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  • 2 Sterne

    ninchenpinchen, 19.07.2022

    Als Buch bewertet

    Geheime Gifte und ein verstecktes Register

    Als ich dieses Buch las, durchlief ich vier emotionale Zustände: Neugier, Gespanntheit, Verwirrung und – vor allem – gefühlte Belanglosigkeit. Gleichzeitig nahm ich mir vor, solche unbedeutenden Bücher in Zukunft nicht mehr zu lesen.

    Das wirklich bezaubernde Cover (Respekt!) lässt einen zu diesem Buch greifen. Und die Idee dieses Romans ist gar nicht uninteressant, obwohl nun wirklich auch nichts Neues. Denn der Markt wimmelt vor Büchern mit Geschichten auf zwei Zeitebenen, in der die Frau der Gegenwart das Geheimnis der Frau der Vergangenheit aufdeckt.

    Solche Bücher liest meine Tante am liebsten und meistens sind es da alte Tagebücher oder alte Briefe der Historie, die in der Gegenwart entschlüsselt werden. In diesem Fall hier ist es ein Fläschchen und später ein Register. Diese Bücher „Geheimes-Irgendwas-wird-gefunden“ verkaufen sich offensichtlich so gut, dass auf dieser Masche immer wieder herumgeritten wird. Das trifft auf die „Lädchen-Bücher“ auch zu, aber lassen wir das. In Zukunft wende ich mich Gehaltvollerem zu. Das habe ich mir fest vorgenommen!

    London: In der versteckten Apotheke haben wir drei Haupt-Protagonisten: Caroline in der Gegenwart und Eliza und Nella in der Vergangenheit, im 18. Jahrhundert.

    Caroline flüchtet aus USA nach Europa, um ihren fremdgehenden Ehemann zunächst hinter sich zu lassen. „Ich stand nun am Scheideweg und blickte nicht zurück auf die Straße hinter mir, die mit Monotonie, Angepasstheit und den Erwartungen anderer gepflastert war.“ (Seite 330)

    In der Themse beim Mudlarking (bedeutet im Flussschlamm nach Schätzen suchen) entdeckt Caroline ein geheimnisvolles Fläschchen und recherchiert, was es damit auf sich hat. Eine Bibliothekarin hilft ihr dabei, eine Freundschaft entsteht.

    Eliza ist ein 12-jähriges Mädchen in der Vergangenheit, die im Auftrag ihrer Herrin in Nellas geheimer Apotheke Gift besorgt.
    Ich konnte mit den drei Protagonisten nicht viel anfangen, sie blieben mir fremd, ihre Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen. Zu Vieles fand ich äußerst unrealistisch. Ich hätte also weder über meine Schandtaten genauestens und unverschlüsselt Buch geführt*, mit echten Namen(!); noch hätte ich als 12-Jährige meinen Arbeitgeber vergiftet, einfach so, ohne langes Federlesen.

    * Nachtrag zum Register: Ohne ein aufbewahrtes Register hätte Caroline das ja später nicht finden können. Und sie ist ja auch klüger als die Behörden, die ja den geheimen Zugang nicht entdecken konnten. Praktischerweise wurde alles ja auch so eingerichtet, dass die Bausubstanz für Caroline, die Entdeckerin, erhalten blieb. Und das in London, einer Hauptstadt Europas, wo normalerweise jeder Quadratzentimeter verbaut wird.

    Im ganz gefälligen Anhang gibt es dann noch ein paar Giftrezepte und auch Ungiftiges zum Nachbauen, wie z. B. Shortbread.

    Fazit: Ein unrealistischer, über-konstruierter Schmöker, möglicherweise als nette, anspruchslose Sommerlektüre geeignet. Warum dieses Buch schon in elf Sprachen übersetzt wurde, ist mir ein Rätsel.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wanderer of words, 29.01.2023

    Als eBook bewertet

    Logiklücken, naive und dämliche Protagonistinnen, enttäuschend

    Ich hatte mir vom Buch so viel erwartet. Der Klappentext konnte mich sofort packen und versprach eine tolle Idee und spannende Lesestunden. Geblieben ist am Ende nur eine ziemliche Enttäuschung über ein Buch das mir an manchen Stellen sogar auf die Nerven gegangen ist. Da ich keine Kritik äußern möchte, ohne ein paar Beispiele zu nennen, sind in den folgenden Abschnitten Spoiler nicht zu vermeiden.

    Größte Schwachstelle waren in meinen Augen die unglaublich naiven Protagonistinnen. Viele ihrer Handlungen waren wenig verständlich bis hin zu absolut unlogisch. An einigen Stellen sollte damit vermutlich Spannung erzeugt werden, doch ich hätte mir gewünscht dass der Spannungsaufbau nicht aus Dummheit und Unfähigkeit der Protagonistinnen entstanden wäre. Die Autorin hat hier leider die Möglichkeit vergeben ein starkes Frauenbild zu zeichnen.

    Den Handlungsstrang um Caroline und ihren Mann fand ich anstrengend zu lesen. Wie sie die Apotheke gefunden hat wirkte zu konstruiert und ihr Umgang mit dem Fund war, gerade als Historikerin, ziemlich abstrus. Dazu kam Carolines wehleidige und theatralische Art, die mir schnell auf die Nerven ging. Bei jeder Kleinigkeit reißt sie die Augen auf, hebt die bebende Hand vor den Mund oder wird blass.

    Nella und Eliza waren zwar ein grundsätzlich interessanterer Ansatz, aber vor allem bei Nella drehten sich die Gedanken sehr bald um immer dieselben Fehler und Probleme aus ihrer Vergangenheit. Diese ständigen Wiederholungen waren irgendwann sehr ermüdend. Nella hat zwar gute Absichten, ist aber absolut gutgläubig beim Verkauf ihrer Gifte. Es reicht ein Zettelchen mit ein paar Andeutungen und schon hilft sie zu morden. Zusätzlich ist ein Teil von Nellas Handeln einfach dämlich. Da mischt sie für halb London tödliche Tränke und notiert dann in einem Buch ganz genau, welche Frau welches Gift für welchen Mann erhalten hat. Natürlich alles ordentlich mit Datum versehen, so dass man den Todeszeitpunkt sofort mit dem gekauften Mittelchen in Verbindung bringen könnte. Ihre Begründung dafür ist wenig sinnvoll, das Büchlein aber nötig um die Handlung voranzutreiben.

    Fazit
    Zu wenig Glaubwürdigkeit und Tiefe bei der Handlung und unnötig naive Protagonistinnen. Die ganze Geschichte entwickelte sich eher zäh und konnte mich nur zu selten in ihren Bann ziehen. Die wenigen spannenden Punkte waren zu schnell und einfach gelöst, nur ein paar Plottwists funktionierten gut.
    Schade, die Idee war super, aber die Umsetzung leider wenig gelungen.

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  • 2 Sterne

    R.S., 20.07.2022

    Als Buch bewertet

    Missratene Mixtur

    Der Inhalt von „Die versteckte Apotheke“ klingt zunächst vielversprechend. Erzählt wird die Geschichte mittels zwei Zeitsträngen, einen in der Vergangenheit und einen in der Gegenwart. Im 18. Jahrhundert treffen wir auf Nella, eine Apothekerin, die seit Jahrzehnten Giftmischungen herstellt. Frauen kommen zu ihr, wenn sie sich nirgendwo anders hinwenden können, und sie gibt ihnen Mixturen an die Hand, die ihre Probleme beseitigen. Als ein junges Mädchen namens Eliza ihren Laden betritt, setzt das eine Kette von Ereignissen in Gang, von denen es kein Zurück mehr gibt. In der Gegenwart folgen wir der Geschichtsliebhaberin Caroline, die in London Urlaub macht und auf die Spur der Apothekerin Nella kommt.

