GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 112683529

Buch
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uschi S., 20.10.2019 bei bewertet

    Er kann es einfach nicht lassen und er will niemals aufgeben - der Lehrer Lelle sucht wie immer seit drei Jahren im Sommer die ganze Nacht nach seiner 17-jährigen Tochter Lina. Sie verschwand damals spurlos von einer Bushaltestelle, an der ihr Vater sie früh am Morgen abgesetzt hatte. Er durchsucht systematisch jeden Waldweg, jedes verfallene Haus, jeden einsamen Platz und hofft immer noch, Lina lebendig aufzufinden. Da verschwindet von einem nahe gelegenen Campingplatz wieder ein 17-jähriges Mädchen, das Lina auch noch sehr ähnlich sieht. Besteht hier vielleicht ein Zusammenhang?

    In diesem Sommer zieht die 17-jährige Meja mit ihrer instabilen Mutter Silje nach Norrland zu einem Mann, den Silje im Internet kennen gelernt hat. Sie ist Künstlerin und hat ein bewegtes Leben mit vielen Umzügen und vielen Männerbekanntschaften hinter sich. Meja sehnt sich nach einer richtigen Familie und freundet sich mit einem jungen Mann an, den sie am See im Wald kennen gelernt hat.

    In zwei nebeneinander laufenden Erzählsträngen wird das trostlose Leben von Lelle und Meja geschildert. Der verzweifelte Vater trinkt und raucht zu viel, schläft zu wenig und kann die deprimierende Suche nach seiner Tochter einfach nicht sein lassen. Die junge Meja fühlt sich einsam und hat genug von den endlosen Umzügen und ihrer psychisch kranken Mutter. Ihre Lebenswege kreuzen sich und sie erleben beide noch Schlimmes.

    Dieser düstere Roman beschreibt sehr gut die unheimliche Stimmung, die im dichten, sommerlichen Wald herrscht. Man kann die Verzweiflung spüren, die von Lelle ausgeht. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Spannung steigt bis zum Ende und dem dramatischen Finale ständig an.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 30.06.2019

    Inhalt:
    Lelle fährt jeden Tag aufs Neue über die dunklen Straßen Schwedens, immer begleitet ihn die Stimme seiner Tochter und das obwohl er sie zum letzten Mal vor drei Jahren gesehen hat. Denn Lina verschwand damals spurlos, doch ihr Vater kann die Hoffnung noch immer nicht aufgeben.

    Zur gleichen Zeit versucht sich Meya in ihrem neuen Zuhause in Norrland einzuleben, doch jeden Tag steht sie vor neuen Herausforderungen. Bei einem fremden Mann und mit einer alkoholabhängigen Mutter zu leben, macht die Sache nicht einfacher.

    Als in den Wälder Schwedens erneut ein Mädchen verschwinden, werden die Leben zweier unterschiedlicher Menschen auf grausame Art miteinander verwoben... Und eine Frage bleibt, ist Lina tot oder kann sie gerettet werden ?

    Meine Meinung:
    Vorweg muss man sagen, dass die schwedische Autorin Stina Jackson einen Meisterin der bedrückenden und eindringlichen Atmosphäre ist. Selten habe ich in einem Spannungsroman ein solches Gefühl von hintergründiger Spannung und rätselhaften Momenten zwischen den Zeilen verspürt und dennoch bleibt mein Leseerlebnis mit "Dunkelsommer" sehr ambivalent und zwiegespalten.
    Denn der Aufbau der Geschichte und deren Handlungsverlauf ist unsagbar ruhig und unspektakulär geschildert. Zwar schafft es die Autorin eine gruselig und spannende Grundatmosphäre zu erschaffen, und dennoch ist ihr Weg, den sie einschlagen wird, lange unklar.

    Die Geschichte rundum Lelle, der seine verschwundene Tochter, Tag für Tag in Schweden zu finden versucht, ist verstörend und deprimierend zugleich, doch für einen Spannungsroman, ist dieser Erzählstrang bei weitem zu schlicht und zu wenig auf die spannende Handlung ausgelegt. Man verspürt als Leser stets diesen hintergründigen Grusel, der einen während des Lesens nicht mehr loslässt und auch einen großartigen Pageturnereffekt bewirkt, sodass ich dieses Buch an einem Tag verschlungen hab und dennoch fragte ich mich, wohin soll dies führen.
    Gleiches gilt für den wirklich gut erzählten Erzählstrang Mejas.

    Und dennoch beschlich mich nach kurzer Zeit ein klarer Verdacht, was die Auflösung des Buches betraf. Ich hoffte so sehr, dass dieser nicht eintreten würde, denn meine ganze Hoffnung setzte ich auf das Ende. Gerade durch die hintergründig eingewobene Spannung und den ruhigen, sehr langsamen Erzählstil, erwartete ich ein Ende, welches mir den Atem stocken lässt.

    Was ich bekam, war das, was ich erwartete!
    Ich bekam exakt den Täter präsentiert, den ich von Anfang an im Sinn hatte und ich war nicht einmal besonders enttäuscht, aber wieso ?

    Weil "Dunkelsommer" auf so vielen anderen Ebenen funktioniert und viel mehr ist als ein klassischer Spannungsroman. Es ist ein Roman, den man zwischen den Zeilen liest: Hierbei kann man Spannung empfinden, emotional traurig werden oder sich einfach in einem großartigen, sprachlich sehr gut erzählten Buch verlieren.
    Was mir dieses Buch genau gegeben hat und weshalb ich es trotz offensichtlicher Auflösung so gerne gelesen habe, das weiß ich ehrlich gesagt nicht .

    Denn dieses Buch lässt sich in keine Schublade eines Genres stecken, es begeistert, weil es so ist wie es ist und dennoch fehlt etwas, dass dieses Buch zu einem 5 Sterne Buch macht...

    Mein Fazit:
    Ein ambivalentes und dennoch großartiges Leseerlebnis, welches sich schwer in Worte fassen lässt. Herausragend sind definitiv die Erzählkunst und Schreibqualität der Autorin und ihr Gespür für Charaktere und Atmosphäre. Dennoch hat mir die ein oder andere spannende und unvorhergesehene Wendung gefehlt.
    Ein durchaus lesenswertes Buch und eine Autorin, die ich weiterhin gespannt im Auge behalten werde!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchgurke, 23.07.2019 bei bewertet

    Der Autorin gelingt es hervorragend, Spannung aufzubauen und die Fährte immer wieder in eine neue Richtung zu lenken. Dabei werden viele zwischenmenschliche Details eingebaut. Jugendliche, die eigentlich nur jung sein wollen und in der im Roman dargestellten verkorksten Erwachsenenwelt kaum eine Aussicht auf ein unbeschwertes Leben haben. Da werden schnell Fremde zu Vertrauten. Aber wem kann man vertrauen? Als Leser tappe ich genau so im Dunkeln wie die Protagonisten selbst. Die Story zog mich in ihren Bann und ich wollte unbedingt bis zum Schluss dranbleiben.

    Lelle ist besessen davon, seine vor drei Jahren verschwundene Tochter Lina lebend wieder zu finden. Sie begleitet ihn wie ein Schatten und gibt ihm vermeintliche Ratschläge. Oder ist es der Teil in ihm der so sehr nach Ruhe und Gerechtigkeit sucht? Im zweiten Erzählstrang begegnen wir einem Mädchen, das seiner manisch-depressiven Mutter ausgesetzt ist. Ein Umzug in die Einöde lässt sie vorerst alle Hoffnung verlieren, aus diesem mehr als chaotisch-tristen Alltag zu entkommen. Bis sie im Wald eine Begegnung hat, die ihr Leben verändern wird.

