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  • 5 Sterne

    Fee04, 23.04.2024

    „Wo die Asche blüht“ von Nguyễn Phan Quế Mai handelt von Tang, einem Dorfmädchen, dass sich während des Vietnamkrieges 1969 in einen jungen Amerikaner verliebte.

    Tang und ihre Schwester versuchen in Saigon als Barmädchen die Schulden der Eltern zu tilgen. Es heißt, man muss dort nur Tee mit den Amerikanerin trinken und das ist für die beiden wohlerzogenen Mädchen machbar. Doch kann es beim Teetrinken bleiben? Oder sind die Schulden schneller bezahlt, wenn man das Hinterzimmer nutzt?
    Der Krieg fordert seine Opfer!
    Bis Tang den Hubschrauberpiloten Dan kennen und lieben lernt. Er verbringt unglaublich viel Zeit mit dem Mädchen. Nach und nach fordert auch hier der Krieg seinen Tribut und Dan fängt an zu trinken, bekommt Depressionen und wird gewalttätig. Immer seltener kommt er in die gemeinsame Wohnung und als ihm Tang eröffnet, dass sie schwanger ist, verschwindet er ganz.
    Wie soll sie ein Kind in der schweren Zeit großziehen? Ihre Schwester rät ihr vehement von dem Kind ab und schlägt vor, es abzutreiben oder wegzugeben.

    In einem neuen Zeitabschnitt (2016) erfahren wir von Phong, einem Amerasier, der als Waisenkind von einer katholischen Schwester aufgezogen wurde und als Erwachsener seine Eltern sucht.

    Und von Dan, einem Veteranen, der in hohem Alter aus Seattle mit seiner Frau nach Vietnam reist um seine Schuld zu begleichen, sein Seelenleben zu therapieren und heimlich seine Geliebte und sein Kind zu suchen.

    Phong wurde als Baby in einem Waisenhaus abgegeben, er geht davon aus, dass sein Vater Amerikaner war und hofft, mit seinen vermeintlich amerikanischen Wurzeln, Vietnam verlassen zu können. Sein Leben wird dem/der Leser:in von klein auf erzählt. Sein Schicksal, die Schwere der Last, ein Amerasier zu sein, wird sehr berührend beschrieben. Als Schwester Nha starb, geriet der 12jährige Phong vom rechten Weg ab und landete im Gefängnis. Eine Erfahrung, die er niemals mehr machen möchte und als junger Erwachsener ändert er sein Leben. Was bleibt ist die Sehnsucht nach seinen Eltern; die Sehnsucht nach seinem Vater und nach Amerika.

    Die Autorin beschreibt unglaublich gut das Leid, welches der Vietnamkrieg damals verursachte und die Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Sie bringt dem/der Leser:in das Land, die finanziellen Nöte und die Opfer der beteiligten Personen nahe.

    Nguyễn Phan Quế Mai schreibt die Kapitel in verschiedenen Zeitebenen. Der Krieg wird sehr detailliert und die Greueltaten sehr realistisch beschrieben. Die Schicksale der jungen Tang, ihrer Schwester, sowie von Phong werden emotional dargestellt und auch die Taten der Soldaten in diesen Zeiten werden ungeschönt erzählt.
    Der flüssige Schreibstil und die fesselnde, spannende Story haben mich als Leser:in in den Bann gezogen. Ein Roman, der die intensive Recherche erahnen lässt. Tief berühren einen die Schicksale und die Schwierigkeiten mit welchen Amerasier konfrontiert waren. Auch die Opfer der jungen vietnamesischen Frauen, welche oft zwecks Armut den Weg eines Barmädchens oder Sexarbeiterin einschlagen mussten, lassen mich als Leser:in mitfühlen.

    Die Autorin versteht es, die Geschichten der einzelnen Protagonisten geschickt zu einem Ganzen zu vereinen.

    Nguyễn Phan Quế Mai hat sieben Jahre gebraucht, um diesen Roman zu schreiben. Er ist aus der Forschung zu ihrer Doktorarbeit entstanden. Die Lebensgeschichten basieren auf realen Ereignissen, auch wenn die Figuren erfunden sind.

    Ein klare Leseempfehlung für dieses unglaublich spannende und berührende Buch.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 24.04.2024

    „...Von klein auf hatte man ihn als Staub des Lebens, Bastard, schwarzamerikanischen Imperialisten oder als Kind des Feindes bezeichnet...“

    Phong ist Demütigungen gewohnt. Er ist das Kind einer Vietnamesin und eines amerikanischen Soldaten. Nun hofft er zusammen mit seiner Familie auf Ausreise in die USA. Doch das Visum wird ihn verweigert. Er muss beweisen, dass sein Vater Amerikaner war. Wie soll das gehen, wenn er ihn nicht kennt?
    Die Autorin hat erneut ein Stück vietnamesischer Geschichte aufgearbeitet. Die Erzählung erfolgt in zwei Handlungssträngen. Der eine spielt 2016, der andere beginnt 1969.
    Der Schriftstil des Buches ist fein ausgearbeitet. An manchen Stellen wirkt die Sprache blumig, obwohl das Thema bitterernst ist. Trotzdem passt es genau so.

