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  • 4 Sterne

    Barbara T., 19.03.2022

    Als Buch bewertet

    Über Liebe und Lebensträume

    Die 24-jährige Anna studiert Gesang und träumt von einer Karriere als Opernsängerin. Um ihr Studium zu finanzieren jobbt sie in Bars als Jazzsängerin. In einer Bar lernt sie Max kennen, einen gut situierten Mann mittleren Alters, der gerade eine gescheiterte Ehe hinter sich hat. Anna ist sehr von ihm angetan; ihr gefällt einfach alles an Max: sein Aussehen, sein Auftreten, seine luxuriöse Wohnung, sein luxuriöser Lebensstil.

    Für ihn vernachlässigt sie ihr Studium, obwohl sie bereits die ersten Erfolge in der angestrebten Karriere feiern kann. Aber auch in der Liebe kann sie ihr Glück nicht genießen, geplagt von Zweifeln und Unsicherheiten, die sie eigentlich nicht begründen kann.
    Der Opernstudentin Anna fehlt die Reife, sie ist naiv und emotional instabil. Und auch wenn ich mich manchmal in ihre Lage hineinversetzen konnte, hat mich ihr Verhalten nicht immer überzeugt. Oft hatte ich das Gefühl, dass Anna sich auch in der Realität am Leben der Opernheldinnen orientiert, exzellent in ihre Rollen hineinschlupfen kann.

    „Unser wirkliches Leben“ ist eine interessante Geschichte über Liebe und Lebensträume, Lebensziele und diverse Wege, die zu ihnen führen. Es ist auch ein Roman, der uns in die Welt der Musik und Oper führt, einen tiefen Blick hinter die Kulissen der Opernbühne gewährt.
    Es ist keine einfache Geschichte; aus Annas Sicht erzählt ist sie mal spannend, mal amüsant, dann wieder richtig deprimierend, an einigen Stellen sogar langatmig. Ein interessanter und lesenswerter Roman!

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  • 4 Sterne

    bibliofreund, 30.01.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Coming-of-Age-Geschichte, die sich mit Karriere und Beziehungen beschäftigt. Anna ist eine junge Opernsängerin, die an einer renommierten Opernschule studiert. Sie hat finanzielle Probleme, arbeitet als Jazz-Sängerin in einer Hotelbar, während sie in unterdurchschnittlichen Unterkünften wohnt. Bei der Arbeit lernt sie Max kennen, einen älteren Mann, der ihre Aufmerksamkeit fesselt. Während des gesamten Buches versucht Anna zu verstehen, wer Max als Person ist. Er ist ein Mann, der nicht über sich selbst spricht und keine persönlichen Daten mit Anna teilt, es sei denn, er muss es. Es ist schwer zu sagen, was Anna und Max zusammen genau haben; eine Beziehung? Anna ist naiv und Max nutzt das aus. Teile dieses Buches waren schwer zu lesen, weil Max ihr Verhalten kontrolliert und sie manipuliert, damit Anna Entscheidungen über ihr Leben trifft. Wir beobachten, wie Anna ängstlich und von Selbstzweifel geplagt wird, während das Buch fortschreitet.
    Als Musikerin sind die Abschnitte des Buches, in denen sie singt, nachvollziehbar. Wir alle haben grosse Hoffnungen, wenn wir aufs College gehen, und die plötzliche Verletzlichkeit, die Anna verspürt ist mir vertraut. Während Max die Kontrolle über sie verstärkt, ist es schwer zu lesen, wie Annas Stimme für sie zu einer furchterregenden Sache wird. Ihre Stimme ist ihr Instrument, und es war eine kraftvolle Entscheidung, ihre Wirkung auf diese Weise zu zeigen. Vielleicht ist es mehr ein Drama als ein Thriller. Insgesamt aber eine gute Lektüre.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 23.02.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Eine schwierige Beziehung

    Dieses Buch verwirrt mich, weil ich es schwer finde, es klar einem Genre zuzuordnen. Ein Roman über eine Liebe, bei der eine junge Frau vor einen reichen, arroganten Mann dahinschmilzt erwartet man eigentlich nicht beim Hanser-Verlag. Tatsächlich ist der Roman von Imogen Crimp auch ganz anders. Zum Beispiel ist interessant, dass die Protagonistin Anna Sängerin ist. In Ausbildung zur Opernsängerin arbeitet sie manchmal im Club als Jazzsängerin. Dort trifft sie Max.

    Schauplatz der Handlung ist London.Das prägt den Roman mit.

    Man ist als Leser ständig dicht an Annas Gedanken und teilt ihre Emotionen und versteht ihre Träume. Sie ist sensibel.
    Karriere und Liebe gleichzeitig, geht das?
    Das Leben in London ist teuer und der Weg zum Erfolg ist ohne Unterstützung schwierig.
    Auch die Freundschaft zu ihrer Mitbewohnerin Lorrie ist Anna wichtig, obwohl sie ziemlich einseitig ist. Auch ihre Beziehung zu den Eltern ist angespannt.