    Kein leichtes Thema aber absolut lesenswert. Ich lese in diesem Buch durchaus Sotialkritik, das macht den Inhalt des Romans für mich stark aussagekräftig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yams, 03.07.2019

    Atmosphärisch dichter Pageturner

    Mir hat das Cover auf Anhieb gefallen. Der Titel ist sprechend und geheimnisvoll. Dazu der Blick von oben auf das Auto, das durch den Wald fährt. Ein Vater auf der Suche nach seiner verschwundenen Tochter bringt Licht ins Dunkel der Wälder.

    Um es gleich vorwegzunehmen: Die Autorin Stine Jackson hat mit „Dunkelsommer“ zurecht einen Bestseller gelandet.

    Beim Blick ins Buch fällt zuerst die einfache, teils poetisch verdichtete aber dennoch raue Erzählweise auf. Meiner Meinung nach sehr passend. Die Geschichte wird zunächst aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass hier der tragische Part von der Suche nach der Tochter nicht zu dominant ist. Geschickt auf jeden Fall, die Perspektive nach kurzen Häppchen und meist an entscheidenden Stellen immer wieder zu wechseln, sodass die Spannung konstant hoch bleibt. Hier empfand ich den Erzählstrang aus Mejas Sicht, die sich nach dem Umzug mit ihrer Mutter in der eher einsamen Umgebung zurechtfinden muss, aber in nie als Unterbrechung. Gerade diese Perspektive hat zum Teil eine gewisse Leichtigkeit von Erwachsenwerden in das Buch gebracht, die tatsächlich stellenweise sommerlich jugendlichen Charme hat. Dazu kommen auch recht bald schon die ersten Hinweise, die einen Vermutungen anstellen lassen, wie diese beiden Handlungsstränge miteinander verwoben sein könnten und in welche Richtung sich die Story womöglich entwickelt. Ich bin nicht zimperlich, aber mir hat es dennoch sehr gut gefallen, wie hier ganz ohne Blut und Action eine Spannung erzeugt wird, bei der sich die Seiten unbemerkt wie von selbst umblättern.

    Besonders herausragend ist in meinen Augen die dichte Atmosphäre gelungen. Es wird nichts geschönt, alles kommt sehr natürlich, nackt, ehrlich und etwas grob daher. Gleichzeitig gibt es aber auch die zarten Momente, die in dieser Umgebung umso stärker wirken. Nach und nach entfalten sich die Charaktere, kommen Geheimnisse und Schwächen ans Tageslicht. Die Autorin schafft es, glaubhafte und sympathische Figuren mit Ecken und Kanten zu schaffen, denen man gern auf ihrem Weg folgt. Bis schließlich im zweiten Teil der dunkle Winter hereinbricht …

    Fazit: Hat mich rundum überzeugt, absolut mitreißender Lesegenuss!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kiki51, 09.07.2019

    Seit drei Jahren ist Lina verschwunden. Seitdem fährt Lelle, Linas Vater, in den hellen Sommernächten die Silberstrasse entlang, auf der Suche nach seiner Tochter. Während der Fahrt unterhält er sich mit Lina und immer wird ihm schmerzlich bewußt, dass sie nicht mehr da ist. Lelle untersucht abgelegene und verlassene Häuser, aber es gibt keine Spur von Lina.
    Meja, siebzehn Jahre alt, zieht mit ihrer Mutter Silje im Sommer nach Norrland, zu dem neuen Liebhaber ihrer Mutter. Sie fühlt sich unwohl in dem baufälligen Haus und streift nachts durch die Wälder.
    Eines Tages verschwindet wieder ein Mädchen, Hanna. Sie sieht Lina sehr ähnlich, aber auch in diesem Fall verlaufen die Bemühungen der Polizei im Sande.
    Ein Schwedenthriller vom Feinsten

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siegfried S., 21.10.2019 bei bewertet

    Dieses spannende und interessante Buch ist ein Nr. 1-Bestseller aus Skandinavien. Es ist ziemlich düster und beklemmend geschrieben, man kann die Verzweiflung direkt spüren, die Lelle umgibt, der in Norrland, einer einsamen Gegend in Nordschweden mit viel dichtem Wald, wohnt. Seine geliebte Tochter Lina ist im Alter von 17 Jahren spurlos verschwunden. Die Polizei kann sie nicht finden, seine Frau hat ihn verlassen, er fühlt sich einsam. So sucht er seit drei Jahren jeden Sommer nachts unter der Mitternachtssonne nach Lina. Er geht nach einem Plan vor, sucht jedes Waldstück ab und kann sie doch nicht finden. Er ist aber davon überzeugt, dass sie noch lebt und eines schönen Tages wieder vor ihm steht.

    Die 17-jährige Meja ist mit ihrer Mutter Silje zum gefühlt tausendsten Mal umgezogen. Immer wenn ihre durchgeknallte Mutter wieder jemanden kennen gelernt hat, ziehen sie um - diesmal nach Norrland. Dort fühlt sich Meja absolut einsam und verloren, bis sie einen jungen Mann kennenlernt und zu ihm zieht. Dann wird bekannt, dass wieder ein junges Mädchen verschwunden ist und Lelle vermutet, dass es da einen Zusammenhang zu seiner Tochter gibt.

    Das Leben von Lelle und Meja wird parallel zueinander erzählt, dann verknüpfen sich ihre Lebenswege und es passieren dramatische Ereignisse. Es wird immer spannender und kommt schließlich zum großen Showdown. Mir hat das Buch gut gefallen, es ist gut geschrieben und das düstere Buchcover passt perfekt dazu.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Svanvithe, 12.09.2019

    „Es war das Licht, die Art, wie es stach und brannte und an ihm zerrte. Es legte sich über die Wälder und Seen wie eine Aufforderung weiterzuatmen, wie ein Versprechen auf ein neues Leben. Das Licht füllte seine Adern mit Unruhe und raubte ihm den Schlaf.“ (Seite 9)

    In einem abgelegenen Teil Nordschwedens verschwand vor drei Jahren Lina, die Tochter des Lehrers Lelle. Mit diesem Verlust kann sich Lelle im Gegensatz zu seiner Frau Anette nicht abfinden. Inzwischen ist seine Ehe zerbrochen. Lelle hadert mit Schuldgefühle, zieht sich von den Menschen zurück und fährt, statt soziale Kontakte zu pflegen, einsam jeden Sommer im Licht der nicht untergehenden Mitternachtssonne jene Straße - Silvervägen - entlang, wo er Lina an einer Haltestelle der einzigen Buslinie absetzte und sie zuletzt sah.

    Meja, siebzehn und damit so alt wie Lina damals, ist ebenfalls allein. Nach langen Jahren des Umherziehens kommt sie mit ihrer Mutter Silje, die sich bei ihrer Internetbekanntschaft Torbjörn ein sorgenfreies Heim erhofft, nach Glimmersträsk in Norrland. Das junge Mädchen wünscht sich einen Neuanfang, endlich ein eigenes Zimmer und einen Ort, an dem sie Zuhause sein kann, ohne sich um ihre Mutter kümmern und vor anderen verstecken zu müssen.

    Doch die Träume erfüllen sich nicht vollständig, die Sicherheit erweist sich als trügerisch. Silje kann nicht aus ihrer Haut. Erst die Begegnung mit Carl-Johan und seiner autark lebenden Familie auf einem Hof mitten im Wald gibt Meja Mut, mit Optimismus vorauszuschauen, all die Sorgen hinter sich zu lassen.

    Als ein weiteres Mädchen verschwindet, reißen alte Wunden auf, und diese bringen neue Unruhe in das Leben von Lelle und Meja, die sich im Herbst bei Schulbeginn als Lehrer und Schülerin begegnen.


