GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 129702452

Taschenbuch 11.40
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arne K., 30.06.2019

    Als Buch bewertet

    Forever young
    Dieses Buch entfaltet seinen ganz eigenen Sog und erinnert uns daran, dass wir alle mal jung waren und uns dieses Jung-Sein vielleicht auch in einer kleinen Ecke in Kopf und Herz auf jeden Fall bewahren sollten...
    Ein Reiseroman der anderen Art könnte man sagen, doch das würde dem Buch nicht ganz gerecht werden, denn es ist soviel mehr und hat durchaus eine message, jedenfalls für mich (siehe oben).
    „Er muss ihn finden. Seinen besten Freund, der schon immer auf der Jagd nach dem Extremen war - nie wird er vergessen, wie euphorisiert Felix neben ihm vor dem felsigen Abgrund stand, unter ihnen ragten die Klippen hervor wie aufgeklappte Messer. Doch selbst Felix sieht es nicht ähnlich, auf einer Reise in Asien spurlos zu verschwinden. Für den Erzähler steht fest: Nur er kann das rätselhafte Abtauchen aufklären. Dafür setzt er sogar seine große Liebe aufs Spiel. Schließlich verbindet ihn mit Felix eine besondere Freundschaft. Und ein Geheimnis, das sie ebenso eint wie trennt. Immer tiefer dringt der Erzähler auf seiner Suche in das wilde Kambodscha vor, in dieses nie genesene Land ohne Gedächtnis, immer verzweifelter durchforstet er seine Erinnerungen nach einem Hinweis, was passiert sein könnte. Bis er begreift, dass er den Freund nur retten kann, wenn er mit ihm verschwindet.“
    Dieser Roman ist nichts für mal eben zwischendurch lesen, den muss man wirken lassen. Auch vom Schreibstil her kann man ihn meiner Meinung nach nicht mal eben so weglesen, dafür ist er zu gewählt. Aber wenn man sich darauf einlässt, findet man ein durchaus unterhaltsames Buch vor, das aber vor allen Dingen auch zum Nachdenken anregt und einen ein Stück weit auch berührt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sago, 04.05.2019

    Als Buch bewertet

    Felix ist verschwunden. Was eigentlich ein Glück sein sollte. Denn, so erfahren wir in jeder Menge Kindheits- und Jugenderinnerungen des namenlosen Ich-Erzählers, Felix ist hochgradig manipulativ, umgarnt seinen Freund, um ihn dann immer wieder im Stich zu lassen, verbringt seine Zeit mit Klauen, obwohl er im Wohlstand lebt, nimmt Drogen, quält engagierte Lehrerinnen, beschimpft sinnlos Frauen und nutzt sie aus....
    Die letzte Spur führt nach Kambodscha. Aus Gründen, die wohl nur der Protagonist und der Autor kennen, lässt sich der Erzähler von Felix' Mutter motivieren, Felix in Kambodscha zu suchen. Damit gefährdet er seinen Job und die Beziehung zur Freundin, was ihn kaum zu berühren scheint.

    In Kambodscha angekommen, tritt die Suche dann lange auf der Stelle. Die eingestreuten Erinnerungen haben mich nicht gepackt, zum Teil hätte ich sie gern einfach überblättert. Die Fäkalsprache nervte und Kapitel mit einer Überschrift wie "Kotze" und entsprechendem Inhalt brauche ich persönlich nicht.
    Mit zunehmender Zeit in Kamboscha scheint die Persönlichkeit des Erzählers immer mehr zu dissoziieren. Er redet permanent mit sich selbst und mit Fantasiefiguren. Manchmal habe ich mich schon gefragt, ob Felix überhaupt existiert oder er und der Erzähler eine gemeinsame, aber gespaltene Persönlichlkeit sind. Das ist raffiniert gemacht, zerrte aber auch gewaltig an den Nerven. Das große Geheimnis, dass Felix' Charaktermängel rechtfertigen soll, ist zwar traurig, aber in seiner Häufigkeit in Literatur und Film mittlerweile klischeehaft geworden.
    Als das Buch zu Ende war, war ich leider wirklich froh, den drogenvernebelten Gedanken der unsympathischen Protagonisten nicht mehr folgen zu müssen. Warum das Buch als eine Hymne auf das Jungsein gehandelt wird, ist mir schleierhaft. Wessen Jugend so aussieht, der kann einem nur leidtun.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    herrzett, 20.05.2019

    Als Buch bewertet

    Von Friedmann Karigs "Dschungel" hatte ich recht viel erwartet und wurde dann leider sehr enttäuscht. Dies liegt vielleicht bereits daran, dass die Grundidee seines Buches annähernd mit Doris Knechts neuem Roman "weg" übereinstimmt. Während bei ihr die Tochter nach Kambodscha abhaut, ist es hier der beste Freund des Protagonisten. Felix ist weg, einfach verschwunden, ohne irgendeine Nachricht hinterlassen zu haben. Und natürlich muss er nun seinen Kumpel suchen, er hat zwar Angst loszulassen und sich einfach treiben zu lassen, aber er tut dies für seinen besten Freund und dessen Mutter, die ihn auf die Reise schickt. Und dafür setzt er nun einfach alles aufs Spiel... seinen Job, seine Beziehung mit Lea, sein Leben. Er verrennt sich in kleinsten Hinweisen, durchforstet Kambodscha, das Land der Menschen aus aller Welt, die einfach alles zurücklassen wollten und hier unabhängig und frei aufblühen. Er verfolgt jeden Hinweis, trifft Leute mit denen Felix zutun hatte und eine wilde Schnipseljagd zwischen Kindheitserinnerungen, Hoffnung und Realität beginnt.

    "War es das wert? Ein Leben verlieren, um ein neues zu bekommen? Was war es überhaupt wert, wenn ich erst herkommen musste, um es zu sehen? Um unsere ganze Geschichte erzählen zu können?"

    Normalerweise hätte ich die Geschichte sicherlich toll gefunden, aber ich hab hier weder sprachlich noch inhaltlich etwas wirklich fesselnd, rasantes entdecken können. Karigs Figuren bleiben für mich auch nach Beendigung des Romans eher schleierhaft, fremd und überhaupt nicht greifbar. Einer ist ein Schisser, der andere ein Draufgänger und beide leben eher in ihrer eigenen Welt. Die Geschichte entwickelt sich auch eher langsam, hat zahlreiche Längen und Karig driftet immer mal wieder ab. Das hat dann leider auch dazu geführt, dass ich recht schnell die Lust verloren habe. Mir fehlte da einfach die Nähe und auch sprachlich irgendeine Besonderheit. Karig schreibt zwar sehr klar, erzeugt einzelne sehr interessante Bilder, aber auch nicht mehr. Ich würde beinahe sagen, dass die Geschichte bis auf die Angst, dass er seinen Freund verliert, recht kühl gehalten ist. Es stehen alle Möglichkeiten offen und trotzdem verrennt sich der Protagonist in seinem eigenen Ding. Auch die Spielerei mit den Erinnerungen fand ich zwar einzeln nett, aber den wirklichen Sinn daran konnte ich leider auch nicht feststellen. Es gibt an den Haaren herbeigezogene Hinweise, die sich dann immer mal wieder mit dem darauf folgenden Kapitel decken, aber dieses Sprunghafte macht es für mich sehr, sehr schwierig. Wahrscheinlich ist dies eher so eine Art 'Draufgänger'-buch und daher mag der aktuelle Hype etwas gerechtfertigt sein, für mich hingegen war es einfach zu platt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    13 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.R., 20.05.2019

    Als Buch bewertet

    Friedemann Karig| Dschungel| ullstein Verlag|02.05.2019|381 Seiten|22,00 €

    Der Protagonist begibt sich auf eine Reise. Eine Reise durch Kambodscha, zum Dschungel und auf die Suche nach seinem verschollenen besten Freund Felix. Dabei findet er zu sich selbst und zu den Geistern der Vergangenheit. Oft heißt es, der Weg sei das Ziel – bei diesem Roman trifft dies absolut zu.

    Der Leser begibt sich mit dem namenlosen Protagonisten zusammen auf diese Reise, auf die Suche nach Felix. Diese Reise durch den Roman bringt einen zum Nachdenken, über das Leben, den stressigen Alltag und dem Sinn dahinter. Durch anschauliche Vergleiche und Metaphern schafft es Karig die Freundschaft des Ich-Erzählers zu Felix gekonnt zu beschreiben. Der Leser fühlt sich am Ende der Reise dieser Figur so nahe, als würde er ihn selber kennen. Der Plot Twist am Ende der Reise kam einerseits erwartet, andererseits völlig unerwartet – überraschend aber nachvollziehbar.
    Philosophische Themen werden in diesem Roman behandelt ohne dabei belehrend wirken zu wollen. Nicht wie findet man zu sich selbst, sondern was ist dieses „selbst“? „ Bevor man verschwindet, muss man erst einmal da sein. Sich selbst gefunden haben. Und dieses ‚Selbst‘ definieren, das wir uns heute als eine Entität denken, die es zu verwirklichen und in die Welt zu bringen gilt.“ (S. 260)

    Die Umwelt spielt eine zentrale Rolle und Karig spiegelt die aktuellen Probleme in seinem Roman wieder. „Das Meer ist wie ein Mensch. Es schluckt und schluckt den Müll, den man ihm zu fressen gibt. Aber irgendwann kommt alles wieder raus.“ (S. 123) Absolut zeitgenössisch und brisant in Sachen Umweltschutz und Naturerhaltung.

    Der pfiffige Einbau von Songzitaten aus den Vierzigern bis in die Gegenwart holt den reisenden Leser beim Bekannten ab und erschafft Vertrautheit. Vom Dschungelbuch Song „Ich bin der König im Affenstall“ über Queen, Pink Floyd und Sinéad O’Connor bis zur eigenen Band des Autors. Friedemann Karig selbst arbeitet nämlich auch als musikbegeisterter DJ. Nach seinem Sachbuchdebüt „Wie wir lieben. Vom Ende der Monogamie“ versucht sich der Autor nun an diesem Roman. Dabei beleuchtet er wieder die Beziehungen zwischen Menschen, aber dieses Mal in anderer Form und mit anderen Schwerpunkten.

    Ein gelungener Roman über das Leben, die Liebe und die Reise zu sich selbst. Empfehlenswert für alle lesebegeisterten Lebensreisenden und solche, die es werden wollen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexa M., 22.08.2019

    Als Buch bewertet

    Ich kann es nicht leugnen - das Cover war einer der Hauptgründe warum ich zu diesem Buch gegriffen habe. Es ist anders, es ist speziell. Und gerade, das hat mich durch und durch angesprochen. Die Sprache mit der Friedemann Karig erzählt ist bildgewaltig, anspruchsvoll und absolut mitreißend. Von der ersten Seite an hatte er mich damit gefangen genommen. Die Charaktere sind einfach skizziert und benötigen keine Schnörkel und Extras um wirkliche Tiefe mitzubringen. Man begleitet den Protagonisten auf der Suche nach seinem Kindheitsfreund Felix in das exotische Land Kambodscha. Währenddessen werden immer wieder Anekdoten aus der Kindheit der beiden zwischengeschoben. So lernt man die beiden besser kennen und bekommt mehr und mehr ein Bild über die Freundschaft der beiden. Die Geschichte schafft Fernweh - und Ohrwürmer. Die eingebrachten Songzitate konnte ich fast alle im Kopf mitsingen und bekam sie danach nicht mehr aus dem Kopf. Das Buch ist wie das wilde Meer, in das man eintaucht und dass einen mit der Strömung immer und immer weiter mitzieht. Bilder rauschen vorbei. Bilder von wahrer Freundschaft, was Reisen bedeutet und was es heißt den Mut zu haben alles hinter sich zu lassen. Die Botschaften die die Geschichte mitbringt haben mich berührt und auch nachhaltig noch beschäftigt. Während des Lesens haben sich menschliche Abgründe aufgetan und es wird einem bewusst, dass gerade Fehlentscheidungen und Dinge die man falsch macht uns so ungemein menschlich machen. Ich konnte das Buch so gut wie keine Minute aus der Hand legen, weil es mich so fasziniert und gefesselt hat. Der Autor hat ein Werk geschaffen, dass zu meinen absoluten Jahreshighlights zählt. Durch seine mitreißenden Bilder und seine Botschaften die er dem Leser mit auf den Weg gibt eine absolute Empfehlung. Wie gern möchte ich jetzt einfach in den Flieger steigen und alles hinter mir lassen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 06.07.2019

