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  • 4 Sterne

    Martin S., 17.10.2020

    Als eBook bewertet

    Abschiedsreise

    Gustav Mahler war ein österreichischer Komponist und zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Dirigenten und zugleich Reformer des Musiktheaters. Der Autor Robert Seethaler gibt dem Leser die Möglichkeit Mahler auf seiner letzten Reise von New York nach Europa zu begleiten und mit ihm sein Leben Revue passieren zu lassen.

    Aufgrund einer schweren Krankheit leidet Mahler unter Schmerzen und er hat seine Lebenslust bereits verloren. Er erinnert sich einsam an Deck des Schiffes an die prägenden Momente seines Lebens, und davon gab es sowohl gute als auch tragische. Positiv hat er natürlich seine Erfolge und Triumphe in der Musik vor Augen und die ersten Begegnungen mit seiner Frau Alma. Seine Ehe verläuft aber nach dem tragischen Verlust seiner Tochter Maria alles andere als erwünscht und trägt zur Melancholie des Komponisten bei. Der Autor Robert Seethaler erzählt die Geschichte in einem gefühlvollen und gut zu lesenden Schreibstil, bei dem jedes Wort wohlgewählt wirkt und er so sehr würdevoll das große Talent der Musik würdigt. Das Ganze wirkt aufgrund der düsteren Stimmung sehr schwer und ist als Unterhaltungsroman sicherlich ungeeignet, wirft aber einen sehr interessanten und informativen Blick auf des Werk Mahlers. Die Fakten zu seinem Leben wirken sehr gut recherchiert.

    Insgesamt ist "Der letzte Satz" aus meiner Sicht ein sehr ruhiger und emotionaler Rückblick auf das Leben des prägenden Musikers Gustav Mahler. Gerade das Erzähltalent des Autors und das nachhaltige Wirken des Hauptprotagonisten machen den Roman aus. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    Nil_liest, 23.08.2020

    Als Buch bewertet

    Kein Fakten-Check – ein ergründen seiner Seele

    Wer erwartet einen umfangreichen Roman über das Leben des Gustav Mahlers zu lesen, wird enttäuscht. Robert Seethaler hat in der Tat einen Roman über Gustav Mahler geschrieben, aber die knapp 125 Seiten sind eher eine Ergründung seiner Seele in seinen letzten Tagen. Wir nisten uns als Leser in den Kopf von Mahler ein und begleiten ihn auf seine letzte Überfahrt und taumeln mit ihm durch seine fiebrigen Gedanken. Wie er sich episodenhaft erinnert, wie er hadert und was er bereut. Aus meiner Sicht ist ‚Der letzte Satz‘ ein gelungener Roman einer Innenansicht eines Mannes der schon oft auf andere biografische weise portraitiert wurde.
    Aber selbst wenn man wenig bis gar nichts über den Komponisten und Dirigenten Mahler weiß, ist der Roman wieder eine Ode an die Literatur, denn der Text liest sich wie so oft bei Seethaler, sehr angenehm und durchkomponiert. Starke Sätze, die Seethaler dem berühmten Mann ins Denkgefüge gibt wie: ‚Nicht alle Traditionen, die doch in Wahrheit nichts anderes waren als der Ausdruck des unbedingten Willens, dumpf und reglos im ewig gleichen zu verharren, ließen sich einfach so über den Haufen werfen.‘ (S. 77) oder auch ‚ Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. Es war zum Heulen.‘ (S. 94) Nicht hochtrabend, aber pointiert gut. Kein Wort zu viel – der Text passt perfekt.

    Keine Biografie, kein lückenloses Portrait – nein, eine Innenansicht des großen Komponisten. Ein emotionaler Text über den Mann hinter der Berühmtheit am Ende seines Lebens.

