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  • 5 Sterne

    24 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 19.09.2021

    Als Buch bewertet

    "Die Hoffnung hilft uns leben." (Johann Wolfgang von Goethe)
    1934 Texas. Die 24-jährige Elsinore Wolcott, genannt Elsa, ist in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie aufgewachsen, doch wurde sie als Familienmitglied nie wertgeschätzt, im Gegenteil, tagtäglich sah sie sich den Beleidigungen und Beschimpfungen ihrer Eltern ausgesetzt und zu allem Übel wurde ihr suggeriert, dass sie kränklich sei. All dies führt dazu, dass sie kaum das Haus verlässt, sich in Bücherromanzen flüchtet und sich schon dem Schicksal als alte Jungfer ausgeliefert sieht. Doch dann trifft sie am Abend vor ihrem Geburtstag auf den 18-jährigen Italiener Raffaelo „Raf“ Martinello und mit ihm die Liebe. Schnell wird Elsa schwanger und muss erleben, wie ihre eigenen Eltern sie verstoßen und an ihre Schwiegereltern nach Texas abschieben. Elsa muss sich erst einmal zurechtfinden, scheut keine harte Arbeit und lebt sich schließlich in ihrer neuen Umgebung ein, die ihr endlich mit Zuneigung und Liebe begegnet, Gefühle, die sie bisher kaum erleben durfte. Doch Jahre voller Sandstürme und Dürreperioden bescheren ein hartes Leben, so dass Raf der Familie den Rücken kehrt. Auch Elsa entschließt sich irgendwann, mit ihren beiden Kindern Loreda und Anthony nach Kalifornien zu flüchten, die Naturkatastrophen und das Elend hinter sich zu lassen…
    Kristin Hannah hat mit „Die vier Winde“ einen eindrucksvollen, tiefgründigen historischen Roman vorgelegt, der den Leser durch eine wahre Achterbahn der Gefühle jagt. Der flüssige, teilweise schon poetisch anmutende, bildgewaltige und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser gedanklich ins letzte Jahrhundert reisen, um während des Zeitrahmens von 1921 bis 1936 das Schicksal von Elsa genau kennenzulernen. Schon die Behandlung, die Elsa durch ihre eigenen Eltern erfährt, grenzt an Misshandlung und lässt den Leser großes Mitgefühl für die junge Frau empfinden. Es ist unbegreiflich, wie abwertend und gefühlskalt Vater wie Mutter mit Elsa umspringen, ihr sämtliche Makel suggerieren und sie dadurch praktisch ans Haus fesseln für ihre in Hintergedanken geformten eigenen Zwecke. Elsas Ausbruch aus diesem Gefängnis war längst überfällig, auch wenn sie sich an den falschen Mann hängt, der sie schon bald fallen lässt. Doch dessen Familie nimmt sie auf, dort kann sie sich beweisen und erfährt zum ersten Mal, was es heißt, geliebt zu werden. Die gewaltige Natur allerdings sorgt dafür, dass sie jahrelang ums nackte Überleben kämpfen. Auf Dauer war diese Qual für viele Menschen nicht mehr durchzuhalten, die sich nach Normalität sehnten und sich gerade deshalb nach Kalifornien flüchteten. Aber auch dort sind sie vom Regen in die Traufe gekommen, wurden ausgebeutet oder fanden überhaupt kein Auskommen. Hannah beschreibt all dies sehr düster, doch gleichzeitig auch so atmosphärisch und bildhaft, dass man als Leser zum Teil der Geschichte wird und praktisch als Elsas Schatten fungiert.
    Die Charaktere sind sehr detailliert gezeichnet und in Szene gesetzt, sie wirken glaubwürdig und authentisch. Der Leser folgt ihnen gern und nimmt regen Anteil an ihrem Schicksal. Zu Beginn ist Elsa eine zurückhaltende und schüchterne Frau, die sich kaum aus dem Haus traut. Doch im Verlauf der Geschichte wird sie mutig, gewinnt immer mehr an Stärke und Selbstbewusstsein und kämpft wie eine Löwin für ihre Familie. Ihre eigenen Eltern sind an Lieblosigkeit fast nicht zu überbieten. Raf ist ein Traumtänzer und wenig verlässlich. Loreda ist eine kleine Rebellin, was vor allem ihre Mutter Elsa zu spüren bekommt.
    „Die vier Winde“ ist ein tiefgründiges Buch gespickt mit amerikanischer Historie, Familiengeschichten und –dramen sowie Protagonisten, die einem ans Herz wachsen. Ein Roman mit sehr aktuellen Themen, über harte Zeiten, neue Chancen und die Hoffnung, dass sich alles doch noch zum Guten wendet. Sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    12 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole W., 07.06.2022

    Als Buch bewertet

    "Die vier Winde" ist ein absoluter Pageturner, den man kaum mehr aus der Hand legen kann. Kristin Hannah erzählt die Geschichte rund um die Weltwirtschaftskrise äusserst authentisch und hat zudem starke Charaktere geschaffen, die einem ans Herz wachsen. Man fühlt sich nicht nur in die Figuren ein, sondern auch zu 100% mit ihnen mit.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Moontales, 23.09.2021

    Als Buch bewertet

    Von der Autorin hatte zuvor noch nichts gelesen und da sie sehr bekannt und erfolgreich ist, war ich nun sehr gespannt auf ihren Stil. Ich wurde auch nicht enttäuscht, ein wirklich besonderes und berührendes Buch! Zunächst muss ich sagen, dass ich mich mit der amerikanischen Geschichte nur sehr begrenzt auskenne. Dennoch fiel es mir relativ leicht, in die Thematik der Weltwirtschaftskrise einzusteigen. Hierbei möchte ich noch anmerken, dass die behandelten Themen keine leichte und seichte Lektüre sind.

    Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, das Buch ließ sich trotz der schweren Themen sehr gut lesen, was daran liegen könnte, dass die Autorin teils ein bisschen an Emotionen eingespart hat. Es ist gefühlvoll geschrieben, aber war mir an machen Stellen nicht emotional genug dargestellt. Dabei stellte sich mir die Frage, ob sie es absichtlich so gemacht hat, damit es insgesamt nicht zu "schwer" wird. Das Leid der einzelnen Menschen und auch der Tiere wird aber dennoch gut transportiert und die Ausmaße werden einem beim Lesen richtig bewusst. Für mich war das gleichermaßen erschreckend und aufwühlend. Durch Elsas Geschichte hat die Autorin es allerdings trotz dieser Schwere geschafft, dass man gerne weitergelesen hat und von der Geschichte gefesselt wird.

