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  • 5 Sterne

    13 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 27.09.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Passing ist ein Phänomen, dass es bereits länger gibt, in Europa aber eher unbekannt ist, obwohl es auch hier existiert. Dabei wird die soziale Identität eines Menschen (Geschlecht, Klasse, Ethnie usw.) von seiner Umwelt nicht erkannt, so dass die damit verbundenen Erwartungen, Rechte und Pflichten nicht existieren. Wie beispielsweise in Deutschland die Juden während des Dritten Reiches, die ihr Jüdischsein verheimlichten, um so der Verfolgung zu entgehen. Heute ist es insbesondere in den USA Thema, wobei Schwarze mit sehr heller Haut für Weiße gehalten und entsprechend behandelt werden, wovon dieses Buch unter anderem auch erzählt.

    1938 werden die Zwillinge Desiree und Stella in dem kleinen Nest Mallard im Süden der USA geboren, dessen BewohnerInnen es sich zum Ziel setzen, mit jeder Generation hellhäutiger zu werden. Mit 16 Jahren brennen die Beiden durch und gehen nach New Orleans, wo sich ihre Wege trennen. „… Desiree heiratete den dunkelsten Mann den sie finden konnte.“ und bekommt eine Tochter, „… so schwarz, schwärzer geht’s nicht.“
    Stella hingegen „… wurde zur weißen Stella.“, was sie jedoch nur sein konnte, „…, wenn Desiree nicht dabei war.“ Sie heiratet einen vermögenden weißen Mann aus dem Geldadel und bekommt eine blonde Tochter.
    Die Lebenswege der beiden Frauen entwickeln sich so weit auseinander, dass sie sich nie wieder gesehen hätten, wären ihre Töchter sich nicht begegnet. Denn Desiree kehrt mit ihrer Tochter Jude nach Mallard zurück, während Stella ihr Leben als Weiße in der High Society in Los Angeles führt.

    Brit Bennett, die Autorin, zeigt in diesem Buch überdeutlich, wie groß die Unterschiede der Möglichkeiten sind, die je nach Hautfarbe zur Wahl stehen. Während Stella praktisch alles werden kann, bleibt für Desiree letzten Endes der Job in der Kneipe. Aber das Leben auf einer Lüge aufzubauen, hat ebenfalls seinen Preis.
    Überzeugend stellt Bennett dar, wie Stella aus Angst, enttarnt zu werden, am heftigsten gegen die ersten schwarzen Nachbarn protestiert. Und wie sie ständig in der Furcht lebt, als das erkannt zu werden, was sie ist: schwarz.
    Auch gut gefallen hat mir, wie Bennett die Charaktere der Töchter in Teilen fast spiegelbildlich zu denen ihrer Mütter entwirft. Desirees Tochter Jude hat mehr Ähnlichkeit mit Stella, während Stellas Tochter Kennedy viele Wesenszüge ihrer Tante aufweist. Doch Beide tragen ganz klar das Erbe ihrer Mütter in sich, während die Väter kaum eine Rolle spielen.

    Wirklich lesenswert!

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 12.12.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    ~Fesselnde, tiefgründige Familiengeschichte zur BLACK LIVES MATTER-Thematik~
    Die US-amerikanische Autorin Brit Bennett gilt als eine der wichtigsten jungen Stimmen der US-amerikanischen Literatur und wird als würdige Nachfolgerin der Literaturnobelpreisträgerin und literarischen Grand Dame Toni Morrison gehandelt. In ihrem neuesten Roman «Die verschwindende Hälfte» erzählt sie eine bewegende, Generationen umspannende Familiengeschichte, in der die Emanzipation von Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht eine tragende Rolle spielt. Hierin nimmt sich Brit Bennett zahlreicher wichtiger Themen an, die sich mit alltäglichem Rassismus, Diskriminierung und Gewalt gegen Afroamerikaner auseinandersetzen, aber sich auch eingehend mit Fragen der Besinnung auf die eigenen Wurzeln, der Identitätssuche, Lebenslügen und dem Umgang mit Transsexualität beschäftigen.
    Obwohl der Roman in den USA derzeit als das Buch zur "Black-Lives-Matter"–Bewegung gilt, geht es der Autorin doch um viel mehr als nur um eine literarische Aufarbeitung von eingefahrenen Vorurteilen, alltäglicher Ausgrenzung und Gewalt gegen die afroamerikanische Bevölkerung in den USA und deren Folgen auf das Zusammenleben der unterschiedlichen Ethnien.
    Ihren Anfang nimmt die Familiengeschichte im fiktiven Südstaatenstädtchen Mallard im ländlich geprägten Louisiana in den 1950ger Jahren und führt uns bis in die 1990ger Jahre hinein.
    Im Mittelpunkt des vielschichtig angelegten Romans stehen die Zwillingsschwestern Stella und Desiree, die in Mallard in einer afroamerikanischen Community aufwuchsen, die sehr auf ihre außergewöhnliche Hellhäutigkeit bedacht war. Im Alter von 16 Jahren verschwinden die beiden über Nacht aus der Stadt sind, um die Enge und Perspektivlosigkeit hinter sich zu lassen und in New Orleans ein neues Leben zu beginnen, doch trennen sich ihre Schicksalswege schon bald. Während Stella ihre Herkunft verleugnet, sich von ihrer Vergangenheit und familiären Wurzeln abwendet, um einen reichen Weißen Mann zu heiraten und als Weiße mit ihrer weißen Tochter Kennedy unter den Privilegierten in Los Angeles zu leben, heiratet Desiree einen tiefschwarzen Mann und bekommt mit ihm eine ebenfalls sehr dunkelhäutige Tochter, Jude. Mit ihr flüchtet Desiree schließlich vor ihrem gewalttätigen Mann zurück nach Mallard.
    Auf sehr faszinierende Weise beleuchtet die Autorin in unterschiedlichen Episoden die miteinander verwobenen Schicksale ihrer sehr vielschichtig angelegten Frauencharaktere, gewährt Generationen übergreifende Einblicke und wechselt immer wieder zwischen den unterschiedlichen Zeitebenen. So folgen wir den verschlungenen Lebenswegen der beiden Schwestern, erhalten aufschlussreiche Einblicke in ihr Seelenleben und erfahren schließlich immer mehr über ihre Bemühungen einen Platz in der Gesellschaft und in ihren so gegensätzlichen Lebenswelten zu finden. Sehr einfühlsam und anschaulich beschreibt Bennett, welchen Preis die beiden Zwillinge für ihre folgenschweren Lebensentscheidungen zu zahlen haben. Äußerst eindrücklich fand ich die Schilderungen von Stellas aufgewühltem Innenleben, ihrer permanenten Angst vor Enttarnung ihrer Lebenslüge, dem ständigen innerlichen Abwägen, der Einsamkeit und ihrem unbedingten Willen zur Assimilation bis hin zur Selbstverleugnung. Geschickt thematisiert die Autorin in ihrer tiefgründigen Geschichte auch den allgegenwärtigen Schmerz und die innere Zerrissenheit von Zwillingen, seine „andere Hälfte“ zu verlieren.
    Im Laufe der fesselnden Handlung verfolgen zudem auch das bewegende Schicksal ihrer Töchter Jude und Kennedy, die sich zufällig begegnen, und das fragile Lügengeflecht ihrer Mütter ins Wanken bringen. Ihnen gelingt es schließlich die familiären Brüche, ambivalente Denkmuster, alte Vorbehalte und Klassenunterschiede zu überwinden, um ein neues Miteinander daraus erwachsen zu lassen. Ein überaus schöner, versöhnlich stimmender Ausklang!
    FAZIT
    Eine bewegende, vielschichtig angelegte und mitreißend erzählte Familiengeschichte über die Emanzipation von Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht sowie über das Leben als „Falsche Weiße“. Sehr lesenswert!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 15.10.2020

    Als eBook bewertet

    Stella und Desiree sind Zwillinge und in einem kleinen Ort namens Mallard, in dem die immer heller werdende Hautfarbe der Bewohner für alle eine übergeordnete Rolle zu spielen scheint, aufgewachsen. Die beiden Mädchen haben schlimme Dinge erlebt und sind in dem kleinen Ort nicht glücklich. Sie wollen in die weite Welt ziehen, sodass sie eines Tages einfach gemeinsam abhauen. Doch dann trennen sich auch die Wege der beiden Zwillinge...

    Vorweg muss ich sagen, dass ich bereits den ersten Roman der Autorin geliebt habe und ich auch von diesem zweiten Buch mehr als begeistert bin.

    Die Autorin verstrickt in ihrer Geschichte viele Themen und Denkanstöße im Bezug auf Rassismus, Frauenrechte, zwischenmenschliche Beziehungen, Egoismus, menschliche Unzulänglichkeiten, etc. ohne dass irgendeines davon aufdringlich oder führend ist. Genau das mach dieses Buch für mich aus, dass eben ganz wichtige Thematiken behandelt werden, ohne dass man davon überfahren wird oder sich jemals getadelt vorkommt. Die Erzählung ist allgemein unglaublich ruhig, obwohl sie hochemotional und anspruchsvoll ist. Auch liebe ich die handelnden Personen, da sie für mich greifbar und authentisch sind.

    Ich kann dieses Buch nur vollkommen empfehlen und hoffe, dass ich von der Autorin in Zukunft noch viel hören werde.

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Insta.amreading, 20.09.2020

    Als Buch bewertet

    "Man musste die werden, die man sein wollte."

    Seitdem ich im "lockdown" ein IG Live mit Brit Bennett und Elizabeth Day gesehen habe, konnte ich Die Verschwindene Hälfte kaum erwarten und meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen.

    Die Themen des Buches sind ganz vielfältig: vordergründlich geht es natürlich um die Geschichte von Zwillingen,die extrem unterschiedliche Wege einschlagen: die eine ein "normales" Leben, die andere wählt passe blanc (wovon ich bewusst vorher noch nichts gehört hatte). Das Leben als Weiße bietet so viele Konfliktpotentiale, die über verschiedene Erzähl-und Zeitstränge, mit ungewollter Aktualität, und mit verschiedenen Personenbeteiligungen, kunstvoll zu einem sehr stimmigen Gesamtwerk konstruiert sind. Da ist Stellas Paranoia, sogar die Angst vor Erpressung, die besonders deutlich wird, nachdem eine schwarze Familie in die direkte Nachbarschaft zieht. Lügen scheinen Stellas Weg zu säumen, auch in Beziehung zu ihrer Tochter, die interessanterweise erst Schauspielerin und dann Immobilienmaklerin ist - beides Berufe, in denen man in andre Rollen schlüpfen muss: "Stellen Sie sich vor, was für ein Mensch Sie hier sein könnten."

    Sehr interessant fand ich auch, wie Bennett das (Zwillings-,Rassen- und Gender-)Identitätsprinzip und die Suche nach sich selbst einflechtet und zwar als ein fließendes, instabiles Konstrukt mit sehr realen Konsequenzen für alle Beteiligten über Generationen hinweg (auch als vererbtes Trauma). Der Genderaspekt wird wie ich finde sehr behutsam und empathisch behandelt; ehrlich gesagt waren Jude und Reese im Buch mein Lieblingspaar, geschrieben als ganz normal Verliebte (genau so wie es auch IRL sein sollte). Ich werde wohl noch lange darüber nachdenken, wie gesellschaftlich geschaffene Konstrukte auf Betroffene wirken und diese einschränken (können) und zu Projektion und Diskriminierung führen, wenn es keinen gesamt-gesellschaftlichen Konsens zu Toleranz gibt.

    Das Ende schließt das Buch (für mich) genau passend ab: kein unnötig kitschiges Happy Ending, dafür aber durch die temporäre "Wiedervereinigung" der Zwillinge, inklusive verschleppter Wut und Vergebung, hoffnungsvoll und mit positivem Nachhall.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    helena, 14.09.2020

    Als Buch bewertet

    Berührender Unterhaltungsroman mit spannenden Themen

    Dieser Roman erhielt in den USA schon sehr viele positive Kritiken, daher wartete ich schon gespannt und voller Vorfreude auf die deutsche Übersetzung.

    Im Mittelpunkt dieses Familienromans stehen die Zwillingsschwestern Desiree und Stella sowie ihre Kinder Jude und Kennedy.

    Die eineiigen Zwillinge Desiree und Stella wuchsen in Mallard auf, einem Ort, der es nie auf die öffentlichen Karten geschafft hat. Es ist ein Ort voller Schwarzer, die jedoch im Verlauf der Zeit immer weißer wurden. Je dunkler man ist, umso mehr wird man verachtet.
    Den Schwestern reicht diese einengende Kleinstadt irgendwann nicht mehr, sie setzen sich 1954 als 17 jährige nach New Orleans ab. Eine Arbeit zu finden, gestaltet sich schwierig. Stella, die eigentlich gern studieren wollte, gibt sich eines Tages als Weiße aus und erhält so eine Stelle als Sekretärin. Irgendwann verschwindet sie dann einfach. Desiree zieht nach Washington, beginnt eine Tätigkeit beim FBI, heiratet einen Schwarzen und bekommt eine Tochter, die äußerlich sehr nach ihrem Vater kommt.
    Einer der Mallard Bewohner denkt, beispielhaft für alle anderen: " [ich] hielt sie beide für ein bisschen verrückt, Desiree vielleicht für die Verrücktere. Sich als Weiße auszugeben, um voran zu kommen, war einfach vernünftig. Aber einen dunkelhäutigen Mann heiraten? Sein blauschwarzes Kind austragen?"
    Nach einigen Jahren flüchtet Desiree aufgrund der Gewalttätigkeit ihres Mannes und kehrt zurück an ihren Heimatort zu ihrer Mutter. Von dort verfolgt man nun ihren weiteren Lebensweg, vor allem auch den ihrer Tochter Jude. Jude hatte es in Mallard sehr schwer. Mit einem Stipendium kann sie jedoch aufs College gehen. Sie träumt davon, Ärztin zu werden.
    Gleichzeitig verfolgt man auch Stellas Lebensweg, die ebenfalls geheiratet hat und eine Tochter bekam. Ihre Tochter Kennedy möchte gern Schauspielerin werden.

    Abwechselnd wird aus den Perspektiven der vier Frauen erzählt. Es gibt dabei immer wieder größere Zeitsprünge sowie Rückblenden. Die erzählte Zeit umfasst ca.1950 - Anfang der 90er Jahre.
    Die Sprache ist einfach, der Aufbau klar überschaubar. Der Roman unterhielt und fesselte mich zumeist, auch in Anbetracht einiger Längen. Die anschauliche und einfühlsame Beschreibung der der Frauen berührte mich sehr. Sie sind so nahbar gezeichnet, dass ich mich gut hineinversetzen und mitfühlen konnte. Ihre Anliegen wurden mir sehr nahe gebracht, konnte allerdings einige Handlungen nicht ganz nachvollziehen.
    Das Problem der „richtigen“ Hautfarbe wurde jedoch deutlich spürbar, regelrecht erfahrbar und schmerzhaft nachvollziehbar. Der stete Rassismus, die Diskriminierung, Unterdrückung und gar Tötung allgegenwärtig. Und nicht nur das, auch aufgrund ihrer Rolle als Frau waren ihnen manche Wege versperrt.
    Alle suchen einen Ort, wo sie hingehören. Sie suchen sich selbst, wer sie wirklich sind. Wer bin ich? Wie sehen mich die anderen? Wie sehe ich mich selbst? Wer darf ich sein? Was bin ich wert? – das sind Fragen, die sich diese Frauen stellen.
    Völlig überrascht und positiv beeindruckt hat mich in diesem Kontext die Einführung der transsexuellen Figur Reese mit all der Identitätsproblematik. Zudem wurde die Beziehungsdynamik zwischen Reese und Jude fein gezeichnet und interessierte mich insgesamt am meisten. Diese Abschnitte las ich sehr aufmerksam und genau, da mir die Thematik zwar nicht fremd, aber doch auch nicht allzu nah ist. Hier hätte ich mir sogar gern noch mehr Details und Tiefe gewünscht.

    Der Roman zeigt, welch katastrophale Auswirkungen Rassismus und einseitiges, binäres Schubladendenken haben können und wie wenig der Mensch als hochkomplexes Wesen in diese engen Schemata eigentlich passt. Er zeigt, wie verlogen die Gesellschaft und wie destruktiv die gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenzuschreibungen sein können. Und zeigt doch auch, wie Liebe, Verständnis, Respekt und Versöhnung immer wieder möglich sind.