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  • 4 Sterne

    Verena W., 09.08.2020

    Als Buch bewertet

    Episodenhaft und pointiert

    „Ich sollte noch ein bisschen bleiben“, resümiert Robert Seethalers Protagonist, kurz bevor er auf dem Sonnendeck des Überseeschiffs „Amerika“ zusammenbricht. Krank und fiebrig befindet sich der Komponist Gustav Mahler auf seiner letzten Fahrt von New York nach Europa im Jahre 1911. In Gedanken lässt er wichtige Momente seines Lebens Revue passieren; er sinniert über seine großen beruflichen Erfolge, aber auch die privaten Schicksalsschläge. Die innere Rückschau des Künstlers wirkt episodenhaft kurz, aber pointiert, in Seethalers typischem, verknappten Schreibstil. Kurz angestrahlt blitzen Erinnerungen auf an vergangene Ereignisse und rufen vielfältige Gefühle in ihm wach, die Liebe zu seiner Ehefrau Alma und Tochter Anna, vor allem aber seine Liebe zur Musik. Der Autor lässt deutlich spüren, wie besessen Mahler gearbeitet hat und wie schwer es ihm nun fällt, seine krankheitsbedingte Schwäche zu akzeptieren.
    In seinem neuen Roman ist es einmal kein unbekannter Protagonist, dessen Schicksal die Leser nachdenklich werden lässt, sondern das eines berühmten Genies. Was mag Gustav Mahler in seinen letzten Lebenswochen durch den Kopf gegangen sein? Wieviel hätte er noch komponieren können? Seethaler wagt einen Versuch, sich in Mahlers Gedankenwelt zu versetzen.

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  • 4 Sterne

    Michaela E., 23.08.2020

    Als Buch bewertet

    Am Ende seines Lebens kehrt Gustav Mahler zurück nach Europa. Mit der Lektüre begleiten wir ihn auf seiner letzten Seereise von New York nach Cherbourg. Sein Körper hat schon stark nachgelassen, er kann sich kaum mehr auf seinen eigenen Beinen halten.

    So verbringt er seine Tage auf Deck und gibt sich seinen Erinnerungen hin. Die stärksten Eindrücke seines Lebens kommen ihm wieder in den Sinn. Der Tod seiner Tochter Maria, die Begegnung mit Siegmund Freud und natürlich immer wieder Alma, die Frau, die er bis zum Ende geliebt hat.

    Aber auch leichte Erlebnisse prägen seine Gedanken, wie zum Beispiel das erste Mal New York sehen. Was muss das für ein imposanter Eindruck für einen Österreicher gewesen sein. So hohe Bauwerke waren in Wien noch undenkbar.

    Robert Seethaler geht sehr vorsichtig mit seinem Protagonisten um. Dieses Buch stellt keinen Anspruch auf biographische Vollständigkeit. Hier stehen Gefühle, Gedanken und Erinnerungen im Vordergrund. Was bleibt, wenn das Leben langsam zu Ende geht. Es ist ein schönes Buch in einfühlsamer und ruhiger Sprache.

    Ein bisschen ausführlicher hätte es sein können. Durch die extreme Kürze habe ich Angst, dass der Eindruck schnell wieder verblasst.

    Allerdings kann man es auch ganz schnell nochmal lesen.

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  • 4 Sterne

    Dima Lubimov, 10.08.2020

    Als Buch bewertet

    „Der Letzte Satz“ von Robert Seethaler erzählt von den letzten Stunden im Leben eines der größten Komponisten und Dirigenten der Spätromantik – Gustav Mahlers. Der Roman zeigt den totkranken Musiker, der sich allmählich von seinem Leben verabschiedet, indem er sich die markantesten Ereignisse durch den Kopf gehen lässt.
    Es sind Erinnerungen, die ihn als eine private Person, als Komponisten und einen erfolgreichen Dirigenten zeigen, der ständig auf der Suche ist, sein Werk perfektioniert und dabei manche Rückschläge bekommt, vor allem als Vater und Ehemann.
    Die Idee des Romans fand ich sehr interessant, allerdings habe ich mir davon ein bisschen mehr versprochen. Einzelne Szenen, Erinnerungen, die der Autor aufs Papier legt, sind zum Teil recht spannend, bei anderen habe ich nur durchgelesen, ohne dass sie bei mir einen Eindruck hinterlassen haben. An manchen Stellen haben mir der rote Faden und die emotionale Entwicklung gefehlt. Erst auf S. 118-119 war ich wirklich in der Geschichte, beeindruckt von dem ausdrucksstarken Bild, das in dieser Szene geliefert wird, aber da war das Buch auch schon zu Ende. Schade irgendwie. Vielleicht ist der Roman doch zu kurz, um richtig beeindrucken zu können.

