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  • 5 Sterne

    Philo, 13.11.2021

    Als Buch bewertet

    Auf dem Cover gehen sie gemeinsam dahin, die beiden Schwestern. Im wirklichen Leben aber gehen ihre Wege und Ansichten weit auseinander. Adel verpflichtet, das ist immer noch die Ansicht in der Familie von Betteray, und so wurden die beiden Töchter Anna und Maria auch erzogen. Während die Ältere, Maria, sich den Regeln der Familie, vor allem der Mutter, beugt und standesgemäß heiratet, bricht Anna aus, wechselt die Konfession und wird evangelische Pastorin. Sie hat auch geheiratet, ist jetzt aber geschieden, weil sie an der Familie ihres Mannes gescheitert ist.

    Als Anna in der kleinen Gemeinde Alpen am Niederrhein die Vertretung des erkrankten Pastors übernimmt, hat sie mit allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen. Die dortigen Gemeindemitglieder halten sie für zu jung und unerfahren und geschieden sein geht garnicht. Vor allem die Haushälterin des Pfarrers intrigiert gegen Anna, was zusätzlich zu Mißverständnissen mit den Gemeindemitgliedern führt.

    Der Autorin ist es auch mit ihrem neuen Buch gelungen, die Leser mit in eine Familie zu nehmen, in der allerlei Turbulenzen herrschen. Nicht alles läuft so glatt, wie es sich die adeligen Herrschaften wünschen. Anna hat alle Hände voll zu tun, die Wogen zu glätten.

    Mir gefallen die Erzählkunst der Autorin und die Charakterisierung der Protagonisten, besonders Anna und ihre lebenskluge und manchmal schlitzohrige schon 90-jährige Tante Ottilie haben es mir angetan. Sie lassen sich nicht beirren oder unterkriegen.

    Dieses Buch zu lesen, ist ein wahres Vergnügen. Einmal begonnen zu lesen, mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Eine turbulente Familiengeschichte, die ich gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    Daggy, 09.11.2021

    Als Buch bewertet

    Wie auch die vorherigen Bücher spielt auch dieses am Niederrhein. Die Handlung ist aktuell und es gibt Rückblicke bis ins Jahr 1985.
    Anna von Betteray kommt als Vertretung in die evangelische Kirchengemeinde in Alpen. Obwohl sie von dort stammt, nimmt sie die Gemeinde, allen voran die Haushälterin des Pastors, mit viel Anlehnung und Skepsis auf.
    Besonders ihre adelige Abstammung, auf die sie im Gegensatz zu Mutter und Schwester, keinen Wert legt, wird ihr immer wieder vorgeworfen.
    Ihre schöne Schwester Maria ist standesgemäß und wohlhabend verheiratet. Doch dann stellt sich heraus, dass die Geschäfte des Schwagers nicht immer ganz sauber waren und nach seiner Verhaftung verschwindet auch noch der elfjährige Sohn.
    Anne hat auf der Geburtstagsfeier eine Dame ihrer Gemeinde dessen Sohn Volker, der beim LKA arbeitet, kennengelernt. Er bindet die Pastorin und Tante des Entführungsopfer in seine Nachforschungen mit ein und so kommen sich die beiden etwas näher.
    Erstaunlich, dass es noch so viel Standesdünkel in Adelskreisen gibt. Da hat es mir gut gefallen, dass Anne, die auch eine gescheiterte Ehe zu verarbeiten hat, sich davon frei machen konnte. Die Figuren dieser Geschichte finde ich sehr gelungen. So habe ich mich auch über das Wiedersehen mit Ottilie gefreut, die in „Mädelsabend“ trotz ihres Alters noch mal geheiratet hat. Ihre resolute und humorvolle Art hat hier einen guten Platz gefunden.
    Diesmal kommt zur Familienerzählung noch eine Menge Spannung hinzu, wie ich finde eine sehr gut gelungene Mischung.

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  • 5 Sterne

    Hannelore K., 28.11.2021

    Als Buch bewertet

    Wortgewandt
    Anne Gesthuysen ist nicht nur die Frau von Moderator und Journalist Frank Plasberg, sondern auch eine wirklich begabte Autorin, von der ich sicherlich noch mehr lesen werde.
    Man könnte das Cover schlicht und einfach nennen, doch finde es wundervoll und sehr gut zur Geschichte passend.
    „Wir sind schließlich wer“ ist mein erstes Buch von ihr, obwohl sie schon mehrere geschrieben hat („Wir sind doch Schwestern“, „Sei mir ein Vater“ und „Mädelsabend“) und sie hat mich bereits von der ersten der 416 Seiten an „gepackt“.
    Dieses Buch ist nicht umsonst im Genre „Literatur“ angesiedelt, denn der Sprachstil beweist die Wortgewandtheit der Autorin, ist sehr detailliert und pointiert, ohne überladen zu wirken und das ist offenbar gar nicht so einfach, wenn man sich andere Autoren anschaut, bei denen ich nicht so begeistert weitergelesen, sondern das Buch schlussendlich weggelegt habe nach einer Weile. Hier hingegen blieb ich gerne am Ball.
    Die agierenden Personen sind sehr lebensecht geschildert, man hat schon fast das Gefühl, sie selbst zu kennen nach einer Weile. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und hineinfühlen.
    Die Geschichte ist spannend und sehr gut erzählt, so dass ich eine glasklare Leseempfehlung aussprechen kann.

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  • 5 Sterne

    Christine K., 10.11.2021

    Als Buch bewertet

    Leichter und schöner Erzählstil

    Schon beim ersten Kapitel habe ich mich köstlich amüsiert. Wir begleiten Anna, die gerade ihre erste Stelle als Pastorin angetreten hat, bei einem Geburtstagsbesuch in ihrer Gemeinde. Da sie aber einen Tag zu spät kommt, empfängt sie das Geburtstagskind – ein grummeliger 80jähriger – mit Vorwürfen und Anklagen. So hat sich Anna ihre erste Stelle, auch wenn es nur vertretungsweise für den erkrankten Pfarrer ist, weiß Gott nicht vorgestellt.

    Überhaupt ist Anna eine recht untypische evangelische Pfarrerin. Als Spross einer adeligen Familie hat sich vor allem ihre Mutter eine ganz andere „Karriere“ für Anna vorgestellt. Und auch ihre ältere Schwester Marie kann mit dem Lebensweg von Anna so gar nichts anfangen. Doch auch Maries scheinbar sorgenfreies und standesgemäßes Leben ist nicht das, was es scheint.

    Die Autorin erzählt eine amüsante Familiengeschichte – mit ein bisschen Drama, Liebe und Krimielementen. Mir haben tatsächlich die Rückblenden aus der Kindheit von Anna und Marie am Besten gefallen.

    Ich hatte einen etwas ernsthafteren Roman erwartet, konnte mich aber dann gut auf den leichten und amüsanten Erzählstil der Autorin einlassen. Für mich war es ein hervorragendes 4,5 Sternebuch.

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  • 5 Sterne

    crazy girl, 04.11.2021

    Als Buch bewertet

    Anna von Betteray ist Pastorin und soll den erkrankten Pfarrer von Bebber am Niederrhein vertreten. Ihre Gemeinde sieht ihr skeptisch entgegen, sie ist eine Frau, geschieden, mitte dreißig und eine von und zu. Dann ist da noch ihre streng katholische Familie, die in der Nähe lebt und nicht versteht wieso sie eine evangelische Pastorin geworden ist.
    Als sie mit ihrem Hund Freddy zum Geburtstag ihrer Mutter Mechthild fährt, trifft sie auf ihren Neffen Sascha mit dem sie ein Herz und eine Seele ist. Ihre Schwester Marie und die Mutter von Sascha ist adelig verheiratet und immer tadellos gekleidet. Wir sind schließlich wer, sagt ihre Mutter bei jeder passenden Gelegenheit. Als Gottfried, Maries Ehemann, wegen krummer Finanzgeschäfte verhaftet wird und das ganze Dorf Zeuge wird, verschwindet Sascha kurze Zeit später. Wird Anna ihren Neffen finden?

    Das Cover des Buches zeigt zwei junge Mädchen, die wohl die sehr unterschiedlichen Schwestern darstellen sollen. Der Titel spricht für sich.

    Die Handlung gibt die typischen Konflikte einer vornehmen Familie wieder. Sie ist sehr warmherzig und humorvoll geschrieben. Man sieht die Personen und Situationen förmlich vor sich. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Martina W., 03.11.2021

    Als eBook bewertet

    Anne Gesthuysen hat mich vom ersten Satz an in diese Geschichte rein gezogen. Und ich bin atemlos dabei geblieben und konnte fast nicht aufhören zu lesen.
    Obwohl ein kleiner Junge verschwindet und ein Kommissar vorkommt, ist es kein Krimi, aber genauso spannend.
    Die Geschichte der beiden Schwestern, Anna und Maria, ja, der ganzen Familie – die Mutter mit ihrem Standesdünkel, in Rückblenden auch der liebevolle Vater, vor allem die absolut patente Tante Ottilie – ist phantasievoll und interessant. Auch die Dörfler mit ihrem Tratsch und ihren Gerüchten sind sehr gut beschrieben. Welche Zwänge so ein Dorfleben für die Menschen mit sich bringt, die nicht ganz der Norm entsprechend leben, ist auch manchmal traurig.
    Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, recht sachlich, aber dennoch empathisch, sehr genau, aber nicht überbordend detailreich – das hat mir extrem gut gefallen!
    Wie so oft habe ich parallel das Hörbuch gehört. Eva Gosciejewicz liest wieder einmal fabelhaft, mit ihrer schönen Stimme und dem gekonnten Tonfall passt sie hervorragend zu der Geschichte.
    Ein spannender Schmöker – also: absolute Leseempfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    m, 24.10.2021

    Als Buch bewertet

    Gelungenes Buch der Autorin
    Anna, die ganz anders ist als ihre adlige Herkunftsfamilie übernimmt als Pastorin eine Gemeine nahe ihrer Heimatstadt und setzt sich dort mit Problemen in der Gemeinde, der eigenen Familiengeschichte, Problemen ihrer ganz anderen Schwester, der eigenen Vergangenheit und Klatsch und Tratsch auseinander. Das neue Buch von Anne Gesthysen hat mich wieder absolut begeistert. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, die Personen sind so gut beschrieben, dass man sie förmlich vor sich sehen kann z.B die alte, über 90jährige geliebte schon so oft verheiratet, aber nie geschiedene Großtante oder die ach so adlige Mutter oder die strenge Haushälterin des Pastors, die unzufrieden mit der Vertretung ist. An vielen Stellen sind Marotten des Adels, der Von Zus übertrieben beschrieben, wie auch der Klatsch und Tratsch derKleinstadt aber dadurch auch sehr witzig. Die Geschichte ist ansprechend und interessant und dazu ein bisschen spannend. Auch das Geheimnis um Anna beschäftigt den Leser eine ganze Zeit lang. Das Buch hat mir so gut gefallen, dass ich’s es fast an einemStück durchgelesenhabe.

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  • 5 Sterne

    Petra W., 27.11.2021

    Als Buch bewertet

    "Wir sind schließlich wer" von Anne Gesthyusen ist eines der Bücher, bei dem ich schon nach einigen Seiten merke, dass dieser Roman mir richtig gut gefallen wird.
    Die Autorin hat einen eigenen, sehr gut zu lesenden Schreibstil, der es ermöglicht sich gleich in das Geschehen rein zu denken.
    Die Hauptprotagonistin der Geschichte ist die Pastorin Anna von Betteray, die einen erkrankten Pastor einer Gemeinde am Niederrhein, vertritt. Für die Gemeinde ist Anna nicht die ideale Vertretung für ihren alten Pastor. Sie ist zu jung, adlig, geschieden und dann auch noch konvertiert. Während Anna versucht etwas frischen Wind in ihre Gemeinde zu bringen, zerbricht das Leben ihrer Schwester Maria. Die Vorzeigetochter, die stets bemüht war ihre Mutter Stolz zu machen ,muss mit ansehen wie ihr Mann verhaftet wird , dann noch ihr Sohn verschwindet. Schließlich kann sie auch ihre Alkoholsucht nicht mehr verbergen.
    In dieser schweren Zeit halten die Schwestern zusammen und erhalten Unterstützung von Menschen, von denen sie es nicht erwartet hätten.

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  • 4 Sterne

    Claudia L., 30.11.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Eine turbulente unterhaltsame Familiengeschichte

    Am 04. November 2021 erschien der Roman „Wir sind schließlich wer“ von Anne Gesthuysen im Kiepenheuer&Witsch Verlag. Die gebundene Ausgabe umfasst 416 Seiten und ist für 22 Euro im Buchhandel erhältlich.

    Zur Autorin
    Anne Gesthuysen ist 1969 am Niederrhein geboren und mir als Moderatorin des „ARD-Morgenmagazins“ durchaus bekannt, welches sie ab 2002 moderierte. Nachdem sie mit ihrem ersten Roman „Wir sind doch Schwestern“ im Jahr 2014 sehr erfolgreich war, gab sie ihre Nachtschichten auf und widmete sich dem Schreiben von Büchern.

    Zum Inhalt

    Eigentlich soll Anna von Betteray als Ersatz für den Pastor nur für eine kurze Zeit in einer kleinen Gemeinde am Niederrhein bleiben. Die Eingewöhnungsphase gestaltet sich als schwierig, denn die Gemeinde hat gerne Anteil am Leben der anderen und so ist sie nie wirklich privat unterwegs und jeder weiß sofort die neusten Neuigkeiten.
    Parallel dazu hat ihre Schwester Maria, welche reich geheiratet hat und sich dem Landadel verpflichtet fühlt, spontan große Probleme. Die Mutter der beiden Schwestern mischt sich wie schon in der Kindheit und Jugend ein und dominiert auch weiterhin die Kommunikation untereinander.
    Diesmal allerdings ist die Not so groß, dass die Schwestern es schaffen sich gegenseitig zu stützen und eine zufriendenstellende Lösung für alle Beteiligten zu finden.

    Erzählt wird eine turbulente Familiengeschichte, die offener nicht hätte erzählt werden können. Der Roman spielt zum einen in der Vergangenheit, wodurch deutlich wird, warum die Schwestern auch als Erwachsene nicht in der Lage sind einander zu akzeptieren und zu mögen und in der Gegenwart in der aktuell eine Menge Probleme aufgetaucht sind.
    Nach außen hin ist natürlich alles großartig und niemand hat ein besseres Leben als Maria von Betteray. Erzählt wird von Kummer und Sorgen, von einer rauschenden Hochzeit, von Wohlstand, teuren Kleidern und exklusiven Nachmittagen in geselliger Runde.
    Die Autorin hat viele dieser Aspekte sehr sauber herausgearbeitet und nimmt sich Details an, die wahrscheinlich Tag täglich in Familien vorkommen. Dabei muss ich sofort an die Mechthild von Betteray denken, die für ihre Tochter Maria natürlich nur den besten Mann haben möchte. Ob dieser sie dann auch glücklich macht ist irrelevant – hauptsache der Titel stimmt.


    Meine Meinung

    Ich habe dieses Buch als Hörbuch gehört. Anfangs fand ich die Sprecherstimme (gesproch von Eva Gosciejwicz sehr anstrengend, insbesondere wenn Maria (die große Schwester) sprach. Ich konnte mich nur schwerlich daran gewöhnen und hätte wahrscheinlich auch irgendwann aufgehört, wenn mich die unterhaltsame Geschichte nicht so begeistert hätte.

    Manchmal ironisch, manchmal sehr ernst – eine gelungene unterhaltsame Mischung in der ich sehr gerne die leise Beobachterin war. Dieser Roman ist eine turbulente Familiengeschichte, die ich gerne weiterempfehlen möchte. Wie gesagt, die Sprechstimme war mir zu anstrengend, weshalb ich das Buch mit 4 von 5 Sternen bewerte.

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  • 4 Sterne

    Leseratte54, 30.11.2021

    Als Buch bewertet

    Eine turbulente unterhaltsame Familiengeschichte

    Am 04. November 2021 erschien der Roman „Wir sind schließlich wer“ von Anne Gesthuysen im Kiepenheuer&Witsch Verlag. Die gebundene Ausgabe umfasst 416 Seiten und ist für 22 Euro im Buchhandel erhältlich.

    Zur Autorin
    Anne Gesthuysen ist 1969 am Niederrhein geboren und mir als Moderatorin des „ARD-Morgenmagazins“ durchaus bekannt, welches sie ab 2002 moderierte. Nachdem sie mit ihrem ersten Roman „Wir sind doch Schwestern“ im Jahr 2014 sehr erfolgreich war, gab sie ihre Nachtschichten auf und widmete sich dem Schreiben von Büchern.