    Elsa ist eine liebenswürdige und starke Protagonistin. Anfangs ist sie sehr zerbrechlich und unsicher, aber es ist wunderbar, wie man mitverfolgen kann, wie aus ihr eine starke und selbstbewusste Frau wird, die nicht aufgibt. Diese Entwicklung ist wirklich gut geschrieben und dargestellt und kommt auch nicht zu plötzlich, wie es in anderen Büchern teilweise der Fall ist.

    Für mich war das Buch eine spannende und interessante Lektüre und ich mochte es sehr, dass ich dabei noch etwas gelernt habe und einiges über geschichtliche Hintergründe erfahren konnte.

    Eine besondere Geschichte, die noch länger bei mir nachhallen wird. Ich kann das Buch an historisch interessierte und nicht zu zart besaitete Menschen sehr weiterempfehlen! Von mir gibt es dafür 4,5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherliebende, 08.10.2021

    Als Buch bewertet

    Kristin Hannah`s neuster Roman „Die vier Winde“ ist an Intensität kaum zu übertreffen und hat mich mit einem bildgewaltigen und feinfühligen Schreibstil absolut überzeugt.

    Ich habe Elsa und ihre Kinder nicht nur begleitet, ich habe regelrecht mit ihnen gelebt. Habe all ihre Höhen und Tiefen mitgefühlt und das auf jeder einzelnen Seite.
    In diesem Roman widmet sich die Autorin der verheerende Dürre in der Prärie der USA in den Jahren 1934 -1938. In dieser Zeit lebt Elsa mit ihren Kindern in Oklahoma, dem am schwersten betroffenen Gebiet. Sandstürme, Hunger und die Angst zu sterben zwingen viele Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ihr Glück im "goldenen" Kalifornien zu suchen.

    Hauptsächlich ist diese Geschichte sehr bedrückend, denn das Leben von Elsa ist nicht einfach und die Last, die sie auf ihren Schultern trägt, hat mich zutiefst berührt. Sie ist einfach eine so tolle Protagonistin, die nie ganz die Hoffnung und Zuversicht auf eine bessere Zukunft verliert. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist einfach bewundernswert. Wie sie immer wieder für ihre Kinder kämpft, sich von den Ungerechtigkeiten nicht einschüchtern lässt und immer wieder aufsteht.

    "Die vier Winde" ist ein mitreißender Roman über den Weg einer starken und mutigen Frau vor historischem Hintergrund. Eindrucksvoll und schonungslos beschreibt die Autorin den Kampf ums Überleben. Von Menschen, die durch eine Naturkatastrophe alles verloren haben und in einem Land ankommen, in dem sie nicht willkommen sind.
    Ein Roman, der noch lange in mir nachklingen wird und für den ich eine große Empfehlung ausspreche.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    April1985, 14.12.2021

    Als eBook bewertet

    Ergreifende, dramatische und intensive Familiengeschichte!

    Manche Empfindungen lassen sich nur schwer zum Ausdruck bringen. So geht es mir auch jetzt. Ich habe das Gefühl meine Worte werden Kristin Hannahs Meisterwerk nicht annähernd gerecht. Ich bin zutiefst begeistert und überwältigt von der Bild- und Wortgewalt, bin traurig, schockiert und gleichzeitig berührt. Kristin Hannah hat wahrlich Großes geschaffen.

    Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise in die USA der 30er Jahre. Es ist die Zeit der Weltwirtschaftskrise, welche die Menschen in Not und Armut stürzt. Der mittlere Westen wird zudem von einer menschgemachten Naturkatastrophe, ausgelöst durch falsche Bewirtschaftung und Dürre, heimgesucht. Es sind die Dust Bowls, verheerende Staubstürme, die den Farmern ihre Existenzgrundlage nehmen. Aber auch die Gesundheit der Bevölkerung ist bedroht. Krankheit und Hunger treiben die Menschen in den Westen der USA Richtung Kalifornien in der Hoffnung auf ein besseres Leben.

    Auch unsere Protagonistin Elsa Martinelli sieht sich gezwungen mit ihren Kindern die Farm in Texas zu verlassen. In Kalifornien erhofft sich Elsa Arbeit und ein neues, schönes Heim für sich und ihre beiden Kinder zu finden. Schnell muss sie jedoch erkennen, dass die Konkurrenz zu den anderen Wanderarbeitern unerbittlich ist. Aus allen vier Winden werden sie herangetrieben, verhöhnt und diskriminiert als dreckige "Oakies". Es ist ein ein harter Kampf um Gerechtigkeit, ja ums Überleben, der Elsa und ihrer Familie bevorsteht.

    Kristin Hannah hat eine unglaublich intensive Geschichte zu Papier gebracht. Elsa ist eine starke und wahnsinnig mutige Protagonistin, mit der ich von Anfang an mitgefühlt und mitgelitten habe. Von den eigenen Eltern als labil, krank und schwächlich dargestellt, findet Elsa unverhofft ihr Glück in dem um einige Jahre jüngeren Rafael Martinelli. Doch Raf zieht es in die Welt und so lässt er Elsa und seine beiden inzwischen geborenen Kinder sitzen. Als ob es nicht schon schwer genug für Elsa ist, gibt ihre rebellierende, mitten in der Pubertät steckende Tochter Loreda ihr auch die Schuld am Weggang ihres Vaters. Als der kleine Anthony eine Staublunge diagnostiziert bekommt, wird Elsa vor die wohl größte Entscheidung ihres Lebens gestellt.

    Gefangen zwischen Angst und Hoffnung habe ich Elsas Geschichte verfolgt. Ich habe ihre Entscheidungen mehrfach in Frage gestellt, mich gleichzeitig aber auch selber gefragt, was ich an ihrer Stelle getan hätte.

