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  • 5 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia B., 31.07.2021

    Als Buch bewertet

    „Wir für uns“ ist der wunderbar einfühlsam geschriebene Debüt-Roman von Barbara Kunrath.
    Es geht um die ungewollt schwangere Josie und die plötzlich verwitwete Kathi, die durch einen schönen Zufall zueinander finden und von nun an ein Stückchen gemeinsam durchs Leben gehen und Höhen und Tiefen meistern. Es geht um das Leben, um Loslassen und Neues meistern.
    Es geht allerdings auch noch um viele weitere Themen in diesem Roman: Schwangerschaftsabbruch ja oder nein, Down-Syndrom, Freundschaft, Homosexualität, sowie das aktuell überall und jederzeit vertretene Thema Klimawandel. Vielleicht ein wenig viele Themen auf einmal, aber mich hat das nicht wirklich gestört.
    Ich finde, dass der Roman äußerst authentisch erscheint und die aktuellen Situationen der beiden Protagonistinnen direkt aus dem Leben gegriffen und nachvollziehbar sind.
    Der Schreibstil ist richtig toll, sehr angenehm. Ich mochte das Buch kaum beiseite legen.
    Erzählt wird abwechselnd je Kapitel aus Josies und Kathis Sicht. Mich persönlich hat das angesprochen, ich fand es sehr angenehm und konnte leicht folgen.
    Das Cover mit den Vögeln (vermutlich Josie und Kathi) ist liebevoll und passend gestaltet, das zarte grün gefällt mir unheimlich gut.
    Vielen lieben Dank dafür, dass ich vorab mitlesen durfte!

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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita R., 22.10.2021

    Als Buch bewertet

    viele ungsagte Worte...
    dies fiel mir beim Lesen dieses Buches immer wieder ein. Verletzungen, die totgeschwiegen wurden und dann immer wieder zu Problemen führen und auch das Leben der eigenen Kinder beeinflussen, aber worum geht es ?

    Josie , eine 41 zig jährige Frau ist schwanger. Seit neun Jahren schon gibt sie sich mit einer Affäre mit Bengt zufrieden, die immer Dienstags statt findet. Für ihn sehr praktisch, er muss Frau und Familie nicht aufgeben und Josie hat sich damit abgefunden, immer die zweite Geige zu spielen, aber das passt schon. Hat sie doch eigentlich immer so in ihrem Leben erlebt, auch in ihrer Familie. Nie hat sie Antworten auf ihre Fragen bekommen, immer war sie lästig.Doch dann wird Josie schwanger und endlich setzt sie ihren eigenen Willen durch, aber dafür muss sie erst einmal lernen, was sie denn eigentlich will, denn bisher hat sie immer nur Erwartungen erfüllt.

    Und dann ist da Kathie, die früh ihren Mann verliert und im Nachhinein Dinge erfährt, die nicht immer einfach sind und deren Sohn auch ein anderes Leben leben wollte, aber nie den Mut dazu hatte und auch jetzt für die Anerkennung seines Lebensstils kämpfen muss und auch Kathie hat ihren Lebenstraum, ihr Geschäft zu führen irgendwann aufgegeben, weil niemand an sie geglaubt hat, nachdem ihr Großvater tot war und jetzt macht sie den gleichen Fehler bei ihrem Sohn.

    Diese beiden Frauen bestimmen den roten Faden in dieser Geschichte und sie finden zusammen und ergnzen sich.

    Verpasste Chancen, weil der Mut fehlt, unausgesprochenen Worte , die Konsequenzen haben, aber auch das Thema Trisomie 21 , werden in diesem Buch angesprochen und ich finde perfekt umgesetzt. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, konnte mich gut in alle Figuren hineindenken und habe nicht eine Minute gedacht Frau Kunrath, wie sie es in ihrem Nachwort ansprechen, dass sie unsensibel mit dem Thema Behnderung umgegangen sind, im Gegenteil. Ich kann es beurteilen, ich habe selbst ein behindertes Kind.

    Das Buch ist rundum gelungen, hat mich zum Nachdenken angeregt, mich berührt und sehr gut unterhalten. Der flüssige Schreibstil hat sin übriges getan. Vielen Dank für das schöne Buch !

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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra L., 13.08.2021

    Als Buch bewertet

    In "Wir für uns" von Barbara Kunrath geht es um zwei ganz unterschiedliche Frauen, die sich beide in einer schwierigen Lebenssituation befinden, sich dann durch Zufall kennenlernen und trotz des großen Altersunterschieds anfreunden.

    Da wäre die 41-jährige Josie, die seit Jahren die heimliche Geliebte eines verheirateten Mannes ist und die jetzt ungeplant schwanger wurde . Bengt, ihr Geliebter möchte dieses Kind nicht, denn er hat bereits eine Familie. Also drängt er Josie zur Abtreibung. Josie selbst ist unsicher, einerseits möchte sie Bengt nicht verlieren und kann sich auch gar nicht vorstellen, Mutter zu werden, denn sie kriegt doch ihr eigenes Leben nicht mal wirklich auf die Reihe und was, wenn Bengt sie verlässt, wenn sie das Kind bekommt? Andererseits weiß sie, das ist jetzt wohl ihre letzte Chance auf ein Kind, denn immerhin ist sie schon über 40 und hat nicht ewig Zeit. Während sie sich in dieser Zwickmühle befindet, lernt sie durch einen Zufall Kathi kennen. Die hat gerade nach fast 50 Jahren Ehe ihren Mann Werner verloren und muss sich nun erstmal an ein Leben als Witwe gewöhnen. Ihr Mann hat eigentlich alles für sie geregelt und Kathi hat sogar vor Jahren ihren geliebten Lebensmittelladen auf Wunsch von Werner aufgegeben. Ihr Sohn Max , zu dem sie früher ein enges Verhältnis hatte, ist ihr längst fremd geworden. Und so fühlen sich Kathi und Josie beide ziemlich einsam, als sie sich begegnen. Obwohl sie eigentlich völlig unterschiedlich sind und der Altersunterschied ja auch ziemlich groß, freunden die beiden sich nach und nach an und helfen sich gegenseitig bei einigen wichtigen Entscheidungen über ihr weiteres Leben.

