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  • 5 Sterne

    Kunde, 25.09.2017 bei bewertet

    Selma lebt in einem kleinen Dorf im Westerwald. Und sie hat eine ganz besondere Gabe. Jedesmal wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt innerhalb von 24 Stunden jemand aus dem Dorf. Es kann jeden treffen und die Dorfbewohner bitten um Vergebung für ihre Sünden, schreiben Briefe und benehmen sich auffällig anders. Bis es einen von ihnen erwischt hat. Danach geht das Leben seinen gewohnten Gang. Doch träumt Selma wieder von einem Okapi, beginnt alles wieder von vorn...... 

    Das ist ein ganz besonderes Buch! Schon allein die Machart, sprich die Sprache und die Erzählweise, sind außergewöhnlich und man muß sich erst einmal daran gewöhnen. Aber wenn man ein Gefühl dafür bekommen hat, findet man ein erstklassiges Buch vor. Die Charaktere sind genial beschrieben. Dorfbewohner mit Ecken und Kanten, jeder für sich ein ganz besonderer Charakter. Versunken bin ich in den dort beschriebenen Aberglauben des Westerwaldes. Da meine Urgroßmutter auch aus dem tiefsten Westerwald stammte, kursieren in meiner Familie auch noch solch Spökenkiekergeschichten. Einiges aus dem Buch kam mir sehr bekannt vor.

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  • 5 Sterne

    forti, 12.07.2017 bei bewertet

    Cover und Klappentext lassen nicht vermuten, dass es sich bei "Was man von hier aus sehen kann" tatsächlich um eine echte literarische Perle handelt. Die eigentliche Handlung ist hierbei recht übersichtlich - im Mittelpunkt stehen meiner Meinung nach die beteiligten Personen, die Stimmung und die Sprache, in der der Roman abgefasst ist.

    Der Leser begleitet die Ich-Erzählerin Luise von ihrer Kindheit bis in ihre 30'er. Handlungsort ist ein kleines Dorf im Westerwald. Hier finden sich neben Luise und ihrer Oma Selma noch einige andere mehr oder weniger schrullige Bewohner, die sehr liebevoll beschrieben werden.
    Buddhismus, Christentum und Aberglaube - all dies findet sich in Luises Umfeld. Es wird allerdings nie wirklich spirituell - in kleine Häppchen verpackt, niemals belehrend oder gar missionierend lesen sich auch diese Themenaspekte ziemlich unterhaltsam.

    Die Sprache, in der das Buch verfasst ist, hat ihren eigenen Klang, ihr eigenes Tempo. Mir hat das sehr gut gefallen.

    Ein überaus lesenswerter Roman über das Leben, den Tod, die Liebe.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 10.08.2017

    Es ist schon etwas her, als ich diesen Roman von Mariana Leky gelesen habe. Er bleibt mir aber sehr klar in Erinnerung als eine großartige Geschichte, die aus mehreren anderen bemerkenswerten Geschichten besteht, als Lesegenuss, als Highlight dieses Lese-Sommers.
    Der Untertitel „Von der unbedingten Anwesenheitspflicht im eigenen Leben“ passt zum Inhalt sehr gut.
    Der Roman besticht durch wunderbare, poetische, bildhafte Sprache, durch spannende Figuren, ihre Eigenheiten, durch unverstellten Blick auf die Heimat, durch Witz und Humor, der fast auf jeder Seite durchblitzt, durch seine bemerkenswerte Einfachheit uvm. Geniale Dinge sind eben einfach.
    Die Liebe spielt hier eine sehr große Rolle. Sie ist auf jeder Seite spürbar.
    Dieser Roman ist ein must-read für alle Leserinnen und Leser, die tolle Familienromane lieben, die großartige Figuren gern kennenlernen und dabei brillante Sprache genießen möchten.
    Ich wünsche diesem Roman die ihm gebührende Anerkennung und vergebe sehr gerne die fünf wohl verdienten Sterne.

