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  • 4 Sterne

    Claudia C., 21.02.2020 bei bewertet

    Über die erste Liebe, mit kleinen Schwächen erzählt

    Die erste große Liebe, so wirklich vergessen kann man sie doch nie. So auch Charlie, der sich kurz vor seiner Hochzeit an seine erste große Liebe Francis erinnert. In Rückblicken erfährt man so, welch schwere Zeit Charlie damals hatte, wie er unter der Scheidung seiner Eltern litt und dem daraufhin alkoholkrankem Vater. Nicht leicht für einen Teenager, doch als er auf Fran trifft, leuchtet sein Leben plötzlich wieder.

    David Nicholls schafft es auf eher leise Art die Geschichte von Charlie zu erzählen, man braucht jedoch eine Weile, bis man in der Geschichte angekommen ist. Die verschiedenen Erzählstränge erleichtern dies nicht unbedingt. Die Gefühle der damals noch Jugendlichen kommen jedoch gut rüber und die Sprache und Denkweise ist gut getroffen. Wichtige Themen wie Depressionen und Alkoholsucht werden angesprochen, aber auch der erste Kuss und Schwierigkeiten, die das Erwachsenwerden so mit sich bringen. Mit viel Liebe zum Detail wird die Geschichte erzählt, für die sich sicherlich nicht jeder so begeistern kann.

    Eine schöne Coming-off-Age Geschichte, die mit vielen Details und toller Erzählweise erzählt wird. Den ein oder anderen wird der Autor jedoch leider dadurch auch unterwegs verlieren, da der Geschichte die gewisse Dynamik fehlt und sich in mehreren Erzählweisen teilweise verliert. Wenn man sich jedoch auf das Buch einlässt, wird man belohnt.

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  • 4 Sterne

    nellsche, 07.01.2020

    Charlie Lewis ist ziemlich durchschnittlich. Sein Aussehen, seine Noten, sogar die Scheidung seiner Eltern ist nur normal unglücklich. Dann begegnet er Fran Fisher, seine erste große Liebe. Er erlebt eine wunderbare Zeit. Zwanzig Jahre später muss Charlie sich fragen, ob er sich traut, seine erste große Liebe wiederzutreffen. 

    Auf diesen Roman war ich sehr gespannt, denn ich habe noch kein Buch dieses Autors gelesen. Und eine romantische Geschichte rund um die erste große Liebe klingt immer wundervoll. 
    Der Schreibstil konnte mich gedanklich sehr gut in die Zeit des Sommers von Charlie hineinbringen. Ich konnte gut folgen, auch wenn die Erzählungen an manchen Stellen etwas verwirrend waren. Auch ein paar kleine Längen gab es.  
    Die Charaktere wurden sehr authentisch und liebevoll gezeichnet und ich konnte sie mir gut vorstellen. Charlie mochte ich sehr gerne, so dass ich ihn auch absolut gerne begleitet habe. Seine Gedanken und Gefühle hat der Autor toll transportiert, ich konnte sie verstehen und auch nachempfinden. 
    Die Geschichte war zauberhaft und ich kam unweigerlich ins Schwelgen an meine eigene erste große Liebe. Die vergisst man einfach nicht. 

    Die gefühlvolle Geschichte hat mich berührt und ich habe sie genossen. Gerne möchte ich von diesem Autor noch mehr lesen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    Jenny V., 28.01.2020 bei bewertet

    „Und damals kam mir der Gedanke, dass die größte Lüge, die die Alten über die Jungen erzählen, ist, dass die Jugend frei von Ängsten, Sorgen und Befürchtungen ist. Verdammt, kann sich denn wirklich keiner mehr erinnern, wie das war?“

    Inhalt

    Charlie Lewis erzählt rückblickend nicht nur die Geschichte seiner ersten großen Liebe, sondern lädt den Leser ein, in seine Zeit als Teenager, die für ihn die gesamte Gefühlspalette bereithielt. Angefangen bei seinen immer schlechter werdenden schulischen Leistungen, hin zu einem von Sorgen angereicherten häuslichen Dilemma, nachdem sich seine Eltern getrennt haben und er allein beim depressiven Vater bleiben muss, während seine Schwester mit der Mutter wegzieht. Über einen recht eigenwilligen Freundeskreis, der nur wenig Perspektiven bietet, bis hin zu seiner großen Herausforderung namens Fran, die ihn sofort in ihren Bann zieht und ihm durch das gemeinsame Mitwirken an einer Theaterinszenierung immer näherkommt. Nun ist Charlie erwachsen und steht kurz vor seiner Hochzeit, da bietet sich eine Gelegenheit, die Theatergruppe von damals noch einmal wiederzusehen, nach 15 Jahren, die ganz entscheidend für alle Beteiligten waren und Charlies Neugier ist geweckt, was wohl aus den Menschen von damals geworden ist und ob sie alle ihren Weg gefunden haben …

    Meinung

    Vor einigen Jahren habe ich bereits „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls gelesen, ein Roman über die Liebe, der mich begeistern konnte und mir tolle Lesemomente beschert hat, deshalb war ich auf die aktuelle Story rund um den Teenager Charlie und seine erste große Liebe sehr gespannt. Aber so ganz kann diese Erzählung nicht an meine ersten positiven Leseerfahrungen anschließen. Möglicherweise bin ich mit der falschen Erwartungshaltung in die Lektüre gestartet, die für mich ganz eindeutig eine Liebesgeschichte sein sollte, die den einen Sommer, der alles verändert in Worte kleiden sollte. Doch dieses Buch ist viel mehr als nur die Betrachtung eines verliebten Jungen auf seine Jugendliebe, es ist die Geschichte seines Erwachsenwerdens, mit sämtlichen Eckpunkten, die für junge Menschen relevant sind und sich als wichtig erweisen.

    Wenn man sich darauf einlassen kann, dass es ein Coming-of-Age Roman, mit vielen Bausteinen ist, bei dem die Liebe zwar eine Rolle spielt, aber nicht die alles entscheidende, dann hat man an der Lektüre sicherlich viel Freude. Der Autor hat einen wunderbar sympathischen, humorvollen Schreibstil, der nicht nur oberflächlich an der Gefühlswelt seiner Protagonisten kratzt, sondern deren Gedankengänge nachvollziehbar werden lässt. Viele Passagen des Textes werden durch die wörtliche Rede ausgeschmückt, erlebbar in intensiven Dialogen, die nur hin und wieder unterbrochen werden. Dadurch entstehen Bilder vor dem inneren Auge und die handelnden Personen bekommen ein Gesicht und eine Rolle, nicht nur im Theaterstück „Romeo und Julia“, welches sie inszenieren, sondern auch im Leben.

    Dennoch bin ich mit dem Gesamteindruck der Geschichte nicht ganz warm geworden, was einerseits daran liegen mag, dass ich mir viel mehr Innerlichkeit zwischen Charlie und Fran gewünscht hätte, die nach ihrem Zusammenkommen, doch nur sehr kurz ein Liebespaar waren. Und zum anderen an den Längen, die sich immer wieder einschleichen, sei es durch Szenen beim Theater oder Eindrücke aus Charlies Leben, die sich weit von einer Liebesgeschichte entfernen. Mir hätte das Buch besser gefallen, wenn es nicht ein Mix aus all diesen kleinen Erlebnissen gewesen wäre, sondern sich zielgerichtet auf etwas konzentriert hätte.

    Fazit

    Ich vergebe 3 Lesesterne für diesen Roman über das Erwachsenwerden begleitet durch zahlreiche Menschen, die alle ihren Anteil an der Entwicklung des Protagonisten hatten. Einfühlsam und realistisch spiegelt sich die Zeit der Jugend mit all ihren Ängsten und Problemen wider und offenbart gleichermaßen einen gewissen Weitblick, wenn man die Vergangenheit aus der Perspektive eines Erwachsenen betrachtet. Das Ende des Romans stimmt versöhnlich - dass jede Zeit im Leben ihre Überraschungen bereithält, ihre Herausforderungen stellt und ihre Spuren hinterlässt. Nur für eine Liebesgeschichte, die ich mir erhofft hatte, fehlte mir eindeutig die entsprechende Interaktion zwischen den Beteiligten.

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  • 3 Sterne

    Jenny V., 28.01.2020

    „Und damals kam mir der Gedanke, dass die größte Lüge, die die Alten über die Jungen erzählen, ist, dass die Jugend frei von Ängsten, Sorgen und Befürchtungen ist. Verdammt, kann sich denn wirklich keiner mehr erinnern, wie das war?“

    Inhalt

    Charlie Lewis erzählt rückblickend nicht nur die Geschichte seiner ersten großen Liebe, sondern lädt den Leser ein, in seine Zeit als Teenager, die für ihn die gesamte Gefühlspalette bereithielt. Angefangen bei seinen immer schlechter werdenden schulischen Leistungen, hin zu einem von Sorgen angereicherten häuslichen Dilemma, nachdem sich seine Eltern getrennt haben und er allein beim depressiven Vater bleiben muss, während seine Schwester mit der Mutter wegzieht. Über einen recht eigenwilligen Freundeskreis, der nur wenig Perspektiven bietet, bis hin zu seiner großen Herausforderung namens Fran, die ihn sofort in ihren Bann zieht und ihm durch das gemeinsame Mitwirken an einer Theaterinszenierung immer näherkommt. Nun ist Charlie erwachsen und steht kurz vor seiner Hochzeit, da bietet sich eine Gelegenheit, die Theatergruppe von damals noch einmal wiederzusehen, nach 15 Jahren, die ganz entscheidend für alle Beteiligten waren und Charlies Neugier ist geweckt, was wohl aus den Menschen von damals geworden ist und ob sie alle ihren Weg gefunden haben …

    Meinung

    Vor einigen Jahren habe ich bereits „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls gelesen, ein Roman über die Liebe, der mich begeistern konnte und mir tolle Lesemomente beschert hat, deshalb war ich auf die aktuelle Story rund um den Teenager Charlie und seine erste große Liebe sehr gespannt. Aber so ganz kann diese Erzählung nicht an meine ersten positiven Leseerfahrungen anschließen. Möglicherweise bin ich mit der falschen Erwartungshaltung in die Lektüre gestartet, die für mich ganz eindeutig eine Liebesgeschichte sein sollte, die den einen Sommer, der alles verändert in Worte kleiden sollte. Doch dieses Buch ist viel mehr als nur die Betrachtung eines verliebten Jungen auf seine Jugendliebe, es ist die Geschichte seines Erwachsenwerdens, mit sämtlichen Eckpunkten, die für junge Menschen relevant sind und sich als wichtig erweisen.