    Als Buch bewertet

    „Wenn ein Mensch verschwindet, hinterlässt er ein Loch. So unendlich tief und dunkel, man kann hineinfallen und nie wieder auftauchen.“ (S. 327)
    Der beste Freund unseres Erzählers ist so ein spurlos Verschwundener. Zu einem Trip durch Asien aufgebrochen, hören weder seine Mutter noch sein bester Freund wochenlang auch nur ein Sterbenswörtchen von ihm. Als die Mutter völlig zu verzweifeln scheint, macht sich sein Freund aus Kindertagen auf ihn zu suchen. Widerwillig, überhaupt nicht abenteuerlustig, und bockig, weil der verrückte Felix ihn mal wieder zu etwas zwingt. Zu einer Reise ins ferne Asien, zu einer Reise in die gemeinsame Vergangenheit.

    Dieser Roman kommt recht unscheinbar daher, und dann entwickelt er doch eine erzählerische Kraft und einen Sog, dem ich mich nur schwer entziehen konnte. Einerseits weil man natürlich unbedingt wissen will, wo Felix steckt. Andererseits erfährt man häppchenweise von der Kindheit und Jugend der zwei Jungs, sodass sich erst nach und nach die gesamte Geschichte entfaltet. Dem namenlosen Erzähler folgt man gerne auf seiner exotischen Odyssee, die nicht nur von der spannenden Suche, sondern eben auch von Land und Leuten lebt. Gerade die Beschreibungen der Natur fand ich sehr bildhaft, man wähnt sich sofort am heißen Sandstrand oder im schwülen Dschungel. Das Ende kommt dann nicht ganz so bildgewaltig und wuchtig daher wie der Spannungsbogen vorher vermuten ließ, trotzdem war dieser Roman für mich ein großes Vergnügen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mandy E., 17.06.2019

    Als Buch bewertet

    Der Erzähler macht sich spontan auf Reisen um seinen verschwunden Freund Felix in Kambodscha zu suchen. Gedrängt von dessen Mutter steigt er ins nächste Flugzeug und folgt jeder noch so kleinen Spur. Dabei gerät er immer tiefer ins Land, wo es immer mehr Einheimische und immer weniger Touristen gibt. Als er jegliche Hoffnung verloren hat, stößt er auf eine heiße Spur. Diese bringt in um ein Haar ins Gefängnis, doch er schafft es unterzutauchen. Genauso wie Felix. Dabei wird ihm klar, was ihm im Leben wichtig ist...

    Das Buch war wirklich angenehm zu lesen. Man steigt sofort in die Geschichte ein und fiebert bei der Suche nach Felix mit. Zwischendurch gewährt der Autor immer wieder Einblicke in tiefe Freundschaft zwischen zwei Jungen, bei der sich in den ganzen Jahren nicht nur schöne Seiten zeigen. Schonungslos und ehrlich wird diese besondere Bindung zwischen dem Erzähler und Felix thematisiert und dabei kommen einige unangenehme Wahrheiten ans Licht.

    Zudem wird dem Erzähler und somit auch dem Leser einige Fehler, die in der heutigen Gesellschaft sonst totgeschwiegen werden, vor Augen geführt. Dies passiert aber geduldig und sanft, nicht mit dem Brecheisen. Dies würde auch nicht zur Stimmung passen, die in der Geschichte herrscht. Dank des Schreibstils von Karig kommt die chillige Stimmung und das Bedürfnis inne zu halten auch beim Leser an und man lässt sich beim Lesen regelrecht mit treiben. Dabei gerät die Suche nach Felix fast in den Hintergrund.
    Stattdessen kommt Fernweh und die Lust auf ein Abenteuer auf.

    Ein tolles poetisches und gesellschaftskritisches Werk! Eine regelrechte Hommage an die Freundschaften, die unser Leben prägen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stephanie P., 26.04.2019

    Als Buch bewertet

    Felix war schon immer auf der Suche nach Extremen. Somit war es auch für niemanden eine Überraschung, als er sich auf den Weg nach Kambodscha gemacht hat um das Land auf eigene Faust zu bereisen. Doch seit einigen Wochen scheint er spurlos verschwunden zu sein, was seine Angehörigen sehr verwundert und verängstigt. Aus diesem Grund macht sich der Erzähler auf den Weg nach Asien und die Suche nach seinem besten Freund. Doch die Suche gestaltet sich schwerer als gedacht und führt den Erzähler immer weiter in die Abgeschiedenheit und den Dschungel von Kambodscha. Der Erzähler riskiert nicht nur seine Beziehung sondern findet auch zu sich selbst. Denn was niemand weiß: den Erzähler und Felix verbindet nicht nur jahrelange Freundschaft sondern auch ein dunkles Geheimnis.

    Friedemann Karigs Schreibstil ist flüssig und sehr bildlich. Ich konnte sofort in die Handlung einsteigen und das Buch erschien äußerst kurzweilig. Allen voran die bildlichen Beschreibungen der Landschaften und des Dschungels konnten mich überzeugen, da sie bei mir großes Kopfkino ausgelöst haben. Besonders gelungen fand ich die Erzählperspektive in der Ich-Form. Dadurch hat der Leser das Gefühl selbst durch den Dschungel zu reisen und mitten in der Handlung zu sein. Im Buch wechseln sich immer wieder Kapitel rund um die aktuelle Suche nach Felix und Kapitel rund um die gemeinsamen Kindheitserlebnisse ab. Da die Kapitel nicht explizit gekennzeichnet sind war ich von den Sprüngen leider immer wieder etwas verwirrt und daher wurde mein Lesefluss immer wieder unterbrochen. Zudem gab es gerade bei den Kindheitserlebnissen leider einige unnötige Längen. Insgesamt fand ich diese wechselnden Kapitel allerdings sehr interessant, da man zu der Freundschaft der beiden Männer etwas erfahren konnte und nachvollziehen kann, weshalb der Erzähler sich auf die gefährliche Suche begibt.

    Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und facettenreich. Besonders gelungen fand ich die Entwicklung des Erzählers. Im Laufe des Buches hat er nicht nur seinen Freund gesucht sondern auch mehr über sich selbst erfahren. Besonders gelungen finde ich, dass einzelne Dialoge immer wieder in Englisch verfasst sind. Dies lässt die Gespräche besonders glaubwürdig und die Protagonisten äußerst authentisch erscheinen. Dennoch sind diese Dialoge so einfach gehalten, dass man ihnen auch ohne gute Englischkenntnisse problemlos folgen kann, da die Sprache ins Deutsche wechselt sobald es etwas komplizierter wird.

    FAZIT:
    „Dschungel“ ist ein wirklich lesenswerter Roman, der vor allem durch die Selbstfindung des Erzählers, die Erzählperspektive und die bildlichen Beschreibungen überzeugen kann. Allerdings gab es für mich persönlich ein paar unnötige Längen bei den beschriebenen Kindheitserlebnissen. Aus diesem Grund vergebe ich 4 Sterne!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vöglein, 10.05.2019

    Als eBook bewertet

    Was für ein Buch....
    Nach anfänglichen Startschwierigkeiten konnte ich das Buch kaum noch zur Seite legen.
    Ein Namenloser macht sich aufgrund des Verschwindens seines besten Freundes auf die Reise nach Kambodscha. Er mag weder das Fliegen noch spricht er gerne andere Menschen an. Trotzdem fackelt es nicht lange und macht sich auf eine Reise, bei der er nicht weiß wohin sie führt und ob er seinen Freund überhaupt findet.
    In Rückblenden erfährt man zwischendurch viele Geschichten dieser langjährigen Freundschaft die schon aus Kindheitstagen anhält.
    Irgendwie handelt es sich hier um eine Mischung zwischen Reisebericht und der Geschichte einer Freundschaft. Gut und schnell zu lesen.
    Wird Felix letztendlich gefunden? Na von mir erfährst du das nicht, lies selbst😉.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 27.05.2019

    Als Buch bewertet

    Auf der Suche und auf der Flucht
    Felix ist sein Freund, sein bester Freund, schon seit die beiden sieben Jahre alt waren. Eine Freundschaft, die mit einem Faustschlag begann, den der namenlose Ich-Erzähler Felix verpasst hat. Später kommt es dem Leser so vor, als ob dies vielleicht das letzte Mal war, dass er sich zur Wehr gesetzt hat. Denn diese Freundschaft ist nicht auf gleicher Augenhöhe, Felix gibt den Ton an, ist der „Bestimmer“, manchmal so sehr, dass man es kaum ertragen kann, dass man den Erzähler schütteln möchte und anbrüllen „sei nicht so passiv“, „warum tust du das“, „warum lässt du das mit dir machen“ – egal ob mit 7, 9, 11, 13 oder 15 – interessanterweise sind die Rückblenden meist in diesen zwei Jahresabständen eingestreut. Der Blödsinn, den die beiden machen, ändert sich, nie das Kräfteverhältnis, nie, wer die antreibende Person ist.
    Jetzt, in der Gegenwart, ist Felix verschwunden, in Kambodscha, einfach so. Und wieder sorgt er dafür, dass der Erzähler für ihn agieren muss und sich auf die Suche macht. Ein Mensch, der zuvor, und zwar genau einen Tag zuvor, erst das zweite Mal in seinem Leben geflogen ist, macht sich auf den Weg nach Südostasien. In eine andere Welt, ein heftiges Klima, in die Welt der Backpacker und Hippies und beginnt mit einer Suche am letzten bekannten Ort, von dem aus Felix sich gemeldet hatte. Und man sitzt als Leser da und schüttelt den Kopf, weil man es einfach nicht verstehen kann, dass er überhaupt aufgebrochen ist. Nach nicht mal einem Tag Vorbereitung, ohne Landeskenntnisse, ohne Plan (der Pedant in mir schreit: ohne Impfung, ohne Visum?), ohne die passende Persönlichkeit. Er ist noch nie mit dem Rucksack in einem fremden Land unterwegs gewesen, er hasst es, mit fremden Menschen zu sprechen. Was muss ihm diese Freundschaft bedeuten, dass er all das auf sich nimmt? Und angesichts der Tatsache, wie wir diese Freundschaft vorgeführt bekommen, die einem doch mehr als fragwürdig erscheint, die ausnutzend ist, mitunter einfach gemein, oder um es mit der Freundin des Erzählers zu sagen: Felix tut dir leid – im Sinne von er tut dir Leid an, ist es noch unverständlicher. Lange habe ich darauf spekuliert, dass diese Freundschaft eigentlich eine Liebesbeziehung ist, mit unausgesprochenen Konflikten. Lange habe ich gedacht, ich beginne diese Rezension in Form eines Briefes an Felix: „Lieber Felix, du schlechter Mensch (kann gerne durch ein beliebiges Schimpfwort ersetzt werden), was glaubst du eigentlich, was du da tust?“ – Und dann passiert etwas. Wenige Seiten vor Schluss gibt es eine Wendung, die alles auf den Kopf stellt, Opfer und Schuld und Verhalten und Zukunftspläne und einfach alles so dermaßen durchrüttelt, und man dann da sitzt und vollkommen anders auf vieles schaut, was man während der letzten zwei Tage gelesen hat.
    Ich bin ganz ehrlich, ich mochte das Buch in vielerlei Hinsicht während des Lesens überhaupt nicht. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, wie man sich an einen Menschen hängt, der einem so offensichtlich immer wieder schadet, einen benutzt, einfach nicht gut tut. Im Nachhinein muss ich natürlich sagen, dass, ohne diese Antipathie, die sich in mir aufbaute, mich der Twist am Ende natürlich auch nicht so knallhart erwischt hätte, in diesem Sinne ist es dann wohl doch eher Chapeau, Herr Karig, großartige Konstruktion. Im Übrigen, genau wie die Sprache des Autors, die auf mich mitunter einen ganz besonderen Sog ausgeübt hat. Karig setzt kraftvolle, plastische Bilder ein, die entweder fast körperlich erlebbar erscheinen, Farben, Klima, Geräusche, Gerüche oder Vergleiche, die man fast auf T-Shirts drucken möchte in ihrer treffenden Einfachheit, ihrer Ironie oder ihrer Intensität. Einer meiner Favoriten: „Der Nachmittag zerfloss wie warme Schokolade in der Hosentasche. Klebrig. Ohne Anfang und Ende.“ (S. 70)
    Fazit: Wortgewaltig, mitunter sperrig, manchmal etwas nervend aufgrund der Nicht-Nachvollziehbarkeit, großartig konstruiert. Mit einem Satz: ein überraschendes und dadurch dann umso beeindruckenderes Lesehighlight, aufgrund des Endes und der damit möglichen Re-Interpretation und zwangsläufigen Revision des während des Lesens an sich gewonnenen Eindrucks.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    nicigirl85, 18.06.2019