    Fazit: Ein niveauvoller, etwas provokanter Unterhaltungsroman mit einigen Längen, der das Leben von vier schwarzen Frauen nachzeichnet, dabei ihre Entscheidungen und Beziehungen betrachtet. Wichtige moderne und essentielle Themen (Hautfarbe, Rassismus, Feminismus, Transsexualität, Identität) werden angesprochen und schmerzhafte Aspekte der Geschichte der USA beleuchtet.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 15.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Stella und Desiree sind Zwillinge und in einem kleinen Ort namens Mallard, in dem die immer heller werdende Hautfarbe der Bewohner für alle eine übergeordnete Rolle zu spielen scheint, aufgewachsen. Die beiden Mädchen haben schlimme Dinge erlebt und sind in dem kleinen Ort nicht glücklich. Sie wollen in die weite Welt ziehen, sodass sie eines Tages einfach gemeinsam abhauen. Doch dann trennen sich auch die Wege der beiden Zwillinge...

    Vorweg muss ich sagen, dass ich bereits den ersten Roman der Autorin geliebt habe und ich auch von diesem zweiten Buch mehr als begeistert bin.

    Die Autorin verstrickt in ihrer Geschichte viele Themen und Denkanstöße im Bezug auf Rassismus, Frauenrechte, zwischenmenschliche Beziehungen, Egoismus, menschliche Unzulänglichkeiten, etc. ohne dass irgendeines davon aufdringlich oder führend ist. Genau das mach dieses Buch für mich aus, dass eben ganz wichtige Thematiken behandelt werden, ohne dass man davon überfahren wird oder sich jemals getadelt vorkommt. Die Erzählung ist allgemein unglaublich ruhig, obwohl sie hochemotional und anspruchsvoll ist. Auch liebe ich die handelnden Personen, da sie für mich greifbar und authentisch sind.

    Ich kann dieses Buch nur vollkommen empfehlen und hoffe, dass ich von der Autorin in Zukunft noch viel hören werde.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 28.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Eine Frage der Farbe

    Brit Bennetts bemerkenswerter Roman erzählt über einen Zeitraum von den fünfziger bis in die neunziger Jahre von Desiree und Stella. Sie sind Zwillinge, die in der Kleinstadt Mallard im ländlichen Louissiana aufwuchsen.

    Wichtiges Thema ist die Hautfarbe.
    Mallard ist ungewöhnlich, weil dort hauptsächlich eine sehr hellhäutige schwarze Community lebt.

    Das Buch ist auch eine Familiengeschichte.
    Stella beschließt wegzugehen und sich als Weiße auszugeben. Auch ihrem weißen Mann und ihrer Tochter Kennedy verschweigt sie ihre Herkunft.
    Desiree hingegen bekommt eine Tochter (Jude), die sehr schwarz ist. Da hat Jude es nicht leicht in der Schule.

    Was mich an dem Buch so beeindruckt sind die Figuren und insbesondere ihre Beziehungen zueinander.

    Das gilt für die Zwillinge Desiree und Stella wie für ihre Kinder Jude und Kennedy.
    Aber auch für die Liebesbeziehungen, z.B. Jude und ihr Freund Reese oder Desiree und Early Jones.

    Das ist sehr gut gemacht und bewirkt, dass man die in die Tiefe gehenden Figuren und ihre Charaktere wirklich gut kennen lernt.

    Ein sehr lesenswertes Buch, das mich fesselte und faszinierte.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lialuna, 26.10.2020

    Als Buch bewertet

    Identitäten in schwarz und weiß

    Dieses Buch lag nun einige Wochen auf meinen Stapel mit ungelesen Büchern. Ich hätte es schon früher lesen soll, ich fand es großartig.

    Britt Bennett erzählt die Geschichte der Zwillinge Stella und Desiree. Die beiden wachsen in einer amerikanischen Kleinstadt mit hellhäutigen Schwarzen auf. Hautfarbe sagt dort viel über den Status der Menschen: "Je weißer, desto besser", scheint das Motto zu sein. Als Teenager trennen sich die Wege der Schwestern. Jede rebelliert auf ihre Weise. Sie heiraten und bekommen Kinder: Stellas blond mit blauen Augen, Desirees tiefschwarz. Nach Jahrzehnten kommt es zu einem Wiedersehen.

    Wie beeinflusst Rassismus die Identität der Menschen? Das war für mich ein der spannendsten Fragen des Buches. Die Geschichte der Schwestern, ihrer Vorfahren und Kinder hat mich von Anfang an gefesselt. Wichtige Themen, spannend erzählt, nicht beschönigt... von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 08.11.2020

    Als Buch bewertet

    „Die Menschen glaubten, man wäre etwas Besonderes, wenn man einzigartig war. Dabei war man einfach nur einsam. Was einem zu etwas Besonderem machten, war Zugehörigkeit.“

    Inhalt

    Die beiden Zwillingsschwestern Desiree und Stella sind ein unschlagbares Team, immer sieht man sie zusammen und kann sie nur schlecht auseinanderhalten. Eines Tages aber sind sie einfach verschwunden aus ihrem kleinen Heimatort Mallard in Louisiana. Zunächst brodelt die Gerüchteküche, doch die Gespräche über den Abzug der Zwillinge werden weniger und verstummen schließlich ganz. Erst nach vielen Jahren kehrt Desiree zurück, doch nicht mit ihrer Schwester, sondern mit einem Kind, noch dazu eines welches eine so schwarze Hautfarbe hat, wie es sie in Mallard schon ewig nicht mehr gibt. Doch Stella bleibt verschollen, niemand hat mehr etwas von ihr gehört und es müssen weitere 20 Jahre vergehen, bis es sich ändern wird. Denn während Desiree mittlerweile die alternde Mutter pflegt, hat ihre dunkelhäutige nun erwachsene Tochter Jude eine furiose Entdeckung gemacht: Bei einem Empfang begegnet ihr das Ebenbild ihrer Mutter, nur lebt diese Frau in gut situierten Verhältnissen, hat eine weiße Tochter und einen gebildeten Mann. Jude setzt alles daran herauszufinden, ob sie hier tatsächlich auf ihre Tante und deren neue Familie gestoßen ist und sie möchte gerne wissen, warum es zwischen Desiree und Stella keine Gemeinsamkeiten mehr gibt, außer ihrer äußerlichen Ähnlichkeit …

    Meinung

    In ihrem aktuellen Roman widmet sich die südkalifornische Autorin Brit Bennett gleich einer ganzen Reihe grundlegender Probleme der amerikanischen Bevölkerung, angefangen von Vorurteilen bezüglich der Hautfarbe, über die daraus resultierende Diskriminierung und den Wunsch zu einer Gemeinschaft zu gehören, aber auch das nachhaltige Zerbrechen einer Familie, in der die eine Generation für die nächste nicht mehr jenen Stellenwert besitzt, wie zuvor. Lügen, Abschiede und der immer wieder unterdrückte Wunsch alte Verletzungen zu heilen, indem man sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt, sind ebenso Bestandteil der Handlung wie die Entwicklung zweier Mädchen, die ihren Müttern mit Skepsis und Zweifeln entgegentreten. Prinzipiell ist das ein umfassender, differenzierter Handlungsschwerpunkt, der jedoch sehr viele Ansatzpunkte besitzt und im Laufe der Erzählung verliert sich die Story in einigen Nebensächlichkeiten, wirkt manchmal zu unentschlossen und mäandernd, obwohl gerade die Kernaussage der Geschichte viel mehr Gewichtung verdient hätte.

    Sehr positiv zu beurteilen ist die Charakterzeichnung der verschiedenen Figuren, denn diese ist nicht nur intensiv und aussagekräftig, sondern auch angepasst an die Handlung, die sich über einige Jahrzehnte erstreckt. Von den Müttern und ihrer besonderen Beziehung zueinander, rücken nun ihre Töchter ins Zentrum des Geschehens und auch deren Veränderungen über die Jahre, hin zu erwachsenen Frauen, die sich ebenfalls in ihrem Leben behaupten müssen, wenn auch unter ganz anderen Gesichtspunkten. Tatsächlich kann man hier mit jeder Figur Empathie empfinden, es sind ihre Verstrickungen untereinander, die Diskrepanz zwischen verschiedenen Hautfarben ist dabei zwar greifbar aber längst nicht der einzige Grund, warum sich die Frauen der Geschichte hier voneinander distanzieren und ihre Wege zum Ziel sind ebenfalls ganz differenziert zu betrachten. Gerade der Erzählstrang, warum sich Mütter und Töchter so ganz anders verhalten, vollkommen andere Prämissen für ihre Lebensgestaltung ansetzen und sich dennoch immer wieder fragen, warum das so ist, hat mir ausgezeichnet gefallen.

    Dennoch bleibt dieser Roman für mich irgendwo stecken, eben weil er so viele Schlangenlinien verfolgt, die insgesamt zwar gut unterhalten, aber längst nicht so stark fesseln, wie ich mir das gewünscht hätte. Da gibt es den Lebensgefährten von Desiree, der sich als Privatdetektiv in der Weltgeschichte herumtreibt, um immer wieder zurückzukehren zu der Frau, die er schon seit Jahren liebt. Oder den Freund von Jude, der als Mädchen geboren wurde und sich nun über die Jahre zum Mann umoperieren lässt, sobald er es sich leisten kann – diese kleinen Ausflüge sind zwar interessant, führen in meinen Augen aber zu weit weg von der Kernhandlung, die immer mehr ins Abseits gedrängt wird. Viel lieber hätte ich noch mehr über Adele, die Mutter von Desiree und Stella erfahren, über ihr Leben in all den Jahren, ohne die Zwillinge und letztlich nur mit einer der beiden Töchter. Erst auf den letzten Seiten kommt die Autorin darauf zurück, dieser Passus war mir zu schwach ausgearbeitet.

