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  • 3 Sterne

    Bibliomarie, 04.11.2021

    Als Buch bewertet

    Anna und Maria sind Schwestern und schon von klein auf verschieden wie Feuer und Wasser. Maria ist Mutters kleines Prinzesschen, verwöhnt und verhätschelt. Die Mutter bildet sich auch viel auf ihren adligen Namen, sie lebt ihren Standesdünkel aus. Anna ist wesentlich handfester und lehnt sich schon früh gegen den mütterlichen Zwang auf. Sie konvertiert und wird letztendlich sogar evangelische Pastorin.

    Nun hat Anna ihre erste Gemeinde am Niederrhein und die Bevölkerung, inclusive der Pfarrhaushälterin macht ihr das Leben nicht einfach. Als dann Maria über Nacht vor den Trümmern ihrer Existenz steht und mit ihren Lebenslügen konfrontiert wird, bringt das auch für Anna viele Erkenntnisse mit.

    Anne Gesthuysens Stil ist erfrischend und oft sehr lebensnah. Das mag ich bei ihren Büchern, allerdings sind mir bei ihrem neuen Roman einige Figuren zu holzschnittartig geraten. Die Mutter von Betteray ist fast schon eine Karikatur einer aus der Zeit gefallenen standesdünkeligen Adligen. Ebenso die Haushälterin in Pastorin Annas Haushalt scheint direkt einer Posse entsprungen. Ihr nimmt man auch später den Wandel zu herzlich zupackenden Helferin nicht mehr ab. Bösartiger Tratsch und handfeste Ausgrenzung im Dorf lösen sich schnell in Idylle auf, auch das ging mir etwas zu schnell und unrealistisch.

    Der Niederrhein ist der landschaftliche Hintergrund der Gesthuysen-Romane und sie kann die Gegend und ihre Menschen sehr schön schildern. Das weckt schon fast heimatliche Gefühle.

    Eine turbulente Familiengeschichte, in der wirklich alles passiert, was man sich vorstellen kann und die sich manchmal ins Klischee verirrt hat

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  • 3 Sterne

    Langeweile, 10.11.2021

    Als Buch bewertet

    Auch in ihrem neuen Roman hat sich Anne Gesthuysen, die ich seit „Wir sind doch Schwestern“ sehr schätze, mit den Themen ihrer Heimat ,dem Niederrhein beschäftigt. Im Mittelpunkt steht Anna von Betteray, die eine Vertretungsstelle als Pastorin in Alpen antritt, weil der dortige Amtsinhaber erkrankt ist. Sie wird von der Dorfbevölkerung, allen voran die Haushälterin Frau Erbs, misstrauisch beäugt und muss sich manchen dummen Spruch gefallen lassen.
    Doch schon bald geraten andere Ereignisse in den Fokus, weil dieWelt ihrer Schwester, die mit einem Grafen verheiratet ist,völlig aus den Fugen gerät und dringend Hilfe benötigt wird.Annas Schwager wird verhaftet und der Sohn der Eheleute verschwindet spurlos. Es wird offenbar, das ist hinter der heilen Fassade schon lange bröckelte und Annas Schwester Maria dieses Manko mit reichlich Alkohol zu vertuschen suchte.
    Bei der Suche nach Sascha zeigt sich der dörfliche Zusammenhalt.
    Der Roman versprach anfangs sehr viel Potenzial, was leider nicht durchgehend gehalten wurde. Zwar hat mir der lockere Schreibstil gut gefallen und es gab auch einiges an witziger Situationskomik, das alleine reicht mir aber nicht aus. Die verschiedenen Themen, welche aufgegriffen wurden, blieben an der Oberfläche und wurden nicht vertieft. Laut Klappentext sollte es auch um die moderne Arbeit der Pastorin gehen, wovon aber außer einer sehr gelungenen Predigt und einer Auseinandersetzung mit den Presbyterinnern wenig zu spüren war.

    Fazit:
    Ein Buch was gut lesbar war und dennoch deutlich hinter meinen Erwartungen zurückblieb.