    Mit ihrem Debüt „Dunkelsommer“ ist Stina Jackson ein psychologischer Spannungsroman gelungen, der zwar Verbrechen beinhaltet, allerdings keine traditionelle Aufklärung, und der durch seine düstere bedrückende Atmosphäre besticht. Er zieht seine Kraft aus den friedvollen einprägsamen Naturbeschreibungen und lebt von einer ruhigen poetischen Bildsprache. Diese erzeugt eine schwermütige Stimmung, die glaubwürdig zur Thematik passt und zu keinem Zeitpunkt enttäuscht.

    „Dunkelsommer“ präsentiert ein in seiner Dramatik unangenehmes und berührendes Geschehen, schaut in die Abgründe des Bösen, offenbart das Gute und ist ein Wechselbad der Gefühle, angefüllt mit Ängsten, Trauer, Hoffnung und gleichzeitig hypnotischer Dunkelheit im Lichte des Mittsommers, die besonders im letzten Teil an Bedrohlichkeit zunimmt und durchaus Gänsehautmomente verursacht.

    Nicht nur äußerlich sind die Einwohner der wenigen Orte hier im nördlichen Lappland isoliert. Die Silvervägen erstreckt sich über viele Kilometer durch meist menschenleere Gebiete, vorbei an beeindruckenden Landschaften, Flüssen und Seen. Stina Jackson lässt verschiedene Lebensmodelle aufeinandertreffen, bei ihr existieren Menschen am Rand der Gesellschaft, auch jene, die nicht dazugehören (wollen). Die einen haben die Familie verloren, die anderen stellen die Familie bis zur Besessenheit in den Vordergrund, und dann gibt es noch diejenigen mit Familie, aber ohne haltende Bindung.

    Daneben wird die innere Vereinsamung greifbar. So bewältigt die Autorin mühelos die Aufgabe, die Empfindungen ihrer Protagonisten mit Tiefe darzustellen und den Leser emotional durch kleine subtile Mittel und Gesten zu erreichen. Denn „Dunkelsommer“ profitiert hauptsächlich von seinen komplexen Charakteren, vor allem Lelle und Meja, aus deren wechselnder Perspektive die Geschichte erzählt wird. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und haben doch einiges gemeinsam.

    Allein die Suche nach Lina ist das, was Lelle noch interessiert, getrieben von einer verzweifelten Hoffnung, wenigsten eine Spur von ihr zu finden, um abschließen zu können. Das Einzige, was er dabei entdeckt, ist seine Einsamkeit und die Erkenntnis, wie viel es davon überall gibt. Und Lelle ist wütend. Wütend über die Unbeholfenheit der Menschen, über ihre verängstigten und unsicheren Blicke. Wütend darüber, dass sie nichts wissen, dass sie ihm nicht helfen können und alle ihre Leben fortsetzen.

    Auch Meja ist einsam und führt einen scheinbar aussichtslosen Kampf gegen ihre psychisch instabile Mutter, die Tabletten und Alkohol braucht, um den Tag zu überstehen, nur die eigenen Bedürfnisse in den Mittelpunkt ihres Daseins stellt und wenig Gedanken an die Tochter verschwendet, zugleich jedoch alles an Verantwortung auf Meja überträgt.

    Als Meja Carl-Johan kennenlernt, sich verliebt und zu ihm zieht, nimmt seine Familie sie auf, so dass das junge Mädchen zum ersten Mal etwas wie Zugehörigkeit empfindet. Sie akzeptiert, dass sich die Familie von den Gesellschaft fernhält, ja diese und moderne Technik ablehnt, sich selbst versorgt und damit beschäftigt ist, sich auf eine mögliche Katastrophe vorzubereiten. Meja verzichtet auf ihr Mobiltelefon und verspürt endlich die Kraft, anders zu werden als ihre Mutter. Sie will sie selbst werden. Aber es ist fraglich, ob sie den richtigen Weg eingeschlagen hat, dies wirklich zu erreichen.

    Zwei Menschen, die auf der Suche sind, die hoffen und bangen, die jeder ein Ziel haben. „Dunkelsommer“ sieht unter die Oberfläche und beeindruckt mit einem Blick in das Innere…

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 20.08.2019

    Als ich “Dunkelsommer” gesehen habe, musste ich dieses Buch einfach lesen.
    Die Schweden haben eine ganz besondere Art Bücher zu schreiben. Sie glänzen nicht vor Tempo, viel mehr baut sich die Spannung unterschwellig auf und wird begleitet von Unbehagen und einer unheilvollen Stille. Und genauso ist das auch hier der Fall.
    Anmerken möchte ich, das es sich in keinster Weise um einen Thriller handelt. Vielmehr handelt es sich um einen Spannungsroman, der vor allem auf der psychologischen Ebene unheimlich gut ausgearbeitet ist und sehr viel Tragik und Dramatik mit im Gepäck hat. Ein Roman der unglaublich bewegt, erschüttert und zum nachdenken bringt.

    Stina Jackson hat einen sehr einnehmenden, fließenden und bildhaften Schreibstil, der mich sofort gefangen nahm. Obwohl dieser Roman nicht mit Tempo glänzt, war ich nicht in der Lage dieses Buch aus der Hand zu legen. Es hat mich gepackt und ich war nicht mehr in der Lage loszulassen.
    Ich wollte und konnte es einfach nicht.
    Lelle und Meja haben mich so unglaublich bewegt. Sie sind mir mit ihren jeweiligen Schicksalen unter die Haut gegangen.
    All der Schmerz , die Hoffnungslosigkeit brach sich ihren Bann und ich konnte einfach nur völlig erschöpft zusehen, wie sie immer mehr zerbrachen.
    Wie das Leben sie auseinander nahm und niemand Ihnen zur Seite stand.
    Als Mutter konnte ich mich wahnsinnig gut in Lelle hineinversetzen.
    Ich konnte diesen Schmerz nachvollziehen. Aber noch schlimmer ist, das man nicht abschließen kann.
    Abschied der einen verwehrt bleibt, weil niemand da ist, von dem man Abschied nehmen kann.
    Es hat mir das Herz gebrochen, sein Leid mit ansehen zu müssen.
    Ich habe so gehofft, das er sie findet. Obwohl ich tief im Inneren wusste, das die Hoffnung vergeblich war.
    Und dann ist da noch Meja. Ein Mädchen das keinen Halt findet. Ein Mädchen , das sich an alles klammert, was ihr begegnet.
    Ein Mädchen, das so viel mehr verdient hat. Aber nie in den Genuss kam, dies auch zu bekommen.
    Auf eine Art und Weise verbinden sich diese Schicksale , die über Tragik und Dramatik hinausgeht und plötzlich ist alles anders.

    Stina Jackson hat die Charaktere wirklich wunderbar ausgearbeitet. Sie sind alles andere als perfekt und gerade deswegen auch so authentisch und greifbar.
    Man fühlt und leidet mit Ihnen und fühlt sich Ihnen einfach verbunden. Zudem erfährt man auch noch die Perspektiven von Lelle und Meja, was ihnen unglaublich viel Tiefe verschafft.

    Im ersten Teil des Buches kann man beide sehr intensiv und wahnsinnig gut kennenlernen.
    Man versteht wie gebrochen sie sind. Wenn auch auf sehr unterschiedliche Art und Weise.
    Besonders bei Meja hat mich das familiäre Umfeld wirklich schockiert und ich sah nichts als Egoismus und Selbstaufgabe. Deswegen hat mich auch Mejas Entscheidung nicht überrascht.
    Ich verstand sie sogar.
    Und ich hoffte einfach , dass sie die richtige Entscheidung traf, trotz diesem beklemmenden Gefühl, das ich verspürte.
    Man wird begleitet von einer sehr drückenden und unheilvollen Atmosphäre. Man spürt förmlich, dass sich da etwas zusammenbraut und wartet nur auf diesen Einschlag.
    Im ersten Teil des Buches hätte für mich die Spannung noch etwas intensiver sein können. Weil ich durch diese beklemmende Atmosphäre doch immer wieder nachdenklich gestimmt wurde.

