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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Danny R., 08.10.2019

    Eine spektakuläre Geiselnahme in einer Hotelbar in St Pauli, im Hamburger Hafen : Zwölf schwerbewaffnete vermummte Männer nehmen die Gäste und das Personal in ihre Gewalt. Unter ihnen befindet sich auch Staatsanwältin Chastity Riley und einige ihrer Kollegen.
    Nach und nach stellt sich heraus, dass das Motiv des Anführers weit in der Vergangenheit zu finden ist. In den 80 iger Jahren will Henning, ein junger Mann vom Kiez raus aus seiner hoffnungslosen Welt. Er heuert auf einem Schiff an und steigt in Kolumbien in den Drogenhandel ein. Er vermittelt zwischen Cartagena und Hamburg. Doch auf Geld und gutes Leben folgt für ihn die Hölle. Er wird verraten und muss fliehen. Als er Jahre später die Chance auf Vergeltung bekommt, kehrt er nach Hamburg zurück …

    Das Buch berichtet abwechselnd aus zwei Perspektiven. Staatsanwältin Riley feiert mit Kollegen in der Hotelbar den Geburtstag des pensionierten Hauptkommissars Faller bis die Bar von zwölf Geiselnehmern gestürmt wird.

    Die anderen Kapitel beschreiben das Leben von Henning, wie er als Junge auf dem Kiez aufwächst und die große Chance sein Leben zu verbessern im Drogengeschäft findet. Obwohl er ein Krimineller ist, ist sein Charakter recht sympathisch dargestellt. Seine Lebensgeschichte ist ausführlich beschrieben, so dass man das Gefühl hat ihn gut kennen zu lernen.

    Man ahnt recht schnell, dass die beiden Erzählstränge irgendwann zusammenlaufen müssen, was sich später auch bewahrheitet.

    Es ist schwierig, etwas über die Story auszusagen, ohne zu viel zu verraten, da das Buch nicht sehr umfangreich ist. Es ist ungeheuer spannend geschrieben und entwickelt einen regelrechten Sog, was wohl auch am typischen, umgangssprachlichen und rasanten Schreibstil der Autorin liegt.

    Die Kapitel um Henning haben mir besser gefallen als die in der Hotelbar. Rileys Probleme haben in meinen Augen zu viel Raum eingenommen. Zum Ende der Geiselnahme hin ging mir alles etwas zu schnell und der Showdown kam recht plötzlich.

    Im Ganzen war das Buch ein weiterer spannender Fall der Reihe um Staatsanwältin Riley. Aber es gibt andere Bände, die mir besser gefallen haben.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 01.10.2019 bei bewertet

    In einer noblen Hotelbar im Hamburger Hafen wird Geburtstag gefeiert. Unter den Gästen sind Polizeibeamte und die Staatsanwältin Chastity Riley. Da stürmen zwölf schwer bewaffnete Männer in die Bar und nehmen Gäste und Personal als Geisel. Was wollen die Attentäter?
    In einem weiteren Handlungsstrang erfahren wir von einem jungen Mann, der sich nach Kolumbien aufmacht und in der Hafenstadt Cartagena auf die falschen Leute trifft. Nun ist Henning Garbarek zurück in Hamburg.
    Was haben die beiden Handlungen miteinander zu tun? Das erschließt sich erst im Laufe der Zeit.
    Es ist mein erstes Buch der Autorin Simone Buchholz. Sie hat einen ausgefallenen Schreibstil, der mir gut gefällt. Die Ausdrucksweise finde ich sehr passend. Auch die Atmosphäre Hamburgs um den Hafen herum ist stimmig dargestellt. Aber auch Cartagena kann man sich aufgrund der Beschreibung gut vorstellen.
    Die Personen sind sehr differenziert, aber auch authentisch beschrieben. Auch Chastity Riley ist speziell, so habe ich mir nicht unbedingt eine Staatsanwältin vorgestellt. Ihre Gedankengänge waren für mich nicht immer klar.
    Es ist ein spannender Krimi, bei dem eine Menge Emotionen im Spiel sind. Mir hat er gut gefallen.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 13.11.2019

    In einem guten Hotel im Hamburger Hafen feiern einige Kollegen der Polizei einen Geburtstag. Plötzlich wird die Bar gestürmt und ein Teil der Leute als Geiseln genommen.

    Viel mehr muss man über den Inhalt des Buches nicht schreiben. Leider hat es mich völlig enttäuscht. Ich kannte einige der Vorgängerbände und sie haben mir gut bis sehr gut gefallen. Interessante Handlungen, eine sehr lockere Sprache. Leider schließt das Buch daran nicht an. Die Sprache ist nicht nur locker, sie ist extrem verkürzt, teilweise Slang – wo keiner sein muss. Ich musste mehrere Sätze öfter lesen, um den Inhalt zu verstehen. Ich dachte immer, ich habe die Grammatik nicht richtig gelesen. Aber nein, es war die für mich furchtbare Sprache bzw. der Stil. Außerdem war die Handlung total unrealistisch. Polizisten, die als Geisel genommen werden, betrinken sich nicht in aller Ruhe weiter. Eine Staatsanwältin (ebenfalls Geisel) denkt nur an Sex, obwohl sie ja eigentlich an Blutvergiftung leidet und später halluziniert (was mich so genervt hat, dass ich diese Seiten, um nicht ganz abzubrechen, quergelesen habe).
    Aus dem Buch hätte man etwas richtig Gutes machen können, aber leider kann ich dafür keine Leseempfehlung aussprechen.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 16.10.2019

    Ungeeignet für „Seiteneinsteiger“
    Wer den aktuellen Band der Reihe um die Oberstaatsanwältin Chastity Riley als erste Begegnung mit der Autorin liest, wird es schwer haben. Wir werden hineingeworfen in erst einmal unzusammenhängende Handlungen, die zum einen in der Gegenwart in Hamburg spielen und auf der anderen Seite zurück in die 80er Jahre führen. Es ist einfach schwer reinzukommen, was der besondere Schreibstil der Autorin auch nicht vereinfacht. Einigermaßen nachvollziehbar ist die Geschichte rund um den jungen Henning, der aus seinem Hamburger Kietz raus will und nach Südamerika geht. Sein dortiges (kriminelles) Schicksal zieht den Bogen bis zur gegenwärtige Geiselnahme in einer Hotelbar, in der zufälligerweise Chastity zu einer Party eingeladen ist. Die Auflösung der Geschichte ist für mich verwirrend und wenig überzeugend.

