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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 09.05.2021

    Als Buch bewertet

    Wie ein Kaleidoskop der Erinnerungen

    Als die Mutter stirbt, muss sich die Tochter mit deren Vergangenheit auseinandersetzen: mit den Erlebnissen der Mutter während des Zweiten Weltkriegs, auf der anschließenden Flucht aus Ostpreußen und im Deutschland der Nachkriegszeit.

    Es ist Teil eines autobiografischen Romans über die Geschichte ihrer Familie, die Astrid Seeberger hier erzählt. Aneinandergereiht wie Perlen kommen die Erinnerungen, die die Autorin über die Mutter erzählt. Das ist nicht immer chronologisch. Die Geschichte wirkte auf mich wie ein Kaleidoskop mit vielen Bruchstücken, die sich immer wieder neu zusammen setzen. Die handelnden Personen blieben mir jedoch seltsam distanziert, nach der Hälfte des Buches hätte ich eigentlich abbrechen können, ohne wirklich irgendetwas zu vermissen. Schade eigentlich, denn ich gehe sehr gerne solchen biografischen Geschichten nach. Doch wie die Autorin diese Geschichte erzählt, das liegt mir nicht wirklich.

    So kann ich das Buch nur bedingt empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leserin, 11.02.2021

    Als eBook bewertet

    Eine Mutter stirbt – eine Tochter, die bis dahin auf Distanz zu ihr gegangen ist, wird so mit der Vergangenheit konfrontiert. Hinzu kommt die überraschende Enthüllung eines Bekannten, die alle eigenen Erinnerungen und die Erzählungen der Mutter in ein neues Licht rückt. Das Schicksal der Mutter während des Zweiten Weltkriegs – auf der Flucht aus Ostpreußen und im Deutschland der Nachkriegszeit – wird mit ungeheurer Intensität, Bildkraft und Dichte geschildert. (Klappentext)

    Dieser Roman wird mich so schnell nicht loslassen. Mit eindrucksvoller Sprache wurde ich in den Bann gezogen. Ich war sehr schnell in das Geschehen integriert und ein Teil davon. Vieles habe ich fast hautnah erlebt. Das Kopfkino ratterte sehr schnell und auch die Emotionen kommen gut und wirkungsvoll an. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und beschrieben. Die Handlung wirkt glaubwürdig und die Handlungsorte erscheinen real vor dem geistigen Auge. Der Roman wirft Fragen auf und hat mich sehr oft nachdenklich gemacht.

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  • 4 Sterne

    8 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    beeindruckende Lebensgeschichte
    “Nächstes Jahr in Berlin” von Astrid Seeberger
    Die Autorin erzählt die Lebensgeschichte ihre Mutter. Nach dem Tod ihrer Mutter setzt sie sich mit ihrem Leben und deren Auswirkungen auf ihr eigenes aus einander. Sie erzählt sehr bildhaft und einfühlsam vom Leben und Lebensumstände ihrer Mutter wird werden mit auf eine Zeitreise genommen und erfahren so auch, wie sie die Kriegsjahre erlebt hat. Ihre Flucht aus Ostpreußen und der schwierige Neuanfang im Westen. Genauso erfahren wir das es eine problematische Mutter Tochter Beziehung gab. Es werden viele unterschiedliche Geschichten aus dem Leben ihre Mutter und ihrem eigen. Ein Buch das man nicht mal zwischen durch lesen kann, sondern das man es auch in der Hinsicht lesen sollte wenn man etwas über diese beiden Generationen lernen möchte ,wie haben sie den Krieg erlebt und wie wurde deren Leben, ihr Leben lang davon beeinflusst.