    Ich erhoffte mir eine spannende und interessante Geschichte über drei außergewöhnliche Frauen mit Mystery-Elementen, doch leider wurde ich zutiefst enttäuscht. Die Geschichte konnte mich zu keinem Zeitpunkt in ihren Bann ziehen, noch empfand ich sie insgesamt als spannend.
    Mein größtes Problem hatte ich mit den zwei Zeitebenen. Bei zwei Zeitebenen besteht immer die Gefahr, dass eine von ihnen überzeugender sein könnte als die andere und genau das ist hier definitiv passiert. Die Handlung mit Nella und Eliza steht im Mittelpunkt des Romans und war deutlich die faszinierendere von beiden. Aber selbst diese wurde schnell schwerfällig und eher langweilig. Es fühlte sich an, als würden die aufregenden Momente zu schnell und zu einfach gelöst und die weniger interessanten dafür in die Länge gezogen.
    Völlig unnötig war in meinen Augen Carolines Geschichte in der Gegenwart. Ich wurde zu keinem Zeitpunkt warm mit ihr, sie war mir vor allem anfangs zu weinerlich, noch verstand ich ihre Motivation hinter ihren Handlungen. Meiner Meinung nach hätte die Handlung davon profitiert, wenn Carolines Handlungsstrang komplett weggelassen worden wäre und sich die Handlung nur auf Eliza und Nella fokussiert hätte, so hätte die Geschichte der beiden auch mehr an Tiefe und Plausibilität gewonnen. Nämlich viele Handlungspunkte machten für mich einfach keinen Sinn und wirkten zu konstruiert.

    „Die versteckte Apotheke“ ist für mich leider eine große Enttäuschung und ein Beispiel für ein Buch, das zu viel versprochen und zu wenig geliefert hat.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Birgit S., 21.07.2022

    Als Buch bewertet

    Gute Zutaten, schlechtes Ergebnis

    Eine vergessene Geschichte. Ein geheimes Netzwerk von Frauen. Ein Vermächtnis aus Gift und Rache. Willkommen in „Die versteckte Apotheke“.

    "Die versteckte Apotheke" von Sarah Penner erzählt die Geschichte zwischen drei verschiedenen Frauen (Nella, Eliza und Caroline) in der Vergangenheit und der Gegenwart und über welches Geheimnis sie miteinander verbunden sind. Ende des 18. Jahrhunderts begegnet man Nella, einer Frau, die eine Apotheke führte und nebenbei Giftmischungen für Frauen in Not herstellt und Eliza, eine junge Kundin von ihr. 200 Jahre später folgt man Caroline, die während eines Aufenthalts in London ebenjene Giftmischung entdeckt und daraufhin beginnt, Nachforschungen zu betreiben, was es mit dem Fläschchen auf sich hat. Nach und nach wird so das Geheimnis um die versteckte Apotheke aufgedeckt.

    Klingt geheimnisvoll, mysteriös und spannend. War es für mich aber leider nicht.

    Von den zwei Zeitebenen gefiel mir die im 18. Jahrhundert um Nella und Eliza besser als die in der Gegenwart mit Caroline. Caroline empfand ich als nervig und sie trug auch nicht wirklich was zum Mysterium um die versteckte Apotheke bei. Die Idee einer versteckten Apotheke, die nur Frauen bedient, fand ich vielversprechend, aber letztendlich gab es in diesem Buch zu viele Dinge, die sich für mich unglaubwürdig oder abwegig anfühlten. Gründe hierfür sind zum einen, dass die Hauptcharaktere unentwickelte Hintergrundgeschichten und Charaktermotivationen aufweisen, sie werden nur angerissen, obwohl Potenzial für mehr Tiefe vorhanden gewesen wäre und dass zum anderen die Handlung an sich zu konstruiert wirkte. Auch der Spannungsbogen litt deutlich darunter, so wurden gefährlichere Situationen schnell aufgelöst und vieles hat sich einfach zu nahtlos zusammengefügt.

    Leider war das Buch nicht mein Fall und eine Enttäuschung für mich.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chrissi die Büchereule, 31.10.2022

    Als Buch bewertet

    Mich hat das Cover total angesprochen, ich wollte wissen was es mit der versteckten Apotheke auf sich hat. Das Thema ein versteckter Frauenbund, der die Frauen aus brenzlichen Situationen und Gewalt
    rausholte, fand ich sehr interessant und wollte mehr darüber wissen. Die Geschichte zeigt zwei Perspektiven auf die Gegenwart und die Vergangenheit, die Vergangenheit fand ich sehr spannend und diese ließ mich auch nicht los.

    Der Übergang zwischen den Perspektiven war nicht immer nahtlos, sodass es manchmal echt schwer war klarzukommen, wo man sich gerade befindet. In der Gegenwart war ich nicht so gerne da dies manchmal sehr langatmig war und ich öfter das Buch weglegen musste.

    Sehr gut fand ich die Idee zwei Frauen in verschiedenen Epochen zu zeigen, ihre Leben darzustellen, auch das historische Gefiel mir sehr gut, manchmal gab es auch Parallelen und ihre Geschichte zu erzählen. Obwohl mir etwas das tiefgründige viel und ich fand das sich Caroline nicht geöffnet hat , ich konnte nicht in ihre Seele blicken, was ich sehr an Charakteren Liebe. Sie wirkte für mich eher unnahbar, was es manchmal schwer war ihr zu folgen.

    Die Geschichte fing spannend an, hat aber im Laufe der Geschichte nachgelassen, es war ein guter Frauenroman, mit wichtigen Themen, mir hat etwas das Ausbauen der Geschichte und das unvorhersehbar der Handlungen gefehlt. Daher kann ich nur 2 1/2 Punkte geben.

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  • 2 Sterne

    Gavroche, 03.08.2022

    Als eBook bewertet

    Ein wunderschönes Cover, ein Klappentext, der mich sofort "packen" konnte. Eine Geschichte auf zwei Zeitebenen, drei Frauen, ein Geheimnis, nein, vermutlich mehr als eines. Klingt alles sehr gut. Caroline will eigentlich in London ihren 10. Hochzeitstag feiern, landet aber alleine dort und findet eine altes Glasfläschchen. Sie will unbedingt die Geschichte dahinter ergründen und begibt sich auf Spurensuche. Die zweite Zeitebene spielt am Ende des 18. Jahrhunderts, wo Nella eine Apotheke nur für Frauen führt, die allerdings nicht das Ziel halt zu heilen. Eliza kommt mit einem Auftrag ihrer Herrin in diese Apotheke.
    Auch dies eigentlich spannende Grundbedingungen. Aber Caroline mochte ich einfach nicht und sie war außerdem viel zu naiv. Dafür, dass sie einen Abschluss in Geschichte hat, weiß sie erschreckend wenig und verhält sich falsch. Und dann fallen ihr die Ergebnisse quasi in den Schoß. Bei ihrer Entdeckung verhält sie sich auch sehr unprofessionell. Auch ihre Beziehungsprobleme konnten mich nicht so sehr berühren. Den Part aus der Vergangenheit mochte ich am Anfang lieber, aber dann zog es sich doch zu sehr und es passierte einfach zu wenig. Ich vermute, meine Ansprüche an dieses Buch waren einfach zu hoch und ich sehr kritisch. Aber Geschmäcker sind ja unterschiedlich.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 22.07.2022

    Als Buch bewertet

    Die Historikerin Caroline wollte ihren 10jährigen Hochzeitstag mit ihrem Mann gemeinsam in London verbringen, stattdessen reist sie nach einer Enttäuschung alleine in die englische Hauptstadt. Auf ihre geplante Tour hat die junge Frau nun keine Lust mehr, stattdessen stößt sie durch Zufall auf eine Gruppe Menschen die an der Themse "mudlarking" betreiben. In Caroline kommt die Abenteuerlust von früher zum Vorschein und als sie tatsächlich eine kleine Glasfiliole im Sand findet, möchte sie gerne wissen was es damit auf sich hat und macht sich auf die Spur in die Vergangenheit...

