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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma B., 10.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Es ist schon etwas her, als ich diesen Roman von Mariana Leky gelesen habe. Er bleibt mir aber sehr klar in Erinnerung als eine großartige Geschichte, die aus mehreren anderen bemerkenswerten Geschichten besteht, als Lesegenuss, als Highlight dieses Lese-Sommers.
    Der Untertitel „Von der unbedingten Anwesenheitspflicht im eigenen Leben“ passt zum Inhalt sehr gut.
    Der Roman besticht durch wunderbare, poetische, bildhafte Sprache, durch spannende Figuren, ihre Eigenheiten, durch unverstellten Blick auf die Heimat, durch Witz und Humor, der fast auf jeder Seite durchblitzt, durch seine bemerkenswerte Einfachheit uvm. Geniale Dinge sind eben einfach.
    Die Liebe spielt hier eine sehr große Rolle. Sie ist auf jeder Seite spürbar.
    Dieser Roman ist ein must-read für alle Leserinnen und Leser, die tolle Familienromane lieben, die großartige Figuren gern kennenlernen und dabei brillante Sprache genießen möchten.
    Ich wünsche diesem Roman die ihm gebührende Anerkennung und vergebe sehr gerne die fünf wohl verdienten Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sandor, 16.09.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Mariana Leky versteht es wie eine Artistin in der Manage mit Wörtern und Sätzen umzugehen. Und so umgibt die Geschichte eine ganz eigene Magie. Es finden abrupte Wechsel zwischen verschiedenen Personen und Orten statt und die Gedanken und Gefühle scheinen zwischen den Zeilen zu fliegen. Dabei hat jede Person seinen eigenen Charakter und so seltsam der auch ist, alle sind ihrer Eigenart irgendwie liebenswert. Dabei wirkt die Erzählweise immer leicht und keineswegs gekünstelt. Das jonglieren mit Metaphern versteht die Autorin bestens und man möchte gar nicht mehr aufhören mit lesen.

    Das Okapi versinnbildlicht den ganzen Roman. Denn genauso eigenartig und skuril wie dieses Tier ist auch die Geschichte von Luise und Selma. Und dennoch ist sie schön, wie auch dieses eigenartige Tier an dem nichts zusammenzupassen scheint und das dennoch beeindruckt und wie aus einer anderen Welt zu kommen scheint.

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  • 5 Sterne

    11 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 07.08.2017

    Als Buch bewertet

    Lasst den Westerwald herein!

    Um es gleich vorweg zu sagen: Ich habe mein Buch des Jahres gefunden!
    Luise erzählt uns einen Teil ihres Lebens, der zugleich auch ein Teil ihres Dorfes im Westerwald ist - wobei dem Westerwald hier keine besondere Rolle zukommt.
    Die Erzählung beginnt, als Luise 10 Jahre alt ist. Ihre Großmutter Selma hat die Fähigkeit, den Tod vorher zu ahnen. Immer wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt innerhalb des nächsten Tages jemand. Sobald der Traum die Runde macht wird das kleine Dorf hektisch, denn jeder (bis auf einen) fürchtet, dass er dieser Jemand sein könnte.
    Alleine diese Idee ist schon mehr als verrückt, doch es ist längst nicht der letzte grandiose Einfall, der einen zum schmunzeln bringt.
    Der Aufbau und die Ausarbeitung der Charaktere macht einfach nur Spaß! Ob es Selma ist, die aussieht wie ein Double von Rudi Carrell und ständig MonCheri nascht, Marlies, die sich immer mehr in ihre Hütte verkriecht, auf jedermann schlecht zu sprechen ist und an allem etwas auszusetzen hat, die "Dorfhexe" Elsbeth, die tagein tagaus die gleichen Pantoffel trägt und sie einfach tauscht, wenn sie einseitig abgelaufen sind, Martin, dem ständig eine übereifrige Haarsträhne zu Berge steht oder der herzensgute Optiker bis hin zu Alaska, dem Irish Wolfhound, den Luises Vater ihrer Mutter schenkt, der aber letztlich mehr bei Selma oder Luise ist als anderswo. Und das sind noch längst nicht alle Mitwirkenden in diesem Buch.
    Wer nun darauf hofft, dass sich in diesem Miteinander eine fortlaufende Handlung entwickelt, der hofft vergebens. Was m. E. nicht weiter schlimm ist, denn ich konnte sehr gut damit leben, mich einfach in dieses Dorf zu begeben und es in mein Herz zu lassen. Luise erzählt - erst aus der Zeit als sie 10 war, dann aus der als sie 22 war und zum Schluss aus der, als sie 32 war. Und in diesem Zeitraum ist festzustellen, dass das Dorfleben und die Menschen im großen und ganzen bleiben wie sie sind. Immer wieder tauchen Rückblicke auf, die die Menschen im Dorf verständlicher machen. Warum mancher ist wie er wurde.
    Der rote Faden ist in diesem Buch das Thema Liebe und Zugehörigkeit, aber auch der selbstbestimmte Lebensweg. In jeder Altersstufe widerfährt Luise Einschneidendes. Mal tritt der Tod in ihr Leben und ein anderes Mal der Buddhist Frederik, der in Japan in einem Kloster lebt. Dennoch ist es kein rührseliges Buch, geschweige denn ein Liebesroman. Es enthält eine ganze Reihe philosophischer Ansätze, jedoch ohne belehrend zu werden. Es gibt einfach Denkanstöße.