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  • 1 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vindö50, 04.11.2019

    enttäuschend!
    Eine Geiselnahme in einem Hamburger Hotel, ein junger Mann vom Kietz in den 80igern in den Fängen der Drogenmaffia in Kolumbien. Der Klappentext gibt bereits das ganze Buch wieder. Ich kannte bisher kein Buch der Autorin, aber als Hamburger hatte mich der Krimi interessiert. Umso enttäuschter war ich vom Inhalt des Buches. Außer, dass das Hotel, in dessen Bar die Geiselnahme stattfindet, in Hamburg liegt, war da herzlich wenig mit Hamburg. Zudem war die Handlung langweilig, unspektakulär und insgesamt völlig unspannend. Dazu eine vermeintlich coole, schnoddrige Sprache mit kurzen, abgehackten Sätzen, mit der ich mich leider nicht anfreunden konnte. Ganz schlimm wurde es gegen Ende in Rileys Fieberwahn. Insgesamt auch unsympathische, merkwürdige und überzeichnete Charaktere. Besonders den der Staatsanwältin Riley, die anscheinend recht promiskuitiv ist und sogar bei einer Geiselnahme überlegt, mit welchem der Täter sie denn schlafen möchte, fand ich gänzlich unpassend. Es passiert mir sehr selten, dass ich ein Buch am liebsten abbrechen möchte. Ich habe in der Hoffnung auf eine Wendung zum Positiven durchgehalten, aber habe es am Ende kopfschüttelnd in den Müll geworfen. Es reizt mich keinesfalls, ein weiteres Buch dieser Autorin zu lesen.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 04.10.2019 bei bewertet

    Dunkle Geheimnisse auf St. Pauli. Für Hamburgfans neues von der unkonventionellen Staatsanwältin auf St. Pauli. Cool bis zum Anschlag und mit ganz viel Herz, so sind die Menschen auf St. Pauli – und so ist auch Staatsanwältin Chastity Riley, die gnadenlos romantisch wird, wenn es um ihren Kiez geht. Chas, in St.Pauli, Hamburg unterwegs im Namen der Staatsanwaltschaft und mit offensichtlich bewegter Vergangenheit, ist so eine Art kettenrauchender, trinkfester Desperadotyp, den ich persönlich sehr sympathisch finde. Lakonisch, manchmal schwarzhumorig kommentiert sie Gott und die Welt und die Großstadt Hamburg vom Kiez bis in die Nobel-Vororte läuft wie in Filmsequenzen vor einem ab. Nordisch herb.
    Eine unterkühlte Hotelbar am Hamburger Hafen. Unten an den Docks glitzern die Lichter, oben sind die Tische eher dünn besetzt, Sankt Pauli leuchtet warm …. Plötzlich gehen die Türen auf, zwölf schwerbewaffnete Männer kapern die Bar, nehmen Gäste und Personal in Geiselhaft. Die Polizei steht draußen und scheint zum Zuschauen verdammt, während Staatsanwältin Chastity Riley ihren inneren John McClane aktivieren muss. Chas, die sich eigentlich auf ein schmerzhaftes Wiedersehen mit alten Freunden eingestellt hatte, jetzt aber gemeinsam mit allen anderen Geiseln lernen muss, dass es Verletzungen gibt, die sich einfach nicht mehr reparieren lassen … Der Hamburger Kiez in den 80ern, ein junger Mann will raus. Er nimmt ein Schiff nach Kolumbien und lernt am Strand von Cartagena, was passiert, wenn man mit den falschen Leuten feiert. Auf die große Party folgt die Hölle. Erst das ganz große Drogengeschäft, dann Verrat, Flucht, Untertauchen. Später dann: Die Chance auf Vergeltung. Der inzwischen gar nicht mehr so junge Mann beschließt, sie zu ergreifen. Und so wird St. Pauli von einer spektakulären Geiselnahme erschüttert. "Hotel Cartagena" von Simone Buchholz ist eine erneute Liebeserklärung von der Autorin an den Hamburger Kiez rund um St. Pauli, mit all seinen Licht- und Schattenseiten. Wie sie hartgesottene Dialoge arrangiert, als wären sie ein lässiges Tischtennismatch, das ist hohe Schreibkunst. Ein brutaler Frauenmord und ein romantischer Blick auf den Kiez machen diese Geschichte aus. Die ermittelnde Staatsanwältin Chas ist eine besondere Figur. Schnoddrig, cool mit Melancholie und Philosophie bei einem Schluck Astra und einem Herz für Ganoven ermittelt sie im Hamburger Kiez. Große Klasse! Ein cooler, atmosphärisch dichter St. Pauli Kiez-Krimi und ein richtig Guter, mit einer eher ungebügelten Staatsanwältin in ungewöhnlicher Erzählweise nicht nur für Hamburgfans. Sprachlich an das Milieu angepasst, absolut ehrlich und geradeaus! Spannender Handlungsstrang... schnell, pointenreich, sehr, sehr gut geschrieben. Ein toller spannender Mitratekrimi! Für Chastity Riley Fans ein Muss, für Neueinsteiger genauso gut geeignet! Eine Empfehlung für Freunde des klassischen Regionalkrimis.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 02.10.2019

    „Hotel Cartagena“ ist Band 9 der Chastity-Riley-Krimireihe von Simone Buchholz. Für Band 8 „Mexikoring“ wurde sie 2019 in der Kategorie „National“ mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet.

    Kollege Faller feiert seinen 65. Geburtstag in einer Hotelbar am Hamburger Hafen. Zwölf bewaffnete Männer stürmen die Bar und nehmen Gäste und Personal als Geiseln. Staatsanwältin Chastity („Chas“) Riley ist mitten im Geschehen und versucht einen Kontakt zu dem Anführer aufzubauen.

    Anfangs verwirren Prolog, Rückblick und Handlungsstränge. Mit Ivo Stepanovic und einer zögerlichen, skurrilen Entscheidung kommt Humor ins Spiel. Im Laufe der Geschichte wird der eigenwillige Erzählstil von Autorin Simone Buchholz immer deutlicher und überzeugt mehr und mehr. Wie hängen die zwei Handlungsstränge zusammen? Rückblicke führen an verschiedene Handlungsorte wie St.Pauli, Cartagena in Kolumbien und Curacao. Hauptfigur Henning lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein. Derweil bleibt das Motiv der Geiselnahme in Hamburg rätselhaft. Es werden keine Forderungen gestellt. Kapitelüberschriften wie „Den Kopf in der Kreissäge“ und „Ein Mann, eine Wurst“ fassen die Geschehnisse auf schräge, humorvolle Art zusammen. Der Fokus liegt auf den unterhaltsamen, hartgesottenen Dialogen. Auch in gefährlich angespannter Lage kommt viel Situationskomik auf. Informationen werden auf skurrile, unterhaltsame Weise verschlüsselt. In beiden Handlungssträngen läuft es auf Eskalationen hinaus. Die Frage ist wie und wann? Schicksale sind geschickt miteinander verflochten. Stetig ansteigende Spannung und eine Dramatik, die schockierend bis ungewöhnlich in Szene gesetzt wird. Kurz vorm Showdown wird es noch einmal sehr skurril. Ein bisschen lässt das Ende offen.

    Das Cover hat Seriencharakter. Der Titel erinnert mit Schrift und Kreativität an Kriminalfilme. Auch wer die vorherigen Bände nicht kennt, findet sich in Band 9 zurecht. Auf den Erzählstil lässt sich nicht vorbereiten. „Hotel Cartagena“ wirkt wie eine Mischung aus „Ocean’s Eleven“ und „Pulp Fiction“. Schräg, kurios und drastisch.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 26.09.2019

    Hotel Cartagena, von Simone Buchholz

    Cover:
    Großer Wiedererkennungswert zur Reihe, passend düster für einen Kriminalroman, aber ich finde keinen Bezug zur Geschichte .

    Inhalt:
    Eine noble Hotelbar im Hafen von Hamburg. Zwölf schwer bewaffnete Männer stürmen sie und nehmen Geiseln, darunter auch die Staatsanwältin Chastity Riley und andere Polizeiangehörige, die dort einen Geburtstag feiern.
    Was ist das Ziel der Attentäter?

    Meine Meinung:
    Oh man, wie soll ich diese Geschichte nun werten?
    Es ist total schwierig etwas darüber zu schreiben ohne zu Spoilern.
    Auf jedenfall ist das Buch unglaublich. So etwas in der Art (Schreibstil) habe ich noch nie gelesen.
    Es ist ein Kriminalroman.
    Es ist eine Reihe über die Staatsanwältin Chastit Riley. Dies ist das 4. Buch. Wobei ich die anderen Bücher auch nicht kenne, und das spielt auch überhaupt keine Rolle, an manchen Stellen ist zwar ein wages Fragezeichen da, aber das tut dem Lesegenus keinen Abbruch.

    Der Schreibstil ist unglaublich. Er ist total spannend, das ganze baut sich relativ langsam auf, so lernen wir einen Teil der Protagonisten sehr gut kennen.
    Wir haben zwei unterschiedliche Zeit und Handlungsebenen, und lange ist nicht zu erkennen was das eine mit dem anderen zu tun hat. Aber ab dem Zeitpunkt zu dem klar ist worauf es hinausläuft, war ich regelrecht geflasht.
    Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Es hat einen unglaublichen Sog entwickelt. Ein wahrer Pageturner für mich.
    Was mich auch wiederum verwundert und fasziniert hat: war das poetische des Schreibstils, wirklich wie ein Gedicht teilweise (und das hat auch immer super gepasst) und dann auch wieder die Umgangssprache, wie ey Alter, boah ey, wo man denke das passt doch nicht zusammen – aber es passt. Oder auch kurze harte Sätze, manchmal nur ein oder zwei Wörter, knallhart.

    Das einzige das mich manchmal irritiert hat, waren die Gedanklichen Abschweifungen von Riley und die privaten Rückblenden teilweise, mit denen konnte ich nicht so recht etwas anfangen.
    Dafür und für die paar Logiklücken (die mir aber erst mit einem Tag Abstand auffielen) ziehe ich einen Stern ab.

    Autorin:
    Simone Buchholz, geboren 1972 in Hanau, zog 1996 nach St. Pauli. Sie wurde auf der Henri-Nannen-Schule zur Journalistin ausgebildet und schreibt seit 2008 Kriminalromane. Für ihre Chastity-Riley-Reihe wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

    Mein Fazit:
    Ein Buch, wie ich es vom Schreibstil her noch nie gelesen habe.
    Spannend und auch emotional.
    Von mir 4 Sterne.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KH, 01.10.2019

