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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jane K., 10.09.2018

    Als Buch bewertet

    Lang genug hat es gedauert, diesen Wälzer durchzulesen. Nun kann ich versuchen, meine Gedanken dazu zu ordnen.

    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich manchmal kurz davor war, das Buch einfach zur Seite zu legen und nicht mehr weiter zu lesen. Es ist unglaublich interessant, jedoch stellenweise auch sehr langgezogen und somit ein wenig langweilig.

    Gerade die Passagen über die Psychotherapeuten waren anfangs sehr anstrengend. Das Problem dabei ist, das genau diese wichtig sind, um den ganzen Komplex überhaupt zu begreifen. Dennoch denke ich, dass man hier und dort ein wenig mehr gerafft hätte schreiben können.

    Das Interessante an diesem Werk überwiegt jedoch, sodass ich tatsächlich bis zum Schluss alles aufmerksam las. Und ich bin noch immer unfassbar geschockt, dass es so etwas wirklich gibt.

    Gerade die letzten 2 Seiten haben es nochmals in sich und regten mich zum weiteren Nachdenken an. Dieses Druckwerk wird definitiv (erstmal) in meinem Regal bleiben.

    An alle, die sich für diese Thematik interessieren, gebe ich eine Leseempfehlung. Jedoch kann man diese Zeilen nicht einfach so runterlesen - man muss sich Zeit dafür nehmen.

    ©2018

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  • 5 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 20.12.2017

    Als Buch bewertet

    Wie bewertet man die unglaubliche Geschichte des Mannes, der als gefährlichster Serienkiller Schwedens galt? - Garnicht! Die wahre Geschichte eines unfassbaren Verbrechens. Die Erschaffung eines Serienkillers. Der schwedische Drogenhändler und Kleinkriminelle Sture Bergwall wird Anfang der 90er Jahre in die forensiche Abteilung einer der größten psychiatrischen Kliniken des Landes eingewiesen. Ørjeskogen, Sommer 1997: Um 12.20 Uhr erreichten die Schweden den Ørjeskogen im Südosten Norwegens unweit der schwedischen Grenze. Der Kleinbus und die Polizeiwagen fuhren ein Stück in den Wald hinein, bis die norwegische Polizei sie anwies zu halten. Aus dem Kleinbus stieg ein ungefähr eins neunzig großer, recht durchtrainierter Mann. Er hatte eine Glatze, einen gestutzten Vollbart und trug eine Brille mit Metallbügeln. Der Mann hieß Thomas Quick und war ein Serienmörder. Thomas Quick ist das schlimmste Monster der schwedischen Geschichte – ein Serienkiller, Vergewaltiger, Sadist und Kannibale. So jedenfalls das Bild, das die Medien von ihm erschufen. In den Jahren zwischen 1992 und 2001 gesteht Thomas Quick dreißig Morde und wird für acht davon verurteilt. Bis zum Spätsommer 1992, als er begonnen hatte, seine entsetzlichen Taten zu gestehen, war sein Name jedoch ein anderer gewesen: Sture Bergwall. Schweden, 1991: Sture Bergwall, ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller, wird in die geschlossene psychiatrische Einrichtung Säter nördlich von Stockholm eingewiesen. Dort macht er eine Therapie und wird mit Psychopharmaka behandelt. Im Zuge der Behandlung glaubt er, sich an schlimme Traumata aus seiner Kindheit zu "erinnern" und gesteht, als monströser Serienkiller Thomas Quick mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. Doch nichts davon ist wahr nur, daß es einer der größten Justizskandale der Geschichte ist. Fast 20 Jahre später stellte sich heraus: seine Geständnisse waren in der Tat frei erfunden. Dieses Erkenntnis schlägt ein wie eine Bombe. Thomas Quick kann die Morde nicht begangen haben. Es gibt keinen haltbaren technischen Beweis. Thomas Quick ist unschuldig. Unter dem Einfluss seiner Therapeuten gestand er eine Vielzahl von Morden und wurde verurteilt. Seine Motive: verschreibungspflichtige Drogen, Geltungsbewusstsein und der Einfluss seiner Therapeutin und deren Zirkel, die glaubten, mit diesem Fall Geschichte schreiben zu können. Seit Herbst 1992 war Sture in der Klinik als Serienmörder bekannt, doch jetzt siebzehn Jahre später und nach beginn des Wiederaufnahmeverfahrens, wurde er plötzlich behandelt wie Hannibal Lecter. Dan Josefsson schreibt seine Geschichte, seine Vergangenheit und all die schrecklichen Taten die er angeblich getan hat. Er erzählt einen der spektakulärsten Fälle, schildert Tathintergründe, gibt den Blick in seelische Abgründe frei und zeigt: Die Wirklichkeit ist packender als jeder Krimi. Dieses Buch zu lesen war alles andere als leicht und man sollte wirklich harte Nerven haben. Geschockt und fassungslos liest man Seite und Seite und hält sich ständig vor Augen, dass dies keine Geschichte ist, sondern das Leben eines realen Kriminellen. Ich finde den Mut den Dan Josefsson aufbringt dieses Buch zu schreiben unfassbar. Das ist furchtbar, das ist die Wahrheit und das ist vollkommen phänomenaler Lesestoff. Ein literarisches und journalistisches Meisterwerk, verstörend und faszinierend und vor allem hervorragend recherchiert. Das Buch liest sich wie ein Krimi, beschreibt aber eine brutale Wirklichkeit und ist, wie schon erwähnt, meiner Meinung nach nichts für zarte Gemüter.