    Die Geschichte wird immer abwechselnd aus Sicht von Josie und Kathie erzählt und der Großteil spielt sich eigentlich in der Vergangenheit ab, denn jede der beiden gegensätzlichen Frauen hat so ihre Probleme innerhalb der Familie, beide denken immer wieder über ihr vergangenes Leben nach. Der Schreibstil ist einfach und geradlinig, die Kapitel kurz, das macht es einfach, das Buch zu lesen und so hatte ich es auch ziemlich schnell durch. Was mir weniger gefiel, ich habe einfach zu keinem der beteiligten Personen einen richtigen Zugang gefunden, für mich hätten einige Stellen emotionaler sein können (nur eine Stelle im Buch ging mir wirklich zu Herzen und hat mich beim Lesen ganz schön mitgenommen, aber welche das war, behalte ich lieber für mich, ich möchte nicht spoilern). Ich fand auch die Freundschaft der beiden Frauen, die ja wie eine Seelenverwandtschaft sein sollte, gar nicht so besonders, irgendwie kein bisschen herzlich. Beide Personen sind keine einfachen Charaktere, blieben auch in den gemeinsamen Gesprächen oft immer noch verschlossen und mir persönlich kam diese Freundschaft, oftmals eher wie eine gute Bekanntschaft vor. Auf mich wirkten beide bis zum Schluss irgendwie unnahbar und mit dem Ende war ich auch nicht ganz zufrieden, das kam mir zu schnell und das hätte man meiner Meinung nach schon noch etwas ausführlicher erzählen können. Vorher gab es einige Nebensächlichkeiten, die meiner Meinung nach, für die Geschichte gar nicht unbedingt nötig gewesen wären, während ich mir den Schluss schon gerne noch etwas detaillierter gewünscht hätte.

    Aber auch wenn mich die Geschichte nicht hundertprozentig begeistern konnte, finde ich das Buch immer noch empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 26.07.2021

    Als Buch bewertet

    Josie ist die Geliebte von Bengt, schon seit 9 Jahren. Sie weiß, dass er nie seine Familie verlassen wird und ist mit dem wöchentlichen Besuch zufrieden. Nie eine gemeinsame Nacht, nie eine gemeinsame Reise. Josie hofft auf später. Doch dann wird sie schwanger, 41 ist sie nun, und sie weiß, dass das die letzte Chance für sie ist. Doch Bengt will kein Kind.

    Zufällig lernt sie Kathi kennen. Die hat grade kurz vor der Goldenen Hochzeit ihren Mann Werner begraben. Die beiden freunden sich an. Mit Kathi kann Josie reden, so wie sie mit ihrer distanzierten Mutter nie reden konnte. Doch Kathi hat auch ihr ganzes Leben auf später gehofft. Ihr Sohn Max ist ihr entfremdet.

    Die Geschichte zweier Frauen, die Nähe finden, wo sie sie nicht gesucht haben, die einander vertrauen und endlich reden können. Über Nähe, über Entfremdung und unerfüllte Wünsche. Die Autorin erzählt das sehr feinfühlig, lässt ihre Protagonisten in die Vergangenheit reisen und alte Verletzungen spüren. Auch wenn die Frauen eine Generation trennt, gibt es Gemeinsamkeiten, die Barbara Kunrath gut in Szene setzen kann. Wie sich eine Freundschaft entwickelt, die beide Frauen trägt, wie sie Probleme gemeinsam angehen und Ängste zu zweit tragen und sie damit leichter machen, ist wunderschön und empathisch erzählt.

    Durch ihre feinfühlige und lebensechte Charakterisierung der Protagonistinnen konnte ich mich sehr gut in die Frauen einfühlen. Ich habe ihre Traurigkeit, ihre Enttäuschung, aber auch ihre Freuden geteilt. Barbara Kunraths Sprachstil hat mich sehr angesprochen und die Geschichte dieser beiden Frauen fand ich schön und lebensbejahend.

    Eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nil_liest, 20.08.2021

    Als Buch bewertet

    Wenn eine Tür zugeht, öffnet sich eine andere

    Mich hat dieser Roman überzeugt, weil ich sicherlich genau in die Altersschublade der beiden Protagonistinnen passe. Gefühlt hat Barbara Kunrath MIR einen Roman geschrieben, denn ich sehr sehr mochte. Ach und wenn ihr jetzt grübelt wo ihr den Autorinnennamen schon gehört habt, sie schrieb schon „Schwestern bleiben wir immer“ und „Töchter wie wir“ mit großem Erfolg. Nun kommt: „Wir für uns“.
    Es geht in „Wir für uns“ um die schwangere Josie. Soweit erscheint es wenig spektakulär, aber leider ist das Kind von einem verheirateten Mann und der will es nicht und Josie ist Anfang 40 und das vielleicht die letzte Chance auf ein Kind. Die Protagonistin ist Kathi, die wiederum schockierend unerwartet Witwe geworden ist. Insgeheim ärgert sie sich über den Verstorbenen, der sie alleine gelassen hat und dann bringt auch noch ihr einziger Sohn Unruhe in ihr Leben, denn Max trennt sich von seiner Lebensgefährtin und ist tatsächlich schwul. So hat Kathi sich das nicht vorgestellt und muss ihr traditionelles Familienbild neu sortieren.
    In dieser Situation treffen die beiden Frauen aufeinander und sind sich gegenseitig eine Stütze, ein Spiegel und zugleich eine Reibungsfläche, die beide so dringend brauchen.
    Ach, einfach mal wieder ein Buch, dass ich gerne gelesen habe und mir richtig gut gefallen hat. Lockere leichte Lektüre, aber mit Tiefe, die mich ansprach. Es war aber keinesfalls gefühlsduselig, eher emotional betont auf eine positive Art, aber nicht überborden.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Steinbock29, 29.07.2021