    Zum Inhalt

    Eigentlich soll Anna von Betteray als Ersatz für den Pastor nur für eine kurze Zeit in einer kleinen Gemeinde am Niederrhein bleiben. Die Eingewöhnungsphase gestaltet sich als schwierig, denn die Gemeinde hat gerne Anteil am Leben der anderen und so ist sie nie wirklich privat unterwegs und jeder weiß sofort die neusten Neuigkeiten.
    Parallel dazu hat ihre Schwester Maria, welche reich geheiratet hat und sich dem Landadel verpflichtet fühlt, spontan große Probleme. Die Mutter der beiden Schwestern mischt sich wie schon in der Kindheit und Jugend ein und dominiert auch weiterhin die Kommunikation untereinander.
    Diesmal allerdings ist die Not so groß, dass die Schwestern es schaffen sich gegenseitig zu stützen und eine zufriendenstellende Lösung für alle Beteiligten zu finden.

    Erzählt wird eine turbulente Familiengeschichte, die offener nicht hätte erzählt werden können. Der Roman spielt zum einen in der Vergangenheit, wodurch deutlich wird, warum die Schwestern auch als Erwachsene nicht in der Lage sind einander zu akzeptieren und zu mögen und in der Gegenwart in der aktuell eine Menge Probleme aufgetaucht sind.
    Nach außen hin ist natürlich alles großartig und niemand hat ein besseres Leben als Maria von Betteray. Erzählt wird von Kummer und Sorgen, von einer rauschenden Hochzeit, von Wohlstand, teuren Kleidern und exklusiven Nachmittagen in geselliger Runde.
    Die Autorin hat viele dieser Aspekte sehr sauber herausgearbeitet und nimmt sich Details an, die wahrscheinlich Tag täglich in Familien vorkommen. Dabei muss ich sofort an die Mechthild von Betteray denken, die für ihre Tochter Maria natürlich nur den besten Mann haben möchte. Ob dieser sie dann auch glücklich macht ist irrelevant – hauptsache der Titel stimmt.


    Meine Meinung

    Ich habe dieses Buch als Hörbuch gehört. Anfangs fand ich die Sprecherstimme (gesproch von Eva Gosciejwicz sehr anstrengend, insbesondere wenn Maria (die große Schwester) sprach. Ich konnte mich nur schwerlich daran gewöhnen und hätte wahrscheinlich auch irgendwann aufgehört, wenn mich die unterhaltsame Geschichte nicht so begeistert hätte.

    Manchmal ironisch, manchmal sehr ernst – eine gelungene unterhaltsame Mischung in der ich sehr gerne die leise Beobachterin war. Dieser Roman ist eine turbulente Familiengeschichte, die ich gerne weiterempfehlen möchte. Wie gesagt, die Sprechstimme war mir zu anstrengend, weshalb ich das Buch mit 4 von 5 Sternen bewerte.

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  • 4 Sterne

    Brenda_wolf, 26.11.2021

    Als Buch bewertet

    Standesdünkel

    Anne Gesthuysens Debütroman „Wir sind doch Schwestern“ ist mir in bester Erinnerung geblieben. So war ich sehr gespannt auf ihren neuen Roman „Wir sind schließlich wer“.

    Inhalt:
    Die Schwestern Anna und Maria, aufgewachsen in einer Adelsfamilie, sind grundverschieden und haben so gar nichts gemeinsam. Während Maria Mutters Prinzessin
    ist, ist die jüngere Schwester Anna der Wildfang der Familie. Die standesbewusste Mutter sieht es als ihre Aufgabe, die Töchter gut zu verheiraten nach dem Motto „Wir sind schließlich wer“, was ihr bei ihrer Prinzessin gelungen ist. Anna hingegen befreit sich aus diesem Zwang, sie konvertiert und wird evangelische Pastorin. Aber nun kriselt es in Marias Ehe und es kommt sogar zu einer Verhaftung. Das mühsam aufgebaute Kartenhaus stürzt in sich zusammen.

    Meine Meinung:
    Anne Gesthuysen ist es wieder mal gelungen, mich mit ihrem sprachlich versierten Schreibstil für sich zu gewinnen. Sie schreibt empathisch und mitreißend. Der Ort der Handlung befindet sich am Niederrhein. Die Landschaft wird anschaulich beschrieben, so dass man Lust bekommt, diese Gegend zu erkunden und zu durchwandern. Was mir sauer aufgestoßen ist, war die Beschreibung der dörflichen Bevölkerung, die als extrem tratsch- und klatschsüchtig dargestellt wird. Ich glaube nicht, dass dort die Menschen schlimmer sind als anderswo auf dem Lande. Es ist normal, dass sich Nachbarn für einander interessieren, andererseits ist man auch da, wenn jemand in der Nachbarschaft Hilfe braucht. So meine Erfahrung.

    In Anne Gesthuysens Roman gibt es viele starke Frauen. Die junge Pastorin Anna von Batteray war mir auf Anhieb sympathisch. Mechthild, ihre Mutter, ist eine Frau mit Prinzipien, die einen fast unerträglichen Standesdünkel vor sich herträgt. Sie versteht es, ihre Interessen durchzusetzen. Und Tante Ottilie ist ohnehin eine Nummer für sich. Sie ist einfach reizend in ihrer direkten und offenen Art, aber dennoch weiß sie was sie will. Maria hingegen wollte immer nur ihrer Mutter gefallen, wollte die perfekte Ehefrau und Mutter sein. Sascha, ihr Sohn tat mir auf der Geburtstagsfeier seiner Oma unendlich leid. Zum Glück hat er einen guten Draht zu seiner Tante Anna, die den kleinen Jungen versteht. Die Pastoren-Haushälterin war mir definitiv zu krass. So fies kann man doch gar nicht sein, oder doch?

