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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    sandor, 16.11.2016 bei bewertet

    Raffiniertes Verwirrspiel bei dem am Ende nicht nur die Protagonistion, sondern auch der Leser, nicht mehr weiß was Realität und was Fiktion ist. Spannend und dennoch tiefgründig

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  • 3 Sterne

    Simone H., 03.09.2016 bei bewertet

    Wahrheit oder Fiktion?

    Zum Inhalt:
    Delphine lernt nach Veröffentlichung ihres berühmten Romans "Das Lächeln meiner Mutter" auf einer Party die elegante und eloquente L. kennen. Sie verstehen sich auf Anhieb und nachdem L. Delphines Telefonnummer herausfindet, treffen sich die beiden Frauen regelmäßig und schließen schnell Freundschaft.

    Auch wenn beim Lesen im Nachhinein so manches Verhalten von L. befremdlich wirkt, verfällt ihr Delphine zusehens und bewundert sie sehr. Sie weiß genau wie sie sich Delphine gegenüber verhalten muss, ist immer zur Stelle und beeinflusst die Autorin zusehens unbemerkt unter anderem auch im Bezug zu deren Arbeit. Zum Beispiel gipfelt die Beziehung in einer ausgeprägten Schreibblockade von Delpine.

    Doch die Freundschaft der Frauen hat noch mehr Schattenseiten. Es handelt sich um eine Geschichte über zwischenmenschliche Verhältnisse, Verrat, Beeinflussung, Kränkung und Abschottung!

    Schreibstil:
    Die Autorin findet gut zu ihrem Stil zurück. Die Sprache ist zwar anspruchsvoll, aber flüssig zu lesen. Mir gefällt der Stil der Autorin sehr gut!

    Das Buch ist in kurze Kapitel gegliedert. Die Erzählung springt sehr in der Chronologie, ist aber nachvollziehbar.

    Fazit:
    Auch wenn die Geschicht gut gemacht und einige Spielereien mir durchaus gut gefallen haben und durchaus das erwünschte Ziel, den Leser zu verwirren erreichen, bin ich mit der Geschichte nicht warm geworden. Mir war einfach zu wenig Handlung vorhanden. Auch wenn ich den Stil der Autorin sehr mag, hat sich bei mir keine Spannung aufgebaut und der Roman war mir einfach zu zäh. Streckenweise war er durchaus gut gemacht und wie gesagt gab es einige Kleinigkeiten, die mich beeindruckt haben, wie zum Beispiel das durchdachte Spiel mit Wahrheit und Fiktion. Auch das Ende fand ich wirklich gut.

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  • 5 Sterne

    3 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 18.08.2016

    nhaltsangabe:


    Zwei Frauen lernen sich auf einer Party kennen. Die zurückhaltende
    Delphine, die sich mit fremden Menschen meist sehr schwer tut, ist
    sofort fasziniert von der klugen und eleganten L., die als Ghostwriter
    arbeitet. Aus gelegentlichen
    Treffen werden regelmäßige, man erzählt einander das eigene Leben,
    spricht über Familie und Freunde, vor allem über Freundinnen. Und
    natürlich über Bücher und Filme, die man liebt und bewundert. Delphine
    ist glücklich über die Gemeinsamkeiten und fühlt sich verstanden wie
    schon lange nicht mehr. Ganz entgegen ihrer Gewohnheit gibt sie in einem
    Gespräch über das Schreiben die Idee für ihr nächstes Buch preis. L.
    reagiert enttäuscht: Wie nur könne Delphine ihre Zeit auf eine erfundene
    Geschichte verschwenden? Eine Autorin ihres Formats müsse sich der
    Wahrheit verschreiben. Delphine ist entsetzt. L.s leidenschaftlich
    vorgetragene Forderung löst eine tiefe Verunsicherung in ihr aus. Bald
    kann sie weder Papier noch Stift in die Hand nehmen. L. scheint völlig
    unglücklich über das zu sein, was sie in der Freundin ausgelöst hat.
    Selbstlos übernimmt sie die Beantwortung von E-Mails, das Absagen von
    Lesungen und Interviews, das Vertrösten des Verlags, der auf einen neuen
    Roman wartet. Und all das in Delphines Namen. Keiner weiß davon, keiner
    kennt L., und so ist Delphine allein, als sie feststellt, dass L. ihr
    immer ähnlicher wird …


    Meine Meinung zum Buch und Autorin:

    Die Autorin Delphine de Vigan, hat in ihrem außergewöhnlichen Roman Realität, Fiktion und Authentizität , meisterhaft und mit sehr großem Raffinesse mit einander verwoben. Sie gewährt einem tiefe Einblicke in das Seelenleben ihrer Protagonisten und deren Gedankenwelt. Sie kehrt deren innerste nach außen, Eine sehr geheimnisvolle Geschichte, skurril, fesselnd und spannend. Sie lässt einem oft im unklaren, was ist wahr und was ist Fiktiv und lässt einem grübeln. Kein Roman für zwischen durch, ein Buch das einem herausfordert und zum nachdenken anregt. Ihren Schreibstil empfand ich als Kraftvoll, wortgewaltig und klar, ihre Schilderungen. sind sehr bildhaft und real. Die Protagonisten wirken sehr lebendig und zum greifen nah. Ein sehr bemerkenswerter Roman , auf dessen Verfilmung ich mich schon freue. Er wird von niemanden anderen als Roman Polanski verfilmt und soll 2018 in die Kinos kommen.