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  • 3 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 03.12.2017

    Als Buch bewertet

    Sture Bergwall wuchs in einer schwedischen Kleinstadt auf, mit Eltern, die sich um ihn kümmerten und Geschwistern. Als Jugendlicher bemerkte er, dass er sich immer mehr zu kleinen Jungen hingezogen fühlte, wie er und seine Umwelt meinten, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Er wurde straffällig und drogenabhängig und kam in psychiatrische Behandlung. Die forensische Psychiatrie in Säter genoss damals einen ausgezeichneten Ruf, besonders durch die Therapeutin Margit Norell, die eine Gruppe schon als hörig zu bezeichnende, um sich scharrte. So griff sie in die Therapie Stures aktiv ein und brachte ihn, mithilfe starker Psychopharmaka dazu, selbst zu glauben, dass er in seiner Kindheit massiv von seinem Vater missbraucht wurde und dadurch selbst zum Serienmörder wurde.
    Die Aufarbeitung der Todesfälle, dass Ermittler, Verteidiger und der Staatsanwalt die abstrusesten Geschichten Stures als glaubhaft ansahen, die Art und Weise, wie die Psychiatrie Menschen manipulieren kann, wird sehr anschaulich und auch für einen Laien gut nachvollziehbar, geschildert. Erschreckend ist, dass die Psychiatrie, die ja Menschen in schwierigen Situationen helfen soll, Beziehungen der Patienten nachhaltig zerstört, Ideen einpflanzt, die jeder Grundlage entbehren. Der wissenschaftliche Roman weißt einige Längen auf, vieles wird wiederholt und extrem langatmig beschrieben.

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  • 5 Sterne

    Melanie P., 10.12.2017

    Als Buch bewertet

    ein unglaublich aufwühlendes Buch

    Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich so aufgewühlt hat und über das ich so viel nachgedacht habe. Der Journalist Dan Josefsson hat in seinem Buch einen der größten Justizskandale Schwedens aufgerollt.

    Anfang der 90er Jahre gibt der drogenabhängige Sture Bergwall, der wegen kleineren Verbrechen in der Psychiatrie sitzt an, vor Jahren einen kleinen Jungen umgebracht zu haben. Nach und nach befördert er Erinnerungen zu bis zu 30 ungeklärten Verbrechen an die Oberfläche. Für acht wird er rechtskräftig verurteilt.

    Erst viel später kommt heraus, dass er diese gar nicht begangen hat.

    Dan Josefsson durchleuchtet, wie es dazu kommen konnte, dass sowohl Psychologen als auch Polizei einem Lügner geglaubt haben und warum Sture Berwall Verbrechen gestanden hat, die er nicht begangen hat.

    Auf der einen Seite steht eine psychologische Theorie der 90er, die besagt, dass Erinnerungen zu Verbrechen und Missbräuche verdrängt werden und durch spezielle Therapieverfahren wieder an die Oberfläche geholt werden können. Diese Theorie stand und steht vielen Kritikern gegenüber, die in ihr die Gefahr sehen, dass falsche Erinnerungen ans Licht gebracht werden. Allerdings waren alle Therapeuten um Sture Bergwall herum von dieser Theorie überzeugt und haben keinerlei kritische Betrachtung zugelassen. Hinter dem allem stand eine Psychologin, die um sich herum sektenähnlich eine Gruppe erschaffen hatte, die diese Theorie vergöttert hat. So wurde auch der Justizapparat geblendet und hat in dieser Folge schlampig gearbeitet.

    Auf der anderen Seite stand der kleinkriminelle und drogensüchtige Sture, der sein Leben an die Wand gefahren hatte und in der Psychiatrie selbst einen geschützten Raum hatte in dem er seine Drogen bequem als Medikamente bekam. Mit der Lüge seiner Verbrechen, bekommt er die Aufmerksamkeit, die er im wahren Leben nicht bekam.

    Das Buch versucht recht neutral alle Aspekte aufzuzeigen. Dabei macht der Schriftsteller einen tiefen Ausflug in die Psycholgie und der damaligen Zeit.

    Ich finde das Thema sehr spannend und gleichzeitig erschreckend. Allerdings weiß ich nicht, ob ich so ganz auf der Seite des Autors bin, der ja im Endeffekt eine ganze psychologische Denkensweise der 90er als falsch und lächerlich darstellt. Hier in diesem Fall war sie natürlich auf jeden Fall falsch und hat einen großen Schaden angerichtet, weil sie kritiklos angewandt wurde. Doch sind ja in dieser Zeit viele bedeutende Therapeuten in diese Richtung gegangen und ich weiß nicht, ob man eine ganze Bestrebung als vollkommen falsch hinstellen darf. Therapeuten als Täter und alle Patienten als Opfer?

