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  • 4 Sterne

    16 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heinz-Dieter B., 03.11.2017

    Als Buch bewertet

    Buchmeinung zu Katrin Burseg – In einem anderen Licht

    „In einem anderen Licht“ ist ein Roman von Katrin Burseg, der 2017 bei List als Hardcover erschienen ist.

    Zum Autor:
    Die Autorin Katrin Burseg wurde 1973 geboren und wuchs in Schleswig-Holstein auf. Nach dem Abitur studierte sie Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften und Romanistik in Kiel und war schon während ihrer Studienzeit als freie Autorin für diverse Zeitungen tätig.
    Nach dem Studium ging sie nach Hamburg, wo sie in einem Verlag für Corporate Publishing zuständig war. Später war sie als freie Autorin für den Stern, die Süddeutsche Zeitung, Freundin und Cosmopolitan tätig, was sie gelegentlich auch heute noch macht. Hauptberuflich ist sie allerdings Geschäftsführerin der Redaktionswerft, einem Verlag, der Zeitschriften im Entertainmentbereich publiziert. (Quelle: histo-couch.de)

    Klappentext:
    „Fragen Sie Dorothea nach Marguerite.“ Miriam bekommt anonyme Briefe mit nur diesem Satz geschickt. Dorothea Sartorius ist die charismatische Witwe eines Reeders und eine große Mäzenin in Hamburg. Gemeinsam mit ihr bereitet Miriam gerade die Verleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage vor. Dorothea beantwortet Miriams Frage nicht, ermuntert sie aber, nach dem Absender der Briefe zu suchen. In einem Beginenhof an der Schlei findet Miriam eine alte Bewohnerin und Antworten, die ihr Weltbild ins Wanken bringen. Dorothea war in den 70er Jahren Mitglied in einer linksextremen Terrorgruppe. Die frühere Freundin und politische Weggefährtin von Dorothea erhebt schwere Anklage: „Sie hat uns verraten. Sie hat alles verraten, was ihr heilig war.“

    Meine Meinung:
    Der Klappentext ist ärgerlich, weil er Dinge enthält, die erst spät in diesem Roman eine Rolle spielen. Aber nun zurück zum Buch. Miriam Raven ist eine engagierte Journalistin, die nach dem Unfalltod ihres Mannes zeitweilig ins Schwimmen geraten war, aber dank ihres Sohnes Max und der Unterstützung einer Hilfsorganisation aus dem Umfeld der Sartorius-Stiftung hat sie wieder Halt gefunden. Zusammen mit Frau Sartorius hat ihr Arbeitgeber einen Preis für Zivilcourage ausgelobt. Miriam trifft eine Vorauswahl unter den Bewerbern und soll einen Artikel über die medienscheue Frau Sartorius schreiben. Dank ihrer Hartnäckigkeit kann sie ein Gespräch mit Frau Sartorius führen. Beim diesem Gespräch erhält sie Informationen, die das blütenweiße Image der Mäzenin beflecken. Miriam ermittelt weiter und gerät in einen Gewissenskonflikt.
    Der weitere Verlauf des Buches dreht sich um diesen Gewissenskonflikt und wie die Beteiligten damit umgehen. Nominell ist die Journalistin die Hauptfigur, die allerdings von Frau Sartorius an die Wand gespielt wird. Dies liegt vor allem daran, dass Frau Sartorius weiß, was sie will, während Frau Raven immer wieder von Zweifeln geplagt wird. Diese machen sie aber glaubhaft und authentisch. Sie öffnet sich langsam anderen Menschen. Auf diesem Weg wird sie von ihrem Sohn voran getrieben, der sich nach einer Vaterfigur sehnt. Beruflich ist sie unsicher, wie sie mit Frau Sartorius umgehen soll. Dort holt die Autorin einen mentalen Dampfhammer heraus, der sie auffordert, eine gute investigative Journalistin zu sein. Das hat mich schon gestört. Weiterhin wird die Geschichte von mehreren Zufällen getrieben. Dies ist insbesondere schade, weil die Autorin eine gute Erzählerin ist. Die Geschichte ist spannend und lebt von den starken weiblichen Charakteren.

    Fazit:
    Von Anfang an hat mich die Geschichte gefangen genommen. Die Erzählung ist spannend und einfühlsam. Das Zusammenspiel der zweifelnden Journalistin und der unbeirrt ihren Weg gehenden Sponsorin ist großes Kino, das leider durch die Zufälle und die mehrfachen harten Hinweise auf eine gute Journalistin getrübt wird. Ich gebe vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine deutliche Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jutta C., 31.08.2017

    Als Buch bewertet

    Ergreifender Roman über Trauer und den "Deutschen Herbst

    Miriam ist Journalistin und arbeitet in einem Hamburger Verlag für die Zeitschrift Annabel. Im gleichen Verlag hat auch ihr Mann Gregor, ebenfalls Journalist, allerdings für eine andere Sparte gearbeitet und war auf vielen Auslandsaufenthalten unterwegs. Beim letzen Aufenthalt wurde Gregor durch einen Querschläger aus einer Kalschnikow getötet.
    Miriam versucht mit aller Kraft ihre Trauer zu bewältigen und sich um ihren kleinen Sohn Max zu kümmern.

    Ihre neue Aufgabe beim Verlag ist es die Preisverleihung des Sartoriuspreises zu organisieren, der von der reichen Reedereierbin Dorothea Sartorius gestiftet wird und das das ein Interview mit der Stifterin erfordert. Nach einiger Mühe stimmt die zurückgezogen lebende Dame zu
    Gleichzeitig erhält Miriam anonyme Briefe, in denen immer derselbe Satz steht: Fragen Sie Dorothea nach Marguerite!!! Was hat es wohl damit auf sich hat?
    Gespannt macht sich Miriam bauf die Suche und gerät dabei in ein verwirrendes Dickicht um Liebe, Verrat und eine vergangene Schuld.

