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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea Juliane L., 18.10.2023

    Ich habe mich sehr schwer mit dem Lesen dieses Buches getan, nicht, weil es nicht gut geschrieben ist, sondern weil es so gruselig aktuell ist. Natürlich gibt es viele Bücher zu diesem Thema, welches davon das Beste ist, kann ich nicht beurteilen. Allerdings hat dieses Buch seine absolute Berechtigung. Eingebettet in die Erzählung einer Suche lässt der Autor Alltagsrassismus da durchblicken, wo wir eigentlich Unterstützung und Hilfe erwarten würden, lässt die Hilflosigkeit einer Spurensuche erahnen, und wie die Tragik des vergangenen, die noch heute lebenden einholt. Ich habe das Buch am Ende in einem Rutsch durchgelesen, weil es wirklich gut geschrieben ist. Ich finde es nicht langatmig, sondern jede Zeile hat ihre Berechtigung. Natürlich schildert der Autor viele Eindrücke, die sind aber wichtig um die Gesamtstimmung und das Gesamtbild zu verstehen.
    Trotz der sehr persönlichen emotionalen Seite, ist es ein Sachbuch, und das macht für mich den Wert dieses Buches aus! Ich würde es, vor allem aufgrund der aktuellen Situation, jedem weiter empfehlen.

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  • 5 Sterne

    KH, 25.09.2023

    Im äußerst spannenden und kurzweiligen Sachbuch erzählt Menachem Kaiser von seiner Suche nach der Vergangenheit seiner polnischen Vorfahren. Zunächst eher uninteressiert an seinem Großvater, steigert sich der Autor zusehends in eine obsessive Jagd nach Erinnerungen und Hinweisen auf seine Herkunft. Mehrere Reisen nach Polen, unzählige Gespräche und Spuren bringen nach und nach Licht in die nebelverhangene Geschichte seiner Familie. Was der Autor in Polen findet, erstaunt ihn und seine Leser. Wie in einem Krimi versucht der Bruchstücke zusammenzufügen, redet mit Hausbewohnern und Zeitzeugen, begibt sich mit modernen Schatzjägern an längst verfallene Orte oder kommt auch dem sagenumwobenen Projekt Riese ganz nahe, dass mit seiner mystisch-verkappten Surrealität auch Filme wie Indian Jones inspiriert hat. Immer mehr erfährt Kaiser über seine Familie, ihr Sterben während des Krieges, den Schrecken der Konzentrationslager, aber auch bewegenden Geschichten, die nur aus der Verzweiflung und Verfolgung erwachsen können. Menachem Kaiser gelingt es vorzüglich ohne Pathos seine Recherchen lebhaft zu schildern, ohne jedoch seine eigenen Zweifel und Beweggründe zu beschönigen. Das Buch erzählt vom Kampf gegen Bürokratismus und die Gerichtsbarkeit, aber auch von den Erlebnissen der wenigen Überlebenden des Holocaust. Die Auszüge aus einem Tagebuch eines entfernten Verwandten sind ein erschütterndes Zeitdokument. Kaiser schreibt sachlich, wo Sachlichkeit gefordert ist, lässt aber genügend Raum für Gefühle und Infragestellung. Handelnde Personen werden nicht verurteilt, sondern ihr Tun aus den parteilosen Augen des Betrachters geschildert. Genau wie der Autor auf seiner langen Reise, lernt auch der Leser viel Neues. Verständnis wird geweckt und der Wunsch nach mehr Informationen werden den geneigten Leser zu weiteren Nachforschungen anregen. Mir selber ging das Buch deshalb sehr nahe, weil meine Mutter auch im Krieg aufgewachsen ist, als quasi Vollwaise für ihre jüngeren Geschwister verantwortlich war und viele Jahrzehnte später die Wurzeln ihres Vaters gesucht hat. Auf einem Friedhof endete erfolglos die Suche.


    Diese subjektive Rezension wurde persönlich ohne Zuhilfenahme von KI durch einen Hobbyleser ohne jegliche Beziehungen zu Verlag oder Autor erstellt. Der Inhalt der Rezension ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Verfassers auch nicht in Teilen kopiert werden.

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  • 5 Sterne

    Eva K., 25.09.2023

    Wie bedeutsam es ist, seine Vorfahren zu ehren
    Menachem Kaiser nimmt uns mit auf die Spuren seiner jüdischen Vorfahren, die in Polen gelebt haben. "Kajzer" ist ein Sachbuch und kein ausschmückender Roman, so dass wir stellenweise wie in einem Geschichtsbuch blättern und erstarren. Der Einstieg beginnt mit sehr wenigen Hinweisen über seinen Großvater, den er selbst nicht gekannt und der, als einziger seiner Familie, den Holocaust überlebt hat. Sein Vater berichtet über ein erfolgloses Ansuchen seines Vaters, ein in Polen befindliches Familienanwesen wiederzuerlangen. Hier beginnt ein mühsames Puzzlespiel. Wir erfahren von dem immer noch ungeklärten unterirdischen Naziprojekt "Riese", in dem sich Schatzsucher, wie Hobbygräber mit modernstem Gerät tummeln und lesen von den schrecklichen Konzentrationslagern, die relativ geballt in Schlesien angelegt wurden. Wir erleben wie der Autor mit Hilfe eines Freundes, einer Übersetzerin, polnischer Anwältin und einer Portion zufälliges Glück mehr und mehr über seine Familie in Erfahrung bringt. Eine unglaubliche und doch leider wahre Geschichte erwartet den Leser und sollte ihn hellhörig werden lassen, um daraus zu lernen und zu verstehen. Unbedingt Lesen!

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  • 5 Sterne

    begine, 25.09.2023

    Erinnerungsbuch

    Der kanadische Schriftsteller Menachem Kaiser schreibt jüdische Literatur.

    Kajzer ist der Titel seines interessanten Sachbuch. Der Autor wollte keinen Roman schreiben, denn er will nichts verändern. Er schreibt ehrlich über seine Recherchen in Polen.
    Sein Großvater war der einzige Überlebende seiner Familie. Sie wohnten im heutigen Polen. Er hatte versucht eine Entschädigung für sein Haus zu bekommen.
    Der Autor hatte ihn nicht mehr kennengelernt, so erfuhr er erst spät davon.
    Da er oft beruflich in Polen war versuchte er es jetzt. Nach den vielen Jahren ist das ein schwieriges unterfangen. Da musser erst die Urgroßeltern für Tot erklären lassen.
    Dabei kommt er in Kontakt mit Schatzsuchern, denn in Bergwerken werden immer mal wieder Schätze gefunden.
    Er erfährt sogar noch von einem Cousin seines Großvaters, der den Holocaust überlebt hatte. Von dem nicht einmal sein Vater wusste.
    Es ist ein interessantes Buch, das mich fasziniert hat.

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  • 4 Sterne

    Katrin F., 25.09.2023

    Die Wichtigkeit des Narrativs

    Während meines Studiums in den 90ern habe ich viele Autobiographien von Überlebenden des Holocaust gelesen und erforscht. Es ist für mich sehr interessant, jetzt das Dokument eines Enkels zu lesen. Die Themen Erinnerung und Vergessen spielen hier eine andere, nicht mehr so unmittelbare, aber nicht minder wichtige Rolle. Umso wichtiger als offener Antisemitismus zunimmt.

    Kaiser lässt uns teilhaben an seinem Projekt, die Immobilie der Familie in Polen zurückzufordern. Der Prozess zieht sich über Jahre hin und beinhaltet den bürokratisch gerichtlichen Teil ebenso wie die Kenntnisse und Erkenntnisse Kaisers. Das Haus selber, der Auslöser der Odyssee, rückt dabei mehr und mehr in den Hintergrund. Im Zuge der Nachforschungen und Begegnungen gewinnt und verliert Kaiser Informationen über seine Familie und über den tatsächlichen und moralisch-ethischen Umgang mit Erinnerungen, Orten, Mythen. Der Prozess selber wird zum Gegenstand, der Weg wird zum Ziel.

    Das wichtigste, am meisten verwendete Wort scheint mir “Narrativ”. Das Narrativ, die Geschichte um eine Person, um ein Haus, um ein Geschehen, ist das, was ihm Bedeutung verleiht. Ohne Narrativ ist alles bedeutungslos. Kaiser unterscheidet persönliche und gesellschaftliche Narrative, die in Wechselwirkung zueinander stehen. Spannend sind die Momente, in denen sie kollidieren, hier passiert etwas. Kaiser konstruiert und destruiert ständig Narrative. Er sucht sein eigenes als Fortsetzung des Familiennarrativs, das durch den Holocaust unterbrochen wurde, “aber es kann keine Vollendung, Erlösung, Katharsis geben, denn unsere Geschichten sind keine Erweiterung der Geschichten unserer Großeltern, keine Fortsetzung. Wir setzen ihre Geschichten nicht fort; wir handeln danach. Wir sprechen heilig, und wir plündern.” (S. 301). Für Kaiser gehört der Schreibprozess zu seinem Narrativ und so teilt er mit dem Buch sein persönliches Narrativ, das auch seinen Großvater, die im Holocaust ermordete Familie und andere, neu entdeckte Familienmitglieder verbindet. Aus der “Geschichte einer Rückforderung” wird eine “Geschichte des Verlusts”.

    Das Buch ist mehr Sachbuch, als ich erwartet hatte. Kaiser hat bewusst das Genre Sachbuch gegenüber dem fiktionalisierenden Roman gewählt. Der Schreibstil ist klug, fließt manchmal etwas mühsam durch rasche Wechsel zwischen den Beschreibungen seiner Reisen und Begegnungen und seinen eher philosophischen Erkenntnissprozessen. Aber so sind wir drin in der Gedankenwelt Kaisers, lernen scheinbar simultan mit ihm, warum er das Haus zurückforderte und was es für seine Einstellung zu Leben, Familie und Historie bedeutet. Ein intensives Buch, das zeigt, wie wichtig die Aufklärung der Vergangenheit auch für unsere jüngeren Generationen ist.

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  • 5 Sterne

    v_im_wunderland, 28.09.2023

    sehr spannend

    Das Cover des Buches war für mich eher nichtssagend, aber umso mehr hat mich der sehr interessante Inhalt des Buches überrascht. Es ist natürlich eine Spurensuche der Familie Kaiser, aber auch so viel mehr. Man erfährt ganz viel über Schlesien und dessen Geschichte, natürlich über die Familiengeschichte, aber auch über die juristische Vorgehensweise und wie dieser junge Mann immer mehr in diese Geschichte die ihm eigentlich so fern war, immer mehr hineingesogen wird und ihn selbst alles in den Bann zieht und fasziniert. Ich habe nicht das erwartet was dieses Buch beinhaltet und deshalb kann ich es allen Geschichtsinteressierten sehr empfehlen, da es auch sehr anschaulich und verständlich geschrieben wurde. Obwohl es ein Sachbuch ist, ist es voller Spannung und überraschender Wendungen und zieht den Leser in seinen Bann.

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  • 4 Sterne

    Martina M., 07.10.2023

    Menachem Kaiser hat seinen Großvater nie kennengelernt, da er früh verstorben ist. Die Familiengeschichte hat ihn nicht besonders interessiert. Das ändert sich, als er Polen besucht und einen Abstecher in den Heimatort des Großvaters unternimmt. Dort besaßen die Vorfahren ein Haus, das von den Nazis enteignet wurde. Der Großvater hat versucht, scheinbar etwas halbherzig, es wieder in das Familieneigentum zurück zu führen.
    Erst als Menachem, der nach seinem Großvater benannt ist, Polen besucht, wird sein Interesse geweckt und er beginnt mit der Spurensuche.

    In einem angenehm zu lesenden Schreibstil beginnt Menachem Kaiser die Geschichte seiner Familie zu erzählen. Zu Beginn ist das sehr kurzweilig zu lesen, etwa in der Mitte verliert er sich etwas in den Beschreibungen einer Gruppe, die sich „Schatzsucher“ nennen und nach Schätzen der Nazi-Zeit suchen. Von ihnen ist er so fasziniert, dass er vieles sehr, mitunter zu detailliert erzählt. Allerdings erfährt er von ihnen auch von dem Cousin seines Großvaters, der ein Tagebuch mit seinen Erlebnissen veröffentlicht hat. Damit nimmt er die Spurensuche wieder auf. Das Ende ist etwas unbefriedigend, weil Fragen offen bleiben.

    Menachem Kaiser beschreibt nicht allein die Spurensuche, er fragt nach der Definition von Erinnerung, er erzählt von Mythenbildung, von der polnischen Bürokratie, von neuen Bekanntschaften von Erfolgen und Misserfolgen, von Verschwörungstheorien und natürlich von seiner Familie, teilweise sehr philosophisch und tiefgründig.

    Menachem Kaiser, Jahrgang 1985, studierte kreatives Schreiben an der University of Michigan. Für das vorliegende Buch, sein Debüt, erhielt er 2022 den Sami-Rohr-Preis für jüdische Literatur.

    Übersetzt wurde das Sachbuch von Brigitte Hilzensauer, Jahrgang 1950, die u.a. Timothy Snyder und Nick Thorpe übersetzte.

    Fazit: ein besonderes Buch, berührend und bereichernd

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  • 4 Sterne

    Sabine W., 18.09.2023

    Vätererbe
    Seinen Großvater hat er nicht gekannt, sich für die Familiengeschichte bisher nicht besonders interessiert, und dennoch beginnt der Autor plötzlich zu forschen. In Polen macht er sich auf die Suche nach dem Wohnhaus seiner Ahnen. Das Mietshaus in Schlesien wurde von den Nazis enteignet und nicht mehr an die Familie zurückgegeben. Auf dieser Spurensuche kreuzt er die Wege von Schatzsuchern, Anwälten und anderen Fremden. Er stellt Bezüge zur Vergangenheit her und außerdem viele Fragen, unter anderem, was es überhaupt bedeutet, ein Erbe anzunehmen.
    Die abgeschlagene Emailtasse am Cover führt passend ins Thema Erbe und Familie; es könnte sich dabei gut um die Erinnerung an einen Vorfahren handeln. Kaisers Buch besteht aus vier Teilen und umfasst einen Zeitraum von mehreren Jahren. Er bezeichnet es selbst als Sachbuch, doch nicht nur durch die Sicht eines Ich-Erzählers wird es sehr persönlich und dadurch auch berührend. Er zitiert Passagen aus den Aufzeichnungen eines – neu entdeckten - Verwandten, baut Dialoge ein und wirkt in allen Ausführungen recht ehrlich; bei allem Ernst der Thematik versteckt er an etlichen Stellen im Text auch trockenen Humor.
    Der Autor gibt in diesem Buch die Ergebnisse seiner außergewöhnlichen und ihn oft ermüdenden Spurensuche preis; mit allen Herausforderungen, Hindernissen und juristischen Spitzfindigkeiten, denen er dabei begegnet. Er baut historische Fakten ein, die dennoch nicht leicht greifbar sind; er schweift ab, beschäftigt sich mit Ausführungen zu Verschwörungstheorien, mit Goldsuchern oder anderen Themen. Und immer wieder kehrt er zurück zum Begriff Erbe, das er weniger in dem gesuchten Gebäude sieht, sondern vielmehr im Immateriellen und dadurch auch im Bemühen darum, zu begreifen, was man zurückgewinnen will.

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  • 4 Sterne

    Anne D., 16.09.2023

    Eine ungewöhnliche Familiengeschichte

    Das Buch ist aus der Perspektive des Autors geschrieben, der sich auf Spurensuche nach seinen Familienangehörigen begeben hat.
    Sein Großvater ist bereits acht Jahre vor seiner Geburt gestorben und sein Wissen über ihn und sein Leben war gering. Als er 2010 erstmalig aus beruflichen Gründen nach Polen fäht, verspürt er den Drang, die Heimat seiner Großeltern aufzusuchen. Zunächst soll es eine einmalige Sache bleiben, aber nachdem er feststellt, dass sein Großvater mehr als zwanzig Jahre lang vergeblich versucht hat seinen durch den Krieg verlorenen Familienbesitz wiederzuerlangen, will er mehr wissen und beginnt sich ausführlich mit seiner Familiengeschichte zu beschäftigen.

    Zunächst muss ich sagen, dass ich es sehr anstrengend fand das Buch zu lesen. Die Sätze waren klar und gut verständlich, aber mir fehlte die Struktur, Absätze und Kapitel, die den Ereignissen ein wenig mehr Form verleihen und sie dadurch leichter verdaulich machen.
    Dennoch ist die Familiengeschichte von Menachem Kaiser interessant und ich möchte sagen auch außergewöhnlich. Die Spurensuche gestaltet sich oftmals als schwieriger als gedacht, sind aber keineswegs erfolglos. Dadurch ist ein lesenswertes, berührendes Buch mit Erinnerungen an für den Autor unbekannte Familienmitglieder entstanden.

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  • 4 Sterne

    chuckipop, 09.10.2023

    Hochinteressant, aber bisweilen etwas sperrig...!

    "Kajzer" von Menachem Kaiser ist als Hardcover mit Schutzumschlag beim Zsolnay Verlag erschienen und umfasst 336 Seiten.

    Der Autor berichtet hier über die Suche nach seinen Wurzeln - die ihn nie groß interessiert hatten, bevor er eines Tages (aus anderen Gründen) nach Polen gereist war.
    In erster Linie geht es ihm dabei um die Gerechtigkeit bezüglich des Wohneigentums, das seinem Großvater, den er nicht mehr kennengelernt hat, verwehrt blieb. Bei seiner Recherche stößt Kaiser auf die Spuren eines weiteren Verwandten und schwenkt dabei recht ausführlich auf die "Schatzsucher" ab, was zwar interessant ist, dennoch stark vom roten Faden der Suche abschweift.

    Auch die Klassifizierung des Buches bzw. Zuordnung zu einem Genre ist ausgesprochen schwierig, es ist in meinen Augen weder das betitelte Sachbuch noch ein Roman und ebenfalls keine Biografie.

    Bisweilen zog sich die Lektüre etwas in die Länge, das Thema ist zudem selbstverständlich keine leichte Kost und somit ist konzentriertes Lesen erforderlich.

    Dennoch hat Kaisers Schreibstil mich angesprochen, seine Familiengeschichte konnte mich berühren und auch der immer wieder durchklingende Humor gefiel mir sehr.

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  • 4 Sterne

    Michaela K., 19.10.2023

    Was für ein Buch. Wir waren im letzten Sommer in Polen und habe die wunderschöne auch etwas verwunschene Landschaft kennenlernen dürfen. Wie es sich gehört darf natürlich auch der geschichtliche Teil bei so einer Reise nicht ins Hintertreffen geraten. Her Kaiser musste von seinem Großvater nicht viel aber im Laufe seines Lebens wollte er doch mehr erfahren und so ist er eingetaucht in die Vergangenheit. Es suchte das Haus von dessen Kindheit in Schlesien auf. Ich kann mich sehr gut in seine Lage versetzten was das für Emotionen bei ihm hochgerufen haben. Ich selber habe an meine Opas leider nicht viele Erinnerungen sind beide zu früh verstorben. Hier beginnt sich Kaiser auf viele ungewisse Reisen um mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Das Buch hat in mir gleich wieder die Gefühle angetippt die ich letztes Jahr bei den Besuchen von verschiedenen Stationen in Polen hatten. Diese Geschichte und die Bauwerke überstehen noch einige Generationen. Und in Polen wissen die Leute es auch sehr gut zu vermarkten. Wir waren nicht dabei und können auch nichts dafür!

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  • 4 Sterne

    Karen S., 10.10.2023

    Menachem Kaiser's Großvater stirbt noch vor seiner Geburt. Er weiß nur wenig über ihn. Und so macht er sich auf Spurensuche in Polen, der Heimat seines Großvaters. Einerseits eine persönliche Spurensuche und andererseits ein Einblick in die historische Vergangenheit. Seine Suche nimmt so einige Abzweigungen, die wohl auch der Autor nicht erwartet hatte.
    Dabei stellt er sich immer wieder selbstkritische Fragen auf die es oftmals keine eindeutige Antworten gibt. Es geht um den Holocaust, Enteignung, Umgang mit Geschichte, die Wahrung von Erinnerungen.
    Es ist kein einfaches Buch, aufgrund des Themas als auch der intellektuellen Gedankengänge.

    Manche Übergänge fand ich etwas holprig und einige Ausführungen etwas langatmig. Aber es ist ein interessantes und ungewöhnliches Buch, dass stellenweise auch noch spannend wie eine Detektivgeschichte ist. Vor allem, aber ist es ein Thema, dass auch Jahrzehnte nach dem Holocaust nicht vergessen werden darf.

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  • 4 Sterne

    m, 06.09.2023

    Menachem Kaiser schrieb eine Autobiografie über seine Familiengeschichte, die spannend und interessant geschrieben wurde. Man lernt die Vergangenheit seiner Familie kennen und wie es für sie war, als sie noch in Schlesien wohnten und später in die USA letztendlich auswanderten. Menachem Kaisers eigene Vergangenheit lernt man dabei auch kennen.

    Eine jüdische Familie, gezeichnet durch die Zeit, die sie erlebte. Er gräbt in seinem Familienstammbaum und will alles erfahren, wie es für seine Verwandten damals war. Dabei kommen sich die Vergangenheit und Gegenwart nahe und finden zusammen. Man lernt geografische Informationen der Vergangenheit kennen als auch der Gegenwart, was einem den Inhalt nur noch näher brachte.

    Der Titel des Buches "Kajzer" ist, wie ich verstanden habe, die jüdische Schreibweise des Namen "Kaiser" und passt daher ausgesprochen gut zum Buch, anders als der Originaltitel "Plunder" meiner Meinung nach.

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  • 4 Sterne

    Silvia L., 13.11.2023

    Menachem Kaiser ist in Toronto geboren und damit Welten, tausende Kilometer entfernt von seinen familiären Wurzeln. Die liegen nämlich in Polen. Als er nach Schlesien reist, wird auch das Interesse an dieser Geschichte geweckt. Dort besaß seine Familie ein Mietshaus, aber, wie so Vieles, fiel auch dies dem Nationalsozialismus zum Opfer. Im Buch geht die Reise in die Vergangenheit los, es wird geforscht, gesucht, gefunden und gefragt.
    Das Cover hat mir zuerst einmal echt gut gefallen, ich mag das Alte der Tasse, das auch wiederum dann wunderbar zur Geschichte passt.
    Die Geschichte ist ganz anders als man vielleicht zuerst denken mag. Der Autor webt Erinnerungen, seine Reiseerfahrungen und Historisches zusammen. Der Text ist mal leichter, mal anspruchsvoller. Ein Buch für zwischendurch ist es eher nicht, denn man muss sich durchaus Zeit dafür nehmen. Es war interessant, vielschichtig und lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Andre K., 08.11.2023

    Ich habe mich bei der Lektüre des Buches schwer getan. Das kann aber an meiner persönlichen Verfassung bzw. Geschmack liegen. Für mich wirkt es sprachlich ab und an zäh, so dass ich die Konzentration verliere. Inhaltlich finde ich das Buch Klasse. Er beschreibt seine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse, bei der Reise durch Polen und dem Kampf das eigene Erbe zu erlangen. Für mich neu, dass es diese Missstimmungen zwischen den vertriebenen Juden und den Polen gibt. Das zu lesen war interessant und aufschlussreich. Irgendwie kann man beide Seiten nachvollziehen, und weiß nicht so richtig was man denken soll. Die Erlebnisse die Kaizer beschreibt sind alle sehr aufschlussreich, um das große Ganze zu verstehen. Bzw. es zu versuchen. Auch weiß ich nicht so richtig wem ich dieses Buch empfehlen soll. Eigentlich finde ich sollte es jeder lesen, könnte aber nicht jedermanns Nerv treffen.

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  • 4 Sterne

    Billbo, 01.10.2023

    Das war eine spannende Reise in die Vergangenheit der Familie des Menachem Kaisers, in der man so manches erfuhr. Sowohl von seiner Person und Familiengeschichte, als auch von merkwürdigen Gesetzen in Polen, Schatzsuchern, der verzweifelten Lage der damaligen Juden, als auch etwas über die heutige Bevölkerung Polens. Sehr geschichtsträchtig und interessant.
    Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt prima zum Buch. Der Schreibstil ist an für sich flüssig gehalten und der Spannungsbogen ist vorhanden, doch hat es mich an einigen Stellen gestört, dass für meinen Geschmack, zu viel wiederholt wurde. Irgendwann wollte ich das Wort "Narrativ" nicht mehr lesen. Aber nichts destotrotz, hat mich die Geschichte gepackt und mich auf eine Reise mitgenommen, die mir Wissen vermittelt und auch den ein oder anderen veränderten Blickwinkel aufgezeigt hat.

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  • 4 Sterne

    Lesbar, 09.10.2023

    Menachem Kaiser, 1985 in Kanada geboren, hat kreatives Schreiben studiert und verfasst mit diesem Buch seine eigene ausführliche Familiengeschichte. Zum Buch passend ist das Cover gestaltet. Er schreibt tiefgründig und das Buch liest sich entsprechend an einigen Stellen weniger flüssig als ein normaler historischer Roman. Dies liegt jedoch in der Natur des sachlichen Themas, zumal es sich beim vorliegenden Buch durchaus um ein ernstzunehmendes Sachbuch handelt. Der Autor seziert förmlich die Familiengeschichte, beschreibt dabei auch die Erlebnisse, die er mit den unterschiedlichen Menschen hat, die er bei seiner Recherche kennen lernen darf. Es entsteht dadurch ein ehrliches Bild einer Familiengeschichte, einer Erbschaft und nicht nur nebenbei ein Bild dessen, was jüdische Familien damals mitmachen mussten.

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  • 3 Sterne

    Frechdachs, 25.09.2023

    Den Spuren der eigenen Ahnen folgen - Eine emotionale Erinnerungs-Safari zurück nach Schlesien

    In seinem aktuellen Sachbuch "Kajzer - Mein Familienerbe und das Abenteuer der Erinnerung" macht sich Menacham Kaiser auf und folgt den Spuren seiner Ahnen.

    In einer ganz besonderen Mission macht sich Kaiser auf nach Polen besser gesagt nach Schlesien, um dort eine ehemals im Besitz der Familie befindliche und durch die NS-Herrschaft enteignete Immobilie ausfindig zu machen und den damals verlorenen Besitz zurückzuholen. Ein wie man sich vielleicht bereits denken kann nicht ganz leichtes Unterfangen.

    Das ehemals enteignete Haus ist vielleicht der Ausgangspunkt des Abenteuers, aber vielmehr geht es Kaiser vor allem auch darum, seinem Großvater, den er nie persönlich selbst kennenlernen durfte, nachzuspüren.

    Welche Geheimnisse Kaiser im manchmal mysteriösen Schlesien zu Tage fördert und welche Abenteuer auf ihn warten, möchte ich hier nun nicht verraten.

    Vom Konstrukt und Teasertext her klingt das Buch umheimlich spannend und gerade solche Bücher, bei denen Personen mehr über ihre eigenen Ahnen erforschen möchten interessieren mich ganz besonders stark, da auch ich persönlich bestimmte Fragen habe, auf die ich in meiner Familie leider keine Antworten mehr finden werde.

    Beim Lesen selbst zeigt das Werk allerdings Licht wie auch Schattenseiten.

    Die Glanzpunkte des Buches sind für mich persönlich jeweilig die, bei denen Kaiser sehr stark den damaligen Spuren seiner Ahnen folgt.

    Wie es bei einer solchen Suche häufig allerdings auch ist, kommt man vielleicht auch ab und an auf den Holzweg. Der Mittelteil rund um die zahlreichen Treffen mit den Schatzsuchern in Schlesien war für mich sehr langatmig gestaltet und wich für mich persönlich auch zu sehr vom ursprünglichen Thema ab. Auch wenn diese Art Schatzsucher für Schlesien bekannt sind und dieser Teil eben in die damalige NS-Zeit zurückblicken lässt lenkte es mich persönlich zu stark ab. Hier hätte ich es persönlich besser gefunden, die emotionale Familiengeschichte noch mehr in den Mittelpunkt zu rücken und weiter voranzutreiben.

    Der stärkste Teil ist für mich das Finale des Werkes, dass uns dann hoffentlich alle die damaligen Schicksale nochmals erinnern und vor allem nicht vergessen lässt.

    Chapeau an Menacham Kaiser, dass er die sehr emotionale und vor allem persönliche Geschichte seiner Familie mit uns Lesenden teilt. Gerade solche Erzählungen sind es, die uns allen zur Mahnung dienen sollten.

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  • 3 Sterne

    Elisabeth U., 19.09.2023

    Ich muß sagen, dass das Buch sehr schwer zu lesen war, große Gedankensprünge und viele Themen, die ineinander gingen. Menachem Kaiser wurde in Toronto geboren und ist jüdischer Abstammung. Sein Großvater starb schon vor Menachems Geburt, er hörte nur von seinem Vater, dass dieser sein Mietshaus in Schlesien zurück haben wollte, das die Nazi enteignet haben. Der Großvater hatte aber mit seinem Rückgabeanspruch kein Glück. Nun kommt der Autor beruflich nach Polen und möchte sich ebendieses Haus ansehen. Er besucht die Bewohner, stellt aber fest, dass die Hausnummern ausgewechselt wurden und ein anderer Besitz den Kaisers gehörte. Er beauftragt eine Anwältin, ein gerichtliches Verfahren wird anhängig, doch das Gericht stößt sich an der Todeserklärung der Vorfahren. Nun gilt es, sich durch viele Instanzen zu kämpfen. Menachem lernt die in Polen bekannten Schatzsucher kennen und verbringt mit ihnen einige Zeit. Diese Ausführungen finde ich etwas zu langatmig. Sehr gut erzählt wird auch die Geschichte eines Cousins des Großvaters, der geflüchtet war und das KZ überlebt hat. Wir werden durch das Buch an eine sehr schlimme Zeit erinnert, die insbesondere für die Juden lebensbedrohlich und existenzvernichtend war. Ich mußte bei dem Buch einige Passagen zweimal lesen um diese dann genau zu verstehen. Sehr gut gefällt mir das Cover mit dem alten angeschlagenen Blechnapf an der Wand.

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  • 3 Sterne

    Elisabeth U., 17.09.2023

    Ich muß sagen, dass das Buch sehr schwer zu lesen war, große Gedankensprünge und viele Themen, die ineinander gingen. Menachem Kaiser wurde in Toronto geboren und ist jüdischer Abstammung. Sein Großvater starb schon vor Menachems Geburt, er hörte nur von seinem Vater, dass dieser sein Mietshaus in Schlesien zurück haben wollte, das die Nazi enteignet haben. Der Großvater hatte aber mit seinem Rückgabeanspruch kein Glück. Nun kommt der Autor beruflich nach Polen und möchte sich ebendieses Haus ansehen. Er besucht die Bewohner, stellt aber fest, dass die Hausnummern ausgewechselt wurden und ein anderer Besitz den Kaisers gehörte. Er beauftragt eine Anwältin, ein gerichtliches Verfahren wird anhängig, doch das Gericht stößt sich an der Todeserklärung der Vorfahren. Nun gilt es, sich durch viele Instanzen zu kämpfen. Menachem lernt die in Polen bekannten Schatzsucher kennen und verbringt mit ihnen einige Zeit. Diese Ausführungen finde ich etwas zu langatmig. Sehr gut erzählt wird auch die Geschichte eines Cousins des Großvaters, der geflüchtet war und das KZ überlebt hat. Wir werden durch das Buch an eine sehr schlimme Zeit erinnert, die insbesondere für die Juden lebensbedrohlich und existenzvernichtend war. Ich mußte bei dem Buch einige Passagen zweimal lesen um diese dann genau zu verstehen. Sehr gut gefällt mir das Cover mit dem alten angeschlagenen Blechnapf an der Wand.

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