    Meinung zu Inhalt:

    Man fühlt und spürt wie sich die Schriftstellerin Delphine sie ausgelaugt fühlt, überfordert von den Erwartungen die man an sie stellt, den Lesereisen und den Signierstunden. Sie kam mir ausgebrannt vor, einfach am Ende ihrer Kräfte. Schon als Kind war sie ein sensibelchen, mochte keinen Rummel um ihre Person, wollte nie im Mittelpunkt stehen, zog sich gerne in ihr Schneckenhaus zurück. Eigentlich wollte sie an diesem Abend nach der Lesung nur ihre Ruhe, aber sie geht doch zur Party ihrer Freundin und hier begegnet sie L. Delphine ist von dieser Frau fasziniert, verkörpert sie doch alles was sie sein möchte, elegant, selbstbewusst, eine Frau die es gewohnt ist die Führung zu übernehmen. Beide freunden sich an, verstehen sich auf den ersten Blick, ihre Freundschaft wächst und L. Scheint immer mehr Raum in Delphine Leben ein zunehmen. Als Delphine in eine Schreibblockade verfällt, kein Finger mehr rührt, schlüpft L. In Delphines Körper und Leben, übernimmt deren Rolle. Aber auch L. Hat ihre Probleme und aus Gesprächen der beiden erfahren wir mehr aus L. Leben. Das bringt Delphine auf die Idee ein Buch über L. Zu schreiben, sie zeichnet, alles auf Tonband auf. Zwischen den Zweien , fängt es dadurch an zu bröckeln, es passiert so einiges, L. Verschwindet und taucht wieder auf, keiner scheint sie zu kennen. Gibt es L. Wirklich oder ist sie nur die Imaginäre Freundin von Delphine? Aber die Zwei haben doch soviel unternommen, das muss man nach und nach herausfinden, jedenfalls ist es sehr spannend.

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  • 5 Sterne

    4 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Girdin, 22.08.2016

    Es ist in der Tat ein meisterliches Verwirrspiel, was mir als Leserin die Französin Delphine de Vigan in ihrem neuen Roman „Nach einer wahren Geschichte“ bietet. Das Cover bringt einen Einstieg in die im Buch beschriebenen Ereignisse. Abgebildet ist in mehreren medaillonartigen Ausschnitten der Kopf einer Frau aus einer halbschrägen rückwärtigen Perspektive. Der Bildausschnitt nimmt Anspielung auf das Cover des letzten Buchs der Autorin, in der sie über den Selbstmord ihrer Mutter geschrieben hat. Dieses Buch war sehr familiär und persönlich. Diese Fakten sind im Internet leicht zu überprüfen. „Nach einer wahren Geschichte“ beginnt wenige Monate nach der Veröffentlichung dieses Romans.

    In einem kurzen an ihre Leser gerichteten Vorwort nennt Delphine de Vigan gleich in den ersten Sätzen ihr Problem, das sie in den vergangenen drei Jahren hatte und über das sie hier schreibt: In der Phase der Findung zu einem Thema für dieses neue Buch wurde sie zeitweilig von einer Schreibblockade an der Fortsetzung ihrer Arbeit gehindert. Aus der Retrospektive kann sie auch den Grund dafür benennen. Er liegt in der Beziehung zu einer Frau die sie im Folgenden „L.“ nennt.

    Delphine de Vigan lernt L. auf einer Party kennen. Aus der Situation heraus vertraut sie sich ihr mit einem kurzen unangenehmen Wortwechsel mit einer Leserin an, der sich auf der letzten Lesung ereignet und der sie verstört hat. Mit einem unglaublichen Einfühlungsvermögen zeigt L. Verständnis und mitfühlende Worte. In der Folge entwickelt sich zwischen den beiden Frauen eine zunehmend engere Freundschaft, die sogar so weit geht, dass Delphine die ansonsten streng geheimen Überlegungen zu einem neuen Buch mit L. teilt, in dem sie ihrer Fantasie freien Lauf geben möchte. L. widerspricht ihr vehement und besteht darauf, dass Delphine nur mit einem Buch Erfolg haben wird in dem sie weitere real geschehene Ereignisse verarbeiten soll. Delphine ist durch den anhaltenden Widerspruch irritiert, es kommt zu der erwähnten Schreibblockade. L., die als Ghostwriterin für andere Autoren arbeitet, bietet ihr ihre Hilfe an, die sie gerne annimmt. Als Delphine endlich erkennt, dass L. nicht immer in ihrem Sinne arbeitet, plant sie entsprechende Maßnahmen. Doch darauf scheint L. bereits gewartet und sich vorbereitet zu haben.


    Was zuerst als Statement für eine besonders enge Freundschaft, geprägt von Empathie und Anteilnahme beginnt, liest sich in der Folge als mit psychologischer Raffinesse gestalteter Thriller. Dadurch, dass die Autorin in der Ich-Form aus der Retrospektive erzählt, ist dem Leser von Beginn an klar, dass sie die Machenschaften L.s aufgedeckt hat und das vorliegende Buch gilt praktisch als Beweis dafür, dass sie ihre Blockade überwunden hat. Doch was bleibt ist die Frage danach, ob der Roman eine Fiktion ist oder den tatsächlichen Prozess des Schreibens abbildet. Hat die Autorin Delphine de Vigan ihre ursprüngliche Vorstellung, als nächstes einen erdachten Roman zu schreiben, hier umgesetzt oder konnte L. sie mit ihrem Wunsch nach einer wahren Geschichte bleibend beeinflussen?