    Bei ihren Recherchen stößt Miriam darauf das mit dem Namen Marguerite keine Person gemeint ist sondern das es sich um eine Gruppierung handelt , die sich Anfang der Siebzigerjahre in der Berliner Untergrundszene formiert hatte - das Kommando Marguerite.

    In einem Kloster trifft sie auf Elisabeth die Verfasserin der Briefe die ihr erzählt Dorothea Sartorius hätte zur einer Nachfolgeorganisation der RAF gehört. Bastian Wolters, Guido Droste, Elisabeth Manzel, Dorothea Wrage gehörten dazu. Dorothea lockte Bastian Wolters und Guido Droste in einen Hinterhalt wo diese erschossen wurden.

    Wie hatte Dorothea so lange mit der Schuld, die sie damals auf sich geladen hatte, leben können?

    September 1972. Drei Tote. Die Schlei...

    Ich selber habe den "Deutschen Herbst" erlebt, die allgegenwärtige Angst, das Entsetzen und die Trauer.

    Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen es hat mich gefesselt aber auch nachdenklich gemacht. Ein wirklich empfehlenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 08.09.2017

    Als Buch bewertet

    Von philo
    Dies ist ein ganz besonderes Buch, welches ich in zwei Tagen gelesen habe, weil mich die Geschichte nicht mehr losgelassen hat. Sie beinhaltet alles, was das Leben ausmacht, Freude, Liebe, Verlust und Trauer, Freundschaft und Zuneigung aber auch Hass, Wut und Gewalt. So ist Miriam, Journalistin bei der Frauenzeitschrift Anabel auf der Suche nach der Wahrheit über das Leben von Dorothea Sartorius, einer großen Mäzenin der Stadt Hamburg, die zum ersten Mal einen Preis für Zivilcourage gestiftet hat. Miriam soll nun einen Bericht über das Leben der Mäzenin schreiben, die sehr zurückgezogen in ihrer Villa in Hamburg lebt. Bei ihren Recherchen erfährt Miriam, daß es auch dunkle Flecken in der Vergangenheit von Frau Sartorius gibt. So war sie in den siebziger Jahren Mitglied einer linksextremen Terrorgruppe. Miriam lernt eine politische Weggefährtin von Frau Sartorius kennen, von der sie nähere Einzelheiten aus der damaligen Zeit erfährt. Nun steht die angesehene Mäzenin in einem anderen Licht da. Miriam hat die schwierige Aufgabe der Wahrheitsfindung und der Entscheidung, ob die Preisverleihung noch stattfinden kann.

    Miriam selbst hat eine schwere Zeit hinter sich. Ihr Mann Gregor, ebenfalls Journalist, ist bei einem Einsatz als Kriegsberichtserstatter im Irak umgekommen. Ihre Trauer kennt keine Grenzen, und auch ihr kleiner Sohn Max leidet sehr unter dem Verlust des Vaters. Miriam und Max haben mir sehr gut gefallen. Miriam ist eine durch und durch sympathische Person, die sich tapfer in ihr Leben zurückkämpft und Max ist ein aufgeweckter Junge mit vielen Fragen und manchmal fabelhaften Ideen.

    Für ihre Recherchen fährt Miriam mit Max an die Schlei, wo sie Bo kennenlernen, der dort mit seinen Tieren in einer friedlichen Umgebung wohnt. Max baut sofort eine innige Beziehung zu Bo auf, aber Miriam scheut vor einer Annäherung zurück, zu sehr ist sie noch in ihrer Trauer verhaftet.

    Sehr sympathisch ist auch Nardim, der im Haus von Miriam ein Café besitzt und sich um Miriam und auch Max kümmert.

    Das Buch hält viele Überraschungen bereit und durch viele wie Zufälle erscheinende Entwicklungen fügt sich alles zusammen. Die Autorin hat über einen langen Zeitraum berichtet, über ein ganzes Menschenleben hinweg, mit all seinen Irrwegen und Wendungen. Und plötzlich erscheint alles "In einem anderen Licht". Das Buch, in einer brillanten Sprache geschrieben, wird seinem Titel mehr als gerecht. Unbedingt empfehlens- und lesenswert.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 08.09.2017

    Als Buch bewertet

    In einem anderen Licht, von Katrin Burseg

    Cover:
    Die Farben, die Weite, die beiden Frauen, die man nur so von hinten sieht, machen neugierig und lassen mehr erahnen……..

    Inhalt:
    Miriam, eine junge Journalistin und alleinerziehende Mutter, die noch in tiefer Trauer ist, da sie ihren Mann der Fotograf in Krisengebieten war, verloren hat, organisiert gerade eine Preisverleihung für Zivilcourage.
    Und nun bekommt sie ausgerechnet gegen die Stifterin des Preises, Dorothea Sartorius, anonyme Briefe (einer politischen Weggefährtin von früher) in denen Dorothea des Verrats beschuldigt wird.
    Bei ihren Recherchen kommt Miriam einem Geheimnis des RAF-Terrors um 1972 auf die Spur…..

    Meine Meinung:
    Der Schreibstil ist sehr flüssig, tiefgründig und wertfrei.
    Wir lesen eine Geschichte und sie wird von verschiedenen Seiten beleuchtet.
    Schon eine kleine Änderung der Tatsachen, oder nur eine Veränderung der Sichtweise, wirft ein anderes Licht auf „die Wahrheit“.
    Was ist Wahrheit?
    Ist Schuld und Sühne immer wichtig und/oder sinnvoll?
    Es wird hier ganz deutlich, dass es im Leben oft genug nicht nur Schwarz/Weiß gibt, sondern ganz viele Grautöne und dass es hier auf die subjektive Sichtweise ankommt. Was kann und will ich auf die Positive Seite stellen, was wiegt was auf? Geht das überhaupt?

    Beängstigend ist auch die Aktualität: Der Terrorismus und die Radikalisierung junger Menschen, wie schnell man auf diesen „Zug“ aufspringen kann.