    London im 18. Jahrhundert ist die Apotheke von Nella einigen wenigen, unglücklichen Frauen ein Begriff. Sie wissen um das Versteck hinter dem leeren Raum und was Nella dort anrührt. Als ein kleines Mädchen in die Tür tritt um für ihre Herrin eine Bestellung aufzugeben ahnt Ella noch nicht, dass sich damit ihr ganzes Leben ändern wird und sie in große Not gerät...

    Dieses Buch ist wirklich etwas Besonderes für Jeden, der sich schon einmal gefragt hat welchen Schatz ein alter Dachboden voller verstaubter Dinge bereit hält oder welches Geheimnis sich hinter einem Gegenstand oder einem unleserlichen Schriftstück verbirgt. Hier kann sich der Leser gemeinsam mit Carloline auf die Suche machen und in die Vergangenheit eintreten...es gibt alte Bücher, Glasbehältnisse mit den merkwürdigsten Dingen, der Tod in verkorkter Form und andere Geheimnisse zu entdecken und es gibt sogar einen Hauch von Geistern und Magie zwischen den Zeilen!

    Lange hat mich ein Buch nicht mehr so in seinen Bann ziehen und mich fesseln können. Ich habe in jeder freien Minute gelesen, weil ich wissen wollte wie es weiter geht! Der Schreibstil ist einfach wunderbar. Leicht zu lesen und dennoch geheimnisvoll und voller Spannung. Die Protagonisten hatte ich sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart schnell lieb gewonnen und habe meinen Entdeckergeist richtig neu gespürt! Das Buch verleitet einen auf Abenteursuche zu gehen und magische neue Geschichten zu finden.

    Ich war sehr begeistert von diesem Buch und kann nur eine dicke Leseempfehlung für alle Interessierte aussprechen!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    alekto, 26.07.2022

    Als eBook bewertet

    Eine Gifte mischende Apothekerin im 18. Jahrhundert und eine Hobby-Historikerin, die ihre Geheimnisse entdeckt

    Nella Clavinger führt Ende des 18. Jahrhunderts eine Apotheke in London, die so gut versteckt ist, dass nur Eingeweihte sie finden können. Diese Apotheke hat Nella von ihrer früh verstorbenen Mutter geerbt, deren Bestand an Tinkturen, Salben und Tees speziell auf die Beschwerden von Frauen zugeschnitten gewesen ist, da sie in ihrer Apotheke nur Frauen behandelt hat. Nella hat dieses Sortiment - geprägt von ihren eigenen schlimmen Erfahrungen mit einem Mann namens Frederick, der ihr Vertrauen ausgenutzt und sie betrogen hat - um Gifte erweitert. Denn sie hilft den Frauen, die keinen anderen Ausweg sehen, als sich mit Hilfe von Nellas Wissen um giftige Kräuter, Pflanzen oder Tiere, die einen natürlichen Tod nahelegen, von ihren sie misshandelnden Vätern, Brüdern, Ehemännern oder Söhnen zu befreien. Nellas neueste und jüngste Kundin ist Eliza Fanning, die von ihrer Herrin geschickt wurde, Gift zu besorgen, dass ihren Herrn beim Frühstück töten soll. Doch welche Herrin schickt ein erst zwölf Jahre altes Kind mit so einem Auftrag in Nellas gut verborgene Apotheke?

    "Die versteckte Apotheke" wird abwechslungsreich von Sarah Penner auf zwei Zeitebenen erzählt, wobei sich der Roman insgesamt nur über einen Zeitraum von wenigen Tagen im Februar 1791 bzw. in der Gegenwart erstreckt. Die Ereignisse werden aus verschiedenen Perspektiven geschildert, die neben der Sicht von Apothekerin Nella und der jungen Eliza Ende des 18. Jahrhunderts auch die von Caroline Parcewell in der Gegenwart umfassen.
    Caroline ist anlässlich ihres zehnjährigen Hochzeitstags in London. Doch da sie kurz vor der Abreise herausgefunden hat, dass ihr Mann James sie mit einer Kollegin betrogen hat, ist sie nun allein in London und macht sich aufgrund ihrer ausbleibenden Periode Sorgen schwanger zu sein. Caroline, die einst Geschichte studiert hat, hat ihre eigenen Träume aufgegeben, als ihr Mann eine Stelle in Ohio bekommen hat. Damit er sich auf seine Karriere konzentrieren kann, arbeitet sie im Betrieb ihrer Eltern, was ihr ein sicheres Einkommen garantiert.

    Die erste Hälfte des Romans, in der ich viele Entwicklungen bereits zuvor habe kommen sehen, ist für mich durch die detailverliebten Beschreibungen von Sarah Penner geprägt gewesen, die London im Jahre 1791 vor meinem inneren Auge haben lebendig werden lassen. So konnte ich mir die Straßen Londons, auf die eine Karte zu Beginn des Romans einstimmt, aber auch das Haus, in dem Eliza angestellt ist, und besonders das kleine, geheime Apothekenzimmer von Nella gut vorstellen. Faszinierend ist es für mich gewesen diese versteckte Apotheke durch die staunenden Kinderaugen von Eliza zu erkunden. Da Eliza ein so ein aufgewecktes und wissbegieriges Mädchen ist, hat sie sich von ihrer Neugierde hinreißen lassen. Indem sie ihre Furcht vor den Giften beiseite geschoben hat, konnte sie all die Fragen stellen, die sie zu den sonderbaren Substanzen, Pulvern und Tinkturen von Nella hatte, die sich in verschiedenen Gläsern und Tiegeln verbargen, und das neu gewonnene Wissen wie ein Schwamm aufsaugen.
    In den Kapiteln, die die Gegenwart betreffen, lebt die erste Hälfte der versteckten Apotheke von Carolines wiederentdeckter Begeisterung für Geschichte. Caroline, die einen Bachelor in Geschichte hat, wollte sich eigentlich für das Master Programm in Cambridge bewerben, bevor ihr die Karrierepläne von James einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Doch als Caroline allein in London ist, um Abstand zu James und Zeit für sich zu haben, findet sie beim Mudlarking ein kleines, altes Apothekerglasfläschchen, auf dem ein Bär abgebildet ist, und entdeckt ihre alte Leidenschaft wieder, wenn sie ihre Recherchen in der British Library startet und dort u.a. alte Karten studiert. Beim Mudlarking wird bei niedrigem Wasserstand der Themse im Schlamm nach historischen Artefakten gesucht. Aber da der Schlamm der Themse nicht umgegraben werden darf und so nur gefunden werden kann, was an der Oberfläche sichtbar ist, gleicht die Suche eher einem Glücksspiel und hat einen Hauch von Schicksal.
    Die zweite Hälfte des Romans, in der das Erzähltempo von Sarah Penner deutlich angezogen wurde, hat mich dann mit ihren überraschenden Wendungen im 18. Jahrhundert und unerwarteten Entwicklungen in der Gegenwart überzeugt. Dabei sind die Wechsel zwischen den Zeitebenen so geschickt gewählt, dass in der Gegenwart keine Ereignisse der Vergangenheit vorweg genommen werden.

    Stark sind die Szenen, in denen Sarah Penner beschreibt, wie Frauen unter ihren Männern zu leiden haben. Elizas Erlebnisse, die ihre Herrin und sie zu einem Mord treiben, sind durch ihr junges Alter und die dadurch bedingte unschuldige Naivität umso bedrückender. Auch die Geschichten der anderen Frauen, die Hilfe bei der Gifte mischenden Apothekerin Nella suchen, sind oft nicht weniger tragisch als Elizas oder ihre eigene. Intensiv schildert die Autorin, wie Nella hintergangen und in welcher Weise ihr geschadet wurde, als ihr Vertrauen missbraucht wurde. Und Nella erkannte, dass all diesen Geschichten gemein ist, dass sie stets mit dem Vertrauen einer Frau in einen Mann beginnen und nie gut enden. Aber das den Frauen durch Männern zugefügte Leid beschränkt sich nicht auf das 18. Jahrhundert, sondern erstreckt sich bis in die Gegenwart.
    In diesem Zusammenhang hat mir die Entwicklung, die Caroline in diesem Roman durchläuft, besonders gut gefallen. Zu Beginn wirkte Caroline gerade im Vergleich zur durch Gift mordenden, Männer strafenden Apothekerin Nella sowie zur aufgeweckten Sympathieträgerin Eliza ein wenig blass. Da stand sie zu sehr im Schatten ihres Ehemanns James, von dem sie sich ihr Leben diktieren ließ. Sie hat ihre Träume aufgegeben, um Zuhause die Frau zu sein, die James haben wollte, und sonst im Betrieb ihrer Familie einer Arbeit nachzugehen, die sie nicht mochte, aber den Vorstellungen von James entsprach. So habe ich Carolines Entwicklung vom Charakter, der kaum als eigenständiges Individuum wahrzunehmen gewesen ist, hin zu der Frau, die wieder zu sich findet und für sich selbst einsteht, indem sie ihre beiseite geschobenen Interessen und vergessenen Leidenschaften wiederentdeckt, als beachtlich empfunden.

    Von mir gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung für die versteckte Apotheke, die mich als wunderbar geschriebener, dicht erzählter Roman voller detailverliebter Beschreibungen, die sich dem Leben normaler Menschen im Londons des 18. Jahrhunderts und einer besonderen Apothekerin und Giftmischerin widmen, überzeugt hat. Als historischer Roman, der vom alten Apothekenschwur eingeleitet wird, wird dieser abgerundet von einem Nachwort der Autorin zur historischen Einordnung von Giftmorden, einer Auflistung giftiger Pflanzen (samt Anwendungshinweisen) und einer Auswahl an Rezepten von Hausmitteln. Zudem liest sich dieser Roman für mich als starkes Plädoyer an jede Frau, Vertrauen in sich selbst zu haben und so mutig zu sein, seinen eigenen Weg zu gehen, um seinen Träumen zu folgen.

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  • 5 Sterne

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    Azyria Sun, 14.07.2022

    Als Buch bewertet

    Gefährliche fesselnd und vertrauensvoll verräterisch

    Worum geht’s?
    London 1791: Nella führt eine geheime Apotheke. Ihr Ziel ist es, Frauen zu helfen. Ehefrauen, die gewalttätige Ehemänner haben, Dienerinnen mit übergriffigen Herren. Und wie geht das besser, als diese Männer aus dem Weg zu schaffen? Doch als die kleine Eliza in ihr Leben tritt, droht das geheime Geschäft aufzufliegen.

    Meine Meinung:
    „Die versteckte Apotheke“ ist der Debütroman von Sarah Penner und ich war absolut hingerissen. Zunächst die Aufmachung des Buches – nicht nur der Umschlag, auch das Buch selbst sind farbenprächtig bedruckt und absolute Hingucker. Am Ende des Buches Rezepte und eine Auflistung von Giften. Dann der Schreibstil: Aus der Perspektive von Eliza und Nella im Jahr 1791 und aus der Perspektive von Caroline in der Gegenwart erzählt Sarah Penner eine mitreißende Geschichte über Vertrauen und Verrat und nimmt uns mit in die Welt der Heilkräuter und Gifte. Die Beschreibungen der Menschen, Orte und Szenen sind so authentisch und lebendig, als wäre ich selbst dort gewesen.

    Die Autorin hatte mich direkt, als Caroline beim sog. mudlarking eine alte Apothekerflasche mit einem kleinen eingeritzten Bären darauf gefunden hatte. Caroline, die Frau, die statt ihre eigenen Wünschen zu erfüllen, für ihren Mann ein sicheres und stabiles Leben gewählt hat und deren Welt nach dem Betrug ihres Mannes zusammengestürzt ist. Diese kleine Flasche hat ihr geholfen, sich selbst zu finden und das zu tun, was sie wirklich möchte. Und ganz ehrlich? Als sie die ersten Recherchen zu der Flasche angestellt hatte, hatte auch ich Feuer gefangen. Ich wollte unbedingt mehr über die Geschichte dahinter herausfinden. Dazu die Kapitel aus Sicht von der Apothekerin Nella und der kleinen Eliza, die zwei Frauen, die hinter der Flasche stehen; einfach die perfekte Aufmachung für einen Roman, der aus der Gegenwart heraus ein Geheimnis der Vergangenheit enthüllt!

    Und eines verbindet diese drei Frauen über all die Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg: Ein Verrat, der durch das Vertrauen, das man zuvor in einen Menschen hatte, alles ändert. Carolines Kinderwunsch, der auch in Nella lebt, hat mich bewegt. Und parallel zu Carolines Recherchen das Leben von Nella und Eliza begleiten zu dürfen, hat das Buch noch fesselnder gestaltet. Es gab emotionale Momente, es gab spannende Momente und für mich war dieser Roman ein absoluter Pageturner. Zu gerne wäre ich nochmal in der Gegenwart in die Apotheke gegangen, um noch mehr herumzustöbern und herauszufinden. Und zu gerne würde ich wissen, was aus Nella und Eliza geworden ist. Was aus Caroline werden wird. Genau das ist es, was einen hervorragenden Roman ausmacht: Dass man sich mit den Protagonisten verbunden fühlt, dass die Autorin diese Begeisterungsfähigkeit in einem weckt und dass man, auch nachdem das Buch zu Ende ist, noch mehr erfahren möchte. Das alles habe ich in diesem Buch gefunden und daher eine absolute, von Herzen kommende, sehr begeisterte Leseempfehlung von mir!

    Fazit:
    Mit ihrem Debütroman „Die versteckte Apotheke“ hat Sarah Penner mich absolut begeistert. Also Caroline die Apothekerflasche beim mudlarking gefunden hat und ihre Recherchen begann, war ich Feuer und Flamme und hätte am liebsten mitrecherchiert. Dazu die Kapitel aus Sicht der Apothekerin Nella und der kleinen Eliza aus dem Jahr 1791, welche die Geschichte hinter dem Fläschchen erzählt haben. Der Ausflug in die Apotheke – in die ich zu gerne nochmals gegangen wäre um herumzustöbern. Und das Schicksal der drei Frauen, die – obwohl einige Jahrhunderte auseinander - durch Verrat und Vertrauensbruch doch verbunden waren. Damit hat Sarah Penner einen wirklich zauberhaften aber auch spannenden Roman geschrieben, der für mich alle Elemente eines herausragenden Buches enthält. Ich war gefesselt, ich konnte mich mit Caroline identifizieren, ich wollte mehr über Nella und Eliza erfahren. Das Buch hat mich mitgerissen und meine Neugier geweckt. Ein absoluter Pageturner!

    5 Sterne für dieses wundervolle Buch über Heilkräuter, Gifte und die Stärke der Frauen!

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    Marina D., 07.09.2022

    Als eBook bewertet

    1791 - Nella ist eine einsame Frau, die die Apotheke ihrer Mutter übernommen hat. Von ihr hat sie alles gelernt, was sie über Medizin wissen muss und noch mehr. Nella konnte den Tod ihrer Mutter nie richtig verarbeiten, sie fühlt sich vom Glück verlassen. Ihren Lebenssinn sieht sie darin, anderen Frauen zu helfen, auf unterschiedliche Arten. Sie kennt sich aus und weißt auch, wie schnell ein Wirkstoff, der eigentlich heilt, eine ganz andere Wirkung hat - den Tod. Die richtige Menge in Lebensmittel gemischt und niemand wird rausfinden, was wirklich passiert ist.
    So sitzt sie in ihrem kleinen Kämmerchen und wartet auf verzweifelte Frauen, die aus den unterschiedlichsten Gründen die Männer in ihrem Umfeld töten müssen.
    Das alles geht lange gut, bis die kleine Eliza bei ihr einkauft und immer wieder auftaucht. Das zwölfjährige Mädchen möchte von ihr lernen und ihr helfen und auch Nella ist irgendwie angetan von ihr, auch wenn sie es nicht möchte. Bis ein blöder Fehler passiert und die beiden um ihre eigene Sicherheit bangen müssen.

    “Es bestand absolut kein Zweifel daran, dass ich eines Tages den Laden meiner Mutter übernehmen und ihr Vermächtnis zum Wohle der Frauen fortführen würde. Es war niemals meine Absicht, ihr Erbe zu beschmutzen – es zu verderben und zu beflecken.”

    In der Gegenwart begleiten wir Caroline. Die junge Frau haut gerade erfahren, dass sie von ihrem Mann James betrogen wurde. Ihren zehnten Hochzeitstag wollten sie eigentlich gemeinsam in London verbringen, doch nach all dem Stress ist sie allein gefahren, um einen klaren Kopf zu bekommen. James kann das nicht ganz so gut respektieren, allgemein scheint sie sich in den letzten Jahren zu sehr nach ihm gerichtet zu haben. Beim Mudlarking, einer Schatzsuche im Uferschlamm, bei der sie spontan teilnimmt, findet sie ein kleines Fläschchen, das sehr alt zu sein scheint. Auch die besondere Gravur macht sie neugierig. Caroline, die bevor sie sich entschieden hat James zu heiraten und im Familienbetrieb zu arbeiten, Historikerin werden wollte, geht dem Rätsel nach und findet dabei neben einer neuen Freundin, einige lange verborgene Geheimnisse.

    “Hier in London, auf dieser besonderen Reise anlässlich unseres Hochzeitstags, musste ich herausfinden, was ich wirklich wollte und ob zu dem Leben, das ich mir vorstellte, immer noch James und die Kinder gehörten, die wir uns gewünscht hatten.”

    Ich war ziemlich überrascht davon, wie schnell ich in die Geschichte eintauchen konnte und dass es mit jeder Seite intensiver wurde. Sarah Penner macht hier verdammt viel richtig. Realistischen Charakteren, mit denen man einfach mitfühlt. Ein flüssiger Schreibstil, der durch die Geschichte fliegen lässt und eine spannende Story, die fesselt.
    
Wir erleben die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven und lernen dadurch die einzelnen Protagonistinnen natürlich noch mal tiefer kennen. Ich liebe Geschichten über starke Frauen, vor allem, wenn sie einander helfen, und das ist hier immer wieder passiert. Mich haben die Schicksale sehr bewegt und auch die Sprünge zwischen den Zeiten haben gut funktioniert.

    Zu Beginn des Buches gibt es eine wunderschöne kleine Karte des alten Londons, am Ende erfahren wir noch mal was über einige der Gifte und bekommen Rezepte, zum Beispiel das Mönchsbalsam gegen Stiche. Das alles rundet diese wunderschöne Geschichte für mich komplett ab,

    Träume, die gar nicht die eigenen sind. Gefühle und Wünsche, die lange verdrängt wurden und Geheimnisse, die nicht für immer verborgen bleiben können. Die versteckte Apotheke bietet unheimlich viel, ohne dabei überladen zu wirken und macht einfach Spaß. Es wird keine Überraschung sein, dass ich das Buch total gern gelesen habe und euch nur ans Herz legen kann.

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    Claudia S., 16.07.2022

    Als Buch bewertet

    Das hellblaue Fläschchen

    Caroline und James Parcewell wollten eigentlich in London ihren zehnten Hochzeitstag feiern, aber Caroline hat die Reise alleine angetreten. Für James hat sie nach der Hochzeit ihre Doktorarbeit aufgegeben und einen Job angenommen, der sie nicht so ausfüllt, wie sie das gern hätte. Und nun stellt sie fest, dass er ihr Vertrauen missbraucht hat. Auf einer Mudlarking-Tour findet sie ein kleines hellblaues Fläschchen. Auf ihrer Recherche, woher es wohl stammt, lernt sie viel über sich selbst, eine ganz besondere Apothekerin aus dem Ende des 18. Jahrhunderts und eine neue Freundin kennen. All dies führt sie zu einer erstaunlichen Erkenntnis.

    Wer solch ein Erstlingswerk abliefert, der wird noch einige Bücher schreiben, die die Bestsellerliste stürmen! Wow! Obwohl ich kein großer Fan von historischen Romanen bin, hat mich hier der historische Teil absolut in seinen Bann gezogen und verzaubert. Sarah Penner hat mit Nell, Eliza, Caroline und Gaynor nicht nur vier starke, besondere und wunderbare Frauen geschaffen, sondern ihnen mit diesem Buch auch ein Denkmal gesetzt. So feiert man Frauen auf schöne Art, auf gute Art, ganz ohne Wutgeschrei und Männerhass! Und das, obwohl sich hier die Männer definitiv nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben und fast alle hassenswert sind.

    Ich habe mich in beiden Zeiten super zurechtgefunden. Die Zeiten- und Perspektivwechsel haben mir keinerlei Probleme bereitet. Der Lesefluss wurde nicht unterbrochen – im Gegenteil, hier hat genau dieses Stilmittel den Spannungsbogen super gut oben gehalten. Caroline entwickelt sich in ihrer Zeit in London sehr, aber auch Eliza sieht man vom Kind zur jungen Frau werden und Nella erlebt ebenfalls in diesen wenigen Tagen eine enorme Wandlung.

    Es gibt ein paar Wendungen, die vielleicht ein bisschen sehr glücklich laufen, aber für meinen Geschmack extrem gut gemacht und gelungen sind. Alles ist in sich stimmig, auch wenn es ein, zwei Punkte gibt, die ich mir anders gewünscht hätte. Doch gerade, dass Sarah Penner diese Punkte anders verlaufen ließ, machen sie realitätsnah und glaubwürdig. Und dennoch gibt es in diesem Buch auch noch eine feine Prise Magie. Mir gefällt das sehr – auch wenn diese Dinge nicht wirklich realitätsnah sind.

    Die Autorin hat es geschafft, beiden Zeitebenen einen eigenen Flair zu verleihen und die Figuren jeweils sehr stimmig handeln, denken und reden zu lassen. Auch wenn diese Frauen eine wunderbare Solidarität zeigen, für ihre Rechte und ihr Glück kämpfen und mit Männern ein klein wenig auf Kriegsfuß stehen, Pech hatten, so ist die Story nicht darauf ausgelegt, die Männer grundsätzlich schlecht zu machen. Aber sie hat das Zeug, Frauen Mut zu machen. Und das ist schön!

    Ich flog nur so durch die Seiten und fühle mich nach dem Lesen bereichert. Besonders Eliza und Nella werden noch lange in meinem Herzen sein, aber auch an Caroline werde ich öfter denken. Ich bin gespannt, ob die Autorin eine neue Idee hat, die mich ebenso begeistert. Für ihren Erstling gebe ich ihr jedenfalls fünf blitzblank polierte Sterne!