    Imogen Crimp schreibt gute Dialoge, die tiefgängig sind, wobei die scharfe Ironie von Max häufig herablassend wirkt.
    Da Anna und Max sehr unterschiedlich sind, wird ihre Beziehung nicht einfach, sie wird immer toxischer.
    Imogen Crimp scheut ausführliche Beschreibungen nicht, aber überwiegend sind sie interessant genug. Und ihr gelingt es, die psychischen Belastungen einer schwierigen Beziehung deutlich zu zeigen.

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  • 4 Sterne

    Marita R., 20.02.2022

    Als Buch bewertet

    Licht und Schatten
    " Unser wirkliches Leben " von Imogen Crimp , lässt mich zwiegespalten zurück. An sich liebe ich psychologische Romane. die mich in die Personen hineinfühlen lassen und wo ich mich frage, warum tut diese Person das jetzt, doch die Person Anna lässt mich oft verständnislos, manchmal sogar sprachlos zurück.

    Max und Anna lernen sich in einer Bar kennen. Max ein wohlhabender Banker mit Machogehabe und Anna, begabte Gesangsstudentin aus nicht wohlhabendem Elternhaus, die ihren Lebensunterhat durch die Arbeit als Sängerin in der Bar aufbessern muss. Max und Anna stürzen sich in eine Beziehung, die ihnen beiden nicht gut tut und für den Leser manchmal total unverständlich ist.

    Das Buch ist flüssig geschrieben, zeigt bei der wörtlichen Rede aber keine Kennzeichen und so fiel es mir zu Anfang schwer in den Lesefluss hineinzukommen. Wie schon zu Anfang beschrieben, fiel es mir manchmal schwer Annas Verhalten zu verstehen und es alles mit ihrer Kindheit zu erklären erschien mir zu einfach, weil ich denke, dass man irgendwann auch einmal Konsequenzen zeigen muss.

    Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück, war aber interessant.

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  • 4 Sterne

    eleisou, 07.02.2022

    Als Buch bewertet

    Anna absolviert am Konservatorium in London eine Ausbildung zur Opernsängerin . Es gab im Buch viele Beschreibungen der Proben und des Lebens eines Studenten in dieser Einrichtung. Geldmangel, Studiengebühren und Vorsprechen, ihr Leben in London in ungewöhnlichen Wohngemeinschaften und Jobs, die Körper und Seele zusammenhalten mussten. Doch dann trifft sie einen Mann und alles ändert sich.
    Ich brauchte eine Weile, um mich an den Schreibstil dieses Buches zu gewöhnen. Manchmal zogen sich die Aufnahmen der Konservatoriumsstudenten und die Erwartungen der Kultur etwas zu lange hin. Die Beziehungen zwischen Anna und anderen werden aus ihrer Perspektive erzählt und sind voller Seelenforschung. Als das Buch fortschreitet, gefiel es mir besser und die Ereignisse ihres Lebens hielten mein Interesse konstant. Etwa zur Hälfte dachte ich daran, diesem Buch 3 Sterne zu geben, am Ende ist es 4 wert. Nicht leicht zu lesen, aber es lohnt sich, weiterzumachen.

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  • 3 Sterne

    Bookslove1511, 24.02.2022

    Als Buch bewertet

    Unwirklich, toxisch, nervig
    Die 24-jährige Gesangstudentin Anna wächst sehr behütet auf eine ländliche Gegend von England auf. Sie erfüllt durch einen Stipendium ihren Traum und macht eine Ausbildung zur Opernsängerin auf einer der Londons renommierten Konservatorium. Weil sie von ihren Eltern keine Finanzielle Unterstützung bekommt, wohnt sie mit ihrer Freundin in einem Zimmer zusammen, arbeitet in einer Bar als Jazzsängerin. Eines Abends, als sie mit ihre Auftritt fertig wurde, lernt Anna bei einem Drink den 15 Jahre älteren Max kennen. Max ist ein erfolgreicher Banker, Charmant und wohlhabend. Er verführt sie zum Essen, lädt sie auf seinem feinem Apartment ein und die beiden verwickeln sich einen Winter lang in einem sexualen Beziehung ein.

    Wie viele Klischees kann eine Story ertragen? Dies war die Frage, die ich mir beim lesen immer wieder gestellt habe. Ein armes Mädchen trifft ein reichen Mann! Ich weiß es nicht, wie oft ich solcher Art von Büchern gelesen hab, aber meiner Meinung nach, nach der Shades of Grey Reihe sprießen solche Geschichten wie Pilze auf dem Waldboden. Klar, gibt es Leser*innen, welche darüber lesen möchten und natürlich gibt es Menschen, die solche Beziehung selbst erleben/erlebt hatten, allerdings solche Geschichten, Grund der Alter die Protagonistin, haben eher Jüngere Lesekreise und genau da habe ich meine bedenken.

