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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine K., 09.03.2021

    Geschichte erlebbar gemacht

    Tina wächst in tiefster Armut auf. Früh schon muss sie die Schule verlassen und in der Weberei arbeiten, um die Familie durchzubringen. Gegen die Ungerechtigkeit, die sie schon in ihren jungen Jahren erlebt, wird sie ihr Leben lang als Kommunistin ankämpfen.

    Das „Gegenstück“ ist Marie, die sehr wohlbehütet in Bayern aufwächst. Doch auch sie ist in ihren Entscheidungen nicht frei. Der Vater drängt sie zur Übernahme der eigenen Buchhandlung und ihre Träume, einmal als Ärztin in fremden Ländern zu arbeiten, zerplatzen.

    Die Geschichte wechselt nach wenigen Seiten immer wieder von Tina zu Marie und wieder zurück. Das fand ich erfreulich abwechselnd und hat auch dazu geführt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

    Die Geschichte von Tina hat mich dabei wirklich gefordert. Hier wurden für mich völlig neue Aspekte der Geschichte beschrieben. Mit der mexikanischen Revolution oder den Bürgerkrieg in Spanien hatte ich mich bisher noch nie befasst. Zudem tauchten immer wieder Personen auf, deren Namen ich zwar schon einmal gehört habe, aber nicht immer richtig einordnen konnte. Daher habe ich hier des Öfteren im Internet recherchiert. Das empfand ich aber nicht als Nachteil – ganz im Gegenteil. Am Ende des Buches hatte ich das Gefühl, einiges gelernt zu haben und ich werde das ein oder andere Thema bestimmt noch weiter vertiefen.

    Erst in der Mitte des Buches ist mir klar geworden, dass diese beiden Frauen tatsächlich gelebt haben. Der Autor hat natürlich vieles Ausschmücken müssen – aber dennoch fand ich die Tatsache, dass das Buch letztendlich auf wahren Begebenheiten beruht, ganz besonders bewegend und macht Geschichte für mich umso greifbarer.

    Ein wirklich tolles Buch, dass hatte ich in dieser Form nicht erwartet. Geschichte und Roman in einem.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 26.03.2021

    Tina Modotti und Mary S. Rosenberg sind die beiden Frauen, welche als Hauptpersonen des Buches „Sie haben mich nicht gekriegt“ dienen. Während die eine in bitterer Armut aufwächst, erlebt die andere ihre Kindheit recht unbeschwert. Beide eint ihre Abscheu gegenüber dem Faschismus, der sich in den 1930er Jahren immer weiter ausbreitet. Der Ruf nach Revolutionen wird auch vorher schon laut, wie etwa in Mexiko oder Spanien. Was Hass und Verfolgung mit den beiden Frauen macht, wird in dem Roman faktenreich beschrieben.

    Kein leicht zu lesendes Buch, nein eher anstrengend. Immer wieder schwenkt der Autor Felix Kucher von der einen Hauptperson zur anderen und schreibt im Nachwort, dass über Tina Modotti etliche unterschiedliche Biografien existieren. Dass sie nicht unumstritten war, ist wohl allgemein bekannt. Ob sie allerdings tatsächlich als „femme fatale“ lebte, ist nicht belegt. Die Dialoge der beschriebenen Personen sind lebendig und niemals an den Haaren herbeigezogen. Sie lockern die Sachlichkeit des Romans auf.

    Trotz weniger belegter Ereignisse aus dem Leben Frau Modottis gelang Herr Kuchner, ein interessantes Stück aus der Vergangenheit zu schreiben. Es geht nämlich nicht ausschließlich darum, dass das Leben zweier Antifaschistinnen beschrieben wird. Die Situation der Menschen zur damaligen Zeit spielt hier eine wichtige Rolle und deren Darstellung gelang dem Autor gut. Frauen waren noch längst nicht so emanzipiert wie heute und ohne den Kampf einiger starker Persönlichkeiten, gäbe es die Gleichberechtigung bis heute nicht.

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  • 5 Sterne

    Sigrid, 14.03.2021

    In diesem Buch dürfen wie die beiden Frauen Mary S. Rosenberg und Tina Modotti auf ihrem Lebensweg begleiten. Diese beiden sehr unterschiedlichen Frauen haben aber jede für sich ein interessantes Leben geführt und uns die damalige Zeit, die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr gut nahe gebracht. So unterschiedlich sie auch waren, beide haben ihr Leben trotz der widrigen Umstände nach ihren eigenen Vorstellungen gestaltet. Tina Modotti hatte schon einen viel schwierigeren Start ins Leben als Mary, aber sie hat durchgehalten und sich auch durchgesetzt gegen viele damalige Traditionen und vorgegebenen Lebensmodelle. Sie hatte es eigentlich ihr ganzes Leben lang schwer. Schon als Kind in Armut geboren, wollte sie durch die Politik die Lebenssituation der Menschen ändern. Der Kommunismus war für sie die richtige Lösung für dieses Problem. Ich war beeindruckt von der Zähigkeit dieser beeindruckenden Frau. Sie hat wirklich für ihren Traum einer gerechten Welt gelebt. Sie hat viel durchgemacht und ist meiner Meinung nach auch oft ausgenutzt worden. Sie erlebt so viele verschiedene Lebensmodelle. Sie ist Schauspielerin in Hollywood und sozusagen eine "Partykommunistin" - endlos diskutieren und reden, aber dann nicht nach den kommunistischen Vorstellungen leben. Sie wird zu einer erfolgreichen Fotografin und gibt dann ihr Leben wirklich dem Kommunismus hin. Sie reist über die ganze Welt, trifft die verschiedensten Menschen. Sie gibt ihr kapitalistisches Leben auf und geht voll in der Arbeit für die Kommunisten auf. Dafür lebt sie gefährlich und ist für viele Einsätze unterwegs. Sie wird sogar in manchen Ländern polizeilich gesucht und trotzdem hilft sie bei gewagten und gefährlichen Einsätzen den Unterdrückten. Sie begibt sich in Gefahr um anderen zu helfen. Es ist ein gewegtes Leben. Mir war sie sehr sympathisch, auch wenn manche ihrer Taten mir doch zu extrem erscheinen. Tina ist für mich eine besondere Frau. Man kann sie in keine Schublade stecken, auch ihr Verhältnis zu den Männern ist nicht den normalen Regeln der damaligen Zeit unterworfen. Sie hat viele Liebhaber und doch ist sie meiner Meinung nach immer für sich alleine. Aber ich glaube, der Kommunismus ist ihr zum Schluß wichtiger. Sie will sich nicht für einen Mann aufgeben. Ihre Bekannten sind teilweise sehr berühmt - Frida Kahlo sei hier genannt. Man erlebt diese Zeit sehr intensiv. Der Leser wird in die Künstlerkolonien eingeführt und erlebt die schrecklichen Zustände in Spanien. Es ist eine verrückte Welt und Tina mittendrin. Die Erzählung ist sehr gut geschrieben, man kann gut folgen und sich durch die sehr detailreiche Schilderungen alles gut vorstellen. Und das tollste ist natürlich dann der Gegenpart, nämlich das Leben von Mary. Sie wächst schon priviligiert auf. Als Tochter eines Buchhändlers und sehr intelligent. Mary hat den Traum Ärztin zu werden, aber die Umstände lassen ihn zerplatzen. Sie versucht alles ihn zu verwirklichen, aber an ihrem starken Vater und ihrer Liebe zu Büchern
    scheitert sie mit diesem Traum. Erst sieht ihr Leben einfach aus, aber im Laufe der Zeit merkt man, das auch Mary immer gegen ihr eigenes Empfinden lebt. Sie möchte eigentlich das eine und macht das andere. Aber sie ist auch eine starke Frau, das erlebt man gerade in der Nazi-Zeit. Obwohl sie da wohl doch was blauäugig ist. Denn gerade sie als Jüdin ist gefährdet und nimmt es nicht ganz so ernst. Auch ihr Leben ist anders als der Frauen in der damaligen Zeit. Sie ist auch genauso gradlinig in ihrem Leben wie Tina. Beide eigentlich so unterschiedlich, aber sich doch so ähnlich. Mir hat Mary auch sehr gut gefallen. Sie findet immer eine Lösung und lässt sich durch nichts unterkriegen. Es hat mir sehr gut gefallen den beiden so unterschiedlichen Frauenschicksalen zu folgen. Ich wurde in eine mir unbekannte Welt geschickt und kam eigentlich voller ereignisreicher Erlebnisse wieder hervor. Es ist lebendige Geschichte und man lernt Dinge kennen, die einem vorher doch vielleicht nur nebelhaft bekannt waren. Auch wenn ich am Anfang Schwierigkeiten beim Wechsel der Erzählungen zwischen den Protagonistinnen hatte, konnte ich das Buch gut und flüssig lesen. Es hat Spaß gemacht, die vielen verschiedenen Charakteren zu erleben. Das Leben der damaligen Zeit aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Mir ist auch aufgefallen, wie frei und ungezwungen die vielen Reisen unternommen wurden. Dabei stelle ich mir das gerade in dieser Zeit noch sehr beschwerlich vor. Man war ja ewig unterwegs und das auch nicht gerade luxeriös und sicher. Aber trotzdem sind die Leute viel und auch weit gereist, aus welchem Grund auch immer. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. Es ist voller Leben, interessant, spannend, lehrreich und gibt tiefe Einblicke in die verschiedenen Lebensmodelle. Ich hatte jedenfalls eine tolle Lesezeit und bin froh, das Buch gelesen zu haben.