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    Klaraelisa, 24.09.2022

    Als Buch bewertet

    Plädoyer für ein selbstbestimmtes Leben
    Sarah Penner erzählt in ihrem Roman “Die versteckte Apotheke“ auf zwei Zeitebenen die Geschichte von drei Frauen. Das verbindende Element ist die in Vergessenheit geratene Apotheke, die Nella Clavinger im 18. Jahrhundert von ihrer Mutter übernommen hat. Da der Mann, den sie liebte, ihr großes Leid zugefügt hat, beschließt sie, sich an ihm und an anderen Männern zu rächen, die ihren Frauen Gewalt in jeder Form antun. Damals konnte eine Frau ihren Mann nicht einfach verlassen oder sich scheiden lassen. Nella verkaufte nicht nur Medizin, sondern auch alle Arten von Giften, was sich schnell herumsprach. Lange blieb sie unentdeckt. Als jedoch die 12jährige Magd Eliza für ihre Herrin das bestellte Gift abholt, das die Geliebte ihres Mannes bei einem Fest töten soll, laufen die Dinge aus dem Ruder. Nella und Eliza müssen vor der Polizei fliehen.

    Über 200 Jahre später fliegt Caroline Parcewell allein nach London, wo sie eigentlich mit ihrem Mann James den 10. Hochzeitstag begehen wollte. Kurz vorher hat sie entdeckt, dass ihr Mann eine Affaire mit einer Kollegin hat. Sie will nun allein herausfinden, wie sie mit der Situation umgehen soll. Dann schließt sie sich einer mudlarking-Gruppe an, die in der Themse nach alten oder wertvollen Dingen sucht, und findet im Uferschlamm ein altes Gefäß, das offensichtlich aus einer Apotheke stammt. Sie recherchiert in einer Bibliothek und mit Hilfe der Bibliothekarin findet sie immer mehr Details, die sie schließlich zu der verborgenen Apotheke führen. Bevor sie im versteckten Hinterzimmer das Zubehör und die Notizen der Apothekerin findet, hat sie mehrere Straftaten begangen, aber sie ist in ihrem Forschungsdrang nicht mehr zu bremsen. Immerhin ist sie studierte Historikerin. Durch ihre Recherchen wird ihr bewusst, in welchem Maße sie wichtige Seiten ihrer Persönlichkeit verdrängt und vergessen hat, welche Möglichkeiten sie unter dem Einfluss ihres Mannes ungenutzt ließ und wie sehr sie die Büroarbeit auf der Farm ihrer Eltern all die Jahre gelangweilt hat. Als ihr Mann um Versöhnung bemüht in London auftaucht, steht ihr Entschluss fest: Nie wieder wird sie ein fremdbestimmtes, angepasstes Leben führen. Nie wieder wird sie tun, was sie tun sollte, nur noch, was sie selbst tun will.

    Der gut lesbare Roman enthält im letzten Teil unrealistische Elemente, die an Märchen erinnern, aber gut zum historischen Teil der Geschichte passen. Positiv bleiben mir die drei Frauenporträts – Nella, Eliza, Caroline – als Beispiel für Solidarität und Empathie unter Frauen im Gedächtnis. Mir hat der Roman gut gefallen, und ich empfehle ihn ohne Einschränkung.

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    Nini Ste, 19.08.2022

    Als Buch bewertet

    ,, Die versteckte Apotheke " von Sarah Penner hat michvin den Bann gezogen.  

    Schon das Buchcover hat mir als Apothekerin so gut gefallen,  daß ich unbedingt die Geschichte der Apotheke lesen musste. Geheimnisvolles Blau,   das Apothekerfläschen und die Blüten als Kontrast finde ich sehr gut gelungen und passend.  

    Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebebenen in London.. Aus Sicht der drei Protagonistinnen, Nella und Eliza  , im Jahr 1791  , und Caroline in der Gegenwart wird das Geheimnis um die Apotheke erzählt.  

    Nella hat die Apotheke ihrer Mutter nach deren Tod übernommen.  Sie arbeitet im Geheimen, da sie Frauen hilft , sich von Männern  zu befreien.  So kommen Ehefrauen,  Dienstmädchen und Mägde zu ihr , um sich Gift zu besorgen.  Ihr eigenes Schicksal hat sie dazu gebracht.  Eines Tages kommt Eliza , ein 12jähriges Dienstmädchen im Auftrag ihrer Herrin zu ihr. Sie ist wissbegierig,  ähnlich wie Nella es selbst als Kind war, und sie freunden sich an. Obwohl die Apothekerin zunächst keinen engeren Kontakt zu irgendjemanden will. Doch weil sie selbst nicht ganz gesund ist, nimmt sie Elizas Hilfe an. 

    In der Gegenwart reist Caroline nach London,  um Abstand zu ihrem Ehemann zu bekommen,  der sie betrogen hat. Beim ,,mudlarking" findet sie, studierte Historikerin , ein altes Apothekerfläschen.  Sie möchte herausfinden,  was es mit diesem Fläschchen auf sich hat und macht sich auf die Suche nach der Geschichte dazu. 

    Alle drei Protagonistinnen machen im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch, die mich berührt und auch überrascht hat. Ich habe mit Nella und Eliza gebangt und mich über ihre Verbundenheit gefreut.  Mit Caroline habe ich  recherchiert und das Kribbeln nach dem Geheimnis gespürt . 

    Sarah Penner hat mit viel Geschick und guter Recherche die beiden Zeitebenen miteinander verwoben.  Sie beschreibt das alte London bildhaft,  mit seinen engen Gassen,  dem Geruch oder auch Gestank . Passend dazu ist auch der alte Stadtplan am Anfang des Buches. Ich konnte es mir alles sehr gut vorstellen,  auch das Arbeiten in der Apotheke,  mit den Gerätschaften und Substanzen ist ihr gut gelungen.  

    Sie hat drei sehr interessante Personen inklusive ihrer Lebensgeschichte geschaffen.  

    Der Text ist flüssig geschrieben,  lässt sich sehr gut lesen. Gerade der Wechsel der Zeitebebenen und der Perspektiven hat die Spannung durchgehend hoch gehalten.  

    Mein Fazit: Eine ganz klare Leseempfehlung für Liebhaber von spannenden Geschichten,  die in der Vergangenheit spielen und Bezug zur Gegenwart haben.  Das Buch ist für mich ein Highlight des Jahres!!!

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  • 5 Sterne

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    Magnolia, 23.07.2022

    Als Buch bewertet

    Wer kennt sie nicht, die Pflanzen, welche in der richtigen Dosierung verabreicht tödlich sind. Der Blaue Eisenhut sei erwähnt, den man tunlichst aus dem Garten verbannen sollte, sobald kleine Kinder herumlaufen. Alle Teile dieser so schön blühenden Pflanze sind giftig. Toxikologen waren erst Mitte des 19. Jahrhunderts in der Lage, Gift im Körper nachzuweisen.

    „Die versteckte Apotheke“ und Nella, ihre Inhaberin, existierten vor etwa 200 Jahren in London. Es war eine gut getarnte Geheimadresse, die all jene wussten, die einen unliebsamen, ja gewalttätigen Ehemann nicht mehr ertragen konnten. Frauen hatten keinerlei Rechte, waren dem Manne auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und so manch einer trieb es so weit, dass sein Weib sich nicht mehr anders zu helfen wusste, als ihn mithilfe eines von Nella gemischten Elixiers vom Leben in den Tod zu befördern. Von ihrer Mutter übernahm Nella die Apotheke. Manchmal las sie ihre Einträge, fein säuberlich vermerkt mit Namen, Datum und der verabreichten Arznei. Auch auf ihren Seiten notierte Nella harmlose und teuflische Substanzen, dahinter verbargen sich zuweilen dunkle Geheimnisse. Ein Zufluchtsort für Frauen war ihre Apotheke, kein Mann – bis auf einen – hat sich je hierher verirrt.

    Im Wechsel, auf zwei Zeitebenen, wird der Roman erzählt. Die Gegenwart verkörpert Caroline, eine junge Historikerin. Sie findet im Schlamm der Themse ein geheimnisvolles blaues Fläschchen, ein im Glas eingravierter kleiner Bär bringt sie auf Nellas Spuren. Nella und Caroline, zwei so unterschiedliche Frauen - und doch haben sie Gemeinsamkeiten. Sie sind ehrgeizig, habe ihre Ziele und Prinzipien, auch wenn es nicht immer danach aussieht.