    „...Wie so viele Neunzehnjährige hatte er sich für Unbesiegbar gehalten. Doch ein Monat in Vietnam hatte gereicht, um ihn diese Illusion zu nehmen. Er war erst 23 gewesen, als er die Armee verlassen hatte, aber er hatte sich wie 60 gefühlt...“

    Dan hatte Vietnam überlebt. Seine Verlobte hatte auf ihn gewartet. Doch auch mehr als vierzig Jahre später suchen ihn Alpträume heim. Es ist nicht nur die Erinnerung an den Krieg, es ist auch die an Kim, die er schwanger zurückgelassen hat und von der seine Frau nichts weiß.
    Wir schreiben das Jahr 1969. Trang und ihre jüngere Schwester leben in Südvietnam. Ihre Eltern sind durch einen Betrüger in eine Schuldenfalle geraten. Mit ihren Feldern können sie sich kaum ernähren. Außerdem rückt die Front immer näher. Durch eine Freundin erfahren die Mädchen, dass man in einer Bar in Saigon viel Geld verdienen kann. Das aber ist nur die halbe Wahrheit. Dort nennt sich Trang Kim. Der Preis ist hoch. Schnelle wird klar, dass es mit Gespräche nicht getan ist. Ihre Familie bekommt das Geld, weiß aber nichts von den Job.
    Sehr detailliert werden die Zeitverhältnisse geschildert. Die traumatisierten Soldaten suchen Ablenkung. Die junge Frauen sind Mittel zum Zweck – solange sie funktionieren. Kims jüngere Schwester hat das schnell erkannt:

    „...Chi Hai...wir sind nur Wasserhyazinthen, die auf einem Fluss treiben. Lass dich von der Strömung nicht nach unten ziehen. Schütze dich, denn das kann niemand außer dir...“

    Im Jahre 2016 treffen Phong und Dan in Saigon aufeinander. Wohlgemerkt, sie sind nicht Vater und Sohn. Doch durch Phong erfährt Dan, wie es den Kindern aus diesen Verbindungen ging. Phong muss gleichzeitig erkennen, dass die USA für sie nicht das Traumland ist, das er sich erhofft hat. Auch dort wären sie Außenseiter. Dan und seine Frau helfen ihm, sich in Vietnam ein zweites wirtschaftliches Standbein aufzubauen.
    Natürlich werden auch die Schicksale von Kim und ihrer Schwester zu Ende erzählt.
    Ab und an werden vietnamesische Sprichwörter in den Text eingestreut.

    „...Das Leben reitet mal auf einem Elefanten, mal auf einem Hund...“

    Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt die Verflechtungen, die der Krieg mit sich gebracht hat. Und er deutet an, wie gekonnt alle Seiten manipuliert worden sind. Die Folgen wirken nach – bis heute.
    Ich möchte mit eine Zitat enden, das heute so aktuell ist wie es damals war:

    „...Das Feuer des Krieges loderte und es brauchte immer mehr Männer als Brennholz...“

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  • 5 Sterne

    Maryam, 13.04.2024

    Der Roman handelt von den Schwestern Trang und Quỳnh, die zur Zeit des Vietnamkriegs junge Frauen sind. Die Schwestern arbeiten hart auf dem Reisfeld ihrer verarmten Eltern. Von einer Freundin bekommen sie das Angebot, in Saigon leicht Geld zu verdienen. Sie nimmt die beiden mit in die Bar, in der sie arbeitet. Trang und Quỳnh arbeiten nun auch als Barmädchen, um ihren Eltern finanziell zu helfen.
    Trang lernt in der Bar Dan, einen amerikanischen Hubschrauberpiloten kennen und verliebt sich in ihn. Sie wird schwanger von ihm. Nach einiger Zeit verändert sich Dan immer mehr. Er wird gewalttätig, trinkt, beachtet Trang kaum noch. Die Folgen des Krieges und seiner Einsätze machen sich bemerkbar und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
    Die Geschichte des Romas spielt in zwei zeitliche Ebenen: 1969 und ab 2016 und ist in drei Handlungsstränge eingeteilt, die parallel erzählt werden. Neben den beiden Schwestern Trang und Quỳnh spielen auch Phong, ein vietnamesisch-amerikanisches Waisenkind und der Vietnamveteran Dan und seine Frau Linda die Hauptrolle.
    Die zweite Handlung erzählt von der schweren Kindheit und Jugendzeit Phongs, der erst im Waisenhaus, dann auf der Straße und im Erziehungslager lebt. Als Erwachsener arbeitet er als Träger, Hilfsarbeiter und Assistent eines Busfahrers. Mehr ist nicht möglich für ihn. Er möchte mit seiner Familie nach Amerika auswandern, weil er dort auf ein besseres Leben hofft und auch darauf, seinen Vater zu finden. Aber sein Visums Antrag wird abgelehnt.
    Die dritte Handlung spielt ab 2016. Dan reist mit seiner Frau Linda nach Vietnam. Die Kriegserfahrungen lassen ihn nicht los. Dan und Linda wollen mit dem Besuch in Vietnam mit der Vergangenheit abschließen. Auf dem Weg nach Vietnam erinnert sich Dan an seine damalige vietnamesische Freundin und versucht sie mit Hilfe eines Einheimischen zu finden.
    Neben den Einblicken in den Vietnamkrieg und seine Folgen, was sich in Teilen sehr grausam liest, gibt es auch immer wieder ein Fünkchen Hoffnung, dass Dan und seine Frau Linda vielleicht doch in Frieden leben können und Phong seine Eltern findet.
    Der Roman zeigt die Grausamkeit des Krieges, ohne sensationslüstern zu wirken. Und dass der Krieg alle betrifft: Familien, Bauern, Städter, Frauen, Mädchen, ehemalige vietnamesische und amerikanische Soldaten. Die Folgen dieser Gewaltzeit reichen bis in die Gegenwart und verfolgen auch die nachkommenden Generationen.
    Die Geschichte ist schön geschrieben, weil sie miterleben und mitfühlen lässt, was in den Menschen vorgeht. Die Sprache ist sehr verständlich. Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass es sich um wahre Begebenheiten und Schicksale handelt, die sie zu einer Geschichte verwoben hat. Für den Roman hat sie Erfahrungen aus ehrenamtlicher Arbeit mit vom Krieg Betroffenen und Ergebnisse aus Lektüre, Interviews und Recherche verarbeitet.