    Auch die anderen Handlungsstränge (Liebe, Verrat, Familie, Rassismus, Historie, Wut, Trauer, Vergebung, Wahrheit, Zufall) sind gut ineinander verwoben und passen sich zu einem großen Ganzen zusammen.

    Was mir persönlich auch immer sehr gut gefällt, der Titel kommt im Buch vor, und so ist ein direkter Bezug da.

    Autorin:
    Katrin Burseg, geb. 1971 in Hamburg, studierte Kunstgeschichte und Literatur, bevor sie als Journalistin arbeitete. Sie lebt mit ihrer Familie im Herzen der Stadt.

    Mein Fazit:
    Ein gelungenes Buch über eine dunkle Vergangenheit in der jüngsten deutschen Geschichte.
    Aber auch ein Buch das Mut macht, zum nachdenken anregt und zeigt, es gibt immer einen Weg und Gewalt ist keine Lösung.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreund, 07.12.2017

    Als Buch bewertet

    Miriam hat ihren Mann und kurz darauf ihr Baby verloren und lebt nun mit ihrem Sohn alleine in Hamburg. Die Stiftung von Dorothea Sartorius hat ihr bei der Trauerbewältigung sehr geholfen. Sie fühlt sich ihr verbunden. Nun möchte sie ihr etwas zurück geben und bereitet mit ihr die Verleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage vor.

    Dorothea Sartorius vermittelt das Bild einer mitfühlenden, herzlichen Witwe. Doch als Miriam für ein Porträt intensiv recherchiert, findet sie Unglaubliches heraus. Plötzlich erscheint das so edle und selbstlose Leben der Sartorius in einem ganz anderen Licht. Miriam weiß nicht mehr, was sie glauben soll und was Wahrheit wirklich bedeutet. Gibt es überhaupt so etwas wie eine absolute Wahrheit oder ist sie eine Frage der Perspektive?

    Die Geschichte ist unheimlich gefühlvoll geschrieben. Die Darstellung der Trauer, die Miriam empfindet, als einen Raben, der immer wieder aufflattert, finde ich sehr passend. Man kann nicht anders als mit Miriam mitzufühlen, die Trauer, doch auch die schönen Gefühle, die langsam wieder in ihr aufkeimen und die sie lernt wieder zuzulassen.
    Natürlich taucht auch irgendwann wieder ein Mann in ihrem Leben auf. Doch dies ist keine plumpe Liebesgeschichte. Die Gefühle sind sehr zart und entwickeln sich in ihrer eigenen Geschwindigkeit im Hintergrund, was ich sehr schön und auch realistisch fand.

    Mittelpunkt des Buches bleibt jedoch die Geschichte der Sartorius und die Suche nach der Wahrheit. Es geht zurück in die 70er Jahre, als der RAF-Terror Deutschland in Angst versetzte. Ein Autounfall, bei dem drei junge Leute ums Leben kommen. Anscheinend ein tragischer Unfall, doch ein zweiter Blick enthüllt eine ganz andere Geschichte. Was hat der Unfall in der Idylle eines norddeutschen Ortes mit dem linksextremen Terror zu tun? Frau Sartorius kennt beide Seiten, die des rebellischen Mädchens, das in eine linksextreme Terrorgruppe rutscht, doch auch die der liebenden Frau, die an den vermögenden Reeder Sartorius ihr Herz verloren hat. Was ist nun die Wahrheit und was verbirgt sie?

    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Es spricht die ganze Bandbreite der Emotionen an. Und hinzu kommt die Spannung nach der Frage, ob Miriam die endgültige Wahrheit je herausfinden wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 13.09.2017

    Als Buch bewertet

    Miriam hat den Verlust ihres Mannes, der vor zwei Jahren bei einem Auslandseinsatz als Journalist ums Leben gekommen ist, immer noch nicht verwunden. Aber sie muss sich um ihren kleinen Sohn kümmern und kämpft sich daher langsam wieder ins Leben zurück. Sie nimmt einen Job bei dem Magazin „Anabel“ an und findet auch wieder Freude an ihrer Arbeit. Die Organisation für eine Preisverleihung, die von einer Stiftung Hamburger der Reederswitwe Dorothea Sartorius ausgelobt wurde und die Zivilcourage würdigt, liegt in Miriams Händen. Sie erhält einen Brief mit dem mysteriösen Hinweis: „Fragen Sie Dorothea nach Marguerite.“ Erst wirft sie den Brief weg, doch schon bald kommt eine neue Nachricht. Miriams journalistische Neugier ist geweckt und sie spricht nach einigem Zögern Dorothea an, die sie bestärkt weiter zu forschen. Was Miriam dann herausfindet, ist schockierend.

    Die Geschichte liest sich sehr angenehm. Der Autorin gelingt es sehr gut, die Geschichte hinüberzubringen, ohne je wertend zu sein.

    Miriam war mir von Anfang an sympathisch. Ich konnte nachvollziehen, wie die Trauer sie übermannt und wie schwer es ihr nach dem Tod des geliebten Mannes füllt, wieder ins Leben zurückzufinden. So ist es nicht verwunderlich, dass sie Schuldgefühle bekommt, als Bo in ihr Leben tritt. Das alles ist sehr authentisch. Aber sie ist auch eine engagierte Journalistin, die beharrlich Spuren verfolgt. Dorothea hat immer mit dem Geheimnis ihrer Vergangenheit gelebt, aber es muss sie dennoch belastet haben. Dennoch war sie mir sympathisch.