    Crimps Schreib/Erzählstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und wenn man denkt, wo man nicht nur über Annas alltägliche Erlebnisse liest, sondern auch in ihre Gedanken eintaucht, macht das ihre Verzicht von Satzzeichen bei Wörtlicher-Rede alles auch nicht besser. Sie listet die Gespräche ohne irgendwelche Merkmale, wer gerade redet, hintereinander, sodass ich die Dialoge teilweise mehrfach lesen musste, um sie zu verstehen. Es hat mich nicht nur verwirrt, sondern auch extrem ermüdet. Erzählt wird die ganze nur aus Annas Sicht. Anna ist eine sehr komplizierte Figur und ihre Gedanken und Gefühle schwanken zwischen den Zeilen. Man versteht gar nicht, warum sie sich so wie ein kleines Mädchen gegenüber Max benehmt. Hier fehlt definitiv Maxs Betrachtungsweise!

    Eine Geschichte, welche meine Erwartung nicht erfüllt hat und ich mit mir und mit dem Buch ganze Zeit gekämpft hab. Einerseits wollte ich abbrechen, anderseits gern wissen, wie es das ganze enden würde. Jetzt, nach dem ich mich über eine Woche lang damit gequält hab, kann ich sagen: auch wenn ich das Buch abgebrochen hätte, hätte ich nicht viel verpasst! Denn alles entwickelt haargenau so, wie ich mir gedacht habe. Allein und Einzig aus diese Geschichte waren die Opernszenen, welche Anna geprobt/gespielt hat, haben mir gut gefallen und daher kann ich leider das Buch nur an die Leser*innen empfehlen, die die toxischen Beziehungsgeschichten lesen mögen. 2,5 Sterne gerundet auf 3

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  • 3 Sterne

    Alena W., 06.02.2022

    Als Buch bewertet

    „Jede Kunst, die sich safe anfühlt, ist es nicht wert, erschaffen zu werden.“ S. 323



    Anna ist jung, mittellos und möchte Karriere als Opernsängerin machen. Max ist Banker, Ende dreißig und vermögend. Als sie eines Abends in einem Pub aufeinandertreffen, beginnt ihre berauschende Liebschaft.

    Außer meiner Sicht ist diese Liebschaft absolut toxisch. Anna studiert Musik, möchte Sängerin werden. Dass es ihr großer Traum ist, ist nicht unbedingt zu spüren. Es wird zwar erwähnt, dass sie sich nach einem Auftritt berauscht fühlt, allerdings kann ich nicht so richtig nachspüren, warum. In der Hinsicht hätte ich mir mehr Einblicke und Gefühle gewünscht.

    Zum Schmunzeln brachte mich zu Beginn die Wohnsituation bei den Bs und Freundin Laurie. Jedoch finde ich deren Verhalten im weiteren Verlauf des Buches oft unangebracht, beinahe toxisch.

    Es kam mir an vielen Stellen so vor, als lasse sich Anna als Spielball benutzen. Von Laurie und von Max. Immer wieder wird erzählt, wie sich Max gegenüber Anna verhält, was er fordert, verlangt oder einfach tut. Und an manchen Stellen hat es mich sehr erschreckt und ich dachte einfach nur: Warum? Warum lässt sie sich das gefallen? Warum tut sie sich all das an? Kein Geld zu haben, in absolut schäbigen Wohnungen mit abstoßenden Menschen zu leben, sich nicht wirklich eine eigene Meinung zu bilden und sich von allen manipulieren und herumschubsen zu lassen. Dazu kommen die schmerzhaften Erfahrungen bei den Vorsingen, Demütigung an Demütigung… Zwar mag Singen ihre Leidenschaft sein, doch schafft sie es nicht, ihre Stimme zu erheben. Ihre Meinung zu sagen. Sich durchzusetzen und zu zeigen, dass sie jemand ist. Endlich aufzuhören, sich für alle in ihrem Umfeld zu verbiegen, eingeschlossen ihrer von Zwängen gestörten Mutter.

    Vermutlich fehlt mir in diesem Buch das Mitfiebern und Nachvollziehen, warum der Traum als Sängerin nun so einzigartig und erstrebenswert ist, um zu verstehen, warum Anna all das andere in ihrem Leben anstandslos in Kauf nimmt. Oft hatte ich jedoch das Gefühl, dass sie das selbst nicht weiß. Oder es selbst nicht bemerkt.

    Eigentlich war das Buch sprachlich flüssig zu lesen. Eigentlich. Denn es gibt keine Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede und das hat mich besonders zu Beginn extrem gestört und den Lesefluss für mich unterbrochen. An manchen Stellen war ich mir gar nicht sicher, ob diese nun gesagt wurden oder gedacht.