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  • 5 Sterne

    Verena L., 19.04.2024

    Das Schicksal der Amerasians

    „Wo die Asche blüht“ bzw. im Original „Dust Child“ ist der 2. Roman der vietnamesischen Autorin Nguyễn Phan Quế Mai. Nachdem ihr Debüt „The Mountains Sing“ war es ein Must-Read für mich.

    Vor der Lektüre des Debütromans wusste ich so gut wie nichts über die Geschichte Vietnams; dieses Hintergrundwissen half mir nun bei „Wo die Asche blüht“ Einiges besser einzuordnen, aber es ist nicht notwendig, um der zu Handlung folgen zu. Im Zentrum stehen die Erfahrungen von „Amerasians“, den Kindern vietnamesischer Frauen mit amerikanischen Soldaten. Sie erfahren in der vietnamesischen Gesellschaft & den USA teils starke Diskriminierung.

    Phong ist einer von ihnen, als Kind eines schwarzen Vaters wird er besonders schlimm ausgegrenzt. Er wuchs bei einer Nonne & auf der Straße auf. Obwohl er mit seiner Frau & den beiden Kindern glücklich ist, fehlt ihm etwas: verzweifelt sucht er als Erwachsener nach seinen Eltern. 2016 kommt Dan aus Seattle nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Als 20jähriger Soldat war er in Vietnam, hat PTSD und lebt mit dem Wissen, seine Freundin Kim schwanger im Krieg zurückgelassen zu haben. Er sucht nach ihr & dem gemeinsamen Kind. Kim war der Barname von Trang, die 1969 als 18jährige mit ihrer Schwester Quỳnh nach Sài Gòn kam um dort Geld für die Familie zu verdienen. Letztlich arbeiten die jungen Frauen als Sexarbeiterinnen in Bars für amerikanische GIs.

    Die 3 Erzählstränge laufen zunächst unabhängig voneinander, um dann miteinander verbunden zu werden. Es gibt noch eine 4. Perspektive, doch über diese zu schreiben, würde zu viel verraten.

    Nguyễn Phan Quế Mai hat 7 Jahre lang an „Dust Child“ gearbeitet; das Thema ist das ihrer Promotion. Sie führte zahlreiche Gespräche mit Amerasians & ihren Familien. Wieder durfte ich viel lernen, doch es sind nicht historische Daten, die ich mir merken werde. Die menschlichen Schicksale sind das, was hängen bleibt. Und die beschreibt Nguyễn Phan Quế Mai in wunderbar poetischer Sprache.

    Auch wenn man es sich für die Figuren noch so sehr wünscht, nicht alle bekommen ein „Happy End“; dennoch bleibt Hoffnung, und das Wissen, dass Menschen so viel gemeinsam erreichen können, wenn sie sich auf ihre Menschlichkeit besinnen.

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  • 5 Sterne

    Melanie M., 10.05.2024

    Wo die Asche blüht von Nguyên Phan Quê Mai ist mein erstes Buch der Autorin und auch mein erster Ausflug zum Thema Vietnamkrieg. Ich kann nur sagen es hat mich beeindruckt mit welch ruhigen Worten die Autorin das Leben der verschiedenen Protagonisten miteinander verknüpft und starke Emotionen dabei weckt. Die letzten Seiten der Geschichte sowie das Nachwort haben mich zutiefst berührt, so dass ich die Seiten vor lauter Tränen nicht mehr sehen konnte.

    Worum geht es?

    Wir begleiten in abwechselnder Reihenfolge drei verschiedene Erzählstränge die sich im Laufe der Geschichte immer weiter miteinander verstricken.

    Zum Einen erfahren wir vom Leben der Geschwister Trang und Quýnh die 1969 beschließen vom Land nach Sài Gòn zu gehen um sich als Barmädchen zu verdingen und ihren verschuldeten Eltern finanzielle Unterstützung zukommen lassen zu können. Hierbei müssen sie den in der Bevölkerung verhassten amerikanischen GIs zu Diensten sein. Und werden nach und nach in die Prostitution gezwungen.