    Wenn man sich darauf einlassen kann, dass es ein Coming-of-Age Roman, mit vielen Bausteinen ist, bei dem die Liebe zwar eine Rolle spielt, aber nicht die alles entscheidende, dann hat man an der Lektüre sicherlich viel Freude. Der Autor hat einen wunderbar sympathischen, humorvollen Schreibstil, der nicht nur oberflächlich an der Gefühlswelt seiner Protagonisten kratzt, sondern deren Gedankengänge nachvollziehbar werden lässt. Viele Passagen des Textes werden durch die wörtliche Rede ausgeschmückt, erlebbar in intensiven Dialogen, die nur hin und wieder unterbrochen werden. Dadurch entstehen Bilder vor dem inneren Auge und die handelnden Personen bekommen ein Gesicht und eine Rolle, nicht nur im Theaterstück „Romeo und Julia“, welches sie inszenieren, sondern auch im Leben.

    Dennoch bin ich mit dem Gesamteindruck der Geschichte nicht ganz warm geworden, was einerseits daran liegen mag, dass ich mir viel mehr Innerlichkeit zwischen Charlie und Fran gewünscht hätte, die nach ihrem Zusammenkommen, doch nur sehr kurz ein Liebespaar waren. Und zum anderen an den Längen, die sich immer wieder einschleichen, sei es durch Szenen beim Theater oder Eindrücke aus Charlies Leben, die sich weit von einer Liebesgeschichte entfernen. Mir hätte das Buch besser gefallen, wenn es nicht ein Mix aus all diesen kleinen Erlebnissen gewesen wäre, sondern sich zielgerichtet auf etwas konzentriert hätte.

    Fazit

    Ich vergebe 3 Lesesterne für diesen Roman über das Erwachsenwerden begleitet durch zahlreiche Menschen, die alle ihren Anteil an der Entwicklung des Protagonisten hatten. Einfühlsam und realistisch spiegelt sich die Zeit der Jugend mit all ihren Ängsten und Problemen wider und offenbart gleichermaßen einen gewissen Weitblick, wenn man die Vergangenheit aus der Perspektive eines Erwachsenen betrachtet. Das Ende des Romans stimmt versöhnlich - dass jede Zeit im Leben ihre Überraschungen bereithält, ihre Herausforderungen stellt und ihre Spuren hinterlässt. Nur für eine Liebesgeschichte, die ich mir erhofft hatte, fehlte mir eindeutig die entsprechende Interaktion zwischen den Beteiligten.

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  • 4 Sterne

    Jonas1704, 04.03.2020

    Der junge Charlie, gerade sechzehn und fertig mit der High School hat so seine eigenen Probleme. Sein Vater kämpft mit der Depression und seine Mutter beschliesst ihn mit seinem Vater zu verlassen und zieht mit der Tochter kurzerhand aus. Charlie glaubt es könne ihn nicht schwerer treffen.
    Doch dann begegnet er Fran Fisher und seine Welt steht Kopf. In den langen, sommerlichen Nächten eines unvergesslichen Sommers lernt Charlie die große Liebe seines Lebens kennen und diese neuen Gefühle werden für ihn das Zentrum seiner Welt. Doch es kommt wie es kommen muss und die Trennung ist vorprogrammiert. Zwanzig Jahre später stellt sich die Frage ob es eine Wiedervereinigung geben kann. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, so dass man Charlies Gedanken und Gefühle direkt miterleben kann. Der Schreibstil ist recht flüssig, einige Male nur hatte ich das Gefühl, dass es ein wenig langatmig wird. Jedoch handelt das Buch nicht nur von der ersten Liebe, sondern es geht um Freundschaft, Familie, psychische Krankheiten wie Depression und Alkoholsucht somit ist der Roman ein Gesellschaftroman der viele anspricht. Eine authentische Erzählung, empfehlenswert für Liebhaber des Genres.

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  • 4 Sterne

    S.L., 27.12.2019

    Das Teeniealter ist eine unglaubliche Zeit. Auflehnung, Rebellion, Probleme mit den Eltern und in der Schule, aber auch die Zeit der ersten Liebe.
    Charlies Jugend ist nicht schön, die Eltern haben sich getrennt, er lebt beim depressiven Vater. Seine Freunde sind Rüpel, Geld ist kaum vorhanden, die Abschlussprüfungen sind vermutlich vergeigt.
    Da begegnet ihm Fran. Charlie ist fasziniert. Fran schafft es, ihn zur Mitarbeit in einer Theatergruppe zu überreden. Ein Shakespeare-Stück, antiquierte Sprache. Eine völlig andere Welt. Entsteht aus dieser Beziehung Liebe, wird sie seinen Lebensweg beeinflussen?
    David Nicholls erzählt detailgenau, wie ab jetzt Charlies Leben verläuft. Gedanken, Gefühle, Situationen nehmen breiten Raum ein. Wer schon immer wissen wollte, wie es im Kopf eines 16-jährigen aussieht, erfährt es hier. Wie chaotisch, albern und ernsthaft Verliebte sein können, erfährt auch das. Der Autor selbst lässt seinen Helden äußern, das Verliebte auf die Welt langweilig wirken. Recht hat er.
    Ein etwas wehmütiger Rückblick auf die zurückliegende unwiederbringliche Zeit der ersten Liebe. Süße Sorgen, fürwahr.
    Roman aus dem Ullstein Verlag.

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  • 4 Sterne

    .L., 27.12.2019 bei bewertet

    Das Teeniealter ist eine unglaubliche Zeit. Auflehnung, Rebellion, Probleme mit den Eltern und in der Schule, aber auch die Zeit der ersten Liebe.
    Charlies Jugend ist nicht schön, die Eltern haben sich getrennt, er lebt beim depressiven Vater. Seine Freunde sind Rüpel, Geld ist kaum vorhanden, die Abschlussprüfungen sind vermutlich vergeigt.
    Da begegnet ihm Fran. Charlie ist fasziniert. Fran schafft es, ihn zur Mitarbeit in einer Theatergruppe zu überreden. Ein Shakespeare-Stück, antiquierte Sprache. Eine völlig andere Welt. Entsteht aus dieser Beziehung Liebe, wird sie seinen Lebensweg beeinflussen?
    David Nicholls erzählt detailgenau, wie ab jetzt Charlies Leben verläuft. Gedanken, Gefühle, Situationen nehmen breiten Raum ein. Wer schon immer wissen wollte, wie es im Kopf eines 16-jährigen aussieht, erfährt es hier. Wie chaotisch, albern und ernsthaft Verliebte sein können, erfährt auch das. Der Autor selbst lässt seinen Helden äußern, das Verliebte auf die Welt langweilig wirken. Recht hat er.
    Ein etwas wehmütiger Rückblick auf die zurückliegende unwiederbringliche Zeit der ersten Liebe. Süße Sorgen, fürwahr.
    Roman aus dem Ullstein Verlag.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 26.03.2020

    Das Wunder der ersten großen Liebe

    Die erste große Liebe des Lebens… Charlie Lewis erlebt sie am Ende seiner Schulzeit, als er Fran Fisher trifft. Als er die schönsten, peinlichsten, aufregendsten und unvergesslichsten Momente seines Lebens mitmacht. Zwanzig Jahre später hat er die Gelegenheit, seine erste große Liebe wiederzusehen…

    Es ist der Sommer, der alles für Charlie verändert, den der Leser mit ihm erleben darf. Aus Charlies Sichtweise geschrieben, wirkt die Geschichte äußerst authentisch und nah am Protagonisten. Langsam entwickelt sich die Erzählung, gibt dem sechzehnjährigen Jugendlichen den Raum, um seine Gedanken, seine Zweifel, seine Hoffnungen darzustellen – nicht nur zur ersten Liebe, sondern überhaupt zum Erwachsenwerden. Die Erzählung nimmt sich viel Zeit für das Geschehen, und manches davon wirkt deshalb etwas langatmig.

    So wird dieses Buch nicht bei allen Lesern Anklang finden. Wer sich jedoch die Zeit nehmen möchte, um sich in die Geschichte hineinzufinden, wird davon begeistert sein. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    Helena H., 05.01.2020

    Charlie Lewis ist sechzehn, das letzte Jahr der Highschool liegt gerade hinter ihm und ein langer Sommer vor ihm, bevor er sich entscheiden muss, was danach kommen soll – das College oder doch lieber ein Job, in Anbetracht dessen, dass er ohnehin in fast allen Fächern durchgefallen ist. Es war und ist eine schwere Zeit für Charlie, da seine Eltern sich getrennt haben und er bei seinem arbeitslosen, zunehmend depressiveren Vater lebt. Um möglichst wenig Zeit zu Hause zu verbringen, fährt er den ganzen Tag mit seinem Fahrrad in der Gegend herum, dabei stößt er eines schönen Tages auf Fran Fisher und ihre Schauspieltruppe, die „Romeo und Julia“ inszenieren. Da Charlie Fran unbedingt wiedersehen möchte, stößt er kurzerhand zu der Truppe und langsam beginnen die zarten Triebe der ersten großen Liebe zu keimen.

    David Nicholls gelingt es einwandfrei die Gedanken- und Gefühlswelt eines Sechzehnjährigen in seinem Roman „Sweet Sorrow“ einzufangen. Die Unsicherheit, der Wunsch nach Akzeptanz und Zugehörigkeit, die Sehnsucht nach Stabilität und die Suche nach dem Sinn des Lebens und der großen Liebe – das alles hat der Autor anschaulich und überzeugend in Worte gefasst. Die Situation bei Charlie zu Hause, sein Verhältnis zu seinen drei Kumpels aus der Schule, die sich langsam entwickelnde Liebe zu Fran, die Gruppendynamik in der Schauspielertruppe – das alles bringt der Autor in seiner ganzen Komplexität sprachlich vollendet zum Ausdruck, ohne dabei ins Klischeehafte abzudriften.

    „Sweet Sorrow“ liest sich wie eine Autobiographie und das ist gleichzeitig auch das etwas Problematische an dem Roman: Was in einer Autobiographie funktioniert, funktioniert nicht zwangsläufig in einem Roman. Der Ich-Erzähler, der zum Zeitpunkt der Niederschrift um die 30 ist, erinnert sich an seine Jugend zurück. An den Stellen, wo er von der Gegenwart in die Vergangenheit übergeht, bleibt er zunächst vage in der Art „ich erinnere mich, dass...“, um kurz darauf alles auf unmittelbare Weise – wie eine Art Bewusstseinsstrom – mit exakt wiedergegebenen Dialogen und Details, an die sich niemand tatsächlich erinnern könnte, zu erzählen. Der Leser ist unmittelbar im Geschehen der Vergangenheit drin. Da sich Erinnerungen im Laufe der Zeit ändern, ist vieles davon, an was sich der Autobiograph zu erinnern glaubt, tatsächlich als Selbstsuggestion zu verstehen. Eine entstandene Erinnerungslücke wird durch Erfindung, durch eine Plausibilitätsüberlegung oder durch das, was dramaturgisch passt, geschlossen. Entstandene Lücken werden somit entweder automatisch oder bewusst gefüllt. Das weiß der Leser und es wird aufgrund der übergeordneten autobiographischen Wahrheit akzeptiert. Da es sich bei „Sweet Sorrow“ allerdings um einen Roman handelt, funktioniert dies nicht wie bei einer tatsächlichen Autobiographie. Es wirkt unauthentisch. Das war es, was ich bei „Sweet Sorrow“ vermisst habe. Das Erzählte kann ja absolut glaubhaft sein – und ist es auch – aber authentisch ist es allein deswegen trotzdem nicht.

    Insgesamt stellte sich „Sweet Sorrow“ als eine zähe Lektüre für mich dar. Obwohl ich das Talent des Autors, sich so fehlerfrei in die Gedanken- und Gefühlswelt eines Sechzehnjährigen (zurück-)zuversetzen, bewundert habe, hat es mir an Authentizität und Leben gefehlt. Wie ich auch von Anfang an vermutet habe, dient der autobiographische Ansatz auch viel mehr dem Zweck, kein ‚richtiges‘ Ende für den Roman finden zu müssen. Und mal ganz ehrlich: Ist es außerdem nicht auch so, dass jeder von uns in der Erinnerung der eigenen ersten großen Liebe schwelgen möchte, anstatt über die erste große Liebe eines anderen zu lesen?

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  • 3 Sterne

    Helena H., 05.01.2020 bei bewertet

    Charlie Lewis ist sechzehn, das letzte Jahr der Highschool liegt gerade hinter ihm und ein langer Sommer vor ihm, bevor er sich entscheiden muss, was danach kommen soll – das College oder doch lieber ein Job, in Anbetracht dessen, dass er ohnehin in fast allen Fächern durchgefallen ist. Es war und ist eine schwere Zeit für Charlie, da seine Eltern sich getrennt haben und er bei seinem arbeitslosen, zunehmend depressiveren Vater lebt. Um möglichst wenig Zeit zu Hause zu verbringen, fährt er den ganzen Tag mit seinem Fahrrad in der Gegend herum, dabei stößt er eines schönen Tages auf Fran Fisher und ihre Schauspieltruppe, die „Romeo und Julia“ inszenieren. Da Charlie Fran unbedingt wiedersehen möchte, stößt er kurzerhand zu der Truppe und langsam beginnen die zarten Triebe der ersten großen Liebe zu keimen.

    David Nicholls gelingt es einwandfrei die Gedanken- und Gefühlswelt eines Sechzehnjährigen in seinem Roman „Sweet Sorrow“ einzufangen. Die Unsicherheit, der Wunsch nach Akzeptanz und Zugehörigkeit, die Sehnsucht nach Stabilität und die Suche nach dem Sinn des Lebens und der großen Liebe – das alles hat der Autor anschaulich und überzeugend in Worte gefasst. Die Situation bei Charlie zu Hause, sein Verhältnis zu seinen drei Kumpels aus der Schule, die sich langsam entwickelnde Liebe zu Fran, die Gruppendynamik in der Schauspielertruppe – das alles bringt der Autor in seiner ganzen Komplexität sprachlich vollendet zum Ausdruck, ohne dabei ins Klischeehafte abzudriften.

    „Sweet Sorrow“ liest sich wie eine Autobiographie und das ist gleichzeitig auch das etwas Problematische an dem Roman: Was in einer Autobiographie funktioniert, funktioniert nicht zwangsläufig in einem Roman. Der Ich-Erzähler, der zum Zeitpunkt der Niederschrift um die 30 ist, erinnert sich an seine Jugend zurück. An den Stellen, wo er von der Gegenwart in die Vergangenheit übergeht, bleibt er zunächst vage in der Art „ich erinnere mich, dass...“, um kurz darauf alles auf unmittelbare Weise – wie eine Art Bewusstseinsstrom – mit exakt wiedergegebenen Dialogen und Details, an die sich niemand tatsächlich erinnern könnte, zu erzählen. Der Leser ist unmittelbar im Geschehen der Vergangenheit drin. Da sich Erinnerungen im Laufe der Zeit ändern, ist vieles davon, an was sich der Autobiograph zu erinnern glaubt, tatsächlich als Selbstsuggestion zu verstehen. Eine entstandene Erinnerungslücke wird durch Erfindung, durch eine Plausibilitätsüberlegung oder durch das, was dramaturgisch passt, geschlossen. Entstandene Lücken werden somit entweder automatisch oder bewusst gefüllt. Das weiß der Leser und es wird aufgrund der übergeordneten autobiographischen Wahrheit akzeptiert. Da es sich bei „Sweet Sorrow“ allerdings um einen Roman handelt, funktioniert dies nicht wie bei einer tatsächlichen Autobiographie. Es wirkt unauthentisch. Das war es, was ich bei „Sweet Sorrow“ vermisst habe. Das Erzählte kann ja absolut glaubhaft sein – und ist es auch – aber authentisch ist es allein deswegen trotzdem nicht.

    Insgesamt stellte sich „Sweet Sorrow“ als eine zähe Lektüre für mich dar. Obwohl ich das Talent des Autors, sich so fehlerfrei in die Gedanken- und Gefühlswelt eines Sechzehnjährigen (zurück-)zuversetzen, bewundert habe, hat es mir an Authentizität und Leben gefehlt. Wie ich auch von Anfang an vermutet habe, dient der autobiographische Ansatz auch viel mehr dem Zweck, kein ‚richtiges‘ Ende für den Roman finden zu müssen. Und mal ganz ehrlich: Ist es außerdem nicht auch so, dass jeder von uns in der Erinnerung der eigenen ersten großen Liebe schwelgen möchte, anstatt über die erste große Liebe eines anderen zu lesen?

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  • 4 Sterne

    eleisou, 21.01.2020

    In "Sweet sorrow" geht es um die erste große Liebe, um die Familie, die Freundschaft, das Erwachsenwerden. Sehr berührend und emotional erzählt Charlie Lewis von dem Erwachsenwerden des jungen Charlie, der in einem Sommer seine gro0en Liebe kennenlernt und nebenbei noch mit ganz anderen Themen zu kämpfen hat. Eins voran, die Scheidung seiner Eltern, die ihn sehr zu schaffen macht. Seine Mutter zieht mit seiner Schwester aus der Wohnung und er bleibt mit seinem alkoholkranken Vater zurück. Keine leichte Kost für einen Jugendlichen, der seine Zukunft sich anders vorgestellt hat.
    Doch dann triftt er auf Fran und verliebt sich direkt in sie. Durch sie und seine Freunde entwickelt er sich weiter, lernt was es heisst zusammenzuhalten, erlebt stürmische, intensive Gefühle und versucht seine Alltagsprobleme zu lösen.
    Der Roman ist eine tiefgründige und authentische Liebesgeschichte, wie sie so mancher von uns erlebt habt und sich immer daran erinnern, aber gleichzeitig auch ein Familiendrama. Eine Leseempfehlung für alle Romantiker unter uns.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 26.01.2020 bei bewertet

    zwischen leisem Humor und Melancholie

    Der Roman von Bestseller-Autor David Nicholls wird von der Erzählstimme von dem anfangs 16jährigen Charlie Lewis getragen, der von seinem Leben erzählt und vom Treffen mit Fran Fisher, ein selbstbewusstes Mädchen, dass ihn beeindruckt.
    Wegen ihr schließt er sich einer Theatergruppe an, die Shakespeare auführen will. Natürlich Romeo und Julia.

    Der Erzählton schwingt sich ein zwischen leisen Humor und einiges an Melancholie.
    Ihn schmerzt ein Leben von Durschnittlichkeit und mit geschiedenen Eltern.

    Der Roman liest sich ganz gefällig, aber etwas vorhersehbar und den Figuren fehlt irgendwie das außergewöhnliche. Davon abgesehen mag ich sie und es git in den Dialogen auch ganz guten Wortwitz. Außerdem überzeugt das Buch mit einer glaubhaften Darstellung der neunziger Jahre.

    Obwohl mich das Buch eigentlich ganz gut untrrhalten hat, empfand ich die Handlung als zu harmlos. Daher wird mir das Buch vermutlich nicht lange im Gedächtnis bleiben.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 26.01.2020

    zwischen leisem Humor und Melancholie

    Der Roman von Bestseller-Autor David Nicholls wird von der Erzählstimme von dem anfangs 16jährigen Charlie Lewis getragen, der von seinem Leben erzählt und vom Treffen mit Fran Fisher, ein selbstbewusstes Mädchen, dass ihn beeindruckt.
    Wegen ihr schließt er sich einer Theatergruppe an, die Shakespeare auführen will. Natürlich Romeo und Julia.

    Der Erzählton schwingt sich ein zwischen leisen Humor und einiges an Melancholie.
    Ihn schmerzt ein Leben von Durschnittlichkeit und mit geschiedenen Eltern.

    Der Roman liest sich ganz gefällig, aber etwas vorhersehbar und den Figuren fehlt irgendwie das außergewöhnliche. Davon abgesehen mag ich sie und es git in den Dialogen auch ganz guten Wortwitz. Außerdem überzeugt das Buch mit einer glaubhaften Darstellung der neunziger Jahre.

    Obwohl mich das Buch eigentlich ganz gut untrrhalten hat, empfand ich die Handlung als zu harmlos. Daher wird mir das Buch vermutlich nicht lange im Gedächtnis bleiben.

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  • 4 Sterne

    Calendula13, 15.01.2020

    Der bereits fünfte Roman von David Nicholls, Sweet Sorrow, ist im Ullstein Verlag erschienen und hat ein schlichtes Cover, welches mir sehr gut gefällt.
    Der Leser lernt den jungen Charlie kennen, der auf dem Weg zum Erwachsenwerden ist. Er verliert die Lust an der Schule nachdem seine Eltern sich getrennt haben und er beim depressiven und arbeitslosen Vater bleibt. Aber dann lernt er Fran kennen und um sie wiederzusehen muss er sich ihrer Schauspielgruppe anschließen. Nun beginnt ein Sommer der extremen Gefühle.
    Durch den detailreichen und bildhaften Schreibstil des Autors liest sich die Geschichte aus der Sicht des Protagonisten geschrieben, leicht und flüssig.
    Der Leser fühlt mit den sympathischen und authentischen Charaktere mit.
    Der Roman ist durch seine Detailverliebtheit etwas in die Länge gezogen, aber ich kann dieses gefühlvolle Buch jedem empfehlen, der gern In Erinnerung der ersten Liebe schwelgen will und über Liebe, Freundschaft und Familie lesen möchte.

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  • 4 Sterne

    Lina K., 05.01.2020

    Wir lernen Charlie kennen, dessen Eltern sich getrennt haben. Es belastet Charlie so sehr, dass er sich nicht mehr auf die Schule konzentrieren kann. Und so vermasselt er auch die Prüfung am letzten Schultag.
    Charlies Schwerster ist mit ihrer Mutter zu ihrem neuen Partner gezogen und Charlie bleibt bei seinem depressiven Vater. Doch beim Lesen kann er der Wirklichkeit entfliehen und glücklich sein.
    Er zieht sich dafür immer auf eine Wiese zurück, um nicht gestört zu werden. Dort lernt er dann auch Fran kennen.
    Mit Fran nimmt er an einer "Romeo und Julia" Produktion teil. Chralie kann so aus seinem traurigen Alltag entfliehen und verliebt sich in Fran. Die beiden haben einen tollen Sommer.

    Zwanzig Jahre später steht Chralie vor der Entscheidung Fran, seiner ersten großen Liebe wieder zu begegnen.
    Eine gefühlvolle, aber nicht langweilige Geschichte. Ich mochte die Figuren sehr, sie waren gut durchdacht.

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  • 4 Sterne

    lectrice, 08.12.2019

    Bisher habe ich noch kein Buch von David Nicholls gelesen, doch dieser gefühlvolle (Liebes-)Roman konnte mich überzeugen, sowohl vom Schreibstil her als auch von der Geschichte, und zwar nicht nur die Liebesgeschichte. David Nicholls hat mich für lange Stunden in das Buch eintauchen lassen und alles um mich herum vergessen lassen. Die erste große Liebe, wer denkt nicht mit Wehmut an diese Zeit zurück und auch mir fiel beim Lesen vieles von meiner ersten Liebe wieder ein. Mit Charlie Lewis ist dem Autoren ein sympathischer Protagonist gelungen, mit dem ich mich gefreut habe und natürlich auch gelitten. Nun steht Charlie also zwanzig Jahre später vor seiner Heirat und muss an seine erste Liebe zurück denken und ob er sich wohl traut, sie wieder zu treffen. So ein bisschen Muffensausen ist durchaus nachvollziehbar. Auch wenn Charlie kurz davor steht, eine andere zu heiraten.

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  • 4 Sterne

    mars, 08.12.2019 bei bewertet

    Bisher habe ich noch kein Buch von David Nicholls gelesen, doch dieser gefühlvolle (Liebes-)Roman konnte mich überzeugen, sowohl vom Schreibstil her als auch von der Geschichte, und zwar nicht nur die Liebesgeschichte. David Nicholls hat mich für lange Stunden in das Buch eintauchen lassen und alles um mich herum vergessen lassen. Die erste große Liebe, wer denkt nicht mit Wehmut an diese Zeit zurück und auch mir fiel beim Lesen vieles von meiner ersten Liebe wieder ein. Mit Charlie Lewis ist dem Autoren ein sympathischer Protagonist gelungen, mit dem ich mich gefreut habe und natürlich auch gelitten. Nun steht Charlie also zwanzig Jahre später vor seiner Heirat und muss an seine erste Liebe zurück denken und ob er sich wohl traut, sie wieder zu treffen. So ein bisschen Muffensausen ist durchaus nachvollziehbar. Auch wenn Charlie kurz davor steht, eine andere zu heiraten.

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  • 4 Sterne

    Renate D., 21.02.2020

    Die besondere erste Liebe
    Von rena

    Sweet sorrow
    Das Cover ist in rotem und in blauem glänzendem Druck erhältlich und macht so schon auf sich aufmerksam. Aber auf den Inhalt kommt es an und der ist in gewohnter David Nicholls Manier besonders und feinfühlig und detailreich. An der ein oder anderen Stelle zu ausführlich und dadurch gibt es von mir einen Stern Abzug.
    Es geht um den jungen Charly und um die Liebe. Charly ist durch und durch gewöhnlich. Dann lernt er Fran kennen und lieben. Und diese Liebe wird besonders. Es ist seine erste Liebe. Und so kommt es, dass Charly sich entscheiden muss. Der Autor versteht es den Leser in eine besondere und gefühlvolle Liebesgeschichte mitzunehmen. Wenn man von ein paar langwierigen Passagen absieht, mag man das Buch nicht aus der Hand legen. Sein Schreibstil ist schon besonders. Von mir gibt es eine klare Empfehlung

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  • 3 Sterne

    Zauberberggast, 09.01.2020 bei bewertet

    Das Thema eines englischen Durchschnittsschülers (mit dem Allerweltsnamen Charlie Lewis, Jahrgang 1979), der nach dem Schulabschluss seiner großen Liebe begegnet und mit ihr in einer Laientheateraufführung von "Romeo und Julia" spielt, klang, als wäre es genau auf Nicholls zugeschnitten. Schließlich ist der Engländer ausgebildeter Schauspieler und hat auch als solcher gearbeitet. Dies merkt man an der Shakespeare-Rezeption, die im Buch allgegenwärtig ist und natürlich an der realitätsnahen Darstellung des Probenprozesses der Schauspieltruppe.
    Nicholls ist ein Meister der Romantik des Augenblicks, der leisen Wehmut des Vergangenen und wenn es darum geht, die alltäglichen Niederlagen und kleinen Freuden des Lebens genau zu beschreiben. Fast jeder hat ja irgendwo in seiner Vergangenheit diesen einen Sommer, diese eine - erfüllte oder unerfüllte - große Liebe. Damit und mit seinem "Jedermann-Durchschnitts-Protagonisten" Charlie bietet das Buch ein breites Identifikationspotenzial für eine große Leserschaft.
    Der Roman ist aus der Perspektive des älteren Charlie geschrieben, der kurz vor der "unspektakulären" Hochzeit mit seiner Langzeitfreundin steht, die ohne Drama, Strände und weiße Pferde stattfinden soll. Wenn es aber nach der augenzwinkernden Meinung seiner Verlobten Niamh gehen soll, sollte sie - für den gewissen Kick - mit Charlies "Julia", deren “Romeo” er nicht oder nur abseits der Bühne war, stattfinden: Fran Fisher.
    Den Hauptteil von “Sweet Sorrow” nimmt also die Rückblende auf den Sommer des Jahres 1997 ein, in dem Charlie aus Zufall auf Fran trifft und trotz Talentfreiheit Mitglied der Schauspieltruppe wird. Die Probleme, die Charlie in seinem Elternhaus, das nach dem Auszug von Mutter und Schwester nur noch eine Wohnung ist, die er mit seinem glücklosen Musiker-Vater teilt, beschäftigen, nehmen auch einen großen Raum der Erzählung ein.
    Den feinen und intelligenten Humor von "Ewig Zweiter" fand ich durchaus an einigen Stellen wieder. Das Problem des Buches ist allerdings, dass die Handlung sich im Kreis bzw. um
    sich selbst dreht. Meiner Meinung nach könnte man ganze Kapitel streichen, ohne etwas Wesentliches aus Charlie Lewis' wichtigstem Sommer verpasst zu haben. Man hat vor allem ab der Mitte des Buches das Gefühl, die Handlung würde stagnieren. Es wird alles viel zu detailliert beschrieben, Dialoge und Konversationen erscheinen zunehmend redundant. Irgendwann hat jeder verstanden wie sich ein Haufen Jugendlicher in ihrem kurzen Sommer der Freiheit zwischen Schulabschluss und Uni oder Berufsleben aufführt. Man muss es nicht bis ins Kleinste zerkauen wie die Pille auf der Party im Hobbykeller, die Charlie und seine neuen Freunde sich dort teilen.
    Das Drama des Buches ist nicht das geniale von Shakespeare, sondern die Tatsache, dass es über 500 Seiten hat. Um aus "Sweet Sorrow" selbst zu zitieren: "Drei Sterne von fünf".

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  • 3 Sterne

    buchverrückt, 15.02.2020

    Da ich bereits von "Zwei an einem Tag" begeistert war, hatte ich mich sehr auf den neuen Roman von Nicholls gefreut. Vorab schon einmal: das ist das schönste Buch, das ich in den Händen gehalten habe. Die Idee keinen Schutzumschlag zu verwenden, sondern ein glänzendes, hochwertiges und absolut liebevoll gestaltetes Cover hat mich optisch komplett überzeugt.
    Man beginnt das Buch mit gemischten Gefühlen, da man automatisch an die eigene erste Liebe denkt, man schwelgt in schönen Erinnerungen. Die witzige und selbstironische Einführung von Chrles Lewis, dem nach seinem Schulabschluss die Welt offensteht, hat mich überzeugt. Er ist ein typisch unsichtbarer Junge, der erst nach der Schulzeit zu sich selbst findet. Die Sprache ist herrlich bildhaft, gerade wenn es um Sachen wie den ersten Kuss geht. Dann begegenet Charlie endlich Fran Fischer und erst kann man sich überhaupt nicht vorstellen, dass auch den beiden ein Paar wird.
    Dies ist kein reiner Liebesroman, es geht ums Erwachsen werden, um die Trennung der eigenen Eltern, um Freunde , um Depressionen, um Familie und eben auch um die Liebe. Die Geschichte ist sehr realistisch erzählt, nichts wird verklärt, dramatisiert oder ramtischer beschrieben als es ist. Ein toller sachlicher Stil, der mich sehr beeindruckt hat.
    Charlie ist nicht nostalgisch und verschwendet nicht viele Gedanken an seine Vergangenheit, aber ausgerechnet dann holt sie ihn wieder ein. Man wartet mit Spannung darauf, ob es zu einem Wiedersehen zwischen ihm und Fran kommt. Die Überleitungen sind intelligent gewählt, sodass man immer wieder Neues über Charlies Familie und ihre Entwicklung erfährt. Zwischendurch zieht sich die Geschichte allerdings etwas, die Theaterproben sind für meinen Geschmack nicht besonders spannend.
    Dennoch ist dies endlich mal ein authentisches Buch über die erste Liebe, kein Hollywoodkitsch, sondern eine Geschichte mit langsamer Annäherung und großer AUfregung. Man erinnert sich daran, wie unbeholfen man selbst damals war, wie die Beziehung langsam wächst und eventuell auch auseinander geht. Ein schönes Buch mit einem realistische Ende, kein klassisches, aber dennoch ein Happy End. Es kommt allerdings nicht an die anderen Romane von Nicholls heran.

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