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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sommer, 16.03.2018

    Tanzt um euer Leben

    Tanzt um euer Leben, so verspricht es die Überschrift des Debütromans Höllenjazz von Ray Celestin. Und der Autor hat nicht zu viel versprochen.

    In New Orleans im Jahre 1919 passiert schreckliches. Der Axeman geht um, er tötet und hinterlässt als Markenzeichen eine Tarotkarte. Der Autor bedient sich an dieser wahren Begebenheit und kreiert drumherum eine interessante Story. Mord, Korruption, Rassenhass und ganz viel Musik und die Stimmung und das Flair dieser Stadt geben diesem Roman einen besonderen Reiz.

    Durch die Handlung führen mehrere Personen, man könnte sagen, dass die Aufklärung in den Händen mehrerer Personen liegt. Zum einen ist da der Ermittler Michael Talbot. Der Fall erregt großes Interesse in der Öffentlichkeit, daher will die Polizei ihn schnell vom Tisch. Er selbst will keine Aufmerksamkeit, er fürchtet um seine Frau. Sie ist schwarz, in New Orleans, keine gute Kombination.
    Luca d'Andrea ist ein Mafiosi, der selbst bei der Polizei war, bis sein Untergebener, kein anderer als Michael Talbot ihn angezeigt hat. Er ist wieder auf freiem Fuß, doch die Mafia will das er sich um den Axeman kümmert.
    Und zu guter letzt ist da noch Ida Davis, die in einer Detektei arbeitet. Sie ist noch sehr jung und mit Louis Armstrong( ja, genau der Louis Armstrong) befreundet.

    Dieser Roman bietet dem Leser wirklich eine ganze Menge. Er ist Krimi, Sittengemälde und Musik pur. Zu Anfang habe ich gedacht, die Musik ist nebensächlich, aber Ray Celestin integriert sie perfekt. Man fühlt sie zwischen den Seiten. Die Idee Louis Armstrong miteinzubeziehen unterstreicht dies perfekt.
    Die persönlichen Probleme und Zerwürfnisse machen die Handlung zusätzlich interessant und spannend. Die unterschwellige Erkenntnis, dass es den Axeman tatsächlich gegeben hat, verleihen dieser fiktiven Geschichte etwas reales. Wobei das Ambiente und die Geschehnisse der Stadt durchaus auf Fakten basieren.

    Ein Roman der mich in seiner Einzigartigkeit überrascht hat. Ray Celestin hat etwas Neues probiert und in meinen Augen hat das sehr gut gemacht. Ich hoffe wir werden noch mehr Fälle dieser Besatzung erleben dürfen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 23.03.2018

    Drei Ermittlungen und ein Mörder
    Auf einer spannenden Zeitreise führt uns der Autor ins Jahr 1919 nach New Orleans. Er greift eine wahre Begebenheit auf- die Verbrechen des sogenannten Axt-Mörders- und verpackt sie in eine Geschichte rund um den Musik, die besondere Lebensweise in der Stadt, Rassentrennung, aber auch um Korruption und Verrat in den Reihen der damaligen Polizei und die Arbeit die Bedeutung der Mafia in jener Zeit.
    Der Autor lässt den Mörder von drei Seiten einkreisen- zum einen lernen wir Detective Michael Talbot kennen, der verzweifelt versucht, die Morde aufzuklären und viel Kraft aufwenden muss, um ein eigenes, ganz persönliches Geheimnis zu wahren. Auch der ehemalige Polizist Luca D‘ Andrea- gerade aus einer langjährigen Haftstrafe entlassen- verfolgt ihn, aber aus ganz anderen Motiven. Und als letztes wäre da noch Ida, die für die Privatdetektei Pinkerton arbeitet und hinter dem Rücken ihres Chefs die Verfolgung der Spuren gemeinsam mit ihrem Freund Louis (Armstrong) aufnimmt.
    Es gelingt dem Autor, die Spannung für den Leser bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten, vor allem auch bzw. weil das Buch nicht nur ein Krimi ist, sondern ein Zeitgemälde, an dem vor allen Dingen Jazz- Freunde ihre Freude haben werde. Für mich waren die tiefen Einblicke in Louis Armstrong frühes Leben und der Weg, wie er zu seiner unbeschreiblich schönen Musik gekommen ist, beeindruckend.
    Eine Fortsetzung ist bereits im Buch für das Frühjahr 2019 angekündigt, wo der Autor uns dann nach Chicago ins Jahr 1928 entführt und uns bleibt nur ein Jahr des langen Wartens.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Toni, 16.03.2018

    "Höllenjazz in New Orleans" von Ray Celestin spielt 1919 im amerikanischen New Orleans. Aufbauend auf wahren Geschehnissen, versuchen verschiedene Figuren einen Serienkiller - der Axemann-Mörder - zu erfassen. Alle Figuren haben dabei verschiedene Motivationen und sind teilweise auch stark miteinander verbunden.
    Der Roman ist abwechselnd aus Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt, so dass wir Leser einen guten Einblick in die Geschichte der einzelnen Personen bekommen und gleichzeitig ein zusammenhängendes Netz an Informationen bekommen. Ausgezeichnet war der Schreibstil des Debüt-Autoren. Durch die lebhafte und detailreiche Beschreibung der einzelnen Schauplätze hatte man das Gefühl völlig in das Geschehen abzutauchen. Die Stimmung in New Orleans wurde förmlich greifbar. Zur Mitte des Buches hin zog sich die Geschichte etwas, da es an Spannung fehlte. Aus diesem Grund dann doch nur 4 Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchleserin, 20.10.2018

    Den Axeman gab es wirklich. Zwischen 1918 – 1919 wurden damals sechs Menschen in New Orleans getötet. Ray Celestin hat recherchiert und einen Debütroman geschrieben.
    Die Leseprobe begann ziemlich fesselnd und hatte mich gleich in ihren Bann gezogen. Das Buch musste ich also unbedingt lesen. Eine interessante Geschichte um den mysteriösen Axeman-Mörder von New Orleans.
    In New Orleans geht 1919 ein brutaler Mörder um. Der „Axeman“, wie er von der Polizei genannt wird, schickt der Presse Briefe. John Riley von der Times-Picayune liest den Brief, den die Redaktion erhalten hat. In dem Brief kündigt er sich an und schreibt, wer Jazz spielt ist sicher. Die anderen müssen die Axt fürchten. Ein unheimlicher Brief. Detective Michael Talbot ermittelt in dem Fall und sogar die Mafia sucht den mysteriösen Mörder mit der Axt.
    Die Handlung fing sehr spannend an und die Story hatte mich gleich in ihren Bann gezogen. Auch die Ermittler fand ich anfangs ganz interessant. Im Mittelteil ging die Spannung jedoch irgendwie verloren und die Handlung wurde sehr langatmig und war zäh zu lesen. Zum Schluss fand ich das Geschehen wieder spannender, aber insgesamt wurden meine Erwartungen nicht so ganz erfüllt. Auch die Charaktere konnten mich nicht so richtig begeistern. Mehrere Ermittler: Detective Michael Talbot, der mit dem Fall beauftragt ist, Luca D’Andrea, ein ehemaliger Polizist sucht im Auftrag der Mafia nach dem Axeman und Ida, Sekretärin einer Detektivagentur, ermittelt zusammen mit ihrem besten Freund Louis Armstrong.
    Insgesamt fand ich den Roman nur mäßig spannend. Ich hatte wohl zu hohe Erwartungen.
    Das Cover ist übrigens sehr gelungen, ein richtiger Eye-Catcher und zieht die Blicke sofort auf sich.

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  • 5 Sterne

    14 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristin I., 24.03.2018

    Ray Celestin nimmt uns mit auf eine Reise durch die am Mississippi gelegene Hafenstadt New Orleans. Eine Stadt, die den Süden Amerikas mit Charme, Einzigartigkeit, Lebendigkeit und Leichtlebigkeit ausmalt: Bars und Bordelle, die zu dem Spitznamen "The Big Easy" beitrugen, Mafiosi, zahlreiche Einwanderer, beeindruckende Bauten im French Quarter, Mausoleen, jazzerfüllte Straßen, Mardi Gras, eine durch verschiedene Einflüsse entstandene Esskultur von Po’ boy bis Gumbo, magische Voodoo-Riten oder die sumpfigen Gebiete der Bayous, in denen vereinzelnd Irrlichter tanzen.
    Doch ein Schatten wird über die Stadt geworfen, als der blutrünstige Axeman auftaucht. Seine Taten sind unvorhersehbar und werfen Fragen auf: vorwiegend italienisch-stämmige Lebensmittelhändler werden äußerst brutal niedergemetzelt. Der Täter geht dabei still und heimlich vor. Von den Opfern ist kein Schrei zu vernehmen, so schnell agiert dieser. Es gibt keinerlei Anzeichen eines gewaltsamen Eindringens. Fast könnte man den Ausführungen des Axeman in seinem Brief an die New Orleans Times Picayune Glauben schenken, er sei ein Dämon aus der Hölle.

    Die Ermittlungen laufen aus drei Richtungen. Michael Talbot, der für den Fall zuständige Ermittler der hiesigen Polizeistelle, sieht sich jedoch nicht nur mit dem scheinbar unlösbaren Fall konfrontiert, sondern auch mit der Abneigung seiner Kollegen. Michael ließ nicht nur vor einigen Jahren seinen korrupten Mentor auffliegen, der in Mafia-Geschäfte verwickelt war, sondern er hat auch ein privates Geheimnis, welches ihm zum Verhängnis werden kann, sollte dies öffentlich werden. Kerry, ein sympathischer, just ausgewanderter Ire, wird sein Gehilfe und erweist sich als sehr fähig und hilfreich.

    Luca D’Andrea, italienisch-stämmiger Expolizist und Michaels besagter früherer Mentor, wird nach mehrjähriger Haft aus Angola entlassen. Er ermittelt im Auftrag der Mafia, deren Geschäfte durch den Axeman und damit verbundenen polizeilichen Durchsuchungen und Schließungen leiden.

    Zuletzt das Gespann Ida Davis - eine sehr junge, hellhäutige Kreolin, die bei der Pinkerton Detektei arbeitet und sich beweisen will - und ihr Kindheitsfreund - der Jazzmusiker Lewis Armstrong.

    Ray Celestins Geschichte ist sehr ausgeklügelt und spannend. Bis zuletzt tappt der Leser im Dunkeln und kommt dem Mörder, ebenso wie die Protagonisten, nur im Zuge der Ermittlungen stückchenweise näher. Dabei werden einzelne Puzzleteilchen aus den verschiedenen Perspektiven zusammengesetzt, die am Ende ein - zumindest für den Leser - schlüssiges Ganzes ergeben. Das Buch ist nur schwer aus den Händen zu legen, da man unbedingt wissen möchte, ob und wie der Fall gelöst wird. Dabei begeben sich die Ermittler selbst in tödliche Gefahren. Des Rätsels Lösung ist schließlich verblüffend, unerwartet und hat mich zumindest mit zwiespältigen Gefühlen in Bezug auf die Beweggründe des Mörders zurückgelassen.
    Die Fülle an Figuren, die im Laufe der Geschichte aufkommt, wirkt keineswegs erdrückend. Sie fügen sich stimmig in die Geschichte ein, sodass diese gut zuordbar sind. Ein Personenregister am Anfang des Buchs dient als kleine Stütze. Auf ihre ganz eigene Weise hat jeder Charakter eine starke, authentische und sympathische Persönlichkeit, von denen mich Ida jedoch am meisten beeindruckte. In einer Welt, in der sie weder "Schwarz noch Weiß" ist, hat sie es besonders schwer, doch sie bleibt trotz aller Diskriminierungen und Übergriffe ungebrochen, mutig und geht ihren Weg.
    Die detailliert-bildhafte Schreibweise des Autors, sein beträchtliches Hintergrundwissen über die Stadt, Geschichte und Kunst des Jazz transportieren den Leser mitten ins Geschehen. New Orleans erbaut sich vor dem inneren Auge und wird lebendig. Wir sitzen selbst in Cafes und suchen Schutz vor dem unaufhörlichen Regen, springen auf vorbeifahrende Straßenbahnen, grübeln mit den Figuren über die bruchstückhaften Informationen, sind ratlos und im nächsten Moment tanzen und lauschen wir dem lebhaften Jazz, der den Axeman fernhalten soll.

    Fazit: Celestin ist es meisterlich gelungen, Fiktion und reale Begebenheiten in einem genialen und raffinierten Krimi zu vereinen. Es war ein wahrer Genuss in diese vielschichtige Welt mit den toll ausgearbeiteten Figuren und Themen einzutauchen und sich in den Bann ziehen zu lassen. Begeistert und gespannt warte ich nun auf den zweiten Teil, der durch den Cliffhanger am Ende des Buchs versprochen wird und bereits unter dem Titel "Dead Man´s Blues" erschienen ist. Dieses Mal in Chicago und mit Al Capone.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Natalie, 19.03.2018 bei bewertet

    New Orleans wird heimgesucht. Vom Axeman. Er hat schon mehrere Tote zurück gelassen. Alle mit einer Axt erschlagen und immer wurde eine Tarotkarte am Tatort gefunden. Auch scheinen die Opfer eine Verbindung zueinander zu haben. Neben Detective Michael Talbot sucht auch sein ehemaliger Partner Luca D’Andrea nach dem Mörder. Und Ida, die in einer Privatdetektei arbeitet, macht sich auf eigene Faust auf, um Hinweise zu finden und bringt dabei sich und ihrer Freund Louis Armstrong in Gefahr.

    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, was das Buch besonders interessant und lebendig macht. Jede Person ist so verschieden und einzigartig, dass man die einzelnen Perspektiven auch gut voneinander unterscheiden kann und die Charaktere nicht verwechselt. Spannend ist vor allem, dass jeder auf seiner Suche nach dem Mörder, andere Hinweise und Spuren findet, die zusammen das Gesamtbild ergeben. Nur als Leser weiß man am Ende die ganze Geschichte. Die einzelnen Protagonisten wissen immer nur einen Teil der ganzen Hintergründe zu den Morden.

    Teilweise geht es natürlich, um die Aufklärung der Morde, aber die Charaktere spielen auch eine große Rolle. Ihre Probleme und Sorgen und wie auch die Beziehungen untereinander sind. Der Autor schafft es sehr gut, reale Fakten mit Fiktion zu vermischen. Über den echten Axeman ist nur wenig bekannt und daher hatte der Autor auch viel Spielraum, darum eine Geschichte zu schreiben. Schwieriger finde ich es da schon, Personen einzubinden, die sehr bekannt sind und über die man auch viel weiß. In diesem Fall Louis Armstrong. Es hätte nicht unbedingt sein müssen, in mit einzubringen. Mit einem ganz fiktiven Charakter hätte die Geschichte genauso – oder vielleicht sogar noch besser – funktioniert.

    Es gab zwar ein paar Längen in dem Buch, aber zum Großteil war es sehr spannend. Der Schreibstil des Autors hat einen authentisch in das New Orleans von 1919 entführt.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 13.03.2018 bei bewertet

    Angst und Schrecken werden im Jahr 1919 durch den „Axeman-Mörder“ in New Orleans verbreitet. Er tötet seine Opfer mit der Axt und hinterlässt am Tatort Tarotkarten. Nicht nur der Ermittler der Kriminalpolizei, Michael Talbot, heftet sich an die Fersen des Mörders, sondern auch noch der ehemalige Polizist Luca D'Andrea im Auftrag der Mafia. Aber auch die Detektivagentur Pinkerton versucht nach einem zufälligen Hinweis dem Mörder auf die Spur zu kommen. Dann fordert der Täter seine Verfolger und die Bewohner der Stadt heraus: Spielt Jazz – sonst komme ich, um euch zu holen. Dann droht auch noch ein Hurrikan.
    Als erstes hat mich das Cover dieses Buches angesprochen, denn es ist ungewöhnlich. Aber auch die Geschichte des „Axeman of New Orleans“, die auf einer wahren Mordserie beruht, deren Täter nie ermittelt wurde, ist interessant und spannend. Wenn man am Anfang die Liste der beteiligten Personen sieht, fühlt man sich fast erschlagen. Doch überraschenderweise ist es gar nicht so schwierig den Überblick zu behalten.
    Wer einmal in New Orleans war, der weiß, dass einem an jeder Ecke der Jazz begegnet. Es ist eine Stadt geprägt durch unterschiedliche Kulturen, voller Musik und sehr farbenfroh. Sie ist dieser Handlungsort an sich schon etwas Besonderes. Dem Autor Ray Celestin gelingt es sehr gut, diese Atmosphäre herüber zu bringen.
    So bunt wie das Leben in New Orleans, so bunt sind auch die beteiligten Personen. Die Charaktere sind vielschichtig und sehr authentisch ausgearbeitet und jeder hat so seine eigene Geschichte und seine Geheimnisse. Daneben taucht dann auch schon mal der bekannte Louis Armstrong auf.
    Der Täter ist nicht zu packen, denn seine Taten zeigen kein Muster. Aber er spielt mit seinen Jägern und scheint an der wachsenden Panik seine Freude zu haben. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, dann kommen auch noch der Sturm und das Wasser in die Stadt. Aus dem lebendigen und brodelnden New Orleans wird ein Ort im Chaos.
    In der Geschichte werden einige Themen aufgegriffen, die im damaligen New Orleans eine Rolle spielten, wie Rassismus, Mafia und Korruption. Es geht nicht gerade beschaulich zu und ist daher vielleicht nichts für Leser mit schwachen Nerven. Aber mir hat dieses Buch mit viel Lokalkolorit, interessanten Charakteren und viel Spannung gut gefallen.
    Meine Leseempfehlung für diesen historischen New Orleans-Krimi!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Büchermaulwurf, 15.03.2018 bei bewertet

    Teuflisch gut!

    In New Orleans im Jahr 1919 treibt ein mysteriöser Mörder, der „Axeman“ sein Unwesen. Er ist wie ein Phantom und versetzt die ganze Stadt in Angst und Schrecken. Mit seiner Axt hat er schon mehrere Opfer niedergestreckt und hinterlässt immer Tarotkarten am Tatort.

    Gleich drei Ermittler versuchen das Rätsel um den Axtmörder zu lüften:
    Der Detective Michael Talbot ist mit dem Fall betraut. Er steht unter großem Druck und verzweifelt schier daran, denn der Axeman ist ihm immer einen Schritt voraus. Neben der Jagd nach dem Killer muss er auch noch ein privates Geheimnis hüten, von dem sein Leben und seine Karriere abhängen.
    Der ehemalige Polizist Luca DÁndrea, der gerade erst aus dem Gefängnis entlassen wurde, sucht ebenfalls nach dem Axeman - im Auftrag der Mafia.
    Er ist der ehemalige Mentor von Detective Talbot, und wanderte wegen seiner Aussage ins Gefängnis.
    Ida Davis arbeitet als Sekretärin in der Pinkerton Detektivagentur und stolpert zufällig über einen Hinweis. Zusammen mit ihrem besten Freund, dem Jazzmusiker Louis Armstrong, beginnt sie ihre Nachforschungen.
    Alle drei Ermittler ermitteln in unterschiedliche Richtungen und begeben sich dabei in große Gefahr. Als sie dem Mörder gefährlich nahe kommen, bricht auch noch ein Sturm über New Orleans herein...

    Ray Celestin hat mich mit seinem Debütroman total begeistert. Er ist schon jetzt eines meiner Buchhighlights in 2018! Trotz der beachtlichen knapp 500 Seiten hat mich die Story sofort gefesselt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
    Dem Autor ist es hervorragend gelungen, die Fakten des wahren Axeman-Falls in eine fiktive Geschichte mit drei ganz besonderen Ermittlern einzuflechten. Dabei hat er sogar den berühmten Jazztrompeter Louis Armstrong in die Story integriert. So erfährt man als Leser ganz nebenbei etwas über das Leben von Louis Armstrong und auch viel über das damalige New Orleans.
    Alle Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und absolut glaubwürdig.
    Mit seinem sehr lebendigen Schreibstil versetzte er mich direkt in die damalige Zeit. So folgte ich den Ermittlern durch die Straßen von New Orleans, spürte den Regen und meinte die allgegenwärtige Musik zu hören.
    Neben der Jagd nach dem Mörder werden aber auch andere Probleme der damaligen Zeit thematisiert wie Korruption, der Einfuss der Mafia, Rassentrennung und Prohibition.
    Das Buch ist damit ein gelungenes Gesamtpaket aus einem wahren Kriminalfall, einer raffinierten Story mit besonderen Ermittlern, das die Atmosphäre des alten New Orleans perfekt einfängt.
    Ich fiebere jetzt schon der Fortsetzung entgegen!

    Mein Fazit:
    Das Buch ist ein Leckerbissen für jeden Krimi-Liebhaber. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 05.06.2018 bei bewertet

    Der Prolog startet schon mal sehr gewaltig. Der Axeman meldet sich zu Wort und hat zwar eine diabolische, aber auch witzig und interessante Forderung. In jedem Haus soll Jazz erklingen, gerne mit jeweils einer Band. Diesen Gedanken finde ich sehr interessant. Okay, Jazz ist jetzt nicht unbedingt meine bevorzugte Musikrichtung, aber man stelle es sich doch einfach mal vor. Stadtbeschallung aus allen Häusern. Klar, es sollte keine Morddrohung damit verknüpft werden, aber so ähnlich wie ein Flash-Mob könnte es ja durchaus unterhaltsam sein. Es gab ja auch schon Städte, in denen zu einer bestimmten Uhrzeit das Licht ausgehen sollte, warum also nicht auch Jazz Beschallung?



