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  • 5 Sterne

    Karin S., 25.02.2020

    Als Buch bewertet

    Das Haus der Frauen von Laetitia Colombani ist das zweite Buch von ihr. Das Buch ist im S. Fischer Verlag erschienen und umfasst 256 Seiten.

    Inhaltsangabe:
    In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen« schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.

    Auch diese Buch von Laetitia Colombani weißt ein wunderschönes Cover auf in einem Rotton gehalten mit gelbgoldenem Rand.

    Die Autorin hat zwei Zeiten gewählt: Paris im hier und jetzt mit, in dem Solene, eine junge Anwältin durch eine Identitätskrise/Burnout/Depression in das Haus der Frauen kommt, um allgemeinnützigen Dienst zu tun und sich selbst aus der Lethargie zu holen. Die zweite Zeit ist Paris in den 1920gern, in dem eine sehr couragierte Frau zusammen mit ihrem Mann das Leben der auf den Sraßen lebenden Frauen verbessern möchte und ihnen einen „Unterschlupf“ organisiert – den Palast der Frauen.

    Es ist ein faszinierend geschriebenes Buch mit gut recherchiertem Hintergrund.
    Ich bin einfach begeistert: das erste Buch war schon sehr interessant und gut geschrieben, das zweite toppt das ganze noch einmal zusätzlich.

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  • 4 Sterne

    bookloving, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    *Berührender Roman über bemerkenswerte Frauen*
    Nach ihrem weltweit gefeierten Debüt "Der Zopf" hat die französische Autorin Laetitia Colombani erneut einen berührenden Roman über bewegende Frauenschicksale und bemerkenswerte Frauen geschrieben. Ein Roman, der auf die weibliche Leserschaft ausgerichtet ist und sicherlich bald ebenfalls zu einem Bestseller anvancieren wird. Ihre Geschichte kreist um den "Palais de la femme" - das titelgebende "Haus der Frauen", ein 1926 von der Heilsarmee gegründetes Frauenhaus im 11. Arrondissement von Paris, das in Not geratenen Frauen jeglicher Nation und Herkunft Zuflucht und geschützte Unterkunft bietet, und erzählt sehr eindrücklich von denverschiedenen Frauenschicksalen, die auf unterschiedlichste Weise mit diesem Haus verknüpft sind. Im Mittelpunkt dieses Romans stehen aber auch zwei Frauen, die zu verschiedenen Zeiten in Paris gelebt haben - fast ein Jahrhundert liegt zwischen ihnen, und doch verbindet sie ihr Engagement für all die Frauen in Notlagen, die ihre Hilfe, Stärke und Zuversicht brauchen. Sehr kunstvoll hat die Autorin die beiden zwischen Gegenwart und Vergangenheit abwechselnden Handlungsstränge miteinander verwoben. Die Protagonistinnen erzählen ihre Geschichte jeweils aus ihrer Perspektive in der 3. Person. So lernen wir nach und nach die Hauptfigur Solène kennen und erfahren einige Details zu ihrer Lebenssituation. Sie ist eine junge, äußerst erfolgreiche Anwältin aus Paris, deren Leben durch einen Burn-Out völlig aus der Bahn geraten ist und von tiefen Depressionen beherrscht wird. Als therapeutische Maßnahme soll sie ihre Komfortzone verlassen und sich ehrenamtlich im Frauenhaus als eine Art Schreiberin engagieren. Schön ist es mitzuerleben, wie es Solène allmählich gelingt sich immer mehr zu öffnen, Kontakte zu knüpfen und wieder neuen Lebensmut zu schöpfen. In verschiedenen Episoden erfahren wir mehr über die Bewohnerinnen und Angestellten des Frauenhauses und nehmen gebannt Anteil an ihren aufwühlenden Schicksalen. Ob nun Flüchtlinge, obdachlose oder misshandelte Frauen, Opfer von häuslicher Gewalt - sie alle sind von den Widrigkeiten des Lebens und Gewalt gezeichnet und haben hier unabhängig von Kultur, Religion oder Herkunft Zuflucht gefunden, können zur Ruhe kommen, erhalten Beratung und Hilfe für einen Neuanfang in ein selbstbestimmtes Leben. Sehr glaubwürdig hat die Autorin aber auch die Dynamik und die ganz besondere Atmosphäre dieses Ortes, an dem so viele unterschiedliche Charaktere leben, eingefangen. Neben lautstark ausgetragenen Konflikten, chaotischen Zuständen gibt es auch die berührenden Momente der Solidarität und des Zusammenhalts untereinander. Im zweiten, Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelten Handlungsstrang widmet sich die Autorin einer faszinierenden historischen Persönlichkeit, die in der Geschichtsschreibung leider völlig in Vergessenheit geraten ist - Blanche Peyron. In kurzen, aber sehr anschaulich erzählten Episoden zeichnet sie das bewegte, entbehrungsreiche Leben dieser mutigen und willensstarken Frau nach, die ihr Leben ganz der Heilsarmee und dem sozialen Engagement für die bedürftigen und benachteiligten Menschen verschrieben hatte. Dank ihres heldenhaften Einsatzes und ihrer Hartnäckigkeit ist es ihr allen Widerständen zum Trotz gelungen, den "Palais de la femme" in Paris zu kaufen und zu einem Frauenhaus umzubauen. So ist Laetitia Colombani ein stimmiges Portrait dieser äußerst beeindruckenden Frau und eine wundervolle Hommage gelungen! Der für die Autorin typische recht einfache, pointierte Schreibstil verbreitet eine angenehme Leichtigkeit beim Lesen. Ihr gelingt es, oft auch ohne ausführliche Beschreibungen eine eindringliche Atmosphäre aufkommen zu lassen und berührende Momente einzufangen. Obwohl die Autorin ihre Hauptfiguren und deren charakterliche Entwicklung sehr einfühlsam und behutsam ausgearbeitet hat, hätte ich mir bei ihnen doch deutlich mehr Nuancen und Tiefgang gewünscht, um mich besser in sie hineinzuversetzen, sie weniger aus der Distanz zu erleben und mich mehr berühren zu können. Auch die vielen tragischen Schicksale der Frauen aus dem Frauenhaus waren insgesamt zu kurz angerissen und wirkten zu schablonenhaft, um wirklich unter die Haut zu gehen. Dennoch ist der Autorin mit ihrer ergreifenden Geschichte über ein Haus für alle Frauen dieser Welt erneut ein bemerkenswerter, warmherziger und nachdenklich stimmender Roman gelungen, der zugleich als Plädoyer für mehr Solidarität zu verstehen ist.
    FAZIT
    Ein berührender Roman über bewegende Frauenschicksale und bemerkenswerte Frauen, dem etwas mehr Tiefgang und einige zusätzliche Seiten nicht geschadet hätten! Dennoch lesenswert!