    Mit Nella war ich sofort vertraut, auch die so junge Eliza hat mich tief berührt. Der alte Apothekerschwur "niemals Gift zu verabreichen..." gilt hier nur bedingt und doch habe mitgefühlt, habe jede Zeile ausgekostet. Bei Caroline dauerte es, sie war eher meine Nummer drei. Ihre Nachforschungen waren teilweise schon grenzwertig, um nicht zu sagen etwas weit hergeholt.

    Der Perspektivwechsel war sehr geschickt gemacht. Immer dann, wenn man mitfiebert, ob denn diese eine Sache gut ausgehen wird, sie sich durchschlängeln können, nicht entdeckt werden, wird vor- oder zurückgespult.

    Nella und Eliza waren meine sympathischen Helden, gefolgt von Caroline. Auch wenn ich von etwas "giftigeren" Charakteren umgeben, es moralisch nicht wirklich korrekt war, so habe ich diese "versteckte Apotheke" doch sehr genossen.

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  • 5 Sterne

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    Claudia S., 31.03.2023

    Als eBook bewertet

    Wenn die Vergangenheit spricht

    Caroline und James Parcewell wollten eigentlich in London ihren zehnten Hochzeitstag feiern, aber Caroline hat die Reise alleine angetreten. Für James hat sie nach der Hochzeit ihre Doktorarbeit aufgegeben und einen Job angenommen, der sie nicht so ausfüllt, wie sie das gern hätte. Und nun stellt sie fest, dass er ihr Vertrauen missbraucht hat. Auf einer Mudlarking-Tour findet sie ein kleines hellblaues Fläschchen. Auf ihrer Recherche, woher es wohl stammt, lernt sie viel über sich selbst, eine ganz besondere Apothekerin aus dem Ende des 18. Jahrhunderts und eine neue Freundin kennen. All dies führt sie zu einer erstaunlichen Erkenntnis.

    Der Plot ist einfach wunderbar und sehr schön aufgebaut. Die beiden Zeitebenen ergänzen sich zu einer runden Geschichte, die sehr bewegt und auch zeigt, wie sich die Rechte der Frauen im Laufe der letzten zweihundert Jahre geändert haben. Die vier Frauen, die diese Geschichte tragen, sind außergewöhnlich und können allesamt als Vorbild dienen. Man sieht ihre Entwicklung, die sehr stimmig ist. Gerade bei Eliza ist das Frauwerden sehr schön eingefangen. Caroline tut der Aufenthalt in London sichtlich gut und erlebt hier ebenfalls eine feine, aber wichtige Entwicklung.

    Durch das Buch ziehen sich auch ein Hauch Magie und Mystik. Dies ist aber so dosiert, dass die Geschichte nichts dabei verliert, auch die Realität bleibt vorhanden. Die Frauen eint einiges, obwohl sie durch so viele Jahre getrennt sind. Das ist sehr schön eingefangen und ausgedrückt worden, sowohl von der Autorin, als auch von der Sprecherin. Die Männer kommen weniger gut weg, aber es ist dennoch kein Manifest gegen sie. Das gefällt mir besonders gut.

    Bleibt zu hoffen, dass dieser Erstling noch viele weitere so wunderbare Bücher nach sich zieht. Hörgenuss vom Feinsten: fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

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    Sabrina B., 29.07.2022

    Als Buch bewertet

    Notgedrungen fliegt Caroline allein nach London um Abstand von ihrem Ehemann zu bekommen, der sie betrogen hat. Dabei stolpert die Hobby-Historikerin über ein Glasfläschchen mit einem eingravierten Bären. Ihr Interesse ist geweckt und sie versucht hinter das geheimnis des Glasfläschchens und der Apotheke, zu der es einst gehörte zu kommen. Parallel wird die Geschichte der Apothekerin Nella im 18. Jahrhundert erzählt und wie es dazu kam, dass Caroline genau dieses Fläschchen gefunden hat.

    Sarah Penner nimmt den Leser in ihrem Roman "Die versteckte Apotheke" auf eine wunderbar beschriebene Reise mit zwischen dem London des 18. Jahrhunderts und dem heutigen London. Bereits das wunderschön gestaltete Cover ist ein Blickfang, der einfach neugierig auf den Inhalt macht. Hinzu komm der Schreibstil, der sowohl bildlich, als auch sehr schön zu lesen ist. Ich konnte tatsächlich das Buch nicht auf die Seite legen. Der zeitliche Wechsel zwischen Jetztzeit und Vergangenheit ist sehr gut gelungen. Auch wurden die drei Hauptcharaktere Caroline, Nella und Eliza sehr glaubwürdig dargestellt. So konnten die Handlungsweisen der einzelnen Protagonistinnen gut nachvollzogen werden. Auch wurde meiner Meinung nach die Stimmung der jeweiligen Umgebung sehr gut von Sarah Penner eingefangen und aufs Papier gebracht. Was ist zudem an diesem Roman schön finde, ist die kleine Auflistung am Ende der Geschichte, die einen Auszug aus Carolines Masterarbeit darstellt: Sie listet ein paar Plfanzen und deren Eigenschaften auf. Ich finde so etwas immer interessant. Außerdem gibt es noch drei Rezepte, die ich bestimmt einmal zu passender Gelegenheit versuchen werde.

    Fazit: Die versteckte Apotheke ist ein toller Roman, der absolut lesenswert ist. Die Mischung aus Jetztzeit und Vergangenheit, sowie die glaubwürdigen Charaktere machen diesen Roman zu einem sehr schönen Erlebnis.

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  • 5 Sterne

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    Anno, 22.03.2023

    Als Buch bewertet

    Statt das 10 jährige Bestehen ihrer Ehe zu feiern, reist Caroline nachdem sie vom Seitensprung ihres Mannes erfahren hatte, allein nach London um sich selbst wieder zu finden und die Situation zu überdenken. Doch stattdessen wird sie durch einen Fund im Schlamm auf eine rätselhafte Apotheke aus dem 18. Jahrhundert aufmerksam und beginnt zu recherchieren.
    Diese Apotheke wurde 1791 von Nella geführt. Sie hatte sich zur Aufgabe gemacht Frauen zu helfen, was rasch hinter vorgehaltener Hand die Runde machte. So kam auch eines Tages das junge Dienstmädchen Eliza mit dem pikanten Auftrag im Nellas Apotheke hier für ihre Herrin das Gift für ein rasches Ableben ihres Mannes zu beziehen. Ungeachtet ihres unguten Gefühls hilft Nella auch dieses Mal einer Frau sich ihres unangenehmen Ehemannes zu entledigen.

    Die Schicksale der drei Frauen, aus deren Perspektive die Geschehnisse erzählen, werden überaus glaubhaft und realistisch dargestellt. Die eingestreuten Informationen erzeugen einen medizinisch fundierten und auch interessant morbiden Eindruck und betonen die Vorgänge im 18. Jahrhundert auf angenehme, unaufdringliche Weise.
    Im Verlauf der Handlung verflechten sich zudem die Ereignisse aus dem Jahre 1791 immer mehr mit den aktuellen Nachforschungen Carolines und entwickeln eine harmonische Verbindung beider Zeitstränge. Einzig Carolines Eheprobleme und das etwas seltsam anmutende Verhalten ihres Mannes empfand ich als etwas störend und surreal, wenn auch thematisch passend. Ich habe mich dennoch sehr gut unterhalten und bin begeistert von der Art und Handlung dieses Buches.
    Mir gefällt die Thematik und der Genremix aus historischen Roman mit kriminalistischen Zügen und dem leicht mystischen Touch der Apotheke und Elizas Aberglauben überaus gut.