    Ich kenne die ersten 8 Bände der Serie nicht. Da aber die Autorin mit diversen Krimipreisen überhäuft wurde, erwartet man als Leser ja schon so einiges. Und das Einige bekommt man auch. Die Grundstory ist raffiniert gestrickt und mit Zeitsprüngen in die Vergangenheit erfährt der Leser das Warum und Weshalb. Spannend und klug inszeniert, keine Frage. Allerdings ist die Besetzung dieses Krimis nicht allzu glaubwürdig und mit vielen tarantinoesken-Winslow-Landsdale-Serie noir und hard boiled -Einlagen ( etwas Bruce Willis nicht vergessen) versehen, die so jedes Klischee abdecken. Beispiel gefällig: was macht der verbitterte Mann, bevor er seinen Plan umsetzt? Genau--Liegestütze..jede Menge, warum auch immer.
    Der spannende Aufhänger einer bewaffneten Truppe, die ein Hotel kapert und jede Menge Geiseln nimmt, lässt viel Spielraum. Dass unter den Gästen zufällig ein paar Kriminaler sind, die einen Geburtstag feiern wollten, erhöht den Spannungspegel. Leider ist das Verhalten der Polizisten nicht sehr glaubhaft. Sich in einer solchen Situation erst mal an der Bar zu bedienen, zeugt nicht von Professionalität. Wäre im Buch nicht erwähnt worden, dass es sich bei der Gruppe um Polizisten handelt, hätte man auch von einer Bande Kleinkrimineller, Zuhälter oder abgesoffenen Künstler ausgehen können. Dann unsere Hauptdarstellerin. Eine Staatsanwältin mit dem Vornamen Chastity (Keuschheit--was natürlich nicht passt), die zunächst damit beschäftigt ist, alle Männer (egal ob Geisel oder Gangster) darauf abzuprüfen, ob er sextauglich wäre. Sex mit Kollegen, bzw. Polizisten, scheint auch eines der Hauptsorgen der Anwältin zu sein. Ehrlich jetzt? Sind das die Gedanken einer Anwältin bei einer Geiselnahme? Egal wie abgebrüht sie auch erscheinen soll, unglaubwürdig. Ähnlich verhält es sich mit der Geburtstagsgruppe. Teile davon hatten oder haben ein Verhältnis mit der zügellosen Anwältin. Und natürlich gehören auch Polizisten dazu, die mit dem Sex ihre persönlichen Traumata bekämpfen wollen...usw. und so fort. Dass dann diese Profis im Kopfe zuerst die Rettung der gefährdeten Anwältin haben und sogar schießwütige Alleingänge planen, ist klar. Die begehrte Frau wiederum wird von einer angehenden Blutvergiftung geplagt, was ihre Gedanken immer wirrer werden lässt. Der Teil des Buches kann als künstlerisches Geschick..oder eher als Quatsch gedeutet werden, wie man mag. Problem dabei ist, dass der Leser mit keiner Figur sympathisiert, außer mit einem "Bösewicht" aus diversen Gründen. Die Personen sind leider mit Masse nicht glaubhaft. Genreübliches Psychodrama trifft Machismus in der eine harte Frau sich zu behaupten weiß …gähn.
    Leider hat man ähnliches schon oft gelesen, nur besser. Wie gesagt, die Autorin schreibt gut und entwickelt eine spannende Grundstory. Die Personen um die Anwältin sind allesamt ein einziges großes Klischee.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 27.11.2019

    *Packendes, außergewöhnliches Leseerlebnis*
    „Hotel Cartagena“ ist der neueste Roman der deutschen Autorin und mehrfachen Gewinnerin des Deutschen Krimipreises Simone Buchholz und bereits der neunte Band ihrer in Hamburg angesiedelten Krimireihe rund um die unkonventionelle Staatsanwältin Chastity Riley.
    Zum Verständnis sind Vorkenntnisse aus den vorherigen Fällen nicht notwendig, da jeder Band in sich abgeschlossen ist. Doch ist es sehr fesselnd die Vorgeschichten und die Entwicklung der einem inzwischen ans Herz gewchasenen Figuren sowie ihre Dynamik untereinander über die Zeit mitzuverfolgen, so dass die Lektüre der vorangegangenen Bände sehr lohnenswert ist. Die Autorin hat sich für ihre Hauptfigur Riley einen wirklich ungewöhnlichen Charakter mit vielen Ecken und Kanten gewählt, auf dem man sich erst einlassen muss. Die kettenrauchende Antiheldin mit ihrem oft derben Charme wirkt irgendwie gebrochen und verletzlich, hat mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen, gibt sich aber nach außen sehr taff und zynisch. Mit mit ihrer drastischen, nüchternen Sichtweise bringt die Hauptfigur die Dinge sehr plastisch und treffsicher auf den Punkt.
    Der neue Kriminalfall entwickelt sich nach einem packenden Einstieg jenseits der üblichen Muster mit einer interessanten “locked room” Konstellation, die uns in so manche menschlichen Abgründe blicken lässt. Diesmal geraten die Staatsanwältin und ihr bunt gemischtes, skurriles Kollegenteam, die in der Bar im 20. Stock eines Edel-Hotels am Hafen von St. Pauli den 65. Geburtstag ihres ehemaligen Vorgesetzten Faller feiern wollten, selbst in den Mittelpunkt eines Verbrechens und befinden sich unversehens mitten in einer schwerbewaffneten Geiselnahme. Die packende Geschichte beschäftigt sich weniger mit klassischen Ermittlungen, sondern hauptsächlich mit den Hintergründen, die den Anführer der Geiselnehmer Henning zu dieser Tat gebracht haben. In geschickt platzierten Rückblenden erfahren wir schrittweise das aufwühlende Schicksal eines gescheiterten Menschen, der Schaden genommen hat am Leben, und nun auf Vergeltung aus ist. Die Autorin bietet dem Leser eine schillernde Milieu-Studie zu Drogenkatell, Kiezganoven und mit Einblicken ins Sankt Pauli der 80er-Jahre, die aber leider nicht frei von Klischees sind. Der unverwechselbare, ungewöhnlich Schreibstil der Autorin, der prägnant, ironisch, derb und mit viel Witz und Esprit daher kommt, konnte mich wieder sehr begeistern, und passt hervorragend zur skizzierten Persönlichkeit der Figuren, dem ganzen Milieu und macht das besondere Flair des Romans aus. Zudem versteht es Buchholz die oft düstere, melancholische Stimmung einzufangen. Die atmosphärisch dichten Beschreibungen lassen sofort das Kopfkino anspringen. Gebannt verfolgt man die sich zuspitzende Dynamik und fiebert bis zum packenden, hochexplosiven Ende mit der unversehens angeschlagenen Riley und den übrigen Figuren mit.
    Ein ungewöhnlicher Kriminalroman mit einem beklemmenden Ausgang und erneut ein ganz besonderes Leseerlebnis, das mich sehr neugierig gemacht hat auf weitere Fälle mit Chastity Riley und ihre weitere Entwicklung.
    FAZIT
    Ein packender, außergewöhnlicher und sprachlich einzigartiger Krimi – ein ganz besonderes Leseerlebnis!

