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  • 5 Sterne

    20 von 32 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SLovesBooks, 23.10.2017

    Als eBook bewertet

    Meine Meinung:

    Henning Mankell war mir durchaus ein Begriff, aber eher auf Grund seiner Kriminalgeschichten, die öfter auf dem Ersten oder Zweiten laufen. Dass er auch Afrika Romane geschrieben hat, wusste ich nur grob und erinnerte mich wieder daran als ich dieses Buch sah. Da ich Romane noch eine Spur lieber lese als Krimis, wollte ich sehr gerne mal in seine Arbeit reinschnuppern.

    Dieser Roman entführt den Leser in ein Afrika der Gegensätze. Mankell arbeitet die Unterschiede sehr geschickt und mit eindrucksollen Worten heraus. Er macht auf die Armut mit Vergleichen von Luxushotel und Wellblechhütte aufmerksam. Man lernt Afrika in diesem Roman mal abseits der Touristik kennen. Dabei verschweigt er nicht die schrecklichen Seiten. Er zeigt auf, wie die eigene Kultur immer weiter zurückgedrängt wird um dem Westlichen näher zu kommen.

    Seine Herangehensweise zwei sehr unterschiedliche und sich ausschließende Protagonisten und Lebensweisen zu beschrieben hat mir gut gefallen. Mit der Protagonistin Elisabeth erkundet man Afrika und lernt viele neue Dinge kennen, während Stefan eine ganz andere Einstellung zu Land und Leuten hat, die mich oftmals ein wenig erbost zurück ließ.

    Dieser Roman ist mit seinen 160 Seiten eine wirklich kurze Geschichte, die aber viel Substanz liefert. Gesellschaftskritisch schildert Mankell hier Afrika aus zwei gegensätzlichen Perspektiven. Sein Schreibstil hat mich gleich beeindruckt. Er kann ihr gut mit Worten umgehen und erschafft Distanz und Nähe in nur wenigen Worten. Dabei bringt er quasi nebenbei noch seine Kritik an, die einfach nahtlos in den Roman einfließt und zu seinem festen Bestandteil wird. Ich war gefesselt.

    Ich bin begeistert und konnte in ein ganz neues Leseumfeld, Afrika, reinschnuppern.

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  • 5 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia K., 24.08.2017

    Als Buch bewertet

    Eine beeindruckende Reise nach Afrika

    Zum Glück ist es mir das Buch "Der Sandmaler" von Henning Mankell durch Zufall in die Hände gefallen, es wäre ansonsten schade um diese grandiose Geschichte gewesen, die für mich sehr beeindruckend war. Das Cover passt sehr gut zum Titel bzw. Thema. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Geschichte, die im Jahr 1971 spielt, ist in sehr einfacher und gefühlvoller Sprache verfasst und hat meinen Horizont, was Afrika und Geschichte betrifft, erweitert. Den Zeitsprung in die Vergangenheit merkt man an kleinen Dingen, z.B. dass im Flugzeug geraucht werden darf oder die Protagonistin einen herkömmlichen Fotoapparat verwendet. Grundsätzlich wirkt die Geschichte jedoch keinesfalls veraltet.

    Elisabeth, die aus einfachen Verhältnissen stammt, war für mich von Anfang an eine tolle Protagonistin. Im Gegensatz zu Stefan, Sohn reicher Eltern, der in mir keine Sympathie wecken konnte. Die Beiden haben Abitur gemacht, hatten eine flüchtige Beziehung und reisen beide zufällig im gleichen Flugzeug für zwei Wochen nach Afrika. Elisabeth möchte das Land verstehen, ebenso wie Sven, ein Lehrer, mit dem sie neben Stefan viel Zeit verbringt und der ihr historische Hintergründe näher bringt. Auch mit einem armen afrikanischen Jungen, Ndou, verbringt sie eine für sie sehr aufschlussreiche Zeit. Stefan dagegen ist rein auf Strandleben, Alkohol und Frauen aus.

    Der Autor hat in der nur 156 Seiten langen Geschichte, die in meinen Augen noch viel mehr ausgeschmückt hätten werden dürfen, sehr viele gute Themen untergebracht. Er zeigt dem Leser die Schönheit des Landes, bringt ihm das Leben der Einheimischen, ihre Armut, Lebenskunst und ihre Bräuche näher, zeigt, wie weiße Touristen und der Kapitalismus sich an der Armut des Landes bedienen und welche Auswirkungen und Nachwirkungen der Kolonialismus für das Land hat. Dass dieses Land in gewisser Weise von den reichen Industriestaaten als Müllhalde benutzt wird und wie die Armen die Touristen sehen, als wären deren Heimatländer das Paradies auf Erden, wie perfekt und problemlos alles fort sei und die Menschen glauben dies nachahmen zu müssen, damit es ihnen gut geht und damit ihre Eigenart ablegen und sich in die Abhängigkeit von europäischen und amerikanischen Unternehmen treiben.

    Elisabeth und Stefan machen einige beeindruckende Erfahrungen, sei es der Besuch eines großen Marktes, eines Fußballspieles in der Nationalarena des Landes, eines Friedhofes, in dem die Kolonialherren begraben liegen und eines Lepradorfes. Aber nur Elisabeth lernt aus diesen Erfahrungen, kommt ins Überlegen über ihr Leben und dem in Afrika, verändert sich und hat schließlich auch noch die Möglichkeit, Ndous Familie und die Bitte dessen Vater an sie, sowie deren Lebensumstände in einer Wellblechhütte in einem der ärmsten Viertel kennen zu lernen und erhält als Geschenk des Sandmalers neben einem Frauengesicht, das die Form Afrikas hat, auch ein Porträt von ihr in den Sand gemalt, ein Geschenk, das sie nicht mitnehmen kann, wie die Touristen es mit allem anderen machen. Diese Begegnung weckt in ihr neue Lebenslust und Freude darauf, ihre weitere Lebensplanung, die ihr bisher nicht klar war, in Angriff zu nehmen.

    Ein Buch, das dem Leser so vieles an Informationen und Gefühlen gibt und dazu anregt, das eigene Leben zu überdenken. Ich vergebe hierfür sehr gerne fünf glänzende Sterne!