    Die vier Winde erzählt den Überlebenskampf einer Familie. Es ist aber auch die Geschichte einer Frau, die ihre Stimme findet und Goßes vollbringt. Das Ende ist dramatisch, zugleich aber auch hoffnungsvoll und wegbereitend. Ich gebe zu, ich hätte mir einen anderen Ausgang gewünscht. Ich war erschüttert und zutiefst traurig. Doch letztlich ist es die Liebe die bleibt und ewig währt. Festhaltend an diesen Gedanken konnte ich mich auch mit dem schwermütigen Ende versöhnen, welches Kristin Hannah sich erdacht hat.

    Ich habe Die Vier Winde abwechselnd gelesen und gehört und kann auch die Hörbuchversion sehr empfehlen. Luise Helm trägt die Geschichte klar, deutlich und mit viel Gefühl vor. Durch die Lesung hat die ohnehin schon einnehmende Handlung eine noch stärkere Sogkraft entwickelt, der ich mich kaum mehr entziehen konnte.

    Großes Kino und absolut lesens- und hörenswert!

    Fazit:

    Kristin Hannah hat mich auf eine intensive Reise in die USA der 30er Jahre mitgenommen. Elsas Geschichte hat mein Herz und meine Seele berührt. Es geht um Hoffnung, Liebe, Mut, dem Bringen von Opfern, dem Kampf um Gleichberechtigung, Ausgrenzung und so vieles mehr. Kristin Hannah lässt ihre Protagonisten die schwere Zeit der Weltwirtschaftskrise, der Hungersnöte und Katastrophen durchleben. Ich bin begeistert und überwältigt von der mitreißenden Art und Weise, in der Kristin Hannah Fakt und Fiktion miteinander vereint.

    Für mich ist Die Vier Winde ein absolutes Herzensbuch und Lebenslesehighlight!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lia48, 26.10.2021

    Als Buch bewertet

    „Wenn sie nicht bald etwas unternähme, irgendetwas Entscheidendes, würde ihre Zukunft nicht anders als die Gegenwart aussehen. Sie würde ihr Leben lang in diesem Haus festsitzen, Tag und Nacht von einer Krankheit bestimmt, an der sie elf Jahre zuvor gelitten hatte, ebenso wie von einem Aussehen, das sie niemals würde ändern können.“

    INHALT:
    Texas, 1921: Elsa Wolcott hat die letzten Jahre überwiegend einsam daheim bei ihrer Familie verbracht. Seit sie als Kind rheumatisches Fieber hatte, wird sie geschont und versucht mit Romanen, ihrem Alltag zu entfliehen. Mit fast 25 Jahren ist sie überzeugt, als alte Jungfer zu enden. Dünn und groß, wie sie ist, entspricht sie ihrer Meinung nach nicht dem gängigen Schönheitsideal.
    Doch alles kommt anders als gedacht. Denn Elsa wird schwanger und wird von der Familie verstoßen.
    Die Weltwirtschaftskrise und die Dürren ab 1931 stürzen die Menschen zusätzlich in die Krise. Nichts will in der ausgetrockneten Erde mehr wachsen, es regnet einfach nicht mehr. Schwere Sandstürme und große Armut machen sich breit.
    Und schließlich muss sich Elsa entscheiden: Soll sie hierbleiben und für ihr geliebtes Land und ihren letzten Besitz kämpfen? Oder wagt sie, wie so viele Menschen in dieser Zeit, mit ihren Kindern einen Neuanfang in Richtung Kalifornien?


    MEINUNG:
    Da ich „Liebe & Verderben“ und „Das Mädchen mit dem Schmetterling“ von Kristin Hannah geliebt habe, war ich neugierig auf ihr neustes Buch und hatte dementsprechend auch hohe Erwartungen.

    Zunächst hatte ich viel Mitgefühl für Elsa, deren Eltern ihr absolut nichts zutrauen. „Sie hatte still und unsichtbar zu sein.“ „Seit sie denken konnte, hatte es geheißen, sie sei unansehnlich.“ Wie traurig ist das bitte? Und wie kann man seiner Tochter das antun!?
    Diese wird jahrelang daheim mehr oder weniger festgehalten. Das tat mir ausgesprochen leid für sie und ich hatte gehofft, sie würde irgendwie dort ausbrechen. Denn sie träumt davon, frei zu sein und endlich leben zu können und das wünscht man ihr beim Lesen so sehr!
    Dass sie sich dann allerdings gleich dem ersten Mann an den Hals wirft, als sie zum ersten Mal ausgeht, obwohl Familie so konservativ ist, empfand ich leider äußerst unglaubwürdig und total übertrieben. So schade!

    Glücklicherweise entwickelte sich das Buch für mich dann aber sehr positiv und wurde immer lesenswerter.
    Ich fand es spannend über die Dürre, deren schreckliche Auswirkungen und die Staubstürme zu lesen. Vor allem Letztere waren mir neu. Das muss wirklich heftig sein, wenn der Staub durch alle Ritzen dringt und auch Augen und Atemwege nicht verschont. Die Autorin hat dies so lebendig geschildert, dass ich es direkt vor Augen hatte.
    Auch die Armut ist ein großes Thema im Buch, die Leute müssen jeden Tag kämpfen, um sich am Leben zu halten. Es gibt so viele Menschen ohne Arbeit oder mit sehr schlechter Bezahlung. Man lernt es wieder zu schätzen, wenn man ein Dach über dem Kopf, passende Kleidung und genug Essen und Trinken hat.
    Man hat das Gefühl, als hätte die Autorin die Dürre, die schlimmen Staubstürme, die Armut, die Flucht und die verzweifelte Suche nach Arbeit, um die Kinder ernähren zu können, selbst erlebt. Ich fand dies alles sehr emotional und mitreißend geschildert!
    Und es ist erschreckend, wie aktuell die Themen im Buch noch heute sind: Auswirkungen der Klimakrise, der Kampf um faire Löhne, bzw. die Ausbeutung in anderen Ländern, Flüchtlinge, die Angst vor Migranten sowie Armut und dadurch bedingte Ausgrenzungen.

    Das Ende fand ich dann etwas zu dick aufgetragen, hat mich aber nicht weiter gestört.