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  • 4 Sterne

    ele, 01.09.2017 bei bewertet

    Was man von hier aus sehen kann, Familienroman von Mariana Leky, 314 Seiten, erschienen im Dumont Verlag.
    Familienepos aus dem Westerwald.
    Luise ist die Protagonistin in dieser Geschichte. Zusammen mit ihrem Freund Martin besucht sie die Grundschule. Sie beschließt später Martin zu heiraten, weil sie findet er ist der Richtige nämlich der, der ihr „das Hinsehen erspart, wenn die Welt ihren Lauf nimmt“. Ihre Oma Selma ist eine besondere Frau, wenn diese von einem Okapi träumt dann stirbt jemand in ihrem Dorf, innerhalb der nächsten 24 Stunden. Jedoch weiß man nie wen dann das Schicksal ereilt. Eigentlich spricht Selma nicht gerne darüber, denn sobald die Bewohner des kleinen Westerwalddorfes von einem „Okapitraum“ erfahren, dann geht alles drunter und drüber, Geständnisse werden gemacht. Briefe werden geschrieben, aus dem Postsack wieder herausgefischt und alle haben Angst, dass es sie treffen könnte. Die Geschichte beginnt, als Selma mit einem „Hallöchen“ morgens die Küche betritt. Luise merkt sofort, dass etwas im Argen ist. Selma hatte einen ihrer ahnungsvollen Träume. Wen wird es diesmal treffen?
    Die Geschichte geschrieben in der Ich-Perspektive Luises, gliedert sich in 3 Teile, wobei der erste Teil hauptsächlich den aktuellen Traum und seine Konsequenzen schildert. Jedes der Kapitel hat eine Überschrift die auf den Inhalt eingeht. Ein emotionsgeladenes Werk in wunderschöner Sprache ist der Autorin hier gelungen. Folgender Satz hat sich mir besonders eingeprägt: „Keiner ist allein, solange er wir sagen kann“. Ein Roman voller interessanter tiefgründiger Personen, die so gut beschrieben sind, dass der Leser sie geradezu vor sich sieht. Selma z.B. hat Ähnlichkeit mit Rudi Carell. Faszinierend fand ich auch den Kartoffelbrei der die unentschlossene Farbe von Marlies Unterhose hat. Die Personen im vorliegenden Roman haben irgendwie alle „ein Rad ab.“ Meine Lieblingsfigur neben Selma, war natürlich der Optiker, ein wahrer Freund und Helfer in allen Lebens- und Notlagen, der seit vielen Jahren Selma liebt und nie geschafft hat, es ihr zu gestehen. Witzig fand ich die vielfältigen Anfänge seiner Liebesbriefe. Er und Luises Oma sind die richtige, echte Familie für die beiden Kinder. Martin wird von seinem Vater geschlagen und auch Luises Eltern sind ein „Totalausfall“. Dazu die esoterische Elsbeth, Selmas Schwägerin, die immer einen abergläubischen Tipp für alle Lebenslagen parat hält, oder Palm mit seinen „Bibelzitaten“ und der buddhistische Mönch Frederik so ist jeder Charakter für sich spannend und einzigartig, ja etwas Besonderes. Nur eines gefällt mir am vorliegenden Roman nicht – es fehlt eine richtige, spannende Handlung. Es plätschert ein wenig dahin mir fehlte auch am Schluss ein zufriedenstellendes Ende.
    Trotzdem eine Empfehlung für die Leser, die skurrile Familiengeschichten mögen, bei denen es auch gerne etwas übersinnlich zugehen darf. Für alle die gerne „ein bisschen Welt hereinlassen“ wollen. Dazu von mir verdiente 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Isaopera, 10.10.2017 bei bewertet

    Ich habe ein neues Lieblingsbuch - und das ist "Was man von hier aus sehen kann" :) Es zieht eindeutig in die Riege der Favoriten ein, denn selten habe ich ein so gut geschriebenes Buch erlebt, das mich schon nach wenigen Seiten absolut gepackt hat.
    Es war mein erstes Buch der Autorin Mariana Leky, aber es wird sicherlich nicht das Letzte sein! Auf der einen Seite beweist sie einen ganz herrlichen Humor, auf der anderen Seite hat mich die Geschichte aber auch so berührt, dass ich auf den letzten Seiten völlig aufgelöst war. Also durchaus eine sehr emotionale Geschichte, aber im besten Sinne.
    Das Thema des Romans ist für mich Familie - was sie bedeutet, was sie einem gibt, welche Schwierigkeiten sie auch mit sich bringt, und das alles auf eine so wunderbare Art verarbeitet, dass man es einfach lieben muss! Leky-Liebe!! :)

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  • 4 Sterne

    Mariola P., 03.07.2017 bei bewertet

    Wenn Selma von einem Okapi träumt - ist die ganze kleine Dorf Westerwald in Auffuhr , weil das nur eins bedeutet - ein von den Bewohnern wird sterben. Die Leute probieren die alltägliche Pflichten nachgehen aber die schwere Hand von der Tod in die Luft ist spürbar....


    Das Buch ist geschrieben aus Sicht von Luise - die Enkelin von Selma, sie ist nur zehn Jahre alt aber ihre Überlegungen über das Leben sind von einen Erwachsenen. Luise erzählt uns sehr wichtige ( in ihren Augen ) Sachen aus den Dorf aber sie erzählt das auf eigene Art, das was trivial und unwichtig ist bekommt hier die besonders wichtige Note, die Banalität ist in schöne vollkommene Sätze verpackt und die unterschreiben nur die Authentizität.
    In diese Geschichte ist fast kein Handlung vorhanden hier geht's um Gefühle, besonders um Trauer und die Liebe , über die zwei schreibt die Autorin sehr ausdrucksvoll und nostalgisch die  poetische Sätze bleiben noch lange in Kopf und regen zum nachdenken über unsere so schnell vorbeigehende Leben.
    Die Auswirkungen von Selmas Okapi Traum sind sehr gut geschildert , die große Unruhe und Ungewissheit bringen die Leute zum unerwarteten Geständnissen - " Die Wahrheiten , die die Leute einander auf den vermeintlich letzten Drücker gesagt hatten , ließen sich nicht zurücknehmen " - und meistens die haben ganz andere Wirkung als geplant.


    Die Charakteren sind mit viel Liebe und Wärme gezeichnet , Selma ist wie eine gute Grossmutter aus die Guternachtgeschichte , Luise ist ein braves, inteligentes Kind mit eigenem Blick auf das Welt, der Optiker verliebt in Selma ist mit besonderen Talent ausgestattet - die unmögliche in Zusammenhang zu bringen und der hässlich schön Hund Alaska , die und alle Nebenfiguren verleihen diesen Buch viel Herzlichkeit und viel Normalität, weil für mich die Geschichte liest sich wie ein Tagebuch aus den gewöhnlichen Leben mit dazugehörigen Tiefen und Höhen.

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  • 4 Sterne

    Maya W., 10.07.2017 bei bewertet

    Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich in das Buch hineingefunden habe. Etwas sperrig ist die Sprache zunächst. Aber dann hat es mich voll gepackt. Wir lernen durch Luise ein Dorf mit all seinen Einwohnern kennen. Jeder eine Person für sich, viele davon skurril. Eine ganz besondere Person ist jedoch Luises Großmutter. Jedes Mal, wenn sie von einem Okapi träumt weiß man, dass jemand aus dem Dorf sterben wird. Und dieses Mal erschüttert es sie ganz besonders.

