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  • 4 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dreamer, 28.02.2020

    Eindringlich, aufwühlend und berührend

    Von der Leseprobe zu „Je tiefer das Wasser“ von Katya Apekina war ich unglaublich gefesselt und begeistert, auch wenn das Thema, um das es zu gehen schien (psychische Erkrankungen und die Auswirkungen auf die Familie) doch eher nach schwieriger Kost klang. Der Roman beginnt fesselnd und vielversprechend, die Geschichte wird abwechselnd aus diversen Perspektiven erzählt, mal in Prosa, mal in Briefform, mal in der Wiedergabe von Telefonaten. Im Mittelpunkt aber stehen Mae und Edie, zwei Schwestern, die nach einem Selbstmordversuch der Mutter bei ihrem entfremdeten Vater in New York City untergebracht werden.
    Die beiden Schwestern nehmen diese plötzliche Wiedervereinigung mit dem Vater sehr unterschiedlich auf. Edie zieht es zurück nach Hause, während für Mae eine Rückkehr in ihr altes Zuhause undenkbar ist. Die beiden Perspektiven zeigen bildlich, wie unterschiedlich die Schwestern mit den Auswirkungen der Depression ihrer Mutter umgehen. Edie kann die Rolle als Beschützer und Aufpasser ihrer Mutter nicht loslassen, während Mae sich endlich befreit fühlt vom drückenden Einfluss, den die Auswüchse der Krankheit auf sie selbst hatten. Dabei wird Marianne (die Mutter) selbst aus den Perspektiven der einzelnen Charaktere sehr unterschiedlich dargestellt. Mal als Opfer der Umstände, dann wieder als egoistische Persönlichkeit, die auf niemanden außer sich selbst fixiert ist. Gerade dadurch gewinnt der Roman für mich an Tiefe und stimmt nachdenklich. Denn natürlich, auf der einen Seite ist Marianne das Opfer ihrer Krankheit, aber sie ist eben nicht das einzige Opfer in dieser Geschichte. Da sind auch ihre beiden Töchter, die auf die eine oder andere Art Spuren davongetragen haben.
    Der Schreibstil der Autorin ist eindringlich und geht einem unter die Haut. Auch wenn man ab einem gewissen Punkt ahnt, in welche Richtung die Handlung eskalieren wird. Die Geschichte hat mich beim Lesen aufgewühlt und wird mich sicher auch noch eine Weile beschäftigen.
    Von mir erhält der „Je tiefer das Wasser“ vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dreamer, 28.02.2020 bei bewertet

    Eindringlich, aufwühlend und berührend

    Von der Leseprobe zu „Je tiefer das Wasser“ von Katya Apekina war ich unglaublich gefesselt und begeistert, auch wenn das Thema, um das es zu gehen schien (psychische Erkrankungen und die Auswirkungen auf die Familie) doch eher nach schwieriger Kost klang. Der Roman beginnt fesselnd und vielversprechend, die Geschichte wird abwechselnd aus diversen Perspektiven erzählt, mal in Prosa, mal in Briefform, mal in der Wiedergabe von Telefonaten. Im Mittelpunkt aber stehen Mae und Edie, zwei Schwestern, die nach einem Selbstmordversuch der Mutter bei ihrem entfremdeten Vater in New York City untergebracht werden.
    Die beiden Schwestern nehmen diese plötzliche Wiedervereinigung mit dem Vater sehr unterschiedlich auf. Edie zieht es zurück nach Hause, während für Mae eine Rückkehr in ihr altes Zuhause undenkbar ist. Die beiden Perspektiven zeigen bildlich, wie unterschiedlich die Schwestern mit den Auswirkungen der Depression ihrer Mutter umgehen. Edie kann die Rolle als Beschützer und Aufpasser ihrer Mutter nicht loslassen, während Mae sich endlich befreit fühlt vom drückenden Einfluss, den die Auswüchse der Krankheit auf sie selbst hatten. Dabei wird Marianne (die Mutter) selbst aus den Perspektiven der einzelnen Charaktere sehr unterschiedlich dargestellt. Mal als Opfer der Umstände, dann wieder als egoistische Persönlichkeit, die auf niemanden außer sich selbst fixiert ist. Gerade dadurch gewinnt der Roman für mich an Tiefe und stimmt nachdenklich. Denn natürlich, auf der einen Seite ist Marianne das Opfer ihrer Krankheit, aber sie ist eben nicht das einzige Opfer in dieser Geschichte. Da sind auch ihre beiden Töchter, die auf die eine oder andere Art Spuren davongetragen haben.
    Der Schreibstil der Autorin ist eindringlich und geht einem unter die Haut. Auch wenn man ab einem gewissen Punkt ahnt, in welche Richtung die Handlung eskalieren wird. Die Geschichte hat mich beim Lesen aufgewühlt und wird mich sicher auch noch eine Weile beschäftigen.
    Von mir erhält der „Je tiefer das Wasser“ vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glücksklee, 09.03.2020 bei bewertet