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  • 4 Sterne

    Lilofee, 24.08.2020

    Als Buch bewertet

    Es könnte auch die letzte Fahrt heißen.
    Gustav Mahler ein alter Mann, obwohl erst 50 Jahre alt und ein großer Komponist auf dem Meer.
    Er wird bald sterben. Er ist allein. Nur der Himmel, das Meer und er.
    Mahler lässt sein leben Revue passieren.
    Sein Leben, seine Enttäuschungen, seine Erfolge,
    die antisemitischen Beleidigungen und natürlich immer wieder seine große Liebe zu Alma.
    Vor allem hadert Mahler mit seinem immer krankem Körper.
    Auch ein unschuldiger Schiffsjunge bekommt seinen Auftritt als Zuhörer.
    Von Alma beauftragt kümmert er sich rührend um das Wohl Mahlers.
    Das alles wird in verschiedenen Rückblenden erzählt.
    Die Beschreibungen und Erinnerungen Mahlers werden in wunderschönen schon fast poetischen Sätzen
    wiedergegeben. Die Dialoge sind bewegend und die Landschaftsbeschreibungen sind sehr einprägsam.
    Alles ist atmosphärisch dicht und das liegt vor allem an dem unglaublich schönen Schreibstil vom Autor.
    In einer wunderschönen Sprache erzählt, mit wundervollen, sensiblen Charakteren.
    Melancholisch, bewegend aber nie kitschig.
    Der letzte Satz Mahlers ist allerdings kaum mehr als ein Seufzer. Mahler hört ihn nicht mehr.

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  • 4 Sterne

    skiaddict7, 19.09.2020

    Als Buch bewertet

    Die letzte Überfahrt

    "Darum geht es doch. Es geht um alles. Dafür gibt es keine Worte. Es gibt keine Worte für das Leben, keine für den Tod und keine für die Musik."

    Gustav Mahler reist ein letztes Mal auf dem Schiff von New York City nach Europa. Er ist krank und spürt, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Ein junger Schiffsjunge kümmert sich an Bord um sein Wohl, während er, geplagt vom nahen Tod, sein Leben noch einmal reflektiert. Hierzu gehört vor allem seine Ehe und der frühe Tod seiner Tochter Maria.

    "Es fühlt sich an, als hätte ich gerade erst angefangen, dabei ist es schon wieder zu Ende. So ist es also mit dem Sterben, dachte er. Stillhalten und warten."

    Dies war mein erstes Buch von Robert Seethaler. Ruhig und unaufgeregt beschreibt er in diesem schmalen Buch die letzten Tage des Komponisten und springt dabei zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Ein Wechsel zwischen klarer Sprache und poetischen Gedanken. Insgesamt ein ruhiges, kurzes und schönes Buch, das für meinen Geschmack gerne etwas länger hätte sein dürfen.