    Auf jeden Fall hat mich das Buch sehr zum nachdenken angeregt. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    Silke J., 01.11.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt

    Die unglaubliche Geschichte des Mannes, der als gefährlichster Serienkiller Schwedens galt.

    Der schwedische Drogenhändler und Kleinkriminelle Sture Bergwall wird Anfang der 90er Jahre in die forensische Abteilung einer der größten psychiatrischen Kliniken des Landes eingewiesen. Unter dem Einfluß seiner Therapeuthen gesteht er eine Vielzahl von Morden und wird verurteilt. Doch nichts ist wahr - einer der größten Justizskandale der Geschichte.

    Eindruck

    Diese Geschichte ist faszinierend und schockierend zugleich. Ein falsches Geständnis unter Drogeneinfluss, dem Drang sich ins Rampenlicht zu stellen, dem Wunsch wichtig zu sein und schon ist ein harmloser Mensch einSerienkiller. Dazu nicht aufgeklärte Mordfälle, Karrieregeilheit von Gerichten und Polizei und die totale Geltungssucht, Selbstüberschätzung und Arroganz von Psychologen und schon ist man Verurteilt und das Leben kaputt.

    Es hat mich sprachlos gemacht zu lesen, wie einfach es eigentlich ist, Menschen zu manipulieren Dinge zuzugeben, die nie stattgefunden haben. Wie einfach
    es ist, ihnen zu suggerieren etwas darzustellen, dass sie überhaupt nicht sind.

    Dieser Justizskandal sucht wohl auch heute noch seinesgleichen und sollte als Paradebeispiel in Expertenkreisen dienen, dass so etwas nicht mehr passiert. Ich habe recherchiert, gegoogelt, nachgefragt und hinterfragt und kann es auch jetzt noch nicht glauben, aber es sind Tatsachen. Und die Verartwortlichen wurden nie zur Rechenschaft gezogen.

    Fazit

    Kein Buch zum mal eben weglesen, aber für alle Interessierten und sogenannte Fachleute ein Muss. Mit vielen Zeugenberichten und Aussagen, Verweisen auf
    Fachliteratur und Fotos. Es wird nicht beim einmaligen Lesen und dann vergessen bleiben.

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  • 5 Sterne

    moehawk, 31.01.2018

    Als Buch bewertet

    Ich lese selten Sachbücher, aber die Leseprobe zu „Der Serienkiller, der keiner war“ hatte mich überzeugt, dass ich hier mal eine Ausnahme machen sollte. Und ich wurde nicht enttäuscht.

    Der Autor Dan Joseffson hat sich viel Zeit genommen, in einem von Schwedens größten Justizskandalen zu recherchieren. Das war aber auch nötig, denn der vorliegende Fall des angeblichen Serienkillers Sture Bergwall geht über mehr als 20 Jahre und ist sehr komplex. Wie man am Buchtitel schon erkennen kann, ist Bergwall zwei Jahrzehnte unschuldig im Gefängnis. Die behandelnden Psychotherapeuten graben bei ihm angeblich verschüttete und verdrängte Morde ans Tageslicht. Sture glaubt bald selbst, dass er all die Taten begangen hat, kann sich aber nicht an Details erinnern. Dennoch wird viele Jahre niemand misstrauisch und die Justiz verschließt die Augen ob all der Ungereimtheiten und Ungenauigkeiten.

    Ein Skandal, der weite Teile der Psychotherapie von Bergwall als bedenklich und manipulativ entlarvte. Der die Instrumente des Strafvollzugs und ihre Unzulänglichkeiten und ihre Fehlerhaftigkeit mal wieder unter Beweis stellte.

    Joseffson schreibt mit Freude am Detail aber versteht es eine Art Spannungsbogen aufzubauen, obwohl man weiß, wie alles ausgeht. Das liest sich streckenweise fast wie ein richtiger Thriller. Und am Ende war mir mal wieder klar… Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst.

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  • 5 Sterne

    josefine r., 29.11.2017

    Als Buch bewertet

    Der Serienkiller, der keiner war - und die Psychotherapeuten, die ihn schufen beschreibt schon im Titel, worum es in dem Buch geht. Und schon im ersten Kapitel merkt man: Moment, irgendwas an der Ermittlung stimmt nicht. Der Schreibstil ist leicht subjektiv eingefärbt, dies ist aber auch ein Stück berechtigt. Im großen Ganzen ist dieses Buch sehr unterhaltsam, man bekommt aber vom Dauerkopfschütteln Nackenschmerzen. Ich finde das Buch sehr unterhaltsam, auch wenn man nach ein paar Kapiteln erst mal Schlucken muss. Die Story wird von Fotos untermalt, dies trägt zur Anschaulichkeit bei. Nur zu empfehlen als Schwedens größter Justizskandal. Und trotzdem gibt und das Buch doch Einblick in die Psyche der Menschen, nur halt in die der Leute um den Serienmörder herum. sehr spannend.

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  • 4 Sterne

    jam, 08.12.2017

    Als Buch bewertet

    Der Autor lädt uns ein, in die Welt eines vermeintlichen Serienmörders einzutauchen...

