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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anndlich, 12.01.2024

    Als Buch bewertet

    Die Hexenjagd

    Die stumme Martha lebt seit über vierzig Jahren in Cleftwater, dort hat sie sich als Hebamme und Dienstmädchen einer kleinen Familie angeschlossen. Eines Tages kommt der Hexenjäger Makepeace nach Cleftwater und möchte mit Hilfe von Martha die Hexen unter den Frauen finden, Martha soll die Frauen nach Zeichen absuchen. Martha befindet sich im Zwiespalt und dann muss sie auch noch eine ihrer besten Freundinnen untersuchen. Im Kampf um ihre Freundin gerät Martha selbst in Kreuzfeuer und muss schon bald um ihr eigenes Leben bangen.

    Die Hexen von Cleftwater von Margaret Meyer beschäftigt sich mit der Hexenjagd im Jahre 1645. Eindrücklich zeigt Meyer auf, welchen Gefahren die Frauen damals unterlagen und wie machtlos sie waren, dies führt zu vielen bedrückenden Szenen

    Im Fokus steht für uns die stumme Martha Hallybread, aus deren Sicht wir den Roman erleben. Dennoch bleibt das Erleben eher oberflächlich, sodass ich emotional nicht gecatcht wurde. Schade, denn das Thema und auch die Schilderungen geben das durchaus her. Ebenso faszinierend empfand ich auch, dass Martha stumm ist und wie dies stilistisch herausgearbeitet wurde und dennoch konnte mich auch der Aspekt emotional nicht kriegen.

    Die Hexen von Cleftwater ist ein Roman über die Hexenjagd von 1645, der zwar keine neuen Erkenntnisse vorweist, aber dennoch durch die damaligen Ansichten schocken kann. Dabei bleibt es aber eher auf einer sachlicheren Ebene und wird kaum emotional.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke T., 16.03.2024

    Als Buch bewertet

    Cleftwater, ein kleines Dorf in East Anglia im Jahre 1645 - hier lebt die 47-jährige, stumme Martha bei ihrem Herrn Kit, dessen Hebamme sie einst war und den sie wie ihren eigenen Sohn verehrt. Als Kräuter- und Wehfrau ist sie im Dorf angesehen, bis sich eines Tages alles ändert, als der bekannte Hexenjäger Makepeace mit seinen Hexensucherinnen ins Dorf kommt. Scheinbar wahllos werden junge Frauen als Hexen festgenommen und Martha fürchtet, dass auch sie unter Verdacht geraten könnte. Denn als Wehfrau kennt sie nicht nur all die festgenommenen Frauen, sondern hat sie zum Teil sogar auf die Welt geholt. Allerdings kamen in letzter Zeit häufig Kinder mit Fehlbildungen zur Welt und auch das Erbe ihrer Mutter birgt Geheimnisse.
    Das Cover, so schlicht und doch düster, sprach mich an und der Titel macht sofort neugierig. Aus diesem Grunde wollte ich, auch wenn ich eher weniger historische Romane lese, dieses Buch unbedingt lesen. Gleich vorweg, ich bin von der gesamten Umsetzung und Erzählung zutiefst beeindruckt und gefesselt gewesen.
    Der Schreibstil ist bildgewaltig und passt auch in die damalige Zeit, Autorin Margaret Meyer schafft es dadurch ein lebendiges Bild zu zeichnen, sowohl von der Umgebung, den Umständen und auch von den Bewohnern. Gerade auch durch den Einsatz von Begriffen aus dieser Zeit, wie z B. Wehfrau oder Atzmann wirkt die Geschichte umso authentischer.
    Auch die Atmosphäre dieser Zeit, dieses stets düster und trist wirkende Leben konnte hier komplett eingefangen werden. Genauso wie die Beeinflussung der Menschen durch einen Mann wie Makepeace. Wie schnell man es schaffte einen kompletten Mob gegen Unschuldige aufzubringen, wenn man nur ein guter Redner war. Der Hunger und die Gier nach Macht am Beispiel des Hexenjägers, aber auch die Art, wie schnell sich Menschen am Leid anderer ergötzen, ist unheimlich realistisch gezeichnet. Genau so würde ich mir das vorstellen und ich bin über alle Maße dankbar, nicht in dieser Zeit geboren worden zu sein.
    Auch wenn ich weiß, dass diese Geschichte fiktiv ist, so spürt man doch, wie intensiv die Autorin recherchiert hat. Gerade zur beschriebenen Zeit gab es einen großen Hexenkenner wie es Makepeace in diesem Buch war. Er war berühmt dafür, mehr Hexen als jeder andere gefunden zu haben. Makepeace, dieser Name passt ja auch einfach wie Faust aufs Auge, ist ein großartiger Redner und seine Überzeugungskraft enorm, man glaubt ja beinahe schon selbst beim Lesen, eine Hexe zu sein. Die erniedrigenden Methoden, die Art der Folter, die die anwendeten, die die Frauen auf ihr Hexenwerk untersuchten, werden ebenfalls glaubwürdig und dem Leser Gänsehaut bringend dargestellt. Ich habe hier mit den Frauen unheimlich mitgelitten und war entsetzt, dass man wirklich vor niemanden Halt machte.
    Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der stummen Martha, die schon immer in Clefwater gelebt hat, von jedem gekannt und respektiert wird und ebenso jeden kennt und wirklich gut einschätzen kann. Martha beobachtet die Ereignisse in Cleftwater, hat aber aufgrund ihrer eigenen Geheimnisse nicht nur mit der Angