12%¹ Rabatt im Shop oder sogar 15% Rabatt in der App!

Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 147792881

Buch (Gebunden) 24.70
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    books, 23.10.2023

    Als Buch bewertet

    Spannungsverhältnis Mutter-Tochter

    Vigdis Hjorth widmet sich in diesem Roman der spannungsgeladenen Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Die Protagonistin Johanna lässt ihre Familie und ihr vorheriges Leben vor etwa drei Jahrzehnten in Norwegen zurück und flieht in die USA. Nach dem Verlust ihres zweiten Mannes kommt sie zurück und muss sich mit dem Unausgesprochenem und dem Unverarbeitetem auseinandersetzen. Die Konfrontation mit der Vergangenheit geht einher mit den schwierigen Verhältnissen zu ihrer Mutter, die schwer zugänglich ist und somit eine Aussprache unmöglich scheint.
    Der Roman gibt Einblick in die Gefühlswelt von Johanna und besteht zu einem großen Teil aus einem inneren Monolog. Ich empfand die Schilderungen aus der Kindheit und die Gedankengänge der Protagonistin sowie ihre Erkenntnisse bezüglich der Mutter als sehr intensiv.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    meggie3, 06.10.2023

    Als Buch bewertet

    Zwiegespalten

    Um ehrlich zu sein, bin ich nach den vierhundert Seiten ziemlich ratlos und befürchte, dass das Buch und ich einfach nicht gut zusammenpassen.

    In dem Roman geht es um die 60-jährige Johanna, die Norwegen und ihre Familie vor dreißig Jahren etwas überstürzt verlassen hat und nun wieder zurück in ihre Heimatstadt gezogen ist. Zu ihrer Mutter und Schwester hat sie keinen Kontakt mehr, der Vater ist längst verstorben. Recht schnell wird deutlich, was vor dreißig Jahren geschehen ist und wie der fehlende Kontakt zwischen Johanna und vor allem ihrer Mutter zu erklären ist. Der Roman ist aus Johannas Perspektive geschrieben, die jetzt, wo sie zurück in Norwegen ist, Kontakt zu ihrer Mutter sucht und diesen auch erzwingen will. Die Mutter blockt Johannas Kontaktaufnahmeversuche ab. Als Leser:in erfährt man über vierhundert Seiten, was Johanna über ihre Familie denkt, was sie erwartet und wie sie sich das Seelenleben und die Beweggründe ihrer Mutter vorstellt. Außerdem liest man Anekdoten aus Johannas Vergangenheit, die Johannas Sichtweise stützen.

    Den Schreibstil habe ich zum Teil als schön, aber teilweise auch als anstrengend wahrgenommen. Einige Sätze waren wirklich sehr lang und insbesondere, wenn die Natur und Landschaft beschrieben wurden, nahmen die langen Sätze mit vielen Kommas meinem Empfinden nach etwas Überhand. Die Kapitel waren sehr kurz, bestanden teilweise nur aus zwei eher philosophischen Zeilen, die ich nicht immer verstanden habe. Mich lässt der Roman etwas zwiegespalten zurück: Zum einen ist mir Johanna ziemlich schnell auf die Nerven gegangen, zum anderen gelingt es der Autorin aber gerade dadurch, ein sehr eindrückliches Bild der so stark verletzten Johanna zu zeichnen.

    Abschließend muss ich sagen, dass der Roman nicht mein Lieblingsbuch werden wird, vielleicht auch weil ich Johannas Gedanken und Handeln ab einem bestimmten Zeitpunkt kaum noch nachvollziehen konnte. In Erinnerung wird er mir aber auf Grund seiner Eindrücklichkeit bleiben. Ich habe leider keinen richtigen Zugang zu dem Buch finden können. Wer diesen aber findet, liest vielleicht ein ganz anderes, tolles Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Bücherfreundin, 26.12.2023

    Als Buch bewertet

    Vor über 30 Jahren ist Johanna vor den Familienzwängen geflohen und hat dadurch den Kontakt zu ihren Eltern und ihrer Schwester verloren. Nun mit Mitte 60 kehrt sie in ihre norwegische Heimat zurück und sucht die Aussöhnung vorallem mit ihrer Mutter. Ihr Vater ist mittlerweile verstorben, so dass da keine Versöhnung mehr stattfinden kann. Doch die Mutter verweigert jegliche Kontaktaufnahme und auch Johannes Schwester bleibt hart und will Johanna nicht sehen.

    So zieht sich Johanna in eine einsame Hütte zurück und versucht für sich alleine die schon immer schwierige Beziehung zu ihrer Familie zu analysieren. Besonders das Verhältnis zur Mutter war schon immer sehr problematisch.

    Vigdis Hjorth beschreibt in "Die Wahrheiten meiner Mutter" eine sehr belastendes Mutter-Tochter Verhältnis. Es wird ausschließlich aus Sicht von Johanna erzählt, auch wenn es tief bis in ihre Kindheit hineingeht. Allerdings hat es mich im Laufe der Geschichte immer stärker gestört, dass wir nur Johannas Sicht der Ereignisse / Situationen erfahren und nie aus der Sicht der anderen Familienmitgliedern. Es gibt nicht nur eine Wahrheit / Sichtweise, sondern es müssen immer alle Seiten einbezogen werden, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Vielleicht wäre dann an manchen Stellen auch das Verhalten oder die seelischen Verletzungen der Mutter besser nachvollziehbar.

    Auch mit dem Schreibstil der Autorin hatte ich so meine Schwierigkeiten, der teilweise etwas gewöhnungsbedürftig war. Aus diesem Grund konnte mich das Buch so gar nicht fassen und war somit für mich persönlich leider eine Enttäuschung gewesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Bücherfreundin, 26.12.2023

    Als Buch bewertet

    Vor über 30 Jahren ist Johanna vor den Familienzwängen geflohen und hat dadurch den Kontakt zu ihren Eltern und ihrer Schwester verloren. Nun mit Mitte 60 kehrt sie in ihre norwegische Heimat zurück und sucht die Aussöhnung vorallem mit ihrer Mutter. Ihr Vater ist mittlerweile verstorben, so dass da keine Versöhnung mehr stattfinden kann. Doch die Mutter verweigert jegliche Kontaktaufnahme und auch Johannes Schwester bleibt hart und will Johanna nicht sehen.

    So zieht sich Johanna in eine einsame Hütte zurück und versucht für sich alleine die schon immer schwierige Beziehung zu ihrer Familie zu analysieren. Besonders das Verhältnis zur Mutter war schon immer sehr problematisch.

    Vigdis Hjorth beschreibt in "Die Wahrheiten meiner Mutter" eine sehr belastendes Mutter-Tochter Verhältnis. Es wird ausschließlich aus Sicht von Johanna erzählt, auch wenn es tief bis in ihre Kindheit hineingeht. Allerdings hat es mich im Laufe der Geschichte immer stärker gestört, dass wir nur Johannas Sicht der Ereignisse / Situationen erfahren und nie aus der Sicht der anderen Familienmitgliedern. Es gibt nicht nur eine Wahrheit / Sichtweise, sondern es müssen immer alle Seiten einbezogen werden, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Vielleicht wäre dann an manchen Stellen auch das Verhalten oder die seelischen Verletzungen der Mutter besser nachvollziehbar.

    Auch mit dem Schreibstil der Autorin hatte ich so meine Schwierigkeiten, der teilweise etwas gewöhnungsbedürftig war. Aus diesem Grund konnte mich das Buch so gar nicht fassen und war somit für mich persönlich leider eine Enttäuschung gewesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Marianna T., 19.12.2023

    Als Buch bewertet

    Durch ein tiefes Tal

    Johanna ist vor drei Jahrzenten vor den Zwängen ihrer Familie geflohen. Zurück in ihrer Heimat versucht sie sich der Mutter zu nähern und das Wesen der Mutter zu ergründen. Sie rennt gegen Mauern. Zurückgezogen in einer Waldhütte beschäftigt sie sich mit dem möglichen (Innen-)Leben ihrer Mutter.

    Die Erzählung ist schwerfällig und ihre Bemühungen Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen haben etwas Schmerzliches und Belastendes. Nur einzelne Male wird der Monolog durchbrochen. Dies steigert die Spannung der Erzählung jedoch noch mehr. Gleichzeitig entwickelt sich die Erzählung wie bei Robinson Crusoe, scheinbar passiert nichts. Die starken Sprachbilder und die Länge bzw. Kürze der Kapitel unterstützen den Lesefluss, doch kommen nicht gegen die Schwerfälligkeit an. Die Atmosphäre ist lähmend und die Entwicklung der Geschichte kommt viel zu spät. Die Wendung, die Johanna durchmacht ist wegen der Zeitsprünge und der vielen sich drehenden Gedanken und Gefühle schwer nachvollziehbar.

    Anspruchsvoller Monolog über eine Tochter, die bei ihrer Mutter gegen Wände rennt. Robinson Crusoe in einer Waldhütte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    David D., 12.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ehrlich gesagt, weiß ich immer noch nicht, was ich von dem Buch halten soll. Einerseits ist es sehr angenehm zu lesen, denn der Schreibstil der norwegischen Autorin Vigdis Hjorth ist mal etwas anderes und auf der anderen Seite weiß ich genau das nicht richtig einzuordnen. Die Geschichte hat sicherlich großes Potential und kann durchaus bewegend sein, aber "Die Wahrheiten meiner Mutter" hat nichts in mir ausgelöst, obwohl ich voller Vorfreude und Hoffnung ins Lesen gegangen bin. Sicherlich kann man das Ganze auch anders sehen und ich möchte das Buch auch nicht verteufeln, aber ich konnte einfach keinen richtigen Zugang finden. Überraschend für mich war auch die Seitenzahl, denn ich war sehr schnell durch, aber auch nur deshalb, weil teilweise nur ein Satz pro Seite steht. Alles in allem war ich enttäuscht, aber darüber sollte sich jeder selbst ein Bild machen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Hoelzchen, 04.10.2023

    Als Buch bewertet

    Johanna hat vor über 30 Jahren auf ihr Bauchgefühl gehört und sich von ihrer Familie in Norwegen losgesagt. Sie ist der Liebe wegen in die USA gezogen und Künstlerin geworden. Seitdem besteht kein Kontakt mehr zur Familie. Nun ist Johanna wieder in Norwegen und sie will sich ihrer Mutter annähern. Wird es ihr gelingen?
    Der Klappentext von „Die Wahrheiten meiner Mutter“ der norwegischen Schriftstellerin Vigdis Hjorth und das Cover haben mich sofort angesprochen und ich habe mich wirklich sehr darauf gefreut, dieses Buch lesen zu dürfen. Der Einstieg war einfach, Johanna ist wieder in Norwegen und man erwartet ein Wechselspiel zwischen Johanna und ihrer Familie. Die Ahnung, dass es kein leichtes Unterfangen wird, schleicht sich schnell ein, doch dann wird dieser Roman fast zum Kammerspiel. In der Ich-Perspektive erzählt Johanna aus ihrem Leben. Die Kindheit im Elternhaus war schwierig und die Beziehung zu den Eltern unterkühlt. Diese Passagen wechseln sich ab mit der Gegenwart, in der Johanna versucht Kontakt mit ihrer Mutter aufzunehmen. Während ich die Erlebnisse aus ihrer Kindheit noch sehr interessant fand, passiert in der Gegenwart nicht viel. Es ist einfach monoton und langweilig immer wieder zu lesen, wie Johanna versucht, sich ihrer Mutter anzunähern, ihre Gedanken dazu, war ihre Mutter macht oder denkt. Es passiert wenig und ich muss leider sagen, dass ich mich regelrecht durch die knapp 400 Seiten gequält habe, wobei man erwähnen muss, dass viele Seiten nur wenig bedruckt sind. Tatsächlich habe ich vieles lieber getan, als dieses Buch zu lesen. Doch weil ich es rezensieren wollte und irgendwie immer noch gehofft habe, dass Johanna endlich aus ihrer Lethargie erwacht, habe ich weitergelesen. Leider ist mir Johanna nicht sympathisch. Sie erscheint mir egoistisch und sie reflektiert überhaupt nicht. Sie schmollt immer noch wie ein Teenager, mit fast sechzig Jahren sollte man doch über mehr Lebenserfahrung verfügen und gelassener werden. Hier sehe ich bei ihr überhaupt keine Entwicklung, dass hat mich schon sehr genervt.
    Das Thema selbst finde ich spannend und lesenswert, die Umsetzung hat mich jedoch nicht angesprochen. Deshalb gibt es von mir leider nur 2 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Simone F., 22.09.2023

    Als Buch bewertet

    Wie viele Bücher in letzter Zeit widmet sich auch "Die Wahrheiten meiner Mutter" von Vigdis Hjorth den Konflikten einer Mutter-Tochter-Beziehung.


    Johanna ist vor über 30 Jahren Hals über Kopf mit dem Lehrer ihres Malkurses nach Amerika durchgebrannt und Künstlerin geworden, Ehe, Jura-Studium, Familie und Norwegen hinter sich lassend. Dies führte zum Bruch mit ihrer Familie, zumal sie Jahre später auch nicht zur Beerdigung ihres Vaters anreiste. Inzwischen ist Johanna eine anerkannte Malerin, die anlässlich einer Retrospektive nach Norwegen zurückkehrt und versucht, Kontakt mit ihrer Mutter aufzunehmen, die allerdings jegliche Versuche abblockt.

    Bereits auf den ersten Seiten merkte ich, dass es mir sehr schwer fiel, in das Buch zu finden, da mir der Schreibstil leider überhaupt nicht liegt. Johanna lässt einen als Ich-Erzählerin an ihren Gedanken teilhaben, die sich immer wieder im Kreis drehen und sich ständig wiederholen. Hierdurch empfand ich die Erzählweise als äußerst langatmig und ermüdend. Hinzu kommt, dass mir die Protagonistin immer unsympathischer wurde und sie mich zunehmend nervte. Sie wirkt extrem egoistisch, und ich konnte an manchen Stellen mehr Verständnis für ihre Familie als für sie aufbringen. Ihre Mutter wird für Johanna zu einer regelrechten Obsession, und sie stellt seitenlange Mutmaßungen über die möglichen Gedanken und Beweggründe ihrer Mutter an und dreht sich dabei im Kreis. Vielleicht bin ich auch einfach zu pragmatisch veranlagt, um dies nachvollziehen zu können.

    Obwohl mich die Thematik sehr interessiert, hat mich dieses Buch leider weder inhaltlich noch stilistisch überzeugt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Bärbel K., 25.08.2023

    Als eBook bewertet

    Im Buch beschreibt die Ich-Erzählerin, Johanna, von ihren Gefühlen und ihrem Wunsch der Mutter wieder näher zu kommen. Sie wuchs gemeinsam mit ihrer Schwester Ruth in einem geregelten Elternhaus auf. Und doch hat sie sich dort irgendwie nie recht zu Hause gefühlt. Als sie sich während eines Malkurses in den Kursleiter, Mark, verliebt, bricht sie kurzerhand ihr Jurastudium ab und flieht mit ihm nach Utah, fast 1000 km von ihrer Heimat entfernt. Sie heiraten und Johanna macht ihr Hobby, die Malerei, zu ihrem Beruf. Sie ist sehr erfolgreich dabei. Nun, nach 30 Jahren in Utah, kehrt Johanna in ihre alte Heimat zurück und möchte wieder Kontakt mit ihrer Mutter aufnehmen. Die Autorin versucht im Buch die widerstreitigen Gefühle von Johanna, ihr Misstrauen gegenüber ihrer Schwester und ihre eigenen Schuldgefühle an dem Zerwürfnis innerhalb der Familie vor dem Leser auszubreiten. Dabei ist es ihr leider nicht gelungen mich in diese Gefühlswelt einzubinden. Weder Mitleid mit Johanna, noch Ablehnung gegenüber ihrem Verhalten konnte ich empfinden. Vielleicht, weil ich all ihre Gedanken zu oft als Wiederholungen empfunden habe, die zu keinem rechten Ziel geführt haben. So kann ich leider auch nur 2 Lese-Sterne geben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    m, 03.09.2023