    Schon in jungen Jahren hat Sture Bergwall psychische Probleme, die er versucht, mit Schnüffelstoffen zu unterdrücken. Als er älter wird, gerät er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt, meist wegen sexueller Belästigung von Jungen, bis er im Strafregelvollzug landet. Aber gerade dort ist es für ihn kein Problem, an schwere Medikament zu kommen.
    In einer neuartigen Psychotherapie ruft er seine verdrängten Erinnerungen wach - und ihm wird klar, dass er nicht nur als Kind schwer missbraucht wurde, nein, er hat auch eine Reihe von Morden begangen und verdrängt. Er wird für acht Morde verurteilt - doch er hat keinen davon begangen!
    Wie ist es möglich, dass ein psychisch Kranker, der schwer medikamentenabhängig ist, seine Therapeuten, Ermittler, Anwälte, Staatsanwälte und Richter so täuscht? Die Fäden laufen alle bei einer Frau zusammen, deren Namen in keinem offiziellen Bericht auftaucht...

    Der Autor hat sich auf die Suche gemacht, die Hintergründe eines der größten Justizskandale Schwedens aufzudecken. Sein Weg, auf dem wir ihn begleiten, greift sehr weit in die Vergangenheit, zeigt uns die Ursprünge der modernen Psychiatrie, die Irrwege, die sie auf dem Weg dorthin teilweise bestritten hat, und auf welchen manche Therapeuten heute noch wandeln. Er zeigt uns auch den Werdegang der wichtigsten an diesem Skandal beteiligten Personen.

    Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten, hineinzukommen, da Dan Josefsson wirklich sehr ausführlich schreibt, was sich lange vor der eigentlichen Geschichte zugetragen hat. Doch je tiefer man in das Geschehen eintaucht, um so mehr begreift man, warum er so weit ausholen musste.
    Es ist gruselig zu lesen, wie viele Menschen sich in die Irre leiten ließen und im Glauben, das einzig Richtige zu tun, großen Schaden angerichtet haben!

    Fazit:
    Wer einen belletristisch aufgebauten Thriller, der auf realen Tatsachen basiert sucht, ist hier wohl falsch.
    Wenn Sie aber eine gut recherchierte Geschichte á la Walraff lesen wollen, sind sie goldrichtig! Aber Vorsicht, dieses Buch greift auch tief in die Psyche des Lesers und ist kein leichter Stoff für nebenher!

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  • 4 Sterne

    Manuela K., 17.12.2017

    Als Buch bewertet

    Unglaubliche Recherchearbeit!

    "Der Serienkiller, der keiner war und die Psychotherapeuten, die ihn schufen" ist ein Buch von Dan Josefsson und erschien 2017 im btb - Verlag. Es zählt zu den Sachbüchern. Inhalt ist die Aufarbeitung eines der größten Justizskandale Schwedens. Hier wurde der Drogenabhängige Sture Bergwall des mehrfachen Mordes für schuldig gesprochen, nachdem er diese und weitere Morde gestanden hatte. Wie sich viel zu spät herausstellte, hatte er keinen dieser Morde begangen. Das Buch macht sich zur Aufgabe herauszustellen, wie es durch den Einfluss von Psychotherapeuten passieren konnte, das Erinnerungsvermögen von Sture so zu manipulieren und wie Nachlässigkeit der Justiz zu Verurteilungen führte.
    In den unterschiedlichen Kapiteln beleuchtet der Autor ausführlich das Leben und Wirken der beteiligten Personen, wobei sein Fokus ganz klar auf Sture, der Supervisorin Margit Norell und deren Wechselwirkung liegt. Ganz nebenbei erhält der Leser einen umfangreichen Abriss der Weiterentwicklung der Freudschen Psychoanalyse in Schweden.
    Das Buch ist unglaublich gut und ausführlich recherchiert. Es gibt zahlreiche Querverweise auf weiterführende Literatur, fallrelevante Dokumente und Bildmaterial. Dazu kommen viele Zitate aus Zeugeninterviews, die Josefsson selber durchgeführt hat. Natürlich ist das Buch nicht spannend im Sinne einer klassischen Tätersuche, aber sehr aufschlussreich in der Ursachenforschung zu solch einem Justizirrtum.
    Josefssons Buch ist geprägt durch einen sehr lockeren Erzählstil und trotzdem wurde es mir auf die Dauer doch etwas langatmig ob der vielen Details. Das Lesen des Buches setzt keine besonderen Kenntnisse therapeutischer Behandlungsansätze voraus. Ohne diese wird es aber hier und da noch zähflüssiger.
    Das Cover ist ansprechend gestaltet. Das schwarz-weiß Negativ ist eine gekonnte Überleitung zum Beginn des Buches. Die erhabenen Buchstaben der Überschrift sorgen für eine gute Haptik.
    Für mich war dieses Buch eine wirkliche Herausforderung und trotzdem glaube ich, dass Fans echter Kriminalarbeit hier ihre wahre Freude beim Lesen haben werden.