    Sehr interessant fand ich die Beschreibungen der Stadt. Eine Stadt, die irgendwie ganz anders ist. Eine amerikanische Stadt, die nach einem französischen Herzog benannt wurde, in einem Staat, der einen französischen König im Namen trägt. Die Plätze werden nach afrikanischen Ländern und Straßen nach griechischen Mythen benannt. Die Toten werden über der Erden bestattet, die Stadt wird jedoch unter dem Meeresspiegel gebaut. Es gibt nicht den Faschingsdienstag, sondern Mardi Gras. Eine Stadt, die einfach anders ist. (siehe Buch/ebook bei ca. 18%)

    Irgendwie hatte mich die Story und auch das Cover irgendwie an die Bourbon Kids Reihe von Anonymus. Der Schreibstil, das viele Randgeschehen, die Protagonisten..... hm, seltsam.

    Leider habe ich nahezu vergeblich nach der kriminalistischen Handlung gesucht, die der Klappentext verspricht. Klar, aufgedruckt Roman, jedoch verspricht der Rückentext einen Krimi. Schade, denn ohne diese Handlung fand ich den Roman bzw. die Story ziemlich fad. Auch mit den Protagonisten bin ich nicht so richtig warm geworden.

    Anzumerken wäre aber auch noch, dass sich die Story in 6 Teile spaltet und insgesamt über 60 Kapitel verfügt. Eine ganze Menge, wie ich finde.Das Personenverzeichnis erschlägt den Leser fast schon. Insgesamt 105 Personen! Aber keine Sorge, sie wurden größenteils nur namentlich erwähnt.

    Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken.
    Das Cover ist eigentlich etwas schlicht, aber dennoch sehr ansprechend und macht neugierig.
    Der Klappentext verspricht eine kriminalistische Handlung. Dieses war dann auch der Grund, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte

    Lesespaß oder Lesefrust?

    Es war dieses Mal eine Mischung aus Beidem. Ich hatte ein bisschen Spaß, aber war auch häufig gelangweilt. Im Klappentext habe ich mich wohl fehlleiten lassen, insofern habe ich immer die kriminalistische Handlung gesucht. Vergeblich! Leider!

    Interessant fand ich, dass die Geschichte auf wahren Ereignissen beruht. Der Brieg des Axeman ist eine Abschrift des Originals.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 06.04.2018 bei bewertet

    1919, New Orleans: Der Axeman geht um und tötet Menschen. Erst ein italienischstämmiges Ehepaar, das als Ladenbesitzer sein Einkommen hat. Kurz danach findet man einen Brief, in dem der Serientäter droht, in den Häusern zu töten, in denen Dienstags keine Jazzmusik gespielt wird. Doch der Axemann mordet weiter….


    Welches Wort fällt mir ein, wenn ich "Höllenjazz" beschreiben soll?
    Zuviel!
    Hier in diesem Buch hat es von allem ein wenig zu viel. Zu viele Personen, zu viel Handlung, zu viele Perspektivwechsel, zu viele Erzählstränge und zu viele Themen.
    Etwas skeptisch wurde ich ja schon, als ich das Personenregister gesehen habe. 110 Personen stehen da drauf, und es wurde sogar die allerwinzigste Nebenrolle aufgeführt.
    Dann die Handlung: die läuft wie Kraut und Rüben durcheinander. Völlig unwichtige Details werden aufgebauscht, der Autor entfernt sich immer mehr von der Ursprungshandlung. So weit weg, dass ich mich irgendwann gefragt habe, wann denn nun wieder mal was über die Serienmorde erwähnt wird?
    In drei verschiedenen Erzählsträngen leiten hauptsächlich 4 Personen durch diese Stränge. Da ist einerseits Ida, eine Sekretärin in einem Detektivbüro, die Ermittlerin spielt. Zusammen mit ihrem Freund Lewis Armstrong. Ganz richtig, der noch unbekannte Aemstrong bringt den Blues und Jazz in das Buch, und hat ansonsten nicht wirklich viel zu der Handlung beigetragen. Da die Story in New Orleans spielt, musste da ja Musik rein…und dies in Form vom jungen Armstrong. Diesen Strang um Ida hätte man meiner Meinung nach weg lassen können, denn er zieht die Handlung einfach nur in die Länge.
    Dann haben wir Michael Talbot, der Ermittler bei der Polizei, der den Serientäter "den Axeman" zur Strecke bringen will. Talbot ist leider ziemlich blass geblieben, hier hätte er vielleicht mit etwas mehr Platz seinen Charakter besser entfalten können?
    Der Dritte…oder Vierte... im Bunde ist der ehemalige Leiter der Kriminalpolizei, Luca D' Andrea, der wegen Korruption im Gefängnis sass und just entlassen wurde. Dessen Motivation, den Axeman zur Strecke zu bringen, habe ich nicht so ganz erfassen können. Reputation oder doch eher Rache, um es seiner ehemaligen Truppe so richtig zu zeigen?
    In diesem Buch werden viele, sehr viele Themen behandelt, gestreift und / oder angesprochen.
    Rassentrennung, Morde und Ermittlungen, Voodoo, Mafia, Blues und Jazz, Korruption, Vorurteile gegenüber Schwarzen, Italienern, Kreolen, aber auch das Leben und die Geschichte New Orleans.
    Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte so viel wie möglich in dieses Buch pressen und hatte den Eindruck, alles ist hoffnungslos überladen. So fiel es mir auch schwer bei der Stange zu bleiben, denn Mitte Buch macht sich eine Langatmigkeit breit. Die ganze Handlung plätschert vor sich hin, vom Axemann keine Spur!
    Ich war froh um einige geschichtliche Details, die zum Beispiel in die Rede des Bürgermeisters hervorragend verpackt wurden. Auch die Atmosphäre in dieser musikbegeisterten Stadt wurde sehr gut rüber gebracht. Eine Szene, wie ein Trauermarsch durch die Stadt geht, ist so gut beschrieben, dass ich Kopfkino hatte.
    Laut Eingangstext, beruht die Geschichte auf realen Ereignissen. Zwischen 1918 und 1919 tötete der Axeman von New Orleans sechs Menschen. Laut meinen Recherchen ist jedoch in " Höllenjazz" doch einiges Fiktion und so nie geschehen. Schade hat sich der Autor nicht auf diese Story konzentriert, denn das Potential für einen spannenden Krimi wäre vorhanden gewesen.
    So bin ich doch enttäuscht über diesen überladenen Krimi, den der Verlag auf dem Cover als Roman vermarktet.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    smartie11, 16.03.2018

    Ein toller Mix aus Spannungsroman, Krimi, Charakter- und Zeitstudie im atemberaubend atmosphärischen Setting des New Orleans des Jahres 1919


    „Oh Louisiana, liebliches Paradies des Südens. So betörend noch im Niedergang, wie magst du wohl in den Tagen deines Ruhms gewesen sein?“ (S. 414)

    MEINE MEINUNG:

    New Orleans im Jahre 1919: Ein multikultureller Schmelztiegel, zwischen zwei Weltkriegen, kurz vor der Prohibition und in den Nachwehen der Sklaverei in den USA. Hier treffen Menschen unterschiedlichster Kulturen, Herkünfte und Hautfarben aufeinander. Rassismus ist noch immer an der Tagesordnung, gehört zum Alltag und Selbstverständnis der meisten Bewohner dazu. Farbige dürfen z.B. in der Straßenbahn nur auf den ihnen speziell zugewiesenen hinteren Sitzplätzen Platz nehmen und Ehen zwischen Weißen und Farbigen müssen noch immer geheim gehalten werden. Hierdurch ergibt sich eine wahnsinnig dichte und interessante Atmosphäre, zwischen den beklemmenden Auswüchsen des noch traditionell verwurzelten Rassismus und der kulturellen Vielfalt, die dieses farbenfrohe Gemisch der verschiedensten Ethnien mit sich bringt in einer Stadt, die mühevoll und trotzig von ihren Gründern der sumpfigen Landschaft Louisianas abgerungen wurde. Eine Stadt, die selbst ein ganz eigener Sumpf und Mikrokosmos ist: Korruption, Ränkespiele, Voodoo und über allem der alles verbindende, neuartige und schon fast skandalöse Jazz. Das ist das grandiose Setting, dass sich Ray Celestine für sein vielbeachtetes und unglaublich beeindruckendes Romandebut ausgesucht hat.