    Von Anfang an hat mich die berührende und auch spannende Geschichte gepackt. Ich kann sie nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion B., 21.09.2017

    Als Buch bewertet

    Bewegend und spannend bis zur letzten Seite
    Die Autorin Katrin Burseg hat mit dem Roman In einem anderen Licht eine bewegende und spannende Geschichte herausgebracht. Es geht um die verwitwete Journalistin Miriam. Sie ist eine liebevolle Mutter von dem fünfjährigen Max und als Journalistin in einer Frauenzeitschrift tätig.
    Aktuell ist sie dabei zusammen mit der außergewöhnlichen Witwe eines Hamburger Reeders, Dorothea Sartorius, die Verleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage vorzubereiten. Doch Miriam erhält seltsame anonyme Briefe mit dem Text Fragen Sie Dorothea nach Marguerite. Zuerst ignoriert sie diese doch dann macht sie sich Gedanken wie sie damit umgeht. In einem Interview mit Dorothea spricht sie diese darauf an doch Dorothea reagiert gelassen.
    Über Ostern fährt Miriam mit ihrem Sohn an die Schlei zu einem „Drachenbauer“ damit Max lernen kann wie man einen Drachen baut. Und dort nimmt das Schicksal seinen Lauf. Durch Zufall erfährt sie vieles über Dorotheas Vergangenheit aus den Siebzigern und eine geplante Entführung des Senators Sartorius um RAF Terroristen freizupressen. Miriam fragt sich wie sie mit diesen Informationen umgehen soll.
    Die Autorin hat einen fesselnden Schreibstil, es fällt einem schwer das Buch aus der Hand zu legen. Personen, Tiere und Orte sind sehr gut beschrieben, man hat Max mit dem Huhn und alle anderen Beteiligten sowie die Landschaft bildlich vor Augen.
    Bezugnehmend auf den historischen Hintergrund des RAF Terrors hat sie ausgezeichnet recherchiert.
    Das Cover zeigt die Dünen an der Schlei mit zwei Frauen und passt sehr gut zum Inhalt von diesem tollen Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    aemy, 13.09.2017

    Als Buch bewertet

    Wahrheit und Wahrhaftigkeit

    Wie der Klappentext bereits sagt, geht es um eine "berührende Lebensgeschichte einer Frau vor dem historischen Hintergrund des RAF-Terrors".

    Der Leser wird sofort abgeholt und während er die Hauptfigur Schritt für Schritt kennenlernt ist er auch schon mitten im Geschehen. Dabei ist die trauernde Miriam von Anfang an sympathisch. Immer wieder wird die eigentliche Handlung pausiert, um ihre innere Zerrissenheit zu beleuchten. Der Leser begleitet sie in ihrer Trauerbewältigung und erlebt, wie sich Miriam immer wieder aufrappelt, um dem Geheimnis der Stifterin auf den Grund zu gehen.
    Auch die Gefühlswelt des trauernden Sohnes wird immer wieder in den Focus gerückt und dabei liebevoll umgesetzt.
    Der Autorin gelingt es, den RAF-Terror absolut realistisch und glaubwürdig in das Geschehen einzubinden. Dabei bedarf es keiner genauen Vorkenntnisse, der Leser erhält genug Informationen um sich ein Bild zu machen bzw. um Interesse an dieser Thematik zu entwickeln, aber ohne mit Fakten erschlagen zu werden.
    Dabei geht die Autorin behutsam in kleinen Schritten vorwärts, sodass bis zum Ende kaum abzusehen ist, was die eigentlichen Hintergründe sind. So bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten.

    Am Ende steht eine Gewissensfrage, bei der man selbst als Leser ins Grübeln gerät.

    Fazit
    Ein absolut lesenswertes Buch. Auch wenn es mal nicht um die eigentliche Handlung ging, sondern um die Gefühlwelt der Hauptfigur, konnte ich das Buch zu keinem Zeitpunkt aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 26.10.2017

    Als Buch bewertet

    An der Geschichte von Katrin Bursegs neuem Buch „In einem anderen Licht“ hat mich unter anderem angesprochen, dass es um eine Frau geht, die durch eine tiefe Trauerphase gegangen ist und sich gerade wieder ins Leben zurück zu kämpfen beginnt. Miriams Mann Gregor ist als Reporter im Einsatz gestorben und es hat fast zwei Jahre gedauert, diesen Schmerz zu verarbeiten. Jetzt soll sie für die Zeitschrift Anabel eine Reportage schreiben, die sich mit einer prominenten Frau beschäftigt. Dorothea Sartorius. Es kommt zu einem ersten Interview. Doch vor dem Termin bekommt die Redaktion ein seltsames Schreiben, welches Miriam hellhörig werden lässt. Was hat Dorothea zu verbergen? Was ist in der Vergangenheit geschehen? Was muss diese Frau vielleicht sogar verbergen?

    Miriam und ihr Sohn Max waren mir sehr sympathisch. Das ist eine Stärke der Autorin, dass sie den Charakteren Tiefe und Glaubwürdigkeit verleihen kann. Katrin Bursegs Sprache ist gut lesbar und gehaltvoll. Die Verquickung mehrerer unterschiedlicher Brennpunkte ist ihr in diesem Punkt sehr gut gelungen. Das private Trauma von Miriam, das Geheimnis von Dorothea und der hochpolitische Anteil dieser Story harmonieren überraschend gut miteinander und ergeben einen spannenden und überraschenden Plot.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann dafür eine Leseempfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 19.10.2017