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  • 4 Sterne

    Jenny V., 24.03.2020

    Als Buch bewertet

    Sinn – das ist es, was Solène hinter den Mauern des Palastes findet. Sie fühlt sich als nützliches Mitglied der Gemeinschaft. Sie muss sich nicht rechtfertigen, es ist unwichtig, ob sie in einem schicken Viertel lebt oder nicht. Sie ist da. Und das zählt am Ende.“

    Inhalt

    Für Solène, erfolgreiche Anwältin, ist es nach dem Selbstmord eines Mandanten, den sie direkt miterleben musste, undenkbar, ohne Weiteres in ihren Beruf zurückzukehren. Stattdessen sieht sie sich mit der Diagnose Burn-Out gezwungen ihren Job an den Nagel zu hängen. Um ihre seelische Krise zu überwinden, bewirbt sie sich auf eine Stellenanzeige, in der ein „öffentlicher Schreiber“ für ein Pariser Frauenwohnheim gesucht wird. Ihre Aufgabe besteht darin, für die Bewohnerinnen des Hauses ein Sprachrohr zu sein und in ihrem Auftrag Briefe und Botschaften zu verfassen, um sie diversen Empfängern zukommen zu lassen. Ihre wöchentliche Sprechstunde findet zunächst wenig Anklang, denn alle Frauen dort tragen ein gewaltiges Päckchen an emotionalen Tiefschlägen mit sich herum und sind nicht gewillt, Solène tiefe Einblicke zu gewähren. Doch die Bewohnerinnen spüren, dass es die Anwältin ernst meint und selbst nicht so taff und unnahbar ist, wie sie zunächst vermuteten. Schon bald ist sie ein fester Bestandteil der Frauengemeinschaft und überwindet mit deren Unterstützung auch ihre private Krise. Und mehr und mehr kristallisiert sich ihr Wunsch für die Zukunft heraus: sie möchte wieder schreiben, so wie einst in ihrer Jugend, doch diesmal wird Blanche Peyron und ihr Engagement für den Bau des Palastes der Frauen der Inhalt des Buches werden, jener Patronin, die bereits 1925 mit eisernem Willen und immenser Schaffenskraft ein zentrales Pariser Gebäude umbauen lies, um hunderten hilfsbedürftigen Frauen ein Obdach in ihrer Armut zu bieten …

    Meinung

    Dieser Roman von Laetitia Colombani widmet sich in seinem Kern zwei Geschichten – zum einen ist es eine Hommage an die Initiatorin des Palastes der Frauen, die ein überzeugtes Mitglied der Heilsarmee war und sich schließlich an deren Spitze kämpfte, um unter widrigsten Umständen dieses Frauenschutzhaus zu etablieren, zum anderen ist es die Erzählung einer Gegenwartshandlung, die den Wert dieser sozialen Einrichtung nicht darauf beschränkt, Bedürftigen Hilfe zukommen zu lassen, sondern für ein Mehr an Solidarität und Aufmerksamkeit gegenüber den Schwachen der Gesellschaft steht.

    Die Autorin beschreibt abwechselnd die beiden Handlungsstränge und führt sie am Ende wunderbar zusammen, so das ein glaubwürdiger, griffiger Roman entsteht, der über zwei starke Frauenfiguren und ihre persönlichen Herausforderungen berichtet und sie trotz der Tatsache, dass sie sich nicht kannten, zwei Seelen mit dem gleichen Ziel vereint: erkennen, wahrnehmen, helfen.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht lesbar, inhaltlich und thematisch trotz der schweren Thematik auch ein Wohlfühlroman, weil er die starke Seite der Frauen in ihrer Allgemeinheit betont und jeder einzelnen Seele eine gewisse Bedeutung zugesteht. Stellenweise gleitet die Story etwas ins Kitschige ab, fängt sich aber immer im richtigen Moment und drückt auch nicht auf die Tränendrüse, was ich definitiv positiv bewerte. Auch die kleinen Episoden über das Leben der Mitbewohnerinnen, die so ziemlich jedes Leid hinter sich haben und im Laufe ihrer Gespräche mit Solène auch dem Leser etwas darüber mitteilen, haben mir in ihrer Gesamtheit sehr gut gefallen, weil sie sich so passend in die Erzählung fügen und dennoch viele wichtige Gedanken aufgreifen, die andernfalls gefehlt hätten.