    Schmerzhafte Geschichte mit Sogwirkung
    Je tiefer das Wasser

    In ihrem Roman „Je tiefer das Wasser“ hat Katya Apekina ein erschütterndes Bild in Schriftform gegossen: Wir treffen auf einzelne Mitglieder einer zerbrochenen Familie, wie auch Personen aus deren Umfeld. Anschaulich wird dabei dargestellt, welche Folgen es für die beiden Mädchen Edie und Mae hat, alleine mit ihrer depressiven Mutter zusammen zu leben. Der Vater spielt bis zu einem erneuten Selbstmordversuch seiner Exfrau Marianne keine wirkliche Rolle im Leben seiner beiden Kinder. Doch als Marianne nach ihrem Selbstmordversuch in eine Nervenklinik eingewiesen wird, nimmt er seine Töchter zu sich und versucht, zu ihnen ein Verhältnis aufzubauen.
    Leider hat es den Anschein, dass kein einziges Familienmitglied unbeschadet ist. Edie leidet unter Schuldgefühlen und kann die Verantwortung für ihre Mutter nicht loslassen, um die sie sich in den vergangenen Jahren so aufopfernd gekümmert hat. Mae klammert sich an ihren Vater, der für sie den Ausweg aus den alptraumhaften Episoden mit ihrer Mutter darstellt. Allerdings führt sie krankhafte Fixierung auf ihren Vater quasi in den Kaninchenbau hinab. Der Vater der beiden Mädchen versucht zunächst, die beiden für sich zu gewinnen und scheint zumindest ein paar Schuldgefühle zu haben, die Mädchen in den letzten Jahren alleine gelassen zu haben. Aber dann gleitet auch er in eine krankhafte Fixierung Mae gegenüber ab, die dazu führt, dass Mae langsam den Bezug zur Realität verliert.
    Die Geschichte ist definitiv keine seichte Unterhaltungslektüre, sondern fordert die Leser, sich mit schmerzhaften und grauenhaften Momenten auseinanderzusetzen. „Je tiefer das Wasser“ ist eine Geschichte mit Sogwirkung, auch wenn es mir an manchen Stellen nicht leicht gefallen ist, weiter zu lesen. Ab und an brauchte ich eine Pause von den Ereignissen, die aufeinander folgen. Aber der Roman hat zum Nachdenken angeregt, präsentiert viele unterschiedliche Perspektiven und ist daher umso vielschichtiger.
    Ich vergebe vier von fünf Sternen und hoffe auf weitere Veröffentlichungen der Autorin.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glücksklee, 09.03.2020

    Schmerzhafte Geschichte mit Sogwirkung

    In ihrem Roman „Je tiefer das Wasser“ hat Katya Apekina ein erschütterndes Bild in Schriftform gegossen: Wir treffen auf einzelne Mitglieder einer zerbrochenen Familie, wie auch Personen aus deren Umfeld. Anschaulich wird dabei dargestellt, welche Folgen es für die beiden Mädchen Edie und Mae hat, alleine mit ihrer depressiven Mutter zusammen zu leben. Der Vater spielt bis zu einem erneuten Selbstmordversuch seiner Exfrau Marianne keine wirkliche Rolle im Leben seiner beiden Kinder. Doch als Marianne nach ihrem Selbstmordversuch in eine Nervenklinik eingewiesen wird, nimmt er seine Töchter zu sich und versucht, zu ihnen ein Verhältnis aufzubauen.
    Leider hat es den Anschein, dass kein einziges Familienmitglied unbeschadet ist. Edie leidet unter Schuldgefühlen und kann die Verantwortung für ihre Mutter nicht loslassen, um die sie sich in den vergangenen Jahren so aufopfernd gekümmert hat. Mae klammert sich an ihren Vater, der für sie den Ausweg aus den alptraumhaften Episoden mit ihrer Mutter darstellt. Allerdings führt sie krankhafte Fixierung auf ihren Vater quasi in den Kaninchenbau hinab. Der Vater der beiden Mädchen versucht zunächst, die beiden für sich zu gewinnen und scheint zumindest ein paar Schuldgefühle zu haben, die Mädchen in den letzten Jahren alleine gelassen zu haben. Aber dann gleitet auch er in eine krankhafte Fixierung Mae gegenüber ab, die dazu führt, dass Mae langsam den Bezug zur Realität verliert.
    Die Geschichte ist definitiv keine seichte Unterhaltungslektüre, sondern fordert die Leser, sich mit schmerzhaften und grauenhaften Momenten auseinanderzusetzen. „Je tiefer das Wasser“ ist eine Geschichte mit Sogwirkung, auch wenn es mir an manchen Stellen nicht leicht gefallen ist, weiter zu lesen. Ab und an brauchte ich eine Pause von den Ereignissen, die aufeinander folgen. Aber der Roman hat zum Nachdenken angeregt, präsentiert viele unterschiedliche Perspektiven und ist daher umso vielschichtiger.
    Ich vergebe vier von fünf Sternen und hoffe auf weitere Veröffentlichungen der Autorin.

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  • 5 Sterne

    M., 07.02.2020 bei bewertet

    Berührendes und phantastisch komponiertes Kaleidoskop einer Familie, in der die Grenzen verschwimmen

    Die Teenager Mae und Edith (14 + 16 Jahre) wohnen mit ihrer Mutter Marianne in Louisania. Nachdem diese einen Suizidversuch unternahm und von Edith gerettet wurde, werden sie vom Vater mit nach New York genommen. Die Mutter verbleibt in einem Psychiatrischen Krankenhaus.
    Zu ihrem Vater hatten die Schwestern seit seinem Weggang keinen Kontakt. Edith war damals 4 Jahre alt und kann sich noch an ihn erinnern. Geblieben ist aber vor allem eine riesige Verlassensangst.
    Während Mae sich nun freut, beim Vater zu sein und erleichtert über den Abstand zu ihrer sehr vereinnahmenden Mutter ist, weigert sich Edith, sich näher einzulassen. Stattdessen zieht es sie wieder nach Hause, aus Verantwortlichkeit zu ihrer Mutter zurück.

    Der Vater war und ist ein erfolgreicher Schriftsteller. Marianne, die auch schrieb, war damals seine Muse. Sie beide trennt ein großer Altersunterschied, als sie heirateten, war Marianne 17 und Dennis 32 Jahre alt. Marianne gab das Schreiben irgendwann auf. Zudem wurde sie depressiv, auch ein Stück wahnhaft und psychotisch.