    Und es gibt wundervolle Sätze... Mariana Leky verwendet eine herrlich lebendige Sprache und dies so meisterlich, dass alleine das Lesen schon Spaß macht - egal worum es gerade geht.
    Zitat S. 52:
    "Ich beschloss, Martin später zu heiraten, weil ich fand, der Richtige sei der, der einem das Hinsehen erspart, wenn die Welt ihren Lauf nimmt."
    Dazu kommen Wortschöpfungen, die einen schmunzeln lassen, bei denen jedoch jeder sofort weiß, was die Autorin meint (Bsp: kranzschleifenschwarz). Das Ganze wird dazu noch mit einer guten Portion Humor serviert. Es gibt immer wieder Situationen, bei denen ich wirklich lachen musste. Oft sind es ganz banale Situationen wie die beim Einzelhändler, der Kaffee to go anbietet, aber nur kurz, weil niemand sein Angebot annimmt "Wo soll ich mit dem Kaffee denn hingehen?, hatte die Frau des verstorbenen Bürgermeisters gefragt."(S. 255) Keine dumme Frage in einem Dorf...
    Fazit:
    Alles zusammen ergibt einen meisterlichen Roman um das Leben und Lieben schlechthin. Nie oberflächlich sondern immer in einem nachhallend mit einer ausgeprägten Liebe zur Sprache. Mir werden sie fehlen, die Leute aus dem Westerwald!

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H. N., 25.06.2017

    Als Buch bewertet

    Ich will, dass dieses Buch einen Preis erhält. Mir egal, welchen. Deutscher Buchpreis, Nobelpreis, irgendwas. Denn, liebe Leute und Leutinnen, das ist mal ein Buch, das einen Preis verdient. Das ist ein Buch, das eine Geschichte erzählt, die zusammengefasst so banal klingt, wie es sich für ein buchpreisgeehrtes Buch gehört, aber es überhaupt nicht ist. Das ist ein Buch, das eine Sprache besitzt, die mitnimmt, berührt, von den alltäglichsten Dingen plaudert, und doch keineswegs alltäglich ist. Das ist eine Geschichte, die keine Werbung für die Raucherindustrie macht, die nicht political correct von Flüchtlingen spricht, und doch das Leben hereinlässt, vielleicht sogar die Welt. Ich kann dieses Buch nicht genügend in einer Rezension würdigen, aber ich kann es wenigstens versuchen.

    Selma ist eine alte Frau aus dem Westerwald. Ausgerechnet sie, die niemals herausgekommen ist aus ihrem winzigen Ort, träumt von einem Okapi. Und zwar immer kurz bevor jemand stirbt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Niemand weiß, wen es treffen wird, doch alle drehen am Rad. Und manchmal sterben auch Leute, die es nicht verdient haben. Martin zum Beispiel, der zehnjährige Freund der gleichaltrigen Luisa, welche die Enkelin von Selma ist. Und Luisa übernimmt für uns auch den Part der Erzählerin, in der Ich-Form, was nichts daran ändert, dass auch andere zu Wort kommen. Selma sowieso, der Optiker, der im ganzen Buch nur einmal bei seinem Namen genannt wird, und der seit mehr als vier Jahrzehnten in Selma verliebt ist. Luises Vater, Elsbeth, Selmas Schwägerin, Marlies, die niemanden an sich heran- und niemanden zu sich hereinlassen will, nicht einmal die Welt. Dann ist da noch Felix, der eigentlich in einem Kloster in Japan lebt und trotzdem Luise näher kommt als jeder andere.

    Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Man taucht in diesen Mikrokosmos ein, ist sofort dabei und gehört dazu, zur Welt, zum Dorf, zur Familie. Ich habe geschmunzelt, die Stirn gerunzelt, die Augenbrauen hochgezogen, mitgelitten. Mann, habe ich teilweise mitgelitten, logisch, das tut man, wenn in der Familie was passiert. Und dann diese Sprache. Diese außergewöhnliche, unglaubliche Sprache, die sich an keine Vorschriften oder Konventionen hält, die Regeln bricht, bewusst, obwohl sie bekannt sind, und gerade dadurch eine Enge, einen Bezug zum Erzählten schafft, den ich so noch nie vorher erlebt habe. Dieses Buch gehört eigentlich überhaupt so gar nicht zu dem, was ich üblicherweise lese, und vielleicht hat es mich gerade deshalb so aus den Socken gehauen. Lest es. Verdammt noch mal, lest es, wenn ihr jemals ein Buch mit literarischem Anspruch lesen wollt.