    Fazit

    Ich vergebe 4 Lesesterne für einen flüssigen, informativen, biografisch inspirierten Roman, der mit Feingefühl und Esprit von der Schaffenskraft und dem Mut vieler Frauen erzählt, die es geschafft haben, ihre persönliche Befindlichkeit über das Erreichen einer größeren Aufgabe zu stellen. Ihr Wirken nimmt den Leser mit, motiviert und begeistert gleichermaßen und zeigt ganz nebenbei, wie wichtig Zusammenhalt, Unterstützung und Aufmerksamkeit für ein Leben auf Augenhöhe sind. Gemeinsam ist man stark, mit der nötigen Hilfe bekommt das Leben wieder einen Sinn, mit Zuhören und Trost spenden wird auch dem Gebenden etwas geschenkt. Eine tolle Botschaft, die gerade am Ende des Buches präsent nachhallt. Eine empfehlenswerte Lektüre, die dem Glauben an das Gelingen des Lebens große Bedeutung beimisst.

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  • 5 Sterne

    Ecinev, 24.05.2020

    Als Buch bewertet

    Solene ist eine erfolgreiche Anwältin. Aufopferungsvoll hat sie jede freie Minute ihrer Freizeit genutzt um für ihre Mandanten das beste herauszuholen. Als sich ein Mandant nach einem verlorenen Fall vor ihren Augen das Leben nimmt, bricht sie zusammen. Diagnose Burn out. Nur mühsam kommt sie wieder auf die Beine kann aber nicht mehr in der Kanzlei arbeiten.

    Ihr Therapeut schlägt eine ehrenamtliche Tätigkeit vor. Anfangs kann sie sich damit auch nicht recht anfreunden findet dann aber eine Stelle als Schreiberin in einem Haus für Frauen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten engagiert sie sich immer mehr und lernt die dort lebenden Frauen und ihre persönlichen Schicksale kennen.

    In einem anderen Erzählstrang wird der Aufbau des Hauses vor fast 100 Jahren erzählt. Von einer starken Frau die ihr Leben ganz der Heilsarmee gewidmet hat und gemeinsam mit ihrem Mann das Haus aufgebaut hat.

    Diese Erzählung hat mich voll in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist anfangs etwas befremdlich, er kommt ohne wörtliche Rede aus und wirk merkwürdig distanziert. Trotzdem fiebert man mit. Einmal in der Gegenwart wie es Solene gelingt das Vertrauen der Frauen zu gewinnen und in der Vergangenheit ob es Blance Peyron gelingt in einer von Männern dominierten Zeit ihr Vorhaben durchzusetzen.

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  • 5 Sterne

    Nela, 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    In Laetitia Colombanis neuem Roman „Das Haus der Frauen“ stehen erneut starke Frauen im Mittelpunkt. Zum einen Solène, eine erfolgreiche Rechtsanwältin, die nach einem Burn-out als öffentliche Schreiberin anderen Frauen zur Seite steht, und zum anderen Blanche, die 1926 den Palast der Frauen gegründet hat.

    Wie schon bei „Der Zopf“ hat mich der Schreibstil der Autorin auch dieses Mal wieder direkt in seinen Bann gezogen. Die beiden Protagonistinnen werden sehr eindrücklich beschrieben, gerade weil sie sich ihrer Schwächen bewusst sind, und daraus eine unheimliche Stärke entwickeln, auch gegen die Konventionen ihren eigenen Weg zu gehen. Anders als bei „Der Zopf“ sind die Geschichten beider Frauen etwas weniger verwoben, da sie zu verschiedenen Zeiten spielen. Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen, und es gibt immer wieder Szenen, die länger im Kopf bleiben. Vor allem solche, in denen Solène auf Frauen am Rande der Gesellschaft trifft und etwas über deren Leben erfährt. Ein sehr lesenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    petra w., 19.02.2020

    Als Buch bewertet

    Seelentranfusion, dieses Wort beschreibt dieses Buch perfekt. Ich habe das Buch nicht gelesen, sondern aufgenommen, ich konnte die Gedanken, die Gefühle der Bewohnerinnen und auch der Schreiberin hören, sehen,nach-empfinden.
    Die einzelnen Schicksale gingen unter die Haut, die Überlegungen der Anwältin zum Thema Armut, Fluchtgründe und andere Themen die Frauen ins Frauenhaus zwingen, sind Gedanken die sich jeder machen muss.
    Die Autorin lässt nichts aus sie zwingt ihre Protagonistin zur Selbstkritik die sich auch auf den Leser überträgt. Ich gebe Geld damit es den Menschen besser geht, aber in direkten Kontakt bin ich bisher nicht getreten.
    Obwohl es nachvollziehbar ist, das Geld nicht reicht, sondern Zuhören eines der wichtigsten Elemente des menschlichen Miteinander ist.
    Ich weiß jetzt schon, dass dieses Buch ein Jahreshighlight für mich ist.

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  • 5 Sterne

    Diana B., 09.03.2020

    Als Buch bewertet

    Von anne b.

    Das Buch spielt in Paris. Die erfolgreiche Anwältin Solene hat einen Nervenzusammenbruch erlitten. Ihr Mandant hat sich vor ihren Augen umgebracht, nachdem sie seinen Prozess verloren hat ! Dadurch erlitt Solene einen Nervenzusammenbruch. Sie flüchtet in ein Frauenhaus in Paris und arbeitet dort ehrenamtlich als Schreiberin für die anderen Frauen, die dort wohnen. Sie schreibt für die Frauen Briefe an Behörden, aber auch persönliche Briefe an Freunde und Familie. Mit der Zeit schreibt Solene ihre eigenen Gedanken zu all diesen Geschichten auf und verfasst ein Buch darüber. Vor allem auch darüber, wer diese Frau gewesen ist, die vor ca. 100 Jahren dieses Haus der Frauen gegründet hat.
    Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, aber dennoch gut zu lesen.

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  • 5 Sterne

    Brigitte S., 01.03.2020

    Als Buch bewertet

    Der neue Roman "Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani, einer französischen Autorin, ist gesellschaftskritisch und ein sehr gefühlvoller Roman.
    Das Cover des Buches fällt einen sofort durch die rote Farbe ins Auge. Genauso wie bei ihren vorigen Roman "Der Zopf" welches in türkis gehalten war.
    Solene ist Staatsanwältin in Paris. Nach einem verlorenen Prozess stürzt sich vor ihren Augen ein Mandant in den Tod. Solene kann dies nicht verkraften und erleidet einen Zusammenbruch.
    Sie findet Halt im Haus der Frauen. Dort können Frauen in Not Zuflucht finden.
    Diesen Roman kann ich jeden empfehlen. Es ist ein Roman der gesellschaftskritisch ist, sehr gefühlvoll und wunderbar zu lesen .
    Er erhält von mir 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Marianna T., 19.03.2020

    Als Buch bewertet

    Sehr reale Frauenchicksale

    Soléne ist eine erfolgreiche Anwältin in Paris. Ihr Leben bricht zusammen, als sich ein Mandant vor ihren Augen das Leben nimmt. Im Haus der Frauen findet sie Halt. Als öffentliche Schreiberin bekommt sie die Frauenschicksale unmittelbar mit. Sie merkt, dass jede Vergangenheit eine Zukunft haben wird.

    Laetitia Colombani ist erneut ein sehr bewegender Frauenroman gelungen. Sie erschafft ein Nebeneinander der Schicksale, die doch so unterschiedlich sind und enthält sich damit der Bewertung. Sie befasst sich also mit dem Schicksal der gutbürgerlichen Soléne, ebenso wie mit denen der geflüchteten afrikanischen Frauen, den vielen vergewaltigten Obdachlosen und der Mutter die ihr Kind in der Heimat zurück lassen musste um ein anderes zu schützen. Ein Schicksal ist ergreifender als das andere. Der Roman wiegt schwer, die Beschreibungen wirken sehr realistisch und sind emotional ergreifend. So ist es im ersten Erzählstrang: der Gegenwart.

    In einem zweiten Erzählstrang geht es um die Entstehungsgeschichte des Hauses der Frauen aus der Bewegung der Heilsarmee. Die Gründerin des Hauses hat selbst ein starkes Schicksal.

    Die Wechsel zwischen dem aktuellen Geschehen und dem Vergangenen geben der Geschichte das gewisse Etwas und gleichen die Schwere des Inhalts aus. Die Hintergrundinformationen zur Heilsarmee bringen einen sachlichen Anteil in die Erzählung und auch die Gedanken zu gesellschaftlichen Dynamiken sind sehr wertvoll.

    Der geradlinige Erzählstil und die unaufdringliche, zwischendurch blumige Sprache passen sehr gut zum Inhalt. Die Geschichte ist mitreißend und liest sich meistens sehr zügig. Phasenweise stören jedoch die inhaltlichen Wiederholungen.

    Am Ende wird alles gut, es kann nicht anders sein. So ganz zufriedenstellend ist das nicht. Brauchen die krassen Frauenschicksale als Gleichgewicht das feel-good-Ende? Vielleicht geht es dabei um Vermittlung von Trost und Hoffnung.

    Der ergreifende Inhalt, der unaufgeregte Erzählstil und die komplexen Frauenschicksale ergeben ein rundes Ganzes. Das feel-good-Ende hätte nicht sein müssen.

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  • 4 Sterne

    Winterzauber, 19.02.2020

    Als Buch bewertet

    Solene ist eine erfolgreiche Anwältin bis ein Mandant von ihr sich nach verlorenem Prozess im Gerichtsgebäude von der Brüstung stürzt. Solene ist völlig fassungslos und kann nicht mehr arbeiten und über Wochen nicht mal ihre Wohnung verlassen. Ihre Therapeutin rät ihr, sich ein Ehrenamt zu suchen, um ihrem Leben wieder eine Struktur zu geben. Nach anfänglichen Zögern landet Solene im Haus der Frauen, ein Zufluchtsort für mehrere 100 Frauen, die dort ein offenes Ohr und einen warmen sicheren Platz finden. Viele Schicksale und Nationalitäten treffen an diesem Ort aufeinander. Solene soll dort zunächst einmal wöchentlich eine Sprechstunde anbieten, in der sie Briefe schreibt um die Interessen der Bewohnerinnen zu vertreten. Es braucht Zeit um das Vertrauen der Frauen zu erlangen, aber dann geschieht ein Wunder und nicht nur sie hilft den Frauen, die Frauen helfen ihrer verwundeten Seele.

    Die Geschichte spielt auf 2 Zeitebenen, Blache, die Gründerin des Palastes der Frauen, die 1925 mit viel Energie zur Leiterin der französischen Heilsarmee aufstieg und durch unermüdliches Spendensammeln den Zufluchtsort der Frauen erst möglich gemacht hat. Sie und ihr Mann Albin haben sich für die Menschen am Rande der Gesellschaft aufgeopfert. Leider ist Blache in diesem Buch als Person etwas untergegangen, die Passagen über sie sind kurz und oberflächlich, ihr Mann bleibt total blass und wird nur am Rande erwähnt. Es wird kurz erzählt, dass sie 6 Kinder zur Welt gebracht hat, sonst finden sie keine weitere Erwähnung.

    Eine wunderschöne Geschichte über Verletzungen, Mitgefühl, Vertrauen und Mut und wie man mit kleinen Gesten viel bewirken kann. Solene ist ein Charakter, mit dem man sich durchaus identifizieren kann, die vielen Schicksale der Frauen und wie es Solene damit geht und sie verändert, kann man sofort selbst fühlen. Solene hat am Ende ihre Passion gefunden. Ein Auf und Ab der Gefühle, das sich wie salziges Karamell aufs Gemüt legt, süß und klebrig läuft es den Körper herunter und hinterlässt einen wohligen Schauer.

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  • 4 Sterne

    schokoflocke, 24.03.2020

    Als Buch bewertet

    Suppe. Seife. Seelenheil.


    " Können wir für andere Menschen Lebenbedinungen akzeptieren, die für uns selbst undenkbar wären? "


    "Wer Frauenhaus sagt, meint Elend und soziale Not "- Elend und soziale Not, das waren auch Gründe für Blanche alles dranzusetzten um ein großes Frauenhaus, gennant Palast der Frauen, in Paris zu eröffnen. Es war die Krönung für Blanches Lebenswerk, ihr größte Sieg gegen den Armut. Als das Haus 1926 eröffnet wird, gibt es vielen die Hoffnung auf bessere Zukunft und symboliziert auch, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man daran glaubt. Fast 100 Jahren später versucht auch Solene in dem Palast der Frauen ihr Weg zu finden, sie will der Depresion entkommen , in dem sie sich selbst aus dem Fokus nimmt und anderen hilft.

    Nicht jede kann Großes verbringen, was aber nicht bedeutet, dass wir dem Leid von anderen Menschen gleichgültig sein sollten. Auch die kleinen Dinge und kleine Gesten sind von Bedeutung. Dieses Buch ist ein Plädoyer für Migefühl und Solidarität. Laetitia Colombani erzählt auf berührende Weise wieder über starke Frauen, Mut und Zusammenhalt. Wie schon bei "Der Zopf" hat sich die Autorin für die leichtfüssige Variante entschieden. Ich fand die Geschichte angenehm zum Lesen und emotional, aber, wie schon bei dem Vorgänger, hab ich bisschen Tiefgründigkeit vermisst. Besonders schade fand ich, dass die Lebensgeschichte von Blanche Peyron nur skizzenhaft erzählt wird, da hätte ich ehrlich gesagt sehr gerne mehr erfahren. Für mich war das Buch mehr fürs Herz, als fürs Verstand, es berührt, schöpft aber nicht das ganze Potential aus. Schön fand ich es trotzdem und auch wenn es für mich in die Kategorie " Lektüre für zwischendurch" gehört, ist die Aussage des Buches wichtig und klar erkennbar. Deswegen möchte ich das Buch auch weiterempfehlen, besonders wenn man was Leichtes sucht, aber auf bisschen Nachdenklichkeit auch nicht verziechten möchte.

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  • 4 Sterne

    Readaholic, 14.02.2020

    Als Buch bewertet

    Taten statt Worte
    Als sich der Klient der erfolgreichen Anwältin Solène nach einem verlorenen Prozess umbringt, stürzt Solène in eine tiefe Depression. Sie ist nicht mehr in der Lage, ihren Beruf auszuüben und geht kaum mehr aus ihrer Wohnung. Ihr Psychotherapeut rät ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren, um wieder ins Leben zurückzufinden. Sie nimmt die Aufgabe eines „öffentlichen Schreibers“ in einem Frauenhaus an. Solène geht davon aus, dass sie hauptsächlich Schreiben an Behörden verfassen wird, doch die Frauen haben andere Bedürfnisse und stehen Solène mit ihrem schicken MacBook zunächst sehr kritisch gegenüber. Mit der Zeit öffnen sie sich mehr und mehr und Solène erfährt einiges über ihre Schicksale.
    Ein zweiter Handlungsstrang führt ins Paris Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Blanche Peyron, die sich mit Herz und Seele für die Heilsarmee engagiert, erfährt durch Zufall von einem riesigen leerstehenden Gebäude, das wie geschaffen als Zuflucht für die vielen obdachlosen Frauen in Paris ist. Gemeinsam mit ihrem Ehemann steckt sie trotz gesundheitlicher Probleme ihre ganze Energie in das Projekt und schafft es tatsächlich, mithilfe von Spendengeldern, das Gebäude zu erwerben. „Der Palast der Frauen“ ist der neue Name, den das Gebäude fortan trägt. In ebendiesem Palast findet sich Solène jede Woche ein, um den Frauen zur Seite zu stehen...
    Mir hat dieses Buch gut gefallen, vor allem, da es sich bei Blanche Peyron um eine reale und keine fiktive Person handelt. Die Schicksale der Frauen sind berührend und meiner Meinung nach durchaus realistisch geschildert. Mein einziger Kritikpunkt ist die teilweise sehr pathetische Sprache („Ruhmesglocken“, „kämpferischer Engel“), wenn von Blanche die Rede ist, weshalb mich die Geschichte rund um Solène auch mehr gefesselt hat. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, das Buch zu lesen.

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  • 4 Sterne

    Marita R., 29.03.2020

    Als Buch bewertet

    hin und hergerissen

    Dieses Buch „Das Haus der Frauen“, das zweite Buch der Schriftstellerin Laetitia Colombani, nach „Der Zopf“, lässt mich etwas zwiegespalten zurück.Sicherlich ist es ein schön zu lesendes Buch, in einer sehr angenehmen Schreibweise, aber beide Geschichten, die hier parallel zueinander erzählt werden, sind mir zu oberflächlich, nicht in die Tiefe gehend.Bei der Geschichte um Solène, einer Rechtsanwältin , die durch ein traumatisches Erlebnis in eine tiefe Depression fällt, aus der sie durch den Kontakt mit verschiedenen Frauen im „Palast“, in dem sie ehrenamtlich arbeitet, wieder herausfindet, war mir zu „einfach“ beschrieben. Sicherlich verändert sich die eigene Gedankenwelt, wenn man aufmMenschen trifft, die ein schweres Leben hinter sich haben und denen man dann durch etwas was man ihnen anbietet und sei es noch so klein, helfen kann. Das gibt einem ein positives Gefühl und hilft der Selbst, - und Fremdwahrnehmung sicherlich. Ob man damit allerdings eine Depression heilen kann, wage ich zu bezweifeln.

    Auch die Geschichte um Blanche Peyron, die eine zentrale Figur bei der Entstehung dieses
    „Palais de la femme“ spielt, denn sie arbeitet für die Heilsarmee in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhundert und hat zusammen mit ihrem Mann dieses Haus gegründet und die Spenden für dieses Projekt gesammelt, kommt meiner Meinung nach zu kurz. Ich hätte gern etwas mehr über die Heilsarmee erfahren und die Weiterentwicklung dieses Hauses über die Jahre hinweg.ich finde dieses Thema hätte ruhig etwas mehr Seiten füllen können, denn dann hätte ich mich dieser Geschichte und den Personen näher gefühlt. So war es ein kleiner Streifzug und ein etwas oberflächliches Kennenlernen einer Person, die es eigentlich verdient hat, mehr Aufmerksamkeit zubekommen.

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  • 4 Sterne

    Nele33, 28.02.2020

    Als Buch bewertet

    Das Haus der Frauen von Laetitia Colombani behandelt wie auch der Vorgänger Roman die Geschichte zweier starker Frauen.

    Die anerkannte Anwältin Solène erleidet nach dem Selbstmord eines Mandanten einen Zusammenbruch und landet in der Psychiatrie. Nach ihrer Entlassung ist sie psychisch immer noch sehr angeschlagen und hat keinen Boden mehr unter den Füßen, ohne Tabletten kann sie ihren Alltag nicht mehr bewerkstelligen. Ihr Therapeut rät ihr eine ehrenamtliche Tätigkeit auszuüben um wieder Struktur in ihren Tag zu bekommen.

    Dieses Ehrenamt bringt sie als "Schreiberin" in den Palast der Frauen. Die Autorin hat in einer zweiten Erzählebene das Leben von Blanche Peyron (1867 – 1933) eine historische Person eingewoben, die ihr Leben der Heilsarmee gewidmet hat. Mir war diese Frau nicht bekannt, durch dieses Buch wird sie verdient einiges an Popularität gewinnen. Gerne hätte ich mehr von dieser starken Frau gelesen.

    Solène trifft anfangs auf zurückhaltende Frauen, Frauen die eins vereint: alle sind sie vor irgend etwas geflüchtet, vor Missbrauch, Beschneidung und Gewalt. Nach und nach öffnet sich Solène den Frauen und umgekehrt.

    Die Autorin hat ein auch heute hoch aktuelles Thema beschrieben, welches mit Sicherheit eine große Leserschaft erreichen wird. Mir persönlich war zu wenig Tiefgang in dem Buch. Die Beschreibung einer tiefen Depression war mir zu verherrlichend, da eher die weitverbreitete Meinung: " Man muss nur was machen, dann wird das schon" dargestellt wird. Schade, damit ist Potential zur Aufklärung verschenkt worden.

    Alles in allem ein Buch welches sich schnell weglesen lässt und von mir eine Leseempfehlung erhält.

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  • 4 Sterne

    Marie aus E., 30.04.2020

    Als eBook bewertet

    Solène ist eine erfolgreiche Anwältin - aber sehr unglücklich. Nach einem Burnout versucht sie, wieder Fuß zu fassen und erinnert sich an früher.
    Sie hat so gerne geschrieben, war sehr begabt, doch ihre Eltern haben sie in die Juristerei gedrängt.
    Als sie von einem Ehrenamtsjob in einem Frauenhaus erfährt, bei dem sie Schreiberin wäre, also Briefe, Behördenschriftstücke und ähnliches für die Bewohnerinnen verfassen soll, beschließt sie, das auszuprobieren.

    Sie bekommt Einblick in viele Einzelschicksale - und sehr bald fragt man sich, wer da eigentlich wem hilft...

    Neben den aktuellen Geschehnissen gibt es eine zweite Ebene im Buch - den Rückblick auf das Leben von Blanche Peyron, die das Haus gegründet hat.
    Das war sehr interessant, ich habe bislang noch nichts von ihr gehört, dabei war sie eine mutige, selbstlose und tatkräftige Frau, die Unglaubliches erreicht hat. Ebenso ihr Mann, für die Zeit scheinen die beiden eine absolut gleichberechtige Partnerschaft geführt zu haben. Ein kleine Einblick in die Heilsarmee war damit auch verbunden.

    Beide Ebenen waren spannend, den historischen Teil hätte ich mir aber etwas ausführlicher gewünscht - aber mit nur 256 Seiten ist es ja ein eher dünnes Buch.

    Mein kleiner Kritikpunkt: obwohl die einzelnen Schicksale der Frauen erschütternd sind - so richtig nah an mich herangekommen sind sie nicht. Das liegt vermutlich am schön und flüssig zu lesenden, aber doch eher nüchternen Schreibstil.
    Oder daran, dass mit "Der Zopf" die Messlatte bei der Autorin bei mir auch sehr hoch liegt.

    Nichtsdestotrotz ein sehr interessantes Buch, bei dem sich das Lesen gelohnt hat.

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  • 4 Sterne

    Franziska K., 10.04.2020

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im Haus der Frauen schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn.
    Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben. Endlich fühlt sie sich am Ziel so wie all die anderen Frauen, die nach langer Reise im Haus der Frauen in Sicherheit sind. Kunstvoll und mitreißend verknüpft Laetitia Colombani in ihrem zweiten Roman das wahre Leben der mutigen Blanche Peyron mit den Geschichten außergewöhnlicher Frauen.

    Schreibstil:
    Der Schreibstil der Autorin hat mir recht gut gefallen, wodurch das Buch flüssig und leicht zu lesen war. Ebenso war dieser emotional und auch sehr bildlich.

    Meinung:
    Was mir persönlich weniger gut gefallen hat waren die zwei Erzählperspektiven. Zwar war es gut, die Geschichte um Sollen und die Geschichte und Blache zu erfahren, jedoch hat mir durch die Kürze etwas an Tiefe gefehlt.

    Jedoch waren trotz der Oberflächlichkeit die beiden Geschichten berührend.

    Zudem habe ich etwas Zeit gebraucht um in beide Geschichten hineinzufinden.

    Fazit:
    Ein gutes Buch für zwischendurch, bei dem es etwas an Tiefe gefehlt hat

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  • 4 Sterne

    raschke64, 02.03.2020

    Als Buch bewertet

    Soléne. Ist eine sehr erfolgreiche Anwältin und geht komplett in ihrer Arbeit auf. Es gibt keine Freizeit, keinen Urlaub, keine Erholung. Als sich einer ihrer Mandanten das Leben nimmt, gerät Soléne in eine große Krise und verfällt in Depressionen. Nach längerer Zeit schlägt ihr Therapeut ihr vor, sie sollte eine ehrenamtliche Arbeit übernehmen. Soléne entscheidet sich nach einiger Zeit, ehrenamtlich als öffentlicher Schreiber im Palast der Frauen zu arbeiten. Dort lernt sie wirkliche Not kennen, aber auch große Hilfe, Liebe und Freundlichkeit.

    Das Buch hat mir gut gefallen und es lässt sich gut lesen. Kritik gibt es in erster Linie an dem Titel. Er suggeriert, dass es um ein Frauenhaus geht, wie man es in Deutschland kennt: also versteckt, die Adresse nicht bekannt, relativ abgesichert. Im Französischen heißt das aber Palast der Frauen und es ist ein riesiges Gebäude in Paris, zu dem Frauen in Not kommen können. Das Haus ist aber relativ offen und die Adresse ist bekannt. Im Buch erfolgt ein Wechsel zwischen dem aktuellen Geschehen um Soléne und dem Geschehen mehr als 100 Jahre zurück, als eine mutige Frau - beziehungsweise ein Ehepaar - der Heilsarmee dieses Haus gegründet hat. Eigentlich ist es furchtbar, dass nach 100 Jahren so ein Haus immer noch so dringend nötig ist. Die Autorin hat versucht, alle möglichen Fälle, die Frauen betreffen könnten, in dem Buch unterzubringen. Mir war das manchmal ein wenig zu viel und vor allem im historischen Teil ein wenig zu pathetisch. Trotz allem ist es ein wichtiges Buch und ein Buch, das auch viel Wärme gibt.

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  • 4 Sterne

    Fornika, 17.05.2020

    Als Buch bewertet

    Vor nahezu 100 Jahren herrscht in Paris Armut und große Wohnungsnot. Die weibliche Bevölkerung trifft das besonders, sind die Frauen oft noch für ihre Kinder verantwortlich und rutschen schnell in die Prostitution ab. Blanche Peyron und ihr Mann wollen dem nicht mehr zusehen, sie planen ein leerstehendes Gebäude in eine Zufluchtsstätte für Frauen umzuwandeln. Genau in diesem Palast der Frauen arbeitet die Anwältin Solène ehrenamtlich und sieht mit eigenen Augen, welch Elend es auch in der heutigen Zeit noch gibt.
    Laetitia Colombani richtet in ihrem neuen Roman das Augenmerk auf eine taffe Frau, die sich in Zeiten als man als Frau noch hinter den Herd und in die Kinderstube gehörte, für ihre Geschlechtsgenossinnen aufopferte. Der Lebensgeschichte von Blanche und ihrer Arbeit kann man gar nicht genug Tribut zollen. Ihr Erzählstrang nimmt zwar nicht so viel Raum ein, hat mich aber trotzdem tief beeindruckt. Die Früchte ihrer Arbeit kann man noch heute bewundern, auch wenn kaum jemand ihren Namen kennt. Doch auch der Erzählstrang um Solène ist berührend, denn die vielen Schicksale, die sich im Frauenhaus versammeln, können niemanden kalt lassen. Solène selbst fand ich als Figur ganz ok, hätte mir aber etwas mehr Tiefe gewünscht, nicht immer wirkt ihre Figur ganz stimmig. Colombani erzählt ihre Geschichte emotional gefärbt, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Ich mag ihren Stil sehr gerne. „Das Haus der Frauen“ hat mir bis auf Kleinigkeiten wirklich gut gefallen, auf jeden Fall ist jetzt aber meine Neugier was die Peyrons angeht geweckt.

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  • 4 Sterne

    Meliha K., 16.05.2020

    Als Buch bewertet

    Helfen um des Helfens willen

    Nach einem Burn-out braucht Solène erstmal eine Pause von ihrem Job als Anwältin und landet als Schreiberin in einem Frauenhaus. Eigentlich nichts für sie, aber die Frauen und ihre furchtbaren Erlebnisse berühren sie dann doch mehr als erwartet und Solène möchte trotz aller Unterschiede von ihnen akzeptiert werden. Sie beginnt mehr und mehr zu sehen, wie wichtig diese Arbeit ist und dass sie es für diese Frauen tun sollte und nicht, um sich selbst besser zu fühlen.

    Auch die Geschichte der entschlossenen, leidenschaftlichen Gründerin des sogenannten Palasts hat mir gefallen, es war eine Geschichte über einen Kampf gegen Vorurteile und Einsatz für Menschen in Not. Ihr wurden aber nur wenige Kapitel gewidmet und ich hätte mir da etwas mehr Details gewünscht, so wie es sie bei Solène gab.

    An einigen Stellen hatte ich auch das Gefühl, man würde einfach traurige Schicksale aufreihen und sie konnten mich schon berühren, aber so kurz angeschnitten konnten sie mich nicht immer überzeugen. Sie zeigen aber, auf wie viele unterschiedliche Arten das Leben zuschlagen kann, sodass man nicht mehr weiter weiß und auf die Barmherzigkeit Anderer und die Hilfe des Staats angewiesen ist. Und leider gibt es viel mehr Hilfsbedürftige als verfügbare Ressourcen.

    Fazit
    "Das Haus der Frauen" erzählt eine Geschichte von Frauen, die ihre Bestimmung darin finden, Menschen zu helfen, die ganz unten angekommen sind. Ein berührender Roman, der auch Augen öffnet.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 16.03.2020

    Als Buch bewertet

    Solidarität für Frauen in Not

    Solène arbeitete lange Jahre erfolgreich als Anwältin, doch dann nahm sich einer ihrer Mandanten vor ihren Augen das Leben. Da auch ihr langjähriger Freund sich von ihr getrennt hat, bricht sie völlig zusammen. Sie beginnt, ehrenamtlich tätig zu sein, im „Haus der Frauen“, wo Frauen in Not unterkommen können. Dort schreibt sie im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe: an Behörden, an den zurückgelassenen Sohn in Guinea, an den Geliebten. Dabei lernt sie die Frauen aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen und wird selbst Teil der Hausgemeinschaft. Sie beschließt, die Geschichte der Begründerin des Hauses Blanche Peyron aufzuschreiben.

    Während einerseits Solènes Erlebnisse mit den Frauen des Hauses erzählt werden, schildert der zweite Handlungsstrang das Leben von Blanche Peyron, die vor 100 Jahren dieses Haus unter größten Anstrengungen ins Leben rief. Es kommen Frauen in den Fokus, die Unterschlupf gefunden haben, ihre Schicksale gehen ans Herz. Trotz all der Schwere bleibt der Schreibstil eher nüchtern und leicht lesbar. Sehr gerne lässt sich frau von den verschiedenen Schicksalen erzählen.

    Ein interessantes Buch zum Thema Solidarität und Toleranz anderen gegenüber, das ich sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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