    Mein Fazit: Das Buch ist angenehm zu lesen, mit einigen Phrasen, die mich schmunzeln ließen. Dennoch bin ich mit Beendigung der Lektüre froh, kein so ernüchterndes Dasein wie Anna führen zu müssen.

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  • 3 Sterne

    Michael B., 30.01.2022

    Als Buch bewertet

    Recht unterhaltsam...
    Anna und Max - die gegensätzlicher nicht sein könnten... aber so ist das halt mit den Gegensätzen in der Liebe. Kann gut gehen - und dann ist es wunderbar; muss aber nicht gutgehen, und dann kommen die Zweifel. Anna, die Protagonistin, ist voller Ambivalenzen, bezogen auf ihr Verhältnis zu Männern und dem Sex und natürlich insbesondere bezogen auf Max, den sie zwar irgendwie zu lieben glaubt, sich aber nie so richtig sicher ist. Ambivalent in ihrem Verhältnis zu den eigenen Eltern: Fürsorge versus Unfreiheit. Ambivalent zwischen Hingabe und Autonomie, zwischen dem Streben nach Gleichberechtigung und Unterwürfigkeit. Ambivalent bezogen auf Laurie - zwar beste Freundin, die sich aber immer wieder unmöglich verhält. Zwar unabhängig sein, aber auch gefallen wollen. Anna will unbedingt Opernsängerin werden, ihr fehlt aber das Geld, um sich dies - wohnend in der Metropole London - über die für die Gesangskarriere notwendigen Ausbildungen auch wirklich leisten zu können. Von Seiten der Eltern kann sie nichts erwarten, von Max will sie eigentlich keine Unterstützung, nimmt sie dann aber doch. Und so hängt sie fest zwischen ihrem Karriereziel und der Beziehung zu Max, in der Finanzbranche arbeitend, der zudem ihr Singen nicht ganz so ernst zu nehmen scheint. Wir werden als Lesende durch einige Reibungspunkte in der Bezeihung der beiden geschleust, erleben Anna als eifersüchtig, erleben sie in einem Freundinnen-Talk, wo Dinge wie 'Waxing' und 'Free-bleeding' erörtert werden, und wie zu erwarten, klappt es mit der Karriere als Opernsängerin auch nicht ganz ohne Stolpersteine in Form von Konkurrentinnen, Selbstblockaden und mehr. Max will es einfach haben - Anna macht es eher kompliziert. Und da sind wir beim Knackpunkt des Buches, geschrieben in den Zweitausendzwanzigern von einer jungen Frau: Die Rollen im Roman sind erschreckend klischeehaft ausgelegt (der Selbstzweifel liegt natürlich bei den Frauen und nie bei den Männern; Frauen sind halt kompliziert statt vielmehr komplex...) - und das macht den Ablauf der Handlung auch so erwartbar. Aber vielleicht will einfache Unterhaltung auch nichts anderes als den Lesenden das zu präsentieren, was sie schon kennen.

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  • 3 Sterne

    Klaraelisa, 04.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ungleiche Partner
    Die junge Anna ist dabei, ihren Traum zu verwirklichen. Sie hat ein Stipendium für eine Ausbildung an einem Londoner Konservatorium und teilt sich ein Zimmer mit ihrer besten Freundin Laurie in einem schäbigen Haus mit übergriffigen, neugierigen Vermietern. Um finanziell über die Runden zu kommen, kellnert Laurie in einer Hotelbar, und Anna singt dort an mehreren Abenden der Woche Jazz. Eines Abends lernt sie dort den gutaussehenden, deutlich älteren Max kennen, einen reichen Banker aus der City. Er lädt sie in teure Restaurants und in sein schickes Loft ein. Anna ist beeindruckt, aber sie ist auch verliebt, will ihn unbedingt für sich gewinnen. Max manipuliert sie, genießt seine Macht, wenn sie ihm erlaubt, mit ihr zu machen, was er will. Sie erfährt fast nichts über sein Privatleben, weiß nicht, ob ihre ungleiche Beziehung überhaupt eine Zukunft hat oder ob er nicht vielmehr zu seiner Familie zurückkehrt, wenn er behauptet, beruflich unterwegs zu sein. Gleichzeitig wird der Druck, stimmlich und schauspielerisch Höchstleistungen zu erbringen, immer größer. Anna wird von Selbstzweifeln und Panikattacken geplagt, und ihre Stimme versagt ihr den Dienst. Der Leser sieht, dass nicht nur Erkältungen und verqualmte Räume eine Gefahr für die Stimmen der Sänger darstellen, sondern auch psychische Probleme und Konflikte aller Art wie die mit den Rivalinnen im Konservatorium. Anna muss sich Geld von Max leihen, um sich die Teilnahme an diversen Vorsingen leisten zu können und wird dadurch nicht nur immer abhängiger von Max, sondern in den Augen der anderen zu einer Frau, die sich von ihrem Liebhaber aushalten lässt.
    Der Roman ist interessant von der Thematik her, vor allem wegen der kenntnisreichen Einbeziehung der Musik, aber er hat durchaus Längen, weil sowohl die musikalische Ausbildung als auch Annas schwierige Beziehung in großer epischer Breite dargestellt werden. Wer daran keinen Anstoß nimmt, kann dennoch Freude an dem Buch haben.