    Im zweiten Teil schwoll die Spannung und Intensität konstant an und ich fieberte einfach nur ununterbrochen mit.
    Es gab Entwicklungen , es gab unglaublich viel Emotionen und nervenzehrende Momente, die mich kaum zu Atem kommen ließen.
    Stina Jackson hat einige Wendungen eingewoben, die wirklich gut gelungen sind. Auch wenn ich damit schon gerechnet hatte.
    Viel mehr hat mich der Antrieb dahinter wirklich bewegt und fassungslos zurückgelassen.
    Es lag mir wie Blei auf der Brust und ich bekam einfach keine Luft mehr.
    Es ist so von Tragik und Leid gezeichnet, das es mich einfach niedergerungen hat.
    Stina Jackson hat hier einen Roman geschaffen, der mich durchweg in Atem gehalten hat.
    Schwer, drückend und beklemmend.
    Ein Roman der unter die Haut geht und so viel erzählt über Verlust, Loslassen und Ankommen.
    Ein Roman, den man einfach lesen muss.
    Ein Roman, der nachhallt und der erst im Nachhinein seine Wirkung entfaltet.

    Fazit:
    “Dunkelsommer” ist ein Roman den man unbedingt lesen sollte.
    Ein Spannungsroman , der vor allem auf der psychologischen Ebene punktet und so viel Tragik und Leid mit im Gepäck hat.
    Da ist so viel Schmerz, Verzweiflung und Trauer.
    Ein Roman, der mich immer wieder aufschreien und nach Luft schnappen ließ.
    Er glänzt nicht mit Tempo. Aber das muss er auch gar nicht.
    Was dieser Roman mitbringt, ist so viel mehr, als man verkraften, als man verstehen kann.
    Für mich einfach ein absolutes Highlight.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Christine K., 07.09.2019

    Dunkelsommer von Stina Jackson
    Zum Inhalt:
    Vor drei Jahren verschwand Lelles Tochter Lina in den Wäldern Nordschwedens spurlos, nachdem er sie an einer Bushaltestelle aus dem Auto abgesetzt hat. Drei Jahre, in denen die Polizei keine Fortschritte macht. Verzweifelt und voller Sorge fährt Lelle jeden Tag die Straße und die Wälder ab, getrieben von der Hoffnung, seine Tochter zu finden.
    Auch die 17-jährige Meja kommt in der Hoffnung auf einen Neuanfang in Norrland an. Gemeinsam mit ihrer Mutter zieht sie bei Torbjörn ein, doch Meja wünscht sich Freiheit. Als dann eines Tages ein weiteres Mädchen mit verblüffender Ähnlichkeit zu Lina verschwindet, werden Lelles und Mejas Leben auf dramatische Weise miteinander verbunden, die sie nie wieder loslassen werden.
    Zum Buch:
    Dunkelsommer ist beim Goldmann Verlag erschienen. Das Cover, welches perfekt die dichten und dunklen Wälder Schwedens und die einsame Straße darstellt, ergibt ein düsteres Bild. So hatte ich beim Lesen des Buches immer gleich ein Bild im Kopf, wenn Lelle genau diese Straße abgefahren ist.
    Das Buch vermittelt neben der Geschichte einen guten Einblick der Landschaft. Darstellungen der Umgebung und der Einsamkeit der dichten Wälder, in denen Menschen tatsächlich auch leben, wirken im Zusammenhang mit der düsteren Geschichte noch unheimlicher.
    Lelle fährt die Straße jede „Nacht“ ab. Wer sich etwas mit den Sommern in Schweden beschäftigt hat, der weiß, dass die Nächte in den Sommermonaten hell sind. Ich habe beim Lesen dabei einiges über die Umgebung erfahren.
    Bei den Charakteren stechen in erster Linie Lennart „Lelle“ Gustafsson (Linas Vater) heraus. Beim Lesen spürt man die Verzweiflung, mit der er nach jeder Hoffnung greift, seine Tochter noch lebend zu finden. Drei Jahre, in denen er unermüdlich jeden Stein umdreht auf der Suche nach Erlösung. Man spürt auch die Wut die er empfindet gegenüber Menschen, die nur durch Mahnwachen an das Verschwinden erinnern wollen, anstatt aktiv zu suchen. Schnell erkennt man, wie Lelles Leben und seine Familie von einem Tag auf den anderen zerbricht.
    Der zweite Hauptcharakter ist die 17-Jährige Meja. Meja ist es gewöhnt mit ihrer psychisch labilen Mutter immer wieder umzuziehen, je nachdem welchen Mann die Mutter kennengelernt hat. Meja ist wie Lelle ebenfalls auf der Suche. Eine Suche nach Stabilität und Freiheit.
    Die Suche von Lelle und Meja wird sie auf ungewöhnliche und tragische Weise ihre Wege schneiden lassen.
    Dunkelsommer hat zu Beginn zwei Erzählstränge, die parallel nebeneinander her laufen, ohne einen direkten Zusammenhang zu haben. Beide sind so klar abgegrenzt, dass der Leser den Erzählungen gut folgen kann, bis sich beide Wege überschneiden. Dies ist der Autorin sehr gut gelungen.
    Ab hier war für mich dann schon vorhersehbar wie es enden wird.
    Für mich war Dunkelsommer eine spannende und düstere Geschichte, die mit einem logischen Ende abgeschlossen wurde. Es blieben für mich keine Fragen offen. Und auch wenn ich am Ende schnell zu dem richtigen Schluss gekommen bin, hat mich das Buch sehr gut unterhalten.
    Daher gibt es von mir eine volle Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Miss.mesmerized, 22.07.2019 bei bewertet

    Norrland, weit oben im schwedischen Norden. Zwei Menschen sind auf der Suche. Lehrer Lelle such Lina, seine Tochter, die vor drei Jahren spurlos von der Bushaltestelle verschwunden ist, an der er sie morgens abgesetzt hatte. Die 17-jährige Meja sucht nur nach einem normalen Leben. Mehr als 30 Mal ist sie mit ihrer Mutter Silje bereits umgezogen, von einem Liebhaber zum nächsten, jetzt also in den Norden zu Torbjörn. Die dunklen Wälder machen dem Mädchen aus dem Süden Angst, auch Torbjörn kann sie nur schwer einschätzen, doch bald schon findet sie in den Brüdern Carl-Johan, Göran und Pär Freunde, mit denen sie die langen Sommertage verbringt. Sie sind anders, ihre Eltern leben abgeschieden auf einem Hof und versorgen sich selbst, meiden die Gesellschaft. Als von einem Campingplatz ein Mädchen verschwindet, wird Meja zum ersten Mal mit der dunklen Seite der Gegend konfrontiert. Wieder ein 17-jähriges Mädchen, wieder gibt es keine Spuren, ist sie auch in Gefahr?

    Das Debut der gebürtigen Schwedin Stina Jackson, die seit zehn Jahren jedoch bereits in den USA lebt, ist geprägt von der düsteren Stimmung des wenig besiedelten schwedischen Nordens. Entweder die Figuren leben völlig im Einklang mit der Natur oder diese breitet ihre Düsterheit und ihren Schrecken über ihnen aus. Atmosphärisch überzeugend hat die Autorin ihre Story in die wenig idyllische Umgebung eingebaut und erzeugt selbst in friedlichen Situationen ein gewisses Unbehagen.