    FAZIT: Obwohl ich den Anfang zu unglaubwürdig fand, konnte mich das Buch dennoch überzeugen. Kristin Hannah schreibt mitreißend und emotional über das Leben einer kämpferischen Mutter und deren Kinder, die Dürrejahre, Staubstürme, Armut, Hungerlöhne und Flucht. Insgesamt fand ich es ein lesenswertes Buch. Wer dramatische Geschichten mag, sollte es sich mal anschauen! 4/5 Sterne!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Books of Tigerlily, 02.10.2021

    Als Buch bewertet

    Kristin Hannah dürfte sicherlich vielen ein Begriff sein und so habe auch ich ihr neues Buch mit Spannung erwartet.

    Dieses Buch nimmt einen bereits von der ersten Seite an gefangen. Elsa ist solch eine zarte und gleichzeitig starke Figur, in die man sich sehr gut hineinversetzen kann und mit der man durchs Buch mitfiebern wird. In vielen Situationen fordert sie mit ihrer Art den Leser auch heraus, man möchte sie am liebsten schütteln und ihr seine Meinung entgegenschleudern. Aber genau diese Momente ließen mich als Leser auch am meisten reflektieren.

    Die Handlung wird durch unterschiedliche Perspektiven erzählt und offenbaren einen Generationenkonflikt, der auch einer der unterschiedlichen Temperamente ist. Umso schöner, wenn sich Mutter und Tochter über die Seiten hinweg immer weiter annähern und Verständnis entwickeln. Durch diese Erzählweise wird das Buch lebendig und man kann selbst reflektieren.

    Die Thematik war mir relativ neu, ist man als Europäer in den 1930er Jahren eher mit dem Aufstieg des Faschismus in Europa vertraut. Umso eindringlicher wird hier die damalige Dürrekatastrophe geschildert und die Erfahrungen der geflohenen Familien in Kalifornien. Die Thematik ist so aktuell wie nie, sodass das Buch stark beeindruckt. Folgen der Klimakrise und Flüchtlingsströme erleben wir in Anfängen bereits jetzt, vielleicht können wir ja aus bereits erlebtem lernen.

    Gegen Ende ging mir allerdings vieles von der Handlung her zu schnell, ich hatte hier ein wenig den Eindruck, als würde die Autorin dann dem Ende entgegen hetzen. Hier hätte es für mich etwas ausgewogener zwischen dem Slow Start und dem Ende sein dürfen. Nichtsdestotrotz gelingt der Autorin ein wahrhaft emotionales Finale. Hier darf ruhig die ein oder andere Träne verdrückt werden, rechnet man als Leser doch sicherlich nicht mit diesem Ausgang.

    Ein sehr gelungenes Buch der Autorin, das der "Nachtigall" in nichts nachsteht und mit brandaktuellen Themen aufwarten kann. Ein perfektes Buch für diesen Herbst.

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  • 5 Sterne

    Minijane, 24.09.2021

    Als Buch bewertet

    Beeindruckend
    „Die vier Winde“ von Kristin Hannah ist ein Familienepos, dass zur Zeit der Weltwirtschaftskrise und der großen Depression in Amerika spielt. Wir begleiten die in Texas lebende Protagonistin Elsa, die sich nach Jahren extremer Dürre und katastrophaler Staubstürme gezwungen sieht mit ihren Kindern das Land, welches zu den sogenannten Dust Bowl Gebieten zählt, zu verlassen, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in Kalifornien.



    Nachdem ich einmal in die Geschichte eingetaucht bin, konnte ich das Buch kaum mehr zur Seite legen. Es handelt sich beileibe nicht um einen Wohlfühlroman, den die Autorin hier erzählt. Elsa, die in einem wohlhabenden aber lieblosen Elternhaus aufgewachsen ist, hat nur wenig Vertrauen in sich selbst und ihre Fähigkeiten. Auf der Suche nach Liebe, lässt sie sich dann auch von einem italienisch-amerikanischen Jungen aus der Arbeiterschicht schwängern und wird von ihrer Familie verstoßen. Auf der Farm ihrer Schwiegereltern findet sie trotz harter Arbeit und vieler Entbehrungen ein Zuhause für sich und ihre Kinder, auch als ihr Mann die Familie verlässt, weil er das Leben auf dem Land, das immer mehr zur Staubwüste wird, nicht mehr erträgt. Diese schreckliche Umweltkatastrophe, zum Teil durch falsche Anbaumethoden von den Bauern mit verursacht und die furchtbaren Folgen für Mensch und Tier beschreibt Kristin Hannah so eindrücklich, dass man die Bilder dieser Zeit wie einen Film vor Augen hat. Meisterhaft beschreibt die Autorin nicht nur ihre Figuren, sondern auch deren Interaktionen miteinander.

    In Kalifornien angekommen, hat das Elend leider kein Ende, und die geflüchteten Menschen der Dürregebiete, die auf Arbeit und ein besseres Leben gehofft hatten, werden schlimmer als Tiere behandelt. Es ist ein Drama und mir kamen unweigerlich die Flüchtlingsströme, die sich aus Verzweiflung seit Jahren nach Europa aufmachen in den Sinn. Nur schlüpfen wir im Roman in die Haut einer Betroffenen und fühlen intensiv ihre Verzweiflung, Ohnmacht und Wut mit. Das Lesen gerade der letzten Kapitel hat mich oft sehr aufgewühlt und hat auch Tränen fließen lassen, obwohl ich wirklich selten beim Lesen weinen muss.



    Mein Fazit:

    „ Die vier Winde“ von Kristin Hannah war für mich ein großartiger Roman mit geschichtlichem Hintergrund, der sich wie die Autorin in einem ebenfalls lesenswerten Nachwort sagt, nicht komplett an die historischen Fakten hält, sondern diese auch einmal so verändert hat, dass sie die Geschichte besser abrunden, was ich aber durchaus legitim finde.

    Deshalb gibt es von mir eine ganz dicke Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Martin S., 21.11.2021

    Als Buch bewertet

    Gegen alle Widerstände

    Elsa Martinelli wächst in einer angesehen und wohlhabenden Familie auf. Leider entspricht ihr Erscheinungsbild nicht den Anforderungen dieser Gesellschaftsebene, so dass ihre Eltern sie gerne im Hintergrund halten. Als Elsa mit all ihrem Mut dieser Erniedrigung entfliehen will, stürzt sie sich in eine überhastete und von den Eltern nicht tolerierte Affäre. Als sie dann auch noch ihre Schwangerschaft verkündet wird sie aus der Familie verbannt und steht vor einem Neuanfang in ihrem Leben. Der Kindsvater lebt auf einer Farm, auf der sie von nun an arbeiten und leben wird. Eine Dürre zwingt das Land immer mehr in die Knie und macht das Leben auf dem Land zunehmend beschwerlicher. Die mittlerweile zweifache Mutter steht vor einer sehr schweren Entscheidung, soll sie die neu gewonnene Familie verlassen, um den Kindern eine neue Chance zu ermöglichen...