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  • 4 Sterne

    Sandra S., 11.12.2017

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Ein Drogenabhängiger Kleinkrimineller wird in die geschlossene Abteilung einer Psychiatrie eingeliefert. Unter der Behandlung mit Medikamenten und einer Therapie gesteht er die Vergewaltigung von mehr als 30 Opfern und wird hierfür verurteilt. Mehr als 20 Jahre danach stellt sich heraus, das Geständnis war falsch... auf der Suche nach der Ursache hierfür beginnt die Ermittlung.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ließ mich während und nach dem Lesen immer wieder sprachlos inne halten. Ich hatte vorher noch nichts von diesem Fall gehört, auf dem das Buch beruht.

    Der Autor versucht die Hintergründe dieses Falls aufzudecken, der einer der größten Justizskandale der schwedischen Geschichte ist. Er beginnt den Fall in der Vergangenheit, in der Kindheit des Verurteilten, zeigt dessen Hintergrund und geht dann weiter in die Psychiatrie, erklärt Therapie und Behandlung, und geht auch auf die persönlichen Eingeschaften der Therapeuten von damals ein.

    Dies ist ein Sachbuch, das wird beim Lesen deutlich, aber es ist ein sehr gut geschriebenes Sachbuch, das sich immer wieder fast wie ein Roman lesen lässt.
    Dies muss man bedenken, wenn man das Buch lesen möchte. Ich selbst hatte ganz zu Beginn leichte Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden.

    Ich mag den Schreibstil des Autors, er schreibt sehr detailliert und anschaulich. Aber das Buch ist für mich auch harte Kost, man liest das nicht mal einfach so nebenher, finde ich. Auf mich hat es nachgewirkt.
    Das Buch selbst ist nicht nur ein reines Sachbuch, es zeigt auch die Geschichte des Verurteilten, und ist gleichzeitig auch eine Reise in die Psyche der Menschen. Es zeigt Mechanismen auf, wie es zu solch einem Skandal kommen kann. Und was in diesem Fall passiert ist, dass es zu solch einer Einschätzung kam.

    Fazit:
    Sehr lesenswertes Sachbuch über einen Justizskandal, der nachdenklich macht.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 12.02.2018

    Als Buch bewertet

    Schier unglaublich

    Als Sture Bergwall 1991 in die geschlossene psychiatrische Einrichtung Säter eingewiesen wird, deutet noch nichts darauf hin, dass er vom homosexuellen Kleinkriminellen und Drogenabhängigen zum angeblich größten Serienkiller Schwedens aufsteigen wird. Er gesteht 39 Morde, wird wegen acht davon verurteilt – bis sich herausstellt, dass alle seine Geständnisse frei erfunden waren. Dass es dazu kommen konnte, ist einer ganz besonderen Mischung der Gegebenheiten zu verdanken: seiner Medikamentensucht, seinem Wunsch nach Aufmerksamkeit sowie dem Einfluss einer Therapeutin und dem Therapeutenzirkel um sie herum. Der Journalist Dan Josefsson deckt eine schier unglaubliche Geschichte auf, wie sie kein Autor besser ersinnen könnte.

    Herausgekommen ist dabei ein dicker Schmöker, der akribisch recherchiert ist und sehr detailliert berichtet über die Geschichte eines Serienkillers, der gar keiner war. Dan Josefsson geht den Motiven der Beteiligten auf den Grund und deckt auf, warum jahrelang keiner erkannte, dass an den Bekenntnissen des Patienten kein Körnchen Wahrheit war. Als Sachbuch ist die Erzählung äußerst spannend geraten, dem Autor gelingt es, das Geschehen so aufzubereiten, dass es auch für den unbedarften Leser gut zu verstehen ist. Allerdings gerät manche der Ausführungen doch etwas weitschweifig, hier hätte man manches straffen können.

    Als Sachbuch ist die Geschichte sicher nicht jedermanns Sache, aber wer Interesse an einem gut recherchierten und aufbereiteten Justizskandal hat, wird mit diesem Buch sicher eine spannende Lektüre vorfinden.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 26.02.2018

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt: 
    Sture Bergwall wird in die Geschlossene eingewiesen. Dort wird er therapiert und mit Psychopharmaka behandelt. Während der Behandlung glaubt er, sich an seine Kindheit zu »erinnern« und gesteht, der Serienkiller Thomas Quick zu sein. 20 Jahr später stellte sich heraus, dass er alles unter Einfluss von Therapie und Drogen erfunden hat. 
    Meine Meinung: 
    Was für eine ungeheure Geschichte. Man will kaum glauben, was Therapien und Drogen aus einem Menschen machen kann. Man möchte nach Lektüre diese Buches wahrlich nicht in den Fänge einer solchen Therapie geraten. Das Buch erscheint extrem gut recherchiert, da hat sich wirklich jemand sehr viel Mühe gemacht. Insgesamt war das Buch sehr anstrengend zu lesen. Der Schreibstil an sich war schwer lesbar, man musste ungeheuer viele Informationen verarbeiten, die man halt so selten präsentiert bekommt. Nichtsdestotrotz ist es ein ungeheuer interessantes Buch. 
    Fazit: 
    Anstrengend zu lesen, aber interessant.