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  • 3 Sterne

    Ostfriesenmädchen, 04.11.2021

    Als Buch bewertet

    In dem Roman "Wir sind schließlich wer" von Anne Gesthuysen geht es um die Pastorin Anna von Betteray. Die Autorin erzählt den Leser*innen sowohl von Annas Gegenwart als auch von ihrer Vergangenheit und der Vergangenheit ihrer Familie - dafür erscheinen regelmäßig immer wieder Kapitel, die als Rückblenden dienen und die die Geschichte rund und nachvollziehbar machen. Anna lebt ein eher unkonventionelles Leben: ihre Familie ist katholisch, sie arbeitet als evangelische Pastorin. Sie ist geschieden und gerät scheinbar immer an die falschen Männer. Als sie dann eine Vertretungsstelle als Pastorin annimmt, eckt sie auch dort an: sie ist angeblich zu jung für die Stelle, ihr werden ständig Affären angedichtet und außerdem ist sie ja auch eine Frau. Zusätzlich ist Annas Verhältnis zu ihrer Schwester Maria sehr schwierig, denn Maria verkörpert quasi alles, was Anna nicht hat und nicht ist. Als dann aber Marias Sohn Sascha verschwindet, nähern sich die Schwestern Stück für Stück wieder an.

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, aber die Geschichte war mir etwas zu sehr in die Länge gezogen. Es gab zwischendurch Phasen, in denen ich die Seiten nur überflogen habe. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen und ich würde einem weiteren Buch durchaus die Chance geben, mich komplett von der Autorin zu überzeugen.

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  • 3 Sterne

    Friederike W., 11.11.2021

    Als Buch bewertet

    Warum sich Anne von der Haushälterin und ihrer Schwester so schlecht behandeln lässt ist unklar. Genauso unklar bleibt, warum  eine Pastorin ihren Gebeten nicht traut und eigentlich keine Zeit für ihre Gemeinde hat.
    Warum die Schwester und die Haushälterin plötzlich einen Sinneswandel vollziehen,  ergibt sich nicht aus dem Verlauf der Geschichte. Der Leser staunt also.
    Anna von Betteray, Pastorin, geschieden mit Hund lässt alles stehen und liegen, um ihrer Schwester in der Not zu helfen. Das Verhältnis zwischen den beiden wird auch in Rückblenden beleuchtet. Es wird viel Wert auf die Beschreibung der Unterschiede zwischen beiden gelegt; das wirkt zum Teil konstruiert. Anne wird zu einer Art Ermittlerin, um das Verschwinden ihres Neffen aufzuklären. Ein Hauch einer Romanze mit dem frisch getrennten Polizisten darf nicht fehlen.
    Was will es nun sein, eine Familiengeschichte,  ein Liebesroman, ein Krimi oder eine Geschichte vom Leben auf dem Land. Der Roman soll im Heute spielen,  hat aber viele Themen,  die wie in den spießigen 50ern daher kommen.
    Ich hatte mir mehr erhofft. Auch das Cover lässt mehr erwarten , als der Roman halten kann.
    Wegen des flüssigen Schreibstils gibt es noch 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    brauneye29, 02.11.2021

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Die Alpener Bürger sind ganz schön skeptisch als Anna von Betteray die Vertretung des erkrankten Pastor übernimmt. Sie ist geschieden, aus altem Adel, viel zu jung und auch noch eine Frau. Während Anna versucht die Gemeinde zu modernisieren gerät das Leben ihrer Schwester völlig aus den Fugen. Ihr Mann wird verhaftet und ihr Sohn verschwindet. Wird es den Schwestern in dieser Notsitiation gelingen ihre Gegensätze zu überwinden?
    Meine Meinung:
    Ich muss ja gestehen, dass ich das Buch im Wesentlichen lesen wollte, weil ich aus der Ecke komme und das ist dann immer ein Stückchen interessanter als wenn man die Gegend nicht kennt. Aber das war auch für mich eigentlich das interessanteste, denn so richtig spannend fand ich das Buch nicht. Es war ganz nett aber eben nicht mehr. Der Schreibstil hat mir gefallen und ich würde durchaus auch weitere Bücher der Autorin lesen.
    Fazit:
    Ganz okay

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  • 3 Sterne

    Elke F., 15.11.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch bietet großartige Unterhaltung mit einem sehr interessanten und vergleichsweise komplexen Plot. Mir hat die Mischung aus Familiendrama und leichtem Krimi sehr gut gefallen, so dass ich mehr als einmal beim Lesen die Zeit vergessen habe. Die eingängige Schreibweise vermittelt eine unglaubliche Leichtigkeit die einen regelrecht mitreißt. Allerdings fehlte einigen entscheidenden, inhaltlich ernsteren Stellen dadurch auch der angemessene Tiefgang, um sie als solche angemessen wahrzunehmen. In diesem Fall überwiegt aber ganz klar der Unterhaltungswert, der hervorragend umgesetzt wurde. Trotzdem sticht dieses Buch wohltuend aus dem übervollen Markt der belanglosen Frauenromane (die schon auch ihre Berechtigung haben) heraus, einfach weil die Geschichte vielschichtiger und durchdachter ist. Die Autorin werde ich mir auf jeden Fall merken.