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  • 4 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sommer, 09.08.2017

    Als Buch bewertet

    Henning Mankell begleitet mich schon seit Jahren. Seinen ersten Afrikaroman kenne ich nicht, um ehrlich zu sein war ich dem gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Das Cover des zweiten Romans: Der Sandmaler faszinierte mich und ich las die dazugehörige Leseprobe. Ich war erstaunt wie sehr dieser Roman Mankells Handschrift trägt, trotz der Tatsache, dass der Roman nichts mit den mir bekannten Kriminalromanen zutun hat. Ich muss sagen ich habe es nicht bereut diese Reise mitangetreten zu haben.

    Denn darum geht es in diesem Roman. Um eine Reise, in Elisabeths Fall irgenwie auch um eine Selbstfindung. Stefan und Elizabeth, zwei junge Leute, hatten während der Schulzeit eine kurze Beziehung miteinander. Beide reisen nach Afrika und treffen sich zufällig wieder.
    Auf dieser Reise lernt Elizabeth den Lehrer Sven kennen. Ein Charakter durch den Mankell dem Leser viele Fakten über das schwarze Land zukommen lässt. Mankell beschönigt nichts, er teilt nicht nur die Eindrücke der schönen Landschaft auch unschöne Themen finden ihren Weg zum Leser. Anschaulich gemacht beispielsweise durch die beiden Kinder Ndou und Yene. Elizabeth, die diese Reise eh zum überdenken ihrer Situation nutzen wollte, nimmt viel Anteil am Schicksal der Bevölkerung. Ein Charakter der mir unheimlich gut gefallen hat. Diese Reise lässt sie reifen, so lässt es sich glaube ich gut beschreiben. Sie schaut nicht weg, sondern setzt sich mit den Dingen auseinander. Ganz anders Stefan, ein Ekelpaket sondergleichen. Sein Ansinnen für die Reise ist und bleibt Spaß, bevorzugt kombiniert mit Sex. Ihn interssieren die Missstände überhaupt nicht. Durch diesen Charakter spiegelt Mankell gut die leichtgläubige und manchmal ignorante Art der Touristen wider, gut dass es auch positive Beispiele gibt.

    Alles in allem ein sehr emotionales Werk vom Afrika-Liebhaber Henning Mankell. Wenn man bedenkt, dass es in den 70ern geschrieben wurde, hat es kaum an Aktualität eingebüßt. Einziges Manko, es ist sehr kurz. Sicher reicht es, um die Geschichte zu erzählen, aber ich hätte gern mehr Zeit mit diesem Buch verbracht.

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  • 5 Sterne

    17 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 09.08.2017

    Als Buch bewertet

    Dass der Sandmaler schon 1974 geschrieben wurde, hat mich wirklich überrascht. Ich denke mal er spielt zu der Zeit, als auch Henning Mankell für sich persönlich den afrikanischen Kontinent entdeckt hat und sein Herz daran verloren hat. Im Buch übernehmen zwei Menschen diesen Prozess stellvertretend für die Empfindungen des Autors. Elizabeth hat gerade ihr Studium abgeschlossenen und möchte eine Urlaubsreise nach Afrika machen. Während sie aber sehr schnell die Abgründe der Politik und die Nöte der Menschen erkennt, ist Stefan ihr Bekannter erst mal nur auf Entspannung und Touristik eingestellt.

    Mankell spricht durch seine zwei Protagonisten über seinen eigenen und die Erfahrungen vieler anderer Menschen. Ich fühlte mich ein paar Mal an eigene Erfahrungen erinnert, die ich dieses Frühjahr in Südafrika gemacht habe. Natürlich merkt man an mancher Stelle, dass das schon wieder fast 40 Jahre zwischen dem Buch und der Jetztzeit liegen. Aber das Meiste ist zeitlos und passt tatsächlich auch heute noch, denn Afrika entwickelt sich nur langsam und erfährt immer wieder Rückschläge durch grausame Kriege.

    Ein interessantes Büchlein – welches freilich mit dem Krimiautor Mankell überhaupt nichts zu tun hat. Das sollte man vorher wissen.

    Das Cover ist perfekt gewählt und in natura wunderschön.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezeichenfee, 11.08.2017

    Als Buch bewertet

    Sandige Zeiten
    Henning Mankell Der Sandmaler
    Zolnay 2017 (1974)

    Fee erzählt vom Buchinhalt

    Stefan und Elisabeth, die irgendwann mal eine kurze Affäre hatten, treffen sich auf dem Weg nach Afrika. Beide haben eine Afrika-Reise gebucht, Stefan bewohnt einen Bungalow und Elisabeth ein Zimmer in einem anderen Hotel. Im Urlaub treffen sie sich häufiger und lernen auch Sven und ein weißgekleidetes Ehepaar kennen.


    Fee meint zum Buch

    Ich wollte das Buch unbedingt haben, nachdem ich vor kurzem auf "Mord im Herbst" gestoßen bin, das ich auch noch nicht kannte. Ich liebe ja die Wallander Serie total und nie wieder hat mich eine schwedische Krimiserie so in den Bann gezogen, dass ich alle Bücher gelesen hätte. Das erfreuliche von Mord im Herbst und der Sandmaler ist, dass beide Bücher unter 200 Seiten haben.

    Das Cover fand ich erst mal faszinierend, nach Auslesen des Buches fand ich es sehr passend und schön. Es passt irgendwie zu Mankell.

    Der Schreibstil des Autors ist flüssig, schön zu lesen und sehr bildhaft. Man kann sich alles gut vorstellen. Irgendwie passt dieses Buch wunderschön in unsere jetzige Zeit. Die damalige Kritik des Autors, in Form der Figur Sven, ein Lehrer aus Schweden, trifft voll den Kern der heutigen Zeit. Das Buch ist so gut geschrieben, dass man denkt, man wäre da gewesen. Man wäre in der Gluthitze am Strand gelegen, man hat die Leprakranken gesehen und man hat Ndou und seine Schwester Yene kennen gelernt. Schön wäre ein Folgeband gewesen, wenn Ndou und der Kellner nach Schweden gekommen wären. DAS hätte mir noch gefehlt.