    Im neuen Roman von Anne Gesthuysen gibt es auch Krimi-Anteile. Aber in der Hauptsache geht es um die Familie Batteray, um Geltungsbedürfnis, wie der Titel schon sagt: „Wir sind schließlich wer“.

    Fazit: Lesenswert und unterhaltsam, kann aber leider nicht an ihren ersten Roman heran, der ein richtiges Lesehighlight war.

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  • 4 Sterne

    Brenda_wolf, 28.11.2021

    Als Buch bewertet

    Standesdünkel
    Anne Gesthuysens Debütroman „Wir sind doch Schwestern“ ist mir in bester Erinnerung geblieben. So war ich sehr gespannt auf ihren neuen Roman „Wir sind schließlich wer“.

    Inhalt:
    Die Schwestern Anna und Maria, aufgewachsen in einer Adelsfamilie, sind grundverschieden und haben so gar nichts gemeinsam. Während Maria Mutters Prinzessin
    ist, ist die jüngere Schwester Anna der Wildfang der Familie. Die standesbewusste Mutter sieht es als ihre Aufgabe, die Töchter gut zu verheiraten nach dem Motto „Wir sind schließlich wer“, was ihr bei ihrer Prinzessin gelungen ist. Anna hingegen befreit sich aus diesem Zwang, sie konvertiert und wird evangelische Pastorin. Aber nun kriselt es in Marias Ehe und es kommt sogar zu einer Verhaftung. Das mühsam aufgebaute Kartenhaus stürzt in sich zusammen.

    Meine Meinung:
    Anne Gesthuysen ist es wieder mal gelungen, mich mit ihrem sprachlich versierten Schreibstil für sich zu gewinnen. Sie schreibt empathisch und mitreißend. Der Ort der Handlung befindet sich am Niederrhein. Die Landschaft wird anschaulich beschrieben, so dass man Lust bekommt, diese Gegend zu erkunden und zu durchwandern. Was mir sauer aufgestoßen ist, war die Beschreibung der dörflichen Bevölkerung, die als extrem tratsch- und klatschsüchtig dargestellt wird. Ich glaube nicht, dass dort die Menschen schlimmer sind als anderswo auf dem Lande. Es ist normal, dass sich Nachbarn für einander interessieren, andererseits ist man auch da, wenn jemand in der Nachbarschaft Hilfe braucht. So meine Erfahrung.

    In Anne Gesthuysens Roman gibt es viele starke Frauen. Die junge Pastorin Anna von Batteray war mir auf Anhieb sympathisch. Mechthild, ihre Mutter, ist eine Frau mit Prinzipien, die einen fast unerträglichen Standesdünkel vor sich herträgt. Sie versteht es, ihre Interessen durchzusetzen. Und Tante Ottilie ist ohnehin eine Nummer für sich. Sie ist einfach reizend in ihrer direkten und offenen Art, aber dennoch weiß sie was sie will. Maria hingegen wollte immer nur ihrer Mutter gefallen, wollte die perfekte Ehefrau und Mutter sein. Sascha, ihr Sohn tat mir auf der Geburtstagsfeier seiner Oma unendlich leid. Zum Glück hat er einen guten Draht zu seiner Tante Anna, die den kleinen Jungen versteht. Die Pastoren-Haushälterin war mir definitiv zu krass. So fies kann man doch gar nicht sein, oder doch?

    Im neuen Roman von Anne Gesthuysen gibt es auch Krimi-Anteile. Aber in der Hauptsache geht es um die Familie Batteray, um Geltungsbedürfnis, wie der Titel schon sagt: „Wir sind schließlich wer“.

    Fazit: Lesenswert und unterhaltsam, kann aber leider nicht an ihren ersten Roman heran, der ein richtiges Lesehighlight war.

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  • 5 Sterne

    Renate T., 13.11.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Buchcover zeigt die Rückenansicht von zwei Mädchen und ist schlicht gehalten.
    Eine davon könnte Anna von Betteray sein, die Hauptfigut des Romanes. Nach einigen Umwegen bekommt sie jetzt als junge Pfarrerin eine Aushilfsstelle in einem kleinen Ort am Niederrhein. Als junge Adelige, Geschiedene und ehemals katholische und jetzt evangelische Pastorin wird sie nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen. Sie möchte ein bisschen frischen Wind in ihre Gemeinde bringen und sie lässt sich nicht so leicht entmutigen. Auch in ihrer eigenen Familie hat sie es nicht leicht. Im Leben ihrer Schwester Maria ist von einem Tag auf den anderen nichts mehr so wie es war und obwohl sie sich sehr schwer damit tut muss sie die Hilfe von Anna annehmen. Das Buch ist sehr liebevoll und immer wieder mit einem Augenzwinkern geschrieben und es macht richtig Freude es zu lesen.

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  • 4 Sterne

    Magnolia, 07.11.2021

    Als Buch bewertet

    Geburtstage wollen gebührend gefeiert werden. Mit dem 80. von Herrn Mahlberg war es gleich mal nichts, denn Anna kommt auf anraten der Pfarrhaushälterin einen Tag später – was bei dem alten Herrn gar nicht gut ankam. Ein Versehen? Gar Absicht?

    Anna von Betteray ist zu jung, um als Pastorin ernst genommen zu werden, zumindest meinen das die Alpener. Zudem ist sie geschieden, ihr Lebensstil passt so gar nicht in die kleine Welt der so konservativen Mitbürger. Und zum 75. ihrer Mutter sollte Anna wieder mal verkuppelt werden, ein Graf ist im Angebot. Standesgemäß wäre der allemal, wie ihre Familie findet. Und Anna? Denkt gar nicht daran, sie hat besseres zu tun. Das große Vorbild derer von Betteray ist sowieso Maria, Annas Schwester. Hat sie doch alles – einen erfolgreichen Mann, einen Vorzeige-Sohn, ein Leben im Luxus. Bis alles aus den Fugen gerät.

    Anne Gesthuysen schaut genau hin, gibt all den Kleingeistern, den ewigen Nörglern und Möchtegerns ein Gesicht. Jeden ihrer Akteure konnte ich mir beim Lesen gut vorstellen und neben diesen stereotypischen Charakteren kommt die 90jährige Tante Ottilie mit ihrer sehr fortschrittlichen Weltanschauung gewitzt und ganz schön clever daher. Auch der gutmütige Freddy - Annas Hund - hat seine Auftritte.

    So nach und nach lernen wir Anna besser kennen, ihre nicht ganz einfache Vergangenheit, ihre gescheiterte Ehe. Und gehen dann weiter zurück ihre Kindheit, begleiten die Wege der so gegensätzlichen Schwestern, den Wildfang Anna und die eher ängstliche Maria. Letztere erfüllt die Standesdünkel der Mutter, man will schließlich dazugehören - zu den Besseren, den Adeligen. Da wird nicht so genau hingeschaut, Hauptsache wir sind wer, die Außenwirkung muss passen.

    „Wir sind schließlich wer“ – wer hat dies nicht schon gehört und sich seinen Teil dabei gedacht! Mit ganz viel Witz und Herzenswärme entlarvt die Autorin das Geltungsbedürfnis so mancher. Lebensklug, charmant und amüsant, mit Krimi-Elementen und augenzwinkernd erzählt Anne Gesthuysen diese Familiengeschichte.

    Ein Cover hat Wiedererkennungswert – so sind sie alle aufgemacht, ihre Bücher. Schlicht, schön, aussagekräftig – hier die zwei Schwestern, um die sich diese Geschichte rankt. Sehr ansprechend.

    Eine gut zu lesende, sehr unterhaltsame Familiengeschichte. Komödie und Krimi in einem, zudem eine gehörige Spur abgehoben, spannend und dramatisch, traurig und versöhnlich. “Wir sind schließlich wer“ bietet kurzweilige Unterhaltung, die ich gerne weiterempfehle.

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  • 4 Sterne

    Gabriele Marina J., 17.11.2021

    Als eBook bewertet

    eine turbulente Familiengeschichte

    Anna von Betteray hat die Vertretung des erkrankten Pastors der kleinen Gemeinde in Alpen am Niederrhein übernommen und tritt sofort ins Fettnäpfchen als sie einen Jubilar nicht am eigentlichen Festtag besucht. Damit beginnt die turbulente Geschichte von Anna, ihrer Schwester Maria, deren auf Standesbewusstsein pochende Mutter und der überaus patenten Großtante Ottilie, der Standesdünkel eher gleichgültig sind.

    Anna kämpft gegen Gerüchte und Dorfklatsch und sieht sich gleichzeitig der Katastrophe in Marias Leben gegenüber,, als deren Mann einen Skandal heraufbeschwört. Als plötzlich ein Kind im Dorf verschwindet, beweisen die Dorfbewohner, dass sie auch anders können.

    Anne Gesthuysen hat mit diesem Roman eine dörfliche Welt geschaffen, die absolut nachvollziehbar ist. Anne ist eine Frau, die eigentlich weiß, was sie will - allerdings kämpft sie mit den Erlebnissen ihrer Vergangenheit, der Beziehung zu ihrer Schwester und Mutter, die beide in Zwängen gefangen sind und sich in einer Adligen Welt bewegen, die Anne nicht behagt. Ihre Großtante Ottilie steht Anne großartig bei. Sowohl die Protagonistin als auch die anderen Charaktere sind von der Autorin wirklich lebendig beschrieben und haben ein echtes Profil. Es ist kaum vorstellbar, dass es auch heute noch so zugeknöpfte Menschen gibt, aber die Dorfgemeinde bietet einen Rahmen, der dies verständlich macht. Eine Haushälterin, die sich echauffiert über die Lebensumstände der neuen Pastorin, die zudem noch viel zu jung erscheint, ein Jubilar, der sich nicht wertgeschätzt fühlt und eine Lebensgeschichte der Protagonistin, die in interessanten Rückblicken gezeigt wird, lassen diese Geschichte für die Leser*innen sehr unterhaltsam werden, sie bietet aber auch einige zum Nachdenken anregende Momente.

    Anne Gesthuysen erzählt emotional, würzt das Drama mit einigen Aspekten, die zum Schmunzeln anregen. Ihr Schreibstil ist angenehm, die Veränderung der Dorfbewohner und das am Ende erfreuliche Verhältnis zwischen den ungleichen Schwestern lässt die Leser*innen mit einem guten Gefühl und einem leichten Schmunzeln dieses Buch schließen.

    Ich gebe gern 4 Sterne und empfehle diese Geschichte für Leser, die etwas Drama gewürzt mit Humor mögen.

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  • 4 Sterne

    Nil_liest, 01.02.2022

    Als Buch bewertet

    Vergangenes holt uns immer wieder ein

    Wer das vorangegangene Buch der Moderatorin Anne Gesthuysen „Wir sind doch Schwester“ (2014) mochte, wird auch hier wieder begeistert sein. Denn „Wir sind schließlich wer“ ist auch wieder ein Familienroman und beleuchtet interfamiläre Dynamiken wie mit Problemen umgegangen wird.
    Auch hier begegnen wir wieder zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Einerseits ist da Anna von Betteray und ihre Schwester Maria von Moitzfeld. Anna ist auf dem Weg Pastorin zu werden und tritt ihre erste Stelle am Niederrhein an, wo sonst bei Anna Gesthuysen, ist es doch auch ihre Heimat. Und dann ist da Maria, genau das Gegenteil ihrer Schwester, reich geheiratet und in einer Abhängigkeit zu ihrem Ehemann. Nicht zu vergessen die Mutter Mechthild der beiden, die eine klare Position einnimmt und Teil des Problems der Beiden ist. Der Titel spielt auf die Herkunft an, denn „Wir sind schließlich wer“ ist auf die adelige Vergangenheit der „von Betterays“ ausgerichtet.
    Nicht nur muss sich Anna nun mit der neuen Gemeinde und ihrem Hang zum Trasch auseinandersetzen, vor allem muss sie eine Stütze für ihre Schwester sein, die damit kämpft, dass ihr Mann wegen Steuerhinterziehung verhaftet wurde und Marias 11jähriger Sohn verschwindet, weil er das Mobbing in der Schule nicht mehr aushält.
    Im Fokus stehen die unterschiedlichen Schwestern, Maria immer wie gewünscht und dem Stand entsprechend und Anna wild und mit eigenem Kopf. Komplex wird hier auseinandergenommen was die Bürde einer Familiengeschichte mit sich bringt, aber auch zugleich das Familie eine Stütze sein kann. Es ist in keinster Weise trotz aller Tragik kein schwerer Roman, an mancher Stelle sogar zu viele komödiantische Elemente. Der Roman lebt definitiv von überzeichneten Charakteren um die Abgrenzungen zu vereinfachen.
    Spannend gemacht, denn es werden immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut, die uns heutige Verhaltensweisen und Motive der Beiden liefern.
    Fazit: Familie ist Familie und bleibt Familie. Deine Vergangenheit ist geprägt durch sie und nun ist es an uns eine stabile und positive Umwelt zu kreieren um ein positives Miteinander zu fördern mit Rücksicht auf die Vergangenheit.

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  • 4 Sterne

    Lerchie, 01.11.2021

    Als Buch bewertet

    Eine Entführung?

    Als Anne als Vertretung des kranken Pastors in Alpen am Niederrhein aufnimmt, ist die Gemeinde skeptisch. Denn sie ist geschieden dazu noch von Adel, viel zu jung mit Mitte dreißig und zudem auch noch eine Frau. Sie hat nur einen Mann an ihrer Seite: Ihren Hund Freddy. Anna versucht ein dunkles Kapitel aus ihrer Vergangenheit zu bewältigen, die Gemeinde zu modernisieren, während das von Maria, ihrer Schwester vollends aus den Fugen gerät. Denn ihr Mann wird verhaftet, ihr Sohn verschwindet spurlos. Und ausgerechnet sie war die Vorzeigetochter ihrer Mutter, die immer das Richtige tat und den richtigen Mann heiratete. Anna hingegen spielte in schmutzigen Hosen im Stall und verliebte sich in die falschen Männer. Erst jetzt, in der Not überwinden die beiden Frauen die Gegensätze – und erhalten Unterstützung von überraschender Seite. Denn wenn es einen kleinen Jungen zu finden gilt, halten die Dörfler fest zusammen, natürlich auch in Alpen. Und Ottilie Oymann aus dem Seniorenstift Winnenthal ist natürlich auch mit dabei.

    Meine Meinung
    Als erstes möchte ich sagen, dass sich das Buch, dank des unkomplizierten Schreibstils der Autorin, der keine Unklarheiten im Text zuließ, leicht und flüssig lesen ließ. Nichts störte meinen Lesefluss. Ich kam gut in die Geschichte hinein und konnte mich auch in die Protagonisten hineinversetzen. Zu Anfang kam mir das Buch wie ein etwas behäbiger Familienroman vor. Die an sich schöne Geschichte plätscherte so dahin, Eine schön erzählte Familiengeschichte, dachte ich mir. Doch dann passierte etwas was das Ganze aufmischte. Ein Mann wird verhaftet, der Schwager der Hauptprotagonistin, und ein Kind verschwindet spurlos. Es wird verzweifelt gesucht. Ist der Junge entführt worden? Doch warum? Dann offenbart sich etwas, was dem Ganzen nochmal einen Schub gibt, doch darüber schreibe ich jetzt hier nichts. Letztendlich hat mir diese Geschichte gut gefallen, sie hat mich gefesselt, war dann auch spannend und hat mich gut unterhalten. Gerne empfehle ich es weiter und vergebe vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

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  • 4 Sterne

    Cosmea, 07.11.2021

    Als Buch bewertet

    Alles wird gut
    Im Mittelpunkt von Anne Gesthuysens neuem Roman steht die dem Landadel angehörende Familie von Betterray: die verwitwete Mutter Mechthild mit den Töchtern Maria und Anna. Die vier Jahre ältere Maria ist die Vorzeigetochter, die alles richtiggemacht hat, indem sie den Adligen Gottfried von Moitzfeld heiratete und nicht ihre nicht standesgemäße erste Liebe. Die unkonventionelle Anna dagegen ist zum Protestantismus konvertiert und nach einigen Umwegen Pastorin geworden. Nach einem traumatischen Erlebnis mit dem Zwillingsbruder ihres Mannes ließ sie sich scheiden und vertritt in der niederrheinischen Gemeinde Alpen den erkrankten Pastor. In der Gemeinde stößt sie auf Ablehnung und sieht sich sofort Klatsch und übler Nachrede ausgesetzt. Vor allem Frau Erbs, die Haushälterin des Pfarrers, begegnet ihr äußerst feindselig und verbreitet jede durch Lauschen erlangte Information sofort weiter. In dieser Zeit trifft die Familie ein Schicksalsschlag, der ihren Ruf nachhaltig schädigt. Marias Mann wird wegen krimineller Finanzgeschäfte verhaftet. Ihn erwartet eine längere Gefängnisstrafe. Kurz nach Bekanntwerden des Skandals verschwindet Sascha, der 11jährige Sohn des Paares, und bald darauf treffen Erpresserbriefe mit einer Millionenforderung ein. Die alte Ottilie,92 wird zur größten Stütze der Familie. Sie war schon immer Annas einzige Vertraute. Anna hat Erfahrung mit dem Ertragen von Leid und stellt sich der Herausforderung mit großer Stärke. Auch Maria, die ihre Schwester ein Leben lang verachtet hat, muss umdenken und ihr Leben angesichts der Katastrophe ändern. Arroganter Dünkel nützt hier gar nichts.
    Gesthuysen hat einen einfühlsamen Roman geschrieben, der zeigt, dass wir einander mit Liebe begegnen und zusammenhalten müssen. Ihre Charaktere helfen einander mit viel Empathie, wodurch es im letzten Teil gewaltig menschelt. Sehr berührend ist auch Annas Verhältnis zu ihrem Hund Freddy, dem wichtigsten männlichen Wesen in ihrem Leben. Ich habe das Buch gern gelesen und empfehle es allen, die eine ungewöhnliche Familiengeschichte schätzen.

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  • 4 Sterne

    Klaraelisa, 27.11.2021

    Als Buch bewertet

    Landadel am Niederrhein
    Anne Gesthuysens neuer Roman spielt am Niederrhein, wo sich die Autorin sehr gut auskennt. Im Mittelpunkt steht die Familie von Betteray. Die Witwe Mechthild bildet sich sehr viel auf ihre Zugehörigkeit zum Landadel ein und verfolgt die Vorfahren bis ins englische Königshaus zurück. Sie hat sieben Kinder geboren, von denen sechs noch leben. Hier geht es weniger um die älteren Söhne als um die Töchter Anna und die vier Jahre ältere Schwester Maria. Maria hat alle Regeln der Mutter befolgt und den Adligen Gottfried von Moitzfeld geheiratet – man heiratet schließlich nicht nach unten. Die unkonventionelle Anna hat nicht nur den falschen Mann gewählt, sondern ist auch noch evangelische Pastorin geworden. Sie vertritt gerade einen erkrankten Pastor. Anna wird in ihrer Gemeinde nicht ernst genommen und Opfer von bösartigem Klatsch und Tratsch. Ihr Plädoyer für Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe in einer Sonntagspredigt macht die Sache nicht besser. Dann bricht alles zusammen. Marias perfekte Familie war nur Fassade. Ihr Mann sitzt wegen krimineller Finanzgeschäfte im Gefängnis und ist ruiniert, der 11jährige Sohn Sascha verschwindet, Erpresserbriefe treffen ein, und etliche Familiengeheimnisse kommen ans Licht.
    Gesthuysen ist eine gut lesbare Familiengeschichte gelungen, die durch sorgfältig gezeichnete Charaktere, sprachliche Qualität und vor allem die beeindruckende Beschreibung einer Landschaft beeindruckt, die viele von uns nicht kennen werden. Die durch die Geschichte vermittelte Botschaft überzeugt genauso. Familien müssen gerade in schwierigen Situationen zusammenhalten und dürfen nicht einfach immer weiter dieselben Konflikte austragen. Sie sollten einander stattdessen mit Liebe und Mitgefühl helfen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich spreche eine klare Empfehlung aus.

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  • 4 Sterne

    lisbethsalander, 14.11.2021

    Als Buch bewertet

    Abwechslungsreiche Familiengeschichte mit ein bisschen wenig Tiefgang

    Mit großer Spannung hatte ich das neue Buch von Anne Gesthuysen erwartet, bin ich doch nach den Erfolgen von "Wir sind doch Schwestern" und "Mädelsabend" ein großer Fan von ihr! Wir lernen Protagonistin Anna von Betteray kennen, die ihre erste Stelle als Pastorin, in Form der Vertretung des Pfarrers, der sich zur Kur an der Ostsee befindet, in einem kleinen Dorf am Niederrhein, antritt. Anna entspricht nicht unbedingt dem klassischen Klischee einer Pastor in, sie ist sehr jung, noch dazu geschieden, und wird deshalb von den Dorfbewohnern kritisch und abwartend beäugt. Annas stetiger Begleiter, ihr Hund Freddy, macht dabei die Sache auch nicht unbedingt besser. Doch ganz schnell wendet sich der Hauptfokus der Geschichte von Anna ab hin zu ihrer vier Jahre älteren Schwester Maria, Liebling der Mutter und standesgemäß mit einem Grafen verheiratet. Doch Marias Vorzeigeleben erhält erhebliche Kratzer, als Ihr Mann Gottfried wegen Steuerhinterziehung verhaftet wird, und dann auch noch der 11jährige Sohn Sascha verschwindet. Maria versucht offenbar noch dazu schon seit längerem , die familiären Probleme im Alkohol zu ertränken. Die Autorin erzählt diese durchaus abwechslungsreiche Familiengeschichte in sehr flüssigem angenehmem Schreibstil und entspannt lockeren Tonfall mit durchaus unterhaltsamem Humor. Leider fehlte es mir insgesamt etwas an Tiefgang, durchaus wichtige, ernste Themen, wie zum Beispiel Homosexualität und Missbrauch werden immer nur oberflächlich angerissen. Deshalb einen Punkt Abzug, aber zur leichten Unterhaltung für zwischendurch gut geeignet!

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