    Der Roman beginnt eher behäbig damit, dass Delphine den Beginn ihrer Beziehung zu L. schildert und in vielen Details auf die Gründe eingeht, die sie dazu hatte, sich ihrer neuen Freundin anzuvertrauen. Bereits in dieser Phase weist sie auf besondere Situationen hin, die ihr später seltsam erscheinen. Auch mir als Leser waren diverse Szenen suspekt. L. übernimmt neben der Autorentätigkeit immer mehr Eigenheiten von Delphine. Doch erst dann beginnt die Geschichte beängstigend und vor allem zunehmend spannend zu werden. Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen, bleibt bei mir schließlich die Frage: Wer ist L.?

    Delphine de Vigan treibt mit diesem Roman ein perfides Spiel um Freundschaft, Vertrauen Machtgewinn, aber auch um Vertrauensbruch und Machtmissbrauch im trügerischen Schein zwischen Fiktion und Realität und der Suche nach der Identität von L. Die Idee zu diesem Buch finde ich grandios. Für dieses Lese-Highlight gebe ich gerne eine Leseempfehlung für anspruchsvollere Leser.

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  • 5 Sterne

    3 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bblubber, 03.10.2016

    Delphine de Vigan ist eine erfolgreiche Schriftstellerin. Auf einer Party freundet sie sich mit der Ghostwriterin L. an. Aus der anfangs lockeren und unkomplizierten, ja interessanten und durchaus Delphines Arbeit befruchtenden Freundschaft wird jedoch schnell eine sich ungesund entwickelnde Symbiose. L. übernimmt nach und nach die Führung und gibt Delphine erst vor, wie sie ihre Arbeit besser machen könnte um dann auch ihr Privatleben zu dominieren. Sie zieht bei ihr ein und umso mehr L. das Ruder übernimmt, um so mehr wird die Autorin verunsichert, zieht sich zurück und erlebt schließlich sogar eine heftige Schreibblockade. Der Roman, den Delphine schreibt und um den es in weiten Teilen dieser Geschichte auch geht, wird zusehens zur Realität. Für de Vigan und für den Leser gleichermaßen verwischen die klaren Grenzen.

    L. schien mir wie die Spinne im Netz, die die Fäden zieht und die Delphine auf ihre Art in ein dichtes Netz einspinnt aus dem diese kein Entrinnen mehr zu finden scheint. Immer mehr entwickelt sich das Ganze zu einem Psychothriller.

    Die Geschichte ist faszinierend, verwirrend, bis zum Schluss undurchschaubar und unvorhersehbar. Ein sehr ungewöhnliches Buch. Man muss sich auf die Story einlassen, dann ist man gefesselt und begeistert. Ein anspruchsvolles Werk, welches lange nachklingt. Kein Wunder, dass die wahre Delphine für die Geschichte der vielleicht erfundenen Delphine bereits Preise abgeräumt hat. Eine Leseempfehlung für die, die mal etwas außergewöhnliches suchen.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Norma K., 07.11.2016

    Wer hat sich bloß dieses Cover ausgedacht? Der Autorenname so riesig und der Buchtitel so klein? Bescheidenheit ist allerdings auch nicht das Thema des Buches, an keiner einzigen Stelle... Die zwei Fotos wirken wie Suchbilder in Illustrierten: "Finde die 10 Fehler in Bild 2". Auch bei genauestem Hinsehen ist keine Abweichung zu entdecken.
    Und genau da sind wir mitten im Buch. Eine zufällig wirkende Begegnung mit L., einer verstörend perfekt wirkenden Frau, die im Verlauf der Geschichte mehr und mehr in die Identität der Autorin hineinwächst, mehr und mehr in sie verschmilzt, schließlich ihr Leben lebt - das ist das äußere Spiel, das äußere Geschehen. Die Frage nach der Bedeutung der Authenzität im Schreiben, die Frage, ob Fiktion erlaubt ist, wo sie beginnt oder ob letztlich nicht alles irgendwie irgendwo Wirklichkeit, Wahrheit innehat, auch die Fiktion - diese Frage taucht in zig Facetten im Buch auf und nistet sich im Kopf des Lesers ein. Unter diesen Fragen erhält der Buchtitel eine neue Dimension: "Nach einer wahren Geschichte". Was ist wahr an dieser Geschichte, was ist real, was fiktiv? Erst auf Seite 325 ff. wird man Antworten finden, aber sind diese Antworten real oder auch wiederum fiktiv?
    Das Buch ist wie eine Obsession, es legt sich auf den Leser und lässt ihn nicht mehr frei. Man frisst sich regelrecht durch das Buch, auf der Suche nach Erlösung, nach Erklärung, nach Freigabe...