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  • 4 Sterne

    Alexandra B., 24.11.2017

    Als Buch bewertet

    Interessante Geschichte

    Sture Bergwall, ein Kleinkrimineller, wird in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. Er macht in der Klinik eine Therapie und wird mit Medikamenten behandelt. Im Zuge der Behandlung gesteht er, ein gesuchter Serienkiller zu sein, der mehr als 30 Menschen getötet hat. Nach 20 Jahren stellt sich heraus, dass alles erfunden war und die Geständnisse aufgrund verschreibungspflichtiger Drogen und dem Einfluss seiner Therapeutin erfolgt sind.

    Schon der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht auf das Buch und ich wurde nicht enttäuscht. Es handelt sich hier um einen Fall, von dem man denkt, dass kann alles nicht wirklich passiert sein. Aber es ist ein wahrer Fall und einer der größten Justizskandale der Geschichte.

    Toll recherchiert und mit einem spannenden Schreibstil ist dieses Buch für mich absolut lesenswert, wenn auch mit kleineren Längen, eine klare Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    Zsadista, 20.01.2018

    Als Buch bewertet

    „Der Serienkiller, der keiner war und die Psychotherapeuten, die ihn schufen“ ist ein Sachbuch aus der Feder des Autors Dan Josefsson.

    In dem Buch wird der Fall eines angeblichen Serienkillers aus Schweden aufgegriffen und auseinander genommen.

    Das Cover des Buches ist einfach gehalten, aber trotzdem auffallend. Vor allem, weil die Schrift glänzt und erhöht gedruckt ist.

    Der Inhalt an sich hörte sich für mich sehr interessant an. Ich mag solche Sachbücher sehr gerne.

    Das Lesen an sich hat sich für mich etwas schwierig gestaltet. OK, man weiß natürlich, dass schwedische Namen nicht so einfach sind. So musste ich mir neben dem Lesen auch ein paar Notizen machen. Das ist soweit nicht schlimm und ich kreide diesen Punkt dem Buch auch nicht an.

    Das Buch ist recht dick und unter verschiedene Kapitel untergliedert. Darin werden verschiedene Abschnitte erläutert.

    In der Mitte befinden sich rund sechzehn Seiten mit Bildern zu dem Fall. Am Ende des Buches sind dann mit 30 Seiten der Anhang und die Quellenhinweise.

    Man darf bei dem Buch nicht vergessen, dass es sich hier nicht um einen Krimi oder Thriller handelt. Es ist ein Sachbuch, eine Auflistung der Ereignisse um diesen Fall in Schweden. Alles beruht also auf wirklich vorgefallenen Begebenheiten.

    Der Inhalt an sich ist sehr interessant. Leider waren die Ausführungen über die Psychotherapeuten und deren Arbeit sehr tiefgehend und langatmig. Etwas weniger wäre da mehr gewesen. An manchen Stellen fing ich da an, Seiten teilweise nur zu überlesen.

    Das Buch ist an „normale“ Leser gerichtet und nicht an Fachkräfte. Daher hätte ich mir an den Stellen etwas mehr einfache Erklärungen und etwas weniger Ausschweifungen gewünscht.

    Im Großen und Ganzen fand ich das Buch sehr interessant. Leider hat es einige schwere Längen und zu viel Tiefe an falschen Stellen. Bücher, die für die breite Leserschaft gedacht sind, sollten nicht ganz so viele Fachbegriffe enthalten und nicht ganz so Ausschweifend in Details sein.

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  • 3 Sterne

    isabelle W., 28.11.2017

    Als Buch bewertet

    Sture Bergwall, ein drogenanhängiger Kleinkrimineller, wird Anfang der 90er in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. In der dortigen Therapie gesteht er unter dem Einfluss starker Medikamente mehr als 30 Menschen getötet zu haben und wird zu einer Haftstrafe verurteilt. Knapp 20 Jahre später stellt sich aber heraus dass alles nur erfunden war.

    In diesem Buch wird die ganze Geschichte aufgearbeitet. Wie kann es soweit kommen das jemand Morde gesteht die er nie begangen hat? Warum werden seine Aussagen nicht in Frage gestellt?

    Ich muss gestehen dass man das Buch locker um 200 Seiten hätte kürzen können. Gerade der 2. Teil, in dem es vorrangig um die Psychiater und deren Handlungsweisen geht, war doch sehr zäh und hat sich schwer lesen lassen. Aufgrund der vielen Fachbegriffe musste man sich sehr auf das Lesen konzentrieren und dies hatte auch zur Folge dass ich nur sehr dosiert an dieses Buch heran gehen konnte.

    Der 3. Abschnitt nahm dann endlich etwas mehr an Fahrt auf und wir erfahren wie es so weit kommen konnte das jemand solche Geschichten erfindet und man ihm, ohne Hinweise oder Leichenfund, glaubt. Gerade in diesem Abschnitt sind stellenweise Vernehmungsprotokolle mit eingebaut in denen man sich fragt wie so etwas allen Ernstes bei der Polizei durchgegangen ist. Sture verwickelt sich in Unstimmigkeiten und teilweise werden ihm sogar Tathergänge in den Mund gelegt.