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    „Fragen Sie Dorothea nach Marguerite.“ Miriam bekommt anonyme Briefe mit nur diesem Satz geschickt. Dorothea Sartorius ist die charismatische Witwe eines Reeders und eine große Mäzenin in Hamburg. Gemeinsam mit ihr bereitet Miriam gerade die Verleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage vor. Dorothea beantwortet Miriams Frage nicht, ermuntert sie aber, nach dem Absender der Briefe zu suchen.
    Meine Meinung:
    Das Buch hat einen Nachhall. Es ist ein Buch, dass man wahrscheinlich nicht so schnell vergisst. Ein Buch über Trauer und Neuanfang, über Schuld und Sühne. Ein Buch, dass mir richtig gut gefallen hat. Es erzählt mit viel Gefühl einerseits die Geschichte von Miriam, die ihren Mann verloren hat, anderseits die Geschichte von Dorothea, die in ihrer Vergangenheit mehr als einen Fehler gemacht hat. Und dann sind da auch noch Max, Bo, Elisabeth und Nardim. Die Protagonisten waren mir tatsächlich alle sympathisch auch wenn nicht alle so "nett" sind, aber durch die behutsame Erzählweise bleiben diese trotz der Fehler sympathisch. Den sogenannten deutschen Herbst als Geschichtshintergrund zu wählen, hat mir such gut gefallen. Der Schreibstil war durchgängig sehr gut lesbar und wirklich angenehm und wohl durchdacht.
    Ein ungewöhnlich gutes Buch mit Tiefgang.
    Fazit:
    Ein Buch, dass man nicht so schnell vergisst.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andrea T., 26.11.2017

    Als eBook bewertet

    Eine Frage der Schuld

    Miriam arbeitet als Journalistin und steckt gerade mitten in der Vorbereitung des renommierten Sartorius-Preises für Zivilcourage, als ihr mehrere anonyme Briefe mit einer rätselhaften Botschaft ins Haus flattern: "Fragen Sie Dorothea nach Marguerite". Worauf weist der anonyme Absender hin? Die charismatische Witwe des Reeders und Stifterin des Preises, Dorothea Sartorius, reagiert nur ausweichend auf Miriam's Fragen, deren journalistischer Spürsinn sofort geweckt wird. Die Spuren führen in die mysteriöse Vergangenheit der Witwe, in die 70er Jahre, als linksextreme Terrorgruppen Deutschland in Angst und Unruhe versetzt hatten. Miriam begibt sich auf die Suche an die Schlei und versucht dort die Wahrheit über Dorothea Sartorius herauszufinden. Dabei gerät sie nicht nur selbst in schwere Gewissenskonflikte, sondern muss sich auch zwischen ihrem journalistischen Ehrgefühl, und dem Mann entscheiden, der ihr und ihrem Sohn Max wieder neue Hoffnung auf ein neues Lebensglück gibt.

    Katrin Burseg ist ein ungewöhnlich ruhiger Roman über ein sehr spannendes und vielfältig diskutiertes Thema der deutschen Geschichte gelungen: den Deutschen Herbst. Dabei verknüpft sie aus meiner Sicht gekonnt geschichtliche Fragen nach Schuld und Unschuld, mit Trauer und Trauerbewältigung, und dem Mut sich der Vergangenheit und der Zukunft zu stellen. Im Zentrum steht die Hamburger Journalistin Miriam, die nach einem tragischen Unglücksfall ihren Mann bei einem journalistischen Auslandseinsatz verliert. Mit ihrem kleinen fünfjährigen Sohn Max versucht sie ein neues Leben zu beginnen, das ihr natürlich nicht immer leicht fällt. Dabei geholfen hat ihr eine Selbsthilfegruppe, die von der Reederin Dorothea Sartorius selbst ins Leben gerufen hatte. Für mich war Miriam von Anfang an sehr sympathisch und in ihrer Trauerbewältigung auch nachvollziehbar beschrieben. Rührend versucht sie sich um ihren kleinen Sohn Max zu kümmern und es ist gut nachvollziehbar, mit welchen Gewissensbissen sie zu kämpfen hat, als sie während ihrer Recherchen an der Schlei einen Mann kennenlernt, der für sie und ihren Sohn eine neue Chance auf ein neues Lebensglück bietet. Spannend und mysteriös zugleich erzählt, war für mich die Figur der Mäzenin Dorothea Sartorius, die als großzügige Stifterin anfangs in einem extrem positiven Licht erscheint und durch ihre Vergangenheit zunehmend zu einem Rätsel für den Leser wird - eben in einem anderen Licht erscheint. Ich persönlich hätte gern noch viel mehr Hintergründe aus der Vergangenheit der Sartorius erfahren. Bietet doch allein die Geschichte um die RAF schon genug Stoff, um hier eine äußerst spannende Geschichte zu erzählen. So bleibt dem Leser nur ein kleiner, wenn auch trotzdem nicht unspannender Einblick in die Vergangenheit der Sartorius, die auch für die Mäzenin im Zuge der Recherchen von Miriam zu einem Gewissenskonflikt wird: die Wahrheit zu sagen oder weiter eine Lüge zu leben. Insofern erscheint mir der Roman äußerst facettenreich wie die Handlung und ihre Charaktere.

    Katrin Burseg hat einen sehr angenehmen und ruhigen Schreibstil. Ich mag ihre unbewertende Art zu schreiben und man durchaus den Eindruck, dass sie sich mit den historischen Fakten, wenn auch nicht so tiefgründig, befasst hat. Als Leser bekomme ich durchaus die Chance mir selbst ein Urteil über die handelnden Personen zu bilden. Das machte für mich das Lesen dieses Romans zu einem sehr angenehmen Lesevergnügen.

    Mein Fazit: Ein ruhiger und zutiefst aufrüttelnder Roman über ein Stück deutscher Geschichte, der sich gekonnt mit den Themen Schuld, Trauer und Mut auseinandersetzt.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 24.09.2017