    Aber nicht nur das Setting dieser Geschichte ist außergewöhnlich, denn auch die Story selbst hat es in sich und beruht auf wahren Gegebenheiten: Das lebensfrohe New Orleans wird erschüttert durch eine brutale Mordserie, die einem geheimnisumwitterten Täter zugeschrieben wird: Dem Axeman. Bevölkerung, Polizei und Politik stehen von einem Rätsel, das dringend gelöst werden muss. Eine Aufgabe, der sich Detective Lieutnant Michael Talbot, ein ehrgeiziger Außenseiter in den Reihen der Polizei, annimmt. Doch nicht nur die Polizei ermittelt auf den Spuren des Axeman. Auch der „schwarzen Hand“, der Mafia New Orleans, sind die Taten des Axemans ein Dorn im Auge - und Carlo Matranga, der Pate selbst, beauftragt den abgehalfterten, ehemaligen Polizisten Luca D´Andrea, frisch aus dem berüchtigten Zuchthaus „Angola“ entlassen, die Identität des Axman zu ermitteln. In einem dritten Handlungsstrang nimmt die Detektei-Angestellte Ida Davis auf eigene Faust Ermittlungen auf, unterstützt von ihrem besten Freund, einem aufstrebenden Jazzmusiker namens Lewis Armstrong (genau, DER Louis Armstrong!).

    In stetigem Wechsel der drei Haupthandlungsstränge treibt Ray Celestin seine Story voran und seine Protagonisten immer näher an die Fersen des Axeman heran. Das sorgt beim Lesen immer wieder für Abwechslung und durchaus auch Spannung. Dabei portraitiert er diese unglaubliche, einzigartige Stadt am Mississippi und die ganz unterschiedlichen Lebensumstände seiner Charaktere. Dabei gibt es durchaus auch Dramen, ein bisschen Herzschmerz und immer wieder auch überraschende Wendungen in der Entwicklung seiner Charaktere. Ida und Lewis waren mir dabei mit Abstand die liebsten Protagonisten. Aber auch für Michael und Luca, zwei sehr polarisierende und facettenreiche Figuren, habe ich trotz aller Widrigkeiten und z.T. zweifelhafter Taten in der Vergangenheit im Lauf der Geschichte Sympathie entwickelt. Selbst Nebencharaktere, wie beispielsweise Detective Lieutnant Jake Hatener oder auch Detective Kerry Behan wussten durchaus zu überzeugen und zu überraschen.

    Besonders gut gefallen hat mir an dieser über viele Genregrenzen hinweg mäandernder Story, dass alle ermittelnden Charaktere auf ganz eigenen Wegen und unabhängig voneinander die Lösung dieses mysteriösen Falls finden - eine Auflösung, die in ihrer Gesamtheit vielleicht auch viel zu groß gewesen wäre für nur einen Ermittler.

    Abgerundet wird dieses fantastische Debut von einem voran gestellten Personenregister (nicht von den 112 Namen abschrecken lassen – man kommt gut in die Geschichte hinein und erhält schnell einen Überblick) sowie einem Glossar, das Begriffe wie Bayou, Cajun oder auch Kreole erklärt, und die eine Übersichtskarte am Ende des Buches.

    FAZIT:
    Eines der besten Debuts seit langem und ein höllisch gutes Buch. Ray Celestin sollte man sich unbedingt merken!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kleine_welle, 16.03.2018

    1919 in New Orleans: Die Stadt ist geprägt von Rassentrennung und einer neuen Art von Musik, dem Jazz. Genau in dieser Zeit beginnt der Axeman mordend durch die Stadt zu ziehen.
    Detective Michael Talbot ermittelt in diesem Fall und sieht sich einigen Schwierigkeiten gegenüber, denn der Axeman wirkt wie ein Geist.

    Das Cover ist einfach nur klasse. Es ist nicht überladen und doch ist es sehr ausdrucksstark.
    Das Buch hat mich sofort angesprochen, denn der Axeman ist damals wirklich mordend durch New Orleans gezogen und auch der abgedruckte Brief von ihm, wurde damals so an die Zeitung geschickt. Und genau sowas mag ich sehr gerne, wenn wahre Elemente mit fiktiven Mitteln zu einer wirklich spannenden Geschichte verwoben werden.
    Und das sie sehr gut geschrieben ist kommt dann noch dazu. Ich kann leider gar nicht negatives zu diesem Buch sagen. ;)
    Der Autor kann einfach mit Sprache umgehen und entwirft viele tolle Bilder, die einem nicht nur das New Orleans nach dem Ersten Weltkrieg näher bringt, sondern auch die Charaktere werden sachlich und doch eindrucksvoll beschrieben.
    Was noch dazu kommt ist, dass nicht nur der Detective ermittelt, sondern parallel auch noch Ida, die in einem Detektivbüro arbeitet und der gerade aus der Haft entlassene, ehemalige Polizist Luca. Alle drei sind für sich genommen wirklich sehr starke und tolle Charaktere. Ich mochte sie alle. 
    Wobei mich Ida wohl am meisten beeindruck hat und auch ihre Welt wird dem Leser fantastisch nahe gebracht.
    Und so bekommt man als Leser drei unterschiedliche Ermittlungsmethoden geliefert und nicht nur das, jede Recherche führt über einen anderen Weg zum Ziel und so stellt man sich immer wieder gebannt die Frage: „Wie laufen die Fäden am Ende zusammen?“
    Und obwohl der Leser einen Einblick in alle drei Ermittlungen bekommt und man meint, man sähe das Gesamtbild bleibt die Spannung bis zur letzten Seite bestehen. Vieles bleibt geheimnisvoll und das mehr Wissen des Lesers nützt einem manchmal nicht so viel. Man muss einfach dranbleiben. ;)
    Das fand ich wirklich sehr geschickt gemacht, denn drei verschiedene Ermittler ins Feld zu führen, ist ein Risiko. Die Geschichte könnte sich ja dann eventuell schnell wiederholen oder auf der Stelle treten, aber hier ist das absolut nicht der Fall.
    Dieses Buch zeigt wieder, dass man einen sehr guten Krimi schreiben kann, der viel auf Ermittlungen aufbaut, indem er geschickt die wenigen Fakten miteinander verwebt.
    Man kann das Buch bis zur Auflösung kaum aus der Hand legen.
    Und selbst diese ist dreigeteilt, setzt sich aber perfekt zu einem Gesamtbild zusammen und das ist meiner Meinung nach ein Geniestreich. Ich habe selten so etwas Gutes gelesen! Einfach klasse! (Und ja, ich muss hier die Ausrufezeichen mal verwenden ;) )