    Die beiden Handlungsstränge um Lelle und Meja werden parallel erzählt. Jede Nacht macht sich der trauernde Vater auf, um die Gegend nach Spuren von Lina abzusuchen, jede Nacht aufs Neue begegnet er potenziellen Tätern, jede Nacht kehrt er mit leeren Händen zurück. Seine Trauer ist überwältigend, fordert ihn völlig bis zur absoluten Belastungsgrenze, doch er gibt nicht auf. Man fühlt sein Leid und wünscht ihm so sehr, dass er endlich Frieden findet. Meja bemitleidet man gleichermaßen, ihre familiäre Situation ist mehr als prekär und man erhofft für das Mädchen, endlich entfliehen zu können. Mit der Begegnung mit den drei Jungs scheint zum ersten Mal so etwas wie Normalität in ihr Leben zu treten, auch wenn der Familie sehr seltsame Prepper zu sein scheinen und sich täglich mit Verschwörungstheorien beschäftigen.

    Beide Figuren sind authentisch gezeichnet, vor allem ihr Schmerz bzw. die Einsamkeit der beidem wird deutlich. Dass sich ihre Wege kreuzen müssen, liegt auf der Hand. Die Auflösung des Falles wird ebenfalls überzeugend angebahnt und zu einem sauberen Schluss gebracht. Die Geschichte lebt nicht von nervenzerreißender Hochspannung, sondern wird von den Emotionen der Figuren getragen und besticht durch die düstere Atmosphäre, die sich mit Eintritt des Herbstes noch deutlich verstärkt. Eine rundherum stimmige Erzählung, die die Erwartungen an weitere Romane der Autorin hochschraubt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Miss.mesmerized, 22.07.2019

    Norrland, weit oben im schwedischen Norden. Zwei Menschen sind auf der Suche. Lehrer Lelle such Lina, seine Tochter, die vor drei Jahren spurlos von der Bushaltestelle verschwunden ist, an der er sie morgens abgesetzt hatte. Die 17-jährige Meja sucht nur nach einem normalen Leben. Mehr als 30 Mal ist sie mit ihrer Mutter Silje bereits umgezogen, von einem Liebhaber zum nächsten, jetzt also in den Norden zu Torbjörn. Die dunklen Wälder machen dem Mädchen aus dem Süden Angst, auch Torbjörn kann sie nur schwer einschätzen, doch bald schon findet sie in den Brüdern Carl-Johan, Göran und Pär Freunde, mit denen sie die langen Sommertage verbringt. Sie sind anders, ihre Eltern leben abgeschieden auf einem Hof und versorgen sich selbst, meiden die Gesellschaft. Als von einem Campingplatz ein Mädchen verschwindet, wird Meja zum ersten Mal mit der dunklen Seite der Gegend konfrontiert. Wieder ein 17-jähriges Mädchen, wieder gibt es keine Spuren, ist sie auch in Gefahr?

    Das Debut der gebürtigen Schwedin Stina Jackson, die seit zehn Jahren jedoch bereits in den USA lebt, ist geprägt von der düsteren Stimmung des wenig besiedelten schwedischen Nordens. Entweder die Figuren leben völlig im Einklang mit der Natur oder diese breitet ihre Düsterheit und ihren Schrecken über ihnen aus. Atmosphärisch überzeugend hat die Autorin ihre Story in die wenig idyllische Umgebung eingebaut und erzeugt selbst in friedlichen Situationen ein gewisses Unbehagen.

    Die beiden Handlungsstränge um Lelle und Meja werden parallel erzählt. Jede Nacht macht sich der trauernde Vater auf, um die Gegend nach Spuren von Lina abzusuchen, jede Nacht aufs Neue begegnet er potenziellen Tätern, jede Nacht kehrt er mit leeren Händen zurück. Seine Trauer ist überwältigend, fordert ihn völlig bis zur absoluten Belastungsgrenze, doch er gibt nicht auf. Man fühlt sein Leid und wünscht ihm so sehr, dass er endlich Frieden findet. Meja bemitleidet man gleichermaßen, ihre familiäre Situation ist mehr als prekär und man erhofft für das Mädchen, endlich entfliehen zu können. Mit der Begegnung mit den drei Jungs scheint zum ersten Mal so etwas wie Normalität in ihr Leben zu treten, auch wenn der Familie sehr seltsame Prepper zu sein scheinen und sich täglich mit Verschwörungstheorien beschäftigen.

    Beide Figuren sind authentisch gezeichnet, vor allem ihr Schmerz bzw. die Einsamkeit der beidem wird deutlich. Dass sich ihre Wege kreuzen müssen, liegt auf der Hand. Die Auflösung des Falles wird ebenfalls überzeugend angebahnt und zu einem sauberen Schluss gebracht. Die Geschichte lebt nicht von nervenzerreißender Hochspannung, sondern wird von den Emotionen der Figuren getragen und besticht durch die düstere Atmosphäre, die sich mit Eintritt des Herbstes noch deutlich verstärkt. Eine rundherum stimmige Erzählung, die die Erwartungen an weitere Romane der Autorin hochschraubt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Melissa M., 13.09.2019 bei bewertet

    „Dunkelsommer“ ist bei weitem keine Geschichte, die man so noch nie gelesen hat.
    Ein glückliches Paar, dessen 17-jährige Tochter eines Tages spurlos verschwindet. Eine Ehe, die schließlich an gegenseitigen Vorwürfen zerbricht. Eine Mutter, die Trost bei einem neuen Partner sucht. Und ein Vater, der die Hoffnung nicht aufgeben kann und Nacht für Nacht die dichten Wälder Schwedens durchkämmt.

    Ich sage oft, dass es mich nicht stört, schon häufig erzählte Geschichten zu lesen, wenn sie sich durch kleine Eigenheiten abheben können und gut umgesetzt sind. Zum Glück ist „Dunkelsommer“ eines dieser Bücher.
    Man verfolgt die Geschichte zum einen durch die Augen von Lelle, dem suchenden Vater. Dieser schaut gerne mal zu tief ins Glas und ist reizbarer als ein tollwütiger Grizzly. Seine Verzweiflung trägt aber viel zur Atmosphäre und zur Spannung des Buches bei, ohne dabei jemals erdrückend zu werden.
    Denn es ist nicht so, dass Lelle seit 3 Jahren auf der Suche ist und plötzlich, wenn der Leser in die Geschichte einsteigt, eine heiße Spur findet – zum Glück, denn solche „zufälligen“ Entwicklungen kann ich nicht wirklich leiden. Man begleitet ihn vielmehr jede Nacht, schwelgt in Erinnerungen, lernt über ihn sowohl Lina kennen, als auch andere hoffnungslose Seelen, die offenbar des Nachts in schwedischen Wäldern anzutreffen sind. Darum ist es auch überhaupt nicht langweilig, dass seine verzweifelte Jagd zunächst einmal keine Früchte trägt.
    Andererseits erzählt dieses Buch aber auch die Geschichte von Meja, einer dieser ruhelosen Seelen. Sie ist ein junges Mädchen, das im Schlepptau ihrer psychisch labilen Mutter durch Schweden reist und überall und nirgendwo zuhause zu sein scheint – bis sich ihr Weg mit dem von Lelle kreuzt.

    „Dunkelsommer“ lebt dabei ganz klar von einer ruhigen, aber konstanten Spannung und der bedrückenden Atmosphäre. Man bangt und leidet mit Lelle, während man gemeinsam mit Meja auf ein besseres Leben und ein bisschen Perspektive hofft. Dabei wird schönerweise nicht verzweifelt versucht, den Leser an der Nase herumzuführen. Nein, es werden vielmehr ein paar zwielichtige Figuren vorgestellt und geschickt immer mal wieder ein Hinweis eingestreut, der den Leser mal in diese und dann wieder in die andere Richtung lenkt, bis man wie Lelle an jeder Ecken einen Verdächtigen vermutet und die Geschichte bis zur letzten Seite gebannt verfolgt.