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 21.09.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Roman zum Lachen und Weinen, so prall wie das Leben

    Inhalt:
    Luises Großmutter Selma kann den Tod vorhersehen. Immer wenn ihr ein Okapi im Traum erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Wen wird es dieses Mal treffen? Die abergläubische Elsbeth? Den Optiker, der alles erklären kann? Die immer schlecht gelaunte Marlies? Oder den alten Bauer Häubel, der sowieso findet, dass seine Zeit gekommen ist? Wie auch immer, das ganze Dorf ist in Aufruhr. Es werden letzte Vorbereitungen getroffen, Geständnisse gemacht, Liebe erklärt. Mit dem, was dann passiert, hat aber keiner gerechnet …

    Meine Meinung:
    Ich habe mir dieses Buch aufgrund der vielen positiven Meinungen besorgt. Von Anfang an gefielen mir die Geschichte und vor allem auch Mariana Lekys Schreibstil sehr gut, aber ganz so euphorisch wie manch andere Rezensierende war ich auf den ersten hundert Seiten noch nicht. Doch dann schlug ein Ereignis wie eine Bombe bei mir ein und es war um mich geschehen. Mir wurde immer klarer, warum andere Lesende so begeistert von dem Roman sind.

    Da ist zum einen der herrlich leichte und etwas poetische Schreibstil, der einen durch die Seiten fliegen lässt. Erzählt wird aus der Sicht von Luise. Anfangs ist sie erst zehn Jahre alt, am Ende etwa dreißig. Hier hat mir auch der zu Beginn kindliche Blick auf die Geschehnisse gut gefallen.

    Dazu kommen die ganz wunderbar vielschichtigen Charaktere dieser kleinen Dorfgemeinschaft im Westerwald. Jeder kennt jeden. Jeder weiß, wie er mit den Marotten der anderen umgehen muss. Man sorgt füreinander und kümmert sich.

    Ich beschloss, Martin später zu heiraten, weil ich fand, der Richtige sei der, der einem das Hinsehen erspart, wenn die Welt ihren Lauf nimmt. (S. 52)

    Und schließlich ist es die Handlung an sich, die mich berührt hat. Sie ist einerseits alltäglich, andererseits aber auch etwas Besonderes. Es gibt so viele schöne Momente, aber auch sehr traurige. Mariana Leky hat mich mit ihrem Roman auf eine Achterbahn der Gefühle geschickt. Ich habe mit den Protagonisten gebangt, habe über sie gelacht und mit ihnen Rotz und Wasser geheult.

    Selten habe ich ein so berührendes und tiefsinniges Buch mit einer solchen Leichtigkeit gelesen. Ich habe jede einzelne Figur in mein Herz geschlossen und werde sie in den nächsten Tagen ganz sicher vermissen. Denn sie wirken so lebendig, so authentisch, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, sie schon ewig zu kennen.

    Fazit:
    „Was man von hier aus sehen kann“ ist ein wunderbar berührender Roman, der einen lachen und weinen lässt, mit einer klugen und tiefgründigen Geschichte und herrlich verschrobenen Figuren, die man einfach gern haben muss.

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  • 5 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadja K., 14.06.2018

    Als Buch bewertet

    „Was man von hier aus sehen kann“ ist ein weiterer Roman der deutschen Autorin Mariana Leky.
    Die Ich-Erzählerin Luise lebt mit ihren Eltern und ihrer Grossmutter Selma in einem kleinen Dorf irgendwo Abseits vom Trubel der Grossstadt in einer kleinen, heilen Welt. Als Selma jedoch eines Nachts von einem Okapi träumt, ist es vorbei mit der Beschaulichkeit im Dorf. Auch wenn vorgeblich nicht jeder daran glaubt, so tun es im Grunde doch alle. Denn wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand. Wer, dass weiss man nicht. Doch innerhalb der nächsten 24 Stunden wird es passieren. So war es schon immer, wenn Selma im Traum ein Okapi sah.