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 26.02.2021

    Als Buch bewertet

    Nachruf auf Rose
    Als 2007 ihre Mutter Rose verstirbt, reist Tochter Astrid von Schweden nach Stuttgart, um ihr die letzte Ehre zu erweisen und sich um die Beerdigung zu kümmern. Das Verhältnis zu ihrer Mutter war schwierig und unterkühlt, zumal viel Ungesagtes zwischen ihnen stand, denn Rose hat nicht viel von sich preisgegeben. Astrid nimmt den Abschied zum Anlass, ihr eigenes Leben und die Beziehung zu ihrer Mutter zu hinterfragen, wobei sie nach und nach einige Dinge offenlegt, die sie selbst nicht über Rose wusste und die im Nachgang Verständnis für das Verhalten ihrer Mutter hervorrufen…
    Astrid Seeberger hat mit „Nächstes Jahr in Berlin“ die autobiografische Geschichte ihrer eigenen Familie vorgelegt, mit dem sie nicht nur den Tod ihrer Mutter verarbeitet, sondern ihr indirekt damit sogar einen Nachruf bereitet. Der anspruchsvolle, einfühlsame und bildhafte Erzählstil der Autorin macht das harte Leben ihrer Mutter Rose für den Leser greifbar und miterlebbar. Den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, die gefährliche Flucht aus Ostpreußen in eine ungewisse Zukunft sowie der Neuanfang im Westen. Gleichzeitig erfährt der Leser von Roses traurig endender Liebe, deren Familie sowie ihren Kriegserfahrungen, die nachhaltig Roses Leben geprägt und sie hart, fast schon hoffnungslos zurückgelassen haben. Die intensiv mit Worten gemalten Bilder prägen sich in den Kopf des Lesers, doch wirklich nahe kommt er weder Rose noch Tochter Astrid, beide bleiben unnahbar, fast schon unpersönlich. Obwohl man als Leser merkt, wieviel Herzblut die Autorin in ihren „Nachruf“ gepackt hat, sind es gerade die ständig wechselnden Szenen und Sprünge, die es dem Leser schwer machen, sich wirklich in die Geschichte hineinfallen zu lassen. Alles wirkt vielmehr wie eine Eigentherapie, um das gespaltene Verhältnis und den Tod der Mutter zu verarbeiten.
    „Nächstes Jahr in Berlin“ ist kein Buch für zwischendurch, sondern fordert dem Leser einiges ab. Wortgewandt und mit vielen Bildern offenbart sich hier eine Familiengeschichte, die eher einer Tragödie gleicht. Der Schreibstil ist hervorragend, doch bleibt der Leser eher außen vor. Eingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anonym, 29.03.2021

    Als Buch bewertet

    "Nächstes Jahr in Berlin"
    von Astrid Seeberger

    Eine weitere Familiengeschichte der Autorin nach ihrem ersten Buch hierzu "Goodbye, Bukarest".

    Auch bei diesem Buch wird der Leser mit in ihre Familiengeschichte genommen. Sie mussten ihre Heimat Ostpreussen verlassen, in der sie fest verwurzelt waren.
    Sie begaben sich mit viel Hoffnung, auf die Suche nach einem neuen Leben.
    Dieses wird immer stärker durch die politischen Ereignisse geprägt und bestimmt.
    So manches Familiengeheimnis fand über Umwege den Weg ans Licht.

    Die Familienmitglieder werden sehr genau charakterisiert und entstehen mit ihrer gemeinsamen Verbundenheit vor dem Auge des Betrachters.
    Das Buch ist sehr einfühlsam und teils autobiografisch geschrieben.
    Man spürt deutlich die Verzagtheit, die Suche nach Zuflucht, die bleibende Sehnsucht und auch Zweifel.

    Von mir gibt es die volle Punktzahl: 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kiki51, 27.02.2021

    Als Buch bewertet

    Die Erzählerin dieses Buches, Astrid Seeberger, fliegt von Stockholm nach Stuttgart, aber sie kommt zu spät, ihre Mutter ist gestorben Sie kann sie nur im Leichenschauhaus noch einmal ansehen. Fünf Jahre später, 2012, versucht die Erzählerin auf einer einsamen Insel die Geschichte ihrer Mutter aufzuschreiben und nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise. Astrids Mutter wächst in Ostpreussen mit drei Brüdern und ihren Eltern auf einem Gut auf. Im Krieg muss sie mit anderen BDM-Mädels flüchten und landet in einem Flüchtingslager in Gmünd.
    In diesem Roman wird das Leben der Mutter mit all seinen Höhen und Tiefen bis zu ihrem einsamen Tod erzählt. Astrid Seeberger erfährt erst nach dem Tod ihrer Mutter, dass einer der Brüder ihrer Mutter noch lebt. Dessen Geschichte und ihre Suche nach ihm hat Astrid Seeberger in ihrem Roman Goodbye Bukarest verarbeitet.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 18.03.2021

    Als Buch bewertet

    Astrid Seeberger erzählt sowohl eine berührende autobiographische Familiengeschichte, als auch von ihrer nicht ganz einfachen Beziehung zu ihrer Mutter.

    Man kann den Roman meines Erachtens nicht nebenbei und zwischendurch lesen, weil es keine leichte Kost ist, was man vorgesetzt bekommt.

    Gleich zu Beginn des Buchs werden wir mit dem Tod von Astrids Mutter Rose, die in Stuttgart lebte, konfrontiert.
    Die beiden hatten ein eher distanziertes Verhältnis und doch löst der Verlust bei Astrid aus, dass sie sich mit dem Leben ihrer Mutter und folglich auch mit ihrem eigenen auseinandersetzt.
    Über diese Auseinandersetzung, die in der Tiefe erst 2012, also fünf Jahre später, auf einer einsamen Insel stattfindet, kommt sie ihrer Mutter post mortem näher.
    Sie versteht vieles und kann so manches besser einordnen.

    Astrid und wir erfahren von Kriegserlebnissen, von Vertreibung, Flucht, Ankommen und Neubeginn, was nicht immer ganz leicht verdaulich ist.
    Und letztlich stößt Astrid aufgrund von Nachforschungen auf ein Familiengeheimnis, das ungewollt und ungeplant gelüftet wird.

    Rose, Astrids Mutter, verbrachte ihre Kindheit mit ihren Eltern und drei Brüdern in Ostpreußen.
    Während des zweiten Weltkriegs verlor sie auf der Flucht nach Westen ihre Familie aus den Augen. Fortan musste sie alleine zurechtkommen und sich alleine durchschlagen. Ohne Papiere und ohne Ausbildung.
    Sie landete erstmal in einem Flüchtlingslager in Gmünd.

    Die Autorin beschreibt bildhaft und atmosphärisch dicht und sie erzählt anschaulich, unaufgeregt und feinfühlig.

    Das Buch ist intensiv und sprachmächtig. Es berührte mich und ich fühlte mich gut unterhalten.
    Ich empfehle es gerne weiter.
    Allen, die sich für Familien-, Kriegs- und Nachkriegsgeschichten interessieren, wird es gefallen.

    Ich freue mich schon auf den Roman „Goodbye Bukarest“, in dem die Autorin einen weiteren Teil ihrer Familiengeschichte aufgreift.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anonym, 22.02.2021

    Als Buch bewertet

    Viel Herzblut und hohe Prägnanz
    Mit einer gehörigen Portion autobiographischer Züge nimmt die Autorin Astrid Seeberger in dem Roman von ihrer Mutter Abschied, mit vielen sehr präzise und eindrücklichen Details, großartig erzählt mit allen Sinnen, man kann es riechen und schmecken und spüren und fühlt sich der Ich-Erzählerin zum Greifen nah. In den vielen kleinen Geschichten klingt die große Geschichte des Lebens an. Der Roman hat mich durch diese Präzession beim Lesen auf besondere Weise angerührt.
    Ich habe mich beim Lesen gefragt, was eigentlich schon eine Tochter von der Mutter weiß. Vor dem Tod bleibt das andere Leben manchmal fremd und nach dem Tod sind nur noch Spuren, Erinnerungen und Hinterlassenschaften da, die wie ein Schatten sind. So empfinde ich die sehr bewegend geschriebene intensive Beschreibung, wo sich wie aus Bruchstücken ein Leben zusammensetzt. Nächstes Jahr in Berlin ist eine Geschichte einer Mutter, die durch Kriegstrauma geprägt wurde. Schon viele tausend Mal wurde das Thema literarisch bearbeitet, aber doch ist die sehr persönliche und warmherzige Herangehensweise Astrid Seebergers über das Leben ihrer Mutter, eine Variante, die sehr anspricht und berührt.
    Hier merkt man, wie die Autorin auch selbst ganz viel Herzblut in die Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte gelegt hat und allein schon deshalb Lust zum Lesen macht.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kunde, 09.05.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Mutter-Tochter-Beziehung

    *Nächstes Jahr in Berlin* ist ein weiterer Roman aus dem Leben von Astrid Seeberger und ihrer Familie.

    Seeberger ist mit 17 Jahren nach Schweden ausgewandert und der Kontakt zu ihrer Mutter war distanziert und unterkühlt Nach deren Tod blickt sie zurück und lässt das Leben ihrer Mutter Revue passieren. Vieles blieb über die Jahre unausgesprochen, sie traute sich nicht zu fragen, die Mutter konnte nicht darüber reden. Der Roman ist eine Spurensuche in die eigene Vergangenheit.

    So wird der Leser im Laufe des Buches durch das Leben der Mutter geführt. Das Leben in Ostpreußen, der zweite Weltkrieg, die Flucht aus der Heimat, die Nachkriegszeit und der Mauerbau.
    Ein Stück deutsche Zeitgeschichte, das betroffen und nachdenklich macht. Bald gibt es keine Zeitzeugen mehr, die davon berichten können. Um so wichtiger ist es miteinander zu reden, bevor es zu spät ist.

    Was mir weniger gefallen hat, war die Art wie die Autorin ihre Geschichte erzählt. Ich fühlte mich als Zuschauer, der aussen vorbleibt. Eine Bindung konnte ich zu keiner der Figuren aufbauen Es war alles etwas unpersönlich und sprunghaft.

    In der Buchvorstellung wurde der Roman beworben mit: "Der erste Teil einer autobiografisch inspirierten Familiengeschichte." Wie wird das nächste Buch aussehen?

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby H., 25.02.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Eine fesselnde Familiengeschichten

    „Nächstes Jahr in Berlin“ von der deutschen, in Schweden lebenden Autorin Astrid Seeberger, ist kein Buch, das man mal eben schnell nebenbei weg liest. Sie erzählt ihre Familiengeschichte in einer Intensität, die beim Lesen oft fast nicht zu ertragen war. Da meine Mutter ein ähnliches Schicksal hatte, wie ihre Mutter Rose, hat es mich sehr stark mitgenommen.
    Das Buch beginnt mit dem Tod von Astrids Mutter Rose, von der sie sich innerlich schon lange abgenabelt hatte, und der sie nun dazu veranlasst hat, sich mit dem Leben ihrer Mutter auseinander zu setzen. Von diesem Leben ist sie stark geprägt und hinterfragt nun auch ihr eigenes Leben. Sie lernt dabei ihre Mutter noch einmal ganz neu kennen - und verstehen.
    Obwohl gerade die Erzählungen von Flucht, Krieg und neu Ankommen nicht einfach sind, fließt die Geschichte in einem sehr ruhigen Fahrwasser dahin. Die Gefühle kommen sehr gut heraus, ich habe immer wieder Parallelen zum Leben meiner Mutter gesehen und wie sie damit umgegangen ist. Es sind sehr viele emotionale Momente, die hier beschrieben werden. Sei es aus dem Leben ihrer Mutter, ihres Vaters oder von ihr selbst. Auch Rose´ Freundin Annemarie hat einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Die bildhaften Beschreibungen erzeugen Bilder und ganze Filmabschnitte in meinem Kopf.
    Ich habe immer mal wieder inne halten und verarbeiten müssen, was ich gelesen habe. Keine leichte Kost, was mir hier geboten wird. Aber das habe ich gewusst, als ich mich für dieses Buch entschieden habe.
    Hatte ich anfangs etwas Probleme mich in die Geschichte fallen zu lassen, hat sie mich schnell in sich aufgesogen. Ich bin den Weg von der Kindheit und Jugend über Astrids Geburt bis zu Rose´ Tod mit gegangen.

    Ich empfehle dieses Buch allen, die sich für Familiengeschichten interessieren, die nach Vertreibung oder Flucht entstanden sind; die wissen wollen, wie diese Ereignisse auch die nachfolgenden Generationen noch beeinflussen. Und für die, die die Aufarbeitung einer Mutter-Tochter-Beziehung interessiert.
    Mir hat diese Geschichte sehr viel gegeben. Dafür gebe ich ihr die volle Punktzahl von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 20.02.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Eine Familiengeschichte

    Es gibt in der Literatur eine Reihe heraustragender Mutter-Bücher und jetzt gehört Astrid Seebergers auf schwedisch verfasster Roman „Nächstes Jahr in Berlin“ mit dazu.
    Nachdem die Mutter stirbt zeigt die Erzählerin in diesem vermutlich autofiktionalem Buch ihren Zustand. Dazu nutzt sie bemerkenswerte Bilder, z.B. die klirrende Kälte in der Natur. Das ist sprachlich sehr ansprechend. Hinzu kommen Geschichten ihrer Mutter. Ihre Jugend wurde vom Krieg und der Flucht aus Ostpreußen bestimmt. Eine erste Liebe endete mit dem frühen Tod des Geliebten. Dann kommen die Nachkriegsjahre, aber es wechselt dann wieder zurück in die Ereignisse der Kriegsjahre.

    Die Erzählerin lebt mit ihrem Gefährten Lech zusammen. Ihn kennt man schon aus dem Roman Goodbye, Bukarest. Auch Bruno, der Bruder der Mutter, der dort eine große Rolle spielte, wird erwähnt. Hier wird ein wichtiger Teil seiner Geschichte verraten. Solche Zusammenhänge geben dem Erzählten eine umfassende Geschlossenheit.
    Ich mag auch die literarischen Verweise, die die Autorin nutzt W.G.Sebald, Lars Gustafsson, Czelaw Milosz.

    Astrid Seebergers Art zu schreiben finde ich sehr überzeugend.