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 11.09.2016

    Mühsame Angelegenheit

    Die zurückhaltende Schriftstellerin Delphine lernt auf einer Party die elegante und kluge L. kennen. Die beiden Frauen teilen das Interesse für Literatur und Theater und aus gelegentlichen Treffen wird eine intensive Freundschaft. Doch L. mischt sich immer mehr in Delphines Leben ein, während diese sich immer mehr verunsichern und L. über sich bestimmen lässt. Delphine gerät zunehmend in eine schriftstellerische Krise, die sich so ausweitet, dass sie nicht einmal mehr am PC arbeiten oder emails beantworten kann. L. bietet ihre Hilfe an und übernimmt nach und nach alle Aufgaben Delphines, selbst eine Lesung an einer Schule, ohne dass es jemandem auffällt.
    Dies hört sich zunächst spannend an, allerdings dauert es, bis die Handlung etwas an Fahrt aufnimmt. Durch viele kleine Episoden und lange Gespräche wird die Geschichte recht langatmig erzählt. Nicht ganz glaubwürdig erscheint, dass eine erwachsene Frau wie Delphine, mit großem Erfolg als Schriftstellerin, mit zwei erwachsenen Kindern und einem interessanten Mann in ihrem Leben, sich so leicht vereinnahmen lässt.
    Auch diverse Vorfälle, z.B. dass zu Ls. Geburtstagsfeier kein einziger der geladenen Gäste kommt, außer Delphine, lassen diese zwar wachsam werden, dennoch zieht sie sich nicht zurück, sondern lässt L. weiter in ihr Leben eindringen.
    Als Delphine irgendwann endlich bemerkt, dass L. für sie gefährlich wird, kommt doch noch etwas Spannung auf. Und als Leser wird man genauso verunsichert, ob man nur L. nicht trauen kann oder ob Delphine sich diese Ereignisse womöglich bloß einbildet, ja sogar ob es L. überhaupt gibt.
    Dieses Spiel mit Realität und Fiktion ist an sich interessant, allerdings zieht sich die Geschichte sehr in die Länge, sodass die Lektüre von ,,Nach einer wahren Geschichte“ zu einer etwas zähen und mühsamen Angelegenheit wird.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja F., 30.08.2016

    Die Autorin Delphine de Vigan erzählt in „Nach einer wahren Geschichte“ aus er Sicht von Delphine de Vigan. Ein autobiographischer Text also? Genau dieser Frage widmet sich der Roman.
    Delphine lernt auf einer Party eine Frau kennen, im Text wird sie L. genannt. Diese Frau schleicht sich immer mehr in ihr Leben und vertreibt langsam aber sicher alles andere daraus. Und das schlimmste: sie verunsichert Delphine so sehr, dass sie nicht mehr schreiben kann.
    „Nach einer wahren Geschichte“ ist eines dieser Bücher, die es mir schwer machen eine Rezension zu schreiben.  Einerseits passiert unglaublich wenig. Die Autorin beschreibt, wie L. in ihr Leben tritt und sich immer unverzichtbarer für sie macht. Sie beschreibt ihre Gefühle und wie das alles passieren konnte. Überraschenderweise ist das aber meistens nicht langweilig! Gut, an manchen Stellen dachte ich tatsächlich: so, jetzt würde ein bisschen mehr Handlung dem Buch guttun. Aber trotzdem war das Buch angenehm zu lesen und hatte fast eine hypnotische Wirkung.
    Im Buch wird immer wieder über die Frage diskutiert: was soll ein Autor schreiben? Fiktion? Oder ist der Leser nur an wahren Geschichten interessiert? Und wie „wahr“ kann eine Geschichte überhaupt sein, wenn sie doch aus der Sicht des Autors geschildert wird. In diesem Zusammenhang geht es sehr oft um die früheren Werke der Autorin. Da ich noch nichts von ihr gelesen habe, hat mich das mit der Zeit etwas genervt. Ich dachte, ich muss jetzt noch schnell die anderen Bücher lesen, um dieses richtig zu verstehen. Deswegen würde ich das Buch nicht unbedingt an Leute weiterempfehlen, die die Autorin noch nicht kennen.
    Besonders gefallen haben mir die letzten Seiten des Buches, hier wird es nochmal richtig spannend und das Spiel der Vermischung von Wahrheit und Fiktion wird auf die Spitze getrieben. Ein Tipp: keinesfalls vorher Besprechungen des Buches lesen! Mir hat ein Spiegel online Artikel die Überraschung am Ende gründlich verdorben. Sehr ärgerlich!
    Also: 4 Sterne von mir für dieses gelungene Verwirrspiel.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 28.10.2016

    In ihrem neuen Roman “Nach einer wahren Geschichte“ (Originaltitel: “D´après une histoire vraie“) beschreibt Delphine de Vigan eine ungewöhnliche Frauenfreundschaft. Ich-Erzählerin Delphine hat eine Signierstunde für ihr letztes überaus erfolgreiches Buch hinter sich, als sie bei einer privaten Party L. kennenlernt. L. ist ebenfalls Autorin, schreibt als Ghostwriterin Biografien bekannter Persönlichkeiten. Die beiden Frauen sind sich sofort sympathisch. Sie kommen sich schnell näher, und L. dringt zunehmend in das Leben der Autorin ein, die unter einer so extremen Schreibblockade leidet, dass sie schließlich nicht einmal mehr einen Stift halten oder vor dem Computer sitzen kann L. macht sich unentbehrlich, erledigt die gesamte berufliche und private Korrespondenz und lebt schließlich mit Delphine zusammen, die kaum noch Kontakt zur Außenwelt hat. Im Haus von Delphines Freund Francois in der Provinz eskalieren die Dinge. Delphine ist sich inzwischen bewusst, dass L. komplett die Macht über ihr Leben hat und entwickelt starke Ängste.
    In zahlreichen Gesprächen diskutieren die Freundinnen über Literatur. L. drängt Delphine immer wieder, keine erfundene, sondern eine wahre Geschichte zu schreiben, weil die Leser nach ihrem autobiografischen Roman über ihre Familie angeblich nur Wahrheit von ihr erwarten. Sie soll den in ihr verborgenen Roman schreiben, dabei ihr Innerstes nach außen kehren. Wie ein roter Faden ziehen sich die Gespräche über Wahrheit und Fiktion durch das Buch, und die Protagonistin wird dabei zum Sprachrohr der Autorin. Auch der Leser fragt sich zunehmend, wie wahr diese Geschichte tatsächlich ist. Die Position der realen und der fiktiven Delphine ist dabei folgende: eine exakte Trennung von Wahrheit und Fiktion ist schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Eine auf einer realen Begebenheit beruhende Geschichte wird von einem Autor erzählt, der Material auswählt, zusammenfasst, ausschmückt, interpretiert. Das Ergebnis ist eine Fiktion. Aber auch eine sogenannte reine Fiktion enthält Anteile von Wahrheit, denn der Autor lässt seine eigene Persönlichkeit, das von ihm Erlebte und Erfahrene einfließen.
    Delphine de Vigan hat einen spannenden Psychothriller geschrieben, der einen regelrechten Sog entwickelt. Das funktioniert auf der Handlungsebene- welche Gefahr geht von der namenlosen L. (=“Elle“, eine Doppeldeutigkeit, die im Deutschen verloren geht) für Delphine aus? – und in Bezug auf die zentrale Thematik. Besonders raffiniert ist die Einbeziehung nachprüfbarer Fakten aus Delphine de Vigans Leben: ihre Beziehung zu Literaturkritiker Francois, ihre Familiengeschichte einschließlich des Suizids der Mutter, ihre veröffentlichten Romane usw. Hieraus könnte der Leser schließen, dass all dies der Autorin tatsächlich widerfahren ist, aber ist es das wirklich?
    Ich bin schon länger ein Fan von Delphine de Vigan und finde auch den neuen Roman ganz hervorragend. Er ist ein fesselndes Verwirrspiel von außerordentlicher sprachlicher Qualität.

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  • 4 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 30.08.2016

    Im Wesentlichen ist es ein Stück, das von zwei Profi-Schreiberinnen Anfang-Mitte vierzig handelt, die sich ausgiebig zum Thema Schreiben und Literatur austauschen. Aber auch andere Kernthemen wie Freundschaft, Liebe, Familie, das Leben insg. werden recht tiefgründig wie geistreich ausdiskutiert.
    Die eine, Delphine, hat es zum nennenswerten Erfolg geschafft und die andere, L. genannt, betätigt sich nach eigenen Angaben als Ghostwriterin. Die Kernfrage, zu der die Diskussionen immer wieder zurückkehren, ist, was die Leser wirklich wollen. Die Ghostwriterin vertritt vehement die Meinung, die Leser wollen das wahre Leben, Realismus, übersetzt in Literatur. Delphine sieht es anders: Fiktion ist der Weg zum Erfolg. Bloß der lässt sich nicht mehr für Delphine einstellen. Sie befindet sich in einer Schaffenskrise und schlittert immer weiter hinein, je mehr Zeit sie mit L. verbringt. Delphine ahnt nicht, was L. eigentlich vorhat und lässt sich von Ausführungen ihrer neuen Freundin mitreißen. L. spielt eine fürsorgliche Freundin, ist immer für Delphine da, hat stets ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Probleme. Als es schon zu spät ist und Delphine diese Freundschaft fast mit dem Leben bezahlt, fallen ihr Schuppen von Augen.
    Die Frage der eigenen Identität ist in dieser Geschichte aktiv, anhand des eigenen Beispiels, „einer wahren Geschichte“, wie der Titel besagt, angegangen worden. Als erfolgreiche Schriftstellerin sieht sich Delphine gezwungen, sich immer neu erfinden zu müssen. In die Richtung, in die L. sie drängt, will sie aber nicht gehen, etwas Eigenes will ihr auch nicht recht gelingen, nicht zuletzt, weil L. sich dazwischen stellt und dafür sorgt, dass Delphine immer weiter in die krankhafte Schreibblockade abgleitet.
    Auch das Thema der Einsamkeit in der modernen Großstadtgesellschaft schwingt aktiv mit. Paris ist voll von Menschen, Delphine ist aber einsam wie in der Wüste. Selbst ihrem Freund kann sich Delphine nicht anvertrauen und landet immer mehr in der Isolation.
    Die Art der Stoffdarbietung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist, als ob die Autorin den Verlauf ihrer Krankheit vor Augen der Leser Schritt für Schritt freilegt. Sie blickt auf die Geschehnisse zurück und versucht dabei zu erklären, wie es dazu kommen konnte. Sie zeigt, wie arglos und einsam sie war, nennt aber auch die Punkte, die sie aufhorchen ließen, sie dazu brachten, Verdacht zu schöpfen. Diese vorausschauenden, auf den bekannten Ausgang der Geschichte gerichteten Kommentare nahmen leider Spannung weg, von der die Geschichte auch sonst nicht gerade strotzt.
    Delphine war mir leider zu naiv. Ich konnte einfach nicht glauben, dass sich eine Frau mit Lebenserfahrung, eine gefeierte Schriftstellerin und sonst nicht auf den Kopf gefallen, so benehmen, bzw. hinters Licht führen lassen kann. Und je näher sich die Geschichte dem Schluss neigte, desto konstruierter und unglaubwürdiger kam sie mir vor: Drama auf Teufel komm raus. Ohne diese Naivität wäre diese Geschichte gar nicht möglich.
    Auf der anderen Waageschale gibt es Vorzüge wie Fragestellungen zu akuten Themen des heutigen Lebens, leise Kritik der modernen Gesellschaft und eine Menge von geistreichen Sätzen. „.. ein Buch ist nichts anderes als eine Art radioaktiver, langsam zerfallender Stoff, der noch lange weiterstrahlt. Und letzten Endes werden wir immer als das betrachtet, was wir sind, menschliche Bomben mit erschreckender Zerstörungskraft, denn niemand weiß, wie wir das Material nutzen.“S. 90. „Was glaubst du, woraus Schriftsteller bestehen? … Ihr seid das Ergebnis von Scham, Schmerz, Geheimnis und Zusammenbruch. Ihr kommt aus namenlosen dunklen Gegenden oder habt sie zumindest durchquert. Überlebende, das seid ihr, jeder Einzelne und jeder auf seine Weise. Das gibt euch nicht alle Rechte. Aber glaub mir, es gibt euch das Recht zu schreiben, auch wenn es einen Aufruhr gibt.“ S. 151. „Ich bin dir nicht begegnet, ich habe dich erkannt.“ S. 278.
    Es ist schon psychologisch fein, mir fehlte dennoch ein Quäntchen Raffinesse.
    Die Länge der Kapitel ist sehr gut, passend ausgewählt. Es ist die Art von Stoff, der durchaus genug Zwischenraum braucht. Manchmal, nach drei-vier Seiten, ein Kapitelende zu sehen war schon eine Wohltat.
    Fazit: Ein geistreicher, lesenswerter Roman, der gut unterhält und zum Nachdenken über die eigene Identität, ihre Fragilität, uvm. anregt. Interessant vor allem für Schreiberlinge und diejenigen, die es werden wollen, aber auch für passionierte LeserInnen, denn Delphine erzählt aus dem Nähkästchen, wie sich eine erfolgreiche Schriftstellerin nach einem Erfolg fühlt und wie ihre Arbeit und damit verbundenen Schwierigkeiten aussehen.

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  • 4 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Doris E., 26.08.2016

    Phantombuch

    Delphine ist das geglückt, wovon jeder Schriftsteller träumen dürfte: Ihr letzter Roman wurde zu einem Bestseller und sie über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt. Nun tingelt sie zwischen Buchmessen, Autorenlesungen und Signierstunden hin und her, und fürchtet sich schon jedes Mal vor der Frage nach dem "danach" - was wird sie danach schreiben? Sie ist der Meinung, dass ihr ein solch großer Wurf kein zweites Mal gelingen wird, kämpft mit ihren Selbstzweifeln und der neuen Prominenz.
    In dieser schwierigen Gefühlslage lernt sie L. kennen. L. verdient ihr Geld ebenfalls mit dem Schreiben, sie ist jedoch Ghostwriterin und schreibt hauptsächlich Biografien berühmter Schauspieler, Models oder anderer Prominenter - sie hat sich der Wahrheit verschrieben. Die beiden freunden sich unglaublich schnell an, schon nach kurzer Zeit ist L. nicht mehr aus Delphines Leben wegzudenken. Obwohl sie so viele Gemeinsamkeiten haben, geraten sie über ein Thema immer wieder in Streit: Soll die Literatur der Wahrheit verpflichtet sein, oder darf sie sich auch der Fiktion hingeben? Mit ihrer radikalen Haltung zu diesem Thema erschüttert L. Delphine in ihren Grundfesten, und bald schon ist es für Delphine undenkbar zu schreiben, also unmöglich sich wieder an die Arbeit zu setzen, die Steuererklärung auszufüllen oder auch nur den Einkaufszettel zu notieren...

    Mit dem Titel "Nach einer wahren Geschichte", einer Protagonistin mit dem Namen "Delphine" und dem immer wiederkehrenden Motiv über die Wahrheit in der Literatur, gelingt es Delphine de Vigan, dass die Überlegungen des Lesers ständig um die Frage kreisen, wie viel Wahrheit denn nun in diesem Roman steckt, oder ob er am Ende doch komplett fiktiv ist. Kann denn überhaupt ein Schriftsteller etwas verfassen und dabei seine Persönlichkeit, seine eigenen Erfahrungen, seine Sicht auf die Dinge außen vor lassen?

    Der Roman ist in drei Abschnitte gegliedert, "Verführung", "Depression" und "Verrat".
    Der erste Abschnitt machte es mir schwer, in die Geschichte hineinzufinden, er widmet sich dem Kennenlernen der beiden Frauen, es werden die ersten Treffen geschildert, ihre Gemeinsamkeiten, und wie schnell Delphine dadurch eine so innige Beziehung zu L. aufbaut. Man spricht viel über Filme, Bücher und Musik. Da ich selten französische Autoren lese, und mit französischen Filmen und Musik nur wenig anfangen kann, gab es für mich kaum Aha-Momente, die mich bei der Stange gehalten hätten. Lange Gespräche werden in indirekter Rede wiedergegeben, was das Lesen anstrengend machte. Dialoge in direkter Rede wirken lebendiger, fesselnder. Die indirekte Rede dagegen vermittelt das Gefühl als würde man einen Polizeibericht oder einen Zeitungsartikel lesen.
    Im zweiten Abschnitt nimmt die Handlung an Tempo auf, und hier war ich endlich in der Geschichte angekommen.
    Im dritten und letzten Teil kommt es tatsächlich zu einer Art Showdown, bevor dem Leser dann das "Ende" präsentiert wird.
    Jeder neue Abschnitt wird mit einem Zitat aus einem Stephen-King-Buch eingeleitet, der erste und letzte mit einem aus "Sie", der mittlere mit einem aus "Stark - The Dark Half". Mir hat das sehr gut gefallen, als King-Fan kenne ich natürlich beide Bücher - in beiden ist der Protagonist ein bekannter Schriftsteller, wodurch die Zitate sich sehr gut in die Handlung einfügen, und jeweils auch einen Ausblick auf die kommenden Ereignisse liefern.

    Obwohl ich auf den ersten hundert Seiten ein wenig gekämpft habe, hat sich das Durchhalten letztendlich doch gelohnt. "Nach einer wahren Geschichte" entwickelte sich zu einem sehr lesenswerten Roman, der mir nun schon seit ein paar Tagen nicht aus dem Kopf gehen will, der tatsächlich noch nachhallt.

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidi K., 25.08.2016

    Inhalt:
    Delphine de Vigan, eine erfolgreiche Schriftstellerin lernt L. auf einer Party kennen. Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein, dennoch fühlen sie sich zueinander hingezogen. L. arbeitet als Ghostwriterin ist selbstbewusst und bestimmend. Delphine ist sehr zurückhaltend, fast schon schüchtern. Die beiden Frauen freunden sich dennoch an, weil sie immer mehr Gemeinsamkeiten finden. Dann stürzt Delphine in eine Krise, nachdem sie mit L. eine lange Diskussion über Wahrheit und Fiktion geführt hat. Sie kann plötzlich nicht mehr schreiben, keinen Stift mehr in der Hand halten, kein Papier sehen. L. übernimmt völlig selbstlos nun in Delphines Namen ihr gesamtes Leben, sie beantwortet mails, vertröstet den Verlag und wohnt sogar mit ihr zusammen.

    Meine Meinung:
    Zuerst wollte ich nicht mal die Leseprobe zu diesem Roman lesen, weil mich die Gestaltung des Buchumschlages eher abgeschreckt hat. Auch die Buchbeschreibung hat mich erst nicht sonderlich beeindruckt. Als ich dann aber gelesen habe, dass der Roman wochenlang auf Platz 1 der Bestsellerliste in Frankreich gestanden hat, habe ich doch zur Leseprobe gegriffen. Nun bin ich froh, dass ich diesen Roman gelesen habe, denn in der Buchhandlung hätte ich wohl niemals zu diesem Buch gegriffen. Allerdings fällt mir eine Rezension des Buches alles andere als leicht, so sehr hat es mich bewegt. Der Roman ist sehr spannend geschrieben und erinnert schon stark an einen Psychothriller, denn die Macht die L. auf Delphine ausübt ist wie ein Sog, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Die Geschichte beginnt langsam und nimmt nur nach und nach an Fahrt auf, das macht diesen Roman aber aus, diese unterschwellige kontinuierliche Spannung, die mich so fasziniert und nicht wieder losgelassen hat. Außerdem kann man nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden und auch schwer zwischen Fiktion, Realität oder Tatsachenbericht. Das einzige was mich wirklich gestört hat ist die Übersetzung vom französischen elle = sie zu L. in der deutschen Übersetzung, hier geht meiner Meinung nach die Doppeldeutigkeit total verloren. Auf jeden Fall hat mich dieser Roman nachhaltig beeindruckt und ich empfehle ihn auf jeden Fall weiter.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 03.09.2016

    Wahrheit oder Fiktion?

    Zum Inhalt:
    Delphine lernt nach Veröffentlichung ihres berühmten Romans "Das Lächeln meiner Mutter" auf einer Party die elegante und eloquente L. kennen. Sie verstehen sich auf Anhieb und nachdem L. Delphines Telefonnummer herausfindet, treffen sich die beiden Frauen regelmäßig und schließen schnell Freundschaft.

    Auch wenn beim Lesen im Nachhinein so manches Verhalten von L. befremdlich wirkt, verfällt ihr Delphine zusehens und bewundert sie sehr. Sie weiß genau wie sie sich Delphine gegenüber verhalten muss, ist immer zur Stelle und beeinflusst die Autorin zusehens unbemerkt unter anderem auch im Bezug zu deren Arbeit. Zum Beispiel gipfelt die Beziehung in einer ausgeprägten Schreibblockade von Delpine.

    Doch die Freundschaft der Frauen hat noch mehr Schattenseiten. Es handelt sich um eine Geschichte über zwischenmenschliche Verhältnisse, Verrat, Beeinflussung, Kränkung und Abschottung!

    Schreibstil:
    Die Autorin findet gut zu ihrem Stil zurück. Die Sprache ist zwar anspruchsvoll, aber flüssig zu lesen. Mir gefällt der Stil der Autorin sehr gut!

    Das Buch ist in kurze Kapitel gegliedert. Die Erzählung springt sehr in der Chronologie, ist aber nachvollziehbar.

    Fazit:
    Auch wenn die Geschicht gut gemacht und einige Spielereien mir durchaus gut gefallen haben und durchaus das erwünschte Ziel, den Leser zu verwirren erreichen, bin ich mit der Geschichte nicht warm geworden. Mir war einfach zu wenig Handlung vorhanden. Auch wenn ich den Stil der Autorin sehr mag, hat sich bei mir keine Spannung aufgebaut und der Roman war mir einfach zu zäh. Streckenweise war er durchaus gut gemacht und wie gesagt gab es einige Kleinigkeiten, die mich beeindruckt haben, wie zum Beispiel das durchdachte Spiel mit Wahrheit und Fiktion. Auch das Ende fand ich wirklich gut.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arietta A., 18.08.2016 bei bewertet

    Zwei Frauen und ein Geheimnisvolles Spiel

    Inhaltsangabe
    Zwei Frauen lernen sich auf einer Party kennen. Die zurückhaltende
    Delphine, die sich mit fremden Menschen meist sehr schwer tut, ist
    sofort fasziniert von der klugen und eleganten L., die als Ghostwriter
    arbeitet. Aus gelegentlichen
    Treffen werden regelmäßige, man erzählt einander das eigene Leben,
    spricht über Familie und Freunde, vor allem über Freundinnen. Und
    natürlich über Bücher und Filme, die man liebt und bewundert. Delphine
    ist glücklich über die Gemeinsamkeiten und fühlt sich verstanden wie
    schon lange nicht mehr. Ganz entgegen ihrer Gewohnheit gibt sie in einem
    Gespräch über das Schreiben die Idee für ihr nächstes Buch preis. L.
    reagiert enttäuscht: Wie nur könne Delphine ihre Zeit auf eine erfundene
    Geschichte verschwenden? Eine Autorin ihres Formats müsse sich der
    Wahrheit verschreiben. Delphine ist entsetzt. L.s leidenschaftlich
    vorgetragene Forderung löst eine tiefe Verunsicherung in ihr aus. Bald
    kann sie weder Papier noch Stift in die Hand nehmen. L. scheint völlig
    unglücklich über das zu sein, was sie in der Freundin ausgelöst hat.
    Selbstlos übernimmt sie die Beantwortung von E-Mails, das Absagen von
    Lesungen und Interviews, das Vertrösten des Verlags, der auf einen neuen
    Roman wartet. Und all das in Delphines Namen. Keiner weiß davon, keiner
    kennt L., und so ist Delphine allein, als sie feststellt, dass L. ihr
    immer ähnlicher wird …


    Meine Meinung zum Buch und Autorin:

    Die Autorin Delphine de Vigan, hat in ihrem außergewöhnlichen Roman Realität, Fiktion und Authentizität , meisterhaft und mit sehr großem Raffinesse mit einander verwoben. Sie gewährt einem tiefe Einblicke in das Seelenleben ihrer Protagonisten und deren Gedankenwelt. Sie kehrt deren innerste nach außen, Eine sehr geheimnisvolle Geschichte, skurril, fesselnd und spannend. Sie lässt einem oft im unklaren, was ist wahr und was ist Fiktiv und lässt einem grübeln. Kein Roman für zwischen durch, ein Buch das einem herausfordert und zum nachdenken anregt. Ihren Schreibstil empfand ich als Kraftvoll, wortgewaltig und klar, ihre Schilderungen. sind sehr bildhaft und real. Die Protagonisten wirken sehr lebendig und zum greifen nah. Ein sehr bemerkenswerter Roman , auf dessen Verfilmung ich mich schon freue. Er wird von niemanden anderen als Roman Polanski verfilmt und soll 2018 in die Kinos kommen.


    Meinung zu Inhalt:

    Man fühlt und spürt wie sich die Schriftstellerin Delphine sie ausgelaugt fühlt, überfordert von den Erwartungen die man an sie stellt, den Lesereisen und den Signierstunden. Sie kam mir ausgebrannt vor, einfach am Ende ihrer Kräfte. Schon als Kind war sie ein sensibelchen, mochte keinen Rummel um ihre Person, wollte nie im Mittelpunkt stehen, zog sich gerne in ihr Schneckenhaus zurück. Eigentlich wollte sie an diesem Abend nach der Lesung nur ihre Ruhe, aber sie geht doch zur Party ihrer Freundin und hier begegnet sie L. Delphine ist von dieser Frau fasziniert, verkörpert sie doch alles was sie sein möchte, elegant, selbstbewusst, eine Frau die es gewohnt ist die Führung zu übernehmen. Beide freunden sich an, verstehen sich auf den ersten Blick, ihre Freundschaft wächst und L. Scheint immer mehr Raum in Delphine Leben ein zunehmen. Als Delphine in eine Schreibblockade verfällt, kein Finger mehr rührt, schlüpft L. In Delphines Körper und Leben, übernimmt deren Rolle. Aber auch L. Hat ihre Probleme und aus Gesprächen der beiden erfahren wir mehr aus L. Leben. Das bringt Delphine auf die Idee ein Buch über L. Zu schreiben, sie zeichnet, alles auf Tonband auf. Zwischen den Zweien , fängt es dadurch an zu bröckeln, es passiert so einiges, L. Verschwindet und taucht wieder auf, keiner scheint sie zu kennen. Gibt es L. Wirklich oder ist sie nur die Imaginäre Freundin von Delphine? Aber die Zwei haben doch soviel unternommen, das muss man nach und nach herausfinden, jedenfalls ist es sehr spannend.

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