    Die Charaktere sind wunderbar beschrieben:

    Der oberflächliche Stefan, der zu viel Geld hat und kein Mitgefühl mit den armen Afrikanern.
    Die gefühlvolle Elisabeth, die viel zu viel in diesem Urlaub begreift und ein tiefes Mitgefühl mit der Armut der Afrikaner und der Lebensweise hegt.
    Ndou, der Junge, der nicht in die Schule geht, weil er als Gesellschafter, der die Stadt zeigt, seiner Familie hilft.
    Yene, die mit männlichen Urlaubern flirtet und ins Bett geht, um ihrer Familie zu helfen.
    Sven, der Lehrer, der vieles erklärt und der durch seinen epileptischen Anfall erst mal Mitleid erregt.

    Das Buch war eigentlich viel zu schnell ausgelesen. Aber noch mehr Kritik hätte ich wohl nicht ertragen. Einige Seiten mochte ich nicht, klar dass Stefan mit einer schwarzen Frau ins Bett geht, aber warum muss sich Elisabeth selbst befriedigen? Oder was geht uns ihr Sextrieb an? Möchte Mankell uns zeigen, wie toll Elisabeths Charakter ist, weil sie weder mit Stefan, noch mit Sven, noch mit einem Schwarzen ins Bett geht?

    In welchem Land in Afrika waren die „drei“ eigentlich? Also sicher nicht in Ägypten, wo Wallander ja auch schon war und ich auch. Sie waren eigentlich nur in irgendeiner Stadt, die wohl fast überall in Afrika sein könnte. Aber es war sicher nicht Kairo.

    Die Geschichten mit dem Sandmaler und als Elisabeth die Familie von Ndou und Yene kennen lernt, fand ich am schönsten. Sie zeigen so richtig das wahre Afrika und ich finde, es sind die besten Szenen in dem Buch. Ich habe mich nur gefragt, warum hatte sie da ihre Kamera nicht dabei. Schön fand ich dann, als Stefan sich ein Bild heraussuchen durfte, dass er ein Bild von Ndou wählte. Es hat nicht zu Stefan gepasst, und es hat dann auch nichts mehr rausgerissen. Man mag Stefan einfach nicht.


    Fees Fazit

    Wie dem auch sei, ein sehr informatives Buch, das den Kern der heutigen Zeit voll trifft. Es ist kein banaler Afrikaroman, sondern einfach eine toll geschriebene Geschichte, wie es wirklich ist. Umgesetzt von drei Schweden mit verschiedenen Charakteren. Mankell ist einfach einer der besten Schriftsteller, die ich je gelesen habe.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 14.09.2017

    Als Buch bewertet

    Einer der ersten Romane aus der Feder von Henning Mankell "Der Sandmaler", liefert einen spannenden Einblick in das frühe Wirken des beliebten Schweden. Es ist ein leichtfüßiger Roman mit schweren Themen, 160 Seiten dünn und es war erst sein zweiter Roman als er in Schweden 1974 erschien. Seine erste literarische Reise nach Afrika. Der Autor war da gerade einmal 26 Jahre alt. Die Protagonisten sind nicht viel jünger als der Autor selbst es beim Schreiben ist. Sie haben gerade die Schule hinter sich und begeben sich getrennt voneinander auf eine Reise nach Afrika, in ein nicht namentlich genanntes Land. Doch während die empathische Elisabeth in die Welt der Einheimischen eintauchen will und versucht, das fremde Land zu verstehen, ist Stefan, Sohn reicher Eltern vor allem auf Partys und Sex mit afrikanischen Frauen aus. Zufällig treffen sich die beiden am Flughafen. Zuerst standen sie nur da und starrten einander an, fünfzehn Meter voneinander entfernt. Doch Stefans Art geht Elisabeth schon im Flugzeug auf die Nerven, als er "idiotische Negewitze über Riesenpimmel und dergleichen macht. Im "Sandmaler" taucht Mankell zum ersten Mal in das Afrika ein, das ihn sein Leben lang beschäftigen wird, und vielleicht kommen dem Leser die Beobachtungen, die er schildert, deshalb noch naiv vor, und die Figuren schablonenhaft und bei Weitem nicht so vielschichtig wie in seinen späteren bekannten Romanen. Er beschreibt, wie die Gefühle Elisabeth bei der Ankunft übermannen, wie all die neuen Eindrücke zuviel für die junge Frau sind. Unvermittelt fing sie an zu weinen, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Später wird sie Einheimische in den Slums besuchen und von einem Lehrer mehr über die afrikanische Kultur lernen. Stefan dagegen, der mit selbstsicherem Lächeln in der Bar seines Luxushotels sitzt, fühlt sich auf eine unverschämte Weise geil. Für einen weißen Typen mit reichlich Kohle gab es hier in den Nächten bestimmt genügend Abwechslung sinnierte er. Es dauert nicht lange, bis er die erste Afrikanerin mit in seinen Bungalow nimmt, auch wenn ihn die struppigen Haare vieler einheimischen Frauen eigentlich stören. Es braucht nicht viel, um sich auszureimen, auf wen die Reise großen Eindruck macht und wer von den beiden nach der Rückkehr einfach weitermacht wie bisher. Als sich die Protagonisten ein halbes Jahr später noch einmal treffen, kommt es Stefan vor, als habe sich Elisabeth von ihm losgerissen und nicht erzählt, wohin sie unterwegs war. Und das machte ihn unruhig. Dieser erste Afrika-Roman Mankells ist vor allem für Fans des schwedischen Autors in der Abgrenzung zu seinen späteren Werken interressant zu lesen, aber auch für Mankell-Einsteiger geeignet. Es ist eine ziemlich kurze Geschichte aus der Perspektive eines neugierigen jungen Mannes. Sie erlaubt auf 160 Seiten einen ganz anderen Blick auf den Schöpfer des schwermütigen berühmten Kommissars Wallander. Wer immer "Der Sandmaler" gelesen hat, wird Afrika anders sehen. Nachdenklich und bei aller Tragik eine hoffnungsvolle Geschichte. Der Roman hat spannende Charaktere, eine atemberaubende Story und ist toll geschrieben, spannend und gesellschaftskritisch. Sehr lesenswert!