    Als Buch bewertet

    Titel: Auf der Suche nach sich selbst...

    Ehrlich gesagt bin ich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Online hatte ich ein paar Rezensionen gelesen, die es als ideales Buch für den Urlaub anpriesen, doch ich bekam mehr als das, weil mich der Dschungel regelrecht eingesogen hat.

    In der Geschichte geht es um einen jungen Mann, der seinen verschwundenen Freund Felix sucht. Dieser meldet sich plötzlich aus einer Urlaubsreise wochenlang nicht mehr. Ist ihm etwas passiert? Hat er sich das Leben genommen? Auf der Spurensuche entdeckt der junge Mann jedoch mehr als er geahnt hat.

    Die Handlung wird uns über den namenlosen Ich- Erzähler nahe gebracht. In der Gegenwart befindet sich dieser auf einer Reise auf der Suche nach seinem besten Freund Felix. Im zweiten Handlungsstrang, der Vergangenheit, erleben wir als Leser das Entstehen der Freundschaft zwischen den beiden und was die Jungs zusammengeschweißt hat. Gegenwart und Vergangenheitsparts wechseln sich konstant ab.

    Ich habe am liebsten aus der Vergangenheit gelesen, weil ich es sehr faszinierend fand wie die Freundschaft mit einem Faustschlag beginnt und die beiden sich wirklich brauchen und auch gegenseitig helfen. Zudem fühlte ich mich durch die Schilderungen enorm an eigene Kindsheits- und Jugendtage erinnert, denn wer hat nicht gern Buden gebaut oder sich mit Freunden getroffen, um etwas Verbotenes zu tun? Man spürte in jeder Zeile wie sie mit dem Verstreichen der Jahre an Lebenserfahrung gewinnen.

    In der Gegenwart wird die Suche nach dem Freund dann bald zur Suche nach dem Inneren des Ich- Erzählers, der selbst erstmal lernen muss wie das richtige Leben ohne jedwede Kontrolle funktioniert. Hier habe ich sehr mit der Figur sympathisiert, weil es mir im echten Leben oft ähnlich geht wie ihm. Auch wenn es sehr ungewöhnlich ist den Namen einer Figur nicht zu kennen, so fühlte ich mich dem Protagonisten dennoch immens nah.

    Und ganz nebenbei beleuchtet der Autor unsere konsumsüchtige Gesellschaft, die zwar gern die Umwelt schützen will, aber dennoch nicht auf den Urlaub mit 16 Stunden Flug und All Inklusive verzichten kann.

    Der Roman hat sich für mich, auch wenn ich damit keinerlei Erfahrung habe, wie ein Drogenrausch angefühlt. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen, weil mich die Handlung so sehr gefesselt hat und ich mit der Hauptfigur so enorm mitgefiebert habe, ob er finden wird, was er sucht.

    Das Ende hat mich dann völlig überrollt, denn mit der Offenbarung zum Schluss hatte ich so gar nicht gerechnet. Ehrlich gesagt hat die mich gänzlich sprachlos zurückgelassen.

    Fazit: Unglaublich intensiv und kurzweilig. Wer es emotional auf die eher leise Art mag, der ist hier richtig aufgehoben. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen und finde das Buch einfach nur klasse.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nil_liest, 28.07.2019

    Als Buch bewertet

    In der Literatur gibt es unzählige Beispiele von beschriebenen Frauenfreundschaften. Aber eine moderne Geschichte, deren Kern eine Männerfreundschaft darstellt? Mir ist lange keine Gute in die Hände gefallen. „Dschungel“ von Friedemann Karig ist eine Hommage an dieselbige verpackt in einer Abenteurgeschichte. Karig versteht es Spannung zu erzeugen und zugleich die Großen Themen wie nebenbei abzuhandeln. Wahrheit und Realitäten werden Lügen und Verdrängung entgegengesetzt. Selbstverständnis des Einzelnen wird der Fremdwahrnehmung anderen gegenüber gestellt. Und dazu noch sprachlich ausgefeilt. Genial erzählt! Mich hat dieser Roman unterhalten auf hohem literarischen Niveau.
    Es klingt abgedroschen und ist sicher allen feministischen Verfechtern zuwider, aber dieser Roman ist das perfekte Geschenk für Männer zwischen 18 und 30 für die Backpacking ein Thema ist bzw war. Denn einer der Protagonisten verschwindet auf einem Backpacking Trip in Südostasien und sein bester Kumpel folgt ihm um ihn zu suchen - oder macht er sich auf Felix zu finden? Durch solchen sprachlichen Nuancen sticht diese letztendlich schlichte Geschichte aus der herkömmlichen Backpacker-Literatur hervor.

    Wie schon erwähnt geht es auch mehr um die Freundschaft der beiden auch wenn das Fernweh stark beleuchtet wird. Es wechseln sich Kapitel über die Suche nach Felix ab mit Rückblenden in die Kindheit und Jugend der beiden. Beides aber immer nur aus der Sicht des einen - das Suchenden.
    Die doch sehr ambivalente Bindung der beiden wird präzise sezierte.

    Wird Felix gefunden? Findet es heraus und lest diesen gelungenen Roman.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michael B., 31.05.2019

    Als Buch bewertet

    Auf der Suche...
    Friedemann Karig hat ein tolles Buch geschrieben! Der Jugendfreund Felix verschwindet spurlos in Asien und der Ich-Erzähler beschließt - auch im Namen von Felix' Mutter - sich nach ihm auf die Suche zu begeben. Der Roman wechselt zwischen zwei Zeitebenen: die Freundschaft im Jugendalter und die eigentliche Handlung in der Gegenwart, die Suche; eine Zuspitzung in beiden Zeitebenen. Dass jede Reise in unbekannte Regionen auch eine Reise zu sich selbst ist, das spiegelt diese wunderbar erzählte Geschichte wider. Der Ich-Erzähler ist zunehmend besessen von der Suche nach seinem alten Freund und stellt immer mehr auch sein eigenes Leben in Frage, koppelt sich ab von seiner Vergangenheit, bis hin zur Trennung von seiner in der Heimat verbliebenen Freundin. Eine gute Geschichte, die den Leser auch ermuntert, Selbstverständliches in Frage zu stellen: "Das Smartphone als Speerspitze des Individualismus."
    "... Über zwei Milliarden pro Jahr. Der ganze Planet brummt von unseren Bewegungen. Wir sind wieder zu Jägern und Sammlern geworden. Aber nicht, um zu überleben, sondern um zu erleben. Am liebsten in armen Ländern, wo man sich viel mehr leisten kann als zu Hause. Man reist sich reich. Und eine ganze Industrie kassiert:..."
    Unbedingte Leseempfehlung!!!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M., 16.05.2019

    Als Buch bewertet

    intelligent, spannend, konsequent

    Ein Abenteuerroman. Ein Travellerroman. Ein Roman über eine Jungen- bzw. Männerfreundschaft. Ein Selbstfindungsroman.
    Der Roman ist aus der Ich-Perspektive des Freundes von Felix geschrieben. Felix ist verschwunden und dessen Mutter Dorothée drängt den Ich-Erzähler, ihn in Kambodscha zu suchen. Ein Flugticket hat sie schon gekauft. In jeweils sich abwechselnden Kapiteln wird nun einerseits die abenteuerliche Suche nach Felix und andererseits die Entstehung und Entwicklung ihrer ambivalenten, intensiven und ebenfalls abenteuerreichen Freundschaft beschrieben. Die beiden kennen sich seit sie 7 Jahre alt sind und haben so einiges gemeinsam erlebt.
    Am Rande spielt auch Lea, die Freundin des Ich Erzählers und deren Liebesgeschichte eine kleine, aber nicht unwesentliche Rolle.

    Felix lernt man vorrangig durch die Augen des Ich Erzählers kennen. Dieser steht sehr loyal zu Felix und bewundert ihn auf eine Art. Aber auch durchs Lea Augen lernt man Felix kennen, sie hingegen sieht ihn eher kritisch und nüchtern und fordert ihren Freund auf, doch auch mal genauer hinzuschauen.
    Felix erscheint auch mir manches Mal unsympathisch und teilweise wurde ich wirklich wütend auf ihn, aufgrund seines unfairen Verhaltens. Andererseits tat er mir auch wiederum leid, in Bezug auf seine Eltern, die er selbst sogar hasst. Der Ich Erzähler war mir hingegen erstmal sympathisch. Nach und nach werden aber auch seine Schwächen deutlich.
    Auch die Freundschaft der beiden hat verschiedene Seiten und ist geprägt von Schweigen,wenn es um die wichtigen Themen geht.

    Die Figuren und ihre Beziehung zueinander sind komplex, vielschichtig und facettenreich dargestellt. Sie wirken lebendig, interessant und grundsätzlich glaubhaft.
    Trotzdem finde ich das sich verändernde Verhalten des Ich-Erzählers während seiner Suche (ich möchte hier nicht allzu tief ins Detail gehen, um nicht zu viel zu verraten) schwer nachvollziehbar. Hier fehlt mir entweder die deutlichere Herausarbeitung eines Wendepunkts oder eine mir einleuchtendere Erklärung über diesen schleichenden Prozess.

    Neben den Abenteuern, die bestanden werden müssen, den kurzen interessanten Einblicken in Kambodscha (die ruhig etwas mehr hätten sein können), die Skizzierung von Backpacker Touristen und Aussteigern und einer leisen Kritik am Tourismus geht es letztendlich vor allem um die innere Suche nach sich selbst. Es geht um die Selbstfindung der Hauptfiguren: "Wer bin ich? Was ist das Ich? Das Selbst? Die Identität? Die Seele? Wer sind wir, wenn nicht Spiegelungen im Bewusstsein der anderen?" ( S.379). Und es geht um den Wunsch nach Erlösung durch Bewusstwerdung von verdrängten oder auch trügerischen Erinnerungen. Aber: "Erinnerungen sind banal. Und heilig. Sie sind das Einzige, was wir haben. Sie formen mich zu dem, der ich bin. Ich forme sie zu dem, der ich sein will. Aber sie können mich auch verfluchen." (S.338).

    Der Roman ist durchweg sehr spannend erzählt. Karig schlägt einen frischen, sehr unterhaltsamen und durchaus auch witzigen Ton an. Stil und Sprache des Buchs sind dem Inhalt und den jungen Haupfiguren gut angepasst. Es gibt ein paar stilistische Spielereien und einige bekannte Songs begleiten den Ich -Erzähler auf seiner Reise.
    Die Atmosphäre ist dennoch hin und wieder recht düster und etwas unheimlich. Ein bisschen erinnert es zeitweise an "The Beach": - verborgene Inseln, Strand, Backpacker, Hippies, Drogen.

    Das konsequente Ende liess mich dann etwas schockiert und atemlos zurück.

    Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesetiger, 01.08.2019

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Felix ist auf einer Asienreise spurlos verschwunden. Seine Mutter bedrängt seinen Freund, Felix zu finden und kauft ihm ein Ticket nach Kambodscha, denn schließlich verbindet die beiden Jungs eine tiefe Freundschaft.

    Meine Meinung:
    Das dunkelblaue Cover ist ein echter Hingucker. Der Schreibstil des Autors ist unterhaltsam, flüssig und mitunter witzig. Das Buch ist in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Felix‘ Freund geschrieben. Das Buch beinhaltet zwei Erzählstränge. Da wird in der Gegenwart die Reise des Erzählers nach Kambodscha und die Suche nach Felix beschrieben. Und dann wird in Rückblicken vom Entstehen dieser Freundschaft und wie sich diese mit ihren Höhen und Tiefen weiterentwickelt hat, berichtet und das in abwechselnden Kapiteln. Dadurch wird die Spannung gehalten, da man ständig zwischen dem Hier und Jetzt springt. Und ganz nebenbei wird man bekannten Songs während der Reise begleitet.
    Felix ist jemand, der oft seine Grenzen austestet, ein Draufgänger, oft auch übergriffig. Der Erzähler ist eher der Typ Mitläufer, der Felix folgt und von ihm gebannt ist, aber auch in dessen Schatten er steht. Interessanterweise habe ich tatsächlich nirgends einen Namen des Erzählers gesehen.
    Man lernt beide Charaktere sowie ihre intensive und sehr enge Freundschaft gut kennen. Die Beziehung der beiden ist vielschichtig und sehr komplex und nicht immer konnte Felix mit Sympathie bei mir punkten. Muss aber gar nicht sein, umso glaubhafter war für mich diese manchmal schon ambivalente Freundschaft, die auch ein Stück Abhängigkeit bedeutete. Die Schilderung war für mich authentisch. Die Freundschaft mit Felix hat dem Erzähler nicht immer gut getan, er kann sich aber auch nicht davon lösen. Selbst dann nicht, wenn Felix während eines Backpackerurlaubs verloren geht. Aber je näher der Erzähler in den Dschungel eindringt, um Felix zu finden, umso mehr muss sich der Namenlose seinen eigenen Ängsten stellen. Wie weit ist man bereit für eine Freundschaft zu gehen, wenn der Freund nicht gefunden werden will? Und was ist man bereit, dafür zu opfern?
    Das Buch hat mich zwar gut unterhalten, aber ganz überzeugt war ich nicht. Ich kann es noch nicht mal genau benennen, aber es war unter anderem dem Verhalten des Ich-Erzählers geschuldet, dass sich während der Reise geändert hat und ich nicht wirklich einen Grund finden konnte. Die Schilderungen in der Kindheit waren für mich teilweise auch etwas in die Länge gezogen, hier wäre weniger mehr gewesen.
    Nebenbei taucht man in das Land Kambodscha ein. Hier hätte mich ein etwas tieferes Abtauchen noch mehr gefreut und der Autor setzt sich mit der alternativen Art des Reisens und der Sehnsüchte der Reisenden auseinander.
    Der Schluss war leider nicht so nach meinem Geschmack, muss er auch nicht sein, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

    Fazit:
    insgesamt ein interessantes und lesenswertes Buch über Freundschaft und Selbstfindung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Daniela H., 04.05.2019

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Dschungel" ist ein Abenteuerroman über eine besondere und tiefe Freundschaft. Geschrieben wurde es von Friedemann Karig, erschienen ist es 2019 bei ullstein.

    Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Julius geschrieben, der seinen Kindheitsfreund Felix in Kambodscha suchen geht, weil dieser von einer spontanen Reise dorthin nicht mehr zurück gekommen ist.
    Während Julius seinen Kumpel in dem fremden Land suchen geht, wird man immer wieder mit Episoden aus der Kindheit der beiden konfrontiert. Das hat mir wirklich unglaublich gut gefallen, weil es sozusagen 2 Handlungen gibt und diese Rückblenden das Buch auflockern.

    Den Schreibstil fand ich flüssig und gut zu lesen. Das Buch war sehr fesselnd für mich und ich habe es innerhalb kurzer zeit druchgelesen.
    Ein tolles Buch, das viele neue Ideen verkörpert und das ich absolut empfehlen kann!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angela S., 04.05.2019

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist optisch ein totaler Hingucker: der Schutzumschlag in diesem intensiven Blau und drunter ein grelles Pink, dazu noch das Chamäleon – einfach super designt.
    Auch die Story hat mich sehr neugierig gemacht: zwei Freunde, die gemeinsam aufwachsen und von denen einer später bei einer Reise nach Kambodscha spurlos verschwindet, woraufhin der andere alles stehen und liegen lässt, um ihn zu suchen.
    Besonders gespannt war ich auf die Atmosphäre in Kambodscha, auf die Beschreibungen der Schauplätze und auf die Abenteuer, die die beiden erleben.

    Der Schreibstil des Autors ist sehr mitreißend und lebendig, manchmal auch ein klein wenig anstrengend, da Gedanken, Erinnerungen, imaginäre Gespräche und alles wild durcheinandergemischt werden, vor allem zum Ende hin.
    Zunächst wechselt die Geschichte kapitelweise von Gegenwart zu Vergangenheit, wir dürfen wichtige Momente in der gemeinsamen Kindheit von Felix und seinem Freund miterleben. Die Charaktere erhalten dadurch stetig mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit, extrem sympathisch waren mir aber beide nicht. Irgendwie typische Jungs eben, die viel Blödsinn anstellen, sich prügeln und um Mädels streiten. Erst am Schluss versteht man einige Zwischentöne besser, vor allem was Felix‘ Vergangenheit betrifft.

    Die Suche nach Felix gestaltet sich sehr schwierig und manchmal bekommt man auch das Gefühl, dass der namenlose Protagonist (oder habe ich da etwas überlesen?) mehr an sich selbst denkt als an seinen Freund. Er lässt sich treiben, kappt zusehends die Verbindungen in die Heimat … ein Davontreiben vor der Realität.
    Man bekommt beim Lesen wohl zwangsläufig auch irgendwie Sehnsucht nach der Ferne, nach Strand, Meer, Palmen und einem Leben ohne Zwänge. Doch zwischen all den schönen Szenen stecken immer wieder Schrecken: die Geschichte Kambodschas lässt sich nun mal nicht leugnen, der Völkermord, die furchtbaren Gräueltaten.
    Es ist eine ständige Gratwanderung, die den Leser in ihren Bann zieht.
    Das Ende ist aufwühlend, eindrücklich und schwer zu beschreiben. Einerseits fand ich es stimmig, andererseits hätte ich mir einen anderen Ausgang der Ereignisse gewünscht. Es lässt mich etwas ratlos zurück, man klappt das Buch nicht gänzlich zufrieden zu, finde ich.

    Erkundet den Dschungel, macht euch auf eine Suche nach der Wahrheit, erlebt ein Abenteuer und stoßt mit den beiden Jungs an die Grenzen der Realität und Erinnerungsfähigkeit. Das Buch ist ein Kurztrip der besonderen Art.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Eik G., 27.07.2019

    Als Buch bewertet

    Der Erzähler des Buches ist auf der Suche nach seinem besten Freund, einen abenteuerlichen Heißsporn, der immer auf der Suche nach Extremen ist, bis er in Asien plötzlich spurlos verschwindet. Die Suche gestaltet sich als Reise zu sich selbst. Ich fand das Buch sehr spannend und aufregend. Durch den wunderbaren Schreibstil ist man von der ersten Seite an hautnah dabei und die Spannung und das Abenteuer, die von Beginn aus zu spüren sind, können auch durch einige überraschende Wendungen bis zum Ende hin erhalten bleiben. Die Figuren sind interessant und fesselnd und werden sehr authentisch dargestellt, haben dabei aber auch Tiefe. Auch das Cover ist schön. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch nur empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 13.05.2019

    Als Buch bewertet

    Der Erzähler lernt Felix in der Grundschule kennen. Die beiden wurden beste Freunde. Aber neben Felix kann man sich nur klein vorkommen, denn Felix ist ein Draufgänger – extrovertiert und auf der Jagd nach Abenteuer. Später macht sich Felix auf zu neuen Abenteuern, er reist nach Kambodscha, um das Land zu erkunden. Doch dann ist er verschwunden. Auf Drängen seiner Mutter macht sich der Erzähler auf, um Felix zu finden. Dafür riskiert er sogar seine große Liebe, doch er kann seinen besten Freund ja nicht im Stich lassen.
    Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und die Geschichte interessant und spannend. Die Landschaften und der Dschungel sind sehr bildhaft beschrieben, so dass ich mich dorthin versetzt fühle.
    Felix ist jemand, der Extreme mit allen Sinnen auskostet. Dann fühlt er sich lebendig. Daher ist seine Reise in den Dschungel nicht verwunderlich. Aber er wäre nie einfach so verschwunden, davon sind alle überzeugt. Der Erzähler ist ganz anders, zaghafter und ängstlicher. Doch er ist Felix’ bester Freund. Die beiden verbindet viel, auch ein dunkles Geheimnis. Es ist nicht einfach Felix im Dschungel zu finden.
    Immer wieder gibt es Rückblenden in die Kindheit der Beiden. Diese Erlebnisse sind aber nicht so interessant, auch wenn sie grundlegend für die spätere Entwicklung sind. Man begreift, was die beiden verbindet und warum der Erzähler für seinen Freund so viel riskiert. Während er auf der Suche nach Felix ist, findet er mehr und mehr sich selbst.
    Ein beeindruckender Roman mit einem passenden Ende.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Sabine B., 04.06.2019

    Als Buch bewertet

    In „Dschungel“ lässt Friedemann Karig einen namentlich unbekannten Ich-Erzähler von seiner Suche nach dem besten Freund erzählen. Der ist allein zu einer Reise nach Kambodscha aufgebrochen, und hat sich seit einigen Wochen nicht mehr gemeldet.
    Während seiner Reise gewährt der Erzähler in Rückblicken immer wieder Einblicke in die Freundschaft zwischen den beiden jungen Männern; vom ersten Aufeinandertreffen über die Höhen und Tiefen, die eine Freundschaft ertragen muss. Immer wieder kommt auch die Frage auf, wie gut er seinen besten Freund eigentlich wirklich kennt. Welchen Sinn hat die Freundschaft? Ist es überhaupt eine Freundschaft oder doch eher eine Art Zweckgemeinschaft? Warum verschwindet der beste Freund einfach wort- und spurlos?
    Im Laufe der Geschichte beginnt man auch als Leser immer wieder über solche Fragen nachzudenken. Das macht das Buch spannend und anspruchsvoll zugleich.
    Leider gingen die zeitlichen Rückblicke im Laufe des Buches zeitweise so in einander über, dass ich manchmal nicht sicher war, ob es jetzt gerade noch Gegenwart oder doch ein Rückblick ist. Das bewegt mich dazu hier leider einen Punkt an der Bewertung abzuziehen. Ansonsten aber kann ich das Buch allen, die gerne anspruchsvolle Literatur lesen, nur wärmstens empfehlen

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein