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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna S., 31.03.2023

    Als Buch bewertet

    Revolution oder Utopie?
    Das Cover hat es in sich. Obwohl es ja eher schlicht gehalten ist. Alleine die schwungvolle Überschreibung des Titels in pinker Farbe ist ein Statement. Irgendwo habe ich mal gelesen Pink ist der Outsider unter den Farben. Genauso ist es. Man verbindet vieles damit, von der Tutu-Farbe kleiner Ballettschülerinnen über die rosarote Brille bis hin zum Symbol für Homosexualität.
    Das bringt mich zu der Frage sind letztere auch die treibenden Kräfte, die das System der Ehe hinterfragen? Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt ja, dass es viele andere Formen des geregelten Zusammenlebens gibt die auch legalisiert sind. Irgendwo braucht es ja auch Verträge zur Absicherung, nicht nur der Kinder, auch der Rechte und Pflichten.
    Am provokantesten ist das Kapitel in dem untersucht wird, ob die Frauen Komplizinnen ihrer Unterdrückungen sind. Oder haben sie es nur nicht anders gelernt? Geht man in die Generation meiner Eltern zurück durfte die Ehefrau noch nicht mal ohne Unterschrift des Ehemannes arbeiten oder den Führerschein machen. Und zum Frühstück bekam der Herr das Brot fertig bestrichen auf den Teller.
    Neben vielen anderen Betrachtungsweisen und Themenpunkten kommt es auch zu dem Gedankenspiel, was kommt nach der Ehe. Dazu wird die Einführung einer feministischen Steuer propagiert gerade um alleinerziehende Frauen und Singles gleichzustellen.
    Ja, Emilia Roig sieht auch, dass die Abschaffung der Ehe eine Utopie ist, vor allem in einem Land das per Staatsvertrag so eng an die Kirche gebunden ist.
    Das Buch ist aber ein Statement und soll die Leser wachrütteln und veranlassen offene Augen zu haben für jeden noch so kleinen Schritt in die richtige Richtung.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna-Lena I., 19.04.2023

    Als Buch bewertet

    Es muss ein Umdenken stattfinden

    Nicht unbeachtet lassen möchte ich zunächst die Aufmachung des Buches. Selten habe ich sich so angenehm anfühlende Seiten zwischen den Fingern gehabt und so eine angenehme Schrift vor den Augen. Kleinigkeiten, die für mich viel ausgemacht haben. Ich habe mich jedes Mal wieder darüber gefreut, wenn ich das Buch in die Hand genommen habe. Die angenehme Haptik gilt übrigens ebenso für das Äußere und auch die Optik fällt ins Auge – hier wird schon deutlich: dieses Buch wird laut, will (und muss) sichtbar sein.

    Jetzt aber zu den inneren Werten. Autorin Emilia Roig ist Politologin sowie Gründerin und Geschäftsführerin des „Center for Intersectional Justice (CIJ)“ mit Sitz in Berlin. Ihr Einsatz für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit hat ihren Ursprung schon in ihrer Kindheit, in der sie in einer algerisch-jüdischen-karibischen Familie in Frankreich aufwuchs.

    Worum geht es? Emilia Roig hinterfragt in ihrem Buch patriarchale und als „normal“ angesehene Strukturen, insbesondere die alteingefahrene Institution Ehe. „Das haben wir eben immer schon so gemacht“ gibt es hier nicht. Alternative Beziehungsmodelle haben gerade in letzter Zeit immer mehr Aufmerksamkeit bekommen, sind aber immer noch die Ausnahme. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die sich im klassischen Modell Ehe nicht wohlfühlen.

    Behandelt werden eine Vielzahl an Themen, es geht unter anderem um Unterdrückung und klassische Rollenverteilung, die ungesehene Arbeit, die Frauen leisten, Geld und Sex in der Ehe das binäre Geschlecht, gleichgeschlechtliche Liebe und auch einen Ausblick in die Zukunft – Was kommt nach der Ehe? Dabei gibt die Autorin auch ganz persönliche Eindrücke und erzählt von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. So erzählt sie davon, dass sie nach einer schönen Hochzeit (die später geschieden wurde) mit vielen Freunden und Familie in eine „Ehe-Depression“ gefallen ist. Damals war das Phänomen noch nicht geläufig und sie wusste lange Zeit nicht, was mit ihr los ist.

    Ein sehr gut recherchiertes und klug geschriebenes Buch, aus dem ich einige Erkenntnisse und Informationen mitnehmen konnte und einige Anstöße und Impulse bekommen habe, zu hinterfragen und weiterzudenken. Auch wenn ich die Ehe nicht per se ablehne (darum geht es auch gar nicht), finde ich es großartig und wichtig, neue Impulse zu bekommen und alte Denkmuster aufzubrechen. In dem Zusammenhang sind die Kommentare, die ich zu dem Buch schon gelesen habe, kaum zu glauben. Dort wird gefordert (übrigens ausschließlich von Männern) „lasst uns doch in Ruhe“ und wenn ein Kind kommt, solle es doch nicht gleich weggeben werden, dann müsse der Mann eben arbeiten und die Frau zu Hause bleiben. Ich denke immer, es ist schon so viel passiert, aber der Blick aus meiner Bubble heraus bestätigt leider immer wieder: Es ist noch viel zu tun. Umso besser, dass es Bücher wie dieses gibt. Selbst wenn man mit etwas nicht 100% d´accord geht, wünsche ich mir doch eine Offenheit und Awareness für bestimmte Themen. Es lohnt sich. Deshalb von mir eine ganz klare Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katharina G., 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    Nachdem mich "Why we matter" total geflashed hat als ich es gelesen habe war ich wirklich gespannt auf Emilia Roigs Gedanken zur Ehe.

    Was sich in diesem Buch finden lässt ist eine äußerst scharfsinnige Betrachtung zum Thema Ehe, Patriachat und Heteronornativität und wie man sie durch bewusstseinsbildung und diskurs möglicherweise abschwächen kann was laut der Autorin etwas wäre wovon wir alle profitieren würden.

    Sie geht sowohl auf den Wandel der Ehe in den letzten Jahren und Jahrzehnten ein als auch auf die Frage wie man sie den Anforderungen der heutigen Zeit anpassen könnte. Ein Ende der traditionellen Ehe und ein Weg hin zu mehr Verbundenheit, sowie ein Weg hin zu weniger Konvention um mehr Freiheit und Zufriedenheit zu erlangen könnte nach Sicht der Autorin patriachale Strukturen aufbrechen und zu mehr Liebe und Verbundenheit führen. Sie plädiert für eine Öffnung der festgefahren Strukturen und Normen, für mehr Diversität und weniger Heteronormativität, beschäftigt sich sowohl mit Gleichgeschlechtlichen Beziehungen als auch mit frühen Prägungen und Erziehungsmustern die die Sicht auf Beziehungen und Ehe schon früh prägen.

    Wie beeinflussen Machtstrukturen und Patriachat unser Denken über Beziehungen und die Ehe und ist diese wirklich die beste Form des Zusammenlebens oder nur die die Gesellschaftlich anerkannt wird um Machtstrukturen zu erhalten und zu reproduzieren?

    Wie schon mit "Why we matter" hat mich Emilie Roig auch mit diesem Buch total begeistert, zum nach - sowie umdenken animiert und neue Sichtweisen aufgezeigt. Ein absolut tolles, interessantes Sachbuch das durch das einfließen lassen von persönlichen Erfahrungen der Autorin niemals trocken oder zu theoretisch wirkt. Für mich eine absolut bereichernde Lektüre. Absolut wichtig, teilweise provokant und extrem interessant. Absolute Leseempfehlung meinerseits

    Vielen Dank an Emilia Roig für das Schreiben dieses wichtigen Buches und die emotional sicherlich immer wieder fordernde Zeit die es braucht um ein solches Buch zu schreiben.

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  • 5 Sterne

    hundeliebhaberin, 18.06.2023

    Als Buch bewertet

    In "Das Ende der Ehe" legt Emilia Roig die (Macht)Strukturen des Patriarchats offen, dessen Sinnbild die Institution Ehe ist. Wichtig voranzustellen: Emilia Roig ist keinesfalls gegen die Ehe und möchte diese auch nicht endgültig für alle abschaffen. Vielmehr zeigt sie Schwachstellen auf, macht deutlich, wie und in welchem Maße die Frau durch die Institution Ehe unterdrückt wird und für wie "normal" das alles erscheint. Außerdem schreibt sie darüber, dass unter Ehe per se erstmal die heterosexuelle Ehe gemeint ist, gibt einen kurzen Abriss über die Entwicklung der queeren Ehe und zeigt auch hier immense Nachteile und Unterdrückungsfaktoren auf, die so auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind, da die gleichgeschlechtliche Ehe ja nun auch möglich ist - allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen und mit anderen Rechten und Pflichten als die heterosexuelle Ehe.
    Themen, die Emilia Roig behandelt, sind unter anderem die kostenlose Care Arbeit, die Stellung von Frauen und Männern im Job, Non-Binarität, Queerness, (sexualisierte) Gewalt, die Elternrolle, Geld, finanzielle Abhängigkeit und Machtstrukturen innerhalb von Beziehungen - alles in Relation zum Individuum, zu gesellschaftlichen/politischen/juristischen Strukturen und der Mehrheitsgesellschaft.

    Emilia Roig schreibt sachlich, sehr differenziert und unterfüttert die faktischen Schilderungen immer wieder durch eigene Erfahrungen. Ich hatte während der Lektüre so viele "oh ja, stimmt"-Momente, dass ich das Buch definitiv nicht zum letzten Mal gelesen habe. Auch weil der Input so viel ist und ich das ein oder andere Kapitel noch stärker verinnerlichen möchte.

    Auch wenn einige Emilia Roigs Buch sicherlich als Angriff, Provokation oder gar als "Hass gegen Männer" abstempeln, kann ich die Lektüre wärmstens empfehlen. Es werden sämtliche Machtstrukturen, Abhängigkeiten und Missstände aufgedeckt, die viel mehr Menschen bewusst werden sollten.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alina, 20.03.2023

    Als Buch bewertet

    Eine im besten Sinne (heraus-)fordernde Lektüre
    In ihrem neuen Sachbuch mit dem provokanten Titel „Das Ende der Ehe“ beleuchtet Emilia Roig die Ehe als staatliche Institution und die Folgen und Auswirkungen auf unser Zusammenleben. Von den finanziellen und gesellschaftlichen Privilegien, die mit der Ehe im Speziellen und heterosexuellen Paarbeziehungen im Allgemeinen ausgehen, zu unbezahlter Care-Arbeit und der gleichgeschlechtlichen Ehe, deckt die Autorin dabei ein großes Spektrum an Themen und Aspekten ab.

    Dabei zeigt Roig nicht auf Individuen und spricht auch keiner Ehe oder Paarbeziehung ihr Glück oder ihre Daseinsberechtigung ab. Vielmehr weist sie auf strukturelle Probleme und Ungerechtigkeiten, die durch die Institution der Ehe entstehen und entstanden sind hin und sie scheut dabei nicht vor sensiblen und intimen Themen zurück - ganz im Sinne von „das Private ist politisch“.

    Das binäre Geschlecht als Grundlage der Unterdrückung werden ebenso erklärt wie geschichtliche Zusammenhänge und die finanziellen Privilegien sowie Abhängigkeiten die durch die Ehe entstehen. Wie Emilia Roig richtig darlegt, sollte jede*r der sich um die Gender Pay Gap kümmert auch andere eklatante Lücken wie die Gender Tax Gap mitdenken.
    Bei all dem hat Emilia Roig einen sehr angenehmen und pointierten Schreibstil und so schafft sie es auch die verschiedensten Aspekte und Hintergründe verständlich zusammenzuführen und darzulegen.

    Auch wenn ich mich häufig mit feministischer Literatur und Gedanken beschäftige, hat mir diese Lektüre viele neue Denkanstöße beschert.
    Das letzte, leider viel zu kurze Kapitel, bietet zudem einige Lösungsansätze über die ich weiter nachdenken werde. „Das Ende der Ehe“ ist eine Einladung Beziehungen neu zu denken und vor allem ein mutiges und ermutigendes Plädoyer für die Gemeinschaft - klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Isabell R., 11.05.2023

    Als Buch bewertet

    »Die Institution der Ehe kann nur aufrechterhalten werden, indem die Paarbeziehung als wichtigste zwischenmenschliche Beziehung gefördert und forciert wird. Romantische und sexuelle Partnerschaften werden so hoch bewertet, dass der Begriff »Beziehung« in der Regel mit »romantischer Zweierbeziehung« gleichgesetzt wird.« (S. 61)

    Warum ist die Ehe keine private Angelegenheit? Was bedeutet die heterosexuelle Normvorstellung von Beziehungen und Ehe sowie Amatonormativität für uns alle? Wieso profitieren vor allem Männer von der heterosexuellen Ehe und Frauen werden dadurch eher benachteiligt?

    Diese und viele weitere Themen analysiert, seziert und revolutioniert die Autorin Emilia Roig in ihrem neusten Sachbuch »DAS ENDE DER EHE. Für eine Revolution der Liebe«. Wie auch in ihrem ersten Sachbuch nutzt die Autorin viele wissenschafltiche Belege und ergänzt viele Thesen auch um anschauliche Beispiele - gerne auch aus ihrem eigenen Leben. Bei einer These bzgl. Der X- und Y-Chromosomen fand ich die Argumentation weder schlüssig noch umfangreich und ausreichend belegt (es wird sich nur auf eine Quelle bezogen). Wie auch in ihrem ersten Buch werden viele feministische Themen aufgegriffen und dargestellt — wenn mensch sich viel mit diesen Themen auseinander setzt, kann dies ggf. wiederholend sein — aber dann prägt es sich im Zweifel besser ein 😏 Insgesamt finde ich ihre Argumentation für die Revolution der Liebe und Institution Ehe aber sehr schlüssig, absolut notwendig und wir sollten dies ALLE und auch zusammen dringend tiefer diskutieren.

    »Die Ehe mag unerlässlich und unantastbar erscheinen, doch wir können sie loslassen — für die Überwindung des Patriarchats und die längst überfällige Revolution der Liebe.« (S.355)

    Ein großartiger Denkanstoß und Diskussionsanstoß, den ich ALLEN sehr empfehlen kann. ❤️‍🔥

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  • 4 Sterne

    Sheena01, 31.03.2023

    Als eBook bewertet

    Das Ende des Patriarchats als Neuanfang für echte Gleichberechtigung?


    Inhalt:
    In diesem Buch geht die Bestsellerautorin Emilia Roig der Frage nach, ob die Ehe als Institution überhaupt noch zeitgemäß ist, oder ob sie nicht doch ein Hindernis für die Frauen zur Weiterentwicklung darstellt, da Frauen innerhalb einer Ehe ein recht traditionelles Rollenbild zuteilwird.

    Schreibstil:
    Emilia Roig bedient sich hier einer eher gehobenen Ausdrucksweise und verwendet zudem eine Vielzahl von Quellenhinweisen, die sich nicht nur auf Autoren mit universitären Würden und Titeln beziehen, sondern es werden hier auch Aussagen und Theorien umstrittener Denker angeführt, was letztlich den Gedankenstrom, der sich über mehrere Jahrzehnte und über mehrere Kontinente hinweg entwickelt hat, sehr schön wiederspiegelt (Die Quellenangaben erstrecken sich dabei über 27 Seiten!)

    Cover:
    Das Cover erinnert in seiner Machart ein wenig an eines jener Graffitis, welche man heutzutage zuhauf an Wänden findet und wirkt gerade deswegen so trendy! Auf diese Weise wird dem eher abgelutschten Thema „Feminismus“ viel Esprit verliehen! Es macht aus dem Cover zu Recht einen Eyecatcher!

    Autorin:
    Emilia Roig wuchs in einer algerisch-jüdisch-karibischen Familie in Frankreich auf, was ihr Gerechtigkeitsempfinden prägte und den Grundstein für ihr späteres diesbezügliches Engagement prägte. Sie gilt als Gründerin und Geschäftsführerin des in Berlin ansässigen Center for Intersectional Justice (CIJ), einer Organisation, die sich gemeinnützig für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für Jedermann einsetzt.

    Meinung:
    Dieses Buch vertritt die Meinung, dass die heutige Zeit vom Patriachat geprägt ist, das letztendlich auch vor der Ehe nicht haltmacht. War die Institution der Ehe in früheren Zeiten ein finanzielles Auffangnetz für Frauen, wird dieser Aspekt mit der zunehmenden finanziellen Unabhängigkeit der Frauen obsolet. Trotzdem wird jungen Mädchen schon von Kindesbeinen eingetrichtert, dass die Ehe die einzig wahre Bestimmung einer Frau ist. Klischeehafte Disney Filme, die Märchen von Prinzessinnen zum Inhalt haben , die ihr karges Dasein fristen, bis sie vom heldenhaften Prinzen durch einen Kuss befreit werden, kamen just in jener Zeit auf, in der Frauen begannen, sich von diesem typischen Rollenbild zu befreien, und trugen ihrerseits dazu bei, Mädchen sukzessive mit konservativem Gedankengut zu indoktrinieren – ein sicherlich sehr interessanter Blickwinkel!
    Überhaupt werden hier sehr viele, manchmal auch recht umstrittene Theorien angeführt, die allemal Denkanstöße geben. Die Autorin – selbst ursprünglich verheiratet und danach geschieden – spricht in vielen Dingen aus eigener Erfahrung, so etwa erzählt sie davon, dass sie nach einer pompösen Hochzeit in eine regelrechte Depression verfallen war, weil ihr Wunschdenken, mit der Hochzeit den Höhepunkt ihres Lebens erreicht zu haben, durch die Realität jähe Ernüchterung fand.
    Der Grundtenor ist, dass Männer innerhalb einer Ehe Zuwendung finden und umsorgt werden, während Frauen in der Ehe meist die Rolle der Untergebenen, Dienenden einnehmen (müssen), was mit ihrer ursprünglichen romantischen Vorstellung einer Beziehung auf Augenhöhe wenig gemein hat. (Dies beginnt im Grunde schon mit der Hochzeit, bei der die Frau wie ein Geschenk verpackt vom Vater an den künftigen Ehemann übergeben wird; auch die Aufforderung des Pfarrers, dass der Bräutigam die Braut küssen darf, degradiert diese letztlich zum willenlosen Objekt.)
    All dies wird jedoch durch gesellschaftliche Konventionen verstärkt. Frauen werden sich jedoch dieser Ungerechtigkeiten, mit denen sie tagtäglich konfrontiert werden, durch den sich ausweitenden Feminismus immer mehr bewusst.

    Persönliche Kritikpunkte:
    Beim Lesen hat man des Öfteren das Gefühl, dass sich die Autorin aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen in einen regelrechten Männerhass hineinsteigert und hier in „Kill-Bill“-Manier zum persönlichen Showdown ansetzt.
    Auch der ständige Versuch, schwule, nonbinäre, queere Personen mit ins Boot holen zu müssen, ist ein wenig mühsam, aber offenbar ist dies in der heutigen Zeit notwendig, um einer eventuellen Anfeindung vorzubeugen.

    Fazit:
    Ein Buch mit vielen interessanten Denkansätzen, das einem manchmal aus der Seele spricht, einen an einigen Stellen sogar schmunzeln lässt, weil man sich ertappt fühlt. Aber alles in allem brandaktuell und meiner Meinung nach lesenswert!

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  • 4 Sterne

    nicigirl85, 08.01.2024

    Als Buch bewertet

    Titel: Sehr gute Ansätze für ein besseres Zusammenleben...

    Für meinen Geschmack passt der Untertitel "Für eine Revolution der Liebe" deutlich besser und klingt weniger radikal und provozierend, aber da das Thema dringend mal auf den Tisch gehört, sind der Bildschlagzeilentitel und die Neonfarben wahrscheinlich Pflicht.

    In diesem Sachbuch zeigt Emilia Roig anhand von eigenen Erfahrungen, Studien und Expertenmeinungen dem Leser auf, was die Ehe wirklich ist und welchen Einfluss das Patriarchat darauf hat. Der große Traum eines jeden kleinen Jungen und Mädchens, so scheint es, ist die eine, richtige Person zu finden, die uns ein Leben lang treu ergeben ist, all unsere Bedürfnisse erfüllt und mit der wir natürlich den Bund der Ehe schließen wollen. Aber ist das überhaupt realistisch? Wo kommt dieses enorme Bedürfnis überhaupt her? Warum sieht die Realität außerhalb von Hollywoodfilmen komplett anders aus, nämlich lieber unglücklich verheiratet als glücklich ohne Trauschein oder vielleicht als Single zu sein?

    Das Buch ist so umfassend und detailreich, dass es alles andere als leichte Kost ist. Teils ist man beim Lesen mit Feuer und Flamme dabei, teils fühlte ich mich etwas überfahren von den vielen weiteren Themen wie non binär, gleichgeschlechtlicher Ehe und Co, die ja auch alle irgendwo mit dem Thema zu tun haben, die einem aber gar nicht als erstes in den Sinn kommen und dennoch so wichtig sind, damit eben auch einfach alle und nicht nur manche gemeint sind.

    Bedrückt haben mich vor allem die persönlichen Erfahrungen der Autorin, schlichtweg weil ich genau eins zu eins dieselben Erlebnisse durchmachen musste während meiner eigenen Scheidung. Da lernt man sich dann erst richtig kennen. Und wahrscheinlich sind die finanziellen Hürden extra so scharf eingestellt, dass man sich das Trennen fünf Mal überlegt, ob dies wirklich zwingend notwendig ist oder man sich nicht anderweitig arrangieren kann.

    Natürlich ist der Wunsch nach einer festen Bindung etwas, dass sich jeder erträumt, aber vielleicht sollte dies auf Augenhöhe passieren. Dabei geht es nicht nur um die Unterschiede zwischen Mann und Frau und deren Stellung in der Gesellschaft, sondern auch um wieviel mehr die Benachteiligung aussieht bei queeren Menschen, all jenen aus der PoC Community und und und. Die Autorin gibt hier enorm viele Denkanstöße, wie es laufen könnte, was den interessierten Leser doch sehr ins Grübeln bringt.

    Und die wichtigste Botschaft, die ich aus dem Buch für mich mitgenommen habe: Vielleicht sollten nicht wirtschaftliche Vorteile und Finanzen im Fokus stehen, was die Ehe betrifft, sondern die Liebe, das Miteinander, das Füreinanderdasein. Irgendwie scheint das in der heutigen Gesellschaft bei all dem Stress verloren gegangen zu sein. Und vielleicht geht jeder mal wertfreier mit seinen Mitmenschen um und kehrt vor der eigenen Haustür und hinterfragt seine Entscheidungen anstatt andere zu verurteilen warum jene sich trennen oder andere allein leben. Niemand kann so ohne weiteres hinter die Fassade eines anderen schauen. Es wird Gründe geben, die jedoch ausschließlich das Paar betreffen und nicht als willkommene Unterhaltung für andere dienen sollen.

    Zudem wünsche ich mir, dass dieser Titel nicht als Schmährede auf die Männer verstanden wird, sondern als eine mögliche Sichtweise wie die Ehe ist, wem sie dient und wem sie wohlmöglich eher schadet.

    Fazit: Ein wichtiges Thema spannend und mit lauter Stimme fesselnd erzählt. Dürfte gern Pflichtlektüre vor jeder Eheschließung werden, damit sich jeder bewusst wird wofür er es macht und nicht nur dem Traum aus dem Disneymärchen hinterher jagt, sondern alle Pflichten, Licht- und Schattenseiten kennt.

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  • 4 Sterne

    M.F, 06.04.2023

    Als Buch bewertet

    Das Ende der Ehe – Für eine Revolution der Liebe

    Die Autorin Emilia Roig steht in ihrem Buch „Das Ende der Ehe – Für eine Revolution der Liebe“ vielen Themen sehr kritisch entgegen. Zum einen behandelt sie das Thema Patriarchat. Unter Patriarchat versteht man die Macht, teilweise auch Gewalt die männlichen Personen weiblichen Personen zufügen. Sie erzählt, dass eine Ehe sowas wie eine erlaubte Unterdrückung vom Mann der Frau gegenüber ist. Ich bin verheiratet und fühle mich in meiner Ehe nicht unterdrückt – in keine Weise. Mit vielen Beispielen schildert sie in welchen Momenten der Ehe oder des Lebens Frauen von Männern unterdrückt werden und dies aber von der Gesellschaft erlaubt oder für gut befunden wird, einfach weil man zum Beispiel verheiratet ist. Schon am Tag der Hochzeit, beginnt laut Roig, die Knechtung der Frau. Männer werden nach der Ehe umsorgt und behütet, Frauen werden geknechtet und unterliegen dem Mann. Diesen Gedanken finde ich äußerst kritisch betrachtet. Ja, Ehe mag womöglich veraltet sein, dennoch finde ich, dass Menschen sich selber aussuchen ob sie heiraten wollen oder nicht, dabei geht es kaum um Folter oder Unterdrückung (ausgenommen: Zwangsehe).
    Schonungslos ehrlich berichtet Roig auch von ihren eigenen Erlebnissen vor ihrer Ehe, in ihrer Ehe und auch danach. Oft schweift sie ein wenig vom eigentlichen Thema ab, indem sie immer wieder die LGBTQ+ Bewegung anspricht, irgendwie war das für mich beim Lesen oft etwas zu viel.
    Das Thema mit dem Patriarchat zieht sich durch das gesamte Buch, weitere Punkte die von ihr stark thematisiert werden ist die Penetration und Rassismus.
    Oft zeigt sie bekannte Disney Filme auf, die ihre Aussagen unterstreichen sollten, was meiner Meinung nach nicht immer gelingt. So sagt sie, dass Frauen – nachdem sie keine Kinder mehr gebären können – als sinnlos für die Welt dargestellt werden, wie in Disney Erzählungen, als alte böse Hexe oder sonstiger Bösewicht. Dabei bin ich gar nicht ihrer Meinung. In Vaiana zum Beispiel, ist die alte Großmutter die inspirierende Quelle für das Mädchen. Sie ist auch der Meinung, dass in Disney Erzählungen viel zu selten der Mann die Rolle als des Bösen darstellt. Wiederlege ich auch mit Disney Filmen wie: Hercules, Tarzan, Robin Hood oder Der König der Löwen – um nur einige zu nennen.
    Sehr stark ausgeprägt in ihrem Buch ist auch der Feminismus. Ich bin keine Gegnerin des Feminismus, jedoch denke ich auch dieses Thema gehört von mehreren Seiten betrachtet und nicht immer nur: Frau = wertlos, Mann = Unterdrücker. Man muss dazu sagen, dass in jedem Leben eines Mannes (oder fast jedem) die wichtigste Rolle immer noch eine Frau spielt und zwar dessen Mutter.
    Fazit: eigentlich geht es in diesem Buch um die Unterdrückung der Frauen von der meist weißen Gesellschaft, in allen Fassetten des Lebens. Die Institution Ehe, dem Machtmissbrauch von Männern gegenüber Frauen als Entschuldigung dient ist nur ein kleiner Teil dieses Buches.
    Das Buch ist absolut keine leichte Kost. Meiner Meinung nach lesenswert aber kein muss gelesen zu werden. Es ist aber absolut ein Buch, dass Meinungen spaltet, neue Ansätze vorzeigt und für Denkanstöße sorgt.

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  • 4 Sterne

    Anita, 08.04.2023

    Als Buch bewertet

    prinzipiell sehr interessant

    Worum geht es?
    Das Konstrukt der Ehe und den Zusammenhang mit dem Patriarchat zu verstehen und gegebenenfalls zu hinterfragen.

    Worum geht es wirklich?
    Neuanfänge, Gedankenspiele und Strukturen.

    Lesenswert?
    Ja, in vielerlei Hinsicht eine spannende und interessante Lektüre. In 14 gut strukturierten Kapiteln spricht die Autorin Emilia Roig super viele Aspekte an. Durch die gelungene Unterteilung kann man das ganze schön häppchenweise lesen und könnte glaub ich auch nur manche Kapitel lesen. Generell versucht Roig all ihre Ansichten möglichst intersektional zu formulieren und zu denken, wobei es in diesem Buch sehr viel um cis Männer und cis Frauen und deren gemeinsamer Ehe geht. Die meisten Beziehungen, die Queerness beinhalten, ordnet Roig anders ein.
    Mir gefällt an diesem Buch die gute Lesbarkeit, dass es kein langweiliges Sachbuch ist sondern gut und interessant geschrieben wurde. Es gibt kurze informative Fußnoten, es werden genderneutrale Bezeichnungen verwendet und zumindest für mich war die Wahl der Sprache angenehm.
    Ich würde sagen, dass das Buch eher nicht so geeignet ist, wenn man noch gar nichts in die Richtung gelesen hat, wenn man noch keine Kritik am Patriarchat kennt. Wenn man sich aber für die Thematik interessiert und gerne mehr über einen konkreten Teilaspekt lernen möchte, dann findet man hier eine gute Lektüre.
    Auch wenn ich das vorherige Buch der Autorin sehr mochte und auch ihre Arbeit schätze, gibt es dennoch Aspekte in diesem Buch, die mich gestört haben. Generell befinden sich in den Überlegungen der Autorin spirituelle Gedankenansätze - was ich per se nicht schlecht finde. Gerade aber in einen der letzten Kapitel gibt es einen Abschnitt zur Gesundheit von Frauen und dass all die Unterdrückung sich zum Beispiel darin manifestieren würde, dass Frauen öfters von Autoimmunerkrankungen betroffen sind. Die Tatsache, dass dieses Ungleichgewicht aus wissenschaftlicher Sicht auf Hormone zurückzuführen ist, wird nicht erwähnt. Finde ich sehr fragwürdig, denn hat als Schlussfolgerung ja zu bedeuten, dass man sich nur vom Patriarchat befreien müsste und dann diese Erkrankungen nicht mehr vorhanden seien. Klingt nach einem recht esoterischen Ansatz, dass erkrankte Personen irgendwie Schuld an ihrer Erkrankung sind. Und so einen Input brauche ich zum Beispiel nicht! Auch in einem vorherigen Kapitel gab es 1-2 Stellen, die in eine solche Richtung gingen.
    Find ich einfach schade, weil es das ganze gleich weniger wissenschaftlich wirken lässt.
    Unabhängig davon habe ich viele interessante Gedanken in diesem Buch entdeckt und finde generell, dass sich Gedankenspiele lohnen, bei denen bestimmte Konstrukte oder Institutionen hinterfragt werden. Dafür muss ich der Autorin auch nicht bei allem zustimmen.

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  • 5 Sterne

    Sabrina R., 29.03.2023

    Als Buch bewertet

    Ich sage oft über Bücher, dass sie meiner Meinung nach Pflichtlektüre für jede*n sein sollten. Wenn ich mich für ein Buch entscheiden müsste, das als Pflichtlektüre für alle gilt, so wäre es 'Das Ende der Ehe' von Emilia Roig. Dieses Buch ist sowohl für alle absoluten Feminismus-Neulinge als auch für gut bewanderte Feminist*innen geeignet, es ist sehr umfassend und absolut auf den Punkt. Der provokante Titel ist nurmehr das I-Tüpfelchen, natürlich wird hier ein Kernproblem des Patriarchats beleuchtet aber noch viel mehr darüber hinaus. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht einzelne Passagen mit wichtigen Aussagen / Impulsen zu markieren, denn sonst hätte ich das komplette Buch markiert. Auch ein umfassendes und zur weiteren Lektüre anregendes Literaturverzeichnis rundet das Buch als ein einfach fantastisches Werk ab. Ich kann dieses Buch wirklich nur als mehr empfehlen!

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  • 5 Sterne

    Jarlina, 01.04.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover springt einem direkt ins Auge und der provokante Titel hat mich sofort neugierig gemacht. Das Thema des Buches ist sehr interessant. Es behandelt feministische Fragestellungen. Die Autorin plädiert für die Abschaffung des Patriarchats. Dazu sei unter anderem auch die Abschaffung der Ehe notwendig. Es werden viele verschiedene Bereiche zu dem Thema beleuchtet und alles lesen sich sehr interessant. Aktuelle Themen und potentielle Entwicklungsmöglichkeiten in unserer Gesellschaft werden beleuchtet. Dabei ist der Schreibstil der Autorin gut verständlich und lesbar. Die überwiegende Kritik der Autorin konnte ich gut nachvollziehen und das Buch beschreibt interessante und fortschrittliche Lösungswege zu mehr Gleichberechtigung. Ich kann das Buch absolut weiterempfehlen, wenn man mit dem Thema etwas anfangen kann.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 31.03.2023

    Als Buch bewertet

    Die Ehe ist eine langanhaltende Institution. Ehe bedeutet Partnerschaft und bedeutet auch Familie. In diesem Buch wird diese Ehe Form hinterfragt. Für mich hat dieses Buch interessante Ansätze hervorgebracht. Es bietet Grundlagen von Feminismus, Geschlechterverhältnisse und Diskriminierung, die man Überdenken kann. Es wird ganz klar die Ehe in Frage gestellt und die Abschaffung des Patriarchats. Es werden viele Problematiken angesprochen und einige sind nicht ganz fertig ausformuliert. Das Lesen des Buches ist nicht so einfach und man muss sich konzentrieren. Eines ist für mich klar, viele sollten dieses Buch lesen. Es gibt viele Stellen, die zum Nachdenken anregen und man sich selber fragen muss, ist das wirklich so. Beim Lesen kam bei mir nie Langeweile auf, oder der Gedanke, dieses Buch zu Beenden. Empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    Anett R., 22.03.2023

    Als Buch bewertet

    Das Sachbuch "Der Ende der Ehe" umfasst 384 Seiten auf 14. Kapiteln. und einem Prolog.

    Kurzer Plot:

    "Ich wollte heiraten, wusste aber tief in mir, dass es für mich nicht das Richtige war." - Seite 14

    Die Autorin Emilia Roig war selbst vier Jahre verheiratet, und stellte sich vor, während und nach ihrer Ehe Fragen... Warum habe ich überhaupt geheiratet? Sollte ich jetzt nicht glücklich sein? Was heißt eigentlich glücklich verheiratet? Ehe als Sicherheit - aber was ist, oder gibt es Sicherheit überhaupt? Ist die Ehe wirklich normal? usw.

    Dabei werden die staatlichen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Aspekte (in der westliche Welt) der Ehe, beleuchtet.

    Ehe war früher für Frauen eine kulturelle und finanzielle NOTWENDIGKEIT. Das hat sich geändert...

    "Je mehr Frauen sich emanzipieren und ihr eigenes Geld verdienen, desto unattraktiver wird die Ehe." - Seite 44

    Frauen sind in der Regel (mehr) bereit, sich für die Beziehung aufzuopfern und mehr Kompromisse einzugehen als ihr Partner... aber sollte man sich nicht vor der Zwangsvorstellung - Hochzeit = Liebe (gesellschaftlicher Wert und Status der Frau) lösen?

    "Jede Person kann die richtige Person im richtigen Moment sein." - Seite 57

    Es gibt verschiedene Formen der Liebe (platonisch, romantisch, familiär, freundschaftlich und/oder sexuell), und seine eigenen Bedürfnisse auf verschiedenen Säulen zu verteilen, sollte nicht unterschätzt werden.

    Die binäre Geschlechterrolle spielt auch eine wesentliche Rolle in diesem Sachbuch, sowie der Anpassungsdruck, bei gleichgeschlechtlichen Ehen oder queeren Menschen allgemein.

    Was ist natürlich/oder normal? Die gesellschaftlichen Normen dulden keine VARIATIONEN...

    Fazit:

    Die Autorin spricht in ihrem Sachbuch keiner Ehe oder Paarbeziehung ihr Glück oder ihre Daseinsberechtigung ab.

    Mit einem Schreibstil auf hohem Niveau, wird auf gesellschaftliche Probleme und Ungerechtigkeiten hingewiesen, und dabei werden viele Denkanstöße freigesetzt,

    "Ohne Gerechtigkeit gibt es keine Liebe." - bell hooks

    4. Sterne!

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  • 4 Sterne

    Steinbock29, 25.03.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist in grellem neongelb gehalten; darauf steht in schwarzer Schrift der Titel und in einem pinken Graffiti ist dieser noch einmal überschrieben.

    Im Kern geht es darum, die Ungerechtigkeit durch institutionelle, gesetzliche und kulturelle Rahmen für heterosexuelle Paarbeziehungen darzustellen. Emilia Roig fordert eine Transformation der Gesellschaft und eine Umstrukturierung der jetzigen Eheform. In 14 Kapiteln setzt sie sich mit unterschiedlichen Facetten, wie z.B. Care-Arbeit, Kinder, Sex, Geld, Liebe, binäres Geschlecht und gleichgeschlechtliche Ehe, auseinander.

    Die Inhalte regen sehr zum Nachdenken an. Die Autorin Emilia Roig packt eine Menge wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse gepaart mit eigenen Erlebnissen in diesem interessanten Sachbuch zusammen.

    Der Schreibstil ist gehoben und vermittelt viel Wissenswertes. Die Querverweise behindern meines Erachtens den Inhalt etwas. Um das Geschriebene wirken zu lassen, empfiehlt es sich, das Buch mit Pausen zu lesen.

    Fazit: es geht um mehr, als um die Institution der Ehe. Es geht um ein gesamtgesellschaftliches Problem, dass alte Rollenmuster forciert. Absolut lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Kathrin M., 17.03.2023

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich überrascht!
    Und zum Nachdenken angeregt! Und übermannt (der richtige Begriff im Kontext eines feministischen Buches?!)!
    'Übermannt' im Sinne von Denkanstößen, Thesen und Sichtweisen, die in dieser Klar- und Dezidiertheit nicht von vielen Autor*innen zur Disposition gestellt werden.
    Zu jedem Zeitpunkt im Buch hat man das Gefühl, dass Emilia Roig nicht provokant und populistisch skandiert, sondern sehr fundiert recherchiert hat und reflektiert an ein Herzensprojekt herangetreten ist, das sie selbstbewusst und voller Überzeugung vertritt.
    Auch wenn nicht jede Sichtweise meiner eigenen vollumfänglich entspricht, überzeugen mich viele von Roigs Gedankengängen, wohlwissend, dass es sich (noch?) um eine utopische Vorstellung handelt, das Prinzip Ehe gesellschaftspolitisch, juristisch und auch individuell neu zu denken.

    Die vielen Verweise im Text haben den Lesefluss ein wenig gehemmt. Aber auch davon abgesehen ist dies kein Buch für 'Zwischendurch', es erfordert Aufmerksamkeit und ist sprachlich auf einem gehobenen Niveau angesiedelt.

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  • 4 Sterne

    David D., 23.03.2023

    Als Buch bewertet

    Mir war schon vorher klar, dass es für mich als Mann nicht einfach sein würde, dieses Buch zu lesen und es im Anschluss zu rezensieren, aber ich wollte mich dem stellen. Ich muss sagen, viele Ansätze der Autorin Emilia Roig finde ich sehr gut und vor allem das Thema, dass alleinerziehende Menschen mehr Steuern bezahlen als verheiratete Paare, bei gleichem Einkommen, ist ein Unding. Allerdings nimmt das Hauptthema "Das Ende der Ehe" für meinen Geschmack nur einen kleinen Teil des Inhaltes ein, vielmehr geht es hauptsächlich darum, mit dem Finger auf Männer zu zeigen, aber das will ich gar nicht negativ bewerten, denn als Mann bin ich wahrscheinlich nicht objektiv genug. Des Weiteren wird viel über die Vergangenheit gesprochen und wie sich Männer verhalten haben und welche Gesetzte es früher gab, die Frauen diskriminiert haben, aber das meiste davon ist glücklicherweise längst überholt, dies sieht man auch an einigen Zitaten, die teilweise 30 oder sogar 50 Jahre alt sind und das kann man der heutigen Generation, meiner Meinung nach, nicht mehr ankreiden.

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  • 4 Sterne

    Mona, 24.03.2023

    Als eBook bewertet

    gut gemacht
    " Das Ende der Ehe" von Emilia Roig ist ein Sachbuch mit einem doch sehr provokantem Titel. Die Autorin beschreibt die Ehe als staatliche Institution und beleuchtet die Auswirkungen auf unser Zusammenleben. Es geht um die gesellschaftlichen Privilegien, aber auch um die verschiedenen Paarbeziehungen. (Heterosexuelle und gleichgeschlechtliche Beziehungen) Die Autorin beleuchtet viele Aspekte auch aus finanzieller Sicht. Sie weißt auf strukturelle Probleme und Ungerechtigkeiten hin und macht auch vor intimen Themen keinen Halt. Auch findet man im Buch geschichtliche Zusammenhänge und auch die Abhängigkeiten die in einer Ehe entstehen. Durch das Lesen dieses Buches findet man viele Denkanstöße, aber auch Lösungsansätze. Dies Buch ist eine gute Grundlage, die eigene Beziehung neu zu überdenken. Ich gebe eine klare Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    CanYouSeeMe, 03.06.2023

    Als Buch bewertet

    "Das Ende der Ehe" von Emilia Roig wird mit dem Zusatz "Feministische Impulse für die Abschaffung einer patriarchalen Institution" beworben. Und hier wurde in der Tat nicht zu viel versprochen.
    Auf jeder Seite dieses Buches merkt man, wie sehr Roig im Thema steht, viele Quellenverweise zeugen von einer sehr detaillierten Auseinandersetzung. Dabei sind die Forderungen, die Roig in diesem Buch auf insgesamt 14 Kapiteln darlegt, keine halbgaren Kompromisse. Auf vielfältiger Weise führt sie den Lesenden patriachale Strukturen vor Augen. Dabei räumt sie jedoch auch bei vielen Kritiken an der Ehe ein, dass sich hier schon einiges getan hat - nur nicht genug in ihren Augen. Dabei werden hier auch viele weitere Themen angesprochen, die auf den ersten (und auch auf den zweiten) Blick nicht viel mit der Institution der Ehe gemein haben. Dieses Buch trägt zweifelsohne zu einer differenzierten feministischen Debatte bei - und schweift dabei häufig vom eigentlichen Thema des Buches ab.
    Die Sprache des Buches ist nichts für Menschen, die sich bisher nicht mit dieser spezifischen Thematik, Geschlechterungleichheiten und -identitäten auseinandergesetzt haben. Viele fachspezifische Worte werden für Laien nicht erklärt, wodurch es für viele Menschen sicherlich erschwert ist den Ausführungen der Autorin zu folgen. Sicherlich sind einige Menschen durch die Sprachwahl abgeschreckt.
    Ich war bei vielen Ausführen der Autorin anderer Meinung, hätte mir für einige Belge und Ausführungen eine differenziertere Sicht gewünscht. Zum Teil hatte ich den eindruck, dass explizit Quellen gesucht wurden, die die eigene Meinung unterstützen, viele Quellen anderer Meinung dann explizit nicht erwähnt wurden. Das finde ich bzgl. einer differenzierten und kritischen Auseinandersetzung mit der Thematik nicht ausreichend.
    Auch wenn mir einige Ausführen zu radikal oder zu einiseitig betrachtet waren, habe ich das Buch gern gelesen. Es macht eine wichtige Debatte auf und regt zum Nachdenken an.

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  • 3 Sterne

    Karola D., 11.07.2023

    Als Buch bewertet

    Ein provokantes Sachbuch!
    Dieses Sachbuch mit vielen Impulsen zur Abschaffung der patriarchalen Ehe wartet auf mit vielen Themen und Thesen, die zum Nachdenken anregen. Das Cover mit der lockeren, provokant in pink gesetzten Handschrift über den schwarz gedruckten Buchtitel fällt auf. Die pinke Farbe verkörpert klar die weibliche Sichtweise in punkto Ehe. Die Themenvielfalt reicht von Feminismus, Geschlechterverhältnisse, Rollenmuster, Klassizismus und Sexualität bis zu Care-Arbeit, Kinder, häusliche Gewalt, Gender-Pay-Gap, Gender-Pension-Gap und Gender-Tax-Gap. Ich bin auch den hier beschriebenen gesellschaftlichen Normen einer heterosexuellen Ehe gefolgt, halte einige Stellen für zu radikal und zu überspitzt, teils zu wenig wissenschaftlich, teils aus zu persönlichen Ansichten der Autorin gestrickt. Ich selbst bin mit meiner Rolle in dieser Gesellschaft zufrieden sind und sehe diese nicht als etwas Aufgedrücktes an. Natürlich ist eine Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen auch ohne Ehe möglich, doch im Falle einer Trennung möchte ich nicht als die alleinerziehende und beruflich dann überlastete, finanziell schnell überforderte Frau zurück bleiben. Insgesamt eine Lektüre zum Nachdenken!

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