    Fazit

    Ich vergebe 4 Lesesterne für einen gut geschriebenen Roman über die Problematik verschiedener Hautfarben, über schwierige Mütter-Töchter-Beziehungen und letztlich über die Entwicklung ganzer Generationen, die zwar immer etwas Neues bewältigen müssen, die aber dennoch alle im gleichen Boot sitzen. Brit Bennett sensibilisiert den Leser für verschiedene Menschen, mit unterschiedlichen Interessen und Herangehensweisen, sie zeigt, das Verwandtschaft allein kein Garant für jedwede Beziehungsebene ist und das familiärer Zusammenhalt dennoch eine enorme Stütze sein kann, wenn das Leben sich wieder einmal von seiner erschreckenden Seite zeigt. Hätte sie sich mehr auf eine Linie festgelegt als so zahlreiche Fäden aufzunehmen, wäre meine Beurteilung sicher noch besser ausgefallen. Wer aber etwas darüber lernen möchte, wie viele Arten es gibt, sich einander fremd zu sein oder zu werden, der wird hier genau den passenden literarischen Text finden – die Interpretationsebene hingegen bleibt verhältnismäßig schwach ausgeprägt.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.G., 14.12.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Zwillinge Desiree und Stella wachsen in einem Ort auf, in dem die Schwarzen im Laufe der Zeit immer weißer wurden. Man heiratete einfach immer heller. Darauf ist man stolz in Mallard. Doch 'innen' Schwarz zu sein, das werden sie nicht los.
    Desiree und Stella beschließen das 'farbversessene' Mallard zu verlassen, sie zieht es in die Welt. Sie schlagen sich mit Jobs durch und dann trennen sich ihre Wege.
    Stella beschließt, sich selbst neu zu erschaffen. Sie heiratet einen Weißen, verschweigt ihr Schwarzsein, zittert noch einmal kurz als die Tochter geboren wird. Doch Kennedys Aussehen, ihre helle Haut und die lilablauen Augen sind perfekter Teil der Fassade.
    Stella gerät immer tiefer in diesen selbstgemachten Konflikt, der sie davon abhält eine nahbare Mutter zu sein und sie verebt die Last, nie zu wissen wer genau man ist.

    Anders verläuft das Leben von Desiree. Sie heiratet einen Schwarzen und bringt das dunkelhäutigste Mädchen zur Welt. Und sie kehrt mit Tochter Jude nach Mallard zurück, weil sie vor ihrem gewalttätigen Mann fliehen muss.

    Stella legt ihre angeborene Identität ab, will weiß sein, nicht gefunden werden.
    Desiree sieht ihre Tochter mit Rassismus konfrontiert, wirkt hilflos.

    Zu Beginn habe ich mich schwer getan, fand die Handlung bzw. die Erzählweise, das Springen durch die Zeit, anstrengend.
    Ab der Hälfte ging es mir mit 'Der verschwindenden Hälfte' besser und ich bin froh, dass ich das Buch beendet habe.

    Es ist ein Buch über die Sehnsucht nach einem anderen Leben und über die Liebe.
    Vieles spielt sich im inneren der Figuren ab, deren Handeln und Denken stets schlüssig ist. Ich konnte beide Lebensentwürfe nachvollziehen, fand die Figuren der Stella und der Jude aus psychologischer Sicht am tiefgründigsten.

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  • 5 Sterne

    Kaffeeelse, 30.10.2020

    Als Buch bewertet

    In diesem Buch befasst sich die US-amerikanische und afroamerikanische Autorin Brit Bennett mit Fragen der Zugehörigkeit und der Identität, beschäftigt sich in einer höchst interessanten Weise mit dem Rassismus und der Diskriminierung, lässt ihre Charaktere aber auch über ihre Wurzeln nachdenken. Diese Familiengeschichte ist keinesfalls eine durchschnittliche Familiengeschichte, sondern weiß interessante Fragen zu stellen und außergewöhnliche Szenarien zu entwickeln. Wir befinden uns im fiktiven Ort Mallard in Louisiana, wo es afroamerikanische Familien hingezogen hat, die recht hellhäutig sind, als Weiße durchgehen können. Diese grenzen sich selbst von den dunkleren Afroamerikanern ab, werden aber auch selbst von diesen misstrauisch beäugt. Eine interessante Art der Betrachtung von Diskriminierungen wie ich finde. Die Zwillingsschwestern Stella und Desiree lösen sich von diesem Mallard, gehen nach New Orleans und suchen sich neue Wege und nehmen den Leser mit auf eine sehr interessante Reise. Brit Bennett lässt in ihrem Buch "Die verschwindende Hälfte" interessante und außergewöhnliche Charaktere auftreten und lässt das Thema Identität nicht nur durch schwarzamerikanisches Personal beleuchten, sondern lässt auch geschickt Genderfragen einfließen. Auch dieser Punkt hat mir sehr gefallen! Ein wirklich wunderbares Buch!!! Love it!!! Und wieder eine Autorin mehr, deren Werk ich genauestens beobachten werde! Nicht umsonst zählt sie in den USA zu den wichtigsten jungen literarischen Stimmen!!!

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  • 5 Sterne

    Lesemaus 34, 26.09.2020

    Als Buch bewertet

    Meinung :
    Dies ist wohl das beste Buch in diesem Jahr, welches ich gelesen habe.
    Mit einer erbarmungslosen, bildhaften und zum Teil zu tiefst erschütternden Sprache, schafft die Autorin Brit Bennett ein Werk, das zum Klassiker und zur Schullektüre unserer Zeit werden könnte.

    Dieses Buch setzt ein Plädoyer für die Suche nach der eigenen Identität und Herkunftssuche, es weist die Erbarmungslosigkeit dieser suche nach dem eigenen Weg auf und die Komponenten, die unabhängig jeglicher Herkunft und Hautfarbe existieren sollte und es auch tun. In meinen Augen sollte gerade aus diesem Grund, dieses Buch jeder gelesen haben, denn gerade in den Zeiten, die wir heutzutage wieder erleben, ist es umso wichtiger, dass uns die Augen geöffnet werden, damit sich Geschichte eben nicht, wie so oft wiederholt. Und dieses Buch zeigt für jede Generation, wie schwer die Suche nach dem eigenen Ich und der Individualität sein kann.

    Dieses Buch schafft Aufklärung, auf unbeschönigte Weise, es verstört, rührt zu Tränen und schafft einem Gänsehaut,
    Durch episch gezeichnete Figuren, die man nur schwer vergessen wird, spiegelt er eines das Leben wieder und dabei ist der Schreibstil meisterhaft eindringlich und dennoch zart und dabei kraftvoll, wie ich es selten lesen durfte.
    Mit Sätzen, die unter die Haut gehen, die poetisch und einprägsam zugleich sind.

    Für mich eines der besten Bücher des Jahres!

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  • 5 Sterne

    Lesemaus 34, 26.09.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Meinung :
    Dies ist wohl das beste Buch in diesem Jahr, welches ich gelesen habe.
    Mit einer erbarmungslosen, bildhaften und zum Teil zu tiefst erschütternden Sprache, schafft die Autorin Brit Bennett ein Werk, das zum Klassiker und zur Schullektüre unserer Zeit werden könnte.

    Dieses Buch setzt ein Plädoyer für die Suche nach der eigenen Identität und Herkunftssuche, es weist die Erbarmungslosigkeit dieser suche nach dem eigenen Weg auf und die Komponenten, die unabhängig jeglicher Herkunft und Hautfarbe existieren sollte und es auch tun. In meinen Augen sollte gerade aus diesem Grund, dieses Buch jeder gelesen haben, denn gerade in den Zeiten, die wir heutzutage wieder erleben, ist es umso wichtiger, dass uns die Augen geöffnet werden, damit sich Geschichte eben nicht, wie so oft wiederholt. Und dieses Buch zeigt für jede Generation, wie schwer die Suche nach dem eigenen Ich und der Individualität sein kann.

    Dieses Buch schafft Aufklärung, auf unbeschönigte Weise, es verstört, rührt zu Tränen und schafft einem Gänsehaut,
    Durch episch gezeichnete Figuren, die man nur schwer vergessen wird, spiegelt er eines das Leben wieder und dabei ist der Schreibstil meisterhaft eindringlich und dennoch zart und dabei kraftvoll, wie ich es selten lesen durfte.
    Mit Sätzen, die unter die Haut gehen, die poetisch und einprägsam zugleich sind.

    Für mich eines der besten Bücher des Jahres!

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  • 5 Sterne

    begine, 18.09.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Aktuelles Thema
    Dieser Roman „Die verschwindende Hälfte“
    von der Schriftstellerin Brit Bennett hat mir besonders gut gefallen.
    Sie schreibt mit besonderer Sprachkunst.
    Der Roman spielt etwa von 1966 bis 1986 in dem fiktiven Ort Mallard im ländlichen Louisiana und zeigt den Rassismus Amerikas.

    So entsteht ein Dreigenetationenroman
    In dem Ort sind die Bewohner fast weiß, aber nur fast. Die Zwillinge Desiree und Stella müssen schon jung miterleben, wie ihr Vater ermordet wurde, einfach so, ohne Grund.

    Als die Mädchen 16 Jahre alt sind, laufen sie von zu Hause weg, sie wollen nicht so beobachtet werden.

    Man erfährt, das Stella sich absetzt und als Weiße lebt. Desiree heiratet einen sehr dunklen Mann, ihre Tochter wird auch schwarz.

    Die Geschichte wechselt ziemlich viel zwischen den Generationen, das ist manchmal etwas verwirrend.
    Trotzdem ist der Roman mit großer Sprachkunst versehen und sehr spannend.
    Das Thema ist aktuell, wie eh und je.
    Die Autorin kann ich nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    lesebiene, 11.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Dies war mein erstes Buch dieser Schriftstellerin und ich muss ich sagen, dass ich von diesem Roman begeistert war, wie ich es selten bin. Denn der Schreibstil war qualitativ so hochwertig und sprachlich ausgefeilt und wenn man so sagen möchte, von einer hohen schriftstellerischen Qualität, die mich vollkommen in den Bann gezogen hat. Dabei verliert sie aber auf keiner Seite ihren Hang zur zart eingesetzten Emotionalität, die mich sehr berühren konnte. Auch die Charaktere sind einmalig authentisch, aber ambivalente Personen, die streitbar sind, was den Reiz des Buches ausmacht und so wichtige Themen vermittelt werden.

    Die Art, wie dies umgesetzt wurde, konnte mir Gänsehaut auf den Körper zaubern und mich tief berühren, da man sich als Leser in den Protagonisten wiederfinden kann und dabei von einer tiefen Emotionalität gepackt wird.

    Mein Fazit:
    Ein einmalig hochwertiges und emotionales Leseerlebnis!

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  • 5 Sterne

    skandinavischbook, 11.10.2020

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Dies war mein erstes Buch dieser Schriftstellerin und ich muss ich sagen, dass ich von diesem Roman begeistert war, wie ich es selten bin. Denn der Schreibstil war qualitativ so hochwertig und sprachlich ausgefeilt und wenn man so sagen möchte, von einer hohen schriftstellerischen Qualität, die mich vollkommen in den Bann gezogen hat. Dabei verliert sie aber auf keiner Seite ihren Hang zur zart eingesetzten Emotionalität, die mich sehr berühren konnte. Auch die Charaktere sind einmalig authentisch, aber ambivalente Personen, die streitbar sind, was den Reiz des Buches ausmacht und so wichtige Themen vermittelt werden.

    Die Art, wie dies umgesetzt wurde, konnte mir Gänsehaut auf den Körper zaubern und mich tief berühren, da man sich als Leser in den Protagonisten wiederfinden kann und dabei von einer tiefen Emotionalität gepackt wird.

    Mein Fazit:
    Ein einmalig hochwertiges und emotionales Leseerlebnis!