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karo, 17.08.2017

    Als Buch bewertet

    Elisabeth und Stefan begegnen sich zufällig auf einer Urlaubsreise nach Afrika. Sie kennen sich seit Jahren und während Elisabeth in Afrika herausfinden möchte, welchen beruflichen Werdegang sie einmal einschlagen soll, ist die Reise für den reichen Stefan scheinbar nur Ablenkung vom Alltag. Sie treffen sich regelmäßig um gemeinsam am Strand zu entspannen und lernen bald den Lehrer Sven und den einheimischen Jungen Ndou kennen.
    Elisabeth beginnt im Gegensatz zu Stefan, sich sehr für die afrikanische Geschichte und das Leben der Armen hier zu interessieren.
    Sie macht auf mich einen sehr naiven Eindruck, was aber in ihrem jungen Alter nicht verwunderlich ist.
    Als Leser erhält man dank des flüssigen und malerischen Erzählstils einen guten Eindruck von den Menschen und ihrer Umgebung.
    Es ist ein sehr ruhiges Buch, es plätschert vor sich hin, ohne wirkliche Höhepunkte. Es wirkt alles recht oberflächlich und der Autor lässt vieles ungesagt und sprichwörtlich einfach in der Luft hängen. Ich hätte mir z.B. mehr Einzelheiten und weiterführende Begebenheiten zu dem seltsamen Paar aus Göteborg gewünscht, ebenso über die Geschichte, dass Elisabeth Ndou und dem Kellner einfach so ihre Wohnadresse überlässt, da für mich nicht ganz nachvollziehbar war, was wirklich dahintersteckt.
    Der Titel ist für mich persönlich etwas wahllos gewählt, spielt dieser Herr doch eine sehr geringe Rolle ziemlich schon am Ende des Buches. Für mich hat sich nicht erschlossen, was Elisabeth an diesen Bildern so bewegt und was diese für Auswirkungen haben.
    Abgesehen davon mochte ich jedoch die ruhige, unaufgeregte Erzählweise von Henning Mankell. Er zeigt hier eine ganz andere Seite als die, die man sonst aus vielen seiner anderen Büchern kennt.
    Wer sich für eine kurzweilige und unaufgeregte Erzählung über 2 junge Menschen in Afrika interessiert und einen kurzen Blick auf die afrikanische Geschichte und die Kultur der Einheimischen werfen möchte, wird mit dem Buch sicherlich Freude haben.

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  • 3 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nela, 19.08.2017

    Als Buch bewertet

    Stefan und Elisabeth verbringen Anfang der 70er Jahre zwei Wochen Urlaub in Afrika. Er, arroganter Sohn reicher Eltern, schaut sehr auf die Einheimischen herab und fühlt sich eindeutig überlegen. Elisabeth dagegen interessiert sich zunehmend für das Land, die Menschen und ihre Probleme.

    Henning Mankell hat dieses Buch im Alter von 26 Jahren veröffentlicht. Dies ist das erste Werk, das ich von ihm lese. Ich würde ihm noch eine Chance geben, da ich davon ausgehe, dass er sich im Laufe seines Lebens weiterentwickelt hat. Dieses Buch von ihm hat mich allerdings nicht restlos überzeugt.

    Auf der einen Seite hat es nach fast 50 Jahren kaum an Aktualität eingebüßt. Es gibt sicher immer noch verschiedene Arten von Reisenden, wobei der ignorante Pauschaltourist genauso zu finden ist, wie der an Kultur und Menschen interessierte echte „Reisende“. Die Warnungen, die er ausspricht, haben sich zum Teil in die Realität verwandelt und manches ist genau so gekommen. In gewisser Weise sind manche Touristen heute sogar noch schlimmer als damals.

    An manchen Stellen wird dann doch wieder deutlich, wie alt das Buch ist. Das Rauchen im Flugzeug führte bei mir zu einem Schmunzeln, über Elisabeths Idee, von betenden Moslems ein Foto zu machen, konnte ich nur den Kopf schütteln. Ich weiß nicht, ob Menschen heute noch so naiv und unwissend sind. Aber auch hier übertreffen heute manche Gaffer und Sensationsgierige das Beschriebene sogar noch.

    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Vor allem die bildhafte Sprache, ohne unnötig ausschweifend zu werden. Ich habe mich zum Teil in meine eigenen ersten Reisen zurückversetzt gefühlt. Manchmal hat mir etwas Tiefe und Kontur bei den Figuren gefehlt. An anderer Stelle waren mir die Belehrungen und Botschaften dann wieder zu direkt und zu wenig in die Geschichte verpackt. Etwas mehr Handlung wäre wünschenswert gewesen, da die Beschreibung der doch recht ereignislosen Urlaubstage ab der Mitte etwas ermüdend war. Wobei das Buch nur 160 Seiten aufweist.

    Mein Fazit: Das Buch entspricht dem damaligen Stand der Zeit, der Einstellungen und Ansichten. Es ist nicht schlecht, wenn man im Kopf behält, wie alt das Buch ist. Ich habe mir mehrfach die Frage gestellt, ob Mankell wohl mit einer Neu-Veröffentlichung in der vorliegenden Version einverstanden gewesen wäre.

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  • 3 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Margit P., 20.08.2017

    Als Buch bewertet

    Mein erster Mankell - mein erstes Mal Afrika

    Inhalt:
    Die beiden aus Schweden stammenden Abiturienten Elisabeth und Stefan begeben sich auf eine 14-tägige Reise nach Afrika. Unabhängig voneinander die Reise gebucht, durch Zufall zusammengeführt und doch irgendwie froh nicht alleine unterwegs zu sein hoffen Sie, zwei schöne Wochen auf dem fremden Kontinent vor sich zu haben. Während Stefan nur das Vergnügen sucht, will Elisabeth Land und Leute kennenlernen und taucht in eine für sie bis dato fremde Welt ein.

    Das Buch und meine Meinung:
    Der Sandmaler von Henning Mankell ist eines der ersten Bücher, bei denen ich mich so ein wenig vor dem Schreiben der Rezension drücke. Warum? Ganz einfach, weil es mir schwer fällt dieses Buch zu "bewerten". Ich hatte mich sehr auf die Geschichte von Elisabeth und Stefan gefreut und sitze jetzt im Nachhinein mit zweigespaltenen Gedanken hier.