    Ich habe schon so viel positives von den Romanen der erfolgreichen Autorin Kristin Hannah gehört und gelesen, konnte mir bisher aber noch keine eigenes Bild von ihr machen. Ich bin daher mit viel Neugier und einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet. Sie erzählt die ergreifende Geschichte der mutigen und couragierten Elsa Martinelli in einem bildreichen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse gut vor Augen führte. Die Hauptprotagonistin wird sehr gut charakterisiert und ihr ereignisreiches Leben authentisch in Szene gesetzt. Immer wieder wird ihr Schicksal auf ein Neues erschüttert, aber sie kämpft sich mit dem Mute der Verzweiflung durch und erobert so im Laufe des Buches das Herz des Lesers. Das beeindruckende Finale und der reale Hintergrund des Romans haben mich noch einige Zeit nachdenklich zurückgelassen. Die historischen Hintergründe wirken aus meiner Sicht sehr gut recherchiert und runden das Werk gelungen ab.

    Insgesamt hat mich "Die vier Winde" von Kristin Hannah beeindruckt. Eine emotionale Reise in die Vergangenheit, die das Leben einer mutigen und starken Frau aufzeigt und vom Erzähltalent der Autorin bemerkenswert ungesetzt wurde. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 12.03.2022

    Als Buch bewertet

    Im Roman begleitet der Leser Elsa, eine Frau Mitte 20, die in den 1920er Jahren in Texas bei gut bürgerlichen Eltern aufwächst. Leider vermisst Elsa jedoch die Liebe und Fürsorge ihrer Eltern, im Gegenteil wird sie von ihnen beschimpft und als schwächlich und mindertwertig hingestellt. Sie ist zu dieser Zeit eine sehr schüchterne Person, die sich fast nichts zutraut. Irgendwann trifft sie auf den jüngeren Raff, und wird von ihm schwanger. Von den Eltern verstoßen lebt sie fortan auf der Farm ihrer Schwiegereltern und packt dort mit an! Doch bald muss sie feststellen, dass das Land immer mehr und weiter verdorrt und immer weniger wächst. Als die Hoffnungslosigkeit immer mehr zunimmt und dann auch noch ihr Kind erkrankt beschließt Elsa nach Kalifornien zu gehen in der Hoffnung auf ein besseres Leben.

    Wieder einmal ist Kristin Hannah mit diesem Werk ein wunderbarer Roman gelungen, der die Leser ganz in die Welt des Amerika der 20/30er Jahre führt. Ich lese immer wieder gerne und viele Romane über diese Zeit, aber meistens handeln sie in Europa zur Zeit der Weimarer Republik und des zweiten Weltkriegs. Was in Amerika vor sich geht, darüber kenne ich nicht so viele Bücher und umso gespannter war ich auf diesen Roman!

    Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr lebendig und bildhaft und ich hatte die Farm, das Amerika und Kalifornien richtig vor meinen Augen! Zugleich ist der Schreibstil aber auch sehr berührend und so habe ich sehr mit Elsa mitfühlen können! Wie sie von den eigenen Eltern verachtet und beleidigt wird ist schwer zu lesen und ich musste immer wieder schlucken. Umso mehr hat es mich gefreut, wie aus dem schüchternen Mädchen trotz einiger Wiedrigkeiten eine mutige und starke Frau wird! Elsa auf dieser Reise zu begleiten und ihr zur Seite zu stehen hat mich berührt und ergriffen.

    Fazit: Eine wirklich berührende und mitreißende Geschichte einer schüchternen jungen Frau, die ihren Weg, ihren Mut und ihre Stärke erst finden muss. Zugleich ein Stück amerikanischer Geschichte die sehr interessant und lesenswert ist. Dafür gibt es eine absolute Leseempfehlung und die volle Punktzahl von mir!

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  • 5 Sterne

    SofieW, 21.09.2021

    Als Buch bewertet

    Trotzdem eine starke Frau und der Kampf ums Überleben in schwerer Zeit

    Es sind die 1920er Jahre. Elsa verlebt ihre Kindheit in einem wohlhabenden Elternhaus, doch ein umsorgtes warmherziges Zuhause ist es nicht. Im Gegenteil, ihre Eltern sind ihr gegenüber absolut gefühlskalt und ohne Achtung vor diesem kleinen Wesen. Elsa fühlt sich minderwertig und als auch ihr Wunsch, zu studieren, so gar nicht in Frage kommt, zieht sie sich endgültig in sich selbst zurück. Die Welt, die ihr bleibt, sind die Bücher. Doch dann findet sich doch eine Möglichkeit, diesem Leben zu entkommen. Sie heiratet den Sohn eines Getreidebauern und gründet so, dort auf der einsam gelegenen Farm in Texas, eine Familie. Ein Sohn und eine Tochter kommen zur Welt und sie gibt ihr Bestes für sie, doch dann kommt die große Dürre, die über Jahre anhält und den Bauern im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgräbt und ihnen die Existenzgrundlage nimmt. Und so muss Elsa, zusammen mit ihren Kindern, erneut weiterziehen, nach Kalifornien, in das Land, das für die Hoffnung auf ein besseres Leben steht. Was sie drei dort erwartet, ist allerdings etwas anderes, Abgrenzung, Lohnarbeit zu einem Preis, der nicht einmal zum Überleben reicht und das Campieren in Lagern, bei denen die eigene Menschenwürde vollkommen auf der Strecke bleibt.
    Eine Geschichte, die so authentisch den Gegebenheiten dieser Zeit entspricht, so real die gesellschaftlichen Begingungen wiederspiegelt und uns zeigt, dass die (gestörte?) Natur in seinen extremen 'Ausfällen' dem Menschen auch damals schon seine Grenzen aufgezeigt hat. Und die Sprache der Autorin lässt uns das alles erfahren, als würden wir uns selbst, mit den Kindern an der Hand, durchkämpfen, dem Sturm entgegen, mit der prallen Sonne auf der Haut und dem Sand, der über unsere Körper reibt und einem die Sicht nach vorne raubt. Einfach sehr berührend und spannend dazu!
    Und die Hoffnung, sie stirbt zuletzt und manchmal funktioniert das tatsächlich.