    Wer hier nun einen Pageturner erwartet liegt falsch. Sehr falsch sogar. Es wird zwar ein Todesopfer geben und ein Mensch wird zu Grabe getragen, doch in diesem Buch geht es um viel mehr.
    Es geht um Trauer und Verlust. Um Freude und neue Bekanntschaften. Um Liebe, ob laut ausgesprochen oder seit Jahren geheim gehalten. Um Verliebtsein, um Verlassen und Verlassen werden, um die Endlichkeit des Lebens und um Neuanfänge. Dies alles und vor allem all die Dorfbewohner, die unterschiedlicher nicht sein könnten, porträtiert Mariana Leky in einer wunderbaren Art und Weise. Ihr Erzählstil ist eigenwillig, unaufgeregt und wunderschön poetisch ohne dabei abgehoben zu wirken. Sie ist nicht aus auf Schenkelklopfer und doch gibt es unzählige Szenen, die dem Leser ein Schmunzeln oder Lachen ins Gesicht zaubern. Die Autorin versteht es die Perspektive zu wechseln und den Fokus auf Sachen, Aktionen, Geschehnisse zu legen, die oft übersehen oder nicht bewusst wahrgenommen werden.

    „Was man von hier aus sehen kann“ ist nicht einfach mit Worten zu beschreiben und jede Zusammenfassung dieser Geschichte würde nicht nur unpassend, sondern auch unzulänglich sein. „Was man von hier aus sehen kann“ muss man gelesen haben, um es zu verstehen.
    Ich empfehle dieses Buch all denjenigen, für welche Lesen ein Genuss ist. Denjenigen, welche gerne einen Satz zweimal lesen, um ihn dann in sich aufzunehmen, auszukosten, zu geniessen. Denjenigen, welche zufrieden sind, ein einzelnes Kapitel zu lesen und die Augen zu schliessen, nicht nur ein-, sondern auch auszuatmen. Und insbesondere all denjenigen, welche die Welt hereinlassen wollen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thaliomee, 26.08.2017

    Als Buch bewertet

    Das Cover und auch den Titel fand ich zunächst nicht unbedingt ansprechend. Vielleicht auch deshalb, weil ich mir wenig darunter vorstellen konnte. Jetzt kann ich sagen, dass dieses Buch auch schwer zu beschreiben ist, lesen oder hören lohnt sich aber unbedingt!
    Die Hauptfigur ist Luise und die Geschichte beginnt, als sie in der Grundschule ist. Ihr Vater hat gerade eine Psychoanalyse begonnen, ihr bester Freund Martin wird von seinem Vater geschlagen und ihre Oma Selma hält mit dem Optiker die Welt im Lot. Mehr noch, Selma und der Optiker haben für Luise und Martin „die Welt erfunden“, zumindest das Stück Westerwald, das ihre Heimat ist.
    Als Selma eines nachts von einem Okapi träumt, verbreitet sich die Botschaft in Windeseile im Dorf. Denn wenn Selma von einem Okapi träumt, wird jemand sterben. Die Menschen bereiten sich vor, legen Geständnisse ab oder schreiben Briefe. Niemand weiß, wen es treffen wird und natürlich werde ich es an dieser Stelle nicht verraten.
    In diesen Vorbereitungen lernen wir das Dorf kennen: Der Optiker ist heimlich in Selma verliebt, Selma liebt aber ihren Mann Heinrich, der schon lange tot ist. Elsbeth, die ziemlich abergläubisch ist und für jede Situation die passende Bauernregel hat. Marlies, die mürrisch und griesgrämig ist, aber trotzdem nicht vermeiden kann, dass Luise sie besucht. Es gibt natürlich noch viele weitere Charaktere, alle liebevoll beschrieben und ausgearbeitet!
    Im zweiten Teil ist Luise eine junge Frau und hat eine Ausbildung zur Buchhändlerin begonnen. Sie verliebt sich und wir erleben mit, wie sich nicht nur Luise sondern auch die Menschen im Dorf verändert haben.
    Bis zum dritten Teil vergehen wieder einige Jahre, Luise ist nun eine erwachsene Frau und sollte ihr Leben fest im Griff haben. Es ist rührend, ihr beim Erwachsen werden zuzusehen und Freude und Schmerz mit ihr zu teilen!

    Das Buch ist voll mit wundervollen Zitaten. Die Autorin Mariana Leky geht einfach phantastisch mit Sprache um und erschafft eine Welt, die ich nicht verlassen wollte. Am Ende des Buches fühlte ich mich tatsächlich ein wenig so, als müsste ich von guten Freunden Abschied nehmen.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 15.07.2017