    Als Buch bewertet

    Josie ist 41 und zum ersten Mal schwanger von einem verheirateten Mann. Kathi ist über 70 und hat gerade ihren Mann verloren. Ihr Sohn wird ihr zunehmend fremder. Beide Frauen lernen sich kennen und schließen Freundschaft...

    Die Geschichte ist im Wechsel aus der Perspektive von Josie und Kathi geschrieben. Beide Protagonistinnen lernt man dadurch gut kennen, was sie fühlen, was sie bewegt, wie ihre Kindheit war und was sie sich für die Zukunft wünschen.

    Barbara Kunath hat so viel Gefühl und Leidenschaft in die Geschichte gebracht. Ich hatte beim Lesen das Gefühl beide zu kennen und durch jeden Satz besser kennenzulernen. Ich habe fühlen können, wie es beiden geht, warum ihnen die Gedanken kommen und ebenfalls nach Antworten gesucht.

    Die Autorin hat sich dezent mit dem Thema "bekomme ich mit ber 40 ein gesundes Kind" auseinander gesetzt und den Leser kritische Stimmen der anderen hören lassen.

    Die Geschichte ist rund, einfühlsam und wunderbar mitfühlend geschrieben. Diese Geschichte hat mich gefesselt und bewegt. Ich fand sie einfach wunderbar und an keiner Stelle langweilig. Das Cover lässt sehr viel Interpretation zu. Es zeigt 2 Vögel, die einander ansehen, das Grün vermittelt Hoffnung und die Äste zeigen, wie verzweigt das Leben manchmal sein kann.

    Fazit:Danke für schöne Lesestunden;-)

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kathitintenkleks, 29.07.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover gefällt mir gut, es strahlt, wie das ganze Buch, eine gemütliche Ruhe aus. Die beiden Vögel sitzen auf zwei verzweigten Ästen, die Josies und Kathis Leben symbolisieren. Das warme grün steht für die Hoffnung, die beide haben.

    Josie ist 41 Jahre alt und erwartet ein Kind von Bengt. Dieser ist aber verheiratet und möchte das Kind nicht. Noch während Josie darüber nachgrübelt, ob sie das Kind bekommen soll, trifft sie auf die siebzigjährige Kathi, die gerade ihren Mann verloren hat.

    Das Buch ist abwechselnd aus Josies und Kathis Sicht geschrieben. Beide Frauen sind faszinierende Persönlichkeiten, die für ihre Ziele einstehen. Ich kann gar nicht sagen, wen ich lieber mag, beide sind auf ihre Art sympathisch. Besonders gut hat mir gefallen, dass beide Frauen sich reflektieren und eine Entwicklung durchmachen.

    Barbara Kunrath gelingt es mal wieder mit ihrer warmherzigen Art ein schwieriges Thema ihren Leser*innen näher zu bringen. Ich mag es sehr, dass sie dabei nie den Zeigefinger erhebt, sondern die Gedanken der Charaktere benutzt, um verschiedene Aspekte des zentralen Themas "Kinder bekommen über 40" zu beleuchten. Ihr Schreibstil ist wunderbar flüssig und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
    Deshalb gibt es von mir 5 von 5 Sternen und eine klare Kaufempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Der Blaue Mond, 26.07.2021

    Als Buch bewertet

    Das ist ein großartiger Roman, liebevoll und herzerwärmend. Irgendwie eine Geschichte, die das Leben schreibt. Im Kern geht es um das Schicksal zweier Frauen, deren Wege sich ganz zufällig treffen. Die Hauptperson ist Josie, die mit 41 Jahren schwanger wird. Der Erzeuger will von dem Baby nichts wissen und versucht Josie zu überreden, das Kind nicht zu bekommen.
    Die andere Frau ist schon 70 Jahre alt und hat eben ihren Mann beerdigen müssen. Die beiden Frauen stützen sich und geben sich gegenseitig viel zurück, sie ergänzen sich einfach ganz wunderbar aber unspektakulär.
    Beide haben zudem familiäre Differenzen, die im Laufe der Erzählung ans Licht kommen und klären lassen.
    Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Es plätschert schön dahin, alles ist realistisch. Das Buch kommt ohne Übertreibungen oder große Spannungsbögen aus. Trotzdem möchte man es immer weiterlesen. Am Ende bedauerte ich das Ende, so muss ein gutes Buch eben sein.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jessica S., 31.07.2021

    Als Buch bewertet

    Tatsächlich habe ich mir ein bisschen was anderes von diesem Buch erwartet. Bin ich enttäuscht darüber? Ich bin sogar sehr froh darüber, denn die Geschichte war viel tiefgründiger, als ich gedacht habe.

    In diesem Buch stecken so viele Emotionen, so viele wichtige Botschaften und so viel Herz, dass es wirklich nicht langweilig wurde.

    Ich fand wunderschön, wie leise und menschlich Themen wie Behinderung, Tod, Homosexualität, Einsamkeit, Depressionen und noch vieles mehr behandelt wurde. Dabei traf die Hauptfigur nicht immer den richtigen Ton, doch durch die vorsichtige Aufbauarbeit dieses Charakters wusste man, wie es gemeint hatte. Man hatte es nicht mit einer überkorrekten Person zu tun, sondern mit einem Menschen.