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  • 4 Sterne

    Leserin, 03.08.2020

    Als Buch bewertet

    An Deck eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Europa sitzt Gustav Mahler. Er ist berühmt, der größte Musiker der Welt, doch sein Körper schmerzt, hat immer schon geschmerzt. Während ihn der Schiffsjunge sanft, aber resolut umsorgt, denkt er zurück an die letzten Jahre, die Sommer in den Bergen, den Tod seiner Tochter Maria, die er manchmal noch zu sehen meint. An Anna, die andere Tochter, die gerade unten beim Frühstück sitzt, und an Alma, die Liebe seines Lebens, die ihn verrückt macht und die er längst verloren hat. Es ist seine letzte Reise.
    "Der letzte Satz" ist das ergreifende Porträt eines Künstlers als müde gewordener Arbeiter, dem die Vergangenheit in Form glasklarer Momente der Schönheit und des Bedauerns entgegentritt. (Klappentext)

    Dieser Roman ist eine Zeitreise über das Leben von Gustav Mahler. Es wird in einer eindrucksvollen Sprache geschildert und der Leser ist gleich gefangen davon. Sie ist klar, deutlich, fließend, emotional und vor allem bildlich. Man taucht gleich ein und ist bis zum Ende des Buches gefangen.

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  • 4 Sterne

    Quincyliest, 08.08.2020

    Als Buch bewertet

    Robert Seethaler erzählt in seinem neuen, nur knapp 130 Seiten langen Roman über das Leben des berühmten Komponisten Gustav Mahler. Es geht weniger um das Leben Mahlers als Musiker, sondern vielmehr um den Menschen Mahler. Seethaler beleuchtet die sozialen Beziehungen Mahlers, bspw. zu seiner Frau Alma, aber auch der frühe Tod seiner kleiner Tochter spielt eine Rolle.
    Der Ton in diesem kurzen Roman ist eher nachdenklich und auch melancholisch. Mahler befindet sich auf seiner vermutlich letzten Reise, auf einer Überfahrt vom Amerika nach Europa. Sein Gesundheitszustand ist fragil. Er reflektiert über sich selbst und blickt auf sein Leben zurück.
    Zweifelsohne zeigt sich auch in diesem Roman das große erzählerische Können Seethalers, aber insgesamt wirkt die Handlung auf mich atmosphärisch und auch fragmentarisch, das Bild über die Person Mahler bleibt recht unvollständig. Dies ist natürlich Kritik auf hohem Niveau, denn Seethaler gehört mit Sicherheit zu den großen Autoren unserer Zeit.

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  • 4 Sterne

    Mathildis S., 03.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ein kleines Büchlein mit einem eindrucksvollem Inhalt!
    Der berühmte Komponist und Dirigent Gustav Mahler tritt schwer krank seine letzte Reise an. Gemeinsam mit seiner Frau Alma und seiner Tochter Anna reist er von New York zurück nach Wien und lässt sein Leben noch einmal Revue passieren.
    Robert Seethaler schreibt - wie nach seinen anderen Büchern nicht anders zu erwarten - sehr sensibel und ausgefeilt über Mahlers Gedanken und Erlebnisse und taucht dabei tief in die Seele des kranken Mannes ein.
    Sein schlechtes Verhältnis zu seiner schönen Frau Alma spielt dabei eine Rolle, aber auch die Trauer über den Verlust seiner ältesten Tochter, Kompositionsideen zu seiner 9. Sinfonie, Erinnerungen an die Kindheit und Jugend und der immer wiederkehrende Ärger mit Institutionen. Man kommt Mahler dabei sehr nahe.
    Es hilft, wenn man Mahlers Musik und Leben zumindest in groben Zügen kennt, aber auch sonst ist das Buch eine zwar anspruchsvolle, aber auch erfreuliche Lektüre.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 22.08.2020

    Als Buch bewertet

    Melancholischer Abschied eines berühmten Musikers

    Gustav Mahler auf seiner letzten Reise, einer Schiffsreise: Er erinnert sich an Stationen seines Lebens, während sich die Müdigkeit schon sehr stark in ihm breit macht.

    Allerdings ist dieses Buch keine Biografie, es bleibt bei einzelnen Stationen seines Lebens. Vielmehr geht es dem Autor Robert Seethaler um die Gefühle des berühmten Musikers, der viel zu früh verstarb. Deshalb steht die Innenansicht des Musikers im Fokus des Geschehens, der Leser erlebt ihn sehr melancholisch bis hin zur Einsamkeit. So entsteht ein Stimmungsbild eines berühmten Menschen am Ende seines Lebensweges.

    Diese emotionale Geschichte über den Abschied Mahlers vom Leben ist anders als erwartet. Wer sich dennoch darauf einlassen kann, wird mit einer sehr poetischen Geschichte belohnt. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    Tintenherz, 03.10.2020

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist passend mit dem einsamen Mann an der Reling eines Schiffes gestaltet.

    Der Text ist leicht verständlich und flüssig zu lesen.

    Gustav Mahler, der größte Musiker der Welt, begibt sich auf seine letzte Schiffsreise von New York nach Europa, An Deck sinniert der schwer herzkranke Dirigent über sein bisheriges Leben. Ein Schiffsjunge kümmert sich um sein Wohl und wird ganz heimlich zu einem Hauptprotagonisten des schmalen Romans auserkoren.

    Das Buch ist sehr minimalistisch aufgestellt und die Musik des Schöpfers der gewaltigsten Symphonien steht hier nicht im Vordergrund. Es ist das zurückliegende Leben der Privatperson Gustav Mahler, das dieses Buch beherrscht und den Leser an die Geschichte fesselt.

    Fazit:

    Ein bewegender Roman über eine große Persönlichkeit!

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  • 4 Sterne

    Jarlina, 10.08.2020

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist schön schlicht gehalten und passt gut zur Thematik des Buches. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Sätze fliegen so dahin. Auch wenn des Öfteren die Zeiten wechseln, behält man als Leser den Überblick. Ich mag es sehr gerne, dass man in die Gedankenwelt des Künstlers Mahler abtaucht und ihn so auf eine ganz andere, einzigartige Weise kennen lernt. Die Monologe im Roman finde ich sehr gelungen dargestellt. Das Buch kommt mir allerdings eher wie eine etwas länger geratene Kurzgeschichte vor. Alles wird sehr kurz angehalten erzählt und es geht nicht so sehr in die Tiefe. Am Ende hat mir noch etwas gefehlt, damit die Erzählung mich emotional packen konnte. Dennoch eine außergewöhnliche und lohnenswerte Lektüre.

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  • 3 Sterne

    Webervogel, 30.08.2020

    Als Buch bewertet

    Im Gedankenkarussell gefangen

    Robert Seethaler nimmt die Lesenden in „Der letzte Satz“ mit an Bord eines Passagierschiffes. Der berühmte Komponist Gustav Mahler und seine Familie reisen mit der „Amerika“ von New York nach Europa, doch weder seine Frau Alma noch die gemeinsame Tochter Anna treten in Erscheinung, während Mahler an Deck sitzt und dort seinen Gedanken nachhängt. Sein einziger Besucher ist ein Schiffsjunge, der dafür sorgen soll, dass es dem Herrn Direktor an nichts fehlt. Doch Mahler fehlt es an vielem: Sein Körper lässt ihn mehr und mehr im Stich, er ahnt den nahenden Tod und quält sich mit dem Gedanken an all die unvollendete Musik, die er noch erschaffen wollte. Auch seine Frau fehlt ihm – die Mahlers stecken in einer tiefen Ehekrise. Er vermisst seine ältere, verstorbene Tochter. Der Kranke lässt einschneidende Erlebnisse seines Lebens Revue passieren, während er Himmel und Wellen beobachtet und wartet – auf die Ankunft des Schiffes oder das Ende seines Lebens? Vermutlich auf beides.

    „Der letzte Satz“ liest sich fast wie ein einziger „stream of consciousness“; er besteht aus Mahlers unzusammenhängend treibenden Gedanken. Und so ist man dem Genie zwar sehr nahe, muss das Sortieren und Zuordnen der Eindrücke und Anekdoten aber komplett selbst übernehmen. Wenn man sich schon mal mit Mahlers Biografie beschäftigt hat, hilft das sicher.

    Sprachlich ist der Roman elegant: Mahlers Empfinden und seine Detailbeobachtungen werden in poetische Sätze gepackt. Wehmut und Fatalismus durchziehen die Kapitel, ab und zu kommt eine gewisse Bittersüße dazu. Das Buch bietet einen Einblick in das Seelenleben des Komponisten, wie es gewesen sein könnte. Gepackt hat mich das Ganze jedoch nicht. Während der Lektüre ist man nicht im Geschehen, sondern hängt im Gedankenkarussell der Hauptfigur fest. Dieses streift viele Themen, geht aber selten in die Tiefe – eine logische Konsequenz des gewählten Erzählstils. Es führte jedoch dazu, dass ich beim Lesen seltsam unbeteiligt blieb. Das Buch hat mich einfach kaltgelassen.

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  • 3 Sterne

    Michael B., 31.10.2020

    Als Buch bewertet

    Ein anerkennenswerter Versuch...
    Robert Seethaler lädt die Leserschaft ein, den Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler bei seiner letzten Fahrt, dem Rückweg von New York, wo er am Gipfel seines Erfolges angelangt ist, nach Europa zu begleiten; der Autor lässt seinen Protagonisten über einige Ausschnitte aus dem Leben sinnieren, über sein Verhältnis zu seiner Ehefrau Alma reflektieren und selbstverständlich auch über die Musik nachdenken. Wir erhalten das Porträt eines kränkelnden Mannes, der im Kontakt zu den Menschen - einzige Ausnahme die Kurzkontakte zu den Kindern - einen gewissen Überdruss erlebt. Erinnerungsbruchstücke, die winzigen Freuden des Lebens und auch die kleinen Babalitäten gehen Mahler auf dem Schiffsdeck durch den Kopf. Der einzige etwas intensivere Kontakt ist der Schiffsjunge (die Sehnsucht nach Jugend) - Mahler als einsames Genie. Mahler als Mann, dem die Musik gelingt - zuhause in seinem 'Komponierhäuschen' - dem aber bei den Menschen nicht viel gelingt. Der drohende Verlust seiner Frau an einen anderen Mann lässt ihn zu einem bedürftigen Kind werden, welches versucht, über Leiden und Krankheit die Anbindung an Alma wieder herzustellen. Und Am Schluss der Schiffsjunge, der nicht mehr Schiffsjunge sein möchte, weil es an Bord so sehr schwankt; wie er dann in einer veralteten Tageszeitung von Mahlers Tod liest.
    Banal oder genial: "Auf seiner Kiste auf dem Sonnendeck dachte Mahler in einem Anflug bösartiger Resignation an die Nichtigkeit des Lebens. Es war kaum mehr als ein Ausatmen, ein Hauch im Weltensturm, und doch liebte er das Leben so sehr, dass ihm die Traurigkeit über die Vergeblichkeit dieser Liebe das Herz zerreißen wollte."
    Ein irgendwie seltsames, fast wie nicht ganz fertiges Buch. Aber nach 'Der Trafikant' kann man schlecht sagen, "Seethaler übt noch"...
    Bitte an einem verregneten Wochenende lesen und dabei Mahlers 8. Sinfonie lauschen!

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  • 3 Sterne

    leseratte1310, 19.10.2020

    Als eBook bewertet

    Gustav Mahler ist auf seiner letzten Reise unterwegs. Es ist die Überfahrt von New York nach Europa zurück. Er hat große Erfolge gehabt und ist berühmt, aber sein Leben war nicht einfach. Als Erwachsener hat er immer wieder mit Krankheiten zu kämpfen gehabt und von seinen vielen Kindern sind eine Reihe verstorben. Besonders der Tod seiner geliebten kleinen Tochter hat ihm zugesetzt. Nun ist er an Deck des Schiffes, erträgt die Schmerzen und hängt seinen Erinnerungen nach.
    Dieser Roman ist mein erstes Buch von Robert Seethaler. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, doch mich konnte die Geschichte nicht so richtig packen. Die Zeiten wechseln ständig und ich wusste manchmal nicht, in welcher Zeit sich Mahler mit seinen Gedanken gerade befand, zumal er manchmal glaubt, etwas zu sehen, was er gar nicht sehen kann wie seine verstorbene Tochter. Mahler setzte bei seiner Arbeit hohe Maßstäbe an und machte es Orchestern und Sängern, mit denen er arbeitete, nicht leicht. Oft war er ungeduldig und streitsüchtig. Seine Vorstellungen setzte er auch bei seiner großen Liebe Alma durch, denn er wollte keine Konkurrenz in der Familie. Gustav Mahler war also nicht unbedingt ein sympathischer Mensch, dafür war er ein zu schwieriger Charakter und seine Art zu befremdlich.
    Dieses Buch ist für Musikfreunde bestimmt ein Muss, ich hatte mir mehr erwartet, denn vieles war mir zu oberflächlich. Einige Male habe ich in anderen Quellen nach mehr Informationen gesucht.
    Interessante Lektüre über einen einsamen alten Mann, der wohl ahnt, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.

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  • 3 Sterne

    Maria B., 08.08.2020

    Als Buch bewertet

    Gustav Mahlers Rückkehr

    1911: Einer der ganz grossen Musiker des 20. Jahrhunderts befindet sich auf einem Ozeandampfer. Er kehrt von New York nach Wien zurück, behaftet mit einer schmerzhaften Krankheit. Während er allein auf Deck sitzt, betreut von einem Schiffsjungen, lässt er sein bisheriges Leben und Schaffen an sich vorüberziehen. Natürlich spielt darin seine berühmte Frau Alma eine grosse Rolle, aber auch der Schmerz um die verstorbene Tochter. Mahler weiss, dass sein Leben nicht mehr lange währen wird und denkt wehmütig an all die Werke, die er noch hätte komponieren können.
    Im Erzählfluss mischen sich Vergangenheit und Gegenwart, Erfolg und Eifersucht, Intrigen an der Wiener Oper, die kleinen Niederlagen durch die eigene Lebensuntüchtigkeit und die Triumphe in der Neuen Welt. Trotz allem Erfolg ist Mahler ein Mann auf dem Abstieg.
    Robert Seethaler schildert das alles gekonnt, nahegehend, poetisch mit viel Farbe und in meisterhaftem Stil, den ich an ihm schätze.
    Der Schiffsjunge, welcher den Komponisten umsorgt, hat meine Sympathien gefunden. Doch habe ich mir insgesamt ein wenig Spannung gewünscht. Irgendetwas bisher Unbekanntes aus Mahlers Vita, ein unvorhergesehenes Ereignis, und wenn es noch so klein ist. Etwas wie ein Stein, der die Melodie des Baches verändert. Die See der Schilderungen scheint mir allzu ruhig. Vielleicht weiss ich zu viel vom Komponisten und der Roman hat mich deshalb etwas gelangweilt. Sehr ansprechend und passend fand ich die Gestaltung des Covers.

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  • 3 Sterne

    Buchjunkie, 04.09.2020

    Als Buch bewertet

    Die letzte Fahrt

    Der alte Gustav Mahler befindet sich auf seiner letzten Überfahrt nach Amerika. Auf dem Deck stehend und das Meer beobachtend, sinniert er über sein Leben nach, zieht eine letzte Bilanz. Enttäuscht vom eigenen Körper und dem kurzen, flüchtigen Leben, verliert er sich in Erinnerungen. Die großen Persönlichkeiten der Zeit, neben Mahler und Alma auch Freud, Gropius und Rodin, drängen sich alle auf die wenigen Seiten dieser Erzählung.
    Ruhig, unaufgeregt, erzählt Seethaler diese Geschichte des berühmten Komponisten. Die Rückblicke auf das Leben sind gut mit der Rahmenhandlung auf dem Schiff verbunden. Gerade auch die Beschreibung der Natur, des Waldes oder des Meeres, haben mir sehr gut gefallen.
    Das Buch lässt sich leicht und schnell lesen, auch ohne jegliche Vorkenntnisse über Mahler und seine Musik. Das liegt vor allem daran, dass die Musik und in geringerem Ausmaß auch die Biografie Mahlers fast gar nicht zur Sprache kommen. Sehr schade, denn sein Leben hätte mit Sicherheit genug Stoff für eine tiefere Auseinandersetzung geboten.
    Auf der Handlungsebene passiert leider nicht viel mehr als schon der Klappentext hergibt und das ist mir für einen Roman dann doch einfach zu wenig. Vor allem da die Erinnerungen an sein Leben zwar gut zu lesen sind, aber auch keine wirklichen Erkenntnisse oder Einsichten bieten. Wirklich lesenswert war das Buch daher für mich leider nicht.

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  • 3 Sterne

    Gabriele S., 03.08.2020

    Als Buch bewertet

    Gustav Mahlers letzte Reise

    Wie fühlt sich ein Mann, der spürt, dass seine letzte Stunde naht? Robert Seethaler versucht sich in diesem Büchlein dem Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler anzunähern. Dazu greift er diverse Erinnerungen an ein relativ kurzes, dafür intensives Musikerleben heraus. Die könnten den Fiebernden auf seiner letzten Ozeanüberquerung begleitet haben. Während sich seine Frau Alma und die Tochter Anna im Schiffsrumpf vergnügen, sitzt er warm eingehüllt und von einem Schiffsjungen umsorgt an Deck und sinniert über sein Leben nach.

    Sicher ist das auch eine Art, eine Biografie zu schreiben. Doch mir war das zu wenig. Mich hat das Büchlein allerdings neugierig darauf gemacht, mehr über Mahlers Leben zu erfahren. Denn hier sind nur wenige Abschnitte erwähnt und die für meinen Geschmack zu kurz, zu oberflächlich. Bei mir entstanden mehr Fragen als Antworten; was ich schade fand.

    Lag das an meinen Erwartungen? Eigentlich verspricht der Titel genau das, was im Buch beschrieben ist: Die Entstehung des letzten Satzes. Nachdem die Sprache des Autors gut zu lesen war, gebe ich ihm gerne nochmal eine Chance. Dies war mein erstes Buch von Robert Seethaler, dessen bisher erschienen Bücher bei den meisten Lesern sehr gut ankamen. Mal sehen, ob ich mit ihm auch warm werde.

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  • 3 Sterne

    Johann B., 23.09.2020

    Als eBook bewertet

    Robert Seethaler schreibt über die Erinnerungen und Gedanken des Komponisten, Dirigenten und Musikdirektors Gustav Mahler. Zu dem Zweck platziert ihn auf ein Schiff und zwar oben am Deck. Der Blick aufs Meer gibt ihm Ruhe, so meint er. Umsorgt wird er von einem Jungen, der immer dann erscheint, wenn Mahler einen Wunsch hat. Unten sitzt seine Frau Anna mit Tochter Alma. Die zweite Tochter starb.

    Nein, das war kein Buch für mich. Es stand ja auf der Longlist zum „Deutschen Buchpreis 2020“ und der Autor wird immer wieder sehr gelobt. Es war das erste Werk von ihm, welches ich las. Es soll ja ein Roman sein, jedoch ist es eine Aneinanderreihung von teil zusammenhanglosen Sätzen. Immer wieder schweifen die Gedanken des Musikers ab. Die Fäden werden nicht zu einem Zopf zusammengefügt. Dann wiederum gibt es ausführliche Dialoge zwischen Mahler und seiner Frau, die aber nichts vom Ende und den Auswirkungen der Diskussion verraten. Herr Seethaler ist ein guter Schauspieler, sein Schreibstil lässt aber zu Wünschen übrig. Drei Sterne gebe ich dafür und er hat mit Sicherheit viele Fans, die seine Bücher gerne lesen.

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