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  • 4 Sterne

    bookloving, 23.05.2021 bei bewertet

    *Fesselndes Doppelportrait zweier faszinierender Frauen*
    In seinem beeindruckenden historischen Roman „Sie haben mich nicht gekriegt“ hat sich der österreichische Autor Felix Kucher den faszinierenden Lebensgeschichten zweier starker Frauen angenommen, die kaum gegensätzlicher sein könnten und die zeitgleich im 20. Jahrhundert völlig unterschiedliche Lebensentwürfe lebten. Während die Revolutionärin und überzeugte Kommunistin Tina Modotti als bekannte historische Persönlichkeit in die Zeitschreibung einging, die als armes Arbeiterkind aus Italien eine schillernde Karriere als Schauspielerin in Hollywood, Avantgarde-Fotografin begann und als Komintern-Agentin für Stalin um die halbe Welt reiste und für die Gleichheit aller Menschen, eine klassenlose Gesellschaft und gegen den Faschismus kämpfte, ist die jüdische Buchhändlerin Marie Rosenberg aus Fürth kaum jemandem ein Begriff, obwohl auch sie nach ihrer Flucht vor den Nazis in den USA eine erstaunliche Erfolgsgeschichte aufzuweisen hat.
    Kucher ist es hervorragend gelungen, uns mit auf eine ereignisreiche und schicksalhafte Reise in die erste Hälfte des 20. Jahrhundert zu nehmen und uns die in den historischen Kontext hervorragend eingebetteten Biografien der beiden Frauen sehr abwechslungsreich und anschaulich näher zu bringen. Hierbei verknüpft er geschickt ihre bewegten Lebensläufe und zeigt in verschiedenen Episoden auf, wie jede auf ihre ganz eigene Art – ob nun mit Mut und Beharrlichkeit oder Kampfeswillen, Wagemut und Rebellion – ihren eigenen Weg beschritten, sich den vielfältige Widrigkeiten jener Zeit entgegen gestellt und dem Faschismus in verschiedensten Ausprägungen widersetzt hat.
    Nach einer packenden, im Jahr 1937 während des Spanischen Bürgerkriegs angesiedelten Szene zum Einstieg setzt die chronologisch erzählte Handlung im Jahr 1902 ein und wird in zeitlich entsprechend gekennzeichneten Kapiteln fortgeführt. Der Autor hat die äußerst faszinierende Gegenüberstellung der so gegensätzlichen Biografien seiner beiden Protagonistinnen sehr fesselnd umgesetzt. Gekonnt verzahnt er die beständigen Wechsel der Erzählperspektiven zwischen seinen Charakteren Tina und Marie, indem er die Worte des letzten Satzes in der neu beginnenden Szene mit aufgreift. Die so geschaffenen fließenden Übergänge haben mir aber hervorragend gefallen und sind äußerst raffiniert gewählt; sie sorgen anfangs zwar für eine gewisse Irritation beim Lesen, doch schon nach wenigen Sätzen wird klar, aus welcher Sichtweise die Geschehnisse erzählt werden.
    Man merkt deutlich, dass der Autor sich eingehend mit den Biografien der beiden außergewöhnlichen Frauen beschäftigt hat. Zudem hat er ihr Umfeld sowie das politische und zeitgeschichtliche Geschehen jener Zeit sehr gründlich recherchiert und diese äußerst anschaulich und authentisch in die jeweilige Handlung eingebaut. Neben historisch verbürgten Begebenheiten gibt es aber auch viele Episoden, in denen er sich dramaturgische Freiheiten in Bezug auf Schauplätze, Figuren und zeitliche Abläufe genommen hat. So schildert er in seiner Geschichte beispielsweise drei kurze Begegnungen der Frauen miteinander, die sich in Realität sicherlich nicht zugetragen haben werden. Schade finde ich allerdings, dass der Autor auf ein ausführliches Nachwort mit einigen Anmerkungen zu Fakten und Fiktion verzichtet hat.
    Mit seinem ansprechenden und recht ruhigen Schreibstil gelingt es Felix Kucher sehr schnell uns in seine faszinierende, vielschichtige Geschichte hineinzuziehen und uns die so unterschiedliche Welt der beiden Protagonistinnen nahezubringen.
    Sehr abwechslungsreich und einfühlsam portraitiert er in sorgfältig ausgewählten Episoden nicht nur den außergewöhnlichen Lebensweg von Marie und Tina, in dem er uns an bedeutsamen Stationen ihres wechselvollen Lebens teilhaben lässt, sondern gewährt uns auch sehr aufschlussreiche Einblicke in ihre so konträre Persönlichkeit, ihr Innenleben und ihren Ambivalenzen.
    Zwar ist es mir nicht leicht gefallen, Bezug zu den ihnen aufzubauen, doch haben mich die überzeugend und authentisch gezeichneten Frauenschicksale mit ihren faszinierenden Lebensentwürfen schließlich sehr in den Bann gezogen. Die außergewöhnlich schöne, selbstbewusste kommunistische Revolutionärin Tina Modotti führt ein umtriebiges Leben an der Seite vieler berühmter Gefährten, hat sich voller Leidenschaft, Todesmut und ideologischer Verblendung ganz dem Klassenkampf verschrieben und schreckt auch vor Gewalt nicht zurück. Die behütet aufgewachsene, eher unpolitische Fürther Buchhändlerin Marie Rosenberg hingegen, die aus einer assimilierten jüdischen Familie stammt, verkriecht sich angesichts der antisemitischen Repressalien der Nazis und dem zunehmenden Judenhass in ihre Welt der Bücher und hofft noch lange auf bessere Zeiten. Erst 1939 flüchtet sie schließlich fast in letzter Sekunde vor den Nazis nach New York und eröffnet der finanziellen Notlage gehorchend als Mary S. Rosenberg in ihrem Wohnzimmer am Broadway eine Buchhandlung, die schon bald zu einer Institution für alle an deutschsprachiger Literatur Interessierten, Anlaufstelle für berühmte Emigranten in Amerika und eine beeindruckende Lebensaufgabe wurde.

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  • 4 Sterne

    Theresa L., 13.03.2021 bei bewertet

    Zwei unterschiedliche Lebenswege – faszinierend, hoffnungsvoll, ernüchternd

    Ab dem Jahr 1902 begleitet der Roman zwei Frauen auf ihren verschiedenen und jeweils sehr beeindruckenden Lebenswegen. Marie Rosenberg, die als Tochter eines jüdischen Buchhändlers in stabilen und behüteten Verhältnissen aufwächst und Tina Modotti, die in ärmlichen Verhältnissen mit ihrer Familie ums Überleben kämpfen muss. Sie muss früh die Schule abbrechen, um Geld zu verdienen und emigriert bald in die USA, um sich ein neues Leben aufzubauen. Dort verschreibt sie sich dem Kommunismus und versucht zunächst mit Worten und später mit Taten die Revolution ins Rollen zu bringen. Marie und ihre Familie haben mit ihrer Religion nicht mehr viel zu tun, sie definieren sich als Deutsche und nicht als Juden. Ihr Traum ist es eines Tages Ärztin zu werden, jedoch kann sie nie den elterlichen Zwängen entfliehen und muss die Buchhandlung des Vaters weiterführen. Tina kämpft überall aktiv gegen den Faschismus an und begibt sich selbst in große Gefahren. Marie versucht dem aufkeimenden Nationalsozialismus solange es geht die Stirn zu bieten. Der Roman zeichnet das Bild zweier Welten, zweier verschiedener Frauen, die für ihre Überzeugungen leben und einstehen.

    Bevor ich jedoch das Buch überhaupt aufschlug, musste ich mich etwas wundern. Mehr als fragwürdig fand ich das Zitat auf dem Buchrücken, welches das Buch als literarische Grundlage von „Babylon Berlin“ anpreist. Es gibt jedoch bereits diese literarische Grundlage, da „Babylon Berlin“ ja auf den Büchern von Volker Kutscher basiert. Mehr als gewisse Überschneidungen in der Zeit, in der dieser Roman hier und die ganze Reihe Kutschers spielt, sehe ich auch nicht wirklich. Zudem möchte ich auch nicht im Imperativ zum Lesen aufgefordert werden, aber nun gut, das hat nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun und kann nicht als Kritik an diesem gewertet werden.

    Jetzt zum eigentlichen Inhalt: Die Idee des Romans finde ich sehr gelungen. Oft ist einem gar nicht klar, dass auch in anderen Teilen der Welt bzw. Europas schrecklichste Zustände und Regime geherrscht haben, was man oft durch die Fokussierung auf den Nationalsozialismus außer Acht lässt. Es animiert, die Dinge auch aus anderen Perspektiven zu sehen und zu überdenken. Außerdem macht einem der Roman ganz deutlich bewusst, dass Revolution, auch schon im Kleinen, auf so viele verschiedene Arten möglich ist.

    Das Zeitgeschehen wird sehr lebendig und authentisch dargestellt, man kann sich gut in die jeweiligen Zeitabschnitte, in die der Roman aufgeteilt ist, hineinversetzen. Der Autor verwebt die Erzählstränge und die Leben der beiden Protagonistinnen geschickt, welche sich durch Zufall ab und zu sogar berühren. Die Gestaltung der Berührungspunkte hat mir sehr gut gefallen, für die beiden Frauen bleibt nicht viel mehr als eine blasse Erinnerung und doch bedeutet es so viel mehr.

    Faszinierend ausgearbeitet ist im ersten Drittel die Darstellung der Perspektiven. Die eine Protagonistin hat welche, die andere nicht. Der einen stehen alle Wege offen, jedoch kann sie sich nicht ihrer, teils selbstauferlegten, Verpflichtung entziehen, die andere scheint keine Möglichkeiten zu haben, entkommt jedoch der bittersten Armut und kann sich zunächst frei entfalten.

    Die Erzählungen rund um Marie fand ich durchgehend spannend. Sie ist eine Mischung aus bewundernswert optimistisch und feministisch andererseits auch etwas naiv und riskant. Trotz allem hätte ich zu gerne in ihrer Buchhandlung gestöbert und mit ihr über die verrücktesten Geschichten, die doch meist das Leben schreibt, zu sprechen.

    Für mich sind extreme Ideologien, egal welcher Art, immer etwas ermüdend, weswegen ich im Mittelteil die Erzählung um Tina etwas langatmig fand. Im Klappentext wird auch angemerkt, dass sie über den Umweg Hollywood zur Fotografie fand. Allerdings findet dieser Umweg nur den Weg in einen sehr kurzen Teil der Geschichte. Gegen Ende fand ich es interessant zu beobachten, wie einige festgefahrene Ideologien reflektiert wurden. Die Zeiten haben sich stark geändert, die Frage ist nun mitgehen oder stehen bleiben? Insgesamt ist es ein interessantes Porträt der echten Tina Modotti, die ich so noch nicht kannte. Einige bekannte Verlage, deren Schwierigkeiten während der NS Zeit mir nicht bekannt waren, finden auch öfters Erwähnung. Wie schön, einige der Namen zu kennen die durchgehalten haben und heute noch existieren. Neu war mir auch die Vergangenheit vom Versandhandel „Quelle“, was ich gleich noch intensiver recherchiert habe. Wie interessant darüber jetzt Bescheid zu wissen.

    „Sie haben mich nicht gekriegt“ ist ein toller Roman, welcher zwei Frauen auf ihrem nicht einfachen Lebensweg begleitet. Wer sich für die Schwierigkeiten während der NS Zeit und für den Kommunismus im 20. Jahrhundert in Romanform interessiert, ist hier richtig.

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  • 5 Sterne

    Andreas R., 05.06.2021

    Mir hat es gut gefallen

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen,warum? Da werden die zwei Protagonistinnen, die unterschiedlicher nicht sein können, in glänzender Art charakterisiert und im zeitlichen Kontext der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts genial mit der Historie verwoben. Es werden zwei Lebensläufe geschildert, die gänzlich konträr anmuten und doch vieles gemeinsam haben. Da werden unterschiedliche Sittenbilder, tiefe Prägungen krass unterschiedlicher Kindheiten, geographisch unterschiedlich verlaufende politische und wirtschaftliche Entwicklungen dargestellt und schließlich vor Augen geführt, welche historische Fehlentwicklungen es im beschriebenen Zeitraum gab. Zudem ist mit Tina Modotti, die sich ja auch nachweislich im realen Leben einen Namen gemacht hat als Schauspielerin, Aktmodell, bekannte Fotografin gesellschaftskritischen Genres und schließlich Revolutionärin idealistischer Prägung bis hin zur Selbstopferung, ein hochinteressante Persönlichkeit eine der zwei Protagonistinnen. Marie Rosenberg hat im realen Leben ebenfalls einen bemerkenswerten Lebenslauf zu verzeichnen und ist im vorliegenden Roman die zweite Hauptperson. Das hier gewählte Stilmittel der ständig wechselnden Perspektive finde ich in diesem Fall hervorragend, denn damit ist ständige Spannung gegeben und wird auch ein steter Vergleich der Charaktere, der gesellschaftlichen und politischen Unterschiede gezeigt. Wenn viele Rezessionen die Länge des Romans auch kritisierten, für mich könnte er noch länger sein, so fasziniert hat mich dieses Buch.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 03.03.2021

    Eine Geschichte über Rebellion

    „Sie haben mich nicht gekriegt“ ist ein beeindruckender Roman des österreichischen Autors Felix Kucher. Wie schon in seinem Buch „Malcontenta“ hat er auch dieses Mal wieder unterschiedliche Lebenswege gegenüber gestellt. Während es in seinem Debüt um drei Männer ging, sind es hier zwei Frauen, die Fotografin Tina Modotti und die Buchhändlerin Mary Rosenberg.

    Nach dem Prolog im Jahr 1937 beginnt die Handlung 35 Jahre zuvor im Jahr 1902 und entwickelt sich im Anschluss chronologisch weiter.

    Das Leben der beiden Protagonistinnen könnte kaum kontrastreicher sein.

    Marie wird in Bayern groß und ihr Weg zur Buchhändlerin ist vorbestimmt. Sie ist Jüdin und schafft es gerade noch rechtzeitig nach New York.

    Tina wächst in ärmlichen Verhältnissen in Norditalien auf und erkämpft sich ihren Weg als Fotografin nach Hollywood.
    In ihrem Ursprung haben sie nicht viel gemeinsam, aber beide kämpfen für ihre Ziele und rebellieren gegen den Faschismus.

    Es ist ein vielschichtiger Roman, in dem die historischen Hintergründe gut eingebunden wurden. Der Schreibstil von Felix Kucher ist ruhig und recht poetisch. Durch den permanenten Wechsel zwischen Tina und Marie entsteht ein Sog, der in mir das Bedürfnis hervorgerufen hat immer weiterzulesen.

    Mich hat das Leben der beiden Frauen beeindruckt und wer gerne Bücher über starke und mutige Frauen liest, liegt hiermit genau richtig.

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  • 5 Sterne

    Brigitte S., 05.03.2021

    Gleich die Leseprobe hat mich neugierig gemacht und ich bin nicht enttäuscht worden. Ich kannte den östereichischen Schriftsteller , Felix Kucher bis jetzt noch nicht. Ihm ist ein gutes Buch gelungen.
    In dem Buch werden zwei Lebenswege von zwei so unterschiedlichen Frauen aufgezeigt. Die Handlung spielt von 1902 bis 1949.
    Die Abschnitte wechseln stetig von einer Person zu der Anderen im Wechsel.
    Tina Modotti wächst in sehr ärmlichen Verhältnissenin Norditalien auf. Sie muss bereits als Kind in der Fabrik arbeiten , um ihre Mutter und kleinen Geschwister zu ernähren. Als junge Frau kämpft und rebelliert sie gegen den Faschismus. Sie findet ihren Weg als Fotografin und geht nach Hollywood.
    Marie Rosenberg ist Jüdin und lebt mit ihren Eltern in Bayern. Der Vater hat eine Buchhandlung und ihr Weg ist vorbestimmt, die Buchhandlung zu übernehmen.
    Es gelingt ihr noch nach Amerika zu emigrieren, wo sie weiter als Buchhändlerin arbeitet.
    Es ist ein eher ruhig geschriebener Roman über zwei starke Frauen, in schweren Zeiten.
    Der Lesestil hat mir durch den steten Wechsel der zwei Hauptprotoganisten gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    Ariettas Bücherwelt, 08.03.2021

    Zwei starke Frauen
    Sie haben mich nicht gekriegt
    Inhaltsangabe: Picus Verlag
    Eine Buchhändlerin wider Willen und eine Revolutionärin aus guten Gründen: zwei Frauen, deren Lebenswelten kaum unterschiedlicher sein könnten. Marie wächst behütet in Bayern auf und wird schon früh von ihrem Vater dazu bestimmt, eines Tages seine Buchhandlung zu übernehmen. Was sie zunächst als Zwang empfindet, entwickelt sich bald zu einer großen Leidenschaft und nach ihrer Flucht in die USA zur Lebensaufgabe. Tina wird als Arbeiterkind in bitterer Armut in Norditalien geboren und über den Umweg Hollywood zur Fotografin und kommunistischen Revolutionärin. Sie engagiert sich bis zur Erschöpfung, wo auch immer sie die Partei hinschickt: vom spanischen Bürgerkrieg bis ins revolutionäre Mexiko.
    Welcher Lebensentwurf ist geglückter? Die Revolution zwischen Buchdeckeln oder die mit dem Einsatz von Leib und Leben?

    Souverän verknüpft Felix Kucher die sehr unterschiedlichen Lebenswege zweier Frauen, die jede auf ihre Art dem Faschismus überzeugend entgegentreten.