    Mein Fazit: Was soll ich noch großartig über dieses Buch sagen außer, ihr müsst es lesen! Ein sehr guter Krimi, bei dem ich wirklich sehr traurig war als er zu Ende war. Aber etwas aufgeheitert hat mich, dass es (leider erst) nächstes Jahr eine Fortsetzung gibt. Und so freue ich mich auf ein nächstes Buch mit vielen eindrucksvollen Bildern von einem klasse Autor.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angela H., 31.03.2018

    Im amerikanischen New Orleans herrscht Chaos und Korruption. Wir schreiben das Jahr 1919, und in der Stadt wird ein Vergnügungsviertel geschlossen, die Mafia hat grossen Einfluss, die verschiedenen Völkergruppen bleiben in ihren Quartieren, weil es in den anderen zu gefährlich ist, und zu allem Übel herrscht in der ganzen Stadt die Angst, weil der sogenannte Axeman sein Unwesen treibt. Scheinbar planlos mordet er auf grausame Weise, und niemand weiss, ob er das nächste Opfer sein wird. Doch der Axeman stellt eine Bedingung: Wer zu Jazz, des neu aufkommenden Musikstils, tanzt, wird verschont.
    Der Detective Lieutnant Michael Talbot, ein ehemaliger Polizist namens Luca D'Andrea und die Sekretärin Ida von der Pinkerton Detektivagentur machen sich unabhängig voneinander auf die Suche nach dem grausamen Mörder, der seine Opfer mit einer Axt umbringt und als seine Unterschrift eine Tarotkarte am den Tatort hinterlegt.

    Ich fand das Buch äusserst attraktiv weil:
    - Mir wurde nie langweilig
    - Das Südstaaten-Flair hat mich angesprochen
    - Weil immer aus verschiedenen Perspektiven der verschiedenen Ermittler berichtet wurde, war es nie langweilig, weil man da immer konzentriert dabei sein musste, um den Faden nicht zu verlieren
    - Die darin vorkommenden Personen werden vor der Geschichte aufgelistet
    - Hinten findet sich ein informatives Glossar
    - Mit Hilfe des Stadtplans findet man sich besser zu Recht
    - Das Gemisch aus Fiktion, aber auch realitätstreuen Passagen animieren, um sich Informationen zu holen, was sich vor hundert Jahren wirklich abspielte
    - Die Vorstellung, dass eine ganze Stadt tanzt, finde ich faszinierend
    - Das Unwetter erinnert an die kürzlich stattfindenden Naturkatastrophen in dieser Gegend.

    Fazit: Wenn das Cover in meinen Augen nicht sonderlich heraussticht (und am Buchrücken der Schriftzug des Autors seine Farbe verliert), das Buch war von Anfang bis zum Ende ein Genuss.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke J., 23.10.2018

    Inhalt

    New Orlweans, 1919. In der Stadt herrschen Chaos und Korruption. Gerade erst wurde das berühmte Vergnügungsviertel Storyville geschlossen, die Prohibition verabschiedet und der Mafia zu neuer Macht verholfen. Zur selben Zeit versetzt der "Axeman" die Stadt in Angst und Schrecken. Der geheimnisvolle Killer mordet scheinbar willkürlich und bewegt sich wie ein Phantom durch die Straßen.
    Doch Detective Lieutnant Michael Talbot ist ihm dicht auf den Fersen. Der ehemalige Polizist Luca D'Andrea sucht ebenfalls nach dem Axeman - im Auftrag der Mafia. Und Ida, die Sekretärin der Pinkerton Detektivagentur, stolpert zufällig über einen Hinweis, der sie und ihren besten Freund, den Jazztrompeter Louis Armstrong, mitten in den Fall hineintreibt.

    Eindruck

    Drei Ermittler - aus drei unterschiedlichen Gründen - und ein Serienkiller. Das ganze, intelligent, atmosphärisch und nicht durchschaubar spannend verwoben. "Höllenjazz in New Orleans" hat tolle, teils knorrige Charaktere und wahnsinnig gute Beschreibungen von New Orleans. Das hier Fakten und Fiktion miteinander versponnen wurden, macht das ganze noch runder und attraktiver. Allerdings wurde der "Axeman" - anders als hier - real nie gefasst. Oder scheint es nur so, als wäre der Fall geklärt...?!

    Fazit

    Ein sehr starkes Debüt, das mir Lust auf die ganze Reihe gemacht hat. Ich will mehr von diesem Autor und warte jetzt ungeduldig auf Band 2 den "Todesblues in Chicago.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Debbie V., 26.03.2018

    Im Jahre 1919 geht in New Orleans ein Mörder um, der sog. Axemann. Aus dieser wahren Begebenheit hat der Autor Ray Celestin eine spannende, fiktive Geschichte gesponnen, die viele der damals aktuelle Themen vereinigt. Es geht um Rassentrennung, Korruption, Einwanderung, die Mafia und vieles mehr. Detective Michael Talbot wird damit beauftragt den Fall zu lösen. Zu gleicher Zeit ermittelt sein ehemaliger Partner Luca, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, wo er wegen Verbandelung mit der Mafia einsaß, sowie auch Detektiv-Assistentin Ida. Alle drei stoßen bald auf Fragmente der Wahrheit und geraten ins Visier des Täters.

    Höllenjazz zeichnet ein wunderbares Bild der damaligen Zeit. Viele Einzelheiten geben dem Leser das Gefühl vor Ort dabei zu sein, wenn die sehr unterschiedlichen Ermittler versuchen den Fall zu lösen. Dadurch dass gleich 3 Personen den Mörder suchen, werden die allermeisten Leser sich mit einem der Ermittler identifizieren können. Mit dem kriminellen aber dennoch sympathischen Luca, der sich nach Ruhe sehnt. Mit der eigensinnigen Ida, die endlich selbst ermitteln möchte. Oder mit dem unglücklichen Detective Michael, der vor Allem seine Familie beschützen möchte. Jeder trägt zur Lösung des Falles bei und erlebt seine persönlichen Hochs und Tiefs währenddessen.

    Durch den realen Ausgangspunkt des Axemans wird die Geschichte lebendig. Der Fall ist durchdacht und typisch für die Zeit. Höllenjazz ist eine spannende Story, für Fans von historischen Krimis ein Muss.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 27.03.2018 bei bewertet

    Wir befinden uns in New Orleans im Jahre 1919. Die Stadt ist in Aufruhr. Der Axemann geht um. Er überfällt scheinbar wahllos Bürger der Stadt in ihren Häusern und erschlägt sie nicht nur mit der Axt, sondern verstümmelt sie auch noch auf das Übelste. Die Beerdigungen, die in New Orleans anders sind, als überall, nehmen zu.

    Der ermittelnde Detective Lieutnant Michael Talbot gerät zunehmend unter Druck. Man fordert Ergebnisse von ihm und erhofft sich dadurch, dass das Morden endlich ein Ende hat. Bei der Vielzahl der ermordeten Personen wird schnell klar, es handelt sich fast nur um Mitglieder der italienischen Gemeinde von New Orleans. So wird natürlich ein Hintergrund bei rivalisierenden Mafiafamilien gesucht. Aber es gibt weitere Personen, die den Axemann aus den verschiedensten Gründen suchen. Da ist zum Einen der ehemalige Polizist Luca de Andrea. Er kommt gerade nach einem Gefängnisaufenthalt wegen Korruption mit der Mafia wieder in die Stadt. Er wird vom italienischen Mafiaboss beauftragt, den Täter zu finden. Aber auch Ida Davies, Mitarbeiterin der Pinkertons Detektivagentur möchte den Täter finden, sie ist mit ihrer Schreibtischtätigkeit einfach nicht ausgelastet. Ihr zur Seite steht übrigens Lewis Armstrong, der begnadete Jazzmusiker, der aber zum diesem Zeitpunkt gerade am Anfang seiner Karriere steht.