    Schon auf den ersten Seiten nahm mich dieser Roman gefangen, fesselte mich und lockerte erst gegen Ende ein wenig seinen Griff.
    Die Sprache und die Komposition fand ich einfach phantastisch! Die Sprache ist zart und kraftvoll, klar und poetisch. Der Ton ist ruhig, tief und mitreissend. Der Roman ist multiperspektivisch aufgebaut, kapitelweise wechseln sich die verschiedenen Erzählperspektiven ab. Mae und Edith haben hier den Hauptanteil inne, es kommen aber auch viele Nebenfiguren zu Wort. Außerdem gibt es Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Arztprotokolle und Interviews. Auch die Erzählzeiten wechseln, so erfährt man in Rückblenden auch von der Beziehung zwischen Dennis und Marianne.

    Diese Multiperspektivität ermöglicht dem Leser sehr interessante Einsichten. Jede der Figuren hat eine eigene Sicht, eine eigene Wahrheit sowie eine eigene Wertung der Dinge. So sagt Mae auch einmal: "Manchmal denke ich, wir sind in verschiedenen Familien aufgewachsen". Seite um Seite legt sich, einem Puzzle gleich, der Gesamtblick auf diese Familie frei, was mich in Gänze sehr berührte und auch erschauern liess. "Wie kann man etwas nicht erkennen, was sich direkt vor einem abspielt?" Dieser Satz könnte symptomatisch für die Geschehnisse innerhalb dieser Familie stehen.

    Eine weitere große Stärke des Romans ist die Figurenzeichnung. Die Figuren sind tief, komplex und auch widersprüchlich angelegt, dabei sensibel und wertschätzend beschrieben. Sie wirken, ebenso wie die Dialoge, unheimlich echt und lebendig. Eine der Personen, die mir anfangs noch sehr sympathisch war, verlor nach und nach meine Sympathie. Diesen Prozess fand ich überaus gelungen. Die Dynamik zwischen den Familienmitgliedern wird ebenfalls sehr fein gezeichnet. Die Verwischung ihrer Grenzen, das immer deutlicher Werden des Missbrauchs hat die Autorin sehr gut dargestellt.

    Der Roman berührte mich sehr, manchmal kam mir sogar wirklich Gänsehaut. Gegen Ende wurde ich ziemlich traurig, da die psychische Grausamkeit größer und das Leid insbesondere von Mae, aber auch von Edith so deutlich spürbar wurde. Gleichzeitig erschien alles so schrecklich absurd. Das alles zog mich jedoch kaum runter, einfach weil der Roman insgesamt so phantastisch erzählt wurde. Dennoch ist das Beschriebene sehr eindrücklich und nachhallend.

    Ganz nebenbei, aber auch bemerkenswert, geht es um die Rassentrennungskonflikte der 60er/ 70er Jahre und um Kunst, insbesondere um das Schreiben und die bildene Kunst.

    Fazit: Ein berührender atemraubender Familienroman, der einen tiefen Einblick in eine missbräuchliche und von psychischer Krankheit betroffene Familie gibt. Er wird multiperspektivisch, einem Kaleidoskop ähnelnd, in einer wunderbaren Sprache erzählt.

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  • 5 Sterne

    Tara, 02.02.2020 bei bewertet

    Tiefgreifend & verstörend

    „Je tiefer das Wasser“ ist das beeindruckende Debüt der Autorin Katya Apekina.

    Die beiden Schwestern Edith – genannt Edie - und Mae sind bei ihrer psychisch kranken Mutter Marianne aufgewachsen und die Handlung beginnt damit, dass Marianne einen Selbstmordversuch unternommen hat und die beiden Schwestern zu ihrem bisher unbekannten Vater Dennis nach New York kommen. Marianne kommt wegen ihrer bipolaren Störung und Depression in eine Klinik. Während Mae versucht die neue Situation positiv aufnimmt und ihren Vater sogar beim Schreiben unterstützt, ist Edie irritiert, dass sich Dennis auf einmal um sie kümmert und möchte Marianne helfen und diese aus der Klinik holen.

    Der Schreibstil von Katya Apekina lässt sich angenehm lesen. Die Charaktere sind schwierig, ihre Gedanken nicht immer nachzuvollziehen aber dennoch authentisch und vielschichtig. Die Krankheit der Mutter ist für Edie und Mae - die in ihrem Umfeld aufgewachsen sind- nicht folgenlos geblieben. Es ist erschreckend, was das mit einem Menschen macht und wie schwierig es ist, diesem zu entkommen. Die Autorin versteht es hervorragend diesen Kreis, in dem die gesamte Familie und das Umfeld hineingeraten ist darzustellen, ohne jemanden Schuld zuzuweisen. Eine Unterscheidung, was krankheitsbedingt ist und was dem Charakter der Menschen zuzuschreiben ist, ist kaum möglich.

    Die Kapitel sind kurz und die Perspektive wechselt mit jedem Kapitel. Größtenteils wird aus der Sicht von Edie und Mae berichtet, aber auch andere Charaktere kommen zu Wort. Dadurch liest sich das Buch ausgesprochen abwechslungsreich und interessant.

    Das Ende ist recht offen und gerade dadurch bleibt das Gelesene im Gedächtnis und klingt dort lange nach.

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  • 5 Sterne

    Nele33, 10.04.2020 bei bewertet

    Bei dem Roman "Je tiefer das Wasser" handelt es sich um das Debut der Autorin Katya Apekina.

    Edie und Mae, zwei Schwestern, haben es mit ihrer Kernfamilie nicht gut getroffen. Sie wachsen bei ihrer Mutter, die eine bipolare Störung hat, in einem Dorf in Louisanna auf. Nachdem die Mutter wiederholt einen Selbstmordversuch begeht und in die Psychiatrie eingewiesen wird, werden die Schwestern nach New York zu ihrem Vater, einem berühmten Schriftsteller geschickt. Einen Vater, der ihnen gänzlich fremd ist, den sie nicht kennen und was ihr Leben völlig aus der Bahn wirft.

    Die Autorin lässt die Geschichte aus vielen, vielen Perspektiven erzählen, was mir den Einstieg nicht ganz so einfach machte. Der Schreibstil von Apekina ist genial und lässt trotz einiger Sachlichkeit die Emotionen auf den Leser einprasseln die Dichte der Atmosphäre die transportiert wird findet sich selten in einem Buch. Die Thematik ist nicht einfach und kann den Leser an die Grenze des erträglichen bringen. Schonungslos werden die verirrten Gefühle und Gedanken der Schwestern ans Licht gebracht und ließen bei mir so manches Mal den Atem stocken.
    Diese Schriftstellerin werde ich auf jeden Fall im Auge halten und freue mich auf die nächsten Werke.

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  • 5 Sterne

    Mariola P., 07.02.2020 bei bewertet

    Edie und Mae sind Schwestern , sie wohnen bei Ihrer Mutter bis die hat versucht sich umzubringen, dann müssen sie nach New York zu ihren weltberühmtem Schriftsteller, ihren unbekannten Vater. In diesen ganz neuen Umwelt mit die fremden Personen die beide Schwestern statt sich noch mehr zusammenbinden, sie entfernen sich , sie haben ganz verschiedene Meinungen auf die neue Situation. Edie will zurück , Mae will bleiben.....

    Katya Apekina hat wunderbares Buch geschrieben welche wühlt sich tief in unsere innere und bleibt noch länger drin.

    Die Personen hier sind alle "nicht normal", sie alle sind stark geprägt durch die andere Personen und die Erlebnisse, sie alle haben innere Wunden welche bluten ganze Zeit, sie alle können keine Ruhe finden, sie alle leben durch das Leben von die anderen.....man so viel Gedanken, und so viel psychischen Problemen auf so wenigen Seiten, meisterhaft geschrieben.

    Die Geschichte ist erzählt aus verschiedenen Perspektiven, dadurch steigert die Autorin die Unruhe und die psychische Belastung, aber dank den ist das Buch so unheimlich und so interessant.

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  • 4 Sterne

    Philo, 18.02.2020 bei bewertet

    Eine Familiengeschichte, die mich nicht unberührt läßt und bei der ich mich mit jedem einzelnen Familienmitglied auseinandergesetzt habe. Der Vater Dennis verläßt seine Frau Marianne wegen unüberwindlicher Differenzen und die beiden Töchter Mae und Edith, genannt Edie, als diese 2 und 4 Jahre alt sind. Für die Mädchen sind die Jahre allein mit der Mutter schwer zu ertragen. Die Mutter ist labil und depressiv und landet nach einem Selbstmordversuch, bei dem sie von Edie gefunden wird, in einer Psychiatrischen Klinik. Die Kinder, inzwischen 14 und 16 Jahre alt, werden vom Vater nach New York geholt, was neue Probleme mit sich bringt, da sie den Vater kaum kennen.

    Mae tut alles, um dem Vater zu gefallen, indem sie in die Rolle ihrer Mutter schlüpft und damit dem Vater gefährlich nahe kommt. Schlimm ist, daß er sich darauf einläßt. Edie hingegen hält sich vom Vater fern. Sie möchte wieder nach Hause nach Louisianna. Sie fühlt sich schuldig, die Mutter allein gelassen zu haben und möchte sich um sie kümmern.

    Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, in denen abwechselnd alle Protagonisten zu Worte kommen, an denen Mae und Edie den größten Anteil haben. Aber auch Dennis, der Vater, ein bekannter Schriftsteller, der durch seine Bücher aber auch seine Freunde verloren hat, da er sie in einer für sie verletzenden Weise dargestellt hat. Rose, seine Schwester, die nach einem schrecklichen Vorfall die Mädchen zu sich holt, Charlie, ein Freund von Edie, mit dem sie zurück zur Mutter fährt, um sie aus der Klinik zu befreien und Amanda, die bei Dennis einzieht, um zu verhindern, daß Mae dem Vater zu nahe kommt.

    Dadurch, daß alle zu Wort kommen und ihre eigene Sicht auf die Familienverhältnisse darstellen können, ist man als Leser immer mittendrin im Geschehen. Man kann sich in die Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten hineindenken. Zum Verständnis des Entstehens der Konflikte in der Familie gibt es auch immer wieder Rückblicke, so daß man Dennis und Marianne von Beginn ihres Kennenlernens an bis zu ihrer Trennung begleiten kann.

    Die Autorin charakterisiert ihre Figuren sehr genau und obwohl alle geprägt sind von ihrer Familiengeschichte, habe ich für jeden Verständnis aufbringen können. Sie alle sind geprägt von ihrem Umfeld und bevor sich neue Wege für die Zukunft auftun, müssen etliche Schwierigkeiten überwunden werden. Das überraschende Ende läßt mich sehr nachdenklich zurück.

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  • 4 Sterne

    Schmökerwürmchen, 12.02.2020 bei bewertet

    Die beiden Schwestern Edith und Mae wachsen bei ihrer alleinerziehenden Mutter Marianne in Louisiana auf. Doch Marianne ist aufgrund ihrer psychischen Erkrankung nicht gerade die fürsorgliche Mutter, die man sich wünschen würde. Nach einem Selbstmordversuch wird Marianne in einer Klinik aufgenommen und die Mädchen müssen im Alter von 14 und 16 Jahren nach New York zu ihrem Vater Dennis Lomack umziehen, den sie seit 12 Jahren nicht mehr gesehen haben und sich so gut wie gar nicht an ihn erinnern können. Dennis hat sich inzwischen zu einem etablierten Schriftsteller entwickelt, der auch nicht gerade frei von psychischen Störungen lebt. Dieses neue Leben nehmen beide Schwestern sehr unterschiedlich auf. Während Mae sich schnell einlebt und einfach nur froh ist, sich aus den erdrückenden Fängen der Mutter befreien zu können, fühlt sich Edith hilflos und möchte am liebsten sofort zurück, zu ihrem Freund und für ihre Mutter da sein. Dafür setzt sie sämtliche Hebel in Bewegung.

    Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich von dem Ganzen halten soll. Definitiv hat mich die Geschichte auf Anhieb gefesselt. Der Stil ließ sich angenehm lesen und die Ahnung, dass sich die Protagonisten auf eine Katastrophe zu bewegen, brachte für mich die entsprechende Sogwirkung mit sich.
    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und auf verschiedenen Zeitebenen, wobei die einzelnen Kapitel recht kurz gehalten wurden. Auch Nebenfiguren schilderten ihre Sicht der Dinge, so dass sich die Ereignisse wie ein Puzzle zusammenfügten, das für mich aber gelegentlich nicht so richtig passen wollte. Vor allem zum Ende hin konnte ich mit einigen Passagen überhaupt nichts anfangen. Als Leser erfährt man auch nicht die Grundlagen, welche zu den psychischen Störungen geführt haben, obwohl die Autorin auch Blicke in die Vergangenheit wirft. Dabei werden das Kennenlernen und die ungesunde Beziehung, die obsessive Hörigkeit von Marianne und Dennis ausführlich thematisiert. Man erfährt jeweils die Emotionen, die Gedanken der erzählenden Person, so bekommt man als LeserIn eine Art Sozialstudie der gestörten Protagonisten, jedoch keine Hintergründe, wieso, weshalb, warum. Und genau darauf hatte ich irgendwann gehofft. Auch mit dem Ende konnte ich leider nicht so viel anfangen. Und dennoch hat mich Katya Apekinas Debütroman auf eine besondere Art gefesselt und die Figuren haben mich so schnell nicht losgelassen.

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  • 4 Sterne

    Anne M., 22.02.2020 bei bewertet

    Die zerstörerische Kraft familiärer Beziehungen
    Im Debütroman “Je tiefer das Wasser“ von Katya Apekina, einer amerikanischen Autorin mit russischen Wurzeln, geht es einmal mehr um eine nicht funktionierende Familie. Edie, 16 und Mae, 14 sind bei der Mutter Marianne in einem Vorort von New Orleans aufgewachsen, nachdem der Vater, der berühmte Schriftsteller Dennis Lomack, die Familie 12 Jahre zuvor verlassen hatte. Nach dem Selbstmordversuch der Mutter holt der Vater seine Töchter zu sich nach New York. Edie, die sich immer um die psychisch kranke Mutter gekümmert hat, hasst den Vater und nutzt die erste Gelegenheit, um mit Hilfe eines jungen Nachbarn ihres Vaters nach Louisiana zurückzukehren. Sie will in der Nähe der Mutter sein, sie aus der Psychiatrie befreien. Mae dagegen sucht die Aufmerksamkeit und Liebe ihres Vaters und wird zu seiner besessenen Muse, als dieser wegen seiner Schreibblockade kurz vor dem Abgabetermin eines Manuskripts nichts vorzuweisen hat. In einer Reihe von Inszenierungen spielt sie die Rolle ihrer Mutter, der sie wie aus dem Gesicht geschnitten ist und treibt dieses Spiel bis an den Rand des Inzests. Alles steuert unaufhaltsam auf eine Katastrophe zu. Wird die enge Beziehung der sehr unterschiedlichen Schwestern all den Belastungen standhalten?
    Erzählt wird in unzähligen kurzen Kapiteln aus ständig wechselnder Perspektive - meist aus der Sicht der Schwestern, aber es kommen auch eine Reihe anderer Figuren zu Wort, wie z.B. Dennis´ Schwester Rose, sein Freund Fred aus seiner Zeit als Aktivist in der Bürgerrechtsbewegung, die Studentin Amanda, die ihn bewundert und liebt. Briefe, Arztberichte und die Besprechung eines Romans von Dennis Lomack ergänzen den Blick auf diese Familie. Im Mittelpunkt steht das Jahr des Selbstmordversuchs – 1997 -, aber die Erzählung geht zurück bis 1968 und berichtet am Ende über die Situation der Schwestern im Jahr 2012.
    Der Roman beeindruckt durch die Schilderung von kaputten, kranken Beziehungen zwischen den Mitgliedern einer Familie, wobei nicht nur die Krankheit der Mutter die Töchter fast zerstört, sondern auch die Art und Weise, wie der Vater beim Schreiben seiner Romane alle Menschen um sich herum förmlich aussaugt und Privates öffentlich macht. Es ist eine sprachlich sehr gelungene, wenn auch teilweise fast unerträglich düstere Geschichte.

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  • 4 Sterne

    S.I., 14.03.2020 bei bewertet

    Ein schwieriges Thema... bleibt auch mit diesem Text komplex!