    Als Buch bewertet

    Miriam ist Journalistin beim angesehenen Frauenmagazin Anabel. Sie verantwortet die Organisation der Preisverleihung für Zivilcourage, eines Preises den die angesehene Hamburger Reedereierbin Dorothea Sartorius gestiftet hat. Frau Sartorius ist eine medienscheue Mäzenin, die sich bisher jedem Interview verweigert hat. Nun bekommt Miriam tatsächlich die Chance zu einem persönlichen Gespräch und gleichzeitig erhält sie seltsame Mails, die sie auffordern Dorothea nach einer „Marguerite“ zu fragen.
    Das große Geheimnis von Dorothea Sartorius wird im Klappentext schon angedeutet, als Leserin ahnte ich also schon, in welche Richtung Miriams Recherchen führen werden. Trotzdem bleibt die große Neugierde erhalten. Wie wurde aus einer engagierten, vielleicht fehlgeleiteten junger Frau aus der Terrorszene, eine zurückhaltende Hamburger Bürgerin? Stimmen die Andeutungen vielleicht gar nicht? Die Briefeschreiberin bleibt in ihren Anschuldigungen vage und was bedeutet in diesem Zusammenhang der Vorwurf, Dorothea wäre eine Verräterin?
    Miriam wird immer mehr in ihre Recherchen hineingezogen, vor allem, da Dorothea nicht leugnet, sondern ihr sogar rät, die Wahrheit zu suchen. Diese Suche lenkt Miriam auch von ihrer persönlichen, sehr traurigen Situation ab. Sie hat ihren Mann, einen Kriegsberichterstatter verloren und danach eine Fehlgeburt erlitten. Auch Max, ihr fünfjähriger Sohn kommt mit der Trauer um den toten Vater nicht gut zurecht und stellt emotionale Ansprüche an sie, die sie fast überfordern.
    Ein Roman, der zwei weibliche Protagonisten zwingt, sich mit der jüngeren deutschen Geschichte auseinanderzusetzen – das ist ein interessanter Ansatz, von dem ich mir allerdings mehr versprochen hatte. In manchen Passagen wurde mir der Schreibstil zu rührselig und in den Recherchen gab es zu viele Zufälle, die immer dann bemüht wurden, wenn die Geschichte ins Stocken geriet. Die Liebesgeschichte um die Journalistin Miriam bringt zusätzlich einen neuen Erzählstrang und Ton in das Buch.
    Nichts desto trotz ist es ein spannender Roman um die Frage, wie sich ein Mensch verändern kann, was die Zeit und die gelebte Vergangenheit bedeutet und wie man damit umgeht. Das Thema RAF in einem Roman aufzugreifen und in eine Lebensgeschichte einzubauen, fand ich mutig.

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  • 4 Sterne

    Inge H., 05.09.2017

    Als Buch bewertet

    Guter Stil
    n einem anderen Licht von Katrin Burseg ist wieder ein gutgeschriebener Roman.
    Das Cover und der Titel sind stimmig.
    Vor zwei Jahren ist Miriams Mann, der als Auslandsjournalist tätig war, erschossen worden. Für Miriam dramatisch und traurig. Sie arbeitete in der gleichen Redaktion in Hamburg, wechselt dann aber zu einer Frauenzeitung.
    Die Witwe Dorothea Sartorius spendet für die Verleihung des Sartoriuspreises für Zivilcourage. Zusammen mit der Zeitschrift werden die Kandidaten ausgewählt. Miriam bekommt Briefe mit dem Text „ Fragen Sie Dorothea nach Marguarethe“ unterschrieben mit Elisabeth. Sie interviewt Dorothea, die antwortet aber nicht eindeutig, sondern sagt Miriam wäre die Journalistin. Miriam fängt an Fragen zu stellen. Sie erkundet Dorotheas Werdegang.
    Nebenbei trauert sie immer noch um ihren Mann. Wie sie mit ihrem kleinen Sohn Max umgeht ist sehr gut beschrieben.
    In diesem Roman wird die politische Situation Deutschlands bis 1998 aufgearbeitet. Es geht um Liebe, Verrat und wie man am Besten mit der Wahrheit umgeht. Die Vergangenheit und die Trauerbewältigung werden Thematisiert.
    Katrin Burseg versteht es, Spannung und Glaubhaftigkeit in die Geschichte zu bringen. Die Protagonisten sind durchweg sympathisch.
    Ich habe schon zwei gute Romane von der Autorin gelesen und mit diesem war ich auch sehr zufrieden. Sie schreibt mit gutem fesselndem Stil.
    Es ist ein empfehlenswerter Roman.

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  • 4 Sterne

    Ursula U., 29.09.2017

    Als Buch bewertet

    Vor zwei Jahren ist Miriams Mann Gregor von einem Querschläger im Irak tödlich getroffen worden. Erst mit einer Selbsthilfegruppe hat sie wieder etwas Halt im Leben gefunden und kann ihren Beruf als Journalistin, nunmehr für ein ambitioniertes Frauenmagazin, und ihre Mutterrolle für den fünfjährigen Max wieder ausfüllen. Als sie für die "Anabel" die Preisverleihung für den Sartorius-Preis beauftragt wird kommt sie in Kontakt mit Dorothea Sartorius, die seit mehr als 40 Jahren als Wohltäterin und Stifterin im Hamburg aktiv ist. Doch ein Geheimnis umgibt diese Frau, die als junge Frau den älteren schwerreichen Reeder geheiratet hat. Anonyme Briefe erreichen Miriam in der Redaktion. Mit ihrem Sohn Max fährt sie an die Schlei um dort auf den "Gaukler" Bo zu treffen. Sie wehrt sich gegen ihre Gefühle, doch da ist mehr zwischen den Beiden und auch Max fehlt ein Vater.
    Vor dem Hintergrund einer Verlust- und Liebesgeschichte erfahren wir das wechselhafte Leben Dorotheas, die durch die Liebe zu ihrem Mann auf die richtige, gewaltlose, Bahn gebracht wurde. Wie passiert es, das Menschen dem Extremismus verfallen, wie kommen sie auf die schiefe Bahn, was wird unter dem Deckmantel mit Geldzahlungen und Gefälligkeiten vertuscht. Ein interessantes Thema, das jedoch durch ein Zuviel an Liebesgeschichte an Wert verloren hat. Auch die Gespräche zwischen Mutter und Sohn entsprechen keineswegs dem mit einem fünfjährigen Kind.

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  • 4 Sterne

    Janine W., 10.11.2017

    Als Buch bewertet

    Die Story ist etwas anders als erwartet denn das eigentliche Thema welches im Klappentext meine Neugier weckte spielt zwar eine tragende Rolle ,jedoch gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang welcher mich mehr überzeugte als die eigentliche Geschichte .
    Zum Inhalt :
    Fragen Sie Dorothea nach Marguerite.“ Miriam bekommt anonyme Briefe mit nur diesem Satz geschickt. Dorothea Sartorius ist die charismatische Witwe eines Reeders und eine große Mäzenin in Hamburg. Gemeinsam mit ihr bereitet Miriam gerade die Verleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage vor. Dorothea beantwortet Miriams Frage nicht, ermuntert sie aber, nach dem Absender der Briefe zu suchen. .

    meine Meinung :
    Ein sehr interessantes Buch jedoch weniger wegen der Grund Story ,denn hier habe ich leider einig Hintergrundinformationen vermisst ,da ich nicht so bewandert mit dem Thema bin ,trotz allem war es spannend.
    Der zweite Strang in dem es um die Protagonistin Miriam geht hat mir aber um einiges besser gefallen .Hier wird über Sie und ihre Gefühle sehr authentisch gesprochen ,eine Frau die mit dem Verlust ihres Mannes Leben muss und trotz allem im Leben zu stehen scheint ... äußerlich ,in deren inneren jedoch tiefe Trauer sitzt .
    Meiner Meinung nach ein lesenswertes Buch

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  • 4 Sterne

    forti, 07.12.2017

    Als Buch bewertet

    Katrin Burseg erzählt die Geschichte der Hamburger Journalistin Miriam ruhig und unaufgeregt. Die zwei Ebenen der Geschichte - Miriams Recherchen einerseits und ihr Privatleben andererseits - werden gekonnt miteinander verbunden und parallel erzählt. Noch vor den genannten Themen Liebe und Verrat, Wahrheit und Wahrhaftigkeit sehe ich Trauer und den Umgang mit Trauer als bestimmende Motive, die sich durch das Buch ziehen und immer wieder spürbar sind. Ich hatte vorher etwas Bedenken, dass es gefühlsdusselig, kitschig oder deprimierend wird, aber so ist es glücklicherweise nicht - bei "In einem anderen Licht" handelt es sich um solide, gut erzählte Literatur, die ich sehr gerne gelesen habe.

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  • 3 Sterne

    Readaholic, 11.09.2017

    Als Buch bewertet

    Das Echo der Zeit
    Die Journalistin Miriam hat bei einem Angriff im Nordirak ihren Mann, der ebenfalls als Journalist arbeitete, verloren. Da sie in ihrer alten Redaktion alles an ihn erinnert, wechselt sie das Ressort und arbeitet nun in der Redaktion einer Frauenzeitschrift. Dort ist sie verantwortlich für die Berichterstattung und Vorbereitung für eine Preisverleihung. Stifterin ist die zurückgezogen lebende Hamburger Senatorswitwe Dorothea Sartorius. Während Miriam versucht, ein Interview mit Frau Sartorius zu bekommen, erhält sie Briefe, in denen sie aufgefordert wird, Dorothea Sartorius nach einer gewissen Marguerite zu fragen.
    Als sie es tatsächlich schafft, Frau Sartorius zu einem Interview zu treffen, ist sie äußerst angetan von ihr. Auf die kryptischen Briefe angesprochen, verrät Dorothea Sartorius ihr den Nachnamen der Frau, die die Briefe mit Elisabeth unterzeichnet hat.
    Um ihrem 5-jährigen Sohn Max, der ebenfalls unter dem Verlust des Vaters leidet, eine Freude zu machen, meldet Miriam sich zusammen mit ihm zu einem Drachenbaukurs an. Dort lernt sie den charismatischen Bo kennen, der sie wiederum mit der Bewohnerin eines nahegelegenen Klosters bekanntmacht, die ihr einiges über Dorothea Sartorius’ Vergangenheit erzählt. Miriam ist schockiert, denn plötzlich erscheint deren Lebensgeschichte in einem ganz anderen Licht. Welches Bild der Senatorswitwe soll sie ihren Leserinnen präsentieren? Miriam befindet sich in einem Gewissenskonflikt...
    Die Leseprobe und die Idee des Buchs fand ich zunächst sehr ansprechend, allerdings konnte mich die Umsetzung nicht so richtig überzeugen. Zu Anfang verliert sich die Autorin zu sehr in Details und wortreichen Beschreibungen. Die Trauer Miriams wird als Rabe, der in ihrer Brust lebt, beschrieben, ein für meine Begriffe treffendes Bild. Allerdings wird dieses Bild im Lauf des Buchs so überstrapaziert, dass es irgendwann nur noch nervt.
    Die vielen Zufälle oder schicksalshaften Fügungen waren auch zuviel des Guten und daher wenig glaubhaft. Es war allerdings interessant, über die 1970er Jahre in Deutschland und die damalige politische Stimmung im Land zu lesen.
    Mein Fazit ist, dass dieses Buch nicht schlecht ist, man muss es allerdings nicht unbedingt gelesen haben.