    Ich muss sagen dass ich von der Leseprobe noch sehr begeistert war. Allerdings fiel es mir aufgrund der vielen Fachbegriffe und Ausschweifungen doch sehr schwer kontinuierlich am Ball zu bleiben. Dem Buch hätten, wie oben bereits erwähnt, weniger Seiten gut getan. So zog es sich doch sehr in die Länge. Bis weit über die Hälfte musste ich durchhalten, danach wurde es spannendender. Aber auch da hätte man einiges kürzen können, da auch oft vieles wiederholt wurde.

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  • 3 Sterne

    Tamara Angelina P., 09.02.2018

    Als Buch bewertet

    In dem Buch "Der Serienkiller der keiner war und die Psychotherapeuten die ihn schufen" von Dan Josefsson geht es um Sture Bergwall (oder auch Thomas Quick) der Morde gestanden hat um an Drogen zu kommen. Die Psychotherapeuten wollten dies ausnützen um einen großen Erfolg zu feiern. Die Menschlichkeit blieb dabei auf der Strecke.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich finde auch dass er passend für ein Sachbuch ist. Ebenfalls ist Dan sehr begabt darin, Informationen dem Leser sehr interessant und spnnend zu präsentieren.
    Jedoch muss ich leider sagen, dass der Autor zu genau auf jedes Detail der Story eingeht. Vielleicht liegt es ja nur an mir, aber mir hätte es auch gereicht wenn das Buch halb so lang gewesen wäre.
    Ansonsten hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich kann es jedem weiterempfehlen der von Grund auf an der Story interessiert ist uns nichts dagegen hat, wenn einem ziemlich ausschweifende Informationen präsentiert werden.

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  • 3 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christin F., 28.11.2017

    Als eBook bewertet

    "Der Serienkiller der keiner war" handelt von Schwedens größtem Justizskandal. Es geht um Sture Bergwall, der als Kleinkrimineller in die Psychiatrie kommt und dort unter der Behandlung mit Psychopharmaka unzählige Vergewaltigungen und Morde gesteht. Delikte, die er jedoch nicht begangen hat. Erst 20 Jahre später stellt sich heraus, dass er die Geständnisse erfunden hat.
    Was für eine Geschichte!!!
    Fassungslos und voller Spannung las ich die Leseprobe und musste unbedingt weiterlesen. Eine unglaubliche Geschichte.
    Man darf keinen klassischen Thriller oder Krimi erwarten, wenn man dieses Buch liest - es ist eher ein Sachbuch, eine Darstellung der Ereignisse.
    Die Story ansich ist wirklich unglaublich und schon allein daher wert gelesen zu werden. Das Buch an sich war mir zu trocken und langweilig, aber ich bin auch eher ein Fan von Krimis und Thrillern und nicht von Sachbüchern.

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  • 1 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Madelaine R., 27.11.2017

    Als Buch bewertet

    Potenzial nicht genutzt
    Cover:
    Das Cover ist schlicht und trotzdem aussagekräftig. Der in weiß auf schwarzem Hintergrund abgebildete Wald stellt für mich einen Zusammenhang zum Einstieg des Buches her, in dem wir die Ermittler bei der Suche der angeblichen Leichen in einem Wald begleiten. Die rote Schrift wirkt auf dieser farblosen Darstellung gleich noch deutlicher, was dadurch unterstützt wird, dass sie erhaben ist. Insgesamt ein schön gestaltetes Cover, das ansprechend wirkt.

    Inhalt:
    Wie Cover und Klappentext schon verraten, handelt es sich um einen der größten Justizskandale der Geschichte Schwedens, von dem ich – bis zu diesem Buch – noch nie etwas gehört hatte.
    Als Einstieg begleiten wir die Ermittler bei ihrer Suche nach den angeblichen Opfern von Sture Bergwall alias Thomas Quick. Dieser Einstieg war der Grund warum ich das Buch überhaupt lesen wollte, da er sehr interessant gestaltet ist und Lust auf mehr macht.
    Danach folgt aber erst einmal ein langer Part der sich mit den Psychotherapeuten beschäftigt, die direkt oder indirekt mit Stures Fall zu tun hatten.
    Insgesamt ist das Buch in verschiedene Kapitel unterteilt, die auch in einer Inhaltsangabe aufgelistet sind, was daran liegt, dass es sich hierbei um ein Sachbuch handelt und nicht etwa um einen Krimi nach wahrer Begebenheit.
    Leider hat mir der Stil des Autors absolut nicht zugesagt, sodass ich das Buch nach circa der Hälfte abgebrochen habe und somit auch nicht mehr zum Inhalt sagen kann.