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  • 2 Sterne

    Claudia R., 03.11.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wenn es beim Etagenadel Bofrost gibt…

    … dann erzählt die Autorin über Anna von Betterays Familie, die am Niederrhein lebt und die, mit den Worten der Mutter, „doch schließlich wer sind “. Anna schließt der Leser sofort ins Herz, versucht sie doch sich als Aushilfs-Pastorin, geschieden und adlig, in die doch sehr kritische und neugierige Dorfgemeinschaft einzuleben. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt bei Von und Zus. So gerät ihr Schwager plötzlich in das Visier der Polizei und kurz darauf verschwindet ihr Neffe. Anna versucht mit allen Kräfte, ihrer Familie beizustehen.
    Nach dem Lesen der ersten Seiten des Buches erwartete ich eine vollkommen andere Geschichte- ich wollte Anna näher kennenlernen, wollte wissen, wie sie mit ihrem ersten Posten als Pastorin zurechtkommt, wie sie der neugierigen Haushälterin und den skeptischen Leuten im Dorf die Stirn bietet. Aber dann steht plötzlich ihre Schwester, deren Familie und Probleme im Vordergrund der Erzählung. Schade. Hier ist viel Potential eines guten Anfangs vergeben worden. Obwohl spannend erzählt, hier und da auch mit Witz, war mir das Ganze zu „adelslastig“. Anna, die Rebellin der Familie, und ihre Geschichte wäre es wert gewesen, ausführlich zu erzählen.

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  • 5 Sterne

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    Tanja G., 15.12.2021

    Als Buch bewertet

    Unter jedem Dach ein Ach

    Anne Gesthuysen erzählt in ihrem Roman „Wir sind schließlich wer“ die Geschichte der Schwestern Anna und Maria von Betteray. Zu Beginn der Geschichte wird der Ehemann von Maria wegen Steuerbetrugs festgenommen. Kurz darauf verschwindet ihr Sohn Sascha. Während sich Anna sowohl um ihre Schwester als auch um das Verschwinden ihres Neffen kümmert, bröckelt nach und nach die seit Jahren aufrechterhaltene Fassade Marias. Über das Leben der beiden Schwestern erfährt man in den Rückblicken, in denen über deren Kindheit und Jugend erzählt wird, sehr viel. Diese stand besonders unter den Erwartungen der Mutter. Während sich Maria stets gefügt und deren Anforderungen erfüllt hat, tat Anna genau das Gegenteil. Dies führte dazu, dass Maria den ebenfalls adligen Gottfried von Moitzfeld geheiratet hat, während Anna, Pfarrerin in Alpen, mittlerweile geschieden ist. Die Rückblenden und Erinnerungen Annas geben einen Einblick in das dörfliche Leben der 80er Jahre am Niederrhein und dem Anspruch ihrer Mutter Mechthild, dass ihre beiden Töchter sich in adligen Kreisen bewegen und in ebensolche einheiraten sollten. Während Maria sich diesbezüglich gerne fügt, sträubt sich Anna dagegen und geht ihren eigenen Weg. Hierdurch stehen sich die beiden auch später nicht besonders nahe. Durch die Verhaftung von Marias Ehemann und dem Verschwinden ihres Sohnes kommen sie sich jedoch wieder näher und Anna erfährt vieles über das Leben ihrer Schwester und entdeckt ein lange gehegtes Geheimnis. Nachdem zuerst das dörfliche Leben, die damit verbundene Idylle, aber auch die dörflichen Zwistigkeiten mit Klatsch und Tratsch, erzählt wird, steigert sich die Geschichte immer weiter zu einer Tragödie. Die Geschichte hat mich daher immer mehr gefesselt. Die Protagonisten waren alle sehr glaubwürdig und gut gezeichnet. Besonders die Bewohner Alpens mit ihrer engen Dorfgemeinschaft und den damit verbundenen Erwartungen an Anna als ihre Pfarrerin, fand ich sehr amüsant. Ein Roman, der von Seite zu Seite mehr Spaß gemacht hat.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 27.10.2021

    Als Buch bewertet

    Anna und Marie sind Schwestern aber so verschieden wie Tag und Nacht. Dies zieht sich durch Generationen, dieses Wissen ist aber nicht hilfreich. Während Marie, die Wunschprinzessin ihrer Mutter ist, hat Marie ein Wildfang es mehr mit dem Vater. Die beiden haben noch viel ältere Brüder die aber durch den großen Altersunterschied im Leben der beiden keine große Rolle spielen. Auch als Erwachsene gibt es kaum Gemeinsamkeiten. Während Marie standesbewusst einen Grafen geheiratet hat, ist Anna geschieden und evangelische Pastorin geworden und dass mit einem erzkatholischen, blaublütigen Elternhaus. Während Maries Leben sich zu einer Katastrophe entwickelt, gibt es für Anna nach einem schrecklichen Erlebnis einen neuen Anfang. Als Vertretung des Pastors in einer ländlichen Gemeinde muss sie sich mit den konservativen Mitgliedern auseinander setzen.
    Die beiden Frauen und ihre jeweiligen , Lager sind dermaßen gegensätzlich das man wie beim Tennis hin und her schaut. Eigentlich möchte man Partei ergreifen, aber dann geschieht etwas bei den anderen das man so das auch wieder dort zuhalten möchte. Sie sind nicht böse zueinander, sondern helfen im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Da ist Anna klar im Vorteil, sie kann Leid aushalten, nicht nur ihr eigenes sondern auch das von anderen. Die ideale Voraussetzung für ihren Beruf.
    Die Frauen spielen in diesem Roman die Hauptrolle, die Männer sind schmückendes Beiwerk. Jede ist für sich ist ein Einzelwesen, mit vielerlei Facetten ausgestattet, dass es faszinierend ist das Geschehen zu verfolgen.
    Sie sind nicht nur Mutter, Tante, Schwester, Tochter oder Pastorin, sie sind Frauen mit anerzogenen Denkweisen, die eine akzeptiert diese Grenzen, die andere rebelliert. Die Darstellung wie die Schwestern einerseits versuchen die andere zu verstehen oder sogar beneiden, ist überzeugend dargestellt.
    Durch das Leid in diesem Buch ist es eine sehr traurige Geschichte, aber immer wieder gibt es einen Lichtblick der mich als Leserin zum lachen brachte. Freud und Leid liegen trotz allem dicht beieinander.

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  • 5 Sterne

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    NiRa71, 09.11.2021

    Als Buch bewertet

    Anna ist die Hauptperson in diesem Roman. Es scheint, als irrte sie auf verschiedenen Wegen in ihrem Leben, um ihre wahre Berufung zu finden. Sie ist nun Pastorin und tritt ihre erste Stelle als Vertretung für einen Pastor des niederrheinischen Dorfes Apen an. Und das ist nicht einfach. Die Dorfbewohner reagieren zumeist argwöhnisch oder sogar hinterhältig auf sie. Doch gibt es hier ein paar Ausnahmen, die sie durchaus warm willkommen heißen.
    Anna ist Mitte dreißig und ist eine von Betteray. Sie gibt nichts auf diesen adeligen Namen. In der Kindheit mehr Junge als Mädchen war sie für allen Schabernack zu haben. Es konnte ihr nicht hoch oder schmutzig genug sein. Ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester Maria. Die Prinzessin der Mama, bemuttert, bemüht und schließlich noch gräflich verheiratet tut sie alles, mehr Schein als Sein zu wahren. Und genau hier zeigt sich, dass Anna letztendlich doch – gegen allen Unkenrufen der Familie – den für sie richtigen Lebensweg eingeschlagen hat. Durch ihr großes Herz und liebevolle Art, die sie allen Menschen entgegenbringt, steht sie auch immer an der Seite ihrer Familie. Trotzdem ihre Schwester sich eher spöttisch ihr gegenüber verhält.
    Großtante Ottilie ist diejenige, die nichts auf ihre Lieblingsnichte Anna kommen lässt. Mit einer großen Portion Humor stellt sie sich dem Leben und ist mehr als einmal der Anker in Annas Dorfleben (neben ihrem Hund Freddy, der ihr nur ungern von der Seite weicht).
    Sehr schön finde ich die Art und Weise, wie alle Personen, die in dem Roman vorkommen, beschrieben und der Leserin/dem Leser nähergebracht werden. Jeder hat seine Persönlichkeit und da erzeugt selbst eine dörfliche Tratschtante Sympathien in einem.
    Das Buch spielt zwar in der Gegenwart, immer wieder finden sich jedoch Rückblenden, die mir manches Mal nicht so gefallen haben. Erstens waren diese meist unschönen Erinnerungen an die Kinder-/Jugendzeit von Anna und Maria und zweitens rissen sie mich aus der eigentlichen, vordergründigen Geschichte. Aber gerade aufgrund dieser Rückblenden versteht man später die ein oder andere Haltung der Schwestern gegenüber der anderen.
    Der Schreibstil ist bereits auf den ersten Seiten sehr einladend und man liest gerne weiter. Es wird ein Spannungsbogen aufgebaut, obwohl man das gar nicht erwartet hat.  Denn plötzlich zerbricht Marias heile Welt – der Ehemann festgenommen, der 11jährige Sohn verschwunden wird das Buch plötzlich zu einem kleinen Krimi. Und da zeigt sich, dass die Dorfbewohner doch anders können. Der Sprachstil ist gängig gut ohne Floskeln oder Schimpfwörter. Immer wieder gibt es Wendungen, die man so nicht erwartet hat. Das Buch ist durchzogen von Humor und ironischen Passagen, trotz aller Widrigkeiten in Annas Leben, was mir sehr gut gefällt.
    Das Cover wird mit dem Lesen des Buches klarer – Schwestern, die gemeinsam aufwachsen, grundverschieden sind und sich jede auf ihrem Weg des Lebens befindet.
    Der Roman ist für mich klar empfehlenswert für alle, die weder ein tiefgründiges, philosophisches Buch noch einen Urlaubsroman erwarten. Speziell und auf seine Art klasse!

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  • 5 Sterne

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    AnnaMagareta, 26.10.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei unterschiedliche Schwestern am Niederrhein
    „Wir sind schließlich wer“ ist ein Roman der in Köln lebenden Journalistin, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin Anne Gesthuysen.
    Anna von Betteray und Maria von Moitzfeld sind zwei sehr unterschiedliche Schwestern. Maria führt ein biederes Leben mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn Sascha. Als Adelige arbeitet sie nicht und führt lediglich den Haushalt, während ihr Mann in einer Düsseldorfer Privatbank arbeitetet. Anna ist geschieden, übernimmt die Vertretung des erkrankten Pastors und versucht einiges in der Gemeinde zu verändern. Aber es ist das Leben von Maria, der vorbildlichen Lieblingstochter von Mechthild, in dem nichts mehr so ist, wie es sein sollte, das hier vollkommen außer Kontrolle gerät und es sind genau diese Ereignisse, die dazu führen, dass sich die Schwestern wieder näher kommen.
    Der Schreibstil von Anne Gesthuysen lässt sich sehr angenehm lesen. Sie beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert und man lernt nicht nur Anne und Maria kennen, sondern auch deren Mutter Mechthild, die - bereits fünf Mal verheiratete und nie geschiedene - 92-jährige Großtante Ottilie Oymann und viele andere. Besonders Anna, wie sie sich in ihrer Gemeinde für die Menschen einsetzt, hat mir gut gefallen. Durch das Buch ziehen sich Gerüchte, die eben schnell in einer Kleinstadt entstehen können und versnobte Angewohnheiten der Adeligen. Einiges mag ein wenig überspitzt dargestellt sein, wodurch es aber äußerst unterhaltsam ist.
    Mir hat auch dieses Buch der Autorin, deren Schreibstil ebenso unverkennbar ist wie ihre Covergestaltung – gut gefallen.

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  • 4 Sterne

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    Shilo, 29.10.2021

    Als eBook bewertet

    Hochmut kommt vor dem Fall
    Anne, eine Pastorin, kommt als Vertretung in ein kleines Dorf am Niederrhein. Die Einwohner des Ortes sind skeptisch, denn sie ist eine Frau, zu jung, lebt mit ihrem Hund zusammen und außerdem geschieden. Und sie kommt aus einer Adelsfamilie. Während Anne versucht, die Gemeinde aufzumischen, gerät das Leben ihrer Schwester Maria aus den Fugen. Zuerst wird ihr Mann verhaftet, dann verschwindet ihr Sohn Sascha. Jetzt sollte endlich Zusammenhalt angesagt sein.
    Mit einem lockeren, flüssigen und humorvollen Schreibstil führt Anne Gesthuysen durch diesen Roman. Liebevoll sind die Charaktere gezeichnet, deren Handlungen und Gefühle sich wunderbar nachvollziehen lassen. Die Protagonisten sind authentisch, vor allem will ich hier Tante Ottilie hervorheben, eine Neunzigjährige aus dem Seniorenstift, die alles unter Kontrolle hat. Die Handlung wird ab dem ersten Drittel des Buches spannend und nimmt bis zum Schluss kontinuierlich an Fahrt auf. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, da ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte.
    Mein Fazit:
    Eine tolle Geschichte, fesselnd und emotional geschrieben. 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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