    Jeder ermittelt mit einem anderen Ansatz und alle finden irgendwann zum Ziel. Aber bis dahin passiert so extrem viel.
    Mir hat dieses Buch ungemein gut gefallen. Es vermittelt so unwahrscheinlich gut den Zeitgeist, der zur damaligen Zeit in New Orleans herrschte. Die Vielzahl der Menschen verteilte sich gut über die Stadt. Es gab nicht nur die farbigen Kreolen im Norden, sondern die Iren im Süden, die Schwarzen im Westen, die Italiener in Little Italy und dazwischen noch die verschiedensten anderen ethnischen Völkergruppen in der Stadt. Jeder versuchte dem anderen nicht in die Quere zu kommen. Verbrechen an sich waren an der Tagesordnung und trotzdem erreicht der Axemann durch die Vielzahl der Toten alle Einwohner. Verstärkt wird das auch durch das Auffinden der Tarotkarten bei den Opfern. Auch hierbei wird die Besonderheit der Stadt beim Lesen deutlich. Hier glaubten die Menschen noch an Vodoo-Zauber und auch an die Tarotkarten. Obwohl es keine Sklaverei mehr gibt, hat es die schwarze Bevölkerung der Stadt sehr viel schwerer. Das wird besonders beim Detective Talbot deutlich, der mit einer Schwarzen verheiratet ist und Kinder hat. Für die Öffentlichkeit ist sie aber seine Angestellte und es darf vor allem niemand erfahren, dass sie verheiratet sind.

    Die Beschreibung der Beerdigungen sind absolut lesenswert. Sie sind so anschaulich, dass ich es beim Lesen förmlich sehen kann. Auch wenn in diesem Buch unwahrscheinlich viele Personen mitspielen, sollte man sich davon nicht abhalten lassen. Während des Lesens kommt man damit gut zurecht.

    Von mir gibt es für diesen überaus anschaulichen Krimi mit Zeitgeist verdiente fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Cosmea, 14.03.2018

    Ein Serienkiller als Jazzliebhaber?
    “Höllenjazz in New Orleans“ (Original: “The Axeman´ s Jazz“) von Ray Celestin ist der Auftakt einer vierteiligen Krimiserie. Er basiert zum Teil auf tatsächlichen Ereignissen und enthält real existierende Personen, z.B. Louis Armstrong und andere bekannte Jazzmusiker. Von 1918-1919 ermordete ein unbekannter Serienkiller eine Reihe von italienischen Ladenbesitzern. Es waren blutige Axtmorde, und der Killer hinterließ jedes Mal einige Tarotkarten am Tatort oder sogar in den Wunden der Opfer. Dann kündigt er in einem Brief an die Lokalzeitung weitere Morde an und fordert die Menschen auf, an einem bestimmten Tag um 0.15 Jazz in ihren Häusern erklingen zu lassen, andernfalls würden sie die nächsten Opfer sein. In New Orleans breitet sich Panik aus. Die Polizei tappt im Dunkeln.
    Detective Lieutenant Michael Talbot arbeitet hart an dem Fall, kann aber bisher keine Ergebnisse vorweisen. Er hat sowieso einen schweren Stand, seit er seinen früheren Mentor Luca d´Andrea wegen Korruption angezeigt hat. Außerdem verbreitet sich in der extrem rassistischen Stadt das Gerücht, dass er mit einer Farbigen zusammenlebt.
    In diesem zwar sehr umfangreichen, aber außerordentlich spannenden Krimi gibt es nicht einen, sondern drei Ermittler. Außer dem Polizisten Talbot versucht auch Luca d´Andrea nach seiner Entlassung aus 6jähriger Haft im Auftrag der Mafia den Mörder zu identifizieren, der es durch die Wahl seiner Opfer offensichtlich darauf anlegt, die Mafia zu diskreditieren. Luca hat als Vollwaise frühzeitig den Schutz seiner Landsleute gesucht und kann sich auch jetzt nicht aus den Fängen des Matranga-Clans befreien. Die 19jährige Ida Davis, Angestellte der Pinkerton Detetektivagentur, ermittelt zusammen mit ihrem Freund Louis Armstrong. Sie ist die langweilige Büroarbeit leid und hat Hinweise, dass ihr Chef John Lefebvre irgendwie in die Sache verwickelt ist. Alle drei Ermittler haben Informanten und gehen wichtigen Spuren nach. Alle drei geraten in Lebensgefahr wie auch einige andere, die dem Axeman zu nahe kommen. Jeder von ihnen bekommt einen Zipfel der Wahrheit zu packen, aber nur der Leser weiß am Ende, was genau passiert ist und warum.
    Der Krimi besticht jedoch nicht nur durch seine raffinierte Struktur, sondern auch durch seine Themenvielfalt. Der Autor zeichnet mit viel Lokalkolorit und Detailgenauigkeit das Bild einer chaotischen, aber auch sehr lebendigen Stadt, wo Rassentrennung, das unselige Wirken der mächtigen Mafia-Clans, Korruption bis in die Spitzen der Politik und Gewalt das Leben bestimmen, das zusätzlich immer wieder durch schwere Stürme und Überschwemmungen bedroht wird. Der Roman ist für einen Krimi überdurchschnittlich gehaltvoll und dennoch sehr lesbar und sprachlich überzeugend. Mir hat der Roman hervorragend gefallen.

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  • 5 Sterne

    Büchermaulwurf, 15.03.2018

    Teuflisch gut!

    In New Orleans im Jahr 1919 treibt ein mysteriöser Mörder, der „Axeman“ sein Unwesen. Er ist wie ein Phantom und versetzt die ganze Stadt in Angst und Schrecken. Mit seiner Axt hat er schon mehrere Opfer niedergestreckt und hinterlässt immer Tarotkarten am Tatort.

    Gleich drei Ermittler versuchen das Rätsel um den Axtmörder zu lüften:
    Der Detective Michael Talbot ist mit dem Fall betraut. Er steht unter großem Druck und verzweifelt schier daran, denn der Axeman ist ihm immer einen Schritt voraus. Neben der Jagd nach dem Killer muss er auch noch ein privates Geheimnis hüten, von dem sein Leben und seine Karriere abhängen.
    Der ehemalige Polizist Luca DÁndrea, der gerade erst aus dem Gefängnis entlassen wurde, sucht ebenfalls nach dem Axeman - im Auftrag der Mafia.
    Er ist der ehemalige Mentor von Detective Talbot, und wanderte wegen seiner Aussage ins Gefängnis.
    Ida Davis arbeitet als Sekretärin in der Pinkerton Detektivagentur und stolpert zufällig über einen Hinweis. Zusammen mit ihrem besten Freund, dem Jazzmusiker Louis Armstrong, beginnt sie ihre Nachforschungen.
    Alle drei Ermittler ermitteln in unterschiedliche Richtungen und begeben sich dabei in große Gefahr. Als sie dem Mörder gefährlich nahe kommen, bricht auch noch ein Sturm über New Orleans herein...