    Fazit:
    Mir war der Part über die Psychotherapeuten einfach zu ausführlich und zu fachsimplerisch. Man wurde mit Fachbegriffen und Personen geradezu überschüttet und alles wurde bis ins kleinste Detail ausgeführt. Klar, um die Intentionen und das Handeln der Psychotherapeuten nachvollziehen zu können, muss man ein gewisses Hintergrundwissen haben, das war aber eindeutig zu viel des Guten – auch für ein Sachbuch. Trotz dieser Genrezugehörigkeit handelt es sich bei dem Thema um einen Justizfall, der von sich aus schon spannend ist. Der Autor hat es meiner Meinung nach versäumt diese Spannung aufzugreifen und sich zu Nutzen zu machen.
    Ich habe den Teil über die Psychotherapeuten nicht ganz zu Ende gelesen und bin dann zu dem Kapitel gesprungen, wo es wieder mehr um den Fall und Sture/Thomas ging. Dieser Sprung, bei dem ich knapp 100 Seiten ausgelassen hatte, gelang mir problemlos und bestätigt mir somit, dass diese detaillierten Ausführungen nicht nötig waren um den eigentlichen Fall zu verstehen. Zwar war der Teil über den Fall dann wieder etwas interessanter, mir war die Lust an dem Buch zu diesem Zeitpunkt aber schon vergangen, sodass ich mich entschied es nicht mehr weiter zu lesen.
    Vielleicht gebe ich dem Buch irgendwann noch einmal eine Chance und lese nur den Teil über den eigentlichen Fall. Aktuell habe ich daran erst einmal kein Interesse, was ich schade finde, da die Story viel Potenzial hat – die Umsetzung hat nur nicht gestimmt.

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    melange, 26.12.2017

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Einer der größten Justizskandale Schwedens ist die Geschichte um Sture Bergwall. Dieser wurde für viele Morde verurteilt, die er nicht begangen hatte, weil Psychotherapeuten ihm einredeten, verantwortlich zu sein und die Staatsanwaltschaften ihre Fälle abgeschlossen sehen wollten und deshalb schlampig arbeiteten.

    Mein Eindruck:
    Dan Josefsson führt mit diesem Buch das Lebenswerk eines verstorbenen Kollegen weiter und tut dieses in akribischer und ausführlicher Art und Weise - eine Form, die man sich für die Ermittlungen zu den von Sture Bergwall gestandenen Morden ebenfalls gewünscht hätte. Hunderte Fußnoten, dutzende Interviews zeugen von dem Wunsch, allen Seiten gerecht zu werden und die Gefährlichkeit zu entlarven, die von fanatischen Psychotherapeuten ausgehen kann. Es macht sprachlos, zu lesen, wie sich dieser Fanatismus Bahn brach und Polizisten und Justiz sich einlullen ließen und wider besseres Wissen und Arbeitsstrukturen auf eine sektenähnlich aufgebaute Psycho-Schar hineinfielen. Die Persönlichkeit im Mittelpunkt dieser Schar wird dabei von Josefsson gekonnt seziert, obwohl sie das Licht der Öffentlichkeit zeitlebens scheute.

    Dieses Sachbuch ist kein leichter Text, - man benötigt Wochen, um sich durch das Buch zu arbeiten. Das liegt an den für Laien komplizierten Zusammenhängen und an dem mit Fachbegriffen gespickten Text, aber auch an der Fassungslosigkeit, wenn man begreift, wie mächtig und manipulativ Menschen agieren können und wie einfach es zu sein scheint, gesunden Menschen krankhafte Erinnerungen einzutrichtern.

    Obwohl ich mit dem Text kämpfen musste, bin ich dankbar, das Buch gelesen zu haben, denn ich vertraue auf die Ansicht, Einflüsterern jeder Couleur jetzt mit mehr Widerstand begegnen zu können.

    Mein Fazit:
    Schwere Kost, die sich lohnt
    4 Sterne

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    Maren V., 30.11.2017

    Als Buch bewertet

    Sture Bergwall hat 39 Morde gestanden und wurde für 8 davon verurteilt. Doch hat er keinen einzigen begangen. Wie ist dies möglich?

    Der Autor Dan Josefsson begibt sich in seinem Buch „Der Serienmörder, der keiner war“ auf die Spurensuche nach den Antworten auf diese Frage und beleuchtet dabei, die verschiedenen Personen und Geschenisse, die zu diesem Justizskandal geführt haben.
    Dabei lernt der Leser einiges über Stures Lebensgeschichte und wie er, der kleine Drogenabhängige, sich plötzlich für soviele grausame Taten verantwortlich zeigte. Wie ist es möglich, das sowohl seine Therapeuten als auch die Polizei ihm so uneingeschränkt Glauben schenkten, wenn seine Darlegung der Ereignisse doch ein uns andere Mal mehr als nur knapp danebenlagen?
    Das Buch zeigt auch auf welche Rolle die Psychoanalytikerin Margit Norell bei dem ganzen Skandal hatte. Wie ihr Glaube an die eigene Unfehlbarkeit, ihr Drang nach Kontrolle und ihr Einfluss auf das Leben und die Ansichten von Stures Therapeuten, das Ganze aus dem Hintergrund zu lenken vermochte.

    Neben den menschlichen Aspekten beleuchtet der Autor aber auch die psychologischen Theorien, die in Stures Therapie einflossen und gibt sie recht verständlich wieder, so das der Leser die Aussagen der Personen selbst hinterfragen kann.

    Dabei ist das Buch selbst leicht verständlich und für ein Sachbuch auch spannend geschrieben. Es ist kein Problem den Ausführungen des Autors und der zu Wort kommenden Beteiligten zu folgen.

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