    Fazit
    Auch wenn „Dunkelsommer“ ein Buch ist, das Vielleser so oder so ähnlich sicher schon gelesen haben, würde ich es nicht gleich von meiner Wunschliste streichen. Allein die Entwicklung und Geschichte der beiden Hauptcharaktere Lelle und Meja garantieren ein paar spannende Lesestunden. Dass das Ganze noch von einer bedrückenden Atmosphäre und einem gekonnten Verwirren des Lesers abgerundet wird, macht „Dunkelsommer“ für mich zu einem rundum gelungenen Roman.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    LadyNinily, 13.09.2019

    „Dunkelsommer“ ist bei weitem keine Geschichte, die man so noch nie gelesen hat.
    Ein glückliches Paar, dessen 17-jährige Tochter eines Tages spurlos verschwindet. Eine Ehe, die schließlich an gegenseitigen Vorwürfen zerbricht. Eine Mutter, die Trost bei einem neuen Partner sucht. Und ein Vater, der die Hoffnung nicht aufgeben kann und Nacht für Nacht die dichten Wälder Schwedens durchkämmt.

    Ich sage oft, dass es mich nicht stört, schon häufig erzählte Geschichten zu lesen, wenn sie sich durch kleine Eigenheiten abheben können und gut umgesetzt sind. Zum Glück ist „Dunkelsommer“ eines dieser Bücher.
    Man verfolgt die Geschichte zum einen durch die Augen von Lelle, dem suchenden Vater. Dieser schaut gerne mal zu tief ins Glas und ist reizbarer als ein tollwütiger Grizzly. Seine Verzweiflung trägt aber viel zur Atmosphäre und zur Spannung des Buches bei, ohne dabei jemals erdrückend zu werden.
    Denn es ist nicht so, dass Lelle seit 3 Jahren auf der Suche ist und plötzlich, wenn der Leser in die Geschichte einsteigt, eine heiße Spur findet – zum Glück, denn solche „zufälligen“ Entwicklungen kann ich nicht wirklich leiden. Man begleitet ihn vielmehr jede Nacht, schwelgt in Erinnerungen, lernt über ihn sowohl Lina kennen, als auch andere hoffnungslose Seelen, die offenbar des Nachts in schwedischen Wäldern anzutreffen sind. Darum ist es auch überhaupt nicht langweilig, dass seine verzweifelte Jagd zunächst einmal keine Früchte trägt.
    Andererseits erzählt dieses Buch aber auch die Geschichte von Meja, einer dieser ruhelosen Seelen. Sie ist ein junges Mädchen, das im Schlepptau ihrer psychisch labilen Mutter durch Schweden reist und überall und nirgendwo zuhause zu sein scheint – bis sich ihr Weg mit dem von Lelle kreuzt.

    „Dunkelsommer“ lebt dabei ganz klar von einer ruhigen, aber konstanten Spannung und der bedrückenden Atmosphäre. Man bangt und leidet mit Lelle, während man gemeinsam mit Meja auf ein besseres Leben und ein bisschen Perspektive hofft. Dabei wird schönerweise nicht verzweifelt versucht, den Leser an der Nase herumzuführen. Nein, es werden vielmehr ein paar zwielichtige Figuren vorgestellt und geschickt immer mal wieder ein Hinweis eingestreut, der den Leser mal in diese und dann wieder in die andere Richtung lenkt, bis man wie Lelle an jeder Ecken einen Verdächtigen vermutet und die Geschichte bis zur letzten Seite gebannt verfolgt.

    Fazit
    Auch wenn „Dunkelsommer“ ein Buch ist, das Vielleser so oder so ähnlich sicher schon gelesen haben, würde ich es nicht gleich von meiner Wunschliste streichen. Allein die Entwicklung und Geschichte der beiden Hauptcharaktere Lelle und Meja garantieren ein paar spannende Lesestunden. Dass das Ganze noch von einer bedrückenden Atmosphäre und einem gekonnten Verwirren des Lesers abgerundet wird, macht „Dunkelsommer“ für mich zu einem rundum gelungenen Roman.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Johanna S., 18.09.2019

    Cover:
    Das Cover zeigt aus der Vogelperspektive ein einsames Auto, welches im Dunkeln über eine Straße durch den Wald fährt. Es stellt einen guten Bezug zum Buch her, weckt direkt das Gefühl von Einsamkeit und hat schon etwas dunkles/ bedrohliches an sich. Mir gefällt es und es fällt einem definitiv ins Auge!

    Buch:
    Das Buch ist in der personalen Erzählperspektive geschrieben und in zwei Teile aufgeteilt. In dem ersten Teil werden zwei Handlungsstränge von Meja und Lelle wieder gegeben und im zweiten Teil kommt noch ein dritter des entführten Mädchens hinzu.

    Worum geht es?
    Lelle hat alles verloren. Seine Tochter Lina verschwand vor über drei Jahren spurlos und seine Frau hat sich von ihm getrennt. Seither fährt er jede Nacht im Sommer diese eine Straße ab, wo Lina zuletzt gesehen wurde, und gräbt in Verzweiflung fast wortwörtlich alles um, sucht dabei nach seiner Tochter, sich selbst und nach Erlösung. Doch plötzlich stellt die 17-jährige Meja, die neu in der Gegend ist, gewissermaßen sein Leben auf den Kopf. Und dann verschwindet auch noch in der beginnenden dunklen Jahreszeit ein weiteres Mädchen. Gibt es Parallelen zu damals?
    _______________________________________

    Mich hat dieses Buch von den ersten Seiten an gepackt und gefesselt. Die Leseprobe habe ich damals schon verschlungen!
    Der Leser taucht ab der ersten Seite an mitten in das Geschehen ein und begleitet Lelle in einer Nacht auf dem Silvervägen, wo er - wie so oft - verzweifelt nach seiner Tochter sucht. Durch die gewaltige Atmosphäre, die sich auch durch das ganze Buch zieht, verspürt man direkt das Gefühl, dass man neben Lelle im Auto sitzt und die Landschaft mit ihren Ruinen systematisch durchkämmt; dabei ist die Verzweiflung zum Greifen nah.
    Das Buch ist gekennzeichnet durch Gefühle, der wahnsinnigen Atmosphäre, Dunkelheit und Trauer. Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker und lässt einen das Buch nur noch schwer aus den Händen legen. Von Anfang an habe ich mit den beiden Protagonisten mitgefühlt und mitgelitten.
    Die Handlung von Meja läuft zunächst parell zu Lelles ab und auch sie würde man am liebsten in den Arm nehmen und einfach nur trösten.
    Der Mittelteil zieht sich leider etwas und die Spannung flacht ein Stück weit ab, trotzdem schafft die Autorin, den Leser hier zu fesseln. Im zweiten Teil, der für meinen Geschmack ruhig etwas länger hätte sein können, taucht noch ein dritter Erzählstrang auf und die von Lelle und Meja werden vereint.
    Gegen Ende hatte ich eine Vermutung, die sich als halb richtig entpuppte. Dennoch werden sehr interessante Fakten in dem Buch dargelegt, die mich oft zum Nachdenken gebracht haben.

    Fazit:
    Ein mehr als gelungenes Debüt für Stina Jackson! Ich habe das Buch mehr als gern gelesen und bin definitiv gespannt, was diese Autorin noch alles aus der Schreibfeder hervor zaubert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    books4ever, 27.07.2019

    Atmosphärischer, packender Debütroman

    Seit seine Tochter Lina vor drei Jahren spurlos an der Bushaltestelle verschwunden ist, fährt ihr Vater Lelle jede Nacht die Landstraßen ab und durchkämmt verlassene Höfe. Immer in der Hoffnung endlich eine Spur seiner Tochter zu finden. Doch vergeblich. Während alle anderen nach und nach ihren normalen Alltag wieder aufnehmen, kann Lelle seine Suche einfach nicht aufgeben. Als eines Tages die 17-jährige Meja mit ihrer Mutter nach Norrland zieht, kreuzen sich die Wege der beiden auf schicksalshafte Weise.

