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  • 5 Sterne

    19 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Selection Books, 15.04.2019

    „Die Verlobte des Winters" ist der erste Band der vierteiligen Reihe "Die Spiegelreisende" und stammt aus der Feder von Christelle Dabos. Alleine in Frankreich wurden über 400.000 Exemplare verkauft und das Buch steht nicht nur dort auf der Bestsellerliste, sondern auch in Italien und den USA. Dieser beeindruckende Erfolg macht natürlich wahnsinnig neugierig. Dank des Zusatzes "Für Leserinnen von J.K. Rowling oder Philip Pullman" führte für mich kein Weg an diesem Reihenauftakt vorbei. Inhaltlich kann man die Geschichte zum Glück in keinster Weise mit Harry Potter vergleichen, doch was das Erschaffen eines ganz besonderen Universums angeht, kann Christelle Dabos es zweifellos mit J.K. Rowling aufnehmen.

    Am liebsten verbringt Ophelia ihre Tage im Museum, doch eines Tages ändert sich ihr beschauliches Leben schlagartig. Ihre Mutter hat eine Verlobung für sie arrangiert und Ophelia muss innerhalb kürzester Zeit zu ihrem Verlobten Thorn auf eine unwirtliche Arche am eisigen Pol ziehen. Zum Glück zeigt Thorn nicht wesentlich mehr Interesse als Ophelia, sodass sie sich ganz auf ihre neue Heimat konzentrieren kann. Unzählige Wunder warten darauf entdeckt zu werden und offenbaren eine atemberaubende Welt, doch die Arche am Pol ist genauso schön wie gefährlich. Ein wahres Haifischbecken wartet auf Ophelia, in dem eine falsche Bewegung den Tod bedeuten kann.

    Dank des angenehmen Schreibstils und den interessanten Protagonisten ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Die Charaktere sind insgesamt sehr eigen und unverwechselbar. Man trifft hier nicht auf Klischees, sondern auf originelle Figuren, die ihre Ecken und Kanten haben. Die Autorin lässt der Geschichte zu Beginn sehr viel Raum, um sich zu entfalten. Nach und nach wird der Leser in das komplexe Universum der Archen eingeführt. Die Handlung ist lange Zeit sehr ruhig, wodurch der Leser sich in dieser neuen Welt gut orientieren kann. Ab Ophelias Ankunft in der Arche des Pols steigert sich das Tempo und es wird immer spannender. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und man kommt kaum noch zum Luftholen. Die Atmosphäre ist düster, voller unterschwelliger Gefahr. Obwohl mich die Handlung erst ab der Hälfte des Buches mitreißen konnte, ist es tatsächlich die von Christelle Dabos erschaffene Welt, die mich völlig in ihren Bann ziehen konnte. Mit "Die Spiegelreisende" zieht die Autorin den Leser tief in ein einzigartiges Fantasiereich, voller Wunder und Gefahren. Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken: Magie, Illusionen, lebende Häuser, sich verändernde Räume, lebendige Kleidungsstücke und vieles mehr. Besonders Ophelias sehr eigenwilliger Schal hat es mir angetan. Auch die Familienclans und die gesamte Welt der Archen wirken komplex und werden mit Sicherheit in den Folgebänden noch für die eine oder andere Überraschung sorgen. Christelle Dabos überzeugt mit einem grandiosen Weltenentwurf voller Magie, bezaubernden Ideen, skurrilen Charakteren und bizarren Sitten. Das von der Autorin erschaffene Universum konnte mich voll und ganz von sich einnehmen. Das Ende des ersten Bandes ist sehr offen und hat mich regelrecht verzweifelt zurückgelassen. Zum einen wollte ich unbedingt weiterlesen, zum anderen wusste ich nicht, wie ich nach dieser grandiosen Welt ein neues Buch beginnen sollte, ohne enttäuscht zu sein.

    Verrückt und skurril wie Alice im Wunderland, fantasievoll, magisch und einzigartig wie Harry Potter. Mit dem Reihenauftakt "Die Spiegelreisende - Die Verlobte des Winters" hat die Autorin Christelle Dabos ein beeindruckendes Highlight geschaffen, das zwar etwas Zeit braucht um den Leser zu fesseln, dann aber eine starke Sogwirkung ausübt. Von mir gibt es 4,5 Sterne und ich freue mich schon sehr darauf, im nächsten Band wieder in dieser grandiosen Welt versinken zu können.

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  • 5 Sterne

    16 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nikola, 01.04.2019

    Bis ins kleinste Detail von einer unfassbaren Einzigartigkeit, die ihresgleichen sucht.

    Wo wird dies nur hinführen? Und wann ist endlich Juli??

    Die Welt ist in 21 Archen unterteilt. Zur Arche Anima gehört ein introvertiertes Mädchen, das sich als Spiegelreisende und Leserin von materiellen Gegenständen um das Erbe ihrer Ahnen kümmert.
    In Folge des Beschlusses der Matriarchinnen muss sie auf den kalten Pol ziehen, um Thorn zu heiraten, der nicht wärmer als der Pol zu sein scheint.
    Doch Thorn scheint noch das geringste Problem zu sein, denn ihre Schwiegerfamilie, der Drachenklan und die Fähigkeiten der Miragen bieten eine Gefahr und so manches Geheimnis.
    Um bestehen zu können, heißt es wachsam zu sein…

    Ophelia muss einen Gegenstand nur berühren, um dessen Vergangenheit zu kennen. Hinter diesem brillenbestückten, kleinen, unscheinbaren Mädchen verbirgt sich eine unfassbare Intelligenz, vor der ich nur meinen Hut ziehen kann. Sie ist stets gewissenhaft, lediglich durch ihre Neugier handelt sie manchmal eventuell etwas unbedarft. Ansonsten durchschaut sie vieles sehr gut, bleibt eben wachsam, ohne in die Offensive zu gehen. Sie möchte größere Probleme vermeiden, dabei aber trotzdem nicht ungerecht behandelt werden. Nach und nach wird ihr stiller Protest immer lauter, ich bin gespannt, wo dies noch hinführen wird, denn gerade Ophelias Wachsamkeit ist etwas ganz Besonderes. Anstatt offen zu rebellieren, agiert sie eher im Hintergrund und bringt so einiges in Erfahrung, das ihr sonst vielleicht verborgen geblieben wäre.
    Thorn wirkt wie gesagt sehr unterkühlt, zudem ist er noch von drahtiger Gestalt und verbreitet somit ein unheimliches Gefühl. Ophelia und auch anderen Personen gegenüber scheint er nichts empfinden zu können, begegnet ihnen wortkarg, ja fast schon erbost, überhaupt mit ihnen sprechen zu müssen.
    Ihre als Anstandsdame mitgereiste Tante Roseline ist ihre einzige Verwandte, zu der sie auf dem Pol noch eine Verbindung hat. Dabei ist diese sehr aufbrausend, oftmals das Gegenteil von Ophelia und verursacht gerade damit des Öfteren neue Spannungen.
    Ophelia scheint eher zu resignieren, dabei wird später deutlich, dass nicht immer alles so ist, wie es zu sein scheint.
    Aber auch die anderen Figuren sind in ihrer Komposition einzigartig, die Geschichte meidet Klischees, wo es nur geht und besticht gerade deshalb mit einer unfassbaren Spannung.

    Die Handlung ist in meinen Augen unvorhersehbar, wie so vieles am Pol. Wäre dies anders, würde man ja auch wieder mit Klischees arbeiten, oder? ;)
    Nach und nach entdeckt man immer wieder neue Ecken, verschlungene Beziehungen auf dem Pol und potenzielle Gründe der Ehe der beiden, obwohl Thorn relativ selten ein Teil des Geschehens ist. Vieles ist ungewiss bis auf die Vertrauensfrage. Niemandem kann man trauen, selbst Thorn warnt sie, ihm zu vertrauen. Wo dies noch hinführen wird?

    Signifikant ist vor allem der Schreibstil. Er scheint unscheinbar und erfasst gerade dadurch den Leser mit einer atemberaubenden Wucht. Die malerische Liebe fürs Detail lässt einen so manches mal die Gänsehaut auf den Armen spüren und einen vollständig in der Welt abtauchen, man möchte schon zu seinem Wintermantel gegen die Kälte greifen. Auch die Personifikationen geben der Geschichte etwas sehr Besonderes, Schillerndes. Diese Reihe wird mit Harry Potter verglichen, doch diese Reihe habe ich bisher nicht gelesen und fand allein schon die Idee nie so spannend, die Leseproben nie so vereinnehmend.

    Dieses Buch zu lesen war nicht einfach nur schön, es war ein richtiges Erlebnis, das einen nachdenklich und sprachlos zugleich zurücklässt, denn auch am Ende ist nicht klar, wer Freund, wer Feind ist und auch die Absichten bleiben stets undurchsichtig. Während des Lesens erlebt man außerdem manchmal altertümlichere Begriffe, die dem ganzen eine neue Tragweite geben.
    Ich kann nicht anders als dieser Geschichte die vollen 5 / 5 Sternen zu geben.
    Nichts spricht dagegen diese Reihe zu beginnen, denn man würde nur so viel missen. Auch nach einer gewissen Zeit, vermag ich es immer noch nicht richtig in Worte zu fassen, wie sehr einen diese Geschichte auf besondere Weise fesselt, gefangen nimmt.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susann H., 11.03.2019

    Die Verlobten des Winters ist der Auftakt der Saga "Die Spiegelreisende" von Christelle Dabos.

    In diesem Buch geht es wie der Titel schon sagt um eine Spiegelreisende. Die Welt ist zerbrochen und die Menschen leben auf den einzelnen Teilen, den sogenannten Archen. Eine dieser Archen heisst Anima. Auf dieser Arche lebt Ophelia mit ihrer Familie. Sie ist 17 Jahre alt und hat dort ein eher ruhiges Leben. Ophelia ist eine Leserin, das heisst sie kann einen Gegenstand lesen. Wenn sie ihn mit ihren Fingern berührt sieht sie, was in der Vergangenheit mit ihm passiert ist. Auf Anima leitet Ophelia ein Museum, sie liebt diese Aufgabe.
    Eines Tages beschließen die Doyennen von Anima, dass Ophelia heiraten soll. Ihr zukünftiger Ehemann soll aber keine Mann von Anima sein, sondern von der Arche Pol. Dafür muss sie zu ihm nach Pol ziehen und ihre Heimatarche verlassen.
    Thorn, der Auserwählte kommt nach Anima um Ophelia kennen zu lernen und früher als gedacht muss sie Anima verlassen. Sie wird dabei von ihrer Patentante begleitet, die bis zur Hochzeit an ihrer Seite bleiben soll.
    Auf Pol ist die Welt vollkommen anders, als Ophelia sie von Anima kennt. Dort ist es kalt, es ist immer Winter und die Menschen benehmen sich sehr merkwürdig. Ophelia weiß nicht wem sie trauen kann, es beginnt ein Spiel um Intrigen und Merkwürdigkeiten.

    Meine Meinung:

    Ich hatte anfangs Probleme in die Geschichte zu finden. Als dies gelungen war, war ich allerdings so gefesselt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
    Ophelia fand ich sehr sympatisch. Ich liebe ihre Tollpatschigkeit. Ich finde sie hat die Veränderungen in ihrem Leben als 17-jährige wirklich gut gemeistert. Dabei hat sie eine enorme Entwicklung erlebt. Es war schön sie dabei zu beobachten.
    Thorn wirkte am Anfang sehr mürrisch. Man hatte das Gefühl, dass er keine Gefühle hat. Im Lauf der Geschichte wurde er mir sympatischer. Nach Ende von Band 1 kann ich ihn allerdings noch nicht gut einschätzen. Ich hoffe in den weiteren Büchern noch ganz viel vom ihm zu erfahren und habe im Moment eher das Gefühl, dass er sich positiv entwickeln wird.

    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Sie schreibt sehr bildhaft, so konnte man sehr gut in die Fantasywelt eintauchen.

    Nach dem Ende von Band 1 sind noch sehr viele Fragen offen, ich freue mich schon auf die nächsten Teile der Saga, die ich definitiv lesen werde.

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    B. B., 11.04.2019

    "Auf einundzwanzig großen und unzähligen kleinen Archen, von der keine der anderen gleicht, haben die Menschen ein neues Zuhause gefunden, nachdem die Welt in Stücke zerbrochen ist. Auf der Arche Anima wächst Ophelia, zurückhaltend und tollpatschig, inmitten ihrer Großfamilie auf und kümmert sich mit Hingabe um das Erbe ihrer Ahnen. Ihre besonderen Fähigkeiten machen sie zu einer außergewöhnlichen jungen Frau – sie kann Gegenstände ›lesen‹ und durch Spiegel reisen. Ihr ruhiges Leben ändert sich schlagartig, als ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ausgerechnet die schüchterne Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen, um dort den adligen Thorn zu heiraten …

    Begleitet Die Spiegelreisende in Die Verlobten des Winters, dem ersten Band von Christelle Dabos’ vierteiliger Saga, auf ihrem Abenteuer durch die atemberaubende Welt der Archen und Familienclans mit ihren magischen Fähigkeiten und tödlichen Intrigen!" (Klappentext)

    »Diese Saga steht Harry Potter in nichts nach. Eine abenteuerliche Reise durch sagenhafte Welten!« So heißt es in der "Elle".
    Allerdings kann ich mich dem nicht anschließen. Weder inhaltlich noch vom Niveau hatte dieses Buch meiner Meinung nach Verbindungen zu Harry Potter.
    Der Klappentext und die Leseprobe klangen sehr vielversprechend, leider ging es dann nicht wirklich aufwärts. Die Geschichte zog sich zunehmend, ich wurde leider nicht wirklich gepackt, weshalb ich fürs Lesen der vielen Seiten auch sehr lange gebraucht habe, länger als sonst. Schade, denn ich hatte mir viel von diesem Buch versprochen.

    Zu den Charakteren habe ich auch keine wirkliche Beziehung aufbauen können, sie waren mir durch die Erzählperspektive emotional einfach zu weit entfernt. Ich habe mir wirklich gewünscht, richtig ins Geschehen eintauchen zu können, aber das ist mir einfach nicht gelungen. So magisch, wie mir der Klappentext das Buch verkauft hat, war es nicht.

    Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich die Grundidee mit den Archen etc. sehr gut finde, die Umsetzung allerdings nicht. Meine Erwartungen waren hoch und wurden enttäuscht.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezauber_Zeilenreise, 18.03.2019

    Den von ELLE gezogenen Vergleich mit Harry Potter kann ich so nicht wirklich unterschreiben, dennoch bin ich völlig begeistert von dieser fantasievollen, bunten, ideenreichen Lesereise durch eine völlig andere Welt.

    Vor langer Zeit wurde die Erde in 21 Archen zerschlagen, die seither wie Inseln am Himmel schweben. Auf einer dieser Archen, Anima, lebt die junge Frau Ophelia. Sie hat zwei fabelhafte Gaben: sie kann durch Spiegel reisen und sie kann Gegenstände „lesen“. Berührt sie einen Gegenstand (kein Lebewesen, es müssen Gegenstände sein), nimmt sie dessen gesamte Vergangenheit wahr. Kann also lesen, wer mit diesem Gegenstand in Berührung gekommen ist, wo dieser Gegenstand schon überall war und so weiter.

    Eines Tages beschließen die Matriarchinnen von Anima, dass Ophelia in eine andere „Familie“ einheiraten soll. Und zwar den Adligen Thorn, der weit weg auf der Arche Pol lebt. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als Thorn, der alles andere als liebenswürdig ist, auf dessen Arche zu begleiten. Es erwarten sie eine furchteinflößende neue Familie, eine unwirtliche Umgebung und Trugbilder ohne Ende. Und Thorn scheint sie ebenso wenig heiraten zu wollen, wie sie ihn.

    Ophelia sieht sich verbotenerweise auf Pol ein wenig um und trifft einige halbseidene Gestalten. Hier scheint jeder gewaltbereit zu sein, alle Einwohner Pol´s hassen Thorn und er tut mit seiner mürrischen, dunklen und abweisenden Art sein Übriges, um dies weiterhin so aufrecht zu erhalten.

    Die Umstände verlangen es, dass Ophelia mit Thorn´s Tante Berenilde und ihrer Tante Roseline zum Mondscheinpalast reisen muss. Verkleidet als stummer Page, damit nur ja niemand vor der Hochzeit herausfindet, dass sie Thorn´s Verlobte ist. Dort erlebt sie so einige seltsame und beängstigende Dinge, lernt diese neue Welt mit ihren vielen Illusionen und Trugbildern kennen und findet auch so etwas wie Freunde.

    Als Leser wird man regelrecht hineingezogen in die Abenteuer von Ophelia, bangt und hofft mit ihr, stellt sich ein ums andere Mal die Frage, was es mit Thorn, mit Berenilde, mit allen Protagonisten so auf sich hat, sind diese vertrauenswürdig oder doch eher ganz schlechte, falsche Fuffziger? Ich möchte jetzt nicht zu viel von der Handlung verraten, da ich nichts spoilern möchte.

    Mich persönlich hat dieses Buch völlig gefesselt. Diese fantasievollen Ideen und Welten und Wesen und Fähigkeiten, wie alles miteinander verknüpft ist oder zu sein scheint, wer sich plötzlich als Feind herausstellt und wer als Verbündeter. Nicht zu vergessen die verschiedenen Fähigkeiten, die die Einwohner der verschiedenen Archen haben. Ein ganz buntes Leseabenteuer, das in teils trister, teils extrem trügerischer Umgebung spielt… schwer zu beschreiben.

    Empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahre (wobei es KEIN wirkliches Kinder- oder Jugendbuch ist, sondern durchaus ein Lesevergnügen auch für Erwachsene).

    Das Cover gefällt mir allerdings überhaupt nicht. Es ist viel zu farblos und eintönig. Das Bild an und für sich wäre toll als Cover, aber es sollte anders dargestellt werden. So ist es eher langweilig. Und noch etwas muss ich zum Cover anmerken: die Schrift ist einfach stellenweise verschwunden! Obwohl das Buch nur von 2 Personen (meine Mutter und ich) gelesen wurde, hat das schon ausgereicht, um die Schrift – wie auch immer das passiert ist, da wir beide extrem sorgsam mit Büchern umgehen – „wegzuwasauchimmern“.

    Nichtsdestotrotz: Band 2 der Spiegelreisenden-Saga erscheint am 14. Juli 2019 und Band 3 am 11. November 2019. Und eins ist sicher: ich werde sie beide kaufen!

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LizzyCurse, 11.03.2019

    Dicke Brille, der lebende Schal und zurückhaltend ruhig. Ophelia will nur im Museum sein, dessen Leitung ihr übertragen wurde. Auf der Arche Anima lebt sie mit ihrer Familie, bis bestimmt wird, dass sie auf die Arche des Popls ziehen und dort verheiratet werden soll. Ausgerechnet mit distanzierten Thorn, der sich so viel für sie interessiert wie für einen Stein. Doch warum? Und dass der Pol weitaus gefährlicher ist, als die Arche Anima, muss sie nur all zu bald feststellen.

    Die Verlobten des Winters stellt den ersten Teil der vierbändigen Reihe „Die Spiegelreisende“ dar. Wir können uns also noch auf viele gemütliche Lesestunden und Abenteuer von Ophelia und Thorn freuen. Ich bin durch das wundervolle Cover auf den Roman aufmerksam geworden. So ganz anders, ein bisschen Anime-Style. Ein bisschen hat es mich auch an die Zeichnungen von Chris Riddle erinnert, der eine ähnliche Strichführung hat wie das Cover.
    Das Buch begann so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Genauso fantastisch und mit den wunderbaren skurrilen kleinen Details, die ich so sehr mag. Ein wenig erinnert das Buch an das Versailles des 18. Jahrhunderts, mit denselben ausladenden Kleidern und ähnlichem Benehmen. Dieses Gefühl hielt im Übrigen das gesamte Buch über an. Und ich mochte die Emotionen sehr gerne.
    Das Buch wird aus Ophelias Perspektive erzählt. Wir erleben also alles aus ihren Augen – aber erfahren eben auch ständig etwas Neues von ihr, da sie dem Leser zuerst als „graues Mäuschen“ erscheint, aber innerlich eine sehr viel größere Stärke verbirgt. Und da diese nur Puzzleteil um Puzzleteil zum Vorschein kommt, bleibt ihre charakterliche Entwicklung sehr spannend. Auch Thorn habe ich als männlichen Gegenpart sehr gemocht. Anfangs unnahbar taut er am frostigen Pol auf, aber auch nicht so sehr, als hätte er einen Sonnenurlaub am Strand gebucht. Er ist eben sehr verschlossen und vorsichtig, und legt nur Schicht für Schicht seine Rüstung ab. Bis zum Schluss können wir ihn nicht gänzlich durchschauen, sodass für die nächsten Bände noch etwas zum Aufdecken gibt. Ich habe mich auf jeden Fall gefreut, da Ophelia und Thorn zusammen wunderbar funktionieren. Auch die Nebencharaktere waren wunderbar ausgearbeitet. Besonders Thorns Verwandte Berenilde konnte man nicht in die Karten schauen, das reizt mich an einem Buch.

    Das Setting war wunderbar, jedenfalls das, was uns Dabos davon offenbart hat. Insbesondere das Innere der Himmelsburg hat mich fasziniert, da es immer neue Skurrilitäten zu bestaunen gab. Doch Dabos hat sich beim Worldbuilding an sich eher zurückgehalten. Mich hätte brennend interessiert, wie die Welt im ganzen eigentlich aussieht und wie sie funktioniert. Darauf hoffe ich dann im nächsten Teil.

    Die Struktur des Romans fußt auf Ophelias Fähigkeiten. Sie kann Gegenstände „lesen“ und durch Spiegel reisen. Thorn dagegen hat andere Fähigkeiten, die Familiengebunden sind. Darüber hat sich die Autorin viele Gedanken gemacht, was ich wundervoll fand. Es gibt der Szenerie das richtige Flair. Insbesondere in der Himmelsburg laufen viele Leute mit sehr gefährlichen Fähigkeiten herum.

    Gefahr? Spannung! Ja, die Spannung kommt nicht zu kurz. Es baut sich vor allen Dingen eine hintergründige Spannung auf, die auf Intrigen und Bedrohung aufbaut. Ophelia musste immer auf der Hut sein. Diese Gefahr spürt der Leser genauso. Doch ich hätte mir ein wenig mehr Aktionen gewünscht, ein wenig mehr offene Action, um es auf den Punkt zu bringen. Zwischen Teetrinken und Lektüre und Spaziergängen im Park kam mir vor allen Dingen die erste Hälfte langatmiger vor, als sie hätte sein müssen.

    War ich zufrieden mit meinem Aufenthalt auf der Himmelsburg? Ja, sehr. Erfrischend, neu und intelligent – diese Stichworte fallen mir zur Fantasy von Dabos ein. Ich vergebe jedoch nur vier Sterne – eben gerade weil ich mir von den nächsten Teilen ein wenig mehr offene Spannung erhoffe.
    P.S. – den unsäglichen Vergleich mit Harry Potter finde ich unangebracht. Das Buch weiß zu verzaubern, aber nicht auf die zauberstabschwingende, actiongeladene Weise des jungen Zauberschülers.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kuddel, 25.03.2019 bei bewertet

    Ophelias Reise.
    Christelle Dabos hat für ihre Spiegelreisen-Saga eine fantasievolle, tolle Welt geschaffen. Die Welt ist in 21 Teile, sogenannte Archen, zerbrochen. Auf jeder leben Menschen in sehr unterschiedlicher Art zusammen. Ophelia lebt mit ihrer Familie auf Anima, dort leitet sie ein Museum. Sie ist in der Lage Gegenstände zu lesen, d.h. in ihrem Fall sie sieht die Geschichte des Gegenstandes oder Gefühle des Vorbesitzers, wenn sie ihn mit den Händen berührt. Um eine Reizüberflutung zu vermeiden, trägt sie meist Handschuhe, außerdem kann sie durch Spiegel, in denen sie sich bereits gesehen hat, von Ort zu Ort wechseln. Die Familie mit den unterschiedlichen Charakteren und der Ort werden sehr schön beschrieben. Für Ophelia ist die Welt in Ordnung, bis für sie eine Ehe arrangiert wird. Sie soll Thorn heiraten, einen Fremden vom Pol. Ab hier beginnt die Geschichte leider sehr zäh zu werden. Vieles konnte ich hier nicht mehr nachvollziehen. Schade, denn der Anfang war so vielversprechend. Die Familie und auch Ophelia lassen sich ab da zuviel bieten. Mir ist nicht klar wozu und warum das so ist. Thorn nimmt Ophelia mit in seinen Welt, die sich so sehr von ihrer Heimat unterscheidet. Sie wird dort gedemütigt und nimmt alles hin, ich konnte ihr Handeln und Verhalten nicht nachvollziehen. Zum Ende wird das Buch aber wieder etwas besser. Sehr schade, aus der Idee hätte man viel mehr machen können. Ich hoffe sehr, dass das Potential dieser schönen Welt in dem zweiten Teil besser ausgeschöpft wird.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    pure.and.simple, 10.06.2019

    Gelungener Auftakt einer Fantasysaga mit einer Protagonistin, die erfrischend anders ist

    Informationen zum Buch:
    Der Roman „Die Verlobten des Winters“ aus dem Insel Verlag umfasst 550 Seiten und ist seit dem 11. März 2019 als gebundenes Buch und E-Book erhältlich.

    Worum geht es:
    (Dieser Abschnitt enthält Spoiler, die allerdings alle schon auf den ersten paar Seiten zu lesen sind)
    Die Welt wurde nach dem großen Riss in 21 Archen unterteilt. Die Hauptfigur der Geschichte, Ophelia, lebt mit ihrer Familie auf der Arche Anima. Ophelia trägt eine Brille, einen sehr alten, langen Schal und Kleider, die von ihrer Großmutter sein könnten. Sie redet sehr leise, ist deutlich intelligenter als sie scheint und unglaublich tollpatschig. Sie hat bisher alle Männer abgelehnt, die ihre Familie für sie vorgesehen hat und ist nun, durch einen geheimen Pakt von höher gestellten Leuten, gezwungen einen Mann zu heiraten, den niemand zu kennen scheint und der zu ihrem großen Schrecken auch noch auf einer anderen Arche lebt. Ophelia ist in der Lage durch Spiegel zu reisen, dies geht allerdings nur innerhalb einer Arche. Außerdem hat sie die Fähigkeit, die Geschichte von Gegenständen zu „lesen“, die sie anfasst. Sie begibt sich auf eine abenteuerliche Reise und findet sich plötzlich in einer ihr völlig fremden Welt zwischen sich anfeindenden Clans wieder, in der sie keine Ahnung hat, wem sie überhaupt noch trauen kann.

    Meine Meinung:
    Auf der Rückseite wird die Spiegelreisenden Saga mit Harry Potter verglichen. Ich persönlich finde solche Vergleiche immer ziemlich daneben, weil sie Erwartungen schüren, die einfach nicht erfüllt werden können, schon allein deshalb, weil es eine andere, eigenständige Geschichte ist. Es gibt Leute mit diversen Fähigkeiten, eine mutige Protagonistin und eine von der Autorin erschaffene Fantasywelt. Diese Dinge hat aber fast jedes Fantasybuch. Der sehr einfach gehaltene Schreibstil von Harry Potter ist hier auch nicht gegeben. Die Verlobten des Winters spielt in einer ganz anderen Zeit und es gibt einige altertümliche und „gehobenere“ Begriffe wie z. B. „enervierend“, „Diwan“ etc. Der Sprachstil ist an die Zeit und Welt des Buches angepasst und passt hier deshalb auch hervorragend rein. Die Beschreibungen sind allesamt faszinierend, bildhaft und trotzdem noch gut verständlich. Ich würde es aufgrund des Schreibstils aber nicht für ein Kinderbuch halten, als welches man Harry Potter durchaus auch verkaufen kann.

    Es gibt massenhaft Figuren in der Geschichte, die man aber alle gut auseinander halten kann. Trotzdem bleiben viele Charaktere irgendwie geheimnisvoll und undurchsichtig, wodurch man auch als Leser nie weiß, wem man jetzt trauen kann und wem nicht. Die Geschichte war die ganze Zeit interessant und faszinierend, jedoch war ich nicht durchgehend gefesselt, was ich hier aber nicht negativ bewerte.

    Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Das verträumte Himmelblau und eine Abbildung der Himmelsburg und dem Buchtitel, der die Burg wie ein Band umschließt, wirkt sowohl klassisch als auch fantasievoll. Ich finde es passend, dass das Cover eher einfarbig und nicht zu bunt ist, da das Buch auch eher einen düsteren Touch hat.

    Ich bin sehr gespannt und in freudiger Erwartung auf den zweiten und dritten Teil der Saga.
    Der 2. Band - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast - erscheint am 14. Juli 2019.
    Der 3. Band - Das Gedächtnis von Babel - erscheint am 11. November 2019.

    Fazit:
    Ein interessanter und gelungener Auftakt einer vielversprechenden Fantasysaga mit einer Protagonistin, die irgendwie völlig anders zu sein scheint, als die Figuren, die man bisher so kennt.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meliha K., 12.03.2019

    Die Mysterien der Archen

    Ich hatte keine zu hohen Erwartungen an das Buch und daher bin ich auch ziemlich zufrieden mit der Lektüre.

    In ihrer Heimat geht Ophelia in ihrer Leidenschaft auf. Sie ist unglaublich gut im "Lesen", sie kann bei Berührung die Geschichte einer Gegenstandes ergründen und ist darin auch besser als jeder Andere. Sie arbeitet im Familienmuseum und kümmert sich liebevoll um die Exponate dort. Desweiteren kann sie von einem Spiegel zum nächsten reisen, aber das tut sie eher der Gemütlichkeit halber.
    Als sie gegen ihren Willen verlobt wird, kann man sich schon denken, was die Motive für diese unwahrscheinliche Verbindung sein könnten. Und Ophelia ist ziemlich entsetzt von ihrer Lage, denn sie muss sich von allem verabschieden, das sie kennt.
    Und doch lässt sie sich nicht unterkriegen. Auch wenn sie vor mysteriösen Gefahren gewarnt wird, macht sie sich lieber ein eigenes Bild, als unwissend zu bleiben. Und Ophelia ist auch ehrenhaft, denn obwohl sie durch ihre Fähigkeit so viel zu ihrem Vorteil wissen und erfahren könnte, ist das gegen ihre Ethik.

    Ihr Verlobter Thorn ist sehr verschlossen und man erkennt schnell, wie einsam er ist. Ich habe ihn schnell ins Herz geschlossen, auch wenn man leider nicht so viel von ihm sieht, wie ich gern hätte. Von dem größten Teil seiner Familie verstoßen und wegen seiner hohen Machtposition gehasst - wie kann man da nicht Mitleid mit ihm haben?

    Die Geschichte bietet einige interessante Schauplätze und damit auch so einige diverse Charaktere, die verschiedene Arten von Magie mit sich bringen. Ich hätte gern mehr Magie gehabt! Denn so interessant die Details auch waren, hatte ich einfach nicht genug davon. Auch von den Archen, der Himmelsburg und dem Mondscheinpalast hatte ich kein richtiges Bild im Kopf. Das Cover finde ich aber richtig schön und phantasievoll!
    Die Intrigen und der viele heimliche Hass waren ziemlich spannend und die Magie fügte sich da sehr gut ein.
    Die Charaktere waren oft nicht leicht zu durchschauen, weil sie alle ihre skurrilen Eigenarten hatten, die sie seltsam charmant gemacht haben. Durch diesen Schreibstil kommt vermutlich auch der Vergleich mit Harry Potter, der auf dem Klappentext Leser ködern soll.

    Fazit
    "Die Verlobten des Winters" hatte teilweise auch seine Längen und viele Geheimnisse, aber diese magische Welt und die kuriosen Charaktere haben mir wirklich gut gefallen!

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine S., 19.03.2019

    Ich hatte ja das Glück, dieses Buch im Zuge einer Leserunde auf Lesejury lesen zu dürfen. Sagen wir es so, der Klappentext hat mich wirklich neugierig gemacht, genauso wie die Leseprobe. Und ja, auch das Statement, die Geschichte würde "Harry Potter" in nichts nachstehen. Wobei ich von Vornherein sagen muss, dass man das nicht so wörtlich nehmen sollte. Wer "Die Verlobten des Winters" unbedingt mit "Harry Potter" vergleichen möchte und eine Story jener Art erwartet, wird sehr wahrscheinlich enttäuscht werden. Allerdings finde ich, dass Christelle Dabos es geschafft hat, eine Welt zu kreieren, die auf ähnliche Art und Weise ganz neu, aufregend und fantastisch ist. Die – mich auf jeden Fall – nicht an andere, bereits erschienene Geschichten erinnert hat. Deren Charaktere schrullig sind. Ganz anders als in der Welt des jungen Zauberers, aber eben doch auch so herrlich überspitzt und gleichzeitig sympathisch. Meiner Meinung hinkt der Vergleich also gar nicht mal so sehr, nur eben ähneln sich die Grundbedingungen, nicht die Geschichte an sich und ganz sicher nicht die Details.
    Weil ich sie schon kurz erwähnt habe, möchte ich euch kurz die Welt aus der Saga der Spiegelreisenden erklären. Ganz und gar habe ich (noch) nicht verstanden, wie diese entstanden ist, aber jetzt besteht die Erde auf alle Fälle aus mehrere Archen. Das sind, so weit ich das verstanden habe, Erdteile, die nun unabhängig voneinander um den Erdkern schweben. Diese Archen sind alle unterschiedlich geschaffen, was die Lebensbedingungen angeht und es gibt sowohl große als auch kleine Archen. Jede (oder zumindest die, die man kennenlernt) hat einen Familiengeist, von dem die Hauptbevölkerung dieser Arche abstammt. Und auf jeder Arche herrscht eine oder ein paar wenige Fähigkeiten in dieser Bevölkerung vor. Zum Beispiel haben die Bewohner der Arche Anima die Fähigkeit, auf bestimmte Art mit Gegenständen zu kommunizieren, was sich in verschiedenster Art und Weise ausdrücken kann. Ophelias Patentante Roseline beispielsweise kann Papier mit ihren bloßen Händen so bearbeiten, dass Risse oder sonstige Alterserscheinungen verschwinden. Und Ophelia selbst kann Gegenstände lesen, heißt, in ihre Vergangenheit sehen.
    Der größte Teil der Handlung spielt auf der großen Arche Pol, wo es selbst in den warmen Monaten noch bitterkalt ist. Hier gibt es gleich mehrere Familien, die verschiedene Fähigkeiten haben, und zudem leben hier noch einige Diener. Mehr will ich dazu jetzt gar nicht verraten, mehr zur Arche Pol solltet ihr lieber selbst nachlesen.
    So, nun aber mal zur eigentlichen Handlung. Wie der Klappentext bereits verrät, geht es in "Die Verlobten des Winters" um Ophelia, einer jungen Frau von Anima, die (gegen ihren Willen) mit Thorn, einem Bewohner des Pols, verheiratet werden soll. Dafür verlässt sie ihr Zuhause und wird an diesen eisigen Ort mitgenommen. Während sie sich an ihr neues Zuhause gewöhnen muss, versucht sie herauszufinden, wieso ausgerechnet sie als Verlobte ausgesucht wurde. Beides keine besonders leichten Aufgaben, vor allem, da sich Pol als gefährlicher Ort entpuppt, auf dem gerne Machtspiele zwischen den verschiedenen Familien getrieben werden.
    Zu Beginn muss ich zugeben, fand ich die Geschichte noch ein wenig langwierig. Denn obwohl an sich viel passiert (die erste Begegnung mit Thorn, der Umzug auf den Pol und die erste Zeit dort), hatte ich irgendwie gleichzeitig das Gefühl, es würde nicht besonders viel passieren oder eben ansonsten nicht viel. Alles wirkte recht langgezogen und dadurch zäh. Doch mit der Zeit wurde das Buch immer spannender, etwa ab dem Punkt, an dem man mehr über Pol erfährt. Die Ereignisse lassen dann auch nicht mehr auf sich warten, finden stattdessen fast Schlag auf Schlag statt und haben mich somit in ihren Sog gezogen, sodass ich zum Ende hin nur zu gerne zu dem Buch gegriffen habe. Man erfährt einfach so viel über die Welt in diesem Roman (auch wenn das in den folgenden Bänden gerne mehr sein darf), über die Charaktere, deren Hintergründe, wie wer zueinandersteht. Es ist einfach unfassbar spannend. Und so konnte "Die Verlobten des Winters" auch mit einigen interessanten Wendungen aufwarten (eher zum Ende hin, aber hey, besser später als nie) und hatte einen Abschluss, der mich so neugierig gemacht hat, dass ich nur zu gerne schon den zweiten Teil der Saga hier hätte.
    An den Schreibstil von Christelle Dabos musste ich mich erst einmal gewöhnen. Sie schreibt nicht auf diese einfache, auf Anhieb gut lesbare Art, wie man sie von anderen Jugendbuchautoren kennt. Nein, sie schreibt ein wenig behäbiger, mit Fokus auf Details, die immer wieder erwähnt werden, jedoch nicht zu ausschweifend beschreibend, sodass man sich durch zeilen- oder gar seitenlange Beschreibungen kämpfen muss. Christelle Dabos schreibt einfach ein wenig altertümlich, jedoch nicht steif, und immer mal wieder gespickt mit französischen Ausdrücken – was ich übrigens mal sehr süß und interessant fand, denn bisher habe ich noch nicht viele Bücher von französischen Autoren gelesen. Mit der Zeit habe ich mich auf alle Fälle an diesen doch sehr besonderen Stil gewöhnt und dann war er auch wirklich schön lesbar. Noch nicht so, dass ich die Seiten verschlinge, aber muss ja auch nicht immer sein. Was allerdings auch ein wenig seltsam ist, ist die Sichtweise. Der Roman wird ja aus Ophelias Sicht erzählt, aus dritter Perspektive. Und obwohl man vom Wissen her ungefähr auf Ophelias Niveau ist, bekommt man keinen ganz so umfassenden Einblick in deren Gedankenwelt. Immer mal wieder erhascht man einen Fetzen hiervon, aber eben nicht so, dass man meinen könnte, man wäre in Ophelias Kopf.
    Das hat mich aber nicht so gestört, dass ich mir keinen guten Eindruck von Ophelias Charakter hätte machen können. Sie ist ein wirklich einzigartiger Charakter und als Protagonistin mal so anders, dass man sich erst einmal an sie gewöhnen muss. Denn erst einmal wirkt sie wie ein verschüchtertes Mäuschen mit ihrer tollpatschigen Art und wie sie dauerhaft mit dieser leisen Stimme spricht. Doch bald schon merkt man, dass da eine unfassbar starke Persönlichkeit dahintersteckt und sie auch sehr eigenwillig und mutig sein kann. Nach ersten Zweifeln hat sich Ophelia also irgendwie in mein Leserherz geschlichen und mich vollends von sich überzeugt.
    Auch die anderen Figuren sind auf ihre Art jeweils etwas ganz Besonderes. Thorn beispielsweise wirkt anfangs total brüsk und kalt, als könne er keinerlei Emotion außer Ungeduld empfinden. Und später...ist er immer noch so. Doch man erfährt mehr über ihn, lernt ihn besser kennen, mag ihn irgendwie doch auch. Und genau das hat mich hier auch so fasziniert: Dass die Charaktere sich selbst treu bleiben. Denn klar machen sie Entwicklungen durch und man erkennt ihre verschiedenen Facetten, aber es ist nicht so, als ob sie plötzlich eine komplette Typwandlung durchmachen. Das sowie dass man sich nie ganz sicher sein kann, wem man eigentlich trauen kann, hat dazu geführt, dass mir die Geschichte noch einmal besser gefallen hat.
    Ich kann „Die Verlobten des Winters“ also wirklich empfehlen, vor allem jenen, die mal wieder in eine ganz und gar zauberhafte Welt eintauchen möchten.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LadyNinily, 15.03.2019

    Die Spiegelreisende oder auch Alice im Wunderland meets Game of Thrones? Das mag nun im ersten Moment etwas weit hergeholt klingen, ist aber eine ziemlich passende Synopsis.

    Nun fällt unsere Protagonistin Ophelia zwar nicht durch einen Hasenbau ins Wunderland, aber durch Zwangsheirat in die Arme des Adeligen Thorn und seines absolut – wortwörtlich – bis aufs Blut reizenden Clans. Ich bin mir sehr sicher, hätte sie gekonnt, hätte Ophelia den Hasenbau bevorzugt.
    Auch wenn Thorn eine finstere und bedrohliche Erscheinung ist - und damit eigentlich schon einen starken Kontrast zu unserer zierlichen Ophelia bildet - ist er damit genau wie sie doch eher eine Anomalie am Pol. Vielleicht ist dieses ungleiche Paar gerade deswegen den meisten Polbewohnern ein Dorn im Auge, der dringendst beseitigt werden muss – und hier kommt der Game of Thrones-eske Teil der Geschichte.
    Denn der Pol ist eine einzigartige, aberwitzige und mörderische Farce, wie sie das Wunderland noch nicht erlebt hat. Ganz nach dem Motto „der Feind meines Feindes ist mein Freund – zumindest solange es mir nützt“, werden hier teils derart bösartige Intrigen gesponnen, dass selbst Cersei Lannister erbleichen würde. Friede, Freude, Eierkuchen liegen hier genauso nah beieinander wie Lug, Trug und Totschlag. Dabei wird man mit Szenen und Charakteren konfrontiert, die teilweise derart befremdlich und skurril sind, dass man Ophelias Erstaunen nur zu gut nachempfinden kann.
    Während all diesen Begebenheiten ist Ophelia eine überraschend bedachte Protagonistin. Wenn auch nicht gefühlskalt, ist sie doch eher ein blankes Blatt Papier und kein offenes Buch, das all seine Gefühle unbedacht in die Welt trägt. Dies macht sie sehr schnell zu einer würdigen Mitspielerin in diesem Wettstreit der Clans.

    Fazit
    Was sich anfühlen mag wie ein Fiebertraum, ist eine wunderbar verrückte Welt, voller kunterbunter und herrlich böser Charaktere und einem wahren Sammelsurium an magischen Eigenheiten. Hier vermischen sich schillernde Feste und mörderische Intrigen, als wären sie füreinander bestimmt. Ein wahres Meisterstück, das endlich mal wieder etwas frischen Wind in das Genre bringt!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janina J., 10.03.2019

    Inhalt:

    Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.

    Für mich ist dieses Buch mein bisheriges Highlight 2019! Die Figuren,die Welt in der alles spielt,das Setting der Himmelsstadt und die völlig kitsch-und schmalzfreie Geschichte haben mich begeistert!
    Ophelia ist eine schüchterne junge Dame die sich unversehens in einem Geflecht aus Intrigen und Lügen wiederfindet. Sie weiß bald nicht mehr wem sie vertrauen kann und wem nicht und hat natürlich große Schwierigkeiten den Durchblick zu erringen und zu behalten. Sie ist keine Protagonistin wie wir sie inzwischen zu Tausenden aus anderen Fantasybüchern kennen- sie ist nicht tough. Nicht schlagfertig. Sie schmachtet ihren Verlobten nicht an nur weil er gut aussieht und grüne Augen hat (und HEY! Er hat gar KEINE grünen Augen! Olé olé olé olé!). Verzeiht ihm nicht Unverschämtheiten nur... weil eben. Sie tut sich schwer sich zu behaupten,kann es aber wenn es Not tut. Kurz: ich mag das Mädel!
    Thorn ist ein Stoffel vor dem Herrn. Wir reden hier aber nicht vom typischen Bad boy-Getue sondern er ist wirklich unnahbar,lässt einen kaum einen Blick hinter seine harte Schale werfen. Und selbst wenn ist auch dies so ungelenk und kühl,dass er schwer zu begreifen ist. Ich bin wirklich gespannt wie sich seine Figur in den Folgebänden entwicklen wird!
    Auch die anderen Nebenfiguren sind schillernd, lustig, vielschichtig und - ehrlich gesagt- teils ziemlich ätzend. Bei diversen Intrigen stehen einem teilweise die Haare zu Berge und man ist genauso empört wie Ophelia.

    2 Dinge noch als "Warnung":

    1. Der Vergleich mit Harry Potter ist eine selten dämliche Idee vom Marketing. Diese Reihen sind nicht miteinander zu vergleichen,nicht mal mit viel gutem Willen. Ich weiß auch nicht was das immer soll. Kann man sich denn bei der Werbung für ein Buch nicht mal einfach auf die Stärken des Buches stützen anstatt es sogar abzuwerten in dem ich dafür eine andere Reihe missbrauche? Wie man an anderen Rezensionen sieht führt das ja sogar zu schlechteren Bewertungen von Lesern die das Buch zwar mögen aber durch die enttäuschte Erwartung Punkte abziehen was an sich nicht gerecht ist.

    2. Auch wenn die Inhaltsangabe es vermuten lässt: dies ist keine Romantasyschmonzette! Wer die typische "Bad Boy mit grünen Augen der nach Vanillekerze riecht verdreht leicht doofer 17-jährigen sämtliche Gehirnwindungen dermaßen dass sie auch wenn sie nicht wirklich will doch noch nach 100maliger Ablehnung an seinem Ohrläppchen knabbert"- Geschichten liebt ist hier völlig falsch. Davon gibt es hier nicht einmal einen Hauch.

    Mich hat genau diese völlig andere Geschichte total begeistert und ich kann die weiteren Teile kaum erwarten!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianna T., 04.03.2019

    Düster-bedrohliche Sage

    Die alte Welt ist in viele große und kleine Archen zerbrochen, die sich stark voneinander unterscheiden. Auf Anima leben die Animisten, die die Fähigkeit haben sich mit Gegenständen zu verbinden und deren Geschichte zu "lesen". Ophelia ist eine besondere junge Frau, die die Geschichte ihrer Arche in Ehren hält, sich jedoch vor jedem Heiratsangebot mit einem ihrer Cousins drückt. Ausgerechnet sie wird einem Adligen auf dem fernen Pol versprochen, der einer brutalen und intriganten Familie angehört. Für Ophelia beginnt eine unglaubliche sowie erschütternde Reise.

    Ophelia ist eine spannende und starke Hauptfigur. Sie ist tolpatschig, kleidet sich wie eine alte Jungfer und macht den Eindruck eines einfachen Gemüts. Doch egal was Andere denken, Ophelia ist sehr klug, hat eine genaue Beobachtungsgabe und eine unfassbare Stärke und Selbstherrschung. Das macht sie zu einer starken Identifikationsfigur für junge Leserinnen, die sich gegen Widerstände in ihrem Leben behaupten müssen. Es ist bemerkenswert, dass sogar die brutalen und unsymphatischen Figuren (der Verlobte Thorn, seine Tante Berenilde, u.a.) den Lesenden ans Herz wachsen. Im Laufe der über 500 Seiten schafft es die Autorin vielfältige und undurchschaubare Charaktere zu erschaffen, die sowohl Stärken als auch Schwächen zeigen.

    In ihrem ersten von vier Bänden der Spiegelreisenden-Saga hat Christelle Dabos eine unglaublich, magische und brutale Welt erschaffen. Liebevoll ausgestaltet zeigen sich die beiden Archen unerklärlich, eindrücklich und spektakulär. Dabei unterscheidet sich die Arche Anima stark vom Pol. Vor allem ist es die düstere fast kriegerische Stimmung, die auf dem Pol herrscht. Diese Stimmung wird es wohl sein, die junge Leserinnen abschrecken und auch Erwachsenen auf Dauer zu sehr auf den Magen schlagen könnte. Es ist schwer, das ganze Leid zu ertragen, dass Ophelia und auch den anderen unsymphatischen Charakteren widerfährt. Jeder ist ein potentieller Feind, es kommt zu brutalen Übergriffen und grausamen Intrigen.

    Anfänglich braucht es Geduld, um in die Geschichte rein zu kommen. Die ersten 200 Seiten ziehen sich und nicht jedes Dateil erscheint interessant. Die Geschichte entwickelt danach eine starke Sogwirkung und lässt die Zeit beim Lesen der über 500 Seiten nur so verfliegen.

    Frau Dabos beschäftigt sich in ihrem Drama mit gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Dynamiken. Diese werden übertrieben und stark zugespitzt von ihr widergegeben. Der Vergleich mit den Harry Potter Bänden scheint nicht ganz fern. Immerhin gibt es einige Parallelen und die Welt der Archen steht Harrys Welten in nichts nach. Jedoch ist die Hauptfigur in diesem Fall eine junge Frau und schon dieser erste Band dermaßen brutal und hoffnungslos.

    Es ist schwierig eine passende Zielgruppe für diese Sage zu bestimmen. Für viele junge Frauen mag die Geschichte und die Ausgestaltung zu brutal und feindlich sein, jedoch ist Ophelia eine starke Identitfikationsfigur und die Welt der Archen wahrlich spannend und einmalig. Für Lesende mit starken Nerven mag dies der gelungene Auftakt zu einer unglaublich schillernden Saga sein.

    Ein spektakulärer und ebenso dramatischer Auftakt zur Spiegelreisenden-Saga mit einer starken weiblichen Hauptfigur.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklover2011, 01.04.2019

    Gelungener Auftakt der Reihe mit faszinierendem Weltenaufbau

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegen-stände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesi-gen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Ta-ges Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zu-rückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.

    Meinung:
    Der bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der dritten Erzähl-Perspektive von Ophelia geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle miterleben kann.
    Die authentischen und (mehr oder weniger) sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sehr gut dargestellt und beschrieben worden. Ophelia habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen, aber im Laufe der Geschichte hätte ich mir von ihr mehr Rückgrat gewünscht. Ab und zu kommt ihre starke Seite zum Vorschein und hier habe ich die Hoffnung, dass sich das in den Folgebänden ändern wird und sie ihre Stärke öfter zeigen wird.

    Der Weltenaufbau und die Grundidee mit den verschiedenen Archen und Ophelias Fähigkeiten gefallen mir ausgesprochen gut und ich wurde bestens unterhalten. Für mich ein gelungener Auftakt der Reihe, der jedoch noch ein paar Längen und Wiederholungen aufweist und da ich noch Luft nach oben sehe, gibt es wunderbare 4 von 5 Sternen.

    Fazit:
    Gelungener Auftakt der Reihe mit einer faszinierenden Grundidee und einem tollen Weltenaufbau.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sago, 17.03.2019

    Die Welt ist in 21 Archen zerbrochen, auf denen verschiedenen Clans mit bemerkenswerten Fähigkeiten ihr Zuhause gefunden haben. Die junge Ophelia hat gleich zwei Begabungen: Sie kann mt ihren Händen die Vergangenheit von Gegenständen lesen und von einem Spiegel zum anderen reisen. Als Leiterin eines Museums ist sie eigentlich mit ihrem Leben zufrieden, doch ihre Familie hat andere Pläne: Ophelia soll zum Pol reisen, der auf einer anderen Arche liegt und dort Thorn aus dem Drachenclan heiraten. Als Thorn seine Verlobte und ihre Tante Berenilde abholt, gebährdet er sich so unsympathisch und abweisend, dass man Ophelia nur bedauern kann. Ebenso unwirtlich scheint auch der Pol mit seinem ewigen Winter und seinen Bewohnern, die mit Gedankenkräften verletzen oder raffinierte Illusionen spinnen können.

    Bald finden sich Ophelia und ihre Tante in einem Netz von Intrigen wieder. Können sie irgendjemanden trauen und was geht in dem verschlossenen Thorn wirklich vor?

    Die Geschichte hat etwas gebraucht, bis sie mich voll eingefangen hatte. Ophelia ist eine Protagonistin mit Ecken und Kanten, die mir langsam, aber dann umso nachhaltiger ans Herz gewachsen ist. Vor allem Details wie ihr lebendiger Schal und ihre Brille, die je nach Ophelias Stimmungen die Farbe wechselt, sind einfallsreich und liebenswert. Thorn ist ein ungewöhnlicher Protagonist, den ich zunächst wegen seiner Unhöflichkeit hätte schütteln mögen. Nach und nach zeigte er weitere Facetten, blieb aber weiterhin undurchsichtig, was durchaus seinen Reiz hatte.

    Auch die Gestaltung des schönen Bandes hat mir ausnehmend gut gefallen. Es steht fest, dass ich mit Ophelia weiter durch die Spiegel reisen werde, um dieses ungewöhnliche Universum weiter zu erkunden.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gerda, 28.05.2019

    Eine sehr interessante Welt die sich mir auftut.

    "Auf der Arche Anima wächst Ophelia, zurückhaltend und tollpatschig, inmitten ihrer Großfamilie auf und kümmert sich mit Hingabe um das Erbe ihrer Ahnen."

    Dieser Satz aus dem Klappentext hat mich richtig angesprochen. Wer und warum, würde auf die Idee kommen, Ophelia auf einen Eisplaneten zu versetzen? Ophelia ist eine Art Anti-Heldin. Sie möchte eigentlich ihr ruhiges ausgefülltes Leben weiterführen.

    Das erste Drittel des Buches war wunderbar. Eine in sich stimmige witzige Welt. Dann wurde es aber ernst. Ophelia und ihre Tante Roseline reisen los und zwar in eine furchteinflößende andere Welt.

    Doch nun kam es in meinen Augen zu einem Bruch. Ophelia und ihre Tante halten sich fast immer in geschlossenen Räumen auf. Man erhascht als Leser nur wenige Informationen über diesen Planeten und ihre Bewohner. Das zweite Drittel des Buches ist etwas zäh zu lesen. Hier hätte viel mehr gestrafft werden sollen.

    Im letzten Drittel geht es wieder etwas flotter zu. Leider bleibt mir der Verlobte Thorn sehr fremd. Er taucht nicht so häufig auf. Die Leichtigkeit vom Anfang des Buches ist irgendwie verschwunden. Und Ophelia hat sich verändert. Nicht mehr so naiv, ihre Intelligenz kommt immer mehr zum Vorschein.

    Nichtsdestotrotz, eine schöne neue Welt. Den nächsten Band werde ich auf jeden Fall lesen. Ich möchte doch wissen wie es mit Ophelia weiter geht.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 15.03.2019

    Eine schöne Idee verkommt zu einer langweiligen Story mit blassen Charakteren

    Einst zerbarst unsere Welt - seitdem fliegt sie in 21 Archen und viele kleinere Trümmer zerschlagen um ihren Weltkern. Diese Archen sind so unterschiedlich wie heutzutage die Nationen. Auf der Arche Anima lebt z. B. Ophelia mit ihrer Familie in einer matriarchaischen Welt. Die Animisten haben in Bezug auf Gegenstände besondere Fähigkeiten, können diese durch Berührung reparieren, bewegen oder die Gefühle der früheren Besitzer auslesen. Im letzteren ist Ophelia sehr gut, zudem kann sie durch Spiegel reisen, in denen sie bereits ihr Antlitz sah. Ihre Welt gerät aus den Fugen, als über ihren Kopf hinweg eine Ehe mit Thorn arrangiert wird, einem Bewohner der Arche Pol. Die Welt dort gleicht dem ewigen Winter Skandinaviens und die Bewohner haben gänzlich andere magische Fähigkeiten. Und ihr Zukünftiger würdigt sie kaum eines Blickes…
    Das Buch begann so schön mit ein bißchen Magie hier und da: Gegenstände haben ein Gedächtnis, Gebäude einen Charakter und Ophelia und ihr Patenonkel wirkten zu Beginn etwas skurril, aber auf ihre Art liebevoll. Anima war wie ein früheres Frankreich aufgebaut und ich freute mich, dass es zur Abwechslung mal ein Matriarchat gab, die Frau in der Zukunft endlich mal dem Mann gleichgestellt. Und da hörte es dann aber auch schon auf. Plötzlich gibt es eine arrangierte Ehe mit einem völlig Fremden, der sich seine Frau einfach nach ihren Fähigkeiten (eine gebärfreudige Animistin!) aussuchen durfte und der nur ein wenig maskulin auftreten muss, damit auf Anima alle nach seiner Pfeife tanzen. Als er seine Verlobte gleich nach seiner Ankunft wie seinen Besitz einfach mitnehmen will, begehrt keiner aus Ophelias Familie auf oder nimmt sie in Schutz - stattdessen murren sie nur rum wegen der vielen geplanten Freizeitaktivitäten, welche sie für Ophelias Anwärter geplant hatten und die nun ins Wasser fallen. Ophelias Rechte? Gestrichen! Auf der Arche Pol wird es dann tatsächlich noch schlimmer: Dort regiert der Adel, welcher sich durch soziale Inkompetenz, Tratsch und Intrigen auszeichnet - und natürlich sind alle Adligen blond. Ophelia wird dort ignoriert, schikaniert, gedemütigt, misshandelt, wie Eigentum oder Freiwild betrachtet - und was macht sie? Sie ist devot und lässt sich den ganzen Mist gefallen! Bezeichnet sich selbst auch noch als undankbar. Zudem hat sie die Macke, rund um die Uhr uralte, abgetragene Leserinnenhandschuhe zu tragen, mit denen sie alles anfasst und auch noch daran herumknabbert. Das ist keine Marotte mehr, das ist eklig! Bei Ophelia hatte ich wirklich den starken Verdacht, dass sie nicht mehr alle Sticker im Album hat.
    Der Großteil des Romans dreht sich leider um gähnend langweiligen Klatsch und Intrigen in und um den Mondscheinpalast, eine unterwürfige Ophelia, die sich Misshandlungen und Demütigungen gefallen lässt und eine zukünftige Schwiegerfamilie, die nur scharf auf Ophelias magische Fähigkeiten ist, um dadurch am Hofe mehr Einfluss zu gewinnen. Und ihre eigene Familie kommt nach einem Dreivierteljahr der Funkstille seitens Ophelia endlich mal auf die Idee, dass vielleicht doch irgendwas mit ihr nicht stimmen könnte. Na, wer solch eine Familie hat benötigt keine Feinde mehr.
    Begann der Roman anfangs noch recht vielversprechend, war der Großteil jedoch einfach nur fürchterlich, troff vor Dekadenz, Intrigen und Misshandlungen, wobei der Adel selbst vor Mord nicht Halt macht. Eine wirklich spannende Handlung suchte ich zwischen Schampus und Hochnäsigkeit leider vergeblich. Ophelias Fähigkeiten kamen kaum zu Einsatz, erst zum Ende hin wurde es langsam wieder interessant. Die Charaktere blieben alle farblos und oberflächlich bis auf einen Nebencharakter: Die Mechanikerin Gwenael, welche eine starke Persönlichkeit ist und sich durch eine bewegende Vergangenheit kämpfen musste. Das ist auch die einzige Person, welche man in dem Roman als Heldin bezeichnen könnte.
    In meinen Augen hat die Autorin zwar eine geniale Idee gehabt mit ihrer Welt voller magischer Gegenstände und verzauberter Gebäude, ihr Potential jedoch komplett verschenkt durch diesen unsinnig langen Adelsabschnitt, blasse Charaktere und eine Protagonistin, die alles devot über sich ergehen lässt statt für ihre Rechte zu kämpfen. Bleibt zu hoffen, dass die Folgebände besser ausfallen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KiMi, 07.03.2019

    Das Buchcover ist toll und mit dem Farbeffekt des Titels aufwändig gestaltet.
    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und ich bin gut in die Geschichte rein gekommen. Es gibt viel Unglaubliches und Phantastisches und es ist eine Freude die Fragen um z.B. die Fähigkeiten einiger geklärt zu bekommen und nach und nach tiefer in die Story einzutauchen.
    Leider hat das Ganze einen Wehrmutstropfen für mich. In den Ankündigungen zum Buch ist immer wieder die Rede davon, dass es den Harry Potter Büchern ähnlich ist und in nicht nachsteht. Dadurch waren meine Erwartungen sehr hoch. Diese wurden in gewisser Hinsicht auch erfüllt, da die Geschichte toll ausgedacht und ausgestaltet ist. Was mir hier aber leider fehlte waren die aus meiner Sicht sympathischen Charaktere wie sie in "Harry Potter" zu finden sind. Selbst Ophelia fand ich nicht besonders toll, da sie teilweise recht dumm rüber kommt von Thorn und seinem Anhang mal ganz zu schweigen.
    Daher hat mich die Story nicht so ganz begeistert und gefesselt, obwohl die Vorstellungskraft und Kreativität, die die Geschichte zum Leben erwecken einfach unglaublich sind.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frank W. W., 05.03.2019

    Leserhände und Krallen

    Klappentext:
    Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.
    Eine unvergessliche Heldin, eine atemberaubende Welt von Archen und Familienklans, eine Geschichte, wie sie noch nicht erzählt wurde – Christelle Dabos hat mit ihrer Serie der Spiegelreisenden ein sagenhaftes Universum geschaffen, in dem man ewig verweilen möchte.

    Rezension:
    Ophelia ist eine ‚graue Maus‘, in ihrer Familie als Leiterin des Familienmuseums jedoch durchaus geachtet. Sie kann lesen – die Geschichte aller Objekte, die sie mit bloßen Händen berührt, sowie die Gedanken aller ehemaligen Benutzer dieser Objekte lesen. Ihr geregeltes Leben endet jedoch abrupt, als die Ältesten ihrer Arche beschließen, sie mit einem Mann einer anderen Arche, der ewig kalten am Pol, zu verheiraten. Widerspruch wird nicht geduldet. Schon bald reist Ophelia zusammen mit ihrer Tante, die sie als Anstandsdame begleitet, an den Pol, wo sie nicht besonders freundlich empfangen wird. Umgebung und Umgangsformen sind ihr fremd. Wird es ihr gelingen, sich hier einzuleben?
    Die Welt, in der Christelle Dabosʼ Fantasy-Geschichte angesiedelt ist, ist durch und durch magisch. Nicht nur, dass alle Bewohner unterschiedliche spezielle Fähigkeiten haben, entwickeln sogar Gebäude und Kleidungsstücke einen eigenen Willen. Während diese magischen Elemente einfallsreich und in ihrer Einzigartigkeit als Alleinstellungsmerkmal interessant sind, kann die Handlung leider nicht begeistern. Über weite Teile des Buches findet praktisch keine Handlung statt. Die kampflose Unterwürfigkeit der Protagonistin gegen ihre Behandlung bleibt völlig unverständlich. Beispielsweise wird ihr angedroht, aus der heimatlichen Arche verbannt zu werden, wenn sie sich nicht in die arrangierte Ehe fügt. Was wäre daran aber schlimmer oder auch nur prinzipiell anders als ihr erzwungener Umzug in die Arche ihres zukünftigen Mannes? Bei einer Verbannung hätte sie sich ihren zukünftigen Wohnort schließlich selbst aussuchen können. Eine interessante Handlung kommt erst auf den letzten 100 von über 530 Seiten auf. Gut 400 Seiten ‚Vorspann‘ können nicht überzeugen.
    Hinzu kommen ein paar Schwächen der Übersetzung. So lässt man es mal mit „Monsieur“ beim französischen Original, mal benutzt man das deutsche „Herr“. Auch tauscht ein Charakter namens Bartholomäus auf, der im französischen Original wohl kaum so – zumindest nicht in dieser Schreibweise – heißen dürfte.
    Das wirklich gelungene Welten-Setting der mit diesem Buch startenden Reihe wird leider mit einer über große Teile des Werkes andauernden Langeweile zunichtegemacht.

    Fazit:
    Eine durch und durch magische Welt, doch passiert über lange Strecken leider praktisch nichts Interessantes.

    Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
    Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicky, 04.03.2019

    Die Welt so wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Ophelia lebt in einer Welt die aus Archen besteht, genauer gesagt 21 die in der Luft schwebenden Welten. Konnte sie sich anfänglich noch erfolgreichen gegen eine Heirat wehren, ist es nun vorbei. Sie soll einen Adeligen von der Arche Pol heiraten.

    Während man den Eindruck bekommt, dass Ophelia das Leben liebt, ist ihr Zukünftiger doch genau das gegenteil. Leider wird die Interaktion zwischen den beiden sehr gering gehalten und macht die anstehende Hochzeit eher zu einer Nebensache. Insgesamt sind sowohl die Haupt- wie auch die Nebenfiguren sehr durchdacht. Bringen Sympathie oder Abneigung, mal ernstes mal was zum schmunzeln. Muss aber gestehen, auch wenn mir der Auftakt trotz einiger unlogischer Szenen gut gefallen hat, dass ein Vergleich mit Harry Potter doch etwas hoch gegriffen ist.

    Für Fantasyfans auf jeden Fall interessant, für Harry Potter Fanatiker eher nur bedingt. Ich werde Ophelia und Thron und allen die da mit mischen auf jeden Fall in den zweiten Band folgen.

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