    Wir haben hier keinen Krimi. Vielmehr eine leise und liebevolle Geschichte über das Miteinander, Verlässlichkeit, Liebe, Vertrauen – eben all die Dinge, die den Fels in der Brandung des Lebens darstellen.
    Die Sprache von Mariana Leky ist schön unaufgeregt. Es gelang mir auch nicht viele Seiten auf einmal zu lesen. Immer wieder musste ich das Buch für einige Zeit weglegen. Aber es hallte nach. Und es machte Lust auf das Weiterlesen. Eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 07.08.2017 bei bewertet

    Lasst den Westerwald herein!

    Um es gleich vorweg zu sagen: Ich habe mein Buch des Jahres gefunden!
    Luise erzählt uns einen Teil ihres Lebens, der zugleich auch ein Teil ihres Dorfes im Westerwald ist - wobei dem Westerwald hier keine besondere Rolle zukommt.
    Die Erzählung beginnt, als Luise 10 Jahre alt ist. Ihre Großmutter Selma hat die Fähigkeit, den Tod vorher zu ahnen. Immer wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt innerhalb des nächsten Tages jemand. Sobald der Traum die Runde macht wird das kleine Dorf hektisch, denn jeder (bis auf einen) fürchtet, dass er dieser Jemand sein könnte.
    Alleine diese Idee ist schon mehr als verrückt, doch es ist längst nicht der letzte grandiose Einfall, der einen zum schmunzeln bringt.
    Der Aufbau und die Ausarbeitung der Charaktere macht einfach nur Spaß! Ob es Selma ist, die aussieht wie ein Double von Rudi Carrell und ständig MonCheri nascht, Marlies, die sich immer mehr in ihre Hütte verkriecht, auf jedermann schlecht zu sprechen ist und an allem etwas auszusetzen hat, die "Dorfhexe" Elsbeth, die tagein tagaus die gleichen Pantoffel trägt und sie einfach tauscht, wenn sie einseitig abgelaufen sind, Martin, dem ständig eine übereifrige Haarsträhne zu Berge steht oder der herzensgute Optiker bis hin zu Alaska, dem Irish Wolfhound, den Luises Vater ihrer Mutter schenkt, der aber letztlich mehr bei Selma oder Luise ist als anderswo. Und das sind noch längst nicht alle Mitwirkenden in diesem Buch.
    Wer nun darauf hofft, dass sich in diesem Miteinander eine fortlaufende Handlung entwickelt, der hofft vergebens. Was m. E. nicht weiter schlimm ist, denn ich konnte sehr gut damit leben, mich einfach in dieses Dorf zu begeben und es in mein Herz zu lassen. Luise erzählt - erst aus der Zeit als sie 10 war, dann aus der als sie 22 war und zum Schluss aus der, als sie 32 war. Und in diesem Zeitraum ist festzustellen, dass das Dorfleben und die Menschen im großen und ganzen bleiben wie sie sind. Immer wieder tauchen Rückblicke auf, die die Menschen im Dorf verständlicher machen. Warum mancher ist wie er wurde.
    Der rote Faden ist in diesem Buch das Thema Liebe und Zugehörigkeit, aber auch der selbstbestimmte Lebensweg. In jeder Altersstufe widerfährt Luise Einschneidendes. Mal tritt der Tod in ihr Leben und ein anderes Mal der Buddhist Frederik, der in Japan in einem Kloster lebt. Dennoch ist es kein rührseliges Buch, geschweige denn ein Liebesroman. Es enthält eine ganze Reihe philosophischer Ansätze, jedoch ohne belehrend zu werden. Es gibt einfach Denkanstöße.

    Und es gibt wundervolle Sätze... Mariana Leky verwendet eine herrlich lebendige Sprache und dies so meisterlich, dass alleine das Lesen schon Spaß macht - egal worum es gerade geht.
    Zitat S. 52:
    "Ich beschloss, Martin später zu heiraten, weil ich fand, der Richtige sei der, der einem das Hinsehen erspart, wenn die Welt ihren Lauf nimmt."
    Dazu kommen Wortschöpfungen, die einen schmunzeln lassen, bei denen jedoch jeder sofort weiß, was die Autorin meint (Bsp: kranzschleifenschwarz). Das Ganze wird dazu noch mit einer guten Portion Humor serviert. Es gibt immer wieder Situationen, bei denen ich wirklich lachen musste. Oft sind es ganz banale Situationen wie die beim Einzelhändler, der Kaffee to go anbietet, aber nur kurz, weil niemand sein Angebot annimmt "Wo soll ich mit dem Kaffee denn hingehen?, hatte die Frau des verstorbenen Bürgermeisters gefragt."(S. 255) Keine dumme Frage in einem Dorf...
    Fazit:
    Alles zusammen ergibt einen meisterlichen Roman um das Leben und Lieben schlechthin. Nie oberflächlich sondern immer in einem nachhallend mit einer ausgeprägten Liebe zur Sprache. Mir werden sie fehlen, die Leute aus dem Westerwald!