    Mit „Dunkelsommer“ ist der Autorin Stina Jackson ein grandioser Debütroman gelungen. Die tragische Geschichte rund um Lelle und Meja wird packend geschildert und die Handlung entwickelt mit der Zeit einen regelrechten Sog, der mich dazu gebracht hat, immer weiterlesen zu wollen. Die düsteren Wälder Schwedens, in denen es im Sommer nicht richtig dunkel und im Winter nicht hell wird, schaffen eine beklemmende Atmosphäre und eine unterschwellige Spannung, die sich zum Ende hin immer weiter verdichtet.

    Die Handlung wechselt hauptsächlich zwischen der Perspektive von Lelle und seiner Suche nach seiner Tochter und Meja, die versucht, sich in ihrer neuen Umgebung einzugewöhnen. So erfährt man einiges über diese beiden Charaktere und kann sich gut in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen. Insbesondere Lelles Verzweiflung und seine Besessenheit, endlich das Verschwinden von Lina aufzuklären, während alle anderen um ihn herum zu ihrem Alltag zurückkehren und auch die Polizei ihre Ermittlungen längst eingestellt hat, werden so verständlicher und ich konnte gut mit ihm mitfühlen.

    Einziger Kritikpunkt ist für mich die Einordnung in das Genre Thriller, da „Dunkelsommer“ in meinen Augen die Kriterien hierfür nicht ganz erfüllt. Die Handlung ist zwar durchaus spannend, da man wissen möchte, was mit Lina geschehen ist. Allerdings flaut die Spannung zwischendurch etwas ab, da nicht sonderlich viel Neues passiert und man hingegen sehr ausführliche Beschreibungen des Alltags von Lelle und Meja erhält. Erst gegen Ende nimmt die Handlung noch einmal deutlich an Fahrt auf und es kommt zu einem packenden Showdown.
    Alles in allem ist „Dunkelsommer“ ein atmosphärischer und typisch skandinavischer Krimi, der insbesondere durch die detailliert ausgearbeiteten Charaktere und eine packende, tragische Handlung besticht. Von mir gibt es trotz kleinem Kritikpunkt 5 von 5 Sternen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    nicigirl85, 24.07.2019

    Titel: Gib die Hoffnung nie auf!

    Nachdem mein letztes Buch, welches ich gelesen habe, nicht so der Knaller war, hoffte ich hier auf ganz viel Spannung. Und ja ich habe sie bekommen und meine Erwartungen wurden gänzlich übertroffen.

    In der Geschichte geht es um Lelle, dessen Tochter Lina seit drei Jahren spurlos verschwunden ist. Seine Ehe zerbrach daran und er kann sein Kind einfach nicht vergessen. Er sucht sie jeden Tag seitdem sie verschwunden ist. Wird er sie irgendwann finden?

    Das Besondere an dem Buch ist, dass wir die Geschichte aus zwei Perspektiven kennenlernen. Zum einen begleiten wir Lelle auf der verzweifelten Suche nach seiner Tochter, zum anderen erleben wir das kuriose Leben der jungen Meja, die gerade erst in die Gegend gezogen ist, in der Lelle wohnt. Durch die Szenenwechsel entsteht nochmal mehr Spannung, da meist eine Szene unterbrochen wird, wenn es gerade richtig interessant wird.

    Auch wenn Lelle als ziemlich abgerissen und verbraucht beschrieben wird, so fühlt man ihm sich bereits nach wenigen Seiten sehr nahe. Sein Schicksal ist hart, denn niemand sollte Sorge haben müssen, dass sein Kind verschwunden ist. Ich mochte seine Art und wie er daran glaubt das Rätsel lösen zu können.

    Ähnlich gebeutelt vom Schicksal ist Meja, deren alkoholkranke Mutter immer nur von einem Ort zum anderen tingelt. Meja will endlich mal ein normales Leben leben wie andere auch. Meja hat mehr als nur typische Teenagerprobleme. Auch sie muss man einfach gern haben.

    Das Setting in Nordschweden mit Wäldern, reichlich Dunkelheit und Abgeschiedenheit sorgte bei mir für das nötige Gänsehautfeeling. Es handelt sich hier um einen Spannungsroman, der alles hat was gute Unterhaltung braucht: sympathische Figuren, interessante Handlung und eine geniale Auflösung.

    Ich hatte ja schon fast nicht mehr damit gerechnet, dass es eine Auflösung geben wird. Bis zuletzt tappte ich im Dunkeln. Das Ende war enorm schlüssig und absolut realistisch. Ich glaube die letzten dreißig Seiten habe ich mit offenem Mund und Lauten des Erstaunens gelesen. Das Ende hat mir richtig gut gefallen, gern lese ich zukünftige Bücher der Autorin. Ich habe zu keiner Zeit gespürt, dass es sich hier um ein Debüt handelt.

    Fazit: Klasse Unterhaltung, die für Gänsehautmomente sorgt. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Spitze!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Büchermaulwurf, 12.07.2019

    Wurde zu Recht ausgezeichnet!
    Vor drei Jahren verschwand Lelles Tochter Lina spurlos von einer Bushaltestelle an einer Landstraße, dem Silvervägen, im abgelegenen Nordschweden. Seither fährt er jeden Sommer im düsteren Licht der Mitternachtssonne die Straße ab, um nach Lina zu suchen.
    Gleichzeitig kommt die siebzehnjährige Meja mit ihrer psychisch instabilen Mutter nach Norrland in der Hoffnung auf einen Neuanfang. Sie ziehen zu einer Internetbekanntschaft der Mutter auf einen heruntergekommenen Hof mitten im Wald. Vor den Launen ihrer Mutter flüchtet sie immer häufiger in die Wälder.
    Als es Herbst wird, verschwindet wieder eine Mädchen und Lelles und Mejas Wege kreuzen sich.

    Der Debütroman von Lisa Jackson hat mich von den ersten Seiten an gefesselt. Ihr Schreibstil ist sehr atmosphärisch und gefühlvoll und sie versteht es Spannung mit literarischer Tiefe zu verbinden. Sehr gut passt dazu auch das tolle Cover, dass die düstere Stimmung und die Handlung gut unterstreicht.
    Sie erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Lelle und Meja. Alle Charaktere sind gut gezeichnet und sehr authentisch, so dass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Ich habe mit Lelle mitgelitten, der sich selbst eine Mitschuld am Verschwinden seiner Tochter gibt, da er sie an der Bushaltestelle alleine gelassen hat. Seine besessene Suche sind ein Ausdruck seiner Verzweiflung und Einsamkeit. Auch in Meja konnte ich mich gut hineinfühlen. Sie ist isoliert und einsam und leidet unter ihrer psychisch labilen Mutter. Außerdem sehnt sie sich nach einem richtigen Zuhause.