    Als Buch bewertet

    Die Inhaltsangabe klang sehr interessant, da es eine altbekannte Thematik ist, jedoch dieses Mal ist die Tochter der Grund des Kontaktabbruchs, nicht die Mutter. Der Schreibstil ist aus der Ich-Perspektive der Tochter verfasst und die Tochter beschreibt jeden einzelnen ihrer Geschehnisse in jedem Detail, was bereits auf den ersten Seiten stark ins Auge fällt. Dabei kamen viele Verhaltensweisen die die Tochter anwendet öfters vor, was nach einiger Zeit etwas ermüdend und langweilig wurde und sich die Geschichte dadurch zog. Zudem störte mich, dass die Mündliche Rede nicht in Gänsefüße umklammert wird und es dadurch manchmal etwas anstrengend war zu lesen.

    Insgesamt fand ich die Grundidee des Buches gut, jedoch war das Buch zu langatmig und hätte an manchen Stellen gekürzt werden können, da 400 Seiten für die Thematik etwas zu viel sind und die Protagonisten anstrengend war. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frederike Z., 13.10.2023

    Als Buch bewertet

    Rau ist ihre Sprache, wie kalter Wind in den nordischen Fjorden, rau und schwer, aber doch seltsam schwebend, poetisch und bildgewaltig. Ihr fehlt der Halt, Johanna, dem verlorenen Kind, nun sechzig Jahre alt, das in die Traufe zurückkehrt. Einfach war es nicht, sie kennenzulernen, den Menschen hinter den distanzierten Worten und Gedanken, die Vidgis Hjorth der Protagonistin ihres Romans „Die Wahrheiten meiner Mutter" in den Mund legt, den Fragmenten eines eingebrannten Lebens. Doch je mehr sie sich öffnet, je mehr die Vergangenheit sie übermannt, sie Gefühltes, Erlebtes, Gesehenes im Schutze ihres Hauses im Wald offenbart, desto schneller schlug mein Herz, stärker wurde der Druck meiner Hände um das Buch.
    .
    In lakonischen Szenen und großräumigem, atmendem Schriftsatz weben sich Gedankenfragmente und Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend, das Leben mit Mutter und Vater, die Strenge und Demütigung, die sie erlebte, die Restriktion ihrer frühen Fantasterei in die Gegenwart. Es ist eine Suche nach dem Kern ihrer Mutter-Tochter-Beziehung, nach den Gründen für das Verhalten ihrer Mutter – damals wie heute –, eine Suche nach Liebe und Anerkennung, wo nur Kälte, ein teilnahmsloser Blick waren: regretted motherhood. Und heute: Angst. Es grenzte schon ans Absurde, einer sechzigjährigen Frau bei der Beschattung ihrer fünfundachtzigjährigen Mutter beizuwohnen, wie sie mutiger wird, sich immer näher an sie heran wagt, beobachtet, überlegt, reflektiert - und auch die Rolle von Johannas Schwester Ruth in dem Ganzen Katz-und-Maus-Spiel. Hjorth spielt mit Sympathien, der Umkehr von Täterin und Opfer, doch fragt man sich, ob sie an einem Punkt nicht beide dem Patriarchat zum Opfer fielen. Auf die eine oder andere Art.
    .
    Je näher sie einander kommen, desto gespannter wird die Atmosphäre, Johannes Gedanken knapper, konzentrierter, die Reflexion ihrer Mutterrolle präsenter. Bis es zum großen Knall kommt. Bis zur letzten Seite hat mich die Geschichte ungemein gefesselt, der raue Ton bisweilen einem poetischen, gar melancholischen, von Traurigkeit und Ernüchterung verzerrten gewichen; Worten und Bildern, die im Kopf bleiben. Ein beeindruckender, zutiefst bewegender und nachdenklich stimmender Roman, der nach lange nachwirkt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein