in einer kleinen Wohnung lebt, ist ihr Sohn Wei-Wen das Wichtigste für die beiden. Wei-Wen erleidet am Waldrand einen mysteriösen Unfall. Tao kann in Erfahrung bringen, dass der Unfall für die Zukunft der ganzen Menschheit Folgen hat.

    Die Geschichten der drei Familien haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Durch den Wechsel der Perspektiven ist das Buch spannend zu lesen, ich war von Kapitel zu Kapitel neugierig, wie sich die einzelnen Schicksale weiterentwickeln.

    Doch es geht in diesem Buch um mehr als um drei Familien die durch die Bienen miteinander verbunden sind. Lunde schafft es perfekt historische Ereignisse, ökologische Aspekte und erschreckende Zukunftsvisionen mit den persönlichen Schicksalen der Protagonisten zu verweben. Ich finde es erschreckend mir vorzustellen, dass Taos Schicksal Wirklichkeit werden könnte.

    Das Buch hat mich nachdenklich zurückgelassen. Es war sehr informativ, interessant, bedrückend aber auch spannend – eine Welt ohne Bienen, unvorstellbar! Durch die bildliche Sprache und tolle Ausarbeitung der Charaktere war dieser Roman ein ganz besonderes Leseerlebnis!

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