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  • 5 Sterne

    Andreas S., 09.09.2021

    Als eBook bewertet

    Ein sehr bewegender Roman um eine bewundernswerte Frau. Was Elsa erlebt hat, ist eigentlich unbeschreiblich. Wie können Eltern ihr Kind so behandeln? Doch sie hat noch Glück im Unglück, dass sie von der Familie ihres Geliebten aufgenommen wird. Anfangs nicht gerade freundlich, doch das ändert sich im Verlauf der Jahre. Als ihre Tochter Loreda zur Welt kommt, ist sie in die Familie Martinelli voll integriert. Alles scheint nun gut zu laufen, doch das nächste Unheil wartet schon vor der Tür.
    Während der großen Depression in den Dreißiger Jahren gab es in den USA, in den Great Plains, tatsächlich eine verheerende Dürre mit furchtbaren Staubstürmen, die die Weizenerträge dieser Region fast vollständig vernichteten. Die Farmer warteten verzweifelt auf Regen, doch der kam nicht. Viele gerieten in Existenznot und machten sich auf in den Westen, wo sie sich ein besseres Leben erhofften. Auch die Familie Martinelli hat es hart getroffen. Elsa und ihre inzwischen zwei Kinder sehen keinen anderen Ausweg mehr. Sie machen sich auf nach Kalifornien.

    Beim Lesen dachte ich auch ständig, wann gehen sie nun endlich los. An die Pazifikküste, wo das Klima besser ist, wo sie im Winter nicht mehr bei Eis und Schnee frieren müssen. Was sie dann allerdings dort erleben mussten, hatte ich nicht erwartet. Elsa wächst über sich hinaus und wird zu dem Menschen, der sie eigentlich nie sein wollte: zu einer starken Kämpferin.

    Großartig geschrieben und sehr bewegend! Auch wenn die Figuren und Orte zum Teil fiktiv sind, ist die Rahmenhandlung doch an die tatsächlichen Ereignisse von damals eng angelehnt. Und Vieles dürfte dem heutigen Leser ja auch bekannt vorkommen. Anhaltende Hitzewellen, Flüchtlingsbewegungen und deren Folgen, politische Untätigkeit und menschliche Not.
    Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, auch wenn ich mir ein etwas anderes Ende gewünscht hätte. Aber das Leben ist eben kein Wunschkonzert. Sehr empfehlenswerte Lektüre!

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  • 5 Sterne

    Gabriele K., 14.11.2021

    Als Buch bewertet

    Wunderschönes Cover. Das Schwarz symbolisiert für mich die Düsternis, in der Elsas Leben zu Beginn liegt, das Trübe. Die im strukturierten Print aufgedruckten goldenen Ähren machen Hoffnung, stehen einerseits für die zunächst üppigen reichen Getreidefelder in Texas, aber auch im übertragenen Sinn für Aufbruch und Ernte.

    Kristin Hannah versteht es meisterhaft, die Emotionen von Elsa zu erfassen, ihre Sehnsucht nach Liebe und Gesehen-Werden, die sie zunächst wider ihren Willen in eine Schwangerschaft, Ehe und eine neue Familie treiben. In der sie dann wiederum um Anerkennung und Liebe Kämpft, diese zumindest teilweise auch erhält.

    Wir begleiten Elsa weiter auf ihrem Weg mit Mann und Kindern, der sie irgendwann aus wirtschaftlichen Gründen zur Flucht nach Kalifornien zwingt. Dabei scheint sie zunächst jede Art von Liebe und Geborgenheit wieder zu verlieren. Dann aber findet sie unerwartet das, was sie bei Eltern und Ehemann vermisst, nach anfänglicher Zurückweisung bei ihren Schwiegereltern und Kindern.

    Die Autorin schafft es mit ihrer lebendigen und eindringlichen Sprache, uns alles hautnah mit erleben zu lassen, wir hungern, frieren, zittern, freuen uns, schöpfen Hoffnung, finden Mut, stürzen immer wieder in Verzweiflung, schreien an gegen Ungerechtigkeit.

    Es ist alles sehr spannend geschrieben, dazu gefühlvoll und durchaus nicht oberflächlich. Die einzelnen Charaktere sind gut beschrieben und verändern sich, entwickeln sich. Alle haben Ecken und Kanten, Macken und Schwächen, es gibt kein reines Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse.

    Jede einzelne der Figuren war mir nahe beim Lesen, nicht unbedingt sympathisch, das wäre ja auch nicht der Sinn, aber nachvollziehbar, verständlich, Emotionen der unterschiedlichsten Art weckend.

    Der Lebensweg von Elsa und ihren Kindern ist sehr eindringlich beschrieben, flüssig und schlüssig, spannend und aufregend bis zur letzten Seite.

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  • 5 Sterne

    Anja M., 20.09.2021

    Als Buch bewertet

    Elsa ist lieblos aufgewachsen. Ihr wurde schon in Teenagerjahren eingeredet, dass sie kränklich und unattraktiv ist, einen Mann würde sie nie finden. Sie möchte sich einmal hübsch und frei fühlen, näht sich ein gewagten Kleid und flüchtet aus ihrem Elternhaus. Der junge Italiener Raf spricht sie an und wird zu ihrem Schicksal. Jahre später wird das Land von Sandstürmen geplagt. Elsa kämpft bis zum Schluss sieht aber ein, dass sie ihr geliebtes Zuhause ihren Kindern zuliebe verlassen muss. Sie hofft auf einen Neuanfang in Kalifornien.

    Ich bin ein großer Fan von Kristin Hannah, auch dieser Roman hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. "Die Vier Winde" verschafft einen guten Einblick in die Geschichte zur Zeit der Weltwirtschaftskrise und der Dürren, die in den 1930igern herrschten. Nicht nur Elsas, sondern das Schicksal der Flüchtlinge allgemein haben mich tief berührt.
    Ich war schon von der lieblosen Behandlung Elsas in ihrem Elternhaus erschüttert, aber was die junge Frau später erlebte, ist unvorstellbar. Solche Bücher braucht es im Geschichtsunterricht, damit die Menschen wirklich lernen und von ihren Vorurteilen ablassen.
    Die Story ist fesselnd geschrieben und bringt die Emotionen gut rüber, mir liefen nicht nur einmal die Tränen, weil ich die Verzweiflung und die Ungerechtigkeit so gut nachempfinden konnte. Es wird abwechselnd aus Elsas Sicht und der ihrer Tochter erzählt. Die Charaktere sind authentisch. Elsa ist durch ihre Kindheit eher unauffällig und bescheiden, entwickelt sich aber. In ihrer Tochter steckt eine Rebellin. Auch die weiteren Protagonisten in dieser Geschichte werden realistisch dargestellt.
    Das Ende hat mich einmal mehr fassungslos gemacht und sehr nachdenklich zurückgelassen. Dieser Roman verdient unbedingt fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 16.12.2021

    Als Buch bewertet

    Texas, 1934: Elsa Martinelli hatte nie ein leichtes Leben. Obwohl sie aus gutem Hause stammt, erfährt sie in der Familie nur Herabsetzung. Sie heiratet dann einen Mann und lebt mit ihm und seinen Eltern auf einem Hof. Es ist ein hartes Leben, das die Familie hier fristet. Die Böden geben nicht viel her und Dürre und Sandstürme machen alles noch schlimmer. Das was sie ernten reicht kaum zum Überleben. Nachdem ihr Mann sie verlässt, muss Elsa eine schwere Entscheidung treffen. Soll sie mit ihren Kindern – wie so viele andere – die Gegend verlassen und im Westen neu anzufangen. Es wird eine gefahrvolle Flucht nach Kalifornien, die aber mit vielen Hoffnungen verbunden ist.
    Kristin Hannah begeistert mich immer wieder mit ihren Romanen und das ist ihr auch Mit „Die vier Winde“ gelungen. Ihr Schreibstil ist einfach unvergleichlich. Sie schildert die Verhältnisse zur Zeit der Weltwirtschaftskrise sehr gut, als die Arbeitslosigkeit ungeheuer hoch ist. Aber auch das harte Leben der Bauern und die schwierige Stellung der Frauen beschreibt sie sehr authentisch.
    Es ist eine schwere Zeit und die Menschen wissen kaum, wie sie überleben sollen. Ihnen bleibt im Grunde genommen keine Wahl. Sie machen sich auf den Weg Richtung Westen. Dieser Weg ist gefährlich, ganz besonders für allein reisende Frauen wie Elsa. Auch damals schon will niemand die Flüchtenden unterstützen und bei sich haben. Häufig wird ihre Not ausgenutzt
    Elsa ist eine starke Frau, die den Kampf aufnehmen muss, wenn sie sich und ihre Kinder durchbringen will. Dabei macht es ihr die pubertierende Tochter auch nicht leicht. Ich habe mitgehofft und mitgelitten
    Kristin Hannah erzählt diese berührende Geschichte mit sehr viel Einfühlungsvermögen. Für mich war es ein absolutes Lesehighlight.

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  • 5 Sterne

    harakiri, 08.09.2021

    Als Buch bewertet

    Was kann ein Mensch aushalten?
    Texas 1934. Elsa Martinelli wuchs unter lieblosen Bedingungen auf. Als sie ihren Ehemann kennenlernt und auf dessen Farm zieht, ändert sich ihr Leben. Ihre zwei Kinder sind alles für sie. Nach zwei Dürrejahren verlässt Elsas Mann sie und die Kinder. Elsa kämpft weiter für den Erhalt der Farm, muss aber irgendwann einsehen, dass sie den Kampf verliert. Aber auch in Kalifornien, dem Land, in dem Milch und Honig fließen, gibt es wenig Glück für Elsa und auch hier muss sie kämpfen.
    Eine Frau auf der Suche nach Glück und Erfüllung für ihre Kinder. Ich weiß auch nicht: bei jedem Roman von Kristin Hannah bekomme ich Tränen in die Augen. Und dennoch – oder gerade deshalb – fiebere ich jedem neuen Buch von ihr immer entgegen. Ihre Geschichten sind jedes Mal so lebensnah und mitreißend, dass man sie gar nicht mehr aus den Händen legen mag.
    Elsa ist eine starke Frau. Doch das merkt sie erst, als es fast zu spät ist. Mir war sie anfangs ein klein wenig zu angepasst und leichtgläubig. Erst als sie selbst Kinder hat, merkt sie, dass sie anpacken muss. Diese Wandlung hat mir sehr gut gefallen. Aber auch die Schilderungen des ganzen Elends, die Plackerei und die Kämpfe, die sie und ihre Kinder austragen mussten, das war vom Feinsten geschildert.
    Eingebettet in die Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts, die Zeit der Ausbeutung durch reiche Landbesitzer und die Zeit der Dürre in Texas, mit jeder Menge Hintergrundrecherche, schreibt Hannah eine Geschichte, die sich genau so hätte zutragen können. Man lebt mit ihren Figuren mit und fühlt fast selbst den Schlamm unter den Füßen oder die Sandkörner im Gesicht.
    Fazit: Ein sehr intensives und einfühlsames Buch, das einen vom Hocker reißt.