    Meine Meinung zum Autor und Buch
    Felix Kucher ist mit seinem neusten Werk, eine sehr interessante und spannende Doppelbiografie über zwei sehr unterschiedliche, aber starke und mutige Frauen gelungen. Das Leben von Tina Modottis, ist sehr gut wiedergegeben , auch das Leben der Jüdin Marie geb. Rosenberg ( Burton) . Ihre Lebenswege kreuzen sich, eines haben beide gemeinsam sie Kämpfen für ihre Lebensträume und die dem Faschismus überzeugend bekämpften. Der Schreibstil ist sehr flüssig und Bildlich, die einzelnen Figuren und deren Charaktere, sind sehr schön heraus kristallisierte. Das einzige was mich gestört hat, ist das etwa alle 3 Seiten , er von Tina zu Marie wechselte. Der Biografische Roman ist sehr gut, aber kein Roman den man auf die Schnelle lesen kann, er fordert einem beim Lesen schon heraus.

    Es war schön diese beiden so unterschiedlichen Frauen auf ihren Wegen zu begleiten. Marie wächst in wohl behüteten Verhältnissen in Nürnberg auf, ihr Vater betreibt eine gut gehende Buchhandlung. Die Jüdin Marie Traum ist es nach dem Lyzeum zu studieren, sie möchte Ärztin werden. Obwohl ihre Familie, den jüdischen Glauben nicht praktizierte, soll er ihr später zum Verhängnis werden . Tina dagegen die in Italien unter ärmlichsten Bedingungen aufwächst und mit ihrem Verdienst die Familie durchringen muss, träumt von einer besseren Zukunft. Ihre Wege kreuzen sich zum ersten mal auf einem Bahnhof, wo Tina nach Amerika aufbricht zu ihrem Vater, Marie mit ihrem Vater zu einem Verwandtenbesuch in Venedig. Was keine von Ihnen ahnt das beide Jahre später sich ihre Wege in Amerika erneut kreuzen werden. Marie führt ihre Revolution zwischen den Buchdeckeln, bis zu ihrer Flucht aus Deutschland vor den Nazis. Tina macht eine Karriere als Fotografin in Hollywood, wir begegnen mit ihr vielen berühmten Persönlichkeiten. Sie wir zur Revolutionärin, und geht vom Spanischen Bürgerkrieg bis nach México . Eine sehr spannende und ergreifende Geschichte.

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  • 5 Sterne

    begine, 03.03.2021 bei bewertet

    Beeindruckende Zeitgeschichte


    Der österreichische Schriftsteller Felix Kucher hat mit dem Buch „Sie haben mich nicht gekriegt“ einen wunderbaren Roman geschaffen.
    In dem Roman wird abwechselnd der Lebensweg von Tina Modotti und Marie Rosenberg
    Für Tina gab es wohl eine wirklich Vorlage. Sie wurde in Norditalien in ärmlichsten Verhältnissen geboren. Ihr Weg geht über Hollywood, Mexiko , als Kommunistische Agentin in den spanischen Bürgerkrieg.

    Marie ist eine Buchhändlertochter und ihr Vater verlangt von ihr, das sie seinen Laden weiterführt. Nach anfänglichem Aufbegehren wird sie eine passionierte Buchhändlerin. Als Jüdin gelingt ihr in letzter Minute die Ausreise nach New York.

    Felix Kucher zeichnet beide Wege mit großem Können.
    Das einzige, was mir nicht so gefiel, war der schnelle Wechsel, der beiden Geschichten.
    Der Roman ist sehr spannend, man zittert mit beiden Frauen.
    Ein Roman den ich unbedingt empfehlen möchte.

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  • 5 Sterne

    derti, 14.03.2021

    Die Geschichte hat mich von der ersten Zeile an gepackt. Dem Autor ist es in hervorragender Weise gelungen, das Leben zweier sehr unterschiedlicher Frauengestalten darzustellen. Die historischen Hintergründe beider Leben sind sehr genau recherchiert und sehr detailgetreu beschrieben. Der schnelle Wechsel der Lebensstationen an denen die Kommunistin Tina Modotti arbeitet und sich für die Schwächsten in den jeweiligen Ländern und Gesellschaften einsetzt und für die kommunistische Revolution kämpft, macht die Lektüre so fesselnd.
    Wie viel "ruhiger" verläuft da zumindest anfangs das Leben der jüdischen Buchhändlerin Marie Rosenberg in der Zeit der Weimarer Republik und dann in Deutschland während der Zeit des Nazionalsozialismus. Es dauert erstaunlich lange bis sie die Zeichen der Zeit und damit die Gefahr für ihr Leben erkennt.
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  • 4 Sterne

    Michaela W., 21.05.2021

    Inhalt:
    Eine Buchhändlerin wider Willen und eine Revolutionärin aus guten Gründen: zwei Frauen, deren Lebenswelten kaum unterschiedlicher sein könnten. Marie wächst behütet in Bayern auf und wird schon früh von ihrem Vater dazu bestimmt, eines Tages seine Buchhandlung zu übernehmen. Was sie zunächst als Zwang empfindet, entwickelt sich bald zu einer großen Leidenschaft und nach ihrer Flucht in die USA zur Lebensaufgabe. Tina wird als Arbeiterkind in bitterer Armut in Norditalien geboren und über den Umweg Hollywood zur Fotografin und kommunistischen Revolutionärin. Sie engagiert sich bis zur Erschöpfung, wo auch immer sie die Partei hinschickt: vom spanischen Bürgerkrieg bis ins revolutionäre Mexiko.

    Meine Meinung:
    Ein tolles Buch über zwei Frauen, deren Lebensweg unterschiedlicher nicht sein könnte. Ich war wirklich vom ersten Moment an mitten im Leben der beiden Frauen.
    Sehr bildlich und flüssig erzählt uns der Autor das Leben der beiden Frauen und bringt so langsam die ein oder andere Gemeinsamkeit der beiden Frauen in den Focus. Beide Frauen sind insgesamt wirklich sympathisch und werden realistisch dargestellt. Man kann basierend auf den Informationen des Autors die einzelnen Aktionen und Handlungen der Beiden sehr gut nachvollziehen.
    Ich finde an diesem Buch wirklich gelungen, das von zwei Frauen aus unterschiedlichen Schichten, die aber beide für das gleiche kämpfen, berichtet wird. Beides sehr starke Frauen.
    Toll sind auch die sehr detailliert beschrieben geschichtlichen Hintergründe, die zwar zeitweise etwas langatmig sind, aber trotz allem ssehr interessant.

    Mein Fazit:
    Tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle. 4 Sterne

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  • 4 Sterne

    Nele33, 11.03.2021 bei bewertet

    "Sie haben mich nicht gekriegt" von Felix Kucher zeichnet die Geschichte zweier starker Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch unheimlich viel gemeinsam haben.

    Da ist Tina, die in ärmlichen Verhältnissen in Italien geboren wird. Schon sehr fürh muss sie ums überleben von sich und ihrer Familie kämpfen. Als der Vater nach Amerika emigriert, ist sie mit 8 Jahren die Hauptverdienerin der Familie.
    Ab da sitzt sie unter unmenschlichen Bedingungen am Webstuhl. Immer hat sie im Hintergrund im Kopf, einmal was gegen die ungerechte Verteilung der Güter und der Macht auf dieser Welt zu ändern. Ihr Weg führt sie über AMrika nach Mexiko, bis sie der Partei betritt und schließlich in der ganzen Welt für den Kommunismus kämpft.

    Auf der anderen Seite ist Marie, das dritte Kind einer jüdischen Familie in Bayern. Marie hat große Träume, Ärztin möchte sie werden. Studieren und weit weg aus dem konservativen Fürth. Sie bekommt keine Chance, ihr Vater bestimmt, dass sie den Buchladen übernehmen muss. Bald hält der Faschismus Einzug in Deutschland und auch Marie muss kämpfen um nicht alles, besonders ihr Leben zu verlieren.

    Mich hat der Schreibstil des Autors schnell gepackt. Die Geschichte der beiden unterschiedlichen Frauen wird in schneller Abwechslung erzählt. Dies machte das Buch für mich sehr kurzweilig, und nahm mich mit in eine Welt des Kommunismus, die mir nicht so bekannt war. Die ganzen bekannten Leute, die Tina kannte( Frida Kalo etc) waren ein tolles eingebautes extra.
    Die Protagonisten sind sehr lebendig und mit vielen Charaktereigenschaften gezeichnet worden.

    Mich hat das Buch sehr begeistert.

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  • 4 Sterne

    Heike R., 05.03.2021

    Dieses Buch begleitet zwei Frauen durch das Zwanzigste Jahrhundert.

    Marie ist Jüdin und wächst in Bayern auf. Dort wird sie Buchhändlerin. Sie ist absolut unpolitisch,  glaubt nur an bzw. lebt für ihre Bücher.

    Tina ist eine italienische Arbeitertochter, später emigriert sie in die USA und wird Mitglied der Kommunistischen Partei,  deren Einsätze sie um die halbe Welt bringen.

    Durch die Lebensgeschichten der beiden Frauen werden dem Leser Eindrücke in die Weltgeschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts  vermittelt,  die Räterepublik in Deutschland,  die Machtergreifung der Nationalsozialisten,  die Mexikanische Kulturrevolution, der Putsch in Spanien.
    Allerdings ist mir das manchmal zu wenig tiefgreifend erzählt, da fehlt mir mitunter ein wenig das Erleben der Protagonistin. Grade Marie bleibt für mich etwas "blutleer", ich bekomme kein richtiges Bild von ihr.

    Im Großen und Ganzen ist der Roman allerdings großartig.  Die Verknüpfung der beiden Hauptfiguren ist fantastisch. Beide lesen zum Beispiel das selbe Gedicht, oder die Überleitung ist "ein blutiges Bett".

    Mitunter hatte der Roman so seine Längen,  es ist kein Buch, dass ich in einem Rutsch durchlesen muss, allerdings war es schon so einnehmend,  das keine Gefahr bestand, nicht weiter gelesen zu werden.

    Ein einfühlsamer, manchmal drastischer Roman, der zum Denken anregt und auf jeden Fall nicht dümmer macht!

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  • 3 Sterne

    Batyr, 16.03.2021

    Beharrlichkeit und Verbohrtheit

    Fiktionalisierte Biographien stellen momentan einen Trend im gegenwärtigen Literaturgeschehen dar. Im Falle von Felix Kuchers Roman „Sie haben mich nicht gekriegt“ stehen zwei historisch belegte Persönlichkeiten im Zentrum: eine italienischstämmige Fotografin, die ihr ganzes Leben in den Dienst der kommunistischen Partei gestellt hat, und eine aus Fürth gebürtige Buchhändlerin, der als Jüdin durch ihre Flucht in die USA dem Holocaust entkommen ist.
    Der Titel des Buches zitiert zwar eine im Text genannte Bemerkung einer der beiden Heldinnen, ist aber in der Banalität der Formulierung kaum zu übertreffen und weckt beim Leser vollkommen unzutreffende Leseerwartungen.
    Das kompositorische Prinzip des Romans ist hingegen durchaus ambitioniert zu nennen: in sehr schnellem Wechsel reihen sich alternierend zumeist überaus kurze Szenen aus dem Lebensweg der beiden Hauptfiguren aneinander, wobei jeweils am Ende einer Sequenz ein winziges Detail, ein Gegenstand, eine Bemerkung, eine Wendung in der Handlung den Übergang zur folgenden Episode im Leben der anderen Frau schafft. Ein ausgesprochen kunstvoll gestaltetes Verfahren!
    Allerdings ist zu bemängeln, dass der Rhythmus so schnell ist, dass eine Atemlosigkeit der Darstellung das Ergebnis ist. Dazu kommt, dass im Falle der Italienerin Tina Modotti die Abfolge der Einsätze und Engagements im Dienste der Weltrevolution sich immer weiter beschleunigt, so dass beim Leser eine gewisse Ermüdung nicht zu verleugnen ist, zumal im Gedankenleben dieser Protagonistin wenig ausdifferenzierte Reflexion zum Tragen kommt. Ihre Einstellung gegenüber ihrer politischen Ausrichtung lässt sich am besten mit einem Zitat eines populären Liedtitels umschreiben: Die Partei hat immer recht. Eine prägnantere Infragestellung in der Konfrontation mit den Zeitereignissen und den womöglich abweichenden, weil weniger gläubigen Einstellungen ihrer Freunde und Kampfgenossen wäre ergiebiger und interessanter gewesen. Erst ganz am Ende des Romans regen sich sehr verhaltene Zweifel am eingeschlagenen Weg, die sofort wieder unterdrückt werden.
    Die gänzlich andere Entwicklung der Buchhändlerin wider Willen Marie Rosenberg kontrastiert hierzu sehr positiv: während sich Tina durch ihre Verbohrtheit auszeichnet, sticht bei Marie ihre Beharrlichkeit hervor, mit der sie den einmal eingeschlagenen, nicht primär der eigenen Entscheidung, sondern der familiären Notwendigkeit geschuldeten Lebensweg verfolgt. Damit wird sie in der Darstellung dieses Romans zu einem eher gerundeten Charakter. Während in Kindheit und Jugend noch die reichlich klischeehaften Träume vom Dasein einer Ärztin im Urwald im Zentrum stehen, gewinnt die Figur im Prozess der Reifung zunehmend an Profil, wenn der an die Wirkmächtigkeit der Literatur geknüpfte Glaube die Oberhand gewinnt.
    Abschließend lässt sich anmerken, dass dem Roman ein energisches Lektorat sehr gut getan hätte, einmal, was den ausufernden Umfang betrifft, aber auch, um einer gelegentlich recht anspruchslosen Diktion abzuhelfen.

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  • 3 Sterne

    Batyr, 16.03.2021 bei bewertet

    Beharrlichkeit und Verbohrtheit

    Fiktionalisierte Biographien stellen momentan einen Trend im gegenwärtigen Literaturgeschehen dar. Im Falle von Felix Kuchers Roman „Sie haben mich nicht gekriegt“ stehen zwei historisch belegte Persönlichkeiten im Zentrum: eine italienischstämmige Fotografin, die ihr ganzes Leben in den Dienst der kommunistischen Partei gestellt hat, und eine aus Fürth gebürtige Buchhändlerin, der als Jüdin durch ihre Flucht in die USA dem Holocaust entkommen ist.
    Der Titel des Buches zitiert zwar eine im Text genannte Bemerkung einer der beiden Heldinnen, ist aber in der Banalität der Formulierung kaum zu übertreffen und weckt beim Leser vollkommen unzutreffende Leseerwartungen.
    Das kompositorische Prinzip des Romans ist hingegen durchaus ambitioniert zu nennen: in sehr schnellem Wechsel reihen sich alternierend zumeist überaus kurze Szenen aus dem Lebensweg der beiden Hauptfiguren aneinander, wobei jeweils am Ende einer Sequenz ein winziges Detail, ein Gegenstand, eine Bemerkung, eine Wendung in der Handlung den Übergang zur folgenden Episode im Leben der anderen Frau schafft. Ein ausgesprochen kunstvoll gestaltetes Verfahren!
    Allerdings ist zu bemängeln, dass der Rhythmus so schnell ist, dass eine Atemlosigkeit der Darstellung das Ergebnis ist. Dazu kommt, dass im Falle der Italienerin Tina Modotti die Abfolge der Einsätze und Engagements im Dienste der Weltrevolution sich immer weiter beschleunigt, so dass beim Leser eine gewisse Ermüdung nicht zu verleugnen ist, zumal im Gedankenleben dieser Protagonistin wenig ausdifferenzierte Reflexion zum Tragen kommt. Ihre Einstellung gegenüber ihrer politischen Ausrichtung lässt sich am besten mit einem Zitat eines populären Liedtitels umschreiben: Die Partei hat immer recht. Eine prägnantere Infragestellung in der Konfrontation mit den Zeitereignissen und den womöglich abweichenden, weil weniger gläubigen Einstellungen ihrer Freunde und Kampfgenossen wäre ergiebiger und interessanter gewesen. Erst ganz am Ende des Romans regen sich sehr verhaltene Zweifel am eingeschlagenen Weg, die sofort wieder unterdrückt werden.
    Die gänzlich andere Entwicklung der Buchhändlerin wider Willen Marie Rosenberg kontrastiert hierzu sehr positiv: während sich Tina durch ihre Verbohrtheit auszeichnet, sticht bei Marie ihre Beharrlichkeit hervor, mit der sie den einmal eingeschlagenen, nicht primär der eigenen Entscheidung, sondern der familiären Notwendigkeit geschuldeten Lebensweg verfolgt. Damit wird sie in der Darstellung dieses Romans zu einem eher gerundeten Charakter. Während in Kindheit und Jugend noch die reichlich klischeehaften Träume vom Dasein einer Ärztin im Urwald im Zentrum stehen, gewinnt die Figur im Prozess der Reifung zunehmend an Profil, wenn der an die Wirkmächtigkeit der Literatur geknüpfte Glaube die Oberhand gewinnt.
    Abschließend lässt sich anmerken, dass dem Roman ein energisches Lektorat sehr gut getan hätte, einmal, was den ausufernden Umfang betrifft, aber auch, um einer gelegentlich recht anspruchslosen Diktion abzuhelfen.

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  • 3 Sterne

    Daggy, 30.03.2021

    In dem 500 Seiten dicken Buch wird von zwei Frauen berichtet, die sich immer nur am Rande begegnet sind. Abwechseln wird von ihnen berichtet, die Kapitel nach Jahreszahlen sortiert.
    Der kurze Prolog aus dem Jahr 1937 spielt in Málaga. Tina Modotti flieht vor Franco und den deutschen Bomben aus Spanien.
    1902 ist Tina mit der Familie am 1. Mai unterwegs, sie singen die Internationale und der Vater will nach Kalifornien, weil seine Familie hungert. Die Jüdin Marie Rosenberg ist erst zwei, doch es ist schon geplant, dass sie die Buchhandlung der Familie übernehmen wird.
    Schon früh muss Tina in Italien in der Fabrik unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen arbeiten. Der Vater und eine Schwester sind in den USA, aber sie schicken kein Geld, deshalb muss sie für die Familie sorgen. Als sie endlich in die Staaten aufbricht, ist sie zunächst bei der Familie, lernt dann aber einen Adeligen kennen, den sie später auch heiratet. Sie wird Schauspielerin und lernt dann das Fotografieren. Alle in ihrem Umfeld sind bezeichnen sich als Kommunisten. Sie träumen von einer Revolution, wie in Russland. Deshalb zieht es sie nach Mexico, wo die Revolution schon gelebt wird. Hier soll die Kunst für alle Gesellschaftsschichten offen sein. Tina scharrt viele Künstler und Möchtegern-Revolutionäre um sich. Ihre Emanzipation besteht in erster Linie aus freier Liebe. Es gibt einige bekannte Namen unter ihren Liebhabern. Ihre Fotografien von einfachen Menschen begeistern alle. Als sich die Politik in Mexico ändert, geht sie nach Berlin und später nach Russland. Für die „Rote Hilfe“ sammelt sie unter wechselnden Namen Gelder und unterstützt die Spanier im Kampf gegen den Faschismus. Da sei ein großes Organisationstalent ist, ist sie dort eine echte Hilfe. Später flieht sie in die USA und wieder nach Mexico. Sie bleibt Zeit ihres Lebens der Kommunistischen Partei und Russland treu.
    Maries Leben läuft zunächst geordneter, die Familie hat eine gut gehende Buchhandlung, die sie durch innovative Ideen immer weiter ausbaut. Die Familie ist deutsch und geht nicht in die Synagoge. Langsam ändert sich die Politik in Deutschland und nach der Machtergreifung und der Pogromnacht, kann Marie nur noch antiquarische Bücher in ihrer Wohnung verkaufen. Am Ende wandert sie nach New York aus. Hier verkauft sie weiterhin deutsche Bücher und hat viele bekannte Emigranten als Kunden.
    Zwei starke Frauen, die zur selben Zeit in unterschiedlichen Kulturen heranwachsen und auf ihre Art ihren Weg machen. Ich kannte beide nicht und fand ihre Leben sehr interessant.
    Das Buch hatte leider viele Längen, es dauerte fast bis zur Hälfte, bis ein wenig Spannung aufkam. Dazu gibt es unendlich viele Namen, teileweise berühmte Namen, bei anderen hätte es sicher gelohnt zu googlen. Nach Jahren tauchten alte Freunde auf und ich hatte große Mühe sie zuzuordnen. Vielleicht wäre es besser gewesen die Frauen einzeln vorzustellen? Ich muss leider zugeben, dass mich der erste Teil des Buches streckenweise gelangweilt hat und ich überlegt habe, ob ich weiterlesen soll.

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  • 3 Sterne

    luefki, 21.03.2021

    Zwei Frauen mit unterschiedlichen Lebenswegen

    Felix Kucher berichtet über das Leben zweier unterschiedlicher Frauen.
    Zum einen ist da Marie Rosenberg. Sie ist Jüdin, ihre Eltern jedoch sind nicht aktiv in der jüdischen Gemeinde und machen sich auch nichts aus den Bräuchen und Traditionen. Die einzige Tradition der Marie folgen soll, ist die, um die Buchhandlung des Vaters zu übernehmen. Das jedoch ist nicht wovon sie träumt, doch sie fügt sich ihrem Vater. Einmal im Geschäft ist sie jedoch sehr leidenschaftlich und auch als die Judenvertreibung vor dem ersten Weltkrieg beginnt denkt sie nicht an aufgeben.
    Dann ist da noch Tina Modotti, wächst auf in Italien und Österreich unter ärmlichen Verhältnissen. Irgendwann schafft sie es ihrem Vater und ihrer Schwester nach Amerika zu folgen. Sie lebt ein Leben als Revolutionärin, Künstlerin, verschreibt sich dem Kommunismus. Sie ist in verschiedenen Ländern zu Haus, scheint ein erfülltes Leben zu haben, zweifelt da später jedoch an.

    Von der Verknüpfung von der gesprochen wird ist im Buch selber nicht sehr viel zu spüren. Die Absätze zwischen den zwei Geschichten sind zwar durch gleiche Wortwahl am Ende der einen und am Anfang der anderen verknüpft, jedoch wird es dadurch schwieriger den verschiedenen Handlungen zu folgen. Die zwei Protagonistinnen laufen sich zwar dreimal über den Weg, aber von Verknüpfung kann hier wirklich nicht die Rede sein. Im Prinzip hätte man auch zwei Bücher schreiben können, auch da die Handlungen nicht unterschiedlicher sein könnten.
    Die Handlung von Tina Modotti fand ich auch ein bisschen langatmig sodass ich einiges überflogen habe.
    Zum Ende hin vermutete ich, das die Handlungen auch wirklich geschehen sein könnten, jedoch gab es im Buch keinen Aufschluss darüber was oder was nicht der Realität entsprochen hat. Ein Blick ins Web ergab das beide Personen bestanden und die Handlung im Großen und Ganzen mit ihrem Leben übereinkommt.

    Durch die fast komplett unterschiedlichen Handlungen denke ich, dass die meisten Leser entweder die eine oder die andere Handlung interessanter finden zu lesen und die andere zu langatmig finden. So habe ich es empfunden und auch einigen anderen Rezensionen entnommen.

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  • 3 Sterne

    Magnolia, 06.03.2021

    Zwei Frauen begleite ich in diesem Roman von Kindheit an bis hin zu ihrem Erwachsenenleben. Die eine, Marie Rosenberg, lebt als nicht praktizierende Jüdin mit ihrer Familie in Nürnberg. Dort betreibt ihr Vater eine gut gehende Buchhandlung, die sie weiterführen soll, auch wenn ihr Lebenswunsch als Ärztin zu arbeiten sich nicht erfüllt. Die andere – Tina Modotti – geboren in Italien, wächst in Armut auf, geht mit ihrer Familie nach Österreich, nach Deutschland, um dann wieder in Italien mit der Mutter und einigen Geschwistern ums Überleben zu kämpfen. Ihr Vater sucht in Amerika mit einer Tochter sein Glück, will alle nachholen. Der Lebensweg von Marie und Tina führt beide ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wobei Marie ihren Büchern treu bleibt und Tina als Fotografin erfolgreich wird. Tina trifft viele Größen ihrer Zeit, unterstützt die Revolution, wird nicht müde, für die Kommunisten dahin zu reisen, wo ihr Einsatz vonnöten ist.

    Felix Kucher zeichnet den Lebensweg der Tina Modotti gut nach, ich habe gestaunt, mit welchen Berühmtheiten sie verkehrte. Auch Maries Leben schildert er gut nachvollziehbar. Bemängeln muss ich den schnellen Wechsel zwischen den beiden Lebensgeschichten. Da las ich von Marie und im nächsten Augenblick war ich in Tinas Leben. Zunächst wusste ich gar nicht, wo ich bin, wessen Geschichte gerade erzählt wird. Diese abrupten Übergänge – da bin ich kaum in einer Geschichte, möchte mit den jeweiligen Charakteren weitergehen, mehr erfahren - cut. Brutal zuweilen, es tut dem Lesefluss nicht gut. Des Öfteren wechseln diese im Seiten-Takt. Die beiden Storys – jede für sich – sind durchaus interessant. Aber es entsteht sehr viel Unruhe durch den ständigen Wechsel. So konnte ich nie ganz abtauchen, mich auf keines der beiden Leben einlassen. Schade.

    Zwei Frauen, zwei ganz unterschiedliche Lebenswege. Die eine bekommt als Jüdin den Nationalsozialismus in seiner Härte zu spüren, die andere kämpft engagiert gegen den Faschismus an, richtet ihr Leben danach aus.

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  • 3 Sterne

    Leserin, 04.03.2021

    Eine Buchhändlerin wider Willen und eine Revolutionärin aus guten Gründen: zwei Frauen, deren Lebenswelten kaum unterschiedlicher sein könnten. Marie wächst behütet in Bayern auf und wird schon früh von ihrem Vater dazu bestimmt, eines Tages seine Buchhandlung zu übernehmen. Was sie zunächst als Zwang empfindet, entwickelt sich bald zu einer großen Leidenschaft und nach ihrer Flucht in die USA zur Lebensaufgabe. Tina wird als Arbeiterkind in bitterer Armut in Norditalien geboren und über den Umweg Hollywood zur Fotografin und kommunistischen Revolutionärin. Sie engagiert sich bis zur Erschöpfung, wo auch immer sie die Partei hinschickt: vom spanischen Bürgerkrieg bis ins revolutionäre Mexiko. Welcher Lebensentwurf ist geglückter? Die Revolution zwischen Buchdeckeln oder die mit dem Einsatz von Leib und Leben?
    Souverän verknüpft Felix Kucher die sehr unterschiedlichen Lebenswege zweier Frauen, die jede auf ihre Art dem Faschismus überzeugend entgegentreten. (Klappentext)
    Gleich vorweg: Ich bin mit diesem Buch nicht so recht „warm“ geworden. Die Geschichte und der Lebensweg der beiden (starken) Frauen wird abwechselnd geschildert. Oft war nicht so klar ersichtlich, um wen es sich jetzt handelt. Das hat mich ein wenig verwirrt. Die Charaktere sind trotzdem hervorragend beschrieben und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. Die Handlung kam mir manchmal etwas langatmig vor. Es hätte an manchen Stellen nicht geschadet, das eine oder andere etwas zu kürzen. So richtig hineinversetzen konnte ich mich auch nicht. Es war mehr ein „lesen als ein miterleben“. Ich glaube bei diesem Buch werden die Lesermeinungen stark auseinander gehen. Trotzdem wird das Buch seine Anhänger finden.

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