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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria B., 04.11.2018

    Starke Chinesinnen von heute

    Die niederländische Autorin Bettine Vriesekoop studierte und arbeitete längere Zeit in Peking. Sie kennt also die dortigen Veränderungen in den vergangenen Jahrzehnten. Nun beleuchtet sie im Sachbuch "Mulans Töchter" die Situationen von Chinesinnen von heute, besonders die der neu geschaffenen Mittelklasse. Als Ausgangspunkt wählt sie Mulan, die legendäre Soldatin, die als Mann getarnt in einem Heer für den Khan gekämpft haben soll. Bei den 16 Geschichten geht es hauptsächlich um die Selbstbestimmung der Frauen und den neuen Umgang mit der Sexualität.
    Mir war Mulan als Disney-Filmfigur bisher unbekannt. Sie wird wegen ihres Mutes in China heute noch verehrt und ihr Andenken hochgehalten. Am Schluss des Buches ist eine schöne Ballade zitiert, die vor etwa 1600 Jahren entstanden ist.
    Die Autorin berichtet über Gespräche mit Chinesinnen aus den verschiedensten Berufen. Diese führen heute ein völlig anderes Leben, stark sind sie offensichtlich nach wie vor, wenngleich sowohl Vergangenheit als auch Traditionen ihnen oft noch Fesseln anlegen. Mir scheint, dass einige vom aktuellen Wandel verunsichert und noch nicht so im Aufschwung angekommen sind wie die Männer.
    Andrerseits übten Chinas Frauen bereits in den Zeiten der verkrüppelten, eingebundenen Füsse eine erstaunlich grosse Macht über die Männer aus, selbst wenn sie keine Rechte besassen. Das ist klingt wie ein Widerspruch, es illustriert jedoch die Frauenpower seit alters her, vor der viele Männer Angst haben und die sie wohl bis in alle Ewigkeit zu unterdrücken versuchen. Zwar ist die Quote der weiblichen Wissenschaftler höher als anderswo, doch in der Politik bewegt sie sich bei 4 Prozent.
    "Frauen haben in der Politik also nichts zu sagen und keine berufliche Perspektive?", wird die Studentin Xia Yewei gefragt. – "Genau, Frauen haben in der Politik keine Zukunft", antwortet diese.
    China hat sich gerade in den beiden vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt, und in den europäischen Touristenstädten haben handyposierende Chinesen die Japaner mit ihren Kameras abgelöst. Im viertgrössten Land der Welt gibt es nach wie vor ganz andere Familienstrukturen, Erwartungen und Verantwortlichkeiten als in unserm gewohnten Mitteleuropa. Die Reportagen über die kämpferischen Nachfolgerinnen Mulans sind recht interessant, und es liegt auf der Hand, dass die eigene bisherige Meinung zum Leben der Chinesinnen beim Lesen korrigiert wird.
    Die einzelnen Kapitel sind mit Illustrationen angereichert. Dazu gibt es für das nötige Verständnis der Ausdrücke ein Glossar sowie eine Zeittafel zur Orientierung. Das poetisch-zarte und dennoch kräftige Coverbild erweckt auf dem Büchertisch sofort Aufmerksamkeit.
    Die kurzen Texteinheiten sind eingängig und locker geschrieben. Ich hätte mir jedoch mehr als nur diese kurzen Infos gewünscht, vor allem: Wie gehen die vielen Frauen, die zur Unterschicht gehören und die noch weit mehr jeden Tag Kämpferinnen und Rebellinnen sein müssen, mit den Bedingungen der Moderne um?
    Ein wenig gestört haben mich die häufigen Fehler der Übersetzerin, etwa das "Olympiastadium", die wenig Sorgfalt bezeugen. Öde wirken die vielen Wiederholungen. Sie werten das Büchlein ab. Schade.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 09.11.2018 bei bewertet

    Mulans Töchter, Sachbuch von Bettine Vriesekoop, 240 Seiten erschienen im Pirmoni Verlag.
    Wie moderne Frauen das Gesicht Chinas verändern.
    Bettine Vriesekoop war eine, auf internationaler Ebene, erfolgreiche Tischtennisspielerin. Inspiriert durch die Begegnungen mit chinesischen Sportlerinnen entschied sie sich, nach ihrer aktiven Zeit, für ein Studium der Sinologie. In diesem Buch lässt sie verschiedene chinesische Frauen zu Wort kommen und bietet einen Einblick in ihren Alltag.
    Das Buch ist in 16 Kapitel eingeteilt, durch die zum Inhalt passenden Titel, erhält der Leser einen sehr guten Überblick. Am Ende ist ein sehr umfangreicher Anhang platziert, bestehend aus der Mulan- Ballade, einer Zeittafel der chinesischen Dynastien in chronologischer Reihenfolge, was sehr hilfreich war. Des Weiteren ein Glossar in dem die chinesischen Begriffe erläutert werden. Wenn darüber hinaus noch Fragen offen sind, dann helfen die weiterführenden Links am Ende. Eingefügte Bilder lockern die oft strenge Erzählung auf. Eigennamen und chinesische Ausdrücke erscheinen kursiv und werden dadurch herausgehoben.
    Das Buch liest sich wie ein Reisebericht, bei dem die Autorin mehr als 20 beeindruckende Frauen schwerpunktmäßig zum Thema Emanzipation und Sexualität interviewt. Gerne hätte ich mehr über moderne chinesische Frauen in der Familie z.B. als Hausfrau und Mutter erfahren. Auch über den Brauch des „Füßebindens“ hätte ich gerne mehr gewusst, da mich das Thema sehr interessiert. Stellenweise waren die Erzählungen schon sehr ausführlich und langatmig, trotzdem konnte ich das Buch flüssig und schnell lesen. Vriesekoop berichtet über eine lockere, dann auch wieder sehr puritanische Moral. Aufklärung in den Schulen findet nicht statt. Die Ein-Kind-Politik hat viele der Probleme geschaffen, die hier sehr eindringlich dargestellt werden. Frauen sind in der Minderheit und somit ein extrem rares Gut. Sie warten länger bis sie heiraten und sind wählerischer geworden, enden dann oft als Shengü (Essensrestchen), dadurch gibt es viele unverheiratete Männer (kahle Zweige). Die Scheidungsrate ist hoch, denn die jungen Leute sind als Einzelkinder aufgewachsen, die keine Fähigkeit entwickelt haben, einen selbständigen Part in einer Ehe zu spielen. Noch oft werden die Ehen von den Eltern des Paares arrangiert. Traditionelle chinesische Heldinnen wie Qiu Jin, die kommunistische Revolutionärin, oder Hua Mulan, die für ihren Vater in Männerkleidern in den Krieg zog, sind für die modernen Chinesinnen Vorbilder. Es hat sich viel geändert in China, leider nicht nur zum Guten für Frauen. Junge Chinesinnen haben noch einen weiten und schweren Weg vor sich, um sich zu emanzipieren.
    Dieses Buch kann ich den Lesern empfehlen, die sich für das Leben der modernen Frauen, die China verändern wollen, interessieren. Leider konnte mich dieses Buch nicht ganz erreichen, deshalb 3 von 5 möglichen Sternen.

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  • 5 Sterne

    Rabentochter, 07.11.2018

    Feminismus in China

    Die niederländische Sinologin Bettine Vriesekoop berichtet in ihrem Buch „Mulans Töchter“ von Chinesinnen, die getreu der Titelheldin die überkommene Rolle der Frau in China überwinden wollen. Das Buch gliedert sich dabei in verschiedene kleine Reportagen, die unterschiedliche Bereiche vorstellen: Heirat, Schönheits-OPs, Prostitution, usw. Dabei lernt man auch die Frauen kennen, mit denen die Autorin gesprochen hat. Alles durchweg spannende, faszinierende Persönlichkeiten, über die man gerne noch mehr erfahren würde.
    Obwohl es sich um ein Sachbuch handelt, konnte ich es nicht weglegen. Man bekommt einen guten Überblick über die gesellschaftliche Rolle und Position der Frau durch die Jahrhunderte. Ich gewann dabei spannende Einblicke in die chinesische Kultur und lernte einiges dazu. Der Schreibstil ist informativ, liest sich aber leicht und entspannt.
    Dabei ist die Autorin ehrlich und beschönigt nichts. Sie stellt negative wie positive Seiten heraus und verknüpft die aktuelle Situation immer wieder mit Darstellungen aus der Geschichte. Dadurch zeigt sie Entwicklungen auf, benennt aber auch klar, wo es ihrer Meinung nach noch fehlt und man ansetzen muss.
    Ich war von den Schilderungen gleichermaßen beeindruckt und fasziniert und teilweise auch vom Mut und dem starken Willen der portraitierten Chinesinnen überwältigt. Denn Feministin sein ist in China ein weit größeres Statement mit enormeren Folgen als in der westlichen Kultur. Das Buch war ein Augenöffner für mich und ich kann es nur jedem ans Herz legen.

    Fazit: absolut lesenswertes Buch!

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  • 5 Sterne

    Frank Z., 10.12.2018

    "KÄMPFERINNEN"

    China, das gewaltige Reich der Mitte, ein Land mit ungeahnten
    Ausmaßen und einer Größe, die unsere Vorstellung bei weitem
    übersteigt. Die niederländische Autorin setzt sich in ihrem Buch
    mit den weiblichen Heldinnen auseinander. Sofort hat man die
    weiblichen Schwertkämpferinnen vor Augen, die von Baum zu
    Baum fliegen und vom Boden ohne Probleme auf hohe Gebäude
    springen können. Doch das Los der Frau im Reich der Mitte ist
    alles andere als einfach. Ganz im Gegenteil, in den meisten Fällen
    sind die männlichen Artgenossen ganz klar im Vorteil und das
    wurde ihnen bereits mit in die Wiege gelegt.
    So ist es kein Wunder, das die Frau im Alltag und in der Arbeits-
    welt um ihre Rechte auch heute noch hart kämpfen muss. Diese
    männliche Bastion zu erstürmen, kann noch eine ungewisse Zeit
    dauern. Sexualität und die eigenständige Wahl des Partners sind
    für Frauen in China absolut nicht selbstverständlich. Oft haben die
    Eltern oder Großeltern bei der Partnerwahl das Sagen. Befremdlich
    auch das Schnüren der Beine und Füße der Frauen. Hier wurden
    sogar Verkrüppelungen und Verstümmelungen in Kauf genommen.

    Dieses interessante Sachbuch über die Frauen in China ist spannend
    und eindrucksvoll erzählt. Der Leser ist tief beeindruckt von Dingen,
    die er zuvor so noch niemals gehört oder gewusst hat.

    Eine interessante Lektüre für die Frau und den Mann, der/die sich
    speziell mit der asiatischen Tradition und dem Leben auseinander
    setzen möchte.

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  • 4 Sterne

    sommerlese, 02.11.2018

    In ihrem Buch "Mulans Töchter" geht Autorin Bettine Vriesekoop der Frage nach, wie moderne Frauen das Gesicht Chinas verändern. Es ist ein Sachbuch mit der Einbindung zahlreicher Interviews und es erscheint im Pirmoni Verlag.

    Bettine Vriesekoop studierte Sinologie und arbeitete als Auslandskorrespondentin für niederländische TV- und Rundfunkstationen in Peking.


    Die Journalistin Bettine Vriesekoop führte zahlreiche Interviews mit Frauenrechtlerinnen, Unternehmerinnen, Prostituierten, Lesben und Wissenschaftlerinnen und entführt den Leser in eine Welt, die den meisten im Westen unbekannt und fremd sein dürfte, und ermöglicht so einen Einblick in die ungeheuren gesellschaftlichen Veränderungen des modernen Chinas.


    Selbstakzeptanz ist für junge Chinesen sehr schwierig, denn zu Hause und in der Schule bekommen sie zu hören, dass sie die Normen und Werte anderer zu erfüllen haben. Zitat Seite 178


    Bettine Vriesekoop nimmt Mulan als typisches Sinnbild für die mutige Heldin in China.
    Bei den Chinesen gilt Konfuzius und seine Lehren heute noch als Vorbild, diese Ideologie überdauerte alle Dynastien und prägt noch heute chinesisches Denken und Handeln.

    In ihrem unterhaltsam wie hochinteressant geschriebenem Buch erklärt die Autorin die Lebenssituation chinesischer Frauen, ihre gesellschaftliche Rolle und Besonderheiten im Laufe der Geschichte. Die Familienstrukturen früherer Zeit lebte in Großfamilien, Hungernöte um 1960 sorgten für ein Umdenken und 1979 wurde die Ein-Kind-Politik ausgerufen. Das führte zur Tötung vieler neugeborener Mädchen und heute noch gibt es einen extremen Frauenmangel.

    Von Frauen wurde neben ihrer Schönheit, ihre Rolle als Mutter erwartet. Ein Beispiel für die chinesische Vergangenheit ist das fragliche Schönheitsideal der gebundenen Füße, Lotusfüßchen genannt, das unter großen Schmerzen und Qualen von den Mädchen und Frauen ertragen wurde und wie lange es gedauert hat, bis auf ein gesetzliches Verbot auch das endgültige Aus folgte.

    Heutzutage werden die geltenden Schönheitsideale bei jungen Frauen von Schauspielerinnen vorgegeben. Schönheitsideale sind traditionell verwurzelt, heute boomt das Geschäft mit Schönheits-Operationen. Früher Lotusfüße, jetzt liegt der Fokus der Schönheit auf dem Gesicht und langen Beinen. In gewisser Weise ist das eine Emanzipation der Frau, aber dennoch folgen sie damit nur der chinesieschen Ideologie, um dann in den Hafen einer Ehe einzulaufen. Doch das Rollenverständnis vieler Frauen verändert sich allmählich, viele Chinesinnen sind gut ausgebildet und suchen andere Wege von Beziehungen. Aber immer noch wird von vielen Eltern auf Heiratsmärkten der Ehepartner ihrer Kinder ausgesucht und die Veränderung geht nur langsam vonstatten.

    Vriesekoop redet mit ihren Interviewpartnerinnen über die Aufklärung von Frauen und Mädchen, über Sexualität, HIV, Prostitution und Verhütung. Ganz besonders aussagekräftig ist die Meinung von Li Yinhe, Soziologin und Chinas größte Feministin unserer Zeit. Sie ist für Toleranz gleichgeschlechtlicher Verbindungen und für mehr Rechte der Frauen. Doch das ist noch ein fernes Ziel.

    Der enorme wirtschaftliche Wandel, der China seit 1980 in extremer Weise vorangebracht hat, lässt sich leider nicht in allen Lebensbereichen und gesellschaftlichen Ebenen wiederfinden. Männer sitzen immer noch am längeren Hebel war Rollenverständnis und Einfluss ausmacht.


    Der Epilog liest sich interessant und ein Glossar gibt Auskunft über wichtige Themen wie die Ein-Kind-Politik, Beamtenelite und chinesische Begriffe wie Banwei, Hukou und Wuwei.

    Das Buch liest sich sehr interessant und es öffnet den Blick für das Leben von Frauen in China. Hier wird erklärt, wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft entwickelt und verändert hat. Sehr informativ, aber auch interessant und unterhaltend zu lesen.

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  • 5 Sterne

    Ivonne G., 19.11.2018

    Das Buch klingt sehr spannend , interessant und man hofft auf informative neue Eindrücke , der Stellung von Frauen in China ,.. wie geht es Ihnen dort ,.. was dürfen , können und machen sie ?
    Das Cover wirkt schon sehr , durch die Zeichnung und den Titel ,...

    Man erinnert sich sofort an den Disney Film Mulan wegen des Titels und des Covers und hat die Starke , kämpferische „Frau“ in einer Männerwelt im Kopf ,.. ja, und man lernt in diesem Buch viel aus der kulturellen Lage und von Frauen die dafür kämpfen eigenständiger und selbstbestimmter zu werden ,.. china‘s Frauen sind auf dem vormarsch und mulan gilt als Vorreiterin,.. die Autorin hat recherchiert , Gespräche geführt und ein tolles Buch geschrieben ;)
    Klare Empfehlung:) Kultur und moderne vereint

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  • 5 Sterne

    Ivonne G., 19.11.2018

    Das Buch klingt sehr spannend , interessant und man hofft auf informative neue Eindrücke , der Stellung von Frauen in China ,.. wie geht es Ihnen dort ,.. was dürfen , können und machen sie ?
    Das Cover wirkt schon sehr , durch die Zeichnung und den Titel ,...

    Man erinnert sich sofort an den Disney Film Mulan wegen des Titels und des Covers und hat die Starke , kämpferische „Frau“ in einer Männerwelt im Kopf ,.. ja, und man lernt in diesem Buch viel aus der kulturellen Lage und von Frauen die dafür kämpfen eigenständiger und selbstbestimmter zu werden ,.. china‘s Frauen sind auf dem vormarsch und mulan gilt als Vorreiterin,.. die Autorin hat recherchiert , Gespräche geführt und ein tolles Buch geschrieben ;)
    Klare Empfehlung:) Kultur und moderne vereint

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  • 4 Sterne

    steffi k., 29.10.2018

    Empathisch und warmherzig
    Mulan, in Europa bekannt als tugendhafte und mutige Heldin aus dem gleichnamigen Disney-Film , lebte im fünften Jahrhundert. Ihr Name bedeutet „Blüte des Mangolienbaumes“. Sie stammt aus einem kleinen Dorf im Norden Chinas. Im Kampf gegen die feindlichen Horden eines wilden Volkes zog sie getarnt als Mann an der Stelle ihres Vaters , der zu alt und zu krank dafür war, in den Krieg. Sie wurde Heerführerin . Für ihre Hingabe und ihren Mut wird sie bis heute von vielen Chinesen verehrt. Schön, dass die Ballade von Mulan in das Buch eingebunden wurde.
    Das ist der Ausgangspunkt für die Reportage der niederländischen Autorin Bettine Vriesekoop über das weibliche China . Dieses Land und seine Leute faszinierten sie schon als erfolgreiche Tischtennisspielerin, später studierte Bettine Sinologie und arbeitete längere Zeit in Peking. Sie weiß also wovon sie schreibt und hat gut recherchiert

    Wir wissen wenig über China und über die Frauen des Landes noch weniger. „Gebundene Füße“ kommen uns in den Sinn. Aber :Was zeichnet selbstbestimmte Frauen in China aus? Wie verändern sie das Gesicht Chinas?
    Bei der Beantwortung dieser Fragen beschäftigt die Autorin sich besonders mit Frauen der neuen Mittelklasse und interviewt unverheiratete Frauen zwischen zwanzig und fünfunddreißig Jahren und zwei Expertinnen für Frauenfragen .
    Schwerpunkt ist für Vriesekoop die Verknüpfung der Selbstbestimmung der Frau mit der freien Auslebung ihrer Sexualität . Eine Thematik , die für diese Frauen das Problem darstellt , das wir aus vielen Kulturen kennen : die Orientierung an historischen Vorbildern auf der einen und der Wunsch nach Modernität auf der anderen Seite.
    Durch die Gespräche wird uns klar, dass die Chinesinnen immer noch stark in alte Rollenmuster eingezwängt sind. Sie tragen die Folgen „Ein-Kind-Politk“, werden „Shengnü“- Essensrestchen genannt , wenn sie -gutausgebildet, unabhängig und erfolgreich- keinen Mann finden , weil die lieber nach „unten“ heiraten. Auch im heutigen China entscheiden Eltern häufig, wen ihre Tochter heiratet.

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  • 4 Sterne

    Natalie, 03.11.2018 bei bewertet

    Das Leben von chinesischen Frauen ist für die meisten Menschen im Westen fremd. Bettine Vriesekoop hat es sich zu Aufgabe gemacht, dass Leben der modernen chinesischen Frau zu ergründen und den Wandel zu zeigen, den die chinesischen Frauen über die Jahrhunderte gemacht haben. Sie nennt diese Frauen „die Töchter Mulans“.

    Selbst weiß ich wenig über die chinesische Kultur und Geschichte. Natürlich ist mir die „Ein-Kind-Politik“ ein Begriff, und dass in China auch heute noch Ehen von den Eltern arrangiert werden. Daher war es für mich besonders interessant zu lesen, wie sich das Land über die Jahrhunderte darin verändert hat, wie es mit der Stellung der Frau und dem Thema Sexualität umgeht.

    Man erfährt also neben dem Leben der modernen Frau im heutigen China, auch viel über die Geschichte des Landes und wie die Religion und die verschiedenen Machthaber Einfluss auf die Gesellschaft genommen haben.

    Das Buch liest sich nicht wie ein typisches Sachbuch, da die Autorin viele Anekdoten einbringt und die Interviews oft auch wörtlich wiedergibt. Zudem ähnelt es stellenweise eher einem persönlichen Reisebericht, in dem die Autorin ihre Eindrücke und Gedanken schildert. Trotzdem hat man immer den Eindruck, dass alle Fakten ausreichend und gründlich recherchiert wurden.

    An manchen Stellen fand ich es etwas unübersichtlich und durcheinander, als hätte die Autorin Probleme gehabt, ihre vielen Gedanken zu ordnen und in der richtigen Reihenfolge aufzuschreiben. Man sollte das Buch auch sehr aufmerksam lesen, da es viele Zahlen und Fakten beinhaltet, die man ansonsten übersieht.

    Ein wirklich interessantes Buch, das mich viel Neues gelehrt hat und sich nicht wie ein trockenes Sachbuch liest.

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  • 4 Sterne

    Natalie, 03.11.2018

    Das Leben von chinesischen Frauen ist für die meisten Menschen im Westen fremd. Bettine Vriesekoop hat es sich zu Aufgabe gemacht, dass Leben der modernen chinesischen Frau zu ergründen und den Wandel zu zeigen, den die chinesischen Frauen über die Jahrhunderte gemacht haben. Sie nennt diese Frauen „die Töchter Mulans“.

    Selbst weiß ich wenig über die chinesische Kultur und Geschichte. Natürlich ist mir die „Ein-Kind-Politik“ ein Begriff, und dass in China auch heute noch Ehen von den Eltern arrangiert werden. Daher war es für mich besonders interessant zu lesen, wie sich das Land über die Jahrhunderte darin verändert hat, wie es mit der Stellung der Frau und dem Thema Sexualität umgeht.

    Man erfährt also neben dem Leben der modernen Frau im heutigen China, auch viel über die Geschichte des Landes und wie die Religion und die verschiedenen Machthaber Einfluss auf die Gesellschaft genommen haben.

    Das Buch liest sich nicht wie ein typisches Sachbuch, da die Autorin viele Anekdoten einbringt und die Interviews oft auch wörtlich wiedergibt. Zudem ähnelt es stellenweise eher einem persönlichen Reisebericht, in dem die Autorin ihre Eindrücke und Gedanken schildert. Trotzdem hat man immer den Eindruck, dass alle Fakten ausreichend und gründlich recherchiert wurden.

    An manchen Stellen fand ich es etwas unübersichtlich und durcheinander, als hätte die Autorin Probleme gehabt, ihre vielen Gedanken zu ordnen und in der richtigen Reihenfolge aufzuschreiben. Man sollte das Buch auch sehr aufmerksam lesen, da es viele Zahlen und Fakten beinhaltet, die man ansonsten übersieht.

    Ein wirklich interessantes Buch, das mich viel Neues gelehrt hat und sich nicht wie ein trockenes Sachbuch liest.

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  • 4 Sterne

    Alexandra S., 07.01.2019

    Der Titel "Mulans Töchter" hatte bei mir andere Erwartungen geweckt, als das Buch bedient hat. Das heißt nicht das ich von dem Buch enttäuscht bin. Ich fand das Buch gut!

    Das Sachbuch von Bettine Vriesekoop hat mir viele Einblicke in das Leben und Denken der Chinesen gegeben. Locker leicht geschrieben, als wenn die Autorin einem davon bei einem Kaffee erzählt, hat mich das Buch gut unterhalten. Spannend fand ich die Mischung zwischen Sachbuch, Reisebericht und ab und zu einem Teil Reiseführer durch Peking. (Zumindest wirkte es so für mich)

    Die Autorin berichtet zu Beginn viel von der Geschichte Chinas und der Geschichte berühmter Frauen. Ich fand die Einsichten in die verschiedenen Epochen/Dynastien sehr interessant. Vor allem die Denkweisen im Konfuzianismus, das Füße binden und die noch heute verbreitete Variante des Verkuppelns durch die Eltern. Auch die "Essensrestchen" und "Kahlen Zweige" und die Position der Frauen in der heutigen chinesischen Gesellschaft waren spannend. Genau so etwas hatte ich bei dem Untertitel "Wie moderne Frauen das Gesicht Chinas verändern" erwartet!

    Nach ca. etwas mehr als einem Drittel des Buches ging es immer mehr um den Umgang mit Sexualität in China. Vor allem aus der Sicht der Frauen. Ab ca. der Hälfte des Buches hatte ich den Eindruck das es nur noch um das Thema Sex ging, alles andere nebensächlich wurde. Das war schade und hat mich etwas enttäuscht. Daher gebe ich dem Buch Punktabzug. (Wenn es ginge hätte ich 3,5 gegeben, da dies nicht geht habe ich mich für 4 entschieden, da es mich am Anfang auch sehr unterhalten hat.)

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  • 4 Sterne

    Iris H., 03.11.2018

    Neben historischen Romanen und Thrillern lese ich auch gerne Bücher, in den ich etwas über eine fremde Kultur erfahre. Mulans Töchter von Bettine Vriesekoop ist ein solches Buch. Die Autorin hat Interviews mit den unterschiedlichsten chinesischen Frauen geführt und sie in einem interessanten Buch zusammengestellt. Da geht es um Großmütter, die noch die traditionellen Lotusfüße hatten, um Prostituierte und politisch interessierte Frauen, aber auch um Schönheit, Familie, Sexualität und Berufsleben. Die verschiedenen Interviews geben einen interessanten Einblick in das Leben chinesischer Frauen und die Fotos machen das Erzählte noch deutlicher. Gespannt bin ich mit der Autorin in die fremde Welt chinesischer Frauen eingetaucht. Allerdings hatte ich erwartet, dass es bei denen vorgestellten Frauen um unterhaltsame Geschichten geht, die spannend erzählt werden. So ist es aber nicht. Die Autorin hat einen wissenschaftlichen Ansatz und so erfährt man neben der den Informationen über die jeweilige Frau auch noch sehr viel über das politische und geschichtliche Umfeld in China. Das ist einerseits sehr spannend, aber der Lesefluss leidet darunter ein bisschen. Mein Fazit: das Buch war nicht ganz das was ich erwartet habe aber es hat mir trotzdem sehr gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    Sabine M., 11.11.2018

    Die niederländische Sinologin Bettine Vriesekoop hat hier ein spannendes kleines Büchlein über Emanzipation und das Leben als Frau in China vorgelegt. Eingebunden in eine Art Reisebericht lässt sie unterschiedliche chinesische Frauen in Form von Interviews zum Thema Sexualität zu Worte kommen. Die Berichte sind schön zu lesen und haben mich, auch, wenn ich manches Verhalten nicht nachvollziehen konnte, sehr fasziniert. In der Rahmenhandlung erfährt man viel über die chinesische Geschichte und die Traditionen Chinas. Schade, dass es sich durch die Bank nur um Frauen aus der Mittelschicht handelt, die noch dazu alle aus Peking stammen. So lernt man nicht die gesamte Frauenschicht des Landes kennen, sondern nur einen kleinen Teil davon. Momentan befindet sich China in einem Wandel, der ein solches Werk erst möglich macht. Für mich als Europäerin war vieles neu und sehr interessant zu lesen, wie man als Frau im heutigen China (über)lebt. 
    Auch wenn man sicher noch viel mehr hätte schreiben können, hat mir das Buch sehr gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    Johanna M., 19.01.2019

    Ich hab das Cover gesehen und den Klappentext gelesen dabei ist es um mich geschehen. Ich fand beides sehr interessant und wollte mehr wissen. Ich finde das Cover passt super zu dem Buch und der Schreibstil ist gut, sehr sachlich und informativ.
    Mir hat die Unterteilung auch gut gefallen, da war es leichter für mich alles zu verarbeiten.
    Das Werk ist wirklich gelungen und gibt einen guten Einblick ohne selber zu kritisch zu sein.
    Es hat mich auch gut gefallen, dass die Autorin noch mal auf das Geschichtliche eingegangen ist und man da mehr Hintergrund-Infos bekommen hat.
    Die Frauen waren für mich sehr gut gewählt, alles Frauen die auf ihre Weise stark waren und etwas in ihrem Land geändert haben! Alle Frauen in dem Buch haben sich meinen Resepkt mehr als verdient! Sie treten so unterschiedlich und mutig für ihre Sache ein! Schon alleine deswegen lohnt es sich, meiner Meinung nach, das Buch zu lesen.

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  • 3 Sterne

    ele, 09.11.2018

    Mulans Töchter, Sachbuch von Bettine Vriesekoop, 240 Seiten erschienen im Pirmoni Verlag.
    Wie moderne Frauen das Gesicht Chinas verändern.
    Bettine Vriesekoop war eine, auf internationaler Ebene, erfolgreiche Tischtennisspielerin. Inspiriert durch die Begegnungen mit chinesischen Sportlerinnen entschied sie sich, nach ihrer aktiven Zeit, für ein Studium der Sinologie. In diesem Buch lässt sie verschiedene chinesische Frauen zu Wort kommen und bietet einen Einblick in ihren Alltag.
    Das Buch ist in 16 Kapitel eingeteilt, durch die zum Inhalt passenden Titel, erhält der Leser einen sehr guten Überblick. Am Ende ist ein sehr umfangreicher Anhang platziert, bestehend aus der Mulan- Ballade, einer Zeittafel der chinesischen Dynastien in chronologischer Reihenfolge, was sehr hilfreich war. Des Weiteren ein Glossar in dem die chinesischen Begriffe erläutert werden. Wenn darüber hinaus noch Fragen offen sind, dann helfen die weiterführenden Links am Ende. Eingefügte Bilder lockern die oft strenge Erzählung auf. Eigennamen und chinesische Ausdrücke erscheinen kursiv und werden dadurch herausgehoben.
    Das Buch liest sich wie ein Reisebericht, bei dem die Autorin mehr als 20 beeindruckende Frauen schwerpunktmäßig zum Thema Emanzipation und Sexualität interviewt. Gerne hätte ich mehr über moderne chinesische Frauen in der Familie z.B. als Hausfrau und Mutter erfahren. Auch über den Brauch des „Füßebindens“ hätte ich gerne mehr gewusst, da mich das Thema sehr interessiert. Stellenweise waren die Erzählungen schon sehr ausführlich und langatmig, trotzdem konnte ich das Buch flüssig und schnell lesen. Vriesekoop berichtet über eine lockere, dann auch wieder sehr puritanische Moral. Aufklärung in den Schulen findet nicht statt. Die Ein-Kind-Politik hat viele der Probleme geschaffen, die hier sehr eindringlich dargestellt werden. Frauen sind in der Minderheit und somit ein extrem rares Gut. Sie warten länger bis sie heiraten und sind wählerischer geworden, enden dann oft als Shengü (Essensrestchen), dadurch gibt es viele unverheiratete Männer (kahle Zweige). Die Scheidungsrate ist hoch, denn die jungen Leute sind als Einzelkinder aufgewachsen, die keine Fähigkeit entwickelt haben, einen selbständigen Part in einer Ehe zu spielen. Noch oft werden die Ehen von den Eltern des Paares arrangiert. Traditionelle chinesische Heldinnen wie Qiu Jin, die kommunistische Revolutionärin, oder Hua Mulan, die für ihren Vater in Männerkleidern in den Krieg zog, sind für die modernen Chinesinnen Vorbilder. Es hat sich viel geändert in China, leider nicht nur zum Guten für Frauen. Junge Chinesinnen haben noch einen weiten und schweren Weg vor sich, um sich zu emanzipieren.
    Dieses Buch kann ich den Lesern empfehlen, die sich für das Leben der modernen Frauen, die China verändern wollen, interessieren. Leider konnte mich dieses Buch nicht ganz erreichen, deshalb 3 von 5 möglichen Sternen.

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  • 3 Sterne

    raschke64, 05.11.2018 bei bewertet

    Die niederländische Autorin hat in China Interviews mit verschiedenen Frauen aus der Mittelschicht zu ihrer jetzigen Situation in China geführt und sie als die Nachfahrinnen von Mulan bezeichnet.

    Ich muss gestehen, dass ich vorher weder die Geschichte von Mulan kannte noch den entsprechenden Disney-Film. Für mich war sehr interessant zu lesen, wie die Frauen - zumindest die hier ausgewählten - im jetzigen China leben, wie ihre Vorstellungen sind, was sich ändert oder eben auch nicht. Für ein Sachbuch war allerdings für mich zu viel Nebenbei dabei. So verstand ich die Bemerkungen, dass man endlich wieder klimatisierte Verkehrsmittel erreicht u. ä. nicht wirklich im Zusammenhang mit dem Thema. Das mutete dann oft eher wie eine Reisebeschreibung an. Schwierig war für mich auch, dass die Autorin sich immer auf die Frauen der Mittelschicht bezieht, diese Schicht aber nicht eindeutig abgrenzt. Für mich gehören eine Ex-Sportlerin, die finanziell ehr gerade so über die Runden kommt, und eine millionenschwere Unternehmerin oder Schönheitschirurgin nicht in die gleiche Schicht. Die beiden letzteren sind für mich keine Mittelschicht mehr. Die Interviews fand ich an dem ganzen Buch am interessantesten, auch wenn die gezogenen Aussagen daraus für ein ganzes Land anhand von etwas mehr als 20 Interviews mit ausschließlich Pekinger Frauen doch gewagt sind als Verallgemeinerung.

    Trotz all dem war das Buch ein sehr interessanter Einblick in eine mir völlig fremde Gesellschaft, die sich derzeit wohl in einem starken Umbruch befinden wird.

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  • 3 Sterne

    raschke64, 05.11.2018

    Die niederländische Autorin hat in China Interviews mit verschiedenen Frauen aus der Mittelschicht zu ihrer jetzigen Situation in China geführt und sie als die Nachfahrinnen von Mulan bezeichnet.

    Ich muss gestehen, dass ich vorher weder die Geschichte von Mulan kannte noch den entsprechenden Disney-Film. Für mich war sehr interessant zu lesen, wie die Frauen - zumindest die hier ausgewählten - im jetzigen China leben, wie ihre Vorstellungen sind, was sich ändert oder eben auch nicht. Für ein Sachbuch war allerdings für mich zu viel Nebenbei dabei. So verstand ich die Bemerkungen, dass man endlich wieder klimatisierte Verkehrsmittel erreicht u. ä. nicht wirklich im Zusammenhang mit dem Thema. Das mutete dann oft eher wie eine Reisebeschreibung an. Schwierig war für mich auch, dass die Autorin sich immer auf die Frauen der Mittelschicht bezieht, diese Schicht aber nicht eindeutig abgrenzt. Für mich gehören eine Ex-Sportlerin, die finanziell ehr gerade so über die Runden kommt, und eine millionenschwere Unternehmerin oder Schönheitschirurgin nicht in die gleiche Schicht. Die beiden letzteren sind für mich keine Mittelschicht mehr. Die Interviews fand ich an dem ganzen Buch am interessantesten, auch wenn die gezogenen Aussagen daraus für ein ganzes Land anhand von etwas mehr als 20 Interviews mit ausschließlich Pekinger Frauen doch gewagt sind als Verallgemeinerung.

    Trotz all dem war das Buch ein sehr interessanter Einblick in eine mir völlig fremde Gesellschaft, die sich derzeit wohl in einem starken Umbruch befinden wird.

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