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  • 4 Sterne

    Leserin, 15.09.2020

    Als eBook bewertet

    Mallard, ein kleiner Ort im ländlichen Louisiana. Seine Bewohner blicken mit Stolz auf eine lange Tradition und Geschichte, und vor allem auf ihre Kinder, die von Generation zu Generation hellhäutiger zu werden scheinen. Hier werden in den 1950ern Stella und Desiree geboren, Zwillingsschwestern von ganz unterschiedlichem Wesen. Aber in einem sind sie sich einig: An diesem Ort sehen sie keine Zukunft für sich.
    In New Orleans, wohin sie flüchten, trennen sich ihre Wege. Denn Stella tritt unbemerkt durch eine den weißen Amerikanern vorbehaltene Tür - und schlägt sie kurzerhand hinter sich zu. Desiree dagegen heiratet den dunkelhäutigsten Mann, den sie finden kann. Und Jahrzehnte müssen vergehen, bis zu einem unwahrscheinlichen Wiedersehen. (Klappentext)

    Der Roman kann nicht aktueller sein, wenn man die Geschehnisse in den USA beobachtet. Er hat mich von Anfang an gefesselt und sehr zum Nachdenken angeregt. Hier werden wichtige Themen angesprochen und fast schonungslos gewisse Problematiken aufgezeigt. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, beschrieben und entwickeln sich auch authentisch weiter. Die Handlung ist nachvollziehbar. Der Schreibstil ist klar, deutlich, offen, verständlich, schonungslos und vor allem auch bildhaft. Es ist kein leichter Roman und er wird mich auch noch lange beschäftigen.

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  • 4 Sterne

    Lesemone, 15.09.2020

    Als Buch bewertet

    Ich habe mir mit dem Buch etwas schwer getan, weil man sehr aufmerksam beim Lesen sein muss. Die Autorin greift hier Themen auf, die aktueller denn je sind, obwohl das Buch lange in der Vergangenheit spielt. Die Gesellschaft hat sich noch nicht geändert, was Vorurteile, Ausgrenzung und Anpassung zwischen hell- und dunkelhäutigen Menschen betrifft. Mir hat die Ausarbeitung der Charaktere sehr gefallen. Sie sind sehr unterschiedlich, aber sehr tiefgehend beschrieben und ihre Handlungsweise war für mich gut nachvollziehbar. Ich fand auch gut, dass die Geschichte generationsübergreifend geschrieben ist und man so auch etwas über die jüngste Generation aus dem Hause Vignes erfährt. Es wird nicht stur chronologisch erzählt, sondern die einzelnen Teile wechseln in den Jahren hin und her. Gerade zur aktuellen Lage in Amerika passt die Geschichte hervorragend, denn sie könnte genauso gut in der Gegenwart spielen.

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  • 3 Sterne

    Tamara Angelina P., 24.10.2020

    Als Buch bewertet

    In dem Buch folgen wir einem Zwillingspaar, sowie deren Familie, dessen Wege sich trennen und sich in weiterer Folge auf unterschiedlichste Weise entwickeln.

    Doch für mich ging es in dem Buch nicht vorrangig um die Story, sondern viel mehr um die Themen, welche Brit Bennett darin anspricht. Von Rassissmus über Mutterschaft sowie die eigene Idetität finden (und vieles mehr) ist alles dabei.

    Es fällt mir auch jetzt noch schwer meine Gefühle für dieses Buch in Worte zu fassen, da es so einzigartig war.

    Was ich jedoch ziemlich klar weiß, ist was mir an dem Buch gefehlt hat: Da man so vielen Charakteren über eine so lange Zeitspanne folgt, fiel es mir wahnsinnig schwer mich auf die einzelnen Charaktere voll und ganz einzulassen. Auch die Story an sich war für mich eher nebensächlich angefühlt und diente meiner Ansicht nach eher als Vorwand um die oben genannten Themen anzusprechen.

    Fazit:
    Brit Bennett thematisiert in diesem Buch sehr wichtige Punkte und schlängelt dies auch noch in eine interessante Story ein, jedoch viel es mir schwer mich völlig darauf einzulassen. Dennoch finde ich dass dieses Buch wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient als es bisher bekommen hat und ist von mir eine eindeutige Leseempfehlung für so ziemlich jeden!

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  • 3 Sterne

    derbuecherwald.blogspot.de, 09.10.2020

    Als Buch bewertet

    Zuerst muss ich zugeben, dass Britt Bennett es auf beeindruckende Weise schafft, die Schicksale ihrer Charaktere zu verknüpfen. Diese Charaktere fühlen sich dabei sowohl einzigartig und ausgearbeitet an als auch eng miteinander verbunden. Aus diesen Beziehungen kann der Leser zwischen den Zeilen viel über das Innenleben der Charaktere herauslesen.

    Der Schreibstil ist angenehm, aber nicht wirklich außergewöhnlich. Das ist auch mein genereller Kritikpunkt an diesem Buch: Es ist eine bewegende Geschichte mit interessanten Charakteren, aber auch nicht wirklich herausragend.

    Die Story jedoch hat mich zunächst nicht mitgerissen wurde etwa ein Drittel des Buches aber deutlich interessanter, da hier auch mehr Charaktere im Fokus stehen. Zu betonen ist allerdings, dass die Spannung allein durch die Entwicklungen, die die Hauptpersonen durchmachen, entstehen und es daher meiner Meinung nach keinen Höhepunkt gibt auf den die Story zusteuert.

    Zusammenfassend würde ich dieses Buch allen Lesern empfehlen, die besonderen Wert auf Charakterentwicklung und Charaktere, die sich real anfühlen, legen und bereit sind dafür auf einen herausragenden Schreibstil und eine spannende Story zu verzichten.

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