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  • 3 Sterne

    Jessica S., 05.02.2022

    Als Buch bewertet

    Über Musik, ungleiche Machtverhältnisse und viel Abstrusem

    Der Anfang dieses Buches hat mich sehr positiv überrascht. Zwar haben die fehlenden Anführungszeichen bei wörtlicher Rede die Übersicht ein wenig zerstört - manchmal fand ich schwierig zu sehen, wer oder sogar ob wer da was sagt -, aber damit kam ich einigermaßen klar. Vor allem weil der Anfang so unglaublich gut war. 

    Anna studiert Operngesang und hält sich mit Jobs u. A. als Jazzsängerin in einem Hotel über Wasser. Bei den Einblicken, die man während der Ausbildung erhält zeigen, dass die Autorin definitiv Erfahrung in diesem Metier hat und waren toll geschildert. 

    Doch kam ich immer weniger mit Anna klar. Mal trotzig, mal devot, mal vollkommen fehl am Platz manövriert sie sich größtenteils taumelnd durch die Geschichte. Das Selbstbewußtsein, welches sie bei der Rolle der Manon an den Tag gelegt hat, fand ich großartig, aber davon hab es leider zu wenig Momente. 

    Max gefiel mir am Anfang echt gut und gerade im Umgang mit Annas, zum Teil recht schrägen "Freundinnen", konnte ich mich extrem mit ihm identifizieren. Wobei mir die teilweise, vielleicht auch unabsichtlich, schon irgendwie manipulative Art war mir ab einen bestimmten Zeitpunkt zu viel. Auch, dass er sich ein bisschen zum Sugardaddy entwickelte... Na ja, das war auch ein Stück weit abzusehen.

    Gute Nebenfiguren machen eine Geschichte lebendig. Für mich dürfen diese auch gerne mal ein bisschen schräg bzw. verrückt sein. Diese hier aber... entweder bin ich dafür zu alt oder da ist die Autorin eindeutig zu tief in die Kiste mit Abstrusem gegriffen.

    Der Schreibstil war recht gut und flüssig zu lesen, nur ab ungefähr der Hälfte war das Buch für mich zu langatmig.

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  • 3 Sterne

    Anett R., 29.01.2022

    Als Buch bewertet

    Der Roman "Unser wirkliches Leben" umfasst ca. 465 Seiten, in 4. Teilen und insgesamt 23. Kapiteln.

    Kurzer Plot:

    Die 24- jährige Opernstudentin Anna leidet an chronischen Geldmangel. Um sich über Wasser zu halten, tritt sie als Jazzsängerin in einer Bar auf. Dort lernt sie den gutbetuchten, noch verheirateten, 38- jährigen Max kennen.

    "Doch seine Art der Schönheit strahlt eine Kälte aus. Schwer zu erahnen, was sich dahinter verbarg." - Seite 13

    Anna geht davon aus, Max nie wieder zu sehen. Doch zwischen den beiden entwickelt sich eine Art Beziehung, mit unterschiedlichen Machtverhältnissen.

    Mit Max taucht Anna in ein luxuriöses Leben ein, Essen in teuren Restaurants, Übernachtungen in Nobelhotels...

    Im Laufe ihrer Beziehung lässt Max ihr immer öfter Umschläge mit Geld da, wenn sie die Nacht miteinander verbracht haben. Dann haben sie aber auch oft mal tagelang keinen Kontakt.

    "Ich sah auf mein Handy, und als es mir keine Nachricht von ihm anzeigte, wurde mir erst bewusst, wie sehr ich eine erwartet hatte." - Seite 189

    Anna rennt von Casting zu Casting und ist oft nur die Zweitbesetzung, die auf ihren Einsatz wartet. Doch will sie auch in ihrem Privatleben immer die Zweitbesetzung sein?

    "Worte, die die Illusion zerstören würden, die ich monatelang für ihn aufgebaut hatte - dass er am Rande und nicht im Zentrum meines Lebens stand." - Seite 362

    Fazit:

    Die Autorin hat mit ihrem Debüt einen kunstvollen Roman geschaffen.

    Allerdings ist es bei dieser langatmigen Geschichte sehr schwierig. Sympathie für die Protagnisten aufzubauen.

    Die etwas andere Art der Erzählkunst, die diesen Roman trägt, wird aber einige Leser/Innen bestimmt begeistern können.

    3. Sterne!

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  • 3 Sterne

    Bastian S., 03.03.2022

    Als Buch bewertet

    Operngesang
    Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich dazu animiert die Geschichte zu lesen. Diese hat meiner Meinung sehr viel Potenzial.

    Anna studiert Operngesang in London, hat wenig Geld und verdient sich ihren Unterhalt mit einem Nebenjob den Sie ihrer Mitbewohnerin verdankt.
    Eines abends lernt sie in dieser Bar, den deutlich älteren Banker Max kennen. Im laufe der Zeit entsteht eine Liebesbeziehung in die Anna sehr viel mehr zu investieren scheint als Max und schnell merkt sie, dass sie aber in dieser toxischen Beziehung gefangen ist.
    Durch Max verstärken sich Annas Selbstzweifel und Sie ringt immer mehr nach Anerkennung und Aufmerksamkeit, doch außerhalb seiner Wohnung, zeigt er Anna seine Gefühle nicht.
    Im starken Kontrast zu ihrer Liebesbeziehung steht die selbstbewusste Opernsängerin Anna.

    Die Autorin Imogen Crimp beschreibt die Leidenschaft für die Musik, aber auch die Mühe und Arbeit die dahintersteckt wirklich außergewöhnlich gut. Es macht Spaß zu sehen, wie Anna als Opernsängerin wächst und ihr Talent nutzt.
    Dies ist eine Geschichte über Ehrgeiz, Macht, Geld, Sex, Begehren und ein wenig Feminismus.
    Da die Handlung teilweise doch auch sehr langatmig und verwirrend war, gibt es von mir 3 Sterne. Aber dies ist ein Buch für die Leser, der keine typische Liebesbeziehung bevorzugt und vielleicht auch für Opernfans :)

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  • 3 Sterne

    Steph, 02.03.2022

    Als eBook bewertet

    Das Cover und der Buchtitel hat mich von Anfang an interessiert. Die ersten Seiten habe ich sehr interessiert gelesen. Das Thema faszinierte mich in diesem Buch von Anfang an. Ich musste jedoch öfters Passagen erneut lesen, denn manchmal war mir nicht klar, wer einen Satz gesagt hatte oder ob dieser "gedacht" war. Die Schriftstellerin verzichtet auf Satzzeichen der wörtlichen Rede, obwohl sie diese verwendet.
    Jedoch habe ich mich davon nicht abhalten lassen und das Buch gelesen. Es wurde leider ein langer, zäher Weg...
    Ich war am Anfang hineingesogen in die Welt und Max fand ich interessant und widerlich zugleich. Für Anna hatte ich etwas Mitleid. Ich muss ehrlich sagen, dass ich auf einer Seite das Buch mag, auf der anderen Seite nicht so sehr. Sehr ambivalent. Das Thema, toxische Beziehungen, an sich ist mega gut und wichtig, weil es einfach an der Zeit ist darüber zu reden, aber die Geschichte drum herum ist nicht so ganz meins. Das mit der nieder geschriebenen wörtlichen Rede gefällt mir gar nicht, da bin ich doch eher sehr der klassische Typ der Grammatik und Rechtschreibung. Ich habe die ganze Zeit im Kopf gehabt, dass es total falsch ist.

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  • 3 Sterne

    Sabrina H., 14.02.2022

    Als Buch bewertet

    Unser wirkliches Leben von Imogen Crimp ist ein besonderes Buch, dass vielleicht nicht jeder mögen wird. Die Gestaltung des Covers lassen bereits darauf schließen, dass hier Künstler am Werk waren - so wie es auch zu diesem Buch passt. Ich konnte mich mit dieser Geschichte leider nicht so sehr anfreunden - habe das Buch aber dennoch bis zum Schluss gelesen. Es handelt sich um eine Geschichte über 2 Junge Menschen, die dabei sind ihren Platz im Leben zu finden obwohl deren Lebensumstände nicht unterschiedlicher sein könnten. Ich habe mir viel von der Geschichte erwartet - letztendlich ist es der klassische Verlauf den wir bereits aus vielen anderen Geschichten schon kennen. Trotz allem steckt viel Mühe der Autorin darin, das kann man spüren und so sollten Sie dem Buch eine Chance geben wenn Sie bislang unsicher sind ob es sich hier um ein gutes Buch handelt. Wie sie sehen können Sie die Rezessionen sehr gemischt - geben Sie sich einen Ruck und tauchen Sie ein in die Welt von Anna und Max.

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  • 3 Sterne

    Sabine D., 28.01.2022

    Als eBook bewertet

    Der erste Roman von der Autorin Imogen Crimp ist eine schöne Liebesgeschichte. Der tiefgehende und psychologische Roman erzählt über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen, über Geld, Sex und Abhängigkeit. Das Hörbuch wird von Sandra Voss gesprochen. Das Cover finde ich eher unscheinbar und nicht unbedingt interessant. Aber irgendetwas hat mich dazu bewogen, den Kurzinhalt zu lesen. Diese Inhaltsangabe hat mich dann doch neugierig gemacht. Der Beginn der Geschichte zog sich langatmig, so das ich Schwierigkeiten hatte zuzuhören. Ich wollte schon das Hörbuch beenden. Aber es hat sich dann doch gelohnt zu Ende zu hören. Ein schwieriges Buch mit nicht unbedingt sympathische Charaktere und deren Problemen. Damit hatte ich meine Probleme um zuzuhören. Ich werde mir das Buch noch einmal zulegen und lesen. Vielleicht kann ich mich beim Lesen besser konzentrieren als beim Zuhören.

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  • 3 Sterne

    Sarahjane K., 02.02.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buchcover und der Klappentext haben mich echt umgehauen und ich dachte mir, dass ich dieses Buch lesen muss. Der Anfang hat mir eigentlich ganz gut gefallen und ich wäre auch gut in die Geschichte gekommen aber je länger ich gelesen hab hat es mir dann nicht mehr so gut gefallen. Es ist ein literarisches Wunder aber leider nicht mein Fall.



    Die Charaktere haben für mich leider keine Tiefe somit konnte ich mich mit ihnen überhaupt nicht identifizieren oder irgendeine Bindung aufbauen. Was ich schade fand, weil die Geschichte an sich ganz gut war. Man hat auf jeden Fall herausgelesen was genau die Autorin mit dieser Geschichte bezwecken wollte und hat es gut rübergebracht. Dieses Buch ist schon etwas besonderes keine Frage aber mit fehlt leider die Tiefe der Protagonistin wo ich mich hinein fühlen kann.

    Trotzdem bin ich gut durch die Geschichte gekommen.

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  • 3 Sterne

    Jacqueline T., 25.02.2022

    Als Buch bewertet

    Der Roman von Imogen Crimo Unser wirkliches Leben hat wirklich ein sehr schönes Buchcover, was den Leser gleich zum Lesen eingeladen hat. Auf den ersten Seiten wird das Leben von Anna, einer Opernsängerin erklärt. Das Geld ist bei Anna immer knapp und sodann trifft sie in einer Bar auf den wirklich älteren Max. Bei Max handelt es sich um einen Business Mann der fest im Leben steht und für den Geld absolut keine Rolle spielt. Die Unterschiede zwischen Anna und Max könnten wirklich nicht größer sein. Dennoch haben beide eine Anziehung zueinander. Mich hat das Buch leider nicht überzeugt, ich fand es zwischendurch etwas langatmig, was wirklich sehr schade ist, da der Anfang gut gestartet ist. Ich bin jetzt schon sehr gespannt auf die nächsten Bücher von Imogen Crimp, und hoffe dann auch bis zum Schluss mitgenommen werden zu können.

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  • 2 Sterne

    Karolina C., 09.02.2022

    Als Buch bewertet

    In "Unser wirkliches Leben" geht es um Gesangsstudentin Anna, die tagsüber klassischen Gesang studiert und nachts in einer Jazzbar arbeitet, um ihre Miete bezahlen zu können. In dieser Jazzbar trifft sie auf Max, der das komplette Gegenteil zu ihr darstellt. Der wohlhabende, deutlich ältere Max und Anna stürzen sich in eine sexuelle Beziehung; schnell wird aber deutlich, dass diese Beziehung von so großen Unterschieden geprägt ist und alles andere als gesund ist.
    Imogen Crimps Roman wurde mit den Worten der "fesselnden Liebesgeschichte und tiefgehender psychologischer Roman über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen über Geld, Sex und Abhängigkeit" angepriesen. Trotz dieses Versprechens konnte mich die Geschichte gar nicht fesseln. Bereits durch Max' ersten Auftritt wurde deutlich, dass der Mann eine laufende Red Flag ist. Jede Handlung und Aussage ist so toxisch, dass man sich dauerhaft wundert, wieso Anna dieses Verhalten nicht erkennt und sich in die Beziehung mit Max stürzt. Anna kommt in der Geschichte als kleines naives Mädchen rüber und die Lektüre macht in großen Teilen gar keinen Spaß. Neben der langweiligen und zeitweise wirklich toxischen Beziehung, die große Teile des Werkes einnimmt, hat mich auch der Schreibstil unglaublich gestört. Die fehlenden Satzzeichen haben in den meisten Fällen für große Verwirrung gesorgt und das Lesen erschwert.
    Ich habe wirklich mehrmals mit dem Gedanken gespielt, das Buch abzubrechen. Schlussendlich habe ich es durchgezogen, war aber am Ende einfach nur froh, dass ich es weglegen konnte.

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  • 1 Sterne

    readingmimi, 16.02.2022

    Als Buch bewertet

    Toxisch und anstrengend

    "Unser wirkliches Leben" von Imogen Crimp erzählt die Geschichte der jungen Sängerin Anna. Seit Kindheitstagen träumt sie davon Opernsängerin zu werden und zieht für ihren Traum nach London. Dort lernt sie bei einem ihrer Auftritte als Jazzsängerin in einer Bar den älteren Max kennen und fängt mit ihm eine Affäre an.

    Der Schreibstil ist sehr gewohnungsbedürftig. Die Autorin benutzt keine wörtliche Rede, was es teilweise schwer macht zu wissen wer gerade etwas sagt, bzw. ob es nur gedacht oder tatsächlich ausgesprochen ist. Anna fand ich durchweg anstrengend, naiv und schon fast dümmlich. Max war mir nicht weniger unsympathisch mit seiner herrischen Art. Die Beziehung der beiden habe ich als äußerst toxisch empfunden - ebenso die Freundschaft zu Laurie ihrer Mitbewohnerin. Dass es kein "leichter" Roman wird, war mir schon vor dem Lesen bewusst, aber das die Geschichte so deprimierend sein wird, hätte ich nicht gedacht. Aufgrund des Schreibstil, der unsypmathischen Charaktere und der toxischen Geschichte musste ich mich leider sehr durch das Buch quälen und hätte es am liebsten abgebrochen. Schade, aber für mich ein Fehlgriff.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Morten, 08.04.2022

    Als Buch bewertet

    "Die Musik fühlte sich für mich wie ein alter Pulli an, der bequem saß, an den richtigen Stellen ausgeleiert war."

    Ein schönes Bild. Das eine Lied, der eine Hoodie, beide ein safe space in den eigenen vier Wänden, wenn das Leben, die Welt wieder einmal unbarmherzig auf einen hinein prasselt, wie ein Hagelschauer im März – den Frühling im Blick und doch noch einmal verwehrt.

    Wie passend, dass „Unser wirkliches Leben“ weit entfernt vom Frühling im Londoner Herbst beginnt. Und auch emotional steht Anna vor einem Winter. Sie studiert Operngesang, irgendwie reingerutscht zwischen lauter Student:innen, die seit Jahren nichts anderes machen, im Gegensatz zu ihr, der unerfahrenen Erstsemesterin, die nur bei lokalen Aufführungen gesungen und sich auf gut Glück und ohne ernsthafte Hoffnung beworben hatte, bevor sie tatsächlich genommen wurde.

    Um über die Runden zu kommen, lebt sie mit ihrer neuen besten Freundin Laurie zur günstigen Untermiete bei einem völlig verrückten, dominanten Ehepaar, das irre Regeln aufstellt, bevor sie die beiden zu Neujahr vor die Tür setzt. Und singt sie Jazz in einer Hotelbar, in der Laurie arbeitet und in der sie von Max angesprochen wird. Max, der Annas Winter beherrschen will.

    Sie trifft sich mit ihm zum Abendessen, dann noch mal, irgendwann wird eine Affäre daraus, mit ihm, den noch verheirateten Bänker, der sich immer mal wieder meldet. Und immer wieder Annas Handeln kommentiert, mal subtil, mal mit der Brechstange. Der sie überredet, das Jazzsingen aufzugeben und ihr stattdessen das Geld gibt, das ihr so durch die Lappen geht. Ihr eine neue Wohnung besorgt. Und in ihr Zweifel sät, ob die Zukunft in der Opernwelt das richtige für Anna ist.

    Imogen Crimp ist ein latent perfider Gesellschaftsroman gelungen, der nie ganz klar macht, welche Rollen in dieser Londoner Bank- und Opernwelt aufgeführt werden. Ist es eine toxische Beziehung, in der Max Anna immer mehr seinen Stempel aufdrückt, sie aus ihrem geschätzten Umfeld zieht, ihre Freunde für deren Lebensstil kritisiert und sich manchmal für Tage oder Wochen zurückzieht – zu seiner Frau aufs Land oder in andere Betten Englands? Oder ist das nur der von Laurie eingeflüsterte Eindruck, der sich in Anna mehr und mehr verhärtet und genau dann wieder aufweicht, wenn Max beim nächsten Treffen so ganz anders agiert und reagiert wie zuletzt.

    Ist es die Stärke oder die Schwäche von „Unser wirkliches Leben“, dass dieses Spannungsfeld nie richtig aufgelöst wird? Diese Entscheidung, müssen die Leser:innen entscheiden. Am schönsten aber ist Crimps Debütroman, wenn Anna alleine ist. Auf der Bühne. An der Uni. Beim Opern-Workshop in Frankreich. Da fühlt sich auch dieses Buch wie der zitierte ausgeleierte Pulli an – gemütlich, freundlich, wie ein Zuhause. Ein echter safe space eben.

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