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  • 5 Sterne

    Inge W., 04.10.2019

    Dunkle Geheimnisse auf St. Pauli. Für Hamburgfans neues von der unkonventionellen Staatsanwältin auf St. Pauli. Cool bis zum Anschlag und mit ganz viel Herz, so sind die Menschen auf St. Pauli – und so ist auch Staatsanwältin Chastity Riley, die gnadenlos romantisch wird, wenn es um ihren Kiez geht. Chas, in St.Pauli, Hamburg unterwegs im Namen der Staatsanwaltschaft und mit offensichtlich bewegter Vergangenheit, ist so eine Art kettenrauchender, trinkfester Desperadotyp, den ich persönlich sehr sympathisch finde. Lakonisch, manchmal schwarzhumorig kommentiert sie Gott und die Welt und die Großstadt Hamburg vom Kiez bis in die Nobel-Vororte läuft wie in Filmsequenzen vor einem ab. Nordisch herb.
    Eine unterkühlte Hotelbar am Hamburger Hafen. Unten an den Docks glitzern die Lichter, oben sind die Tische eher dünn besetzt, Sankt Pauli leuchtet warm …. Plötzlich gehen die Türen auf, zwölf schwerbewaffnete Männer kapern die Bar, nehmen Gäste und Personal in Geiselhaft. Die Polizei steht draußen und scheint zum Zuschauen verdammt, während Staatsanwältin Chastity Riley ihren inneren John McClane aktivieren muss. Chas, die sich eigentlich auf ein schmerzhaftes Wiedersehen mit alten Freunden eingestellt hatte, jetzt aber gemeinsam mit allen anderen Geiseln lernen muss, dass es Verletzungen gibt, die sich einfach nicht mehr reparieren lassen … Der Hamburger Kiez in den 80ern, ein junger Mann will raus. Er nimmt ein Schiff nach Kolumbien und lernt am Strand von Cartagena, was passiert, wenn man mit den falschen Leuten feiert. Auf die große Party folgt die Hölle. Erst das ganz große Drogengeschäft, dann Verrat, Flucht, Untertauchen. Später dann: Die Chance auf Vergeltung. Der inzwischen gar nicht mehr so junge Mann beschließt, sie zu ergreifen. Und so wird St. Pauli von einer spektakulären Geiselnahme erschüttert. "Hotel Cartagena" von Simone Buchholz ist eine erneute Liebeserklärung von der Autorin an den Hamburger Kiez rund um St. Pauli, mit all seinen Licht- und Schattenseiten. Wie sie hartgesottene Dialoge arrangiert, als wären sie ein lässiges Tischtennismatch, das ist hohe Schreibkunst. Ein brutaler Frauenmord und ein romantischer Blick auf den Kiez machen diese Geschichte aus. Die ermittelnde Staatsanwältin Chas ist eine besondere Figur. Schnoddrig, cool mit Melancholie und Philosophie bei einem Schluck Astra und einem Herz für Ganoven ermittelt sie im Hamburger Kiez. Große Klasse! Ein cooler, atmosphärisch dichter St. Pauli Kiez-Krimi und ein richtig Guter, mit einer eher ungebügelten Staatsanwältin in ungewöhnlicher Erzählweise nicht nur für Hamburgfans. Sprachlich an das Milieu angepasst, absolut ehrlich und geradeaus! Spannender Handlungsstrang... schnell, pointenreich, sehr, sehr gut geschrieben. Ein toller spannender Mitratekrimi! Für Chastity Riley Fans ein Muss, für Neueinsteiger genauso gut geeignet! Eine Empfehlung für Freunde des klassischen Regionalkrimis.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 29.09.2019

    Sprachgewaltig und spannend

    Der Krimi „Hotel Cartagena“ von der in Hamburg lebenden Autorin Simone Buchholz ist der neunte Band der Krimireihe mit der Staatsanwältin Chastity Riley. Das Buch ist ein in sich abgeschlossener Fall und lässt sich auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern problemlos lesen.

    Staatsanwältin Chastity Riley und ihre Kollegen treffen ich zu einer Geburtstagsfeier in einer Hotelbar am Hamburger Hafen. Eigentlich soll es ein schöner Abend werden, auch wenn Chastity Riley den Ort mehr als ziemlich unpassend empfindet. Doch plötzlich betreten mehrere schwerbewaffnete Männer die Bar und bringen die Anwesenden in ihre Gewalt.
    Parallel zu diesen Ereignissen wird die Geschichte eines jungen Mannes – Henning - erzählt, der Jahrzehnte zuvor von Hamburg nach Kolumbien – in die Hafenstaft Cartagena - gegangen war.

    Auch dieser Roman konnte bei mir wieder durch den ungewöhnlichen Schreibstil der Autorin punkten. Durch kurze Sätze und ihre manchmal ein wenig schnoddrige Ausdrucksweise bringt sie die Ereignisse direkt auf den Punkt und coole Sprüche sowie ein wenig derber Humor machen das Lesen abwechslungsreich.

    Der Schauplatz des Krimis – Hamburg – wird atmosphärisch gut dargestellt und lässt einen direkt mit in die Hafenstadt abzutauchen. Durch unerwartete Wendungen und Rückblenden in die Vergangenheit wird Spannung aufgebaut und ich habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt, da ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Es dauert einfach eine ganze Weile bis die Erzählstränge zueinander finden und die Verflechtungen klar werden.