    Zum Ersten ist die Erzählung anders als erwartet. Zwar musste mir bei einem Buch, dass nur 160 Seiten umfasst bewusst sein, dass es nicht zu sehr ins Detail gehen kann und trotzdem bin ich enttäuscht, nicht tiefer in das ursprüngliche Afrika eingetaucht zu sein. Die Gefühle und Eigenheiten der Einheimischen schwappten nicht zu mir über.
    Andererseits gefällt mir vor allen Dingen Elisabeths Einstellung und Ihre Sichtweise die sie auf diesen Kontinent hat und wie sehr sie von diesen Eindrücken fasziniert ist.
    Stefan ist mir dagegen durchwegs unsympathisch. Ein durchschnittlicher Tourist der nur den Spaß (sei es der Alkohol oder die "Liebe") sucht. Muss man dafür nach Afrika reisen? Für Ihn, den Spross reicher Eltern, steht nur das billige Vergnügen im Vordergrund.

    Was man sich beim Lesen immer wieder bewusst machen muss ist, das dieses Buch bereits vor 45 Jahren geschrieben wurde. Die Zeiten haben sich geändert und vieles bringt mich auch zum Schmunzeln. Vom Rauchen im Flugzeug bis hin zur Unwissenheit was zum Beispiel den muslimischen Glauben betrifft.

    Zusammenfassung:
    Ich vergebe für Mankells ersten Afrikaroman 3 sehr lieb gemeinte Sterne. Ob ich die Folgebücher lesen werde weiß ich noch nicht, sie wandern auf jeden Fall mal auf meine Wunschbuchliste, in der Hoffnung, dass Sie mir Afrika noch ein Stück näher bringen werden.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 06.11.2017

    Als Buch bewertet

    Nach dem Abitur ist Elizabeth zimlich ratlos was ihre Zukunft betrifft,irgendwie weiß sie einfach nicht was sie machen will.Da sie auch keine ansprechende Jobangebote hat,entscheidet sie sich die Zeit sinvoll zu nutzen und nach Afrika zu reisen.Auf dem Fkughafen trifft sie auf Stefan,mit dem sie zusammen auf der Schule war und sogar über Reisen gesprochen hat .Da Stefan den gleichen Reieziel hat wie Elizabeth,verbringen sie die Urlaubszeit zusammen.Während Stefan sich wie ein Typischer Urlauber verhält und sich vorallem für den Strand,Nachtclubs und eigenes Vergnügen interessiert,schaut Elizabeth hinter der Kulisse und entdeckt auch die Schattenseite Afrikas,dabei lernt sie nicht nur etwas über das Land,sondern auch über sich selbst.
    Eine leise,ruhige und kluge Geschichte in der vorallem der schöner Schreibstil auffällt.Flüssig und schnell zum lesen.Elizabeth ist eine interessante Protagonistin,anfangs naiv und unwissend,im Laufe des Buches wird sie immer stärker und erwachsener.Leider hat mich das Buch (obwohl ich es eigentlich schön fand) nicht ganz überzeugt,dafür ist mir der Inhalt irgendwie zu blas.Ich kann mir vorstellen,dass es in den siebziegern (als das Buch rausgekommen ist) die Geschichte etwas neues , lehreiches und informatives war,deswegen verstehe ich nicht warum man mit der
    Übersetzung über 40 Jahre gewartet hat.Es ist nicht so,dass die Geschichte nicht mehr aktuell ist,leider hat sich in der Hinsicht nicht viel verändert und Afrika ist immer noch ein armes,ausgebeutetes Kontinent und das ist auch das Einzige was nach dem Lesen zum Nachdenken bringt,dass wir in 40 Jahren nicht geschafft haben etwas zu verbessern.Am sonsten bleibt aber bei dem Buch der "Wow!Efekt" aus,nett zum lesen,bleibt aber nicht lange im Gedächnis.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 30.08.2017

    Als Buch bewertet

    Zwei junge Menschen begeben sich auf eine besondere Reise. Die Geschichte spielt am Anfang der 70er-jahren. Elisabeth und Stefan sind gemeinsam zur Schule gegangen. Sie hatten eine flüchtige Beziehung und sind Freunde geblieben. Elisabeth steht stets im Schatten von Stefan, denn er ist wohlhabend und selbstsicher. Zufällig begegnen sie sich kurz nach Ende der Schulzeit am Flughafen. Beide haben, ohne es vorher gewusst zu haben, das gleiche Ziel – ein Urlaubsparadies in Westafrika. Wegen ihrem Budget in unterschiedlichen Anlagen untergebracht, erleben diese zwei jungen Menschen Afrika in unterschiedlicher Weise. Während Stefan im Mittelpunkt seiner eigenen, kleinen Welt steht und seine Rolle als reicher Weiße ausnutzt, macht sich Elisabeth Gedanken über die Armut der Einheimischen. Sie lernt einige Menschen kennen, und dabei verändert sie sich selbst. Sie wird erwachsen und selbstsicher, dabei entfremdet sie sich auch von Stefan.
    Der Autor versteht es in schöner Sprache die fremde Welt Afrikas zu beschreiben. Es ist schön mitzuerleben, wie Elisabeth sich für diese Welt öffnet, und versucht die Verhältnisse zu verstehen. Das Gegenbild des selbstsüchtigen Stefans lässt dieses Bild noch heller erstrahlen.
    Eine entspannende Lektüre, die zum Nachdenken einlädt über die Verhältnisse zwischen den armen und reichen Ländern dieser Welt.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    RES, 12.08.2017

    Als Buch bewertet

    Das Cover sticht einem sofort ins Auge - wunderschön, aber dennoch schlicht. Finde ich dennoch passend zu dem Buch.

    Der Leser wird auf eine Reise nach Afrika mitgenommen, eine Reise die alles zeigt - auch die Seiten, die sich einige Touristen nicht ansehen - die unschönen Seiten. Teilweise fühlt man sich beim Lesen wie in einer anderen Welt. Der Schreibstil ist sehr "realitätsnah" - bzw. so detailreich, dass man sich diese Realität eben wirklich vorstellen kann.