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  • 5 Sterne

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    Niko, 30.07.2022

    Als Buch bewertet

    Ich bin auf das Buch "Die versteckte Apothecke" durch das schöne Cover aufmerksam geworden. Aber auch der Inhalt ist wunderschön, die Autorin Sarah Penner hat hier ein tolles Buch geschrieben.

    Man bekommt das gesamte Bild durch die einzelnen Perspektiven von drei Frauen. Caroline lebt in Gegenwart und ist Hobby Historikerin. Nella kennen wir im 1790, ihre Mutter war Apothekerin und sie selber ist eine andere Art Apothekerin, sie mischt Gifte um Frauen zu helfen sich gegen den Männern zu wehren. Man kann auch sagen sie ist Mörderin, obwohl ich habe sie keine Sekunde als Mörderin wahrgenommen. Eliza ist ein junges Mädchen, das mit der Zeit Nellas Freundin wird.
    Caroline kommt nach London für ein paar Tage. Sie musste eigentlich 10 Jahre Ehe mit James feiern. Nur leider wurde sie von James, ihr Mann, betrogen und die Reise läuft total anders als geplant. Sie macht eine zweite Entdeckung, ein kleines Fläschen, und wird neugierig woher das Fläschen kommt. Bei ihre Recherche hilft ihr Gaynor, die Carolines Freundin und Vorbild wird.


    Ab jetzt wird die Geschichte sehr spannend. Das Buch ist in kleine Abschnitten geschrieben, aus der Ich-Perspektive von den drei Frauen: Caroline, Nella und Eliza. Alle drei sind sehr mutig und entschlossen. Die Geschichte geht parallel in Geenwart und vor 200 Jahre, vielleicht die Geschichte aus Vergangenheit geht ein bisschen vor, so, dass jedes Mal wenn Caroline eine Entdeckung macht, weiß man schon was früher passiert ist - ist aber trotzdem sehr spannend Caroline zu begleiten. Eine toll beschriebene Szene ist als Caroline die Apotheke entdeckt - obwohl alles dunkel ist, sieht man fast wie Nelle dort gewohnt und gearbeitet hat, ihr ganzes Wesen war drinnen.
    Was mir ausserdem besonders gut gefallen hat ist die Zusammenhalt der Frauen. Sie rivalisieren keine Sekunde, sondern helfen sich gegenseitig auch wenn sie nicht alle Informationen haben.
    Am Schuß gibt es ein Nachwort, das Einiges erklärt, was ich sehr hilfreich gefunden habe und noch einige Rezepte.

    Fazit:
    Ein historischer Roman, der nicht aus den Händen gelassen werden kann, mit Frauen die sich gegenseitig unterstützen und jede einzelne ein sehr starker und mutiger Mensch ist. Sehr gerne weiterzuempfehlen.

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    Cynthia M., 19.07.2022

    Als Buch bewertet

    „Die versteckte Apotheke“ ist ein Traum von einem Buch. Nicht nur ist der Schutzumschlag wunderschön gestaltet mit der Phiole und den bunten Blumen, das Buch selbst ist auch ein echter Hingucker. Der nachtblaue Einband wird nämlich ebenfalls von Blüten geziert. Allein optisch also schonmal ein absoluter Volltreffer.

    Zum Inhalt: Nella hat sich der Rettung von Frauen verschrieben. In der alten Apotheke, die sie von ihrer Mutter geerbt hat, stellt sie Pulver, Tinkturen und Lösungen her, die Frauen aus gewaltsamen Ehen und vor grausamen Vätern, Brüdern oder Dienstherren retten sollen. Denn Nella Rezepturen heilen nicht, sie töten. Darum muss ihr Geschäft auch ein Geheimnis bleiben, aber ist sie in ihrer dunklen Kammer wirklich sicher?

    Als Apothekerin schlägt mein Herz bei diesem Thema natürlich sofort höher und ich liebe wie die Heil- und Pflanzenkunde hier aufgegriffen und thematisch verarbeitet wird. Am Ende des Buches findet sich sogar ein kleines Glossar zu verschiedenen Naturgiften, was ich eine schöne Idee finde. Außerdem gibt es als Bonus drei Rezepte (natürlich gänzlich ohne Gifte), eine wundervolle Idee, die ich ganz sicher ausprobieren werde.

    Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, was so aus dem Klappentext erstmal nicht ersichtlich war. Nellas Geschichte wird nämlich in der Gegenwart von einer jungen Historikerin nachverfolgt. Ich war anfangs etwas ernüchtert, dass es nicht vollständig nur um Nella geht, aber der zweite Handlungsstrang hat mir auch richtig gut gefallen, hat Nellas Fußspuren etwas nachvollziehbarer gemacht und mit einer Protagonistin, die über sich hinauswächst, noch ein bisschen zusätzliche Emotion in das Buch gebracht.

    Durch die zwei Handlungsebenen geht natürlich keine so richtig in die Tiefe, aber ich fand es trotzdem spannend Nellas Werdegang zu verfolgen. Die beiden Handlungsstränge vereint, dass die Protagonistinnen starke Frauen sind, die sich aber in eine bestimmte Rolle haben drängen lassen, die ihnen nun zum Verhängnis wird. Sie stehen aber für sich sein und nehmen ihr Schicksal selbst in Hand.

    Ich fand das Buch wirklich toll und kann es guten Gewissens empfehlen.

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    LindaRabbit, 27.07.2022

    Als Buch bewertet

    Der alte Apothekerschwur

    Gemäß dem alten Apothekerschwur - niemals Gift zu verabreichen: 1791 London, dann: "Nicht nur eine Apothekerin, sondern eine Mörderin. Eine Meisterin der Tarnung..."

    Caroline ist an ihrem zehnten Hochzeitstag unterwegs - ohne ihren Gatten, denn kurz vor dem Abflug musste sie erfahren, dass ihr Ehemann James eine Affäre hat. So fliegt sie alleine nach London. Um ihren traurigen Gedanken zu entkommen, macht sie bei einem 'mudlarking' mit, im Schlamm der Themse nach alten Gegenständen suchen. Und sie findet einen kleinen Flakon... und nun 'let it begin': Was ist das für ein Fläschchen, wem gehörte es, was für ein Geheimnis birgt der Flakon?

    Die Geschichte springt zwischen der Jetzt – Zeit und dem 18. Jahrhundert hin und her: Nella, die Apothekerin, ist auch eine Giftmischerin, um Frauen von schrecklichen Männern zu befreien. Und hätte Caroline nicht allen Grund ihren untreuen Ehemann (für den sie ihre eigene Karriere ins Abseits stellte) auch ins Jenseits zu schicken?

    „In diesem Moment spürte ich eine Veränderung: wie die Unzufriedenheit in mir die Gelegenheit zu einem Abenteuer ergriff, eine Exkursion in meine lange vergessene Begeisterung für vergangene Zeiten.“ S.68

    Geschickt sind die beiden Erzählstränge miteinander verflochten. Immer sind Frauen die Protagonistinnen, aber auch die Übeltäterinnen; Frauen, die mit ihren Männern nicht auf die gute Seite der Geschichte gefallen sind. Brechnuss, Wolfswurz, und einige andere Giftpflanzen und Käfer – die Erzählerin hat wirklich Ahnung von gewissen Pflanzen oder gut recherchiert. Das Ende der Erzählung ist großartig! Sehr geschickt! Gute und spannende Unterhaltung!

    Das Umschlagsbild ist aufregend, bunt, voller geheimnisvollen Blüten und einem Flakon mittig (der enthält, was?). Am Ende des Buches werden ein paar geheimnisvolle Kräuter erklärt, gleichzeitig einige Rezepte eingebracht zum Nachkochen / -backen (gehört wohl heute dazu, passende Rezepte finden sich mittlerweile in einigen Büchern an)

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