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  • 3 Sterne

    Bärbel K., 08.09.2017

    Als Buch bewertet

    Miriams einziger Halt nach dem Tod ihres Mannes Gregor, der während einer Kriegsberichterstattung von einem Querschläger getötet wurde, ist Max – ihr 5-jähriger Sohn. Bei der Trauerbewältigung half ihr eine Therapie, die die Satorius-Stiftung für solche Fälle anbietet. Jetzt soll Miriam eine Reportage über eben diese Stifterin sowie eine Preisverleihung für besondere humanitäre Projekte, welche die Stifterin Dorothea Satorius ausgelobt hat, organisieren. Aber mehr sich Miriam mit dem Lebensweg von Dorothea Satorius beschäftigt, wachsen ihre Zweifel an der „edlen“ Spenderin. Parallel zum Job versucht sie Max eine gute Mutter zu sein und lernt Bo, einen „Himmelsgaukler“ kennen und lieben. Ihrer Liebe steht aber immer das schlechte Gewissen gegenüber ihrem verstorbenen Mann im Weg. Die Autorin beschreibt diesen Zwiespalt zwischen ihren neuen Gefühlen und ihrem schlechten Gewissen mit einem Raben in Miriams Brust. Das fand ich beim Lesen schon recht einprägsam und eindrucksvoll.
    Allerdings waren mir irgendwann diese vielen Zweifel irgendwann zu viel, zumal Max sich ja bereits für Bo entschieden hat. Die Beschreibungen zum Echo der Zeit konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Vielleicht bin ich da zu rational.
    Insgesamt ist dies ein sehr gefühlvollgeschriebenes Buch, bei dem in meinen Augen die aufgeprägten Gefühlbeschreibungen zu Lasten der Dramatik gehen. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

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    Edelstella, 24.09.2017

    Als Buch bewertet

    Katrin Burseg hat ein vielschichtiges, nachdenklich machendes Buch geschrieben. Ein Buch, das lange nachhalt, gerade wieder in der heutigen Zeit, wo viele gern den Hindernissen aus dem Weg gehen.

    Miriam hat ihren geliebten Mann verloren, Max und sie versuchen das Weiterleben, so gut es geht.
    Sie arbeitet als Journalistin bei einer angesagten „Frauenzeitschrift“ und versucht die Mäzenin Dorothea Sartorius für ein Interview zu gewinnen. Sie wird auch in diesem Jahr wieder den Sartorius-Preis für Zivilcourage überreichen, der von ihrer und ihres verstorbenen Mannes Stiftung verliehen wird. Allerdings ist das private Gespräch noch niemandem gelungen. ….und dann kommen auch noch diese anonymen Briefe, jeden Tag einer und dann gelingt das Unerwartete: Miriam darf zum Interview erscheinen und sie trifft eine Frau an, die sie so nicht erwartet hat....Dann fahren Max und sie zu einem Drachenbauer-Kurs und Miriam trifft auf den unkomplizierten Bo und Max ist Feuer und Flamme. Bo erobert fast sofort sein kleines tapferes Herz...

    Dieses Buch ist sehr beeindruckend, sehr authentisch und sehr aufwühlend. Die Autorin gibt Stück für Stück Dinge zur Betrachtung frei, die den Leser innehalten lassen und sich selbst fragen, wie er entscheiden würde, wie er sich bei der Lektüre fühlt, ob er einverstanden ist, ob ihn das, was er liest
    überzeugt. Max ist wunderbar. Er bringt die Leichtigkeit und die Gefühle mit ins Spiel. Er ist die Zukunft. Rückblickend können die Personen verstehen, in die Zukunft führt der Weg. Ein aktuelles Thema: Die Wahrheit wird thematisiert. Aber was ist die Wahrheit? Wie wichtig ist sie?
    Eine gute Geschichte, ein ernster Hintergrund, ein großartiges Buch, das zu vielen Diskussionen anregen wird.

    Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, mich haben die Figuren überzeugt, beeindruckt, mich
    traurig sein und mitfiebern lassen, mich wütend gemacht und besänftigt, mich gewonnen und mich betroffen gemacht. Ein Wechselbad der Gefühle und ein guter Einblick in eine Welt, die mir bislang unbekannt war. Man kann es noch öfter lesen, immer wieder anders, mit neuen Einsichten und anderem Blick. Ich danke Katrin Burseg für diese Möglichkeit und vergebe 5 Lesesterne und eine große Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 04.10.2017

    Als Buch bewertet

    So kann leben sein, Hoffnung und Wahrheit
    Miriam lebt in Hamburg und ist dort Journalistin, bei der Annabel, einer sehr renommierten Frauenzeitschrift. Zur Zeit betreut sie das Projekt rund um die Preisverleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage, gestiftet von der Mäzenin Dorothea Sartorius, einer angesehenen Persönlichkeit der Hamburger Gesellschaft. Die Zusage für eines der sehr seltenen persönlichen Interviews mit dieser hat Miriam nach langem beharrlichen Nachfragen erhalten. Denn so will sie das Porträt, das die Annabel im Vorfeld der eigentlichen Verleihung herausbringen will, vervollständigen, und sie ist gut vorbereitet auf diese Begegnung, inklusive der Frage nach 'Marguerite', denn jeden Morgen findet die Journalistin einen Brief in ihrer Post mit nur einem Satz 'Fragen sie Dorothea nach Marguerite'. Nachdem Dorothea Sartorius selbst sich zwar nicht dazu äußert, Miriam aber auffordert, die Hintergründe zu recherchieren, macht sich diese auf den Weg. In einer Mischung aus Zufall und journalistischem Können, dabei immer noch ringend mit ihrer eigenen Seelenlage, aufgrund der tiefer Trauer um ihren Mann, erfährt Miriam das Ungeheuerliche, die Einbindung dieser großen Frau in den historischen Kontext des RAF-Terrors der 70-er Jahre.
    Ein Roman, der einen von der ersten Seite an einbezieht, in die faszinierende unglaubliche Geschichte der RAF-Vergangenheit einer doch so über alles erhabenen Frau und gleichzeitig in das Schicksal von Miriam und ihres kleinen Sohnes selbst, ihres großen Verlusts zwei Jahre zuvor, als ihr Mann, ein Kriegsreporter, auf einer seiner Reisen getötet wird und sie fassungslos zurücklässt. Der Roman lässt einen mitfühlen, mitleiden und miterleben, wie die eigentliche Geschichte Miriam hilft, sich wieder zurück ins Leben zu kämpfen, vielleicht sogar versehen mit der Hoffnung auf mehr, auf das Gefühl der Liebe für sie und auch ihren kleinen Sohn. Mich hat dieses Buch mitgenommen auf diese Reise. Und ich hoffe, viele weitere Leser bald auch.

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