    Das Buch bietet eine interessante Geschichte von zwei unterschiedlichen Reisen in dieser Region - aber es geht weit darüber hinaus, denn das Buch regt zum Nachdenken an, die Gedanken lassen einem nicht mehr los, und das finde ich anhand der aktuellen Situation mit der wir in Europa konfrontiert sind auch gut so.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbstrose, 27.08.2017

    Als Buch bewertet

    Die Schulzeit ist beendet und Elisabeth ist noch auf der Suche nach einem Platz im Leben. So beschließt sie, zunächst einmal zwei Wochen Urlaub in Afrika zu machen, um Land und Leute kennen zu lernen. Auch Stefan, mit dem sie vor einem Jahr mal kurz befreundet war, möchte nach Afrika, seine Gründe sind jedoch profaner. Er will feiern, schwarze Frauen kennen lernen und das Strandleben genießen. Am Flughafen treffen sie sich zufällig wieder …

    Henning Mankell (1948-2015) unternahm als junger Mann von 24 Jahren seine erste Reise nach Afrika. Seine Eindrücke verarbeitete er in seinem ersten Roman „Der Sandmaler“, der 1974 in schwedischer Originalausgabe gedruckt wurde und erst jetzt, 2017, in deutscher Übersetzung erschien. Anhand der beiden Protagonisten Elisabeth und Stefan zeichnet Mankell die typischen, meist gedankenlosen, Verhaltensweisen der Urlauber auf. Er spricht Themen an, die auch heute noch aktuell sind und den Leser dazu anregen, über sein eigenes Verhalten nachzudenken. Während Stefan nur seinen Spaß haben will und sich nicht für Land und Leute interessiert, möchte Elisabeth mehr über ihr Reiseland erfahren. Sie geht auf ihre Umgebung ein, lernt die Lebensweise einer einheimischen Familie kennen und lässt sich von Sven, einem schwedischen Lehrer, einiges über die Geschichte des Landes, über Kolonialismus und Ausbeutung erzählen. Sie zieht Nutzen aus dieser Reise, wird gereifter und sicherer für ihr zukünftiges Leben, während Stefan nichts dazu gelernt hat.

    Der Schreibstil ist sehr schlicht und einfach, ohne Tiefgang, ganz anders als man ihn von Mankell in seinen späteren Romanen kennt. Zu den Protagonisten und ihrem Erleben bleibt stets eine gewisse Distanz. Anspruchsvolle Lektüre sucht man hier vergebens. Was man aber bekommt, ist ein leichter, flott zu lesender Roman, der in Ansätzen sogar manchmal die Atmosphäre und die Schönheit Afrikas vermittelt. Leider ist nie davon die Rede, in welchem Land „im Westen Afrikas am Meer“ sich die Geschichte abspielt.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 19.08.2017

    Als Buch bewertet

    „Der Sandmaler“ lässt mich irgendwie ein bisschen ratlos zurück. Ich weiß nicht, ob ich die Geschichte vielleicht nicht richtig verstanden habe, aber ich weiß einfach nicht genau, was sie mir sagen will.
    Es geht um Elisabeth und Stefan, die auf der Schule eine Affäre hatten und jetzt nach ihrem Abschluss zufällig zusammen nach Afrika reisen. Dort setzen sie sich zum Teil mit ihrem eigenen Leben auseinander, zum Teil mit dem Leben vor Ort.
    Elisabeth ist mir sehr sympathisch und es ist auch interessant zu sehen, welche Entwicklung sie im Laufe der Geschichte macht. Stefan ist ein ziemlich „ekliger“ Typ, also sehr von sich überzeugt, reich und oft unsympathisch. Mit ihm konnte ich mich gar nicht identifizieren. Die Geschichte wird aus der Sicht von den beiden erzählt, wobei ich die Passagen von Elisabeth viel interessanter fand, weil sie sich wirklich mit Afrika auseinandersetzt. Eine neue Sicht auf die Dinge bringt Sven, der schon ziemlich gut durchschaut hat, wie es auf diesem Kontinent zugeht. Auch die Figur des kleinen Ndou ist erfrischend.
    Was mich etwas stört ist, dass immer nur von einem afrikanischen Land gesprochen wird. Ich weiß nicht, ob der Autor das mit Absicht macht, weil er andeuten will, dass die Umstände vor Ort in jedem afrikanischen Land ähnlich sind und überall etwas gemacht werden sollte. Oder ob er einfach etwas „ignorant“ vom ganzen Kontinent spricht. Wenn jemand ein Buch über Europa schreiben würde, würde er ja auch sagen in welchem Land es spielt, oder?
    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Mankell viele Sachen anspricht, aber keines so wirklich ganz aufgreift. Das Buch ist ja auch mit 160 Seiten ziemlich kurz. Kaum angefangen, ist es auch schon wieder fertig. Deswegen bleibt bei mir wohl dieses Gefühl der Ratlosigkeit zurück. Trotz allem war es spannend mal etwas anderes von Mankell zu lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Minnie, 14.08.2017

    Als Buch bewertet

    Henning Mankells Schreibstil ist hervorragend. Man bekommt tolle Einblicke von Afrika - auch die nicht so schönen - in einem sehr bildhaften und detailreichen Schreibstil präsentiert; dazu noch eine Geschichte von Reisenden durch Afrika.

    Das Buch regt definitiv auch zum Nachdenken an - wie gut wir es doch haben, nicht hungern zu müssen; unsere Alltagsprobleme verlieren da ganz schnell an Größe, wenn man dieses Buch liest.
    Kann dieses Buch absolut weiterempfehlen - fände es auch eine gute Literatur für Schulen.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas S., 10.08.2017

    Als Buch bewertet

    Mankells Geschichte stammt aus dem Jahr 1974, sie liegt nun in der deutschen Übersetzung vor. Sie spricht Themen an, die uns auch heute noch beschäftigen. Gedankenlose Touristen, die im Urlaub nur Strand und Bar besuchen, gibt es heute wie damals reichlich. Sie interessieren sich nicht für Land und Leute, sie wollen nur ihren Spaß. Dafür steht Stefan in diesem Buch. Hätte er nicht Elisabeth an seiner Seite, würde er vermutlich die wenigen Ausflüge auch nicht gemacht haben. Elisabeth steht für eine andere Kategorie von Urlaubern. Sie möchte schon etwas über das Leben der Menschen im Land erfahren, auch wenn sie das am Anfang ihrer Reise wohl selbst noch nicht weiß. Sie lässt sich einfangen von ihrer Umgebung, lernt eine einheimsche Familie kennen und erfährt von Sven einiges über die Geschichte und die Bevölkerung. Diese Reise macht sie reifer und sicherer, während Stefan weitgehend der Alte bleibt.
    Der Titel „Sandmaler“ irritiert vielleicht ein wenig, denn der hat tatsächlich nur einen sehr kurzen Auftritt. Aber möglicherweise war das ja auch nur als Metapher gemeint. Das flüchtige Bild im Sand, das man sich ansehen, aber nicht mitnehmen kann. Mitnehmen kann man nur den Eindruck des Bildes, das man gesehen hat.
    Dass der Sozialismus uns rettet und der Kapitalismus ja schuld ist an den Umständen im Land, ist vielleicht etwas zu einfach dargestellt. Die Kritik ist natürlich berechtigt, die reichen Länder beuten die armen Nationen aus. Die Armut wird zum Problem, von dem sich die Betroffenen kaum befreien können. Aber wäre das im Sozialismus wirklich besser? Einige Länder haben es versucht, ein Erfolgsmodell war es nicht. Ich denke auch nicht, dass man Sozialismus und Kapitalismus gegeneinander stellen sollte. Würde der Kapitalismus nach den fairen Regeln seiner Erfinder ablaufen, würde es den Menschen überall gut gehen. Denn Unterdrückung, Zollschranken und Protekionismus dürfte es dann nicht geben. Leider sieht die Realität anders aus. Der Sozialismus ist theoretisch ebenfalls ein gutes Modell, aber in der Praxis stehen Korruption und Egoismus dem Funktionieren im Wege. Ich will damit sagen, dass es nicht auf das System ankommt, unter dem Menschen leben. Es kommt auf die Menschen an, die es ausüben. Und da es keine perfekten Menschen gibt, gibt es auch keine perfekten Systeme.
    Die Systemkritik im Buch soll vermutlich auch nur ein Anstoß sein, mal intensiver darüber nachzudenken. Nachdenken sollten wir auch über unser Verhalten im Urlaub, wenn der uns in ein fremdes Land führt. Für eine umfassende kritische Betrachtung ist dieses Buch zu kurz. Als Impulsgeber und Anregung zum Nachdenken ist es aber sehr gut geeignet. Auch heute noch.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thomas R., 30.01.2020

    Als eBook bewertet

    Good and nice book

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  • 5 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 12.08.2017

    Als Buch bewertet

    nhaltsangabe : Quelle Hanser-Verlag


    Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst. "Der Sandmaler" – der erste Afrika-Roman von Bestsellerautor Henning Mankell

    Stefan und Elisabeth treffen sich auf dem Flug nach Afrika kurz nach dem Abitur wieder. Gegen Ende der Schulzeit hatten sie eine flüchtige Beziehung. Während Stefan das Strandleben genießt, will Elisabeth dieses fremde Land verstehen. Sie freundet sich mit einem Lehrer an, der ihr die historischen Hintergründe erklärt, und der einheimische Guide Ndou führt sie durch die ärmsten Viertel. Elisabeth lernt, die Welt und ihr eigenes Leben mit anderen Augen zu sehen. Bereits in Mankells erstem Afrika-Roman sind seine späteren großen Themen versammelt: die Schönheit des Landes, die Überlebenskunst der Einheimischen, die Gedankenlosigkeit der weißen Touristen und die Nachwirkungen des Kolonialismus.



    Meine Meinung zum Autor:

    Henning Mankell hat mit seinem Roman „ Der Sandmaler „ einen beeindruckenden Afrikaroman geschrieben. Der einem beim Lesen unter die Haut geht und nachdenklich macht. Er reiste 1971 zum ersten mal nach Afrika, nach Guinea Bissau das an der Westküste zum Atlantik liegt, es grenzt an den Senegal und Guinea . Es gehört zu den Ärmsten Ländern dieser Welt, ein Land das mal eine Kolonie war. Diese Reise inspirierte ihn einen Roman über Afrika zuschreiben, obwohl er schon 1974 in Schweden unter dem Originaltitel Sändmalaren erschien, ist er immer noch Top Aktuell, schön das er jetzt endlich ins Deutsche übersetzt wurde. Mankell hat alles sehr lebendig und Authentisch beschrieben, sein Sprach-und Schreibstil sind klar, kraftvoll und sehr Bildhaft. Er reißt einem mit beim Lesen und lässt uns an der Reise nach Afrika seiner Figuren teilhaben. Ein Afrika wie es wirklich ist, die Einheimischen dort wie sie leben, ihre Mentalitäten, der Analphabetismus, das Manko der Bildung, die hohe Arbeitslosigkeit, von Tourismus, Kapitalismus, alles was an Geld eingenommen wird fließt zurück nach Europa und Amerika. Es ist Afrika Pur, zwischen Pompösen Villen und Wellblechhütten. Der Grase Unterschied zwischen Arm und Reich. Ein Land das unter dem Kolonialismus ausgebeutet wurde und tiefe Wunden und Spuren zurückgelassen hat. Die Überlebenskunst der Einheimischen, ist zu bewundern, obwohl sie man gestern wie heute immer noch ausbeutet. Die Gedankenlosigkeit der Touristen ist zu bedauern. Ein Buch das den Autor geprägt hat. Der Roman hat mich sehr tief berührt und sehr nachdenklich zurückgelassen. Mankell hält uns mit seiner Geschichte den Spiegel vor, wie gut es und doch geht.


    Meine Gedanken zum Inhalt:

    Man konnte sich ein sehr gutes Bild von Stefan und Elisabeth machen, zwei Menschen wie sie nicht unterschiedlicher sein können. Zwei Ehemalige Schüler, die sich nach dem Abi zufällig in Stockholm auf den Flughafen treffen um in Afrika Urlaub zu machen. Stefan, war mir gleich unsympathisch, ein Egoist der in erster Linie an sich denkt, aus reichem Elternhaus stammt, einfach großspurig. Wie es den schwarzen geht interessierte ihn wenig, Hauptsache Urlaub und das er Spaß hat. Allein wenn ich an da schwarze junge Mädchen Yene denke, die er in seiner Geilheit abschleppt und mit ihr kostenlosen Sex hat und mit ein paar lumpige Scheine für ein Taxi nach Hause schickt. Das Yene das Geld zum Überleben ihrer Familie braucht, daran denkt er nicht.

    Elisabeth dagegen geht mit offenen Augen durch Afrika, nimmt Teil am Leben der Schwarzen, vieles erfährt sie durch den Dänen Sven einen Lehrer. Ihr Interesse ist echt, es erschüttert sie was in diesem Land passiert. Der kleine Fremdenführer Nobu, der die Schule schwänzt um Geld zu verdienen, hat mich erschüttert. Ich habe Elisabeth für ihren Mut bewundert, als sie dem Kellner in ihrem Hotel, ihre Adresse von Schweden gab, der er möchte dort Arbeiten um richtig Geld zu verdienen, den der Lohn in Afrika ist sehr niedrig. Man beutet die Menschen immer noch aus.

    Es war schön mit Elisabeth, Stefan und Sven Afrika zu erkunden und es von der anderen richtigen und wahren Seite kennen zu lernen. Elisabeth eine junge Frau die noch ihren Platz im Leben suchte und durch Afrika geprägt wurde.

    Es war erschütternd zu erfahren unter welchen Bedingungen die Einheimischen dort Leben. Obwohl der Roman 1974 erschien ist er noch immer hoch Aktuell.....

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    2 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 08.08.2017

    Als Buch bewertet

    Erste Afrikastudie

    Als Henning Mankell 1971 das erste Mal nach Afrika reiste, muss ihn das tief beeindruckt und bewegt haben. Im Anschluss schrieb er einen ersten kleinen Roman, wohl eher eine längere Erzählung, in dem er seine Eindrücke in dem namentlich nicht erwähnten Land verarbeitete. Wer seine späteren Afrika- Romane kennt, wird wichtige Themen bereits hier wiedererkennen- allen voran die Auswirkungen des Kolonialismus, die Ausbeutung der Menschen in Vergangenheit und Gegenwart, den Umgang mit Krankheit und Elend. Mankell zeigt sich hier schon in frühen Jahren als großer Beobachter, so gibt er detailliert eine Marktszene wieder, lässt seine Figuren Elisabeth und Stefan hautnah die Atmosphäre dort erspüren mit allen Gerüchen und Geräuschen. Elisabeth wird auf einer ihrer Erkundungstouren Zeugin eines rituellen Tanzes, dessen Wirkung sie sich kaum entziehen kann. Mankell sensibilisiert diese junge Frau und lässt sie hinter die Kulissen eines schon Anfang der 70er Jahre gut entwickelten Tourismus schauen, lässt sie teilhaben am armen Leben der Einheimischen, indem er ihr und Stefan einen kleinen Jungen zur Seite stellt, der ihr „Freund“ werden möchte, sich ihnen als Fremdenführer anbietet, anstelle zur Schule zu gehen und der davon träumt, nach Schweden zu gehen, um da zu arbeiten. Selbst aus weniger privilegierten Verhältnissen stammend, erkennt sie nach und nach, dass es nicht nur das Urlaubsparadies mit seinen schönen Landschaften und traditionellen Tänzen gibt, sondern auch die Kerrseite der Medaille. Dieses Verständnis wird ihr auch durch Sven, einen mitreisenden Lehrer vermittelt, der ihr historische und politische Hintergründe erläutert. Mit Stefan setzt Mankell einen jungen Mann ins Bild, der zwar auch von den Zuständen vor Ort betroffen ist, wie z.B. beim zufälligen Besuch eines Lepradorfes, wo die Menschen wie zu Kolonialzeiten von der Gemeinschaft ausgesperrt sind, aber es berührt ihn nicht so sehr, als dass er nicht im nächsten Augenblick mit einem afrikanischen Mädchen ins Bett gehen würde, nur um damit prahlen zu können. Er ist oberflächlich, nur auf sein Wohl bedacht und steht auf der Sonnenseite des Lebens.
    Der Leser merkt am Schluss, hier ist noch etwas nicht fertig. Dass Mankell später seine Eindrücke über Afrika, wo er ja selbst über viele Jahre in Mosambik lebte und arbeitete, wort-und bildgewaltiger auszudrücken vermag, wissen wir oder empfehlen dem noch unwissenden Leser dieses nachzuholen, denn es gibt einen Autor jenseits der Wallander-Romane.

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  • 5 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchliese, 12.08.2017

    Als Buch bewertet

    „Die Engländer hatten ihre koloniale Arbeit gut gemacht. Sie hatten ein Land an Afrikas Westküste in hoffnungsloser Armut und Misere hinterlassen. … Die koloniale Unterdrückung hatte keine Rücksicht auf die Menschen genommen, durch deren Arbeit die Engländer ihren Reichtum vermehrten. Man hatte die Rohstoffe des Landes geplündert, die billigen Arbeitskräfte ausgebeutet, und dabei in Sicherheit gelebt, weil man Bildung und Wissen unterband.“ Henning Mankell reist 1971 das erste Mal nach Afrika und schreibt kurze Zeit darauf seinen Roman „Der Sandmaler“.
    Elisabeth und Stefan haben gerade die Schule beendet und sich beide noch nicht für ihren weiteren Weg entschieden. Er ist ein Kind reicher Eltern und jobbt im Betrieb des Vaters. Sie lebt in ärmlicheren Verhältnissen mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester, die wegen einer Behinderung ständiger Pflege bedarf und ist sozial engagiert. Zufällig treffen sich die beiden, die eine kurze Affäre während Schulzeit verband, auf dem Flughafen auf der Reise nach Afrika. Schnell wird klar: Sie kommen nicht nur aus unterschiedlichen sozialen Schichten, sie könnten auch ungleicher nicht sein. Stefan ist oberflächlich, herablassend und stets auf den eigenen Vorteil bedacht. Elisabeth zurückhaltend, beinahe ängstlich, mitfühlend und hat immer ihre Umwelt im Blick. Und so wundert es auch nicht, dass Stefan während des Aufenthalts in Afrika nur schwer für das Land zu begeistern ist, sondern sich dem Alkohol und der Jagd nach den weiblichen Bewohnern des Landes widmet, während Elisabeth sich vorsichtig auf die Spuren Afrikas hinter der Touristenkulisse begibt. Ein Afrika, das sie überrascht und aufrüttelt.
    Für mich war es der erste Roman von Mankell und ich bin ganz angetan. Seine Worte fließen zu einer Erzählung, seine Figuren sind sorgsam gezeichnet und reiben sich vorsichtig aneinander. Eingeflochten über eine Nebenfigur sind im Roman Details über die Entwicklung Afrikas, die die Geschichte nicht einfach nur dahinplätschern lassen. Beeindruckend war für mich auch der kleine Afrikaner Ndou, der Elisabeth sein Afrika gezeigt hat, das abseits von allen mitteleuropäischen Vorstellungen liegt. Ein kleiner, feiner Roman, den ich gern empfehle.

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