    „Dunkelsommer“ ist für mich ein herausragender Spannungsroman, der seine Auszeichnung zu Recht verdient hat. Er hebt sich von anderen, oft blutigen Schwedenkrimis ab und fällt durch seinen schönen, fast literarischen Erzählstil und unterschwellige Spannung auf. Obwohl ich ab einem gewissen Zeitpunkt den Täter erahnen konnte, war ich doch weiterhin gefesselt von der Geschichte, die mit einem spannenden Showdown endete.
    Alles in allem ein sehr gelungenes Debüt, dass durch unterschwellige Spannung, eine düstere Atmosphäre und eine wunderschöne Sprache überzeugt.
    Für mich ein Lesehighlight in 2019!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Büchermaulwurf, 12.07.2019 bei bewertet

    Wurde zu Recht ausgezeichnet!
    Vor drei Jahren verschwand Lelles Tochter Lina spurlos von einer Bushaltestelle an einer Landstraße, dem Silvervägen, im abgelegenen Nordschweden. Seither fährt er jeden Sommer im düsteren Licht der Mitternachtssonne die Straße ab, um nach Lina zu suchen.
    Gleichzeitig kommt die siebzehnjährige Meja mit ihrer psychisch instabilen Mutter nach Norrland in der Hoffnung auf einen Neuanfang. Sie ziehen zu einer Internetbekanntschaft der Mutter auf einen heruntergekommenen Hof mitten im Wald. Vor den Launen ihrer Mutter flüchtet sie immer häufiger in die Wälder.
    Als es Herbst wird, verschwindet wieder eine Mädchen und Lelles und Mejas Wege kreuzen sich.

    Der Debütroman von Lisa Jackson hat mich von den ersten Seiten an gefesselt. Ihr Schreibstil ist sehr atmosphärisch und gefühlvoll und sie versteht es Spannung mit literarischer Tiefe zu verbinden. Sehr gut passt dazu auch das tolle Cover, dass die düstere Stimmung und die Handlung gut unterstreicht.
    Sie erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Lelle und Meja. Alle Charaktere sind gut gezeichnet und sehr authentisch, so dass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Ich habe mit Lelle mitgelitten, der sich selbst eine Mitschuld am Verschwinden seiner Tochter gibt, da er sie an der Bushaltestelle alleine gelassen hat. Seine besessene Suche sind ein Ausdruck seiner Verzweiflung und Einsamkeit. Auch in Meja konnte ich mich gut hineinfühlen. Sie ist isoliert und einsam und leidet unter ihrer psychisch labilen Mutter. Außerdem sehnt sie sich nach einem richtigen Zuhause.

    „Dunkelsommer“ ist für mich ein herausragender Spannungsroman, der seine Auszeichnung zu Recht verdient hat. Er hebt sich von anderen, oft blutigen Schwedenkrimis ab und fällt durch seinen schönen, fast literarischen Erzählstil und unterschwellige Spannung auf. Obwohl ich ab einem gewissen Zeitpunkt den Täter erahnen konnte, war ich doch weiterhin gefesselt von der Geschichte, die mit einem spannenden Showdown endete.
    Alles in allem ein sehr gelungenes Debüt, dass durch unterschwellige Spannung, eine düstere Atmosphäre und eine wunderschöne Sprache überzeugt.
    Für mich ein Lesehighlight in 2019!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Mareike S., 22.07.2019

    Lelle hat das Schlimmste erlebt, was Eltern passieren kann: Seine Tochter ist verschwunden. Vor drei Jahren hat er sie zur Bushaltestelle gebracht und seitdem fehlt von der jungen Frau jede Spur. Während Lelles Frau Annette zwar trauert, aber dennoch ihr Leben weiterlebt, ist Lelle besessen von dem Gedanken, Lina finden zu müssen. Deshalb sucht er seit drei Jahren die Gegend um Norrland nach ihr ab, schaut auf verlassenen Höfen nach, in Mülltonnen, er lässt keinen Stein auf dem anderen.
    Die siebzehnjährige Meja musste schon früh lernen, für sich selbst zu sorgen. Ihre Mutter Silje ist Künstlerin, vor allem aber Alkoholikerin und psychisch krank. Nun hat sie im Internet Torbjörn kennengelernt und beschlossen mit Meja auf seinen Hof in Norrland zu ziehen. Meja gefällt es dort zunächst überhaupt nicht, aber nach kurzer Zeit lernt sie einen jungen Mann kennen, zum ersten Mal fühlt sie sich verstanden und geliebt. Und auch seine Familie nimmt sie mit offenen Armen auf.
    Und plötzlich verschwindet wieder ein junges Mädchen…

    Den Namen Stina Jackson werde ich mir ab sofort merken! Das Buch wurde ausgezeichnet als „bester schwedischer Spannungsroman“ und das hat es meiner Meinung nach auch verdient! Hier stimmt einfach alles: Die Autorin fängt die Stimmung während des schwedischen Mittsommers wunderbar ein. Diese langen, hellen Nächte, in denen Lelle schlaflos und verzweifelt durch die Gegend fährt erwachen vor den Augen des Lesers zum Leben. Ein besonderes Lob hat die Autorin auch für die Charaktere verdient, sie sind toll ausgearbeitet, liebenswert, aber mit Schwächen. Man fühlt mit ihnen, vor allem natürlich mit Lelle, der geradezu besessen ist von der Suche nach seiner Tochter. Die Autorin versteht es, die Spannung von Anfang an aufzubauen und sie konstant aufrechtzuhalten, der Leser fragt sich, was mit Lina passiert ist und wie die beiden Handlungsstränge von Lelle und Meja zusammenhängen. Das Finale ist dermaßen spannend, dass ich beim Lesen nicht ansprechbar war.

    Fazit: Ein sensationelles Buch, sehr spannend, mit düsterer Atmosphäre, tollen Figuren und einem furiosen Finale! Unbedingte Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Mareike S., 22.07.2019 bei bewertet

    Lelle hat das Schlimmste erlebt, was Eltern passieren kann: Seine Tochter ist verschwunden. Vor drei Jahren hat er sie zur Bushaltestelle gebracht und seitdem fehlt von der jungen Frau jede Spur. Während Lelles Frau Annette zwar trauert, aber dennoch ihr Leben weiterlebt, ist Lelle besessen von dem Gedanken, Lina finden zu müssen. Deshalb sucht er seit drei Jahren die Gegend um Norrland nach ihr ab, schaut auf verlassenen Höfen nach, in Mülltonnen, er lässt keinen Stein auf dem anderen.
    Die siebzehnjährige Meja musste schon früh lernen, für sich selbst zu sorgen. Ihre Mutter Silje ist Künstlerin, vor allem aber Alkoholikerin und psychisch krank. Nun hat sie im Internet Torbjörn kennengelernt und beschlossen mit Meja auf seinen Hof in Norrland zu ziehen. Meja gefällt es dort zunächst überhaupt nicht, aber nach kurzer Zeit lernt sie einen jungen Mann kennen, zum ersten Mal fühlt sie sich verstanden und geliebt. Und auch seine Familie nimmt sie mit offenen Armen auf.
    Und plötzlich verschwindet wieder ein junges Mädchen…

    Den Namen Stina Jackson werde ich mir ab sofort merken! Das Buch wurde ausgezeichnet als „bester schwedischer Spannungsroman“ und das hat es meiner Meinung nach auch verdient! Hier stimmt einfach alles: Die Autorin fängt die Stimmung während des schwedischen Mittsommers wunderbar ein. Diese langen, hellen Nächte, in denen Lelle schlaflos und verzweifelt durch die Gegend fährt erwachen vor den Augen des Lesers zum Leben. Ein besonderes Lob hat die Autorin auch für die Charaktere verdient, sie sind toll ausgearbeitet, liebenswert, aber mit Schwächen. Man fühlt mit ihnen, vor allem natürlich mit Lelle, der geradezu besessen ist von der Suche nach seiner Tochter. Die Autorin versteht es, die Spannung von Anfang an aufzubauen und sie konstant aufrechtzuhalten, der Leser fragt sich, was mit Lina passiert ist und wie die beiden Handlungsstränge von Lelle und Meja zusammenhängen. Das Finale ist dermaßen spannend, dass ich beim Lesen nicht ansprechbar war.

    Fazit: Ein sensationelles Buch, sehr spannend, mit düsterer Atmosphäre, tollen Figuren und einem furiosen Finale! Unbedingte Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein