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Mich hatte "Kajzer" sehr interessiert, da der Autor, Menachem Kaiser, nach einer Polennreise dazu inspiriert wird, die Familiengeschichte zu recherchieren und auf den Spuren seines Großvaters zu wandeln.
Das Cover ist andersartig und dadurch sehr reizvoll, noch dazu für ein Sachbuch.
Mitzuverfolgen, wie Kaisers Großvater enteignet wurde sowie das Bemühen um eine Eigentumsrückführung an die Familie war schon sehr interessant, denn die Judenverfolgung und das Naziregime wurden hier nicht nur unter rein politischen Aspekten betrachtet, sondern auch juristisch beleuchtet.
Allerdings schweifte der Autor weit ab, es folgten Exkurse in ein von den Nazis erschaffenen Höhlensystem etc.
Der Schreibstil ist definitiv nicht leicht zu lesen und der Anklang von Emotionalität, der in der Leseprobe vorhanden war, sowie der feine Humor blitzten leider nur noch vereinzelt durch.
Ich hatte von dem Buch etwas Anderes erwartet - für Menschen, die sehr an Geschichte interessiert sind, sicherlich reizvoll, für Interessierte an persönlichen Schicksalen der Nachkriegszeit in meinen Augen leider eher nicht empfehlenswert.
Eher zufällig beginnt der Autor im Rahmen eines Polenaufenthalts eine Reise in seine Familiengeschichte.
So wie ihm dürfte es vielen Mitgliedern der Nachkriegsgenerationen gehen: Vom Leben ihrer Großeltern wissen sie wenig bis gar nichts und auch die Orte dieses Lebens sind ihnen fremd. Der Autor beschließt, das Haus seiner Vorfahren zurückzufordern und verstrickt sich dabei in die Mühlen der polnischen Bürokratie. Gleichzeitig lernt er aber eine ganze Reihe höchst interessanter Menschen kennen.
Insgesamt eine faszinierende Story, die Geschichte, insbesondere auch jüdische Geschichte vor den Augen der Leser lebendig werden lässt. Leider ist das Ganze nicht immer leicht zu lesen, die Sprache ist recht anspruchsvoll und der Plot zerfasert teilweise in viele Nebenstränge und unterschiedliche Zeitebenen.
Trotz dieser Schwächen aber eine sehr lohnende Lektüre!
Der Autor begibt sich auf die Suche seines Großvaters, der die NZ Zeit überlebt hat, aber enteignet wurde. So versucht der Enkel, mehr über diese Enteignung und die Geschichte seines Großvaters zu erfahren. Von der Geschichte her interessant, aber schwer zu lesen, da kompliziert geschrieben und viele unbekannte jiddische Begriffe vorkommen, die leider nicht genauer erklärt werden. Ein Glossar mit Erklärungen wäre hilfreich gewesen. Insgesamt ist es eine berührende Geschichte, auch wenn der Schreibstil nicht besonders schön ist. Wen es aber nicht stört dass es etwas anstrengend zu lesen ist, der wird dieses Buch sicher gerne lesen und mitfühlen mit der schrecklichen Geschichte der Vorfahren des Autors
Der jüdische Autor wurde 1985 in Toronto geboren. Das ist sowohl räumlich als auch zeitlich sehr weit weg vom Unheil, das an den Juden Europas im Zweiten Weltkrieg verübt wurde. Das weit verbreitete Schweigen hat die emigrierten Familien oft abgetrennt von dieser Vergangenheit. Dennoch kommt der Autor mit ihr in Kontakt, als er vom vergeblichen Bemühen seines bereits vor seiner Geburt verstorbenen Großvaters erfährt, eine Entschädigung für das enteignete Wohnhaus der Familie im ehemaligen Schlesien zu erhalten. Er erforscht die Hintergründe, erkundet die jetzige Lage dort und bemüht sich um die Rückübertragung des Gebäudes. Während sich der juristische Prozess in Polen über mehrere Jahre hinzieht, sieht sich Menachem Kaiser im Lande um. Er findet neue Spuren seiner Familie. Auch trifft er auf viele interessante Menschen, die mit den Erinnerungen und Überlieferungen an den 2. Weltkrieg sehr unterschiedlich umgehen. Er nennt diese Sichtweisen Narrative. Menachem wägt diese Narrative gegeneinander ab, lässt sie alle gelten, ohne sich unbedingt eines davon zu eigen zu machen. Er zeigt, dass es keine absolute Wahrheit gibt und dass es zuweilen sogar richtig sein kann, falsche Dinge zu glauben. „Was machen wir mit dem Unwissbaren? Was können wir tun, außer es anzunehmen?“
Mich hat der Verlauf dieser Geschichte sehr beeindruckt. Es hat mir sehr gefallen, wie Menachem Kaiser die Dinge von allen möglichen Seiten betrachtet. Es werden auch jede Menge Fragen aufgeworfen. Dieser besondere Blickwinkel auf den Zweiten Weltkrieg führt zur Annahme der Gegenwart, wo sich die Dinge weiterentwickelt haben und sich ein neuer Kontext gebildet hat.
„Kaiser“ ist eine sehr spannende Lektüre. Es ist mein persönliches Buch des Jahres.
Bewertungen zu Kajzer
Bestellnummer: 147600878
4 von 5 Sternen
5 Sterne 6Schreiben Sie einen Kommentar zu "Kajzer".
Kommentar verfassenduenefi, 17.10.2023
Auf Großvaters Spuren...!
Mich hatte "Kajzer" sehr interessiert, da der Autor, Menachem Kaiser, nach einer Polennreise dazu inspiriert wird, die Familiengeschichte zu recherchieren und auf den Spuren seines Großvaters zu wandeln.
Das Cover ist andersartig und dadurch sehr reizvoll, noch dazu für ein Sachbuch.
Mitzuverfolgen, wie Kaisers Großvater enteignet wurde sowie das Bemühen um eine Eigentumsrückführung an die Familie war schon sehr interessant, denn die Judenverfolgung und das Naziregime wurden hier nicht nur unter rein politischen Aspekten betrachtet, sondern auch juristisch beleuchtet.
Allerdings schweifte der Autor weit ab, es folgten Exkurse in ein von den Nazis erschaffenen Höhlensystem etc.
Der Schreibstil ist definitiv nicht leicht zu lesen und der Anklang von Emotionalität, der in der Leseprobe vorhanden war, sowie der feine Humor blitzten leider nur noch vereinzelt durch.
Ich hatte von dem Buch etwas Anderes erwartet - für Menschen, die sehr an Geschichte interessiert sind, sicherlich reizvoll, für Interessierte an persönlichen Schicksalen der Nachkriegszeit in meinen Augen leider eher nicht empfehlenswert.
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ja neinThomas S., 26.09.2023
Zu den Wurzeln
Eher zufällig beginnt der Autor im Rahmen eines Polenaufenthalts eine Reise in seine Familiengeschichte.
So wie ihm dürfte es vielen Mitgliedern der Nachkriegsgenerationen gehen: Vom Leben ihrer Großeltern wissen sie wenig bis gar nichts und auch die Orte dieses Lebens sind ihnen fremd. Der Autor beschließt, das Haus seiner Vorfahren zurückzufordern und verstrickt sich dabei in die Mühlen der polnischen Bürokratie. Gleichzeitig lernt er aber eine ganze Reihe höchst interessanter Menschen kennen.
Insgesamt eine faszinierende Story, die Geschichte, insbesondere auch jüdische Geschichte vor den Augen der Leser lebendig werden lässt. Leider ist das Ganze nicht immer leicht zu lesen, die Sprache ist recht anspruchsvoll und der Plot zerfasert teilweise in viele Nebenstränge und unterschiedliche Zeitebenen.
Trotz dieser Schwächen aber eine sehr lohnende Lektüre!
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ja neinNicole, 14.09.2023
Der Autor begibt sich auf die Suche seines Großvaters, der die NZ Zeit überlebt hat, aber enteignet wurde. So versucht der Enkel, mehr über diese Enteignung und die Geschichte seines Großvaters zu erfahren. Von der Geschichte her interessant, aber schwer zu lesen, da kompliziert geschrieben und viele unbekannte jiddische Begriffe vorkommen, die leider nicht genauer erklärt werden. Ein Glossar mit Erklärungen wäre hilfreich gewesen. Insgesamt ist es eine berührende Geschichte, auch wenn der Schreibstil nicht besonders schön ist. Wen es aber nicht stört dass es etwas anstrengend zu lesen ist, der wird dieses Buch sicher gerne lesen und mitfühlen mit der schrecklichen Geschichte der Vorfahren des Autors
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ja nein0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Frau M. aus M., 30.09.2023
Was von Menechems Erbe übrig blieb
Der jüdische Autor wurde 1985 in Toronto geboren. Das ist sowohl räumlich als auch zeitlich sehr weit weg vom Unheil, das an den Juden Europas im Zweiten Weltkrieg verübt wurde. Das weit verbreitete Schweigen hat die emigrierten Familien oft abgetrennt von dieser Vergangenheit. Dennoch kommt der Autor mit ihr in Kontakt, als er vom vergeblichen Bemühen seines bereits vor seiner Geburt verstorbenen Großvaters erfährt, eine Entschädigung für das enteignete Wohnhaus der Familie im ehemaligen Schlesien zu erhalten. Er erforscht die Hintergründe, erkundet die jetzige Lage dort und bemüht sich um die Rückübertragung des Gebäudes. Während sich der juristische Prozess in Polen über mehrere Jahre hinzieht, sieht sich Menachem Kaiser im Lande um. Er findet neue Spuren seiner Familie. Auch trifft er auf viele interessante Menschen, die mit den Erinnerungen und Überlieferungen an den 2. Weltkrieg sehr unterschiedlich umgehen. Er nennt diese Sichtweisen Narrative. Menachem wägt diese Narrative gegeneinander ab, lässt sie alle gelten, ohne sich unbedingt eines davon zu eigen zu machen. Er zeigt, dass es keine absolute Wahrheit gibt und dass es zuweilen sogar richtig sein kann, falsche Dinge zu glauben. „Was machen wir mit dem Unwissbaren? Was können wir tun, außer es anzunehmen?“
Mich hat der Verlauf dieser Geschichte sehr beeindruckt. Es hat mir sehr gefallen, wie Menachem Kaiser die Dinge von allen möglichen Seiten betrachtet. Es werden auch jede Menge Fragen aufgeworfen. Dieser besondere Blickwinkel auf den Zweiten Weltkrieg führt zur Annahme der Gegenwart, wo sich die Dinge weiterentwickelt haben und sich ein neuer Kontext gebildet hat.
„Kaiser“ ist eine sehr spannende Lektüre. Es ist mein persönliches Buch des Jahres.
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