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  • 5 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KH, 16.07.2017

    Heben Sie sich schon einmal näher mit dem Okapi beschäftigt? Oder sind gehen Sie im Zoo nur halbherzig schauend an dem Tier vorbei? Schade. Spätestens nach der Lektüre dieses wunderbaren Buches werden Sie einen genaueren Blick auf dieses wahrhaft merkwürdige Tier werfen..versprochen.
    Selma träumt, wie jeder Mensch. Doch wenn die ältere Frau von einem Okapi träumt, ändert das in der kleinen Gemeinde den Lauf der Dinge. Denn innerhalb von 24 Stunden wird jemand sterben. Nun, zum Trost sei erwähnt, dass Selma sehr selten von diesem abwegigen Tier träumt. Aber als es wieder so weit ist, verbreitet sich die schlechte Nachricht schneller als das Licht unter den Menschen. Letzte Worte werden verfasst, man denkt über sein Leben nach, schreibt noch einmal einen Brief und will radikal sein Leben ändern. All das bewirkt die unklare Botschaft vom Tode bei den Menschen. Bis auf wenige Ausnahmen hofft jeder, nicht der oder die Auserwählte zu sein. Und so spinnen sich um diesen merkwürdigen Traum all die Fäden, die dieses Buch beleben und so herzlich machen. Verheimlichte Liebe, Rachegelüste oder verborgene Träume werden in diesen 24 Stunden zum Leben erweckt. Doch der Tod kennt zum Einen keine Uhrzeit, zum Anderen ist er launisch. So trifft es diesmal eine Person, die niemand auf der Rechnung hatte. Und genauso wie die Ankündigung des Todes bewirkt auch der Tod selbst viele Veränderungen. Menschen werden gläubig, andere verzeihen einander. Doch so schlimm und tragisch jeder Verlust ist, die Zeit läuft weiter und die Erde dreht sich immerzu...
    Voller Wortwitz und herrlichen Satzkonstruktionen nimmt das Buch einen auf eine Reise in die Erfahrungszone, die man allzu gerne verdrängt: Tod und Verlust. Doch ohne sentimental oder kitschig zu werden, sondern feinfühlig mit viel Humor, gibt das Buch Hoffnung. In jedem Ende steckt auch ein Anfang, Menschen finden zueinander, besinnen sich auf den Kern des Lebens und der Liebe. Den einen ereilt der Tod zu früh, manch anderer (im Buch herrlich symbolisch Alaska, ein riesiger Hund) scheint nie zu sterben. Es gibt keine Garantie. Das einzige was bleib, ist zu leben, all die Freuden zu erleben, die diese Welt zu bieten hat. Das Leben ist zu kurz und wertvoll, um es mit Hass und Frust zu verbringen. Nehmt euch Mut, gesteht euch eure Liebe und atmet jeden Atemzug mit Inbrunst. Danke für dieses wundervolle Buch!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 04.07.2017

    "Dass mein Großvater gestorben war, hatte ich mir selbst erschlossen, keiner hatte das ausdrücklich gesagt. Selma hatte behauptet, er sei im Krieg gefallen, was in meinen Ohren hieß, dass er gestolpert war, und mein Vater hatte gesagt, er sei im Krieg geblieben, was in meinen Ohren hieß, dass der Krieg etwas war, in dem man sich irgendwann im Leben länger aufgehalten hatte." Zitat Seite 72

    Etwas abstrus und philosophisch kommt der Roman am Anfang daher, aber dann kommt Bewegung in die Geschichte und man versteht die Zusammenhänge und die Menschen besser. Außergewöhnlich ist der spezielle Erzählstil von Mariana Leky, der durch seine Lebensbetrachtung interessant wirkt, mal humorvoll, mal schwermütig, so wie das Leben selbst.

    Die Geschichte erscheint zuerst etwas ungewöhnlich, wenn man sich ihr allerdings widmet, lernt man viele wunderbare Figuren kennen und erfährt viel über die Liebe, das Leben und das Sterben.

    Man sieht die Welt aus Kindersicht der kleinen Luise, die als Protagonistin in einem kleinen Dorf im Westerwald bei ihrer Großmutter aufwächst. Ihre Eltern haben sich getrennt und sind beide weggezogen. Luise erlebt mit den Nachbarjungen Martin eine wunderbare Kindheit, bis ein Unglück passiert. Die Geschichte spielt bis zu Luises Erwachsenenalter, dabei ist die Entwicklung ihres Charakters glaubhaft und sehr schön nachzuvollziehen.

    Dieser Roman zeigt das unglaubliche Sprachvermögen der Autorin. Sie spielt mit der Sprache, zeichnet Bilder mit einfachen Worten, die man so nie zuvor gelesen hat. Dadurch erschafft sie Beschreibungen, die nicht immer direkt greifbar sind, sie schafft eine symbolische Bedeutung und dieser Stil zieht sich durch das ganze Buch.

    "Es geht im Leben darum, eine Intimität mit der Welt herzustellen." Seite 237
    Solche Sätze lassen mich nachdenklich zurück.

    Auch wenn dieser Roman nicht immer deutlich wird, sich etwas in Andeutungen und Wortspielereien verliert, so bringt die besondere Sprache eine unnachahmliche Stimmung in die Geschichte, der man gebannt folgt.

    Es ist eine Geschichte, in der die Liebe eine große Rolle spielt. Es beginnt mit der Liebe der Enkelin Luise zu ihrer Großmutter Selma. Dann gibt es die unausgesprochene Liebe zwischen dem Optiker und der Großmutter. Weitere folgen und nicht immer kommen die Liebenden zusammen. Manchmal stehen ihre Lebenswege ihrer Liebe im Weg oder sie suchen nach dem Sinn des Lebens, dabei begegnen sie dem eigentlichen Leben und auch dem Tod.

    Mir haben die vielen lebensnahen Passagen in Luises Leben und auch die Reaktion der Dorfbewohner auf Selmas Okapi-Träume sehr gefallen.
    Ein Buch mit Gefühlen, die es im wahren Leben auch gibt: Liebe und Freude, Trauer und Leid und eine Prise Humor, die das Leben würzt.

    Mariana Leky schafft es, mich in die Welt von Luise zu ziehen und mich mit ihren Lebensweisheiten zu überraschen und nachdenklich zu machen. Ein erstaunliches Buch, das ich ausdrücklich und gern empfehle.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Norma K., 22.07.2017

    Die Kunst des Wörterjonglierens
    Wunderbar, großartig, bewegend, ein Juwel, meisterhaft, ergreifend, unauslotbar, ein Kleinod – ich kann gar nicht aufhören zu schwärmen von diesem überragenden Buch!
    Wenn die alte Selma, die aussieht wie Rudi Carell, von einem Okapi träumt, wird innerhalb der nächsten 24 Stunden jemand aus dem Dorf sterben. Und alle aus dem Dorf rüsten sich in diesem Fall auf sehr individuelle Weise, um entweder vorbereitet zu sein auf den Tod oder sich vor ihm zu verbergen.
    Dieser trivial-geniale Ausgangspunkt eröffnet ein Kaleidoskop an Geschichten, an kleinen und großen Geschichten, an Geschichten, die so schmerzhaft sind, dass man ganz schnell die Seiten wegliest, bis man ein paar Seiten später all die Verletzungen einfach weglacht, und Geschichten, die so gut tun, dass man die Zeilen immer und immer wieder liest, um nichts von diesen Wohltaten je zu verlieren.
    Überhaupt: Man möchte Satz um Satz festhalten und nicht mehr loslassen. Was für eine wunderbare Sprache, präzise und lyrisch in einer ungewöhnlichen Kombination. Gibt es zum Beispiel ein schwärzeres, grausameres Schwarz als das Wort „kranzschleifenschwarz“, so endgültig und tief. Oder wer hätte nicht sofort ein Bild vor Augen, wenn Teppichfliesen wie Rauhaardackelfell beschrieben werden. Ich bin fasziniert von der Autorin und ihrer großartigen Gabe, mit Wörtern zu jonglieren und uns dabei wie mit einer überaus scharf geschliffenen Brille eine prismengenaue, dabei aber unendlich tolerante Sicht auf die Welt, auf die Menschen, auf all die alltäglichen Merkwürdigkeiten um uns herum zu gewähren. Und dies nicht mit einer drögen Ernsthaftigkeit, sondern mit einer gelassenen Heiterkeit. Meisterhaft!

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arachnophobia, 17.09.2017

    „Was man von hier aus sehen kann“ ist für mich eines dieser Bücher, die vom Klappentext her so unspektakulär waren, dass es zuerst gar nicht mein Interesse wecken konnte. Dann liest man diese ganzen begeisterten Kommentare und Rezensionen – und schon zieht es im eigenen Bücherregal ein. Und in diesem Fall: Besser spät als nie!

    Die Geschichte um die Dorfgemeinschaft, in welcher die Erzählerin Luise ihre Kindheit und Jugend verbringt, wurde für mich schnell zu einem Lesehighlight des Jahres. Grund war hierfür gar nicht mal vordergründig die eigentliche Handlung, sondern vielmehr der wunderschöne Stil der Autorin. Stets mit einem leichten Hauch von Humor begleitet, der selbst in den traurigeren und tragischen Passagen nicht verlorenging und oftmals auf mich schon poetisch wirkte – auch wenn das kitschig klingen mag. Es war für mich einfach durchweg ein Genuss, dieses Buch zu lesen, selbst wenn es gegen Ende zu einer Situation kam, die mich doch in ihrer etwas unpassenden Übernatürlichkeit leicht die Stirn runzeln ließ.

    Neben dem Schreibstil waren auch die Figuren eine reine Freude. Jeder Charakter ist auf seine Art speziell und ein Unikat. Bis in die kleinsten Nebenfiguren hat die Autorin hier Persönlichkeiten erschaffen, die alle irgendwie speziell, schräg, aber dennoch fast durchweg liebenswert in ihren Eigenheiten sind. Trotzdem wird die für mich unangenehme, schmale Linie zum Gekünstelten, Plakativen zum Glück nie übertreten. Natürlich sind alle Charaktere nicht unbedingt „normal“, aber genau das bildet mit der Geschichte und dem von feinem Wortwitz angereicherten Schreibstil eine wundervolle Einheit.

    Letztendlich war „Was man von hier aus sehen kann“ für mich trotz aller Tragik, der kleinen und größeren Probleme, in seiner Gesamtwirkung durchaus ein Wohlfühlbuch und definitiv ein Lesehighlight 2017. Absolute Leseempfehlung für Genießer.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 01.07.2017 bei bewertet

    „Wenn wir etwas anschauen, kann es aus unserer Sicht verschwinden, aber wenn wir nicht versuchen, es zu sehen, kann dieses etwas nicht verschwinden.“

    Inhalt

    Luise erzählt: von ihrem Freund aus Kindertagen, der auf dramatische Art und Weise ums Leben kam, von ihrer Großmutter Selma und deren absonderlicher Fähigkeit, den Tod in Form eines Okapis in nächtlichen Träumen vorauszusehen, vom Optiker, der ihre Großmutter liebt und unvollendete Briefe sammelt, von Elsbeth, Marlies, Herrn Rödder und dem buddhistischen Mönch Frederik. Und von ihrem Leben in einem kleinen Dorf im Westerwald, dessen Ausmaße nicht mehr ausmachen, als einen Waldrand, einen Bach, wenige Läden und die Uhlheck. Luise erzählt Banales und verpackt darin die Welt, sie schildert das Dorfleben im Alltäglichen und zeigt, wie es sich lebt, wenn man von Menschen umgeben ist, die alles andere als perfekt sind und dennoch so authentisch und notwendig, dass man sie im eigenen Leben nicht missen möchte. Luise beschreibt, wie wertvoll es ist, wenn man voll und ganz da ist, für sich selbst, für andere und für eine Gemeinschaft.

    Meinung

    Dieses Buch aus der Feder der deutschen Autorin Mariana Leky hat mich voll und ganz überzeugt und darüber hinaus noch überrascht. Selten habe ich ein Buch gelesen, in dem aus so wenig Handlung, so viel gemacht wurde. Denn im Nachhinein betrachtet, passiert in diesem Text nicht viel mehr als das ganz alltägliche, routinierte Leben, gespickt mit ein paar äußerst herkömmlichen Begebenheiten (Geburtstage, Hochzeiten, Todesfälle), die fast gar nichts besagen und lediglich einen Blick auf die Vergänglichkeit der Zeit offenbaren. Und doch habe ich jede Zeile dieses Romans genossen und so viel mehr zwischen den Zeilen entdeckt, als ich erwartet habe.

    Zunächst einmal überzeugt der Roman mit einer gekonnt gewählten Erzählperspektive, die es ermöglicht auch die zahlreichen, kauzigen Nebencharaktere ins rechte Licht zu rücken. Trotz einer Vielzahl an Protagonisten fällt es dem Leser leicht, die einzelnen Personen auseinanderzuhalten und die Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart in den richtigen Zusammenhang zu bringen. Die Dorfgemeinschaft wird aufs Beste charakterisiert und die Autorin legt großen Wert auf eine bewusste Rollenverteilung und eine klare Aussage bezüglich der geschaffenen menschlichen Charakterzüge. So findet man den bibelfesten Alkoholiker, dem das Leben den Inhalt raubte. Die abergläubische Frau mit dem Hang zu ausgefallener Garderobe und schlauen Lebensweisheiten, den pragmatischen Optiker, der immer präsent ist, wenn man ihn braucht, den Weltenbummler, der auf der Suche nach neuen Eindrücken seine Heimat immer wieder verlässt und sogar einen Hund, der mehrere Leben hintereinander lebt und den so schnell nichts aus der Bahn wirft. Dieses Zusammenspiel macht den Reiz des Buches aus, weil es ebenjene Menschen sind, die der Geschichte ihren Charme einhauchen.

    Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch die Emotionalität des Buches. Durchgehend humorvoll geschrieben mit sympathischen Witzeleien, ohne Klamauk und dann wieder vor allem im zweiten Teil des Romans mit tieftraurigen Begebenheiten, die mich zu Tränen gerührt haben und dennoch vollkommen ohne Kitsch und Klischee auskommen. Es sind auch diese kleinen Feinheiten, die Gefühlsregungen, die dieses Buch ausmachen, die tiefe Weisheiten vermitteln, die mich an die Vergangenheit und die Zukunft denken lassen und die eine Frage im Hintergrund formulieren, die da heißen könnte: „Was wird bleiben von Dir? Wem hast Du deine volle Aufmerksamkeit geschenkt? In wessen Leben warst Du anwesend? Und wie erinnerst Du dich an die wichtigen, prägenden Personen deiner eigenen kleinen Welt?

    Fazit

    Für mich war dieser Roman ein Lesehighlight, dem ich gerne 5 Sterne und eine besondere Auszeichnung verleihen möchte zum „Buch-der-alltäglichen-Besonderheit“. Eine schlichte, einfache Welt, die nur dadurch wirkt, wie sich die Menschen in ihr verhalten. Ein Buch ohne große Thematik, fast ohne Existenz einer Außenwelt, welches sich mit menschlichen Entscheidungen im Positiven wie im Negativen auseinandersetzt und von verpassten Chancen ebenso erzählt, wie von beeindruckenden Leistungen. Die Lektüre kommt ohne Politik, ohne Gott, ohne Glanz und Glamour aus und hinterlässt doch einen hellen Schein, der noch lange nachstrahlt. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 08.10.2017 bei bewertet

    Auf dieses Buch habe ich mich sehr gern eingelassen, obwohl es mir anfangs irgendwie abwegig vorkam, dass eine ältere Frau im Westerwald ausgerechnet von einem Okapi träumt. Aber gerade aus dieser Konstellation bezieht die Autorin den Fortgang der Geschichte. So abstrus es mir anfänglich erschien, so selbstverständlich trug mich der Okapi-Traum-Mythos durch den ganzen Roman. Ich lernte die einzigartigen Charaktere des Dorfes kennen, z. B. ihren besonderen Umgang mit der Vorsehung, mit der Möglichkeit nach Selmas Traum nur noch 24 Stunden am Leben zu sein. In kürzester Zeit waren sie mir vertraut, der schrullige Optiker (der erst im dritten Teil einen Namen bekommt), die skurrile, abergläubische Elsbeth, die traurige Marlis, die eigentlich nur ständig schlecht gelaunt ist, und viele andere mehr. Verschrobene Charaktere sind das, wie man sie nur selten in so einer Ansammlung in einem Roman wiederfindet.
    Die Autorin schafft eine greifbare und dichte Atmosphäre mit ihren besonderen Personen. Ich wollte einfach immer nur weiterlesen und wissen, wie es weitergeht.

    Aus der Ich –Perspektive berichtet Luise von ihrer Welt, von ihrem Kosmos, der im wesentlichen aus dem kleinen Dorf im Westerwald besteht. Die Erzählung beginnt aus ihrer Sicht im Alter von 10 Jahren und endet mit Anfang 30. Der Roman ist in drei Teile gegliedert und die Kapitel haben kurze, prägnante Überschriften. Die Großmutter Selma ist für Luise der Dreh- und Angelpunkt das ganze Leben lang. Sie ist eine Erscheinung, die man sich sofort vorstellen kann, da sie Rudi Carrell ähnlich sehen soll. Selma philosophiert, reflektiert, hat scheinbar alles im Griff. Für mich stellt sie den Mittelpunkt im Roman dar.
    Die kleine Gemeinde im Westerwald ist ein Abbild dessen, was uns umgibt. Das Große im Kleinen und umgekehrt!

    Mariana Leky überhöht mit der Darstellung ihrer Charaktere durch deren Skurrilität, durch ihre Eigenarten. Mir brachte sie dadurch die Personen nahe. Es gab einige Sätze, die mich besonders anrührten.
    S. 52 „Ich beschloss, Martin später zu heiraten, weil ich fand der Richtige sei der, der einem das Hinsehen erspart, wenn die Welt ihren Lauf nimmt.“ (Luise als 10 jährige)
    S. 235 „Wer ein Fledermausherz isst, dem tut nichts mehr weh.“ (die abergläubische Elsbeth zur verliebten Luise, um ihr zu helfen)
    S. 272 „Danke, dass du mir am Ende so viele Anfänge bringst, ...und danke, dass du es mir das ganze Leben lang nicht gesagt hast.“ (Selma zum Optiker, der ihr seine unzähligen, angefangenen Liebesbriefe ans Sterbebett bringt)

    Das Ende war für mich zunächst mit vielen Fragezeichen behaftet. Doch nach längerem Überlegen kam es mir dann plausibel vor. Luise wollte in die weite Welt hinaus, weil ihr das Umfeld zu klein und zu eng geworden war. Ihre Großmutter lebte nicht mehr und zwischen ihr und Frederik war durch die Masse an Briefen in all den Jahren alles gesagt. Ein offener Schluß!
    Eine wirklich schön und wortgewandt erzählte Geschichte, die mir im Ergebnis sehr vertraut vorkam. Sie ist voller Metaphern, Gleichnissen und philosophischer Gedanken.

    Für mich ein weiteres Lesehighlight 2017! Meine 100%ige Lese- und Kaufempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hardy K., 16.07.2017 bei bewertet

    Heben Sie sich schon einmal näher mit dem Okapi beschäftigt? Oder sind gehen Sie im Zoo nur halbherzig schauend an dem Tier vorbei? Schade. Spätestens nach der Lektüre dieses wunderbaren Buches werden Sie einen genaueren Blick auf dieses wahrhaft merkwürdige Tier werfen..versprochen.
    Selma träumt, wie jeder Mensch. Doch wenn die ältere Frau von einem Okapi träumt, ändert das in der kleinen Gemeinde den Lauf der Dinge. Denn innerhalb von 24 Stunden wird jemand sterben. Nun, zum Trost sei erwähnt, dass Selma sehr selten von diesem abwegigen Tier träumt. Aber als es wieder so weit ist, verbreitet sich die schlechte Nachricht schneller als das Licht unter den Menschen. Letzte Worte werden verfasst, man denkt über sein Leben nach, schreibt noch einmal einen Brief und will radikal sein Leben ändern. All das bewirkt die unklare Botschaft vom Tode bei den Menschen. Bis auf wenige Ausnahmen hofft jeder, nicht der oder die Auserwählte zu sein. Und so spinnen sich um diesen merkwürdigen Traum all die Fäden, die dieses Buch beleben und so herzlich machen. Verheimlichte Liebe, Rachegelüste oder verborgene Träume werden in diesen 24 Stunden zum Leben erweckt. Doch der Tod kennt zum Einen keine Uhrzeit, zum Anderen ist er launisch. So trifft es diesmal eine Person, die niemand auf der Rechnung hatte. Und genauso wie die Ankündigung des Todes bewirkt auch der Tod selbst viele Veränderungen. Menschen werden gläubig, andere verzeihen einander. Doch so schlimm und tragisch jeder Verlust ist, die Zeit läuft weiter und die Erde dreht sich immerzu...
    Voller Wortwitz und herrlichen Satzkonstruktionen nimmt das Buch einen auf eine Reise in die Erfahrungszone, die man allzu gerne verdrängt: Tod und Verlust. Doch ohne sentimental oder kitschig zu werden, sondern feinfühlig mit viel Humor, gibt das Buch Hoffnung. In jedem Ende steckt auch ein Anfang, Menschen finden zueinander, besinnen sich auf den Kern des Lebens und der Liebe. Den einen ereilt der Tod zu früh, manch anderer (im Buch herrlich symbolisch Alaska, ein riesiger Hund) scheint nie zu sterben. Es gibt keine Garantie. Das einzige was bleib, ist zu leben, all die Freuden zu erleben, die diese Welt zu bieten hat. Das Leben ist zu kurz und wertvoll, um es mit Hass und Frust zu verbringen. Nehmt euch Mut, gesteht euch eure Liebe und atmet jeden Atemzug mit Inbrunst. Danke für dieses wundervolle Buch!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 08.07.2017

    Was man von hier aus sehen kann
    von Mariana Leky
    erschienen 18. Juli 2017
    im Dumont Verlag

    Die Erzählerin, Louise, ist 10 Jahre alt und wohnt
    im schönen Westerwald. Als ihrer Großmutter Selma eines
    Nachts im Traum ein Okapi erscheint, ist das ganze Dorf
    in Auffuhr. Die Bewohner wissen das dann am nächste Tag
    jemand aus dem Dorf sterben wird. Nur wer wird es sein?
    Dies ist die Geschichte von Menschen die in diesen Stunden
    fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden
    lassen.
    Es geht nicht nur um das Leben an sich, sondern auch um
    Widerstände und Unwägbarkeiten. Es geht vor allem um die Liebe.
    Um herausgerückte Wahrheiten die keiner zurückholen wollte.
    Die sich gerne ausstoben durften...
    Die Autorin hat eine wunderbare Ausdrucksweise.
    Jeder Satz sitzt und hat eine unsagbare Präsenz.
    Ist voll von wunderbaren Worten mit hinreißenden Witz.
    Die Charaktere sind sehr überzeugend und ausdrucksstark.
    Jeder von ihnen ist ein Erlebnis für sich.
    Ein ganz bezauberndes Buch über das Leben und vor allem über die Liebe.
    Die Story, die Charaktere, die Ausdruckskraft einfach nur wunderbar.
    Ein ganz außergewöhnlicher Roman der von ganz ungewöhnlichen Dingen berichtet.

    Ein Buch das zum Nachdenken veranlasst und lange nachklingt.
    Unbedingt Lesen!

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  • 5 Sterne

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    Danny R., 24.08.2017 bei bewertet

    aktualisiert am 24.08.2017

    Selma lebt in einem kleinen Dorf im Westerwald. Sie kann den Tod voraussehen, denn immer wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt jemand aus ihrer näheren Umgebung. Sie weiß allerdings nie, wer sterben wird.
    Nach einem erneuten Traum von Selma sind die Dorfbewohner beunruhigt, denn sie wissen nicht, wen es treffen wird...

    Mariana Leky erzählt einfühlsam von den Ängsten und Gefühlen der Dorfbewohner nach Selmas Traum. Nach und nach lernt man die skurrilen und eigensinnigen Bewohner der Dorfes besser kennen. Die Charaktere sind sehr detailreich und liebevoll gezeichnet. Ich fühlte mich ins Dorfleben hineinversetzt. Besonders Selma und ihre Enkelin Luise sind mir ans Herz gewachsen. Ich habe mit Spannung Luises Entwicklung und Liebesgeschichte verfolgt. Auch den Optiker fand ich sehr sympathisch.

    Der Roman ist in einer originellen, bildhaften Sprache mit viel Humor geschrieben. Das Buch vermittelt Hoffnung, in jedem Ende, steckt auch ein neuer Anfang. Mir viel es schwer, die nette Dorfgemeinschaft zu verlassen!

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  • 5 Sterne

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    Danny R., 24.08.2017

    aktualisiert am 24.08.2017

    Selma lebt in einem kleinen Dorf im Westerwald. Sie kann den Tod voraussehen, denn immer wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt jemand aus ihrer näheren Umgebung. Sie weiß allerdings nie, wer sterben wird.
    Nach einem erneuten Traum von Selma sind die Dorfbewohner beunruhigt, denn sie wissen nicht, wen es treffen wird...

    Mariana Leky erzählt einfühlsam von den Ängsten und Gefühlen der Dorfbewohner nach Selmas Traum. Nach und nach lernt man die skurrilen und eigensinnigen Bewohner der Dorfes besser kennen. Die Charaktere sind sehr detailreich und liebevoll gezeichnet. Ich fühlte mich ins Dorfleben hineinversetzt. Besonders Selma und ihre Enkelin Luise sind mir ans Herz gewachsen. Ich habe mit Spannung Luises Entwicklung und Liebesgeschichte verfolgt. Auch den Optiker fand ich sehr sympathisch.

    Der Roman ist in einer originellen, bildhaften Sprache mit viel Humor geschrieben. Das Buch vermittelt Hoffnung, in jedem Ende, steckt auch ein neuer Anfang. Mir viel es schwer, die nette Dorfgemeinschaft zu verlassen!

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    lesebiene, 22.08.2017 bei bewertet

    Der Autorin gelingt es auf bewundernswerte Art und Weise , so unterschiedliche und so lebendige Charaktere zu erschaffen !Auf der einen Seite , die sympathischen , warmherzigen Menschen und dann gibt es da die anderen . Die den Leser aufregen , sodass man sie am liebsten einmal schütteln würde . Man liest diese Geschichte nicht nur , man erlebt sie ! 
    Der Schreibstil der autorin ist so wundervoll und hat etwas so tiefgründiges, philosophisches , dass man als Leser , jedes Wort in sich aufsaugen möchte , weil es so viel enthält . Dieses Buch ist kein Buch , welches man verschlingt , denn man genießt es zu zuhören und ihn erzählen zu lassen . Jedes Wort in diesem Buch , ist auf eine Art kostbar und so lehrreich ! 
    In diesem Buch habe ich geweint , gelacht und so viel nachgedacht wie selten . 
    Der Autorin schafft es , den Leser in der schlimmsten Situation zum Schmunzeln zu bringen . 
    Allerdings sah ich auf den letzten 50 Seiten alles nur noch verschwommen , denn dieses Buch hat mich zutiefst berührt . 
    Ich musste am Schluss sehr weinen , nicht weil dieses Buch so traurig gewesen wäre (Vielleicht auch das , aber dies muss man wohl selbst herausfinden ) , sondern weil mir all die anderen Charaktere fehlen werden ! 


    Fazit : 
    Dies ist das wundervollste und beste Buch , welches ich je gelesen habe . Man muss dieses Buch einfach gelesen haben ! Man muss sich einfach , die Welt aus dieser Sicht erklären lassen . Der Leser , muss sich auf dieses Buch einlassen , aber dann wird er begeistert sein

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    Leseratte, 18.07.2017 bei bewertet

    Auf das Buch war ich sehr gespannt, weil mich die Leseprobe sehr angesprochen hat.
    Die Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig. Es handelt sich um ein Hardcoverbuch mit tollem Schutzumschlag und einem Lesebändchen. Das Bild mit dem Okapi find ich sehr gelungen, zumal das Okapi eine wichtige Rolle im Roman spielt.
    Es machte mir richtig Spaß das Buch zu lesen. Mariana Leky ist es gelungen einen wunderbaren Roman mit viel Witz und Humor zu schreiben. Sie hat einen wunderbaren Schreibstil , der zum weiterlesen animiert. Man taucht ein in die Dorfidylle mitten im Westerwald und lernt dort ungewöhnliche , nette Charaktere kennen ,die von Mariana Leky beispielhaft beschrieben werden. Besonders Selma mit ihren Vorhersagen und ihre Enkelin Luise sind mir ans Herz gewachsen. Ein tolles Buch, das sich zu lesen lohnt.

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