    Ray Celestin hat mich mit seinem Debütroman total begeistert. Er ist schon jetzt eines meiner Buchhighlights in 2018! Trotz der beachtlichen knapp 500 Seiten hat mich die Story sofort gefesselt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
    Dem Autor ist es hervorragend gelungen, die Fakten des wahren Axeman-Falls in eine fiktive Geschichte mit drei ganz besonderen Ermittlern einzuflechten. Dabei hat er sogar den berühmten Jazztrompeter Louis Armstrong in die Story integriert. So erfährt man als Leser ganz nebenbei etwas über das Leben von Louis Armstrong und auch viel über das damalige New Orleans.
    Alle Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und absolut glaubwürdig.
    Mit seinem sehr lebendigen Schreibstil versetzte er mich direkt in die damalige Zeit. So folgte ich den Ermittlern durch die Straßen von New Orleans, spürte den Regen und meinte die allgegenwärtige Musik zu hören.
    Neben der Jagd nach dem Mörder werden aber auch andere Probleme der damaligen Zeit thematisiert wie Korruption, der Einfuss der Mafia, Rassentrennung und Prohibition.
    Das Buch ist damit ein gelungenes Gesamtpaket aus einem wahren Kriminalfall, einer raffinierten Story mit besonderen Ermittlern, das die Atmosphäre des alten New Orleans perfekt einfängt.
    Ich fiebere jetzt schon der Fortsetzung entgegen!

    Mein Fazit:
    Das Buch ist ein Leckerbissen für jeden Krimi-Liebhaber. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    melange, 18.03.2018

    Gelungene Melange

    Zum Inhalt:
    New Orleans, kurz nach dem ersten Weltkrieg: Der Axeman geht um – ein kaltblütiger Killer, der seine Opfer erst mit einer Axt abschlachtet und dann eine Tarotkarte am Tatort hinterlässt, um schließlich spurlos zu verschwinden. Drei Personen mit unterschiedlichem Hintergrund versuchen unabhängig voneinander, das Geheimnis um die Morde aufzudecken: Der Polizist Michael, Luca, sein Ex-Mentor mit Verbindung zur Mafia und Ida, Mitarbeiterin einer Detektiv-Agentur. Trotz unterschiedlicher Ansätze kommen sie dem Axeman auf die Spur und nah, lebensgefährlich nah.

    Mein Eindruck:
    Celestin ist zwar nicht der erste, der einen echten, ungelösten Kriminalfall mit Personen der Zeitgeschichte und fiktionalen Elementen verknüpft, aber einer, dem dieses sehr gut gelingt. Er versteht es, das New Orleans von vor 100 Jahren vor dem geistigen Auge auferstehen zu lassen – ein Schmelztiegel von Rassen, Musik, Gewalt und mit dem auch heute noch eigenen Verständnis von Recht und Ordnung, das eher großzügig als buchstabengetreu bemessen ist. Wunderbar die Anlage seiner Charaktere, welche zwar im Kleinen ihre Geheimnisse haben (der weiße Polizist mit farbiger Frau und Kindern, das Mädchen, das sich nicht mit ihrer Schreibtischrolle bei Pinkertons abfinden will, der Expolizist, der sich der Mafia verschrieben hat), im Großen jedoch mit den Zuständen leben: Keiner begehrt offen auf, alle akzeptieren die herrschenden Regeln. Und wenn zu den Regeln gehört, dass viele Polizisten korrupt sind, der Bürgermeister sich schmieren lässt und Schwarze im Bus hinten sitzen müssen, dann ist das halt so – man muss mit dem vorhandenen Material agieren und das tun Celestins Figuren.
    Ein paar weniger davon hätten es aber gerne sein dürfen; bei den vielen Namen verliert man leicht den Überblick und im Personenregister zu Beginn des Buchs werden zwar sämtliche Namen genannt, jedoch nur nach Gruppen geordnet und ohne weitere Differenzierung. So weiß man beispielsweise nicht, ob vom Anwalt oder vom Kronprinzen der Mafiafamilie die Rede ist und kann dieses Dilemma noch nicht einmal mit einem Blick in diese Liste lösen. Perfekt dagegen die Liste mit Begriffserklärungen zum Schluss des Buchs: Hier zeigt sich die gute Recherche des Autors.
    Die Geschichte zwischen den Listen gestaltet sich interessant, folgerichtig und sehr, sehr böse. Viele Personen geraten in Gefahr, einige müssen ihr Leben lassen – teilweise unter sehr grausamen Umständen. Dass dabei gute, schlechte und wichtige Charaktere über die sprichwörtliche Klinge springen, steigert die Spannung zusätzlich.

    Mein Fazit:
    Ein Spiegel der Zeit

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 17.03.2018 bei bewertet

    aktualisiert am 19.03.2018

    Kaleidoskop der Sinne

    New Orleans: Die Stadt am Wasser, geprägt von ihrer wechselhaften Geschichte, hat auch heute noch eine ganz eigene Atmosphäre. Der Autor Ray Celestin lässt in ,,Höllenjazz“ nun das New Orleans des beginnenden 20.Jahrhunderts wieder aufleben – in einer phantastischen, bunten Mischung aus Jazzmusik und Mafia, Voodo, Religion, Schwarzen, Weißen, Kreolen, Armut, Prostitution, Verbrechen, aber auch lebensbejahender Freude. In einer äußerst bildhaften, ausdruckstarken Sprache schildert der Autor eine spannende und hochkomplexe Geschichte und lässt den Leser nebenbei das feuchte Klima, die verrauchten Kneipen oder die geheimnisvolle Atmosphäre der Sumpfwelt hautnah nachempfinden.

    The axeman, ein mysteriöser Mörder, der seine Opfer mit einer Axt hinrichtet, versetzt die Menschen in New Orleans im Jahr 1919 in Angst und Schrecken. Bei seinen meist italienischstämmigen Opfern hinterlässt der Axtmann Tarotkarten. Hat die die Mafia ihre Hände im Spiel? Dem ermittelnden Detective Michael Talbot ist der Mörder immer ein paar Schritte voraus. Doch dann richtet sich der Axtmann mit einem Brief an die Öffentlichkeit, in dem er seine nächste Tat ankündigt. Nur diejenigen sollen verschont werden, in deren Haus in dieser Nacht eine Jazzband spielt.
    Neben Michael Talbot ermittelt auch noch der ehemalige Detective Luca d’Andrea, der früher Michaels Mentor war und aufgrund dessen Aussage für Jahre im Gefängnis war. Soeben entlassen, wird d’Andrea vom obersten Mafiaboss Carlo Matranga angeheuert, um den Axtmann zu fassen, der durch seine Morde auch die Mafia unter Druck setzt.
    Ida Davis, Sekretärin in Pinkertons Detektivagentur, langweilt sich bei ihrer Arbeit und macht sich mit ihrem Freund, dem aufstrebenden Jazzmusiker Lewis Armstrong, auch auf die Suche nach dem Axtmann. So wird der Fall auf drei Ebenen und auf völlig unterschiedliche Art und Weise bearbeitet. Nebenher erfährt man sehr viel über den Hintergrund der Figuren, aber auch generell über das Leben in ,,Big Easy“. Angesichts der zahlreichen Figuren und komplexen Zusammenhänge muss man sich sehr konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren. Erleichtert wird der Überblick etwas durch das vierseitige (!) Personenregister und ein Glossar im Anhang, das typische Namen, spezielle oder veraltete Begriffe erklärt.
    Ein starker Roman, der den Leser mit allen Sinnen ins New Orleans des beginnenden 20. Jahrhunderts eintauchen lässt.

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