    Die Beziehung zwischen Josie und ihrer Mutter ist mir zwischenzeitlich allerdings auch ein bisschen auf die Nerven gegangen. Josies Naivität bezüglich ihrer Pläne mit Kind (z. B. Thema Arbeit, Elternzeit etc.) hat mich manchmal erschrocken. Ich selbst bin im Juni nach 2 Jahren Elternzeit in meinen Beruf zurückgekehrt und kenne also das Thema.  Generell hätte ich mir gewünscht, dass die Charaktere noch ein bisschen greifbarer gewesen wären. Auch die Menge an Fremdgeherei fand ich überraschend.

    Generell war der Verlauf der Geschichte dennoch durchaus nachvollziehbar und von der Handlung der Charaktere größtenteils Konsistent. Man hat mit Kathie und ihrem Projekt mitgefiebert und mit Josie sowieso.

    Besonders gefallen hat mir, dass die beiden Hauptcharaktere sich in ihrer Freundschaft zueinander verloren haben. Sie haben beide ihr eigenes Leben weitergelebt und sich dabei unterstützt.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bookflower173, 02.08.2021

    Als Buch bewertet

    Wohlfühlfaktor!

    Als Josie von ihrer Affäre Bengt schwanger wird, wird sie von ihm zur Abtreibung überredet. Doch Josie will ihr Kind behalten, obwohl sie Anfang 40 ist und das Kind alleine großziehen muss. Kathis Mann Werner ist vor kurzem gestorben und die Distanz zu ihrem Sohn Max scheint unüberbrückbar zu sein. Wie soll ihr Leben nun weitergehen? Durch Zufall treffen sich die beiden so unterschiedlichen Frauen und helfen einander. Es entsteht eine besondere Freundschaft.



    Meinung:

    Zunächst einmal will ich den tollen Schreibstil von Barbara Kunrath loben. Das Buch liest sich unglaublich schnell und flüssig, die Dialoge wirken realistisch und es wird nicht lange um den heißen Brei geredet.

    Die Hauptfiguren Josie und Kathi waren mir sympathisch und ihre Gedanken waren für mich immer nachvollziehbar. Beide haben mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen und finden in der jeweils anderen jemanden, der einen versteht und so akzeptiert wie man ist. Das zeigt, wie toll Freundschaften sein können und wie sie im passenden Moment Unglaubliches bewirken können.

    Spannend fand ich auch die Frage, ob eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht werden soll, um zu erfahren, ob das Baby gesund oder mit Trisomie 21 auf die Welt kommen wird. Da dies eher ein tabuisiertes Thema ist, hat es mir umso mehr gefallen, dass es in diesem Roman eine wichtige Rolle spielt.

    Neben diesem Thema wurden auch aktuelle Themen wie Klima, Homosexualität, und Flüchtlinge eingebaut. Einiges hätte man weglassen können, da es etwas gezwungen wirkte.

    Neben Josie und Kathi spielen noch viele weitere Figuren eine mehr oder weniger wichtige Rolle im Roman. Dadurch rückten die beiden Hauptfiguren zum Ende hin ein wenig in den Hintergrund, aber dies zeigt auch auf eine schöne Weise, dass man selbst nicht der Mittelpunkt der Welt ist und das Leben aus vielen Verflechtungen besteht.

    Das Ende war rund und hat die wichtigsten Fragen geklärt. Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt, da das Buch den Leser*innen wichtige Botschaften auf den Weg gibt, lebensbejahend und ermutigend ist. Manche Dinge wurden am Ende etwas schnell abgehandelt, was mich aber nicht gestört hat.



    Fazit:

    Eine leichte Wohlfühllektüre, die tolle Botschaften enthält und sich sehr angenehm liest!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 01.08.2021

    Als eBook bewertet

    Ein berührender Roman, der Entscheidungen fordert und für Toleranz wirbt

    „Ich, Josefine Pankratz, einundvierzig Jahre alt und in halbfesten Händen, bin schwanger. Die Sache hat nur einen Haken. Nein, sogar mehrere. Erstens: In meinem Leben ist kein bisschen Platz für ein Kind. Zweitens: Ich bin auch gar nicht dafür gemacht. Und drittens (das wiegt am schwersten): Bengt will das Kind nicht. Auf gar keinen Fall. Bei diesem Gedanken schießen mir sofort wieder Tränen in die Augen.“, heißt es für Josie, die bei einem Sparziergang auf dem Friedhof einen Ehering findet. Genau den hat die dreißig Jahre ältere Kathi kurz vorher bei der Beerdigung ihres Ehemanns, „Dass Werner einfach so im Sessel eingeschlafen und nicht mehr wach geworden ist, nimmt sie ihm übel. So schleicht man sich nicht davon, das ist nicht richtig. Wie wird es jetzt sein? Ohne ihn? Sie kann es sich nicht vorstellen.“, verloren. Josie will, dass der Ring seinen Besitzer wiederfindet, »Na ja, ich habe die Gravur gesehen, und auf dem Friedhof gibt es nur ein frisches Grab. W wie Werner. Verstehen Sie?« und aus dem ersten Zusammentreffen zweier Frauen, die auf den ersten Blick so gar nichts miteinander verbindet, entsteht eine tiefe, von Vertrauen und Respekt geprägte Freundschaft. Beide stehen sich mit Trost und Rat und Tat zur Seite, was sowohl Josie mit ihren Sorgen um das ungeborene Kind in ihrem Bauch, das Bengt lieber abgetrieben und ihre Mutter zumindest auf Trisomie 21 getestet sehen wollen würde, als auch Kathi, die nach dem Tod Werners, bitter erkennen muss, dass sie ihn scheinbar kein bisschen gekannt hat, und damit genauso wenig klarkommt, wie mit der Homosexualität ihres Sohnes, mehr als gut gebrauchen können.

    Als Leser lernt man die beiden Frauen kennen, erfährt von Situationen aus deren Vergangenheit, die sie geprägt haben, von den Dingen, die sie im Moment beschäftigen, mit denen sie nicht klarkommen und die ihnen das Leben schwer machen und darf miterleben, wie sie sich gegenseitig und nach und nach auch mit den Gegebenheiten anfreunden.

    Die Autorin erzählt ihre Geschichte abwechselnd aus Josies und Kathis Perspektive, was einen beiden sehr nah sein lässt und dabei hat es für mich keinen Unterschied gemacht, ob Josie aus der Ich-Perspektive oder ein Erzähler über Kathi berichtet. „Meine Beraterin heißt Frau Kleemann-Bause. Sie trägt eine dunkle eckige Brille und begrüßt mich mit einem sehr offenen Lächeln. Ein bisschen erinnert sie mich an Nana Mouskouri. Nana Mouskouri in jung und blond.“ Barbara Kuhnrat verwendet viele Bilder und Vergleiche, so konnte mir stets alles ganz genau vorstellen. Der locker, plauderende Schreibstil lädt dazu ein, sich so richtig fest zu lesen, vor allem weil ich ja auch unbedingt wissen wollte, wie sich Josie wegen des Kindes entscheidet. Emotional konnte mich die Autorin nicht nur inhaltlich, sondern auch durch ihre emotionale Art zu schreiben völlig einfangen. Fällt es ja auch nicht schwer, sich in Beschreibungen wie „Warum konnte ihre Mutter sich nicht an ihr erfreuen? So wie sie selbst sich an Max erfreut hat? Kathi nippt an ihrem Tee. Er ist längst kalt. Das Wurstbrot liegt unangetastet auf dem Teller.“, hinein zu fühlen.

    Josie und Kathi, sind wie alle Nebendarsteller unheimlich authentisch, echt und gelungen gezeichnet. Beide könnten dem echten Leben entsprungen sein und sind mit ihren Gefühlen, ihren Sorgen, Ängsten mehr als glaubwürdig, ebenso wie ihre Entwicklung, die sie im Laufe des Romans machen. Beide Frauen, in die ich mich stets äußerst gut hineinversetzen konnte, waren mir von Anfang an äußerst sympathisch, Charaktere, mit denen man mitfiebern und mitleiden kann. Ich habe mich sehr für sie und ihre Entwicklung gefreut, die ich mir an deren Stelle auch bei mir vorstellen hätte können. Erwähnenswert finde ich unter den Nebendarstellern, vor allem Bengt, den Typ, der Josie zur Abtreibung drängt und eigentlich bei ihr nur ein schnelles Nümmerchen im Bett sucht und damit jegliche Antipathien meinerseits auf sich gezogen hat und auch Nela, das kleine herzige Mädel mit seinem einnehmenden Wesen, das so gut zeigt, dass Leben auch mit Handicap so lebenswert sein kann.

    Ich habe teilweise gelesen, teilweise gehört und beides hat mir gleich gut gefallen. Da es sich um eine ungekürzte Fassung handelt, verpasst man mit dem Hörbuch nichts, und Yara Blümel macht ihre Arbeit hier mit ganz viel Herzblut. Die mir bis dato unbekannte Sprecherin verleiht beiden Frauen und auch den Nebendarstellern viel Profil, stattet alle mit einem ganz persönlichen Tonfall und viel Leben aus. Ich habe ihrem emotionalen Vortrag und ihrer äußerst angenehmen Stimme unheimlich gerne zugehört. Ich bin ziemlich sicher, dass ich ihren Namen auf meinem Radar behalten und wieder gerne zugreifen werde, wenn ein Roman von ihr eingelesen wird.

    Richtig gut gefällt mir bei diesem empathischen Roman, dass die Autorin mit ganz viel Feingefühl um mehr Toleranz und Akzeptanz für Gruppen, die leider in unserer Gesellschaft längst noch nicht so integriert und akzeptiert sind, wie es wünschenswert wäre, wirbt. Viel mehr solcher Romane, die zum Nachdenken anregen und auch mit dem einen oder anderen Vorurteil aufräumen, sollte es geben, damit sich endlich ein Stück mehr bewegt und Menschen mit Handicap oder auch Homosexuelle einfach nur wie du und ich sein können.

    Alles in allem eine berührend, emotionale Geschichte, die mich gefesselt und ganz wunderbar unterhalten hat. Für mich sind fünf Sterne da gar keine Frage.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MsChili, 05.08.2021

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte zweier Frauen, die beiden an einem Wendepunkt im Leben angekommen sind. Josie ist 41, als sich merkt, dass sie von ihrem verheirateten Partner schwanger ist. Kathi hat gerade ihren Mann verloren und lebt jetzt alleine in ihrem Haus. An diesem Punkt treffen sich die beiden.
    Dieser Roman geht noch viel tiefer, es geht um Familie und Liebe, ist dabei sehr emotional und man denkt viel nach, über die eigene Familie, andere Familie, Krankheiten und vielem mehr. Dabei ist es fast nie erdrückend und nur manches Mal hätte ich die beiden Frauen mal beiseite genommen, damit sie sich anders verhalten. Josie ist mir schnell ans Herz gewachsen, ihr Leben ist nicht perfekt und im Laufe des Buches erfährt man auch viele Dinge, die erklären, wieso sie, aber auch ihre Familie so ist wie sie ist. Genau diese Kleinigkeiten, die man ja auch selbst aus dem Leben kennt, machen das Buch so authentisch und ehrlich. Mit Kathi hatte ich länger Probleme, ich bin nicht ganz warm mit ihr geworden, was einerseits an ihrer Sturheit, aber auch allgemein an ihr lag. Sie ist ein lieber Mensch und doch fehlte mir der Zugang ein wenig.
    Ich habe hier auch immer mal wieder zur Hörfassung gewechselt, die ich bereits von der „Hamburg-Reihe“ von Petra Hülsmann kenne. Sie spricht gut, man kann der Geschichte gut folgen und es macht Spaß ihr zuzuhören.
    Schlussendlich kann man aus der Geschichte mitnehmen, dass Reden hilft. Egal wie viel Zeit schon vergangen ist oder was zwischen einem steht, man sollte ich sich immer aussprechen und sich vielleicht auch erklären, wieso man sich so verhält. Einfach miteinander kommunizieren, damit man sich und anderen hilft.

    Ein wundervolles Buch, dass vermittelt wie wichtig Reden für eine funktionierende Beziehung, egal ob Liebe oder Familie, ist.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 29.07.2021

    Als eBook bewertet

    Das echte Leben

    Josie hat eine Dienstags-Beziehung mit einem verheirateten Mann und ist schwanger. Abtreibung scheint die logische Konsequenz zu sein, schließlich will Bengt kein Kind mehr und Josie ist schon einundvierzig.

    Als Witwe kommt Kathi ins Grübeln über so vieles, das ihr nicht richtig vorkommt und woran die anderen schuld sind. Plötzlich schneit Josie in ihr Leben und neue Möglichkeiten könnten sich auftun.

    Wie das echte Leben, so präsentiert sich dieser ruhige und ernsthafte Roman, der dann doch immer wieder Szenen zum Schmunzeln bereit hält und zeigt, dass es das Schicksal nicht immer nur böse mit uns meint. Mit Josie und Kathi hat Barbara Kunrath zwei recht unterschiedliche Frauen erschaffen, die einander nach anfänglichen Schwierigkeiten ins Herz schließen und sich gegenseitig Halt bieten. Die Vergangenheit ruhen lassen und mutig nach vorne blicken – dieses Motto steht ihnen gut, beschwört aber auch so manche Schwierigkeit herauf, die gemeistert werden will. Etliche Themenbereiche finden Eingang in diesen kurzweiligen Roman, der voller Liebe und Empathie geschrieben ist. Allein das etwas voraussehbare Ende naht schließlich etwas glatt mit (zu) flotten Schritten.

    Kurz gefasst, bietet dieser Roman Unterhaltung mit Tiefgang und überzeugendem Schreibstil, der eher sachlich und daher nie kitschig wirkt, dennoch aber mit Witz und Esprit aufwarten kann. Eine ansprechende Geschichte, die ich gerne weiterempfehle.



    Titel Wir für uns

    Autor Barbara Kunrath

    ISBN 978-3-8105-0054-0

    Sprache Deutsch

    Ausgabe Flexibler Einband, 400 Seiten

    ebenfalls erhältlich als ebook

    Erscheinungsdatum 28. Juli 2021

    Verlag FISCHER Krüger

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria B., 14.09.2021

    Als Buch bewertet

    Gemeinsam geht vieles besser

    Zwei Frauen sind von heute auf morgen auf sich allein gestellt. Kathi verliert ihren Mann an den Tod, und Josie ihren heimlich Geliebten wegen ihrer Schwangerschaft. Bengt ist nämlich verheiratet, bereits Vater und will von einem weiteren Kind nichts wissen. Doch Josie will seinem Rat, abzutreiben, nicht folgen, auch wenn das Baby möglicherweise wie ihre Schwester mit Handicap geboren wird.
    Die beiden Frauen treffen aufeinander und merken bald, dass sie einander gut tun und gemeinsam viel bewegen könnten. Doch noch gibt es viel zu überwinden, vor allem Vorurteile, die eigenen und die der anderen. Es geht in diesem Roman um Verantwortung, Entscheidungen, Toleranz, Ehrlichkeit und um das Größte: die Liebe.
    In meinen Augen ist Barbara Kunrath eine hervorragende Erzählerin. Sie setzt das Thema glaubhaft und lebensnah um. Leichtfüßig berichtet sie von schwierigen Situationen, von Sprachlosigkeit und ihrer Überwindung, von Müttern und ihren Kindern, vom Leben, von Ängsten und Schicksalsschlägen. Und wie wir über uns hinauswachsen können, wenn wir es nur wollen.
    Das schlicht gehaltene Cover ist beileibe kein Eyecatcher, doch mir gefällt es, weil es die Ruhe ausstrahlt, die letztlich angestrebt wird. Die sympathischste Person ist zweifellos Josie, doch auch Kathi kann ich gut verstehen und mit ihr fühlen. Nicht alle Männer sind so deutlich gezeichnet wie Bengt. Vor allem habe ich mehr erwartet über den ehemaligen Freund von Kathis Sohn Max, der Interesse an Josie zeigt.
    Das Buch würde ich allen Menschen empfehlen, die Menschen und ihre Schwierigkeiten zu verstehen suchen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 27.07.2021

    Als Buch bewertet

    *** Grandioser Schreibstil! ***

    Barbara Kunrath hat einen wundervollen Roman über unerwartete Freundschaften, familiäre Konflikte und Geheimnisse, schwierige Entscheidungen und mutige Neuanfänge erschaffen.

    Bereits das zauberhafte Cover strahlt für mich, trotz der suggerierten Leichtigkeit aufgrund der niedlichen Vögelchen, eine gewisse Tiefgründigkeit aus, und die stilvolle, gedeckte Hintergrundfarbe sowie die goldenen Elemente verleihen der Gestaltung einen hochwertigen, edlen Touch. Jener authentische Eindruck setzt sich im Laufe des Romans fort, in dem facettenreiche, aus dem Leben gegriffene Figuren mit realistischer Ernsthaftigkeit ausgearbeitet worden sind, ohne dabei Sympathiepunkte einzubüßen.

    Josie, knapp über Vierzig, hört in der Ferne bereits die biologische Uhr ticken, als sie überrascht feststellt, dass sie schwanger ist. Für ihren Partner Bengt (der diese Bezeichnung im Grunde gar nicht verdient, denn offiziell ist er nicht IHR Freund, sondern der Ehemann einer Anderen – und Vater deren Kinder) steht fest, dass Josie die Schwangerschaft abbrechen muss. Kathi, 70, frisch verwitwet, hat ganz andere Sorgen. Fünfzig Ehejahre liegen hinter ihr - wie soll es nach dem Tod ihres Werners nun weitergehen? Ihr Sohn Max und sie haben sich voneinander entfremdet; er kämpft mit seinen eigenen Problemen, die Kathi nur schwer akzeptieren kann. Ihre einst innige Mutter-Kind-Beziehung scheint, aller Bemühungen zum Trotz, nicht mehr zu kitten. Tief in Kathi schlummert zudem der Wunsch, ihren ehemaligen Lebensmittelladen neu zu eröffnen, der einen großen Teil ihres Lebens geprägt, allerdings auch für familiäre Unstimmigkeiten gesorgt hatte. Aber ist diese Sehnsucht überhaupt realistisch oder sollte man das Vergangene lieber ruhen lassen?

    So unterschiedlich beide Frauen in ihrem Wesen, ihren Lebenserfahrungen und Überzeugungen sind, so selbstverständlich ergänzen sich ihre Charakterzüge zu einer von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägten Freundschaft. Beide weiblichen Hauptfiguren sind mir auf ihre ganz eigene Art ans Herz gewachsen und ich freute mich aufrichtig über ihre persönliche Entwicklung. Ein weiteres bedeutendes Thema in dieser Geschichte sind die gesundheitlichen Risiken und mütterlichen Ängste spätgebärender Frauen, insbesondere im Hinblick auf die Chromosomenanomalie Trisomie 21.

    Erzählt wird die samt Epilog in sechs Abschnitte unterteilte Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Josie (Ich-Form) und Kathi (in der 3. Person). Der klare Schreibstil der Autorin ist geprägt von Authentizität und Feingefühl und hat mir unheimlich gut gefallen.

    Fazit: Ein stilles, empathisches, aber auch kraftvolles Buch, das zum Nachdenken anregt.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 18.07.2021

    Als eBook bewertet

    Wichtige Entscheidungen

    Josie ist von Bengt schwanger. Doch dieser möchte kein Kind mehr, zumal er auch noch verheiratet ist. Aber Josie, was möchte sie? Sie hat alles immer auf später verschoben ist inzwischen Anfang vierzig. Kathi Mann ist plötzlich gestorben. Fast fünfzig Jahre war sie mit ihm verheiratet. Ihr Sohn ist ihr fremd geworden. Auch Kathi hat alles immer auf später verschoben. Josie landet durch Zufall in Kathis Küche und beide sind verwundert. Jede fühlt sich in der Gegenwart der anderen wohl, ernst genommen. Und die beiden Frauen spüren, dass sich ganz unerwartet eine Tür in ihrem Leben öffnet.


    Meine Meinung
    Ich glaube, dies ist das erste Buch das ich von dieser Autorin gelesen habe. Es ließ sich – dank des unkomplizierten Schreibstils der Autorin – auch leicht und flüssig lesen. Keine Unklarheit im Text störte meinen Lesefluss. In der Geschichte war ich auch schnell drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Kathi, die nach dem Tod ihres Mannes eigentlich nichts mehr hatte, und am liebsten ihren Laden, den sie vor Jahren aufgegeben hatte, wieder öffnen würde. An Josie, die schon älter als vierzig Jahre, von einem verheirateten Mann schwanger geworden ist. Und dieser Mann will das Kind nicht. Josie ist am Überlegen: Abtreiben oder behalten? Denn es stellt sich natürlich auch die Frage, ob das Kind gesund sein wird. Denn ab ihrem Alter steigt die Gefahr eines kranken Kindes ständig. Doch das ist etwas, was man überprüfen kann. Aber will Josie das überhaupt? Will sie überhaupt das Kind bekommen? Oder Bengts Rat befolgen und zur Abtreibung greifen? All dies kann der Leser in diesem Buch nachlesen, auch was die Entscheidung dazu alles auslöst. Doch Josie und Kathi haben sich angefreundet, und die Eine hilft der Anderen bei ihren Überlegungen. Dies ist kein Buch mit großartiger Spannung. Natürlich fragt man sich: Tut sie es oder tut sie es nicht? Bekommt sie ihr Kind, oder nicht? Macht Kathi ihren Laden wieder auf oder lässt sie es bleiben? Es ist ein Unterhaltungsroman, ein Roman über Liebe und Freundschaft. Über Elternliebe und auch Kindesliebe und noch so manches mehr. Er hat mir gut gefallen und ich empfehle ihn gerne weiter. Von mir dafür vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

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  • 2 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara L., 06.09.2021

    Als Buch bewertet

    Wir für uns erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft und den Tücken des Lebens. Abwechselnd begleiten wir Josie und Kathi.

    Kathi, die im Alter ihren Mann verloren hat und sich zurecht finden muss und Josie die mit Anfang 40 zum ersten Mal schwanger ist und allein ein Kind großziehen muss.

    Kathi mochte ich recht gerne, mit ihr konnte ich mitfühlen. Mit Josie wurde ich leider überhaupt nicht warm. Ihre Art war unfassbar anstrengend und nölig. Natürlich hat sie eine schwierige Zeit, aber sie als Charakter hat es sich selbst auch nicht leicht gemacht. Und mir als Leser auch nicht.

    Ich muss leider zugeben, dass ich deswegen auch irgendwann aufgegeben habe, da ich mich durch Josies Kapitel regelrecht quälen musste.

    Wirklich schade, denn die Idee an sich gefiel mir und ich lese eigentlich sehr gerne Geschichten über Freundschaften. Aber hier bin ich leider raus.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Queenmam, 28.07.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Cover spricht mich in seiner Schlichtheit sehr an, lässt aber auf den Inhalt keinen Schluss zu.
    Josie's Leben gerät aus den Fugen, sie ist 41 und schwanger. Ihr Freund verheiratet und will davon nichts wissen. Als er sie zu einer Abtreibung überreden will. Kommt es zum Bruch. Purer Zufall bringt Josie mit Kathi zusammen, die, frisch verwitwet, ebenfalls ihr Leben neu ordnen muss.
    Die Geschichte wird abwechselnd aus Josie's und Kathi's Sicht erzählt. Die beiden unterschiedlichen Frauen werden zu Freunden, die sich gegenseitig gut ergänzen. Josie ist chaotisch, hat Probleme mit ihrer Mutter und hängt sehr an ihrem älteren Bruder. Kathi ist bodenständig, hat jahrzehntelang einen Laden geführt. Sie ist eine resolute Frau, die ihr Leben auch nach dem Tod ihres Mannes in den Griff bekommen will. Mit ihrem einzigen Sohn hat sie nach dessen Scheidung so ihre Probleme. Ihr grösster Wunsch nach einem Enkel ist nun endgültig zerstört.
    Die beiden Schicksale werden ungemein einfühlsam und ohne Gefühlsduselei erzählt. Sehr realistisch werden schwierige Themen wie Kindstod, Homosexualität und Trisomie-21 (Downsyndrom) behandelt.
    Die Figuren sind lebendig, die Handlung immer spannend, obwohl es meist um Alltägliches geht. Eine bewegende Geschichte über zwei starke Frauen, Familie und eine ungewöhnliche Freundschaft. Dieses Buch muss man einfach lesen. Wunderbar!

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  • 5 Sterne

    wundervolle_buchwelten, 03.07.2022

    Als Buch bewertet

    Dieser Roman wird abwechselnd von Josie und Kathi erzählt. Auf den ersten Blick könnten die Frauen nicht unterschiedlicher sein, und zwar nicht nur vom Altersunterschied her. Während Josie mit ihrer Schwangerschaft hadert, versucht Kathi ihr Leben nach dem Tod ihres Mannes wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Beide fühlen sich einsam und von anderen unverstanden, bis das Schicksal die beiden Frauen zueinander führt. Immer öfter begegnen sie sich plötzlich und irgendwann fangen sie an, sich gegenseitig ihre Ängste und Sorgen anzuvertrauen.

    Ich erfahre Stück für Stück immer mehr über Kathi, Josie und ihre jeweiligen Familienprobleme. Ich erlebe, wie sich die Schicksale der beiden Frauen nach und nach immer enger miteinander verknüpfen. Sie geben sich gegenseitig Halt, stehen sich mit Rat und Tat zur Seite und führen so manches klärendes Gespräch. Und langsam, Schritt für Schritt, lenken sie ihre Lebenswege in eine positive Richtung, sagen den Problemen den Kampf an.

    Diese Geschichte über eine besondere Freundschaft ist sanft, eindrücklich und voller Emotionen. Es werden einige gesellschaftliche Themen angeschnitten, zeitgleich fühlt sich die Story einfach so echt an, wie im wirklichen Leben.

    Fazit:

    Ein Roman über eine besondere Freundschaft zweier Frauen, die Halt und Verständnis suchen und dies in der jeweils anderen finden. Sanft und eindrucksvoll mit intensiven Emotionen, ein Auf und ab wie im echten Leben. Ganz klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 13.08.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei unterschiedliche Leben , einfühlsam geschildert
    Zwei unterschiedliche Frauen müssen ihren Lebensweg überdenken und neu gestalten: Josie wird ungewollt schwanger, von ihrem langjährigen Freund , der verheiratet ist, und ihr klar macht, das er das Kind nicht will, und er sich auf keinen Fall scheiden lassen wird. Kathi ist nach langen Ehejahren Witwe geworden und die positiven Erinnerungen überwiegen , aber ihr Mann beeinflusste sie ihr kleines Geschäft aufzugeben , das sie über alles geliebt hat .Ein Zufall führt die beiden unterschiedlichen Frauen zusammen , und bald wird ihnen klar, das sie bis jetzt viel zu viel auf andere Menschen gehört haben , besonders auf ihre Männer ..
    Das Grundthema Freundschaft zwischen unterschiedlichen Frauen und andere angesprochene Probleme ( Trisonomie 21, Homosexualität, allein erziehende Mütter) haben mich sehr angesprochen . Die einfühlsame, aber realistische Schilderung haben mich begeistert können. Die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und unverwechselbar. Kathie und Josie kommen abwechselnd zu Wort , dadurch kommt man in dieser Geschichte schnell voran. Ausser einer gelungenen Geschichte kann der sehr schöne Schreibstil überzeugen. Ein einfühlsamer , aber keineswegs kitschiger Roman , den ich besonders den etwas älteren Lesern empfehlen möchte.

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