    Des Weiteren begleiten wir 2016 den als Waisen aufgewachsenen Phong bei seinem Versuch für sich und seine Familie ein Visum zur Ausreise nach Amerika zu erhalten. Er ist vermutlich ein Mischlingskind einer Vietnamesin und einem amerikanischen GI und setzt große Hofffnungen in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

    Als dritten Strang verfolgen wir Dan einen ehemaligen GI, der ebenfalls 2016 nach über 40 Jahren mit seiner Frau nach Vietnam reist um sich mit seiner Vergangenheit auszusöhnen und sich seiner Albträume zu stellen. Was er seiner Frau nie erzählt hat, er hatte eine junge Geliebte zur Zeit seines Einsatzes und geht auf Spurensuche nach Kim und ihrem gemeinsamen Kind.

    Die Schwierigkeiten der Amerasischen Mischlingskinder waren mir bis dato kein Begriff und werden in diesem Buch wirklich hervorragend dargestellt. Jeder Erzählstrang für sich ist logisch nachvollziehbar und verstrickt sich nach und nach auf ungewöhnliche Weise miteinander.

    Die Lektüre war sowohl lehrhaft als auch unterhaltsam und hallt auch noch Tage später in mir nach.

    Ich empfehle dieses grandiose Meisterwerk sehr gerne weiter und werde die weiteren Bücher der Autorin auf jeden Fall ansehen.

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  • 5 Sterne

    Simone F., 16.04.2024

    „Wo die Asche blüht“ war mein erstes Buch einer vietnamesischen Autorin, und ich war sehr gespannt auf Ihre Sichtweise. Der Blick auf den Vietnamkrieg ist im Westen ja sonst vor allem durch amerikanische Literatur und Filme geprägt. Da ich zur Zeit des Krieges noch nicht geboren war und mich bisher wenig damit auseinandergesetzt hatte, hat mich dieser Roman auch dazu veranlasst, immer wieder im Lesen innezuhalten und mich zu manchen historischen Ereignissen noch genauer zu informieren.
    Der Roman besteht aus drei Erzählsträngen auf zwei Zeitebenen. So schildert er anhand der Schwestern Trang und Quynh die damalige Situation vieler junger vietnamesischer Frauen, die sich als Barmädchen und Prostituierte verdingen mussten, um zu überleben. Aus diesen Beziehungen gingen tausende Kinder hervor, die oft geächtet wurden, in Waisenhäusern aufwachsen mussten und auch als Erwachsene noch immer ausgegrenzt werden. Eines dieser Kinder ist Phong, der Jahre später auf der Suche nach seinen Wurzeln ist und gegen alle behördlichen Widerstände nach Amerika auswandern möchte. Anhand des Veteranen Dan, der 2016 mit seiner Frau nach Vietnam reist, um seine Kriegstraumata zu überwinden, und der sich dort auch auf die Suche nach seiner damaligen vietnamesischen Freundin macht, lernen wir auch die Seite der damaligen Gis kennen.
    Nguyễn Phan Quế Mai schreibt einfühlsam und berührend, und ich wollte dieses Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Sie zeigt das Leid, das die Umstände und Folgen des Krieges auf allen Seiten gebracht haben, und das sich bis in die heutige Zeit auswirkt. Mir hat das Buch vieles ins Blickfeld gerückt, das mir bisher nicht bewusst war. Das Thema und auch der Schreibstil der Autorin haben mich so sehr bewegt, dass ich mir gleich anschließend „Der Gesang der Berge“ in der Bibliothek ausgeliehen habe.

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  • 5 Sterne

    Heike R., 04.05.2024

    Nguyễn Phan Quế Mais 'Wo die Asche blüht' ist ein eindringlicher und fesselnder Roman, der die Leser auf eine emotionale Reise durch die Wirren des Vietnamkrieges führt. Mit ihrer beeindruckenden Fähigkeit, komplexe Geschichten zu weben, erzählt die Autorin die Schicksale von drei Protagonisten auf berührende Weise.

    Die Geschichte führt uns durch verschiedene Zeiten und Schauplätze, wobei der Hintergrund stets von den verheerenden Auswirkungen des Vietnamkrieges geprägt ist. Die Figuren, allen voran die Kinder amerikanischer Soldaten und vietnamesischer Frauen, stehen im Zentrum des Geschehens und werden mit großer Empathie und Tiefe dargestellt.

    Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Nguyễn Phan Quế Mai die menschlichen Aspekte des Krieges beleuchtet, ohne dabei in reine Gewaltdarstellungen zu verfallen. Stattdessen konzentriert sie sich auf die persönlichen Geschichten und die damit verbundenen emotionalen Herausforderungen, denen die Protagonisten gegenüberstehen. Dies ermöglicht es dem Leser, eine tiefgreifende Verbindung zu den Charakteren aufzubauen und ihre inneren Kämpfe hautnah mitzuerleben.

    Durch die geschickte Strukturierung des Romans und den Wechsel zwischen verschiedenen Erzählsträngen gelingt es der Autorin, ein vielschichtiges Bild des Vietnamkrieges zu zeichnen, das weit über die üblichen Darstellungen hinausgeht. Dabei wird deutlich, dass es in diesem Konflikt keine einfachen Antworten gibt und dass die Auswirkungen bis in die heutige Zeit spürbar sind.

    'Wo die Asche blüht' ist nicht nur ein fesselnder Roman, sondern auch ein wichtiges Zeitdokument, das dazu beiträgt, das Verständnis für die Komplexität des Vietnamkrieges zu vertiefen. Mit ihrer einfühlsamen und zugleich packenden Erzählweise hat Nguyễn Phan Quế Mai ein Meisterwerk geschaffen.

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  • 5 Sterne

    Ursula U., 22.04.2024

    Den Begriff Amerasier kannte ich bisher nicht, um so wichtiger ist dieses Buch, das von ihnen erzählt. Als Ende der 1960er Jahre in Vietnam der Süden gegen den kommunistischen Norden kämpfte kamen immer mehr amerikanische Soldaten ins Land. Von ihren Verletzungen an Leib und Seele und den vielen Toten hat man gelesen, auch von der Operation Agent Orange, bei der mit Pflanzengiften die Natur und Existenzen vernichtet wurden. Von den Traumata der vietnamesischen Kämpfer erfuhr man so gut wie nichts. Wer verwundet zurück kam konnte seine Familie nicht mehr ernähren, wie auch in dieser fiktiven Geschichte die von den Schwestern Trang, die sich später Kim nannte und Quynh handelt. Um ihren Eltern zu helfen gehen sie nach Saigon um dort in einer Bar zu arbeiten. Schnell landen sie in der Prostitution, denn die GIs suchen die exotische Abwechslung. Kim lernt den Hubschrauberpiloten Dan kennen und verliebt sich in ihn. Er ist anders als die anderen, er wird sie nach Amerika mitnehmen, gerade jetzt, da sie schwanger ist.
    Die beiden anderen Handlungsebenen betreffen das Jahr 2016. Dan hat immer noch Albträume und auch Kim taucht immer wieder vor ihm auf. Er will sie und das Kind findet. Phong, geboren in 1972 sucht nach seinem schwarzamerikanischem Vater und stößt immer wieder auf Hindernisse. Er will für sich und seine Kinder rin Leben ohne Hass und Vorurteile, die er alleine durch sein andersartiges Aussehen erleidet.
    Die Personen sind fiktiv, die Charaktere und die Handlung haben jedoch einen wahren Kern. Um überhaupt über die Problematik dieser Menschen etwas zu erfahren ist dieser Roman lesenswert, darüber hinaus ist er einfühlsam und spannend und so ganz nebenbei erfährt man einiges über die Kultur und Lebensweise der Vietnamesen.

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  • 5 Sterne

    Monalisa13, 24.04.2024

    Vietnam - Krieg, Schicksale, Aufarbeitung
    "Wo die Asche blüht" ist mein erstes Buch von der Autorin Nguyễn Phan Quế Mai. Darin erzählt sie die Geschichte von der vietnamesischen jungen Frau Trang, die sich in einen amerikanischen Soldaten verliebt. Diese Erzählung ist beispielhaft für viele Frauen in diesem Krieg, denn aus diesen Beziehungen sind Kinder hervorgegangen, die aufgrund ihrer äußerlichen Andersartigkeit als Amerasier bezeichnet werden. Phong ist ein Mann aus einer solchen Beziehung. Der einst vor einem Waisenhaus ausgesetzt und den Nonnen überlassen wurde. Jetzt versucht er vergeblich seinen Vater zu finden, damit er, bei nachgewiesener Abstammung, nach Amerika ausreisen kann, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. In einem dritten Erzählstrang wird von dem an PTBS leidenden Veteran Dan berichtet, der einst im Vietnamkrieg als Hubschrauberpilot Einsätze flog und jetzt das Land besucht, um seine Erlebnisse aufzuarbeiten.

    Die Autorin beschreibt sehr deutlich in welcher Armut viele Familien in Vietnam gelebt haben, welche Schicksale dieser Krieg mit sich gebracht und nach sich gezogen hat. Wie auf vietnamesischer so auch auf amerikanischer Seite. Die Autorin haucht den Charakteren so vielseitige Eigenschaften ein, dass sie authentisch und sehr lebensnah erscheinen.

    Die drei Handlungsstränge werden zum Ende hin geschickt zusammengeführt, um die Geschichte zu einem guten Abschluss zu bringen.
    Das Cover kommt mit einer reduzierten Farbauswahl aus, wodurch die Darstellung sehr harmonisch wird, was mir gut gefällt.

    Die Autorin hat mich durch ihren flüssigen und bildhaften Schreibstil gefesselt und die Geschichte zu einem Erlebnis werden lassen. Ganz große klasse, meine absolute Lese-Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 25.04.2024

    Ein Krieg hinterlässt immer viele Opfer. In diesem Roman geht es um ganz besondere Opfer, nämlich die, die aus einer Beziehung zwischen vietnamesischen Frauen und amerikanischen Soldaten entstanden sind. Sie können nicht für ihr Dasein, werden aber verachtet.
    Die Schwestern Trang und Quỳnh gehen in die Stadt, um als Barmädchen zu arbeiten. So wollen sie ihre Eltern unterstützen, die hochverschuldet sind und kaum genug zum Leben haben. Wie es ihnen dort ergeht, darf die Familie nicht wissen. Trang lernt einen amerikanischen Soldaten kennen und das bleibt nicht ohne Folgen.
    Phong wurde einst vor einem Waisenhaus ausgesetzt. Nun möchte er mit seiner Familie in die USA auswandern, denn als Kind einer Vietnamesin und eines Amerikaners hat er es sehr schwer. Doch er erhält kein Visum, denn man verlangt einen Beweis, dass sein Vater Amerikaner ist.
    Der einstige Hubschrauberpilot Dan ist ein Veteran, der auch nach vierzig Jahren immer noch unter dem Trauma leidet, das der Krieg ihm zugefügt hat. Er reist zurück nach Ho-Chi-Minh-Stadt, wo er einst die schwangere Kim zurückgelassen hat.
    Dies ist ein beeindruckender Roman, der mich auch sprachlich angesprochen hat. Die Autorin beschreibt deutlich und sehr realistisch die Folgen des Krieges und was er mit den Menschen macht.
    Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch ausgearbeitet, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte.
    Am Ende werden die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt.
    Mir hat dieser bewegende Roman sehr gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Marry22, 01.05.2024

    Ein sehr berührendes Buch, das ich nur empfehlen kann!

    Anhand des Buchcovers hätte ich nicht so ein emotionales Buch erwartet. Als ich aber den Namen der Autorin gesehen habe, machte mich der Inhalt sofort neugierig.

    Ich habe Vietnam lange bereist, so dass mir die Geschichte, vor allem der 10jährige Vietnamkrieg (1965 - 1975), bekannt ist und auch heutzutage die Folgen des Krieges im Land zu spüren sind.

    Zum Inhalt:
    Wir begleiten drei unterschiedliche Schicksale von

    - Phong ist ein „Amerasier“, der im Waisenhaus aufgewachsen ist und nun versucht mit seiner Familie ein Visum für die USA zu bekommen.

    „Amerasier“ werden Kinder von vietnamesischen Frauen und amerikanischen Männern genannt.

    Er muss aber nachweisen, dass sein Vater US-Amerikaner war. Die Botschaft macht ihm das nicht einfach.

    - Dan, der im Vietnamkrieg Soldat war und seine damalige schwangere Freundin in Vietnam im Stich gelassen hat.

    Nun reist er mit seiner Frau nach Vietnam, um das wiedergutzumachen.

    - Trang und Quynh, zwei Schwestern, die während des Vietnamkrieges nach Hò-Chí-Minh-Stadt gereist sind, um die Familie finanziell zu unterstützen.

    Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und emotional. Die Fakten und ihre guten Recherchen merkt man beim Lesen. Auch die Pratogonisten werden sehr authentisch dargestellt; ich habe mit ihnen mitgelitten und mitgefiebert.

    Ein sehr bewegendes Buch, was man unbedingt gelesen haben muss. Ich kann es nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Marry22, 01.05.2024

    Ein berührendes Buch, das ich nur empfehlen kann!

    Anhand des Buchcovers hätte ich nicht so ein emotionales Buch erwartet. Als ich aber den Namen der Autorin gesehen habe, machte mich der Inhalt sofort neugierig.

    Ich habe Vietnam lange bereist, so dass mir die Geschichte, vor allem der 10jährige Vietnamkrieg (1965 - 1975), bekannt ist und auch heutzutage die Folgen des Krieges im Land zu spüren sind.

    Zum Inhalt:
    Wir begleiten drei unterschiedliche Schicksale von
    - Phong ist ein „Amerasier“, der im Waisenhaus aufgewachsen ist und nun versucht mit seiner Familie ein Visum für die USA zu bekommen.
    „Amerasier“ werden Kinder von vietnamesischen Frauen und amerikanischen Männern genannt.
    Er muss aber nachweisen, dass sein Vater US-Amerikaner war. Die Botschaft macht ihm das nicht einfach.

    - Dan, der im Vietnamkrieg Soldat war und seine damalige schwangere Freundin in Vietnam im Stich gelassen hat.

    Nun reist er mit seiner Frau nach Vietnam, um das wiedergutzumachen.

    - Trang und Quynh, zwei Schwestern, die während des Vietnamkrieges nach Hò-Chí-Minh-Stadt gereist sind, um die Familie finanziell zu unterstützen.

    Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und emotional. Die Fakten und ihre guten Recherchen merkt man beim Lesen. Auch die Pratogonisten werden sehr authentisch dargestellt; ich habe mit ihnen mitgelitten und mitgefiebert.

    Ein sehr bewegendes Buch, was man unbedingt gelesen haben muss. Ich kann es nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Christine R., 23.04.2024

    Amerasier? Was ist das für ein Begriff?
    Es ist die Bezeichnung für Kinder, die während dem Vietnamkrieg von Amerikanern mit vietnamesischen Frauen gezeugt wurden.
    Und in diesem Roman erfährt der Leser Hintergründe, es werden drei Geschichten erzählt.
    Die, der beiden vietnamesischen Schwestern , welche, um ihre Familie finanziell zu unterstützen, in einer Bar und einem Bordell arbeiten. Eine verliebt sich in einen der amerikanischen Soldaten und wird schwanger.
    Die nächste: Ein amerikanischer Soldat begibt sich fast 40 Jahre nach dem Vietnamkrieg auf die Spurensuche nach seiner damaligen Geliebten und dem gemeinsamen Kind.
    Außerdem lernt der Leser das Leben eines Amerasier kennen, einem Kind des Staubs.
    Der Autorin, selbst in Vietnam geboren, ist es auf einfühlsame, erzählerisch großartige Weise gelungen, sich diesem schwierigen Thema anzunehmen, aus der Sicht von allen Betroffenen, um die Verhaltensweisen besser verstehen zu können. So viele Menschen, die mit ihren Kriegstraumata zu kämpfen haben.
    Der Roman selbst ist erfunden, aber die Erlebnisse dahinter haben so und ähnlich stattgefunden. Sieben Jahre hat Nguyen Phan Que Mai an diesem Buch gearbeitet.
    Eine wunderschön erzählte Geschichte, durch die man nur so fliegt, zu einem ernsten, wichtigen Thema. Ein Aufmerksammachen an die vergessenen Kinder von Saigon!Empfehlenswert für alle, die sich für ergreifend schöne Erzählungen mit wahrem Hintergrund interessieren.

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  • 5 Sterne

    Frank Z., 03.05.2024

    GRÜNE HÖLLE DER LIEBE

    Ein sehr aussagekräftiges Cover mit seinem roten Wasser
    und den schwarzen Anemonen machen es zu einem
    sehr impulsiven Hingucker. Im Hintergrund die schwarzen
    Berge eines wunderschönen Landes.

    Der sehr dicht verwobene Schreibstil der Autorin versetzt seine
    Leserinnen und Leser in eine vergangene Zeit in einem
    entfernten, asiatischen Land. Der Bürgerkrieg in Vietnam
    brachte vielen Menschen Tod und unendliches Leid. Noch
    heute sehen die USA diesen Krieg als eine bittere Niederlage
    an. Trotz Übermacht und Waffengewalt gelingt keine Lösung
    der vorliegenden Konflikte.
    Spannend zu sehen wie die Menschen auf beiden Seiten das
    Elend des Krieges erlebt haben. Frauen die mit amerikanischen
    Soldaten Kinder bekamen. Und bei den Kindern anschließend
    unvorstellbares Leid. Verloren und ausgestoßen im eigenen
    Land und auch die USA will sie oft nicht.
    Die Figuren und Charaktere in diesem tiefgründigem Roman
    sind sehr authentisch und lebendig gezeichnet. Auch die
    häufigen Zeitenwenden tun der Spannung und dem Lese - Fluss
    keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, als Leser fiebert man mit
    den einzelnen Schicksalen und kann das Buch nicht aus der
    Hand legen. Ohne weiteres würde man hier am liebsten mehr
    als fünf Sterne geben. Ein Buch mit der Garantie einer
    Weiterempfehlung für aufregende Lese - Stunden!

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  • 5 Sterne

    Anna B., 18.04.2024

    Die Asche des Vietnamkriegs

    Ein Roman der zeigt, welche weitreichenden Folgen der Krieg in Vietnam für die Kinder hatte, die daraus entstanden, zwischen traumatisierten amerikanischen Soldaten und verzweifelten vietnamesischen Mädchen und Frauen. Wie diese als "Amerasier" bezeichneten Kinder ihr Leben lang verachtet wurden und sich nirgendwo willkommen fühlten.
    Mich hat das Buch sehr berührt. Es sind die Geschichten die sich hinter der Fassade des Krieges abspielen und wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommen. Auch wenn man sich kaum vorstellen kann, was die Menschen dort alles durchmachen mussten, schafft es die Autorin, dass man sich gut in die Personen hineinversetzen und mit Ihnen mitfühlen oder vor allem mitleiden kann. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und die Geschichte insgesamt gut durchdacht. Alles hängt irgendwie zusammen und wird nach und nach aufgelöst. Man liest aus verschiedenen Perspektiven über die jeweiligen Schicksale. Die Charaktere sind zwar fiktiv, spiegeln aber tatsächliche Geschehnisse wider, die das Ergebnis einer jahrelangen Recherche der Autorin sind. Das Buch hatte für mich von Anfang an eine absolute Sogwirkung und ist wirklich lesenswert. Für mich eine Lese-Highlight!

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 17.04.2024

    Nach "Der Gesang der Berge" gelang der Autorin ein zweites Meisterwerk. Dieser neue Roman (vortrefflich übersetzt von Claudia Feldmann) der vom bewegenden Schicksal der Kinder vietnamesischer Frauen mit amerikanischen Soldaten vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges handelt, ist ergreifend und einfach nur überwältigend. Einmal angefangen fällt es schwer ihn aus der Hand zu legen. Erzählt wird in drei Handlungssträngen, die miteinander verwoben sind. Es sind drei bewegende Geschichten, die auf wahre Begebenheiten zurück und Stück für Stück und Seite für Seite ineinander greifen, wenn auch die sehr gut beschriebenen Protagonisten darin fiktiv sind. Der flüssige und eingehende Schreibstil trägt dazu bei, dass dieser historische Zeitraum unvergesslich bleibt. Durch tragische gewollte und ungewollte Umstände wurden die meisten dieser Kinder von Vätern und auch Müttern später getrennt. Dieser Roman verleiht (durch seine ausgezeichnete Recherche) diesen unzähligen Kindern eine Stimme - sie, die als Staub des Lebens und als Bastards bezeichnet wurden, sind es wert!
    Fazit: Unbedingt lesenswert und von mir gerne volle 5 Sterne samt Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Linda K., 21.04.2024

    " Wo die Asche blüht " von der vietnamesichen Schriftstellerin Nguyễn Phan Quế Mai spielt in Vietnam zu Zeiten des Vietnam Krieges und ist spannend und informativ geschrieben.
    Die beiden Schwestern Trang und Quỳnh arbeiten zusammen mit ihrer Mutter, der arbeitsunfähige Vater wurde im Krieg verwundet, auf einem Reisfeld. Da sie kaum Geld haben und die Eltern von einem Schulldeneintreiber drangsaliert werden, beschließen sie, zusammen mit einer Freundin, nach Saigon zu gehen, um Geld zu verdienen. In Saigon arbeiten sie als Hostessen in einer Bar und geben sich, nach anfänglichem Zögern, den amerikanischen Soldaten hin. Das Geld, das sie dabei verdienen, schicken sie ihren Eltern.Tang wird schwanger und bekommt allein ihr Kind.Der Vater des Kindes verlässt sie und geht nach Amerika zurück. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Der Roman wird aus drei Sichtweisen erzählt. Aus der Sicht von Tang, dem Soldaten Dan (Vater des Babys) und aus der Sichtweise von Phong, einem Amerasier, der in einem Waisenhaus aufwuchs und seine Eltern, insbesondere seinen amerikanischen Vater sucht.

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  • 5 Sterne

    Hornita, 15.04.2024

    Lesenswert;
    Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber sicher nicht das letzte. In dieser Geschichte wird das Leben der Amerasier erzählt sowie das Schicksal ihrer Eltern rund um den Vietnamkrieg. Universell und zeitlos werden traumatische Kriegsfolgen und die ungeplanten Kinder der Besatzung und des Krieges beschrieben, verpackt in mitreißenden menschlichen Schicksalen. Durch die verschiedene Erzählzeiten und -perspektiven wird die Geschichte spannend, bewegend, interessant und dramatisch und ist doch absolut glaubhaft und nachvollziehbar. Am Ende werden die Erzählfäden zusammengeführt und der Leser erfährt auch noch die letzten Geheimnisse. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin mit dem umgegangen ist, was ihr Betroffene geschildert haben und wie wertschätzend und einfühlsam sie das Alles zu einem Roman verarbeitet hat. Es sind Geschichten, die sich weltweit wiederholen und leider wieder aktuell sind. Ein wirklich tolles, lesenswertes Buch, das mich sehr bereichert hat.

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  • 5 Sterne

    Brigitte S., 15.04.2024

    Das Buch war spannend, lehrreich und sehr interessant. Obwohl ich
    schon über 60 bin, ist der Vietnamkrieg damals irgendwie an mir
    vorbei gegangen. Ich habe dann auch nachgelesen, warum die
    Amerikaner in diesem Krieg eingegriffen haben. Es war ein grausamer
    Krieg, bei dem auch viele Kinder getötet wurden. Außerdem haben
    die Amerikaner Gift versprüht, der die Natur und die Menschen vernichtet
    hat.
    Es geht hauptsächlich um die Mischlingskinder, die von den Amerikanern
    mit vietnamesischen Barmädchen gezeugt wurden. Diese Kinder waren
    schlimmen Anfeindungen ausgesetzt und oft von ihren verzweifelten
    Müttern verstoßen.
    Der Amerikaner Dan fliegt nach vierzig Jahren wieder zurück nach Vietnam.
    Er hatte während des Krieges eine vietnamenische Freundin Kim, die er
    schwanger zurück gelassen hatte. Seine Frau Linda begleitet ihn. Sie hofft,
    dass er dadurch sein Kriegstraumata überwindet.
    Die Geschichte hat mich sehr berührt und ich konnte mit dem Lesen nicht
    aufhören.

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  • 5 Sterne

    Karen S., 29.04.2024

    Der Gesang der Berge hat mich bereits tief beeindruckt und auch dieser Roman hat mich sehr berührt. Die Geschichte erinnert ein wenig an Miss Saigon: zwei Schwestern, die während des Kriegs als Bardamen und schließlich Prostituierte arbeiten, um ihre Familie zu unterstützen. Und die Geschichte der Kinder, die aus den Beziehungen oder dem bezahlten Sex zwischen amerikanischen Soldaten und Vietnamesinnen entstanden wird hier aus den verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Und man spürt wie die Folgen des Krieges für alle Beteiligten auch Jahrzehnte später noch zu spüren sind und ihre Narben hinterlassen haben. Das Leben mag weiter gehen, aber nichts ist wie zuvor.

    Das Nachwort der Autorin spricht mir aus dem Herzen: "Ich habe dieses Buch geschrieben als Gebet für eine Welt, in der es mehr Mitgefühl, Frieden, Vergebung und Heilung gibt."
    Denn Kriege gibt es immer noch überall auf der Welt und die Folgen werden auch hier noch jahrzehntelang nachhallen.

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