    Als Buch bewertet

    "Was man von hier aus sehen kann" ist ein äußerst charmanter Roman. Ich habe mich sofort in die kleine Dorfgemeinschaft um Selma verliebt. Es passiert nicht viel in diesem Dorf, aber die Menschen und ihre kleinen Eigenheiten sind wahnsinnig liebenswert.
    Da ist Selma, die manchmal von einem Okapi träumt. Das ist sehr unheilvoll, denn dann stirbt jemand und das ganze Dorf ist für 24 Stunden in Aufruhr, weil letzte Dinge gesagt oder getan werden müssen.
    Da ist der Optiker, der Selma liebt, es ihr aber nicht sagen kann und immer wieder versucht es ihr zu schreiben. Bis er schließlich einen großen Koffer voller Briefanfänge hat, die ihr ganzes Leben dokumentieren.
    Da ist noch Elsbeth, die für jedes Übel ein Mittel kennt. Um zu vergessen, muss man beispielsweise gefundenes Brot essen. Allerdings klappt das nicht, wenn man es vorsätzlich verloren hat.
    Und im Zentrum von allen steht Louise. Sie ist Selmas Enkelin und wächst eigentlich bei ihr und dem Optiker auf. Sie lernen ihr lesen mit den Horoskopen auf den Zuckersäcken und die Uhr lernt sie am Bahnhof, wo ihr der Optiker auch gleich noch die Zeitzonen erklärt.
    Das braucht sie auch später. Denn Frederick, über den sie im Wald stolpert, lebt eigentlich in einem buddhistischen Kloster in Japan. Und obwohl beide der Ansicht sind, dass sie nicht zusammengehören können, entwickelt sich eine Liebe über 900 km hinweg.
    Mariana Leky hat einen Roman geschaffen, dessen Charme sich wohl niemand entziehen kann. Mit viel Witz und Humor zeichnet sie das Leben dieser ländlichen Dorfgemeinschaft, wo alle auf ihre Weise mit der Suche nach Liebe beschäftigt sind. Die Menschen sind wortkarg, sagen aber die richtigen Dinge zur richtigen Zeit und alle stehen zusammen, wenn das nötig ist. Auch wenn sie etwas abgeschottet wohnen, gelingt es ihnen die Welt herein zu lassen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bluesky_13, 30.07.2017

    Als Buch bewertet

    Keiner möchte, das Selma ein Okapi sieht


    MEINE MEINUNG
    Dieses Buch ist ein wahrer Hochgenuss. Zu Beginn liest es sich total entspannt und man liest, wie Menschen agieren, wenn sie Angst vor dem Tod haben. Sie wollen noch schnell irgendwas bereinigen, beichten oder gar beschönigen.
    Der Aberglaube und der Zufall wollen es so, das die Menschen in dem Dorf im Westerwald daran glauben, das jemand stirbt, wenn Selma von einem Okapi träumt.
    Doch was diesmal geschieht, lässt das Dorf fast erstarren. Durch dieses Ereignis bekommt diese Geschichte so einen emotionalen Schub, das auch mir die Tränen kamen beim lesen.

    Man erschrickt und stockt im ersten Moment und genau das macht die Geschichte aus. Die Autorin hat hier eine fantastische Art und Weise verwendet, dem Leser die Geschichte näher zu bringen. Die Worte, die sie dabei wählt, lassen das ganze so plastisch erscheinen. Literarisch gesehen ist dieses Werk auf einen sehr hohen Niveau.

    Die Autorin mischt hier die Hohen Emotionen, die ehrlichen Gefühle mit viel Esprit. Man sieht hier, wie Menschen durch große Emotionen zusammenwachsen und das unmögliche plötzlich möglich wird. Das Buch bekommt durch die Autorin auch so eine Lockerheit und das Lesen macht soviel Spaß. Man entflieht für die Dauer des Lesens in eine andere Welt. Die Autorin schafft es durch ihren Stil des Schreibens, das man abtaucht in diese Geschichte. Durch die Weisheiten und Lebenserfahrungen bekommt diese Geschichte eine gewisse Leichtigkeit. Außerdem hat die Autorin hier eine gewisse Tragik Komik mit einfließen lassen und das gut mit den Emotionen kombiniert und verbunden.

    Wenn das keine 5 Sterne wert ist, dann weiß ich auch nicht. Ich vergebe hier auf jeden Fall die volle Punktzahl.

    Eure Bluesky_13
    Rosi

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Josef L., 27.07.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Dorf im Westerwald und seine unterschiedlichsten Menschen
    Das Buch „Was man von hier aus sehen kann“ ist der Autorin Mariana Leky aus meiner Sicht voll und ganz gelungen und wird sicherlich ein Bestseller. Es ist das Porträt eines Dorfes und seine Menschen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Luise. Diese beginnt im April 1983, Luise ist im vierten Schuljahr. Luises Großmutter Selma kann den Tod vorhersehen, es stirbt immer jemand aus dem Dorf innerhalb von 24 Stunden wenn sie von einem Okapi träumt – und das ist in der Nacht zum 18. April 1983 der Fall gewesen. Selma versucht es am Morgen danach erst mal zu überspielen, schafft es aber nicht lange. Luise erfährt es als erster aber nach und nach weiß es jeder aus dem Dorf. Und jeder hat (mehr oder weniger) Angst, denkt über sein Leben nach und versucht das ein oder andere noch richtig zu stellen – man könnte ja betroffen sein. Dass es dann ausgerechnet Luises besten Freund Martin traf, machte mich sehr betroffen. Aber: das Leben geht weiter, auch wenn Luise nach diesem tragischen Unfall gar nicht mehr aufwachen wollte.
    Der Leser begleitet Luise über viele Jahre hinweg und die Geschichte wird an keiner Stelle langweilig. Die betroffenen Personen hatte ich bildlich vor Augen, so gut sind diese und ihre Charaktere beschrieben. Selma und ihre verblüffende Ähnlichkeit mit Rudi Carrell, der Optiker und viele Personen mehr.
    Das Cover zeigt ein Okapi im schlichten schwarz-weiß, der Buchtitel sticht jedoch mit großen in Rot gedruckten Farben hervor. Das Buch im Ganzen ist sehr edel gestaltet.
    Ein lesenswertes Buch voller Gefühle, mit Witz und Ironie sowie ungeschminkter Ernsthaftigkeit

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kindder80er, 04.10.2017

    Als Buch bewertet

    Okapis, Rudi Carrell und ein Dorf im Ausnahmezustand - Ich habe mir noch nie darüber Gedanken gemacht, ob ein Okapi unglaubwürdig aussieht - aber es stimmt! Zusammengewürfelt aus Zebra, Tapir, Giraffe, Reh - und sogar die Maus ist in den Ohren erkennbar - scheint es sehr unwahrscheinlich zu sein. Genauso unwahrscheinlich ist auch der Zusammenhang eines Okapis zum Tod, dennoch ist es so! Träumt Oma Selma von einem, stirbt in den nächsten 24 (oder 29) Stunden jemand aus dem Umfeld.

    Dieses Umfeld ist in dem kleinen Dörfchen recht klein und mit allerlei liebeswerten und schrulligen Bewohnern besetzt. Der Schreibstil ist etwas besonderes, denn schon allein die Beschreibung von Oma Selma, die so aussieht wie Rudi Carrell (sic!), ist so bildhaft, dass man sie sich exakt vorstellen kann und unweigerlich schmunzelt. Überhaupt musste ich oft schmunzeln, obwohl der Tod ja nun per se nicht lustig ist. Aber wie die einzelnen Menschen mit dem Traum von Oma Selma umgehen, ist einfach humorvoll und wortgewandt beschrieben.

    Die skurrilen Charaktere des Dorfes tun dabei ihr Übriges. Sie sind so wunderbar und warmherzig gestaltet, dass man sie sofort ins Herz schließt und wissen will, wie sich ihr Leben weiter gestaltet, sofern Oma Selma nicht mehr von Okapis träumt, versteht sich. Und das dürfen wir auch, denn die Geschichte erstreckt sich über mehr als 20 Jahre und wird mit Selmas Enkelin als Angelpunkt fortgeführt.

    Das Erlebnis dabei ist wirklich der Schreibstil und die Figuren. Ein ganz großes Stück Literatur!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 25.09.2017

    Als Buch bewertet

    Selma lebt in einem kleinen Dorf im Westerwald. Und sie hat eine ganz besondere Gabe. Jedesmal wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt innerhalb von 24 Stunden jemand aus dem Dorf. Es kann jeden treffen und die Dorfbewohner bitten um Vergebung für ihre Sünden, schreiben Briefe und benehmen sich auffällig anders. Bis es einen von ihnen erwischt hat. Danach geht das Leben seinen gewohnten Gang. Doch träumt Selma wieder von einem Okapi, beginnt alles wieder von vorn...... 

    Das ist ein ganz besonderes Buch! Schon allein die Machart, sprich die Sprache und die Erzählweise, sind außergewöhnlich und man muß sich erst einmal daran gewöhnen. Aber wenn man ein Gefühl dafür bekommen hat, findet man ein erstklassiges Buch vor. Die Charaktere sind genial beschrieben. Dorfbewohner mit Ecken und Kanten, jeder für sich ein ganz besonderer Charakter. Versunken bin ich in den dort beschriebenen Aberglauben des Westerwaldes. Da meine Urgroßmutter auch aus dem tiefsten Westerwald stammte, kursieren in meiner Familie auch noch solch Spökenkiekergeschichten. Einiges aus dem Buch kam mir sehr bekannt vor.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 12.07.2017

    Als Buch bewertet

    Cover und Klappentext lassen nicht vermuten, dass es sich bei "Was man von hier aus sehen kann" tatsächlich um eine echte literarische Perle handelt. Die eigentliche Handlung ist hierbei recht übersichtlich - im Mittelpunkt stehen meiner Meinung nach die beteiligten Personen, die Stimmung und die Sprache, in der der Roman abgefasst ist.

    Der Leser begleitet die Ich-Erzählerin Luise von ihrer Kindheit bis in ihre 30'er. Handlungsort ist ein kleines Dorf im Westerwald. Hier finden sich neben Luise und ihrer Oma Selma noch einige andere mehr oder weniger schrullige Bewohner, die sehr liebevoll beschrieben werden.
    Buddhismus, Christentum und Aberglaube - all dies findet sich in Luises Umfeld. Es wird allerdings nie wirklich spirituell - in kleine Häppchen verpackt, niemals belehrend oder gar missionierend lesen sich auch diese Themenaspekte ziemlich unterhaltsam.

    Die Sprache, in der das Buch verfasst ist, hat ihren eigenen Klang, ihr eigenes Tempo. Mir hat das sehr gut gefallen.

    Ein überaus lesenswerter Roman über das Leben, den Tod, die Liebe.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 10.10.2017

    Als Buch bewertet

    Ich habe ein neues Lieblingsbuch - und das ist "Was man von hier aus sehen kann" :) Es zieht eindeutig in die Riege der Favoriten ein, denn selten habe ich ein so gut geschriebenes Buch erlebt, das mich schon nach wenigen Seiten absolut gepackt hat.
    Es war mein erstes Buch der Autorin Mariana Leky, aber es wird sicherlich nicht das Letzte sein! Auf der einen Seite beweist sie einen ganz herrlichen Humor, auf der anderen Seite hat mich die Geschichte aber auch so berührt, dass ich auf den letzten Seiten völlig aufgelöst war. Also durchaus eine sehr emotionale Geschichte, aber im besten Sinne.
    Das Thema des Romans ist für mich Familie - was sie bedeutet, was sie einem gibt, welche Schwierigkeiten sie auch mit sich bringt, und das alles auf eine so wunderbare Art verarbeitet, dass man es einfach lieben muss! Leky-Liebe!! :)

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria H., 29.10.2017

    Als Buch bewertet

    Die ganze Welt spiegelt sich in einem Dorf
    Eine wunderbare Schilderung der Jugend der Erzählerin in einem dörflichen Kosmos. Im Mittelpunkt die Großmutter Selma mit ihrer seltsamen Gabe , Todesfälle mittels Träumen von einem Okapi vorauszusagen und trotz dieser mystischen Anwandlungen doch mit beiden Beinen im Leben zu stehen .Sie ist zusammen mit ihrem Freund, dem Optiker, der ruhende Pol im Leben der Erzählerin.
    Es passiert wenig Spektakuläres, aber die Geschichte wird nie langweilig dank der fast poetischen Erzählweise . Das Dorf und seine Bewohner wachsen dem Leser ans Herz und man ist fast traurig, als man am Ende des Romans von seinen Protagonisten Abschied nehmen muss .

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    RES, 20.08.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mich amüsiert, nachdenklich gemacht und berührt - immer wieder zwischendurch.
    So skurril einem diese Geschichte auch auf den ersten Blick erscheint, erzählt sie doch von menschlichen Grundthemen wie Tod und Trauer, Verlust und Neubeginn, Liebe und der Suche nach dem Sinn des Lebens und dem eigenen Weg. Tragisches und Komisches gehen Hand in Hand.
    Ein lesenswertes Buch voller Gefühle, mit Witz und Ironie sowie ungeschminkter Ernsthaftigkeit inkl. einem Hauch von Nachdenklichkeit.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke F., 29.06.2022

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist sehr sonderbar und gleichzeitig wunderbar. Schrullige, aber liebenswürdige Charaktere, eine unvorhersehbare, wirre und gerade deshalb irgendwie auch reale Story machen die Geschichte zu etwas ganz Besonderem. Zwar hat die anfänglich ungebremste Faszination irgendwann nachgelassen, da selbst das Ungewöhnliche mit der Zeit gewöhnlich wird, aber der skurrile Charme dieses Buches hat mir wirklich gut gefallen.

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  • 2 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    silvia w., 12.09.2019

    Als Buch bewertet

    Ich bin sehr, sehr enttäuscht von diesem Buch. Es ist schwerfällig zum Lesen und berührt mich überhaupt nicht. Aber es ist sicher Geschmackssache!

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  • 5 Sterne

    Tany B., 06.07.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Luise, die Ich-Erzählerin, ist zu Beginn des Buchs noch ein Kind. Ihre Welt ist klein, sie lebt in einem Dorf, in dem jeder jeden kennt. Eines Morgens erfährt sie, dass Selma (ihre Oma) von einem Okapi geträumt hat. Das Dorf gerät in helle Aufruhr, denn jeder weiß, wenn Selma von einem Okapi träumt, dann stirbt jemand.

    Die Handlung ist bei diesem Roman eigentlich zweitrangig. Es geht eher darum, wie wunderbar Mariana Leky die Figuren schildert, ihre Gefühle, und die Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern. Die wichtigste Person in Luises Leben ist Selma. Und der Optiker, der heimlich in Selma verliebt ist und jeden Tag darüber nachdenkt, ob er ihr das sagen soll. Luises Mutter ist kaum präsent, denn sie verliert sich total in der Frage, ob sie Luises Vater verlassen soll oder nicht. Und Luises Vater ist mit seiner Psychoanalyse bei Dr. Maschke beschäftigt.

    Die Autorin schreibt ganz wunderbare Sätze, bei denen man oft schmunzeln muss. Manchmal sind sie auch sehr traurig. Ich habe einige Male eine Seite noch einmal gelesen, weil die Sätze so wunderschön sind. Sie drücken genau das Richtige aus, aber auf eine sehr ungewöhnliche Art und Weise. Hier ein Beispiel. Die Dorfbewohner freuen sich gerade darüber, dass sie nicht gestorben sind, obwohl Selma von einem Okapi geträumt hat: (Seite 97)

    „Sie waren heilfroh und nahmen sich vor, sich künftig an allem zu freuen und dankbar zu sein, weil sie noch vorhanden waren. Sie nahmen sich vor, sich zum Beispiel endlich einmal ausgiebig an dem Lichtspiel zu freuen, das die Morgensonne in den Apfelbaumzweigen veranstaltete. […] Aber immer kam nach kurzer Zeit der Dankbarkeit und Freude dann ein Wasserrohrbruch oder eine Nebenkostenabrechnung, und da waren Freude und Dankbarkeit dann schnell verwässert, da war man dann nicht mehr dankbar, dass man vorhanden war, da war man dann verärgert, dass mit einem selbst auch Nebenkostenabrechnungen oder Wasserrohrbrüche vorhanden waren, und das Sonnenlicht im Apfelbaum konnte einpacken.“

    Für mich ist „Was man von hier aus sehen kann“ ein absolutes Herzensbuch. Als ich eben darin geblättert habe, um diese Rezension zu schreiben, hätte ich es am liebsten noch einmal von vorne bis hinten gelesen. Anfang der 2000er hatte ich von der Autorin „Liebesperlen“ gelesen, ein Band mit Erzählungen, und fand diesen auch sehr großartig. Mir ist gerade aufgefallen, dass ich seitdem einiges verpasst habe, dass muss ich dringend nachholen.

    Übrigens habe ich mich beim Lesen ein bisschen in den Optiker verliebt. Und es kommt eine Buchhandlung vor! Und ein großer Hund! Lauter gute Gründe, das Buch zu lesen. Ich kann es nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    kindder80er, 04.10.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Okapis, Rudi Carrell und ein Dorf im Ausnahmezustand - Ich habe mir noch nie darüber Gedanken gemacht, ob ein Okapi unglaubwürdig aussieht - aber es stimmt! Zusammengewürfelt aus Zebra, Tapir, Giraffe, Reh - und sogar die Maus ist in den Ohren erkennbar - scheint es sehr unwahrscheinlich zu sein. Genauso unwahrscheinlich ist auch der Zusammenhang eines Okapis zum Tod, dennoch ist es so! Träumt Oma Selma von einem, stirbt in den nächsten 24 (oder 29) Stunden jemand aus dem Umfeld.

    Dieses Umfeld ist in dem kleinen Dörfchen recht klein und mit allerlei liebeswerten und schrulligen Bewohnern besetzt. Der Schreibstil ist etwas besonderes, denn schon allein die Beschreibung von Oma Selma, die so aussieht wie Rudi Carrell (sic!), ist so bildhaft, dass man sie sich exakt vorstellen kann und unweigerlich schmunzelt. Überhaupt musste ich oft schmunzeln, obwohl der Tod ja nun per se nicht lustig ist. Aber wie die einzelnen Menschen mit dem Traum von Oma Selma umgehen, ist einfach humorvoll und wortgewandt beschrieben.

    Die skurrilen Charaktere des Dorfes tun dabei ihr Übriges. Sie sind so wunderbar und warmherzig gestaltet, dass man sie sofort ins Herz schließt und wissen will, wie sich ihr Leben weiter gestaltet, sofern Oma Selma nicht mehr von Okapis träumt, versteht sich. Und das dürfen wir auch, denn die Geschichte erstreckt sich über mehr als 20 Jahre und wird mit Selmas Enkelin als Angelpunkt fortgeführt.

    Das Erlebnis dabei ist wirklich der Schreibstil und die Figuren. Ein ganz großes Stück Literatur!

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