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  • 4 Sterne

    Regina K., 25.02.2021

    Als Buch bewertet

    Sie hatte es nicht rechtzeitig geschafft, die Mutter war ohne sie an einen Herzinfarkt verstorben, aufbewahrt in einem Kühlfach lag sie nun, klein wie ein Kind sah sie aus. Und so kommen die Erinnerungen an eine Mutter auf, die sie eigentlich nie richtig gekannt hatte. In Ostpreußen aufgewachsen, behütet und voller Fröhlichkeit. Dann aus dem Leben gerissen, von der Familie getrennt über das gefrorene Haff, als Teil eines Flüchtlingszuges, in ein ungewisses Leben. Dieses Leben stets geprägt von Verlusten, Sehnsüchten, geprägt durch ein Trauma einer Verlassenen. Oft in sich versunken, nicht öffnend, aus sich heraus fliehend.
    Und so beginnt die Tochter die Geschichte von Rose zu Papier zu bringen.

    „Ich hatte an Mutter gedacht, an die Erinnerung an sie und all ihre Erzählungen. Ich musste sie aufschreiben. Nicht nur, um die Dinge in Einklang zu bringen. Mutter musste Spuren hinterlassen. Das ist das Geringste, was ich tun kann. Wo ich schon nichts anderes vermocht hatte.“

    Zu Beginn liest sich das Buch wie Tagebuchaufzeichnungen, mal das Leben der Tochter auf ihrer Insel in Schweden, mit ihrem Mann Lech, dann in Rückblenden der Zeitpunkt des Todes der Mutter. Am Ende sind es einzelne Geschichten, die erzählt werden. Wie ein langsames Öffnen, herantasten an das Leben ihrer Familie.
    Der Großvater in seinem Wolfspelz, wie ein König, der Vater mit seinem Waldhorn spielend, die innige Verbundenheit der Mutter mit ihrem älteren Bruder Ewald. Die Zeit des Krieges, der Flucht, dem neuem Leben im Westen, der Teilung Deutschlands. Diese Geschichte der Familie ist auch ein Spiegelbild der geschichtlichen Umbrüche, denen auch die Familie ausgesetzt ist.

    Oftmals wird in Familien über die Zeit des Krieges, der Vertreibung wenig erzählt. Ich erlebte es auch bei meiner Mutter, die sich erst im Alter öffnen konnte. Ich ähnlich wie die Autorin begann ihre Erinnerungen zu Papier zu bringen, für weitere Generationen bewahrt.
    Astrid Seeberger vermag intensiv und sprachgewaltig den Leser zu fesseln. Ihre Charaktere sind sehr bildhaft erarbeitet. Sie lässt aber auch viel Raum für eigene Empfindungen, sich selbst mit dem was man erfährt auseinander zu setzen. Oftmals sah ich meine eigene Großmutter mit ihrem Karren, im nicht enden wollenden Flüchtlingszug, dem ewigen Traum von ihrer alten Heimat in sich tragend. Schicksale, die bald nur noch in Erinnerungen derer sind, die davon berichten können, oder wie hier die Autorin, die sie durch ihr Buch nicht in Vergessenheit geraten lässt.
    Einer autobiografischen Geschichte, der noch weitere folgen sollen.

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  • 5 Sterne

    Brigitte S., 21.02.2021

    Als Buch bewertet

    Die Autorin ,Astrid Seeberger kehrte ihren Heimatland schon frühzeitig den Rücken. Sie zog von Deutschland nach Schweden, sie verabscheute die Taten der Deutschen im zweiten Weltkrieg und wollte dort nicht mehr leben. Sie studierte in Schweden wurde Schriftstellerin und lebt mit Ihren Freund zusammen. Als ihre Mutter verstirbt reist sie nach Stuttgart um sie noch einmal zu sehen und zu beerdigen. Dann kommt es dazu das Astrid das Leben ihrer Mutter , das Schicksal einer deutschen Familie in Ostpeußen, in einen Buch verarbeitet.
    Episodenhaft schildert Astrid das Leben in Ostpreußen, den Ausbruch des Krieges, die Grausamkeiten auf der Flucht und der Beginn eines Neuanfangs. Es ist eine autobiografische Familiengeschichte.
    Der Roman ist sehr intensiv und sprachgewaltig.
    Er sollte mir noch lange in Erinnerung bleiben.
    Ich vergebe 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 08.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wenn Eltern sterben, bemerkt man plötzlich, dass es da noch Unausgesprochenes gibt.
    Astrid reist von Schweden nach Stuttgart, um die Beerdigung ihrer Mutter Rose zu organisieren, die an einem Herzinfarkt gestorben ist. Zu ihrer Mutter hatte Astrid ein problematisches Verhältnis, denn die Mutter war nicht einfach und unterkühlt. Über sich hat sie nie viel erzählt. Doch nun kommen Erinnerungen hoch. Astrid beschäftigt sich mit dem Leben ihrer Mutter und bringt Dinge zutage, die alles in ein neues Licht rücken.
    Der Krieg hinterlässt Spuren, die weit in die Zukunft reichen.
    Diese Geschichte ist manchmal schwer zu ertragen, denn das Buch ist wirklich keine leichte Kost.
    Die Kriegsgeneration hat viel erlebt, was sie nach Ende des Krieges verdrängt hat. Sie wollte nach vorne schauen und die Not und die Schrecken vergessen. Doch es bleibt in einem und wirkt sich auf das Verhalten aus. Das Unausgesprochene hat sogar Auswirkungen auf das Leben der Kinder und Enkel. Auch Rose hat nicht über das geredet, was sie erlebt hat. Rose hat Die Schrecken des Krieges und der Flucht erlebt und hat die Not und das Elend überlebt. Ihre große Liebe wurde ihr genommen, doch sie hat weitergemacht und sich nach dem Krieg ein neues Leben aufgebaut. Dabei hat sie Heimweh nach ihrer alten Heimat. Astrid erfährt so vieles erst nach dem Tod der Mutter und kann ihre emotionslose Mutter nun besser verstehen.
    Ich habe diese autobiografische Geschichte sehr gerne gelesen.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 08.03.2021

    Als eBook bewertet

    Wenn Eltern sterben, bemerkt man plötzlich, dass es da noch Unausgesprochenes gibt.
    Astrid reist von Schweden nach Stuttgart, um die Beerdigung ihrer Mutter Rose zu organisieren, die an einem Herzinfarkt gestorben ist. Zu ihrer Mutter hatte Astrid ein problematisches Verhältnis, denn die Mutter war nicht einfach und unterkühlt. Über sich hat sie nie viel erzählt. Doch nun kommen Erinnerungen hoch. Astrid beschäftigt sich mit dem Leben ihrer Mutter und bringt Dinge zutage, die alles in ein neues Licht rücken.
    Der Krieg hinterlässt Spuren, die weit in die Zukunft reichen.
    Diese Geschichte ist manchmal schwer zu ertragen, denn das Buch ist wirklich keine leichte Kost.
    Die Kriegsgeneration hat viel erlebt, was sie nach Ende des Krieges verdrängt hat. Sie wollte nach vorne schauen und die Not und die Schrecken vergessen. Doch es bleibt in einem und wirkt sich auf das Verhalten aus. Das Unausgesprochene hat sogar Auswirkungen auf das Leben der Kinder und Enkel. Auch Rose hat nicht über das geredet, was sie erlebt hat. Rose hat Die Schrecken des Krieges und der Flucht erlebt und hat die Not und das Elend überlebt. Ihre große Liebe wurde ihr genommen, doch sie hat weitergemacht und sich nach dem Krieg ein neues Leben aufgebaut. Dabei hat sie Heimweh nach ihrer alten Heimat. Astrid erfährt so vieles erst nach dem Tod der Mutter und kann ihre emotionslose Mutter nun besser verstehen.
    Ich habe diese autobiografische Geschichte sehr gerne gelesen.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 30.03.2021

    Als eBook bewertet

    Schon als ich „Goodbye Bukarest“ von Astrid Seeberger las, war ich von ihrer Art des Schreibens beeindruckt. Jetzt folgte also „Nächstes Jahr in Berlin“ und auch dieses Buch las ich mit Betroffenheit. Hier schildert die Autorin das Leben ihrer Mutter. Anlass für dieses Werk war deren Tod und das Erinnern an ihr Leben. Nicht alles war der Tochter bekannt und zuweilen konnte sie kaum nachvollziehen, was ein Bekannter ihrer Mutter zu berichten wusste.

    Nein, es ist kein Roman, der sich nebenbei lesen lässt. Dafür ist das Erlebte zu grauenhaft und kaum nachvollziehbar. Was mag in den Köpfen der Täter vorgegangen sein als sie selbst das Töten unschuldiger Kinder billigend in Kauf nahmen? „Nächstes Jahr in Berlin“ ist sehr persönlich geschrieben und lässt sich nicht mit anderen Romanen des Themas vergleichen. Hier gibt es etliche Erlebnisse, die einmalig und einzig als autobiographische Familiengeschichte zu betrachten sind.

    Jedoch musste ich beim Lesen immer wieder an meinen Onkel denken. Auch er war Teil der 6. Armee und Opfer der Verhältnisse in Stalingrad. Auch er wurde als Gefangener Russlands viele Jahre von seinen Lieben getrennt und nein, niemand hatte Verständnis für seine Traumata. Das Buch „Nächstes Jahr in Berlin“ zeigt, was Krieg mit Menschen machen kann und in welcher Weise sie ihr Leben lang darunter leiden müssen.

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  • 4 Sterne

    MonaLena, 10.05.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Auf den Spuren der Vergangenheit
    Die Autorin Astrid Seeberger hat in ihrem Buch "Nächstes Jahr in Berlin" das neu im Verlag Urachhaus erschienen ist, die Geschichte ihrer Mutter aufgeschrieben.
    Nachdem es in ihrem anderen Buch hauptsächlich um den verschollenen Bruder Bruno geht, entwirrt sich hier, was der Leser im anderen Buch hätte gerne wissen wollen.
    Für mich hat sich dadurch der Kreis geschlossen und ich konnte die Geschichten besser verstehen.
    Sie schreibt teilweise aus der Sicht der gerade verstorbenen Mutter, die durch Flucht und die Kriegs- und Nachkriegswirren sehr lange keinen Kontakt zu ihrer Familie hatte. Etliche Jahre nach dem Krieg findet diese durch einen Zufall ihre Familie wieder. Bis auf den verschollenen Bruder Bruno.
    Eine wunderschöne Familiengeschichte, die zum Teil die Mutter noch zu ihren Lebzeiten erzählt hat und dem unbekannten Teil, den die Tochter nach ihrem Tod durch eine erste Spurensuche herausfindet.
    Ein Buch vom Abschiednehmen und vom Wiedersehen. Ich würde allerdings die Reihenfolge "Wiedersehen in Berlin " und dann erst die Suche nach Bruno "Goodbye Bukarest" empfehlen. Ansonsten von mir eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    derti, 14.03.2021

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte umfasst mehrere Generationen. Die Autorin, die schon lange nicht mehr in Deutschland, sondern in Schweden lebt, kehrt nach dem Tod der Mutter aus Schweden zurück nach Stuttgart. Sie will sich von ihrer verstorbenen Mutter verabschieden und muss sich um die Beerdigung kümmern. Dies nimmt sie zum Anlass über das Leben ihrer Familie nachzudenken und die Familiengeschichte aufzuschreiben - über das Leben in Ostpreußen, den 2. Weltkrieg, die grausamen Wirren der Flucht und den Neuanfang ihrer Mutter in Waldstadt. Astrid Seeberger beschreibt sehr anschaulich die unterschiedlichsten Situationen ihres Lebens und das ihrer Mutter. Die Sprünge zwischen dem Leben der Mutter und dem gegenwärtigen Leben der Autorin erschwerten mir am Anfang den Lesefluss. Der zweite Teil des Buches liess sich dagegen sehr viel leichter lesen. Die Darstellung des Lebens auf dem Hof der Großelternin Augustenruh ist sprachlich sehr beeindruckend und facettenreich.

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  • 3 Sterne

    Azyria Sun, 26.03.2022

    Als Buch bewertet

    Schwacher Anfang, starkes Ende

    Worum geht’s?
    Eine Familie zwischen Weltkrieg und Mauerbau. Eine Geschichte über Flucht, Verlust und Hoffnung. Und eine Geschichte über starke Frauen und die Kraft von Familie.

    Meine Meinung:
    „Nächstes Jahr in Berlin“ ist der erste Teil von Astrid Seebergers als groß angelegte, autobiografisch inspirierte Familiengeschichte beworbener Romanreihe. Das Cover gefällt mir gut, man sieht gleich, dass es sich um ein historisches Buch handelt. Auch der Schreibstil und die Wortwahl der Autorin haben mir gefallen.

    Leider muss ich sagen, dass mich der Inhalt selbst nicht ganz so begeistern konnte, vor allem dadurch, dass das erste Kapitel doch etwas zerstückelt gewirkt hat. Wie Gedankenfetzen in einem Manuskript. Daher hat es etwas gedauert, bis ich wusste, wo die Autorin damit hinmöchte. Ab dem zweiten Kapitel hat mir das Buch dann deutlich besser gefallen. Die Erfahrungen, die ihre Familie gemacht hat, fand ich spannend. Oft erfährt man in Büchern über den zweiten Weltkrieg eher die Sicht der jüdischen Bevölkerungsgruppe oder von nicht-deutschen Personen; hier erfahren wir, wie sich die deutsche Bevölkerung gefühlt hat. Die Frauen, die zum BDM mussten. Die Männer, die an die Front gerufen wurden. Und die Familien, die vor dem Krieg geflüchtet sind. Und die Autorin hat uns mitgenommen in die Zeit nach dem Krieg, in die Zeit des Mauerbaus.

    Das Buch hat viele gute Ansätze und ich fand die Geschichte wirklich interessant und aufschlussreich. Allerdings hätte man hier meiner Meinung nach deutlich mehr daraus machen können. Das Buch ist mit 250 Seiten recht kurz und genauso kurz waren auch die einzelnen Kapitel. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Ausführlichere Erzählungen und Beschreibungen. So blieb alles etwas oberflächlich. Dabei hätte ich zu gerne mehr erfahren über die Familie, über ihre Zeit im Krieg und insbesondere auch über das Leben vor und nach dem Mauerbau der DDR. Ein Buch, das viel Potenzial aufweist, dieses aber leider nicht voll ausschöpft.

    Fazit:
    „Nächstes Jahr in Berlin“ von Astrid Seeberger ist ein autobiografisch angelehnter Roman, in dem sie über ihre Familiengeschichte erzählt. Sie nimmt uns mit in die Zeit des ersten Weltkriegs und später in die Zeit vor und nach dem Mauerbau zwischen BRD und DDR. Wir bekommen wirklich spannende Eindrücke aus diesen Zeiten mit, auch mal aus einem anderen Blickwinkel. Das alles hat mir wirklich gut gefallen und ich hätte zu gerne noch mehr, noch intensiver über die Familie gelesen. Und das ist es auch, was mir hier leider gefehlt hat: Ausführlichere Berichte, zusammenhängendere Erzählungen insbesondere auch am Anfang, der doch etwas verwirrend war, und ein noch intensiverer Blick in die Familie selbst.

    Gute 3 Sterne für ein Buch mit Potenzial, das dieses leider nicht voll ausgeschöpft hat.

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  • 3 Sterne

    Ute K., 26.02.2021

    Als Buch bewertet

    Schwierige Familiengeschichte

    Nach dem Tod der Mutter erzählt Astrid Seeberger, was sie von der Lebensgeschichte ihrer Mutter Rose weiß. Das ist wenig genug, denn die Mutter war ihrer Tochter gegenüber sehr verschlossen. In Ostpreußen aufgewachsen, muss Rose kurz vor Kriegsende fliehen und kommt nach Schwaben, wo sie ihr Erwachsenenleben verbringt. Obwohl sie dort heiratet und ihre Tochter bekommt, ist sie alles andere als ein glücklicher Mensch. Es ist die Geschichte einer Frau, die nie das Leben annimmt, das ihr gegeben wurde, sondern bis zum letzten Tag dem durch die Flucht verlorenen Leben in Ostpreußen nachtrauert und dadurch eigentlich das Leben verpasst hat. Die Vorstellung, als kleines Mädchen bei dieser bitteren Frau aufzuwachsen, hat mich sehr erschüttert. Fröhlich war die Mutter eigentlich nur in den Sommern bei ihrer Familie, aber da hat sie sich nicht weiter um ihre Tochter gekümmert.

    Die Grundfarbe dieser Geschichte ist für mich dunkelgrau. In distanziertem, fast schon kaltem Schreibstil mit kurzen, manchmal wie abgehackt wirkenden Sätzen reiht die Autorin die Ereignisse im Leben ihrer Mutter aneinander. Selbst als die Mutter ihr die vollständige Geschichte der verlorenen Schwester verweigert, zeigt die Tochter keine Regung, sie nimmt die Weigerung einfach hin, wo grenzenloser Zorn und Trauer eher normal wären. Das hat mich sehr befremdet. Diese Emotionslosigkeit ist wahrscheinlich der Grund, warum ich bis zur letzten Seite keinen wirklichen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Auch die sehr zahlreichen Zeitsprünge waren nicht eben förderlich für den Lesefluss. Manche Passagen musste ich mehrfach lesen, um wenigstens einigermaßen an der Geschichte dran zu bleiben.

    Mein Fazit: Alles in allem hat mich dieses Buch verstört und traurig gemacht. Es ist wirklich schwere Kost, auch wenn eine interessante Familiengeschichte dahinter steckt. Aufgrund von Klappentext und Leseprobe hatte ich mehr erwartet, deshalb vergebe ich 3 Sterne.

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