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  • 5 Sterne

    eleisou, 11.10.2021

    Als Buch bewertet

    Die Schwierigkeiten, mit denen Elsa konfrontiert ist, sind einfach unerbittlich. Kristin Hanna ist hier ein detailreicher und atmosphärischer Roman gelungen, der uns zu den Migrantensiedlungen in Kalifornien transportieren wird. Dies ist eine faszinierende Geschichte voller hochinteressanter historischer Details, die uns näherbringt, wie amerikanische Bürger gezwungen waren, im Grunde Sklaven der Großbauern zu sein.
    Elsa Martinelli hat in den 1930er Jahren ein gutes Leben auf einem Bauernhof mit ihren Schwiegereltern und zwei Kindern in Texas.
    Doch plötzlich bleibt der Regen aus, Windstürme folgen und die Ernten werden zerstört! Ihre Nutztiere sterben, Nahrung und Wasser werden knapp. Die Menschen haben eine Staubpneumonie. Das Leben hat eine dramatische Wendung genommen und Elsa beschließt nach diesen vielen Unruhen, ihre Kinder zu nehmen und ein besseres Leben in Kalifornien zu suchen. Wird sie es schaffen ein neuen Leben zu beginnen oder wird sie in einem Strudel von Armut, Schulden und Verzweiflung zusammenfallen?
    Ich fühlte regelrecht die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die diese Leute gefühlt haben mussten, weil sie nirgendwohin gehen und sich an niemanden wenden konnten. Am Ende dieses Buches habe ich geweint, ihr Schreiben ist sehr bewegend.
    Kristin Hannah ist eine wundervolle Schriftstellerin und ich bewundere immer noch die Ausdauer der Menschen, die Belastbarkeit und Tapferkeit, die es brauchte, um zu überleben. Dies alles hat die Autorin so lebendig in dem Roman geschrieben, dass man denkt man ist mittendrin. Touche!

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  • 5 Sterne

    Claudia S., 29.09.2021

    Als Buch bewertet

    MEINE MEINUNG:
    Es ist wieder ein sehr emotionales und schicksalträchtiges Buch der Autorin und damit hat sie meinen Geschmack voll getroffen. Man fängt an zu lesen und befindet sich schon mitten in der Geschichte, mitten im dramatischen Schicksal von Elsa. Wir lernen sie mit 25 Jahren kennen und das, was sie dem Leser über ihre Kindheit enthüllt, geht mir schon ans Herz und treibt mir Tränen jn die Augen. Dann begleiten wir Elsa weiter und es wird noch dramatischer. Sie wird dem Leser ja als sehr kranheitsanfällige Frau dargestellt, aber was sie in den Jahren leistet und aushält, ist schon beeindruckend. Mir war sie sofort symphatisch und ich hatte sie gern an die Hand genommen und ihr ein besseres, leichteres Leben gegönnt. Immer musste sie kämpfen und nie wurde es wirklich besser. Sie entwickelt sich zu einer solch starkenPerson und verliert sich dabei nie selber. Es herrscht eine recht düstere und bedrückende Atmosphäre, die sich durch den ganzen Roman zieht und sich durch sehr bildgafte Darstellung auf mich übertragen hat. Manchmal habe ich mir gewünscht, weniger von leidenden und hungernden Tieren zu lesen. Aber auch das gehort zu dieser Geschichte und hat die Dramatik noch unterstützt. Trotz, dass ich mit Elsa so mitgelitten habe und ihr Schicksal mir so ans Herz ging, hatte ich nie die Hoffnung an ihr verloren. So wie auch Elsa nie aufgegeben hat.
    FAZIT:
    Das Buch war mitreissend, atmosphärisch und erzählt von einer starken und beeindruckenden Frau, die nicht aufgibt. Grossartig und emotional.

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  • 5 Sterne

    Magineer, 21.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ein amerikanisches Epos

    Elsa wächst in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts im Norden von Texas auf und ist das Aschenputtel ihrer Familie, der man nicht zutraut, jemals einen Mann zu finden oder eine Familie zu gründen. Als sie sich in den jüngeren Italo-Amerikaner Raf verliebt, schwanger wird und ihre Familie sie verstößt, beginnt ein hartes Leben in einer neuen Familie für sie. Jahre später hat sie sich mit ihrem Schicksal arrangiert, doch die große Depression und die fürchterlichen Sandstürme des mittleren Westens haben das Land fest im Griff. Elsa und ihre Familie nehmen all ihren Mut zusammen, lassen ihre Verzweiflung hinter sich und ziehen westwärts. Eine gefährliche und abenteuerliche Reise beginnt ...


    Kristin Hannah, unter den großen US-Gegenwartsautoren bereits eine der etablierten, hat mit "Die vier Winde" ihre eigene Version der "Great American Novel" realisiert. Atmosphärisch dicht und in ihrer ausladenden erzählerischen Vision irgendwo zwischen John Steinbeck und Colleen McCullough angesiedelt, schildert Hannah die epische Geschichte von der Realisierung des persönlichen amerikanischen Traums mit dem wissenden Blick einer Erzählerin, die schon alles gesehen hat. Im besten Sinne des Wortes ein klassischer Lebens- und Entwicklungsroman, fernab von den abenteuerlichen Histo-Schmökern für Frauen, die sonst so in den letzten Jahren den Markt überschwemmt haben. Hat das Zeug zum modernen Klassiker - unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    kunde, 11.11.2021

    Als Buch bewertet

    1934. Die Weltwirtschaftskrise hat auch Texas im Griff. Arbeitslosigkeit, Dürre in der Prärie und Missernten haben die Bevölkerung bereits gebeutelt, nun droht auch noch das Land von Sandstürmen davongetragen zu werden. Elsa Martinelli steht vor der Wahl mit ihren Kindern zu flüchten - oder um ihr Land zu kämpfen. Doch es bleibt ihr keine andere Möglichkeit mehr - die Flucht nach Kalifornien birgt zwar neue Gefahren, aber auch Hoffnung.

    Mit "Die vier Winde" trifft Kristin Hannah einen Nerv. Das Buch führt das Amerika der 1930er Jahre vor Augen, behandelt Armut, Hunger und Flucht voller Hoffnung auf ein besseres Leben. Man erlebt die Ablehnung den Geflüchteten gegenüber und leidet mit. Die Autorin vermittelt all dies auf sehr bildhafte Art, so daß man direkt dabei ist und alles sehr intensiv miterlebt. Ihre Charaktere wirken sehr echt und lebendig, da sie sehr gut beschrieben werden. Jeder von ihnen hat Besonderheiten, brilliert oder schwächelt, zeigt seine Gefühle. So unterschiedlich sie alle sind, halten sie jedoch zusammen. Und hierin liegt eine Aussagekraft, die auch nach der Lektüre des Buches wirkt. Kristin Hannah schreibt trotz der teils schweren Geschehnisse auf eine besondere Art. Der Schreibstil ist leicht und locker, paßt jedoch trotzdem zum Inhalt. Dies ist schon eine Kunst, die sie perfekt beherrscht.
    Wer das besondere, tiefgründige und bewegende Buch sucht, sollte hier zugreifen!

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