    Neben der Protagonistin Riley gibt es eine Menge unterschiedlicher Charaktere, die dem Krimi eine ganz besondere Art von Leben gebe, da sie ungewöhnlich sind aber trotzdem authentisch wirken. Chastity ist alles andere als typisch für eine Staatsanwältin und an ihre Art muss man sich gewöhnen, aber für mich macht gerade diese den Charme des Buches aus.

    Ein weiterer gelungener Fall der Staatsanwältin Chastity Riley, der auch Krimifreunde ohne Vorkenntnisse der Reihe, fesseln wird.

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  • 5 Sterne

    Nil_liest, 16.12.2019

    Zum 9. Mal unterwegs und wieder gut wie eh und je!

    Wenn man eine Rezension zu einem Band aus einer Reihe schreibt, ist es mir immer ein Anliegen die alten Fans abzuholen und die neuen Entdecker, die vielleicht mit den Protagonisten noch nicht vertraut sind und das ohne zu viel zu verraten! Oh ha!

    Das Schöne an den Krimis rund um Chastity Riley ist ihre sehr eigene Art, sie ist eine Staatsanwältin mit Hirn und Füßen auf dem Boden der Tatsachen! Ja, ich finde auch, dass der Name für Hamburger Verhältnisse einfacher hätte ausfallen können… aber sonst ist ja alles perfekt!
    Simone Buchholz ist eine Klasse für sich. Sie schreibt einfach gut – schnodderig und zugleich mit Niveau! Wie geht das? Ganz einfach, die Fälle sind gut und es ist kein Hamburger CSI, nein, eher verwegene und interessante Gespräche mit Zigaretten und Alkohol, die ans Ziel führen.
    Und hier ein Einschub für die alten Hasen: Nicht wundern, denn dieser Fall ist etwas anders gestaltet als die Vorgänger! Macht aber nichts, der Lesespaß ist trotzdem gegeben.

    Nun zu diesem 9. Fall, sofort ist man mitten im Geschehen drin. Zu Beginn trifft der Leser auf eine Horde wilder Männer, die böses im Sinn haben, mitten am Hamburger Hafen! Gepaart mit einer anfänglichen Geburtstagsparty (von Faller) auf der Chastity sich zunächst unwohl fühlt, da in einer zu schicken Hotelbar. Und dann passiert es – Maskiere stürmen die Bar und es gibt eine Geiselnahme! Rückblenden in die 80er Jahre bringen Dunkel in dieses Geschehen und auch in Chastitys Vergangenheit.Was hat das alles mit Cartagena zu tun? Lesen! Sonst verrate ich zu viel.

    Muss man alle anderen 8 Fälle kennen? Es ist natürlich immer einfacher, aber ich bin überzeugt und ich finde auch, dass man nicht alle vorherigen Chastity Riley-Fälle kennen muss um hier im Text anzukommen. Die Spannung packt auch ohne Vorkenntnisse!

    Fazit: Ein Krimi der aus meiner Sicht alles hat was er braucht: Niveau, Charm, Verwegenheit, Action und Spannung. Und natürlich für alle deren Herz für Hamburg brennt!

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  • 5 Sterne

    Inge H., 30.09.2019 bei bewertet

    Hotel Cartagena ist der neunte Fall der Staatsanwältin Chastity Riley, aber ein in sich abgeschlossener Roman, den man problemlos auch ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bücher lesen kann.

    *Inhalt*
    Staatsanwältin Chastity Riley und ihre Kollegen treffen sich in einer Hotelbar am Hamburger Hafen, um den 65. Geburtstag ihres Kollegen zu feiern. Es soll ein schöner Abend werden, doch dann betreten mehrere schwer bewaffnete Männer das Lokal und bringen die Truppe in ihre Gewalt. Parallel dazu wird die Geschichte von Henning, der in den 1980er Jahren von Hamburg nach Kolumbien in die Hafenstadt Cartagena reiste, um sich dort ein neues Leben aufzubauen, geschildert.

    *Schreibstil*
    Dies ist mein erster Kriminalroman der in Hamburg lebenden Autorin Simone Buchholz. Obwohl ich zuerst nichts mit dem Cover anfangen konnte, erkannte ich nach eigener Internet-Recherche den Wiedererkennungswert. Das Titelbild ist dem Retro-Look der 1980er Jahre nachempfunden und reiht sich stilistisch perfekt in die Reihe ein. Der facettenreiche und sehr eigenwillige sowie teilweise auch derbe Schreibstil hat mich überzeugt. Die Ausdrucksweise ließ mich das geistige Niveau der Charaktere nachempfinden.

    *Meinung*
    Situationen, Atmosphäre, Gedanken sowie die Schauplätze werden anschaulich und einfühlsam beschrieben. Obwohl das Buch nur ca. 200 Seiten umfasst, wird die Geschichte kurzweilig aufgebaut und hält sich bis zum Ende konstant spannend. Die zahlreichen Rückblenden, Wendungen und unterschiedlichsten, authentisch wirkenden Charaktere habe ich als sehr ansprechend und zugleich auch als Herausforderung betrachtet. Der sehr eigenwillige Schreibstil hat dazu beigetragen, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Ich werde mir garantiert noch den einen oder anderen Fall vornehmen. Nicht umsonst wurden die Bücher mehrfach mit Krimi-Preisen ausgezeichnet.

    *Fazit*
    Eine absolut kurzweilige Pflichtlektüre für alle Krimi-Fans.

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  • 5 Sterne

    Inge H., 30.09.2019

    Hotel Cartagena ist der neunte Fall der Staatsanwältin Chastity Riley, aber ein in sich abgeschlossener Roman, den man problemlos auch ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bücher lesen kann.

    *Inhalt*
    Staatsanwältin Chastity Riley und ihre Kollegen treffen sich in einer Hotelbar am Hamburger Hafen, um den 65. Geburtstag ihres Kollegen zu feiern. Es soll ein schöner Abend werden, doch dann betreten mehrere schwer bewaffnete Männer das Lokal und bringen die Truppe in ihre Gewalt. Parallel dazu wird die Geschichte von Henning, der in den 1980er Jahren von Hamburg nach Kolumbien in die Hafenstadt Cartagena reiste, um sich dort ein neues Leben aufzubauen, geschildert.

    *Schreibstil*
    Dies ist mein erster Kriminalroman der in Hamburg lebenden Autorin Simone Buchholz. Obwohl ich zuerst nichts mit dem Cover anfangen konnte, erkannte ich nach eigener Internet-Recherche den Wiedererkennungswert. Das Titelbild ist dem Retro-Look der 1980er Jahre nachempfunden und reiht sich stilistisch perfekt in die Reihe ein. Der facettenreiche und sehr eigenwillige sowie teilweise auch derbe Schreibstil hat mich überzeugt. Die Ausdrucksweise ließ mich das geistige Niveau der Charaktere nachempfinden.

    *Meinung*
    Situationen, Atmosphäre, Gedanken sowie die Schauplätze werden anschaulich und einfühlsam beschrieben. Obwohl das Buch nur ca. 200 Seiten umfasst, wird die Geschichte kurzweilig aufgebaut und hält sich bis zum Ende konstant spannend. Die zahlreichen Rückblenden, Wendungen und unterschiedlichsten, authentisch wirkenden Charaktere habe ich als sehr ansprechend und zugleich auch als Herausforderung betrachtet. Der sehr eigenwillige Schreibstil hat dazu beigetragen, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Ich werde mir garantiert noch den einen oder anderen Fall vornehmen. Nicht umsonst wurden die Bücher mehrfach mit Krimi-Preisen ausgezeichnet.

    *Fazit*
    Eine absolut kurzweilige Pflichtlektüre für alle Krimi-Fans.

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  • 5 Sterne

    Martin S., 28.09.2019 bei bewertet

    Eigentlich sollte es auf der Geburtstagsfeier von Faller auch für die Staatsanwältin Chastity Riley mit ihren Kollegen ein schöner Abend werden. Die meisten Gäste hatten sich bereits eingefunden, als plötzlich zwölf schwerbewaffnete Geiselnehmer die Szenerie betreten und die Anwesenden in ihre Gewalt bringen. Die Situation wirkt zunächst kontrolliert, droht aber in jedem Moment zu kippen bzw. zu eskalieren. Wie sollen Riley und ihre Kollegen reagieren? Haben sich alle soweit unter Kontrolle, kein größeres Risiko für alle Geiseln darzustellen?

    Die Autorin Simone Buchholz konnte mich schon mit dem dritten Band der Reihe um die Staatsanwältin Riley überzeugen, so dass ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin. Der eigenwillige und markante Schreibstil von Simone Buchholz hatte mich schnell wieder gefangen genommen. Sie arbeitet mit kurzen Sätzen und bringt die Protagonisten und das Geschehen auf den Punkt. Diese manchmal etwas unbequeme Schreibweise passt hervorragend zu der Geschichte. Der Spannungsbogen wird mit der Geiselnahme zu Beginn des Buches gut aufgebaut und im Verlauf des Buches durch die Geschehnisse und den Protagonisten auf einem hohen Niveau gehalten. Das Ganze erinnert ein wenig an ein Roadmovie, ohne aber den raum zu verlassen. Die raffiniert konzipierte Geschichte endet in einem fulminanten und für mich überzeugenden Finale.

    "Hotel Cartagena" ist ein außergewöhnlicher Kriminalroman, der in erster Linie mit der Sprachgewalt der Autorin überzeugt. Ich bin davon überzeugt, dass der außergewöhnliche Schreibstil aber auch polarisieren wird und sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird. Wer einmal Lust hat auf einen etwas anderen Kriminalroman, dem sei die ganze Reihe ans Herz gelegt, von der ich hoffe, dass sie noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Ich bewerte das Buch daher mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    Isaba, 15.10.2019

    Die Poetin kehrt zurück

    Simone Buchholz hat es einfach drauf. Auch der 9. Teil ihrer Krimireihe um Chasity Riley zeigt wieder einmal, wie großartig die Autorin ihren Job beherrscht.

    Staatsanwältin Chasity sitzt gemeinsam mit ihren Kollegen in einer Hotelbar, um den Geburtstag eines Teammitglieds zu feiern, als die Bar plötzlich überfallen wird und alle Gäste als Geiseln festgehalten werden. Aus der Perspektive von Riley beobachtet der Leser die Geschehnisse, die sich immer weiter zuspitzen, während die Polizisten inkognito versuchen, auf die Geiselnehmer einzuwirken. Die Tatsache, dass ihre Wahrnehmung aufgrund einer Verletzung zunehmend getrübt wird, macht die Sache noch komplizierter... In einem zweiten Erzählstrang erfährt der Leser mehr von Henning und seinem Leben auf dem Kiez sowie in Übersee einige Jahrzehnte zuvor und nach und nach schließt sich so der Kreis zur Geiselnahme....

    Wie in den anderen Büchern auch ist die Story zwar toll, aber eben nur einer der Gründe für die Großartigkeit des Buches. Der unkonventionelle Schreibstil und die Zeichnung der Hauptakteure machen den besonderen Reiz aus. Simone Buchholz hat eine Staatsanwältin zum Leben erweckt, die so ganz anders ist. Sie ist hart und schnodderig, ihre Lieblingstätigkeiten sind Rauchen und Trinken und dennoch oder vielleicht deswegen verströmt jeder ihrer Gedanken Poesie. Genau diese Poesie hat mich auch hier wieder am meisten beeindruckt. Jeder Satz sitzt und man fliegt durch das Buch, das viel zu schnell zu Ende ist. Manche Zitate könnte man sich rahmen und an die Wand hängen. Das ist herausragende Erzählkunst.

    Simone Buchholz ist inzwischen zu meinen Lieblingsautorinnen aufgestiegen und ich fiebere schon jetzt weitern Abenteuern und Weisheiten von Chasity Riley und ihren Kollegen vom Hamburger Kiez entgegen.

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  • 5 Sterne

    Elchi130, 13.10.2019

    Was für ein Spiel mit Sprache!

    Chasity Riley hat sich mit Kollegen in einer Hamburger Hotelbar getroffen, um den Geburtstag eines ehemaligen Kollegen zu feiern. Doch plötzlich wird aus der Feier eine Geiselhaft, deren Beweggründe in die Mitte der 80er Jahre zurückreicht.

    „Hotel Cartagena“ war mein erster Krimi von Simone Buchholz und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Die Autorin hat ein Talent, mit Sprache umzugehen und verschiedene Stile miteinander zu vermischen. Trotzdem oder gerade deshalb entsteht eine besonders gelungene Komposition. Ihre Sprache ist manchmal zum Teil schnodderig, manchmal poetisch, zum Ende hin auch surreal. Simone Buchholz lässt uns an der Gedankenwelt von Chasity Riley teilnehmen. Gut hat mir gefallen, wie die Autorin hier vorgeht. Sie schreibt an diesen Stellen genauso, wie Gedanken nun einmal sind: sprunghaft, zum Teil politisch unkorrekt und oft sehr zutreffend.

    Das Geschehen spielt zum einen im Hier und Jetzt und erzählt zum anderen die Geschichte, wie es zu den Ereignissen in der Hotelbar kommt, auf einer zweiten Zeitschiene. Besonders gefallen hat mir die Geschichte von Henning. Sie hat alles, was eine gute Gangstergeschichte braucht – Mut, Liebe, Naivität, Verrat und Hass.

    Das Buch ist auf jeden Fall etwas Besonderes, da Simone Buchholz sich von dem Einheitsbrei vieler Krimis abhebt. Ihre Erzählweise ist unkonventionell, frisch. Gleichzeitig ist das Geschehen spannend und lebendig. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich bin froh, dass ich noch zwei weitere Bücher aus der Reihe besitze, die ich nun schnellstens lesen werde – denn es lohnt sich!

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  • 5 Sterne

    Goldie-hafi, 21.10.2019

    Wieder ein, bis zum Schluß sehr spannender Krimi von Simone Buchholz und dieses Mal beutelt es Chastity Riley richtig heftig. Eigentlich wollte Chas in einer Hamburger Hotelbar ja nur feiern, doch dann ist sie plötzlich mitten im Geschehen. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite entwickelt Simone Buchholz die Geschichte in gewohnter Milieusprache und mit kurzen Kapiteln, die es in sich haben.
    Man kann die Figuren und die Szenerie nur lieben oder ablehnen. Doch der Stil der Autorin liegt mir sehr und so habe ich nach den anderen Bänden auch diesen in kurzer Zeit verschlungen. Wer es deftig und mit viel Milieugefühl mag, liegt bei Simone Buchholz und Chastity Riley richtig.
    Bei dem Ende des Krimis, bin ich allerdings sehr gespannt, ob und wie es weiter geht.
    Hier gibt es eine eindeutige Leseempfehlung für tollen Krimigenuß!

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  • 4 Sterne

    eulenmatz, 23.12.2019 bei bewertet

    MEINUNG:
    Hotel Cartagena ist wieder ein Band um die Staatsanwältin Chastity Riley, von der es schon zahlreiche Vorgängerbände gibt. Die mit dem Deutschen Krimipreis 2019 und Friedrich-Glauser-Preis 2019 prämierte Autorin weiß einfach, weiß einfach wie Krimis abseits des Main Streams schreibt. Ich habe nicht alle Bände gelesen, aber ein paar kommen schon zusammen.

    Wir befinden uns wieder in Hamburg. Diesmal finden Geschehnisse nur in einem beengten Raum statt, nämlich in einer Hotelbar im Hamburger Hafen. Dort kommt es zu einer Geiselnahme und mittendrin ist Chastity Riley mit ihren Kollegen. Falls es im Vorgängerband divers private Vorkommnisse bei ihr gab, dann entziehen die sich leider meiner Kenntnis. Chastity scheint zu jeden der anwesenden besonders Beziehungen zu haben und auch mehr als einem der männlichen Kollegen ihr Herz, naja vielleicht auch ihren Körper geschenkt zu haben. Ich habe gelernt, dass sie keine einfache Person ist und auch nicht sonderlich gut jemanden an sich heranlässt.

    Eigentlich ist aber nicht Chastitys Geschichte, die hier erzählt wird, sondern wie von einem deutschen jungen Mann, der durch Zufall in Kolumbien, Cartagena gelandet ist und dort in die hiesigen Drogengeschäfte abrutscht. Fraglich ist, ob er überhaupt eine richtige Wahl hatte. Die Geschichte des jungen Mannes gipfelt in der Geiselnahme, in die durch Zufall auch Chastity und ihre Kollegen mithinein gezogen werden. Dieser Moment, in dem man nichts tun kann, außer Abwarten, nutzt Chastity um ihren Gedanken nachzuhängen und über die einige zwischenmenschliche Beziehungen nachzudenken. Da ich nicht alle Bände gelesen habe, entzieht das hier etwas meiner Kenntnis.

    Herausragend ist wieder Simone Buchholzs prägnante Sprache, mit der ich sie unter tausenden Texten erkennen würde. Kurz und vor allem sehr schlagfertig bringt sie oft Textstellen zustande über die man nur staunen kann und die man sich am liebsten alle anstreichen würde.

    FAZIT:
    An Simone Buchholzs Krimis liebe ich einfach ihre so charakteristische Sprache, von der man sich wünscht, dass man so sprechen könnte. Inhaltlich war diesmal etwas anders, das sich alles in dem Hotel abgespielt hat. Die Story fand ich interessant, aber nicht herausragend. Chastity konnte ihre Genialität daher auch nur begrenzt zeigen.

    Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

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