    1997: die Schwestern Edith, genannt Edie, 16 Jahre alt, und Mae, 14, kommen nach einem Selbstmordversuch der psychisch labilen Mutter zu ihrem Vater Dennis, welcher die Familie vor 12 Jahren verlassen hat und dadurch für die Mädchen praktisch ein Fremder ist. Mae, die von ihrer Mutter als Erweiterung ihrer selbst gesehen wurde (S.16), fühlt sich in New York wohl; Edie dagegen, der die manischen Züge ihrer Mutter erspart blieben, sperrt sich gegen die neue Situation und will möglichst schnell zurück. Das Verhältnis der Mädchen zueinander; zu ihren Eltern und weiteren Personen wird aus wechselnden Perspektiven beschrieben und mit Dokumenten wie Briefen oder Notizen ergänzt - doch nicht nur die Perspektiven wechseln; auch die Zeiten zwischen 1969, 1985, 1997 und 2012... dadurch wird die Situation zum einen aus vielen Blickwinkeln beleuchtet, auf der anderen Seite sind so viele Sprünge ja nicht jedermanns Sache...
    Wer oder was war Schuld am Scheitern der Ehe, die Marianne mit 17 Jahren und Dennis mit 32 einging? Wer hat Recht mit seiner/ihrer Wahrnehmung der Dinge? Welche Familienmitglieder haben welche Störungen davongetragen oder entwickeln sie dadurch?! Zum letzteren sei gesagt, ohne zu viel zu verraten: irgendwie sind alle gestört... manche weniger, andere mehr!
    Das Debut von Katya Apekina hält für den Leser also einige Herausforderungen - Perspektiv- und Zeitwechsel sowie ungewöhnliche Charaktere- bereit, die wahrscheinlich nicht jeden ansprechen. Ebenso sollte man kein „rundes“, abgeschlossenes oder gar glückliches Ende erwarten - dazu tragen die Personen wohl zu viele Lasten mit sich... stattdessen schätze ich einmal mehr meine Familie und brauche wohl noch zwei, drei Tage, um die hier gezeichneten düsteren Schicksale abzuschütteln... auch wenn dieses Buch für mich nicht zu einem Highlight des noch jungen Jahres zählt: ich bin mir sicher, dass es für diese vielschichtige Erzählung einer dysfunktionalen Familie die richtige Leserschaft gibt, die dieses Werk zu würdigen weiß!

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  • 4 Sterne

    Leserattenmama, 14.03.2020

    Ein schwieriges Thema... bleibt auch mit diesem Text komplex!

    1997: die Schwestern Edith, genannt Edie, 16 Jahre alt, und Mae, 14, kommen nach einem Selbstmordversuch der psychisch labilen Mutter zu ihrem Vater Dennis, welcher die Familie vor 12 Jahren verlassen hat und dadurch für die Mädchen praktisch ein Fremder ist. Mae, die von ihrer Mutter als Erweiterung ihrer selbst gesehen wurde (S.16), fühlt sich in New York wohl; Edie dagegen, der die manischen Züge ihrer Mutter erspart blieben, sperrt sich gegen die neue Situation und will möglichst schnell zurück. Das Verhältnis der Mädchen zueinander; zu ihren Eltern und weiteren Personen wird aus wechselnden Perspektiven beschrieben und mit Dokumenten wie Briefen oder Notizen ergänzt - doch nicht nur die Perspektiven wechseln; auch die Zeiten zwischen 1969, 1985, 1997 und 2012... dadurch wird die Situation zum einen aus vielen Blickwinkeln beleuchtet, auf der anderen Seite sind so viele Sprünge ja nicht jedermanns Sache...
    Wer oder was war Schuld am Scheitern der Ehe, die Marianne mit 17 Jahren und Dennis mit 32 einging? Wer hat Recht mit seiner/ihrer Wahrnehmung der Dinge? Welche Familienmitglieder haben welche Störungen davongetragen oder entwickeln sie dadurch?! Zum letzteren sei gesagt, ohne zu viel zu verraten: irgendwie sind alle gestört... manche weniger, andere mehr!
    Das Debut von Katya Apekina hält für den Leser also einige Herausforderungen - Perspektiv- und Zeitwechsel sowie ungewöhnliche Charaktere- bereit, die wahrscheinlich nicht jeden ansprechen. Ebenso sollte man kein „rundes“, abgeschlossenes oder gar glückliches Ende erwarten - dazu tragen die Personen wohl zu viele Lasten mit sich... stattdessen schätze ich einmal mehr meine Familie und brauche wohl noch zwei, drei Tage, um die hier gezeichneten düsteren Schicksale abzuschütteln... auch wenn dieses Buch für mich nicht zu einem Highlight des noch jungen Jahres zählt: ich bin mir sicher, dass es für diese vielschichtige Erzählung einer dysfunktionalen Familie die richtige Leserschaft gibt, die dieses Werk zu würdigen weiß!

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  • 4 Sterne

    Isabelle B., 28.04.2020

    aktualisiert am 28.04.2020

    "Je tiefer das Wasser" von Katya Apekina, ist ein verstörend und zugleich ergreifender Roman über Abgründe, Gefühle und das Schicksal zweier Schwestern.

    Nach dem Selbstmordversuch ihrer Mutter kommen die beiden Schwestern Edie und Mae zu ihrem Vater nach Louisiana in New York. Weggeschafft aus ihrem Heimatkaff aus der Obhut einer labilen Fantastin zum weltberühmten Schriftsteller, der seine Familie vor Jahren verliess. Für Edie bedeutet die neue Umgebung ein unverzeihlicher Verrat, hingegen für Mae ist es ein Befreiungsschlag und die langersehnte Möglichkeit nach der Freiheit. Schon kurze Zeit später kommt es zum Bruch. Edie verlässt die Familie und unternimmt einen verzweifelten Rettungsversuch, während sich Mae auf die Zuneigung des Vaters einlässt und seine Bitte ihm beim Schreiben seines neuen Romans über ihre Mutter nachkommt. Alle sind sie getrieben von einer Obsession: Verstehen, was zwischen ihnen, was tief in ihnen vor sich geht.

    Katja Apkins entführt in ihrem Roman in eine verstörend und zugleich ergreifende Familiengeschichte über das Schicksal zweier Schwestern. Man muss jedoch dazusagen, es ist von der Thematik, den Abgründen und der teils bedrückenden Atmosphäre kein leichter Roman. Und doch haben die kurzen und intensiven Perspektivenwechsel etwas fesselnd und anziehendes. Die Charaktere sind ganz gut beschrieben, wobei vieles unausgesprochen um zum Ende hin aufgelöst wird. Der Handlungsverlauf, die Intensität und die tiefen Abgründe der Menschen die sich beim lesen auftun waren für mich fesselnd und erschreckend zugleich. Schwestern die im Grunde gleich und doch so verschieden auf die neue Situation reagieren und Kräfte, die in einer Familie wirken..

    Der Schreibstil liest sich fliessend und leicht. Die Kapitel sind kurz und wirken durch die ständigen Perspektivenwechsel teils wirr aber auch sehr intensiv.

    Es ist ein Roman auf den man sich einlassen muss, den ich auch nicht am Stück sondern immer wieder mit kurzen Unterbrechungen gelesen habe. Und doch war es für mich ein sehr intensives Leseerlebnis.

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  • 4 Sterne

    Klaraelisa, 13.04.2020

    Solche Eltern braucht niemand
    Katya Apekinas Erstlingsroman “Je tiefer das Wasser“ ist eine Familiengeschichte der etwas anderen Art. Im Mittelpunkt stehen die Schwestern Edie, 16 und Mae, 14, die bei der Mutter Marianne in Louisiana aufgewachsen sind, nachdem der Vater, der Schriftsteller Dennis Lomack, die Familie vor vielen Jahren verlassen hat. Im Jahr 1997 unternimmt die Mutter mit ihrer langen Geschichte psychischer Störungen einen Selbstmordversuch und wird in die Psychiatrie eingewiesen. Vater Dennis holt die Töchter zu sich nach New York. Die Situation ist für alle Beteiligten schwierig, und die Schwestern gehen sehr unterschiedlich damit um. Während Edie den Vater hasst und zur Mutter zurück will, sieht Mae eine Möglichkeit, sich endlich aus dem Klammergriff der kranken Mutter zu befreien und ein Leben in Freiheit zu führen. Sie entwickelt in der Folge eine obsessive Liebe zu ihrem Vater, dessen Muse sie wird, um den Schreibprozess für sein nächstes Buch zu unterstützen. Da kommt es zu ziemlich kranken Psychospielchen mit einer Vierzehnjährigen. Dennis Lomack hat schon immer das Leben aller Menschen, die ihm nahestehen, egoistisch und rücksichtslos in seinen Büchern ausgeschlachtet und zwar so offensichtlich, dass sich die Betroffenen in seinen Geschichten wiederfanden. Peinlich wird das natürlich, wenn alle Welt Marianne in expliziten Sexszenen wiedererkennt. Da fragt sich der Leser, inwieweit Dennis zum desolaten Zustand seiner labilen Frau beigetragen hat. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass er seine Familie zerstört und seinen Freunden großen Schaden zugefügt hat.
    Erzählt wird die Geschichte der ungesunden familiären Beziehungen in zahlreichen kurzen Kapiteln mit ständig wechselnder Perspektive, wobei die Erzählung bis ins Jahr 1968 zurückgeht, als Dennis mit seinen Freunden als Freedom Fighter in der Bürgerrechtsbewegung aktiv war, und auch die Situation im Jahr 2012 erfasst. Der Roman ist thematisch interessant, sprachlich vorzüglich, aber insgesamt erschreckend düster.

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  • 4 Sterne

    liesmal, 17.02.2020

    Wie durch einen Nebel
    Zwei halbwüchsige Mädchen, eine alleinerziehende labile Mutter, die versucht sich umzubringen und in einer psychiatrischen Klinik landet. Dazu der Vater der Mädchen, ein berühmter Schriftsteller, der die Familie verlassen hat, als die Kinder noch sehr klein waren, und der jetzt seine Töchter aus Louisiana zu sich nach New York holt. Was sind das für Mädchen? Wie verarbeiten sie das Geschehene? Wie begegnet der Vater der neuen, ungewohnten Situation? Das sind nur drei von ganz vielen Fragen, die sich mir stellen.
    Ich muss gestehen, dass ich am Ende immer noch unbeantwortete Fragen habe, aber die Autorin Katya Apekina hat mich mit ihrem Buch „Je tiefer das Wasser“ aus dem Suhrkamp Verlag von Beginn an mitgerissen in das „wilde Wasser“, von dem die Familie umgeben ist. Dazu trägt nicht zuletzt der etwas ungewöhnliche, aber außerordentlich packende Schreibstil bei. Die Geschichte wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, erzählt wird in der Ich-Form in kurzen Kapiteln. Allerdings ist es nicht eine bestimmte Person, die erzählt, sondern die Erzählenden, deren Namen über dem jeweiligen Kapitel stehen, wechseln. Da sind zum einen die beiden Schwestern Mae und Edith, die abwechselnd aus ihrem Leben berichten, über Vater und Mutter, aber auch viel über ihre eigene Gefühlswelt, in der keine klaren Grenzen erkennbar sind. Zum anderen sind es die Menschen, die eine Verbindung zur Familie haben, sei es in der Gegenwart oder in der Vergangenheit, die ihre Ansichten mitteilen. Auch der Vater und die Mutter kommen zu Wort. So wird aus vielen einzelnen Bausteinen eine Geschichte. Allerdings ist es keine fertige Geschichte, sondern es liegen irgendwo noch Bausteine, die eingefügt werden wollen, und alles wirkt zum Teil undurchsichtig und verschwommen. So würde ich es beschreiben.
    Auf jeden Fall hat mich das Ende sehr überrascht und ich hätte nichts dagegen, mehr aus dem Leben dieser ungewöhnlichen, besonderen Menschen zu erfahren.

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  • 4 Sterne

    Alexa M., 09.02.2020

    Zwei Töchter, die nach dem Selbstmordversuch ihrer Mutter zu ihrem Vater kommen, der sie seit Jahren nicht gesehen hat und Schriftsteller ist. Für die eine, das Beste was ihnen passieren konnte – für die andere beinahe ein Alptraum. Die Autorin beschreibt die Macht von Obsession in ihren verschiedensten Formen und das in meinen Augen überaus gekonnt.
    Man wird regelrecht in die Geschichte geworfen - ins kalte Wasser. Der Erzählstil ist kurz und prägnant gehalten und was durch den knappen, fast schon aneinander gereihten Schreibstil noch verstärkt wird. Die Autorin wählt manchmal kurze Sätze um bestimmte Gefühle und Gedanken noch einmal zu unterstreichen. Zudem spielt sie in manchen Kapiteln mit der Groß- und Kleinschreibung was den Charakter der darin erzählenden Person noch einmal verdeutlicht. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es zur Geschichte und zum Gesamtkonzept des Buches passt. Die Perspektiven wechseln relativ schnell und nicht immer ist man sich direkt sicher um wen es sich jetzt handelt. Jedoch löst sich das ganze häufig sehr schnell wieder auf, so dass es in meinen Augen zu wenig Verwirrung kommt. Die beiden Hauptcharaktere Mae und Edie könnten als Schwestern unterschiedlicher nicht sein. Und beide werden von unterschiedlichen Mächten, Wünschen und Sehnsüchten zu ihrem Handeln getrieben. Und so war es interessant zu beobachten wie unterschiedlich sich deren Wege nach der Tat ihrer Mutter entwickeln. Zugegebenermaßen ich habe tatsächlich ein wenig gebraucht um mit der Idee hinter der Geschichte warm zu werden, doch von Seite zu Seite hat es mich mehr überzeugt.
    Es ist ein Buch auf das man sich einlassen muss. Tut man es hat, man eine Geschichte die, die tiefsten menschlichen Abgründe auftut und zeigt wie viel von unserem Inneren unser äußeres Handeln antreibt. In meinen Augen eine sehr spezielle und doch spannende Erzählung, die man wie gesagt mögen muss. Ansonsten wirklich gelungen.

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  • 4 Sterne

    XYZ, 08.02.2020

    tiefgründige Familiengeschichte

    Die Schwestern Edie und Mae müssen mit dem Selbstmordversuch der Mutter fertig werden. Dadurch ändert sich ihr Leben drastisch - sie müssen zu ihrem bis dato für sie unbekannten Vater nach New York ziehen. Alle müssen mit dieser neuen und ungewohnten Situation auf die eigene Art fertig werden: für Edie bedeutet die neue Umgebung einen unverzeihlichen Verrat, für Mae die langersehnte Möglichkeit der Befreiung. Schnell kommt es zum Bruch. Der Vater will die verlorene Zeit mit den Töchtern kompensieren.

    Das Buch ist aufgebaut wie ein Mosaik - man erhält immer bestimmte Teile der Geschichte - teilweise auch in Rückblenden (zB vom Leben mit der psychisch kranken Mutter). Nach und nach baut sich somit ein gesamtes Bild für den Leser auf. Diese Aufbereitung der Geschichte weckt schnell die Neugierde.

    Das Buch ist so geschrieben, dass man einen guten Einblick in die Emotionen der Figuren erhält (die nicht immer ganz angenehm sind) - dadurch ist man richtig in Mitten der Geschichte.

    Die Kapiteln sind eher kurz gehalten - aber man fliegt sehr schnell durch das Buch, da der Schreibstil sehr gut zu lesen ist und die Geschichte sehr interessant aufgebaut ist.

    Das einzige was mir nicht gefallen hat: das offene Ende. Ich bevorzuge einen eindeutigen Abschluss in den Geschichten, die ich lese.

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  • 4 Sterne

    litqueen, 12.02.2020

    Der Roman ist sehr tiefgründig, ohne belehrend zu sein. Die beiden Schwestern müssen auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Suizidversuch der Mutter klar kommen. Beide Mädchen haben das Aufwachsen bei der Mutter anders empfunden. Während Edie ein beinahe normales Teenieleben führte, wurde Mae von ihrer Mutter in deren Dunkelheit gezogen.
    Zu dem Vater, den sie kaum kennen, haben sie unterschiedliche Gefühle.
    Gerade diese unterschiedliche Wahrnehmung und Empfindungen der Schwestern sind authentisch geschildert.
    Mitunter fand ich, kamen zu viele verschiedenen Perspektiven vor, die aus dem Leben der Familie berichteten. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt. Maes Entwicklung, war verstörend, aber gut nachvollziehbar beschrieben. Für viele das Abbild ihrer Mutter, konnte sie sich gar nicht selbst entfalten. Ich empfand Wut auf die Mutter, die ihre Kinder in meinen Augen misshandelt halt - wenn auch nicht körperlich, dafür aber emotional. Und Wut auf den Vater, der so ziemlich alles falsch macht, was er hätte falsch machen können.
    Der Zeitsprung am Ende war mir zu heftig, dazwischen hat mir etwas gefehlt. Ein intensiver Roman, der mich noch lange nachdenklich stimmte. Authentische Figuren und ein schöner Schreibstil. Ich habe es sehr schnell durchgelesen, absolute Leseempfehlung von mir.

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  • 4 Sterne

    Calendula13, 28.02.2020

    Der Roman von Katya Apekina „ Je tiefer das Wasser“ ist ein berührender, melancholischer Roman.
    Es wird die Geschichte der Geschwister Mae und Edie erzählt, die nach dem Selbstmordversuch der psychisch instabilen Mutter Marianne zum Vater nach New York müssen. Der Vater, Dennis, ein berühmter Schriftsteller, hat die Familie vor Jahren verlassen und sich seit dem auch nicht um seine Töchter gekümmert. Der 16 jährigen Edie fällt es sehr schwer, sich einzugewöhnen, sie will nur zurück, um sich wieder um ihre Mutter kümmern zu können.
    Mae dagegen entdeckt ihr freies Leben und will ihrem Vater gefallen und seine Gegenwart genießen. Dabei verschieben sich langsam die Grenzen zwischen ihr und der Nachahmung zu ihrer Mutter.
    Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und so bleibt es dem Leser überlassen, sich sein Urteil über das Handeln und Denken der beteiligten Personen zu bilden. Das hat mir sehr gut gefallen und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Es ist ein Buch ohne Happy End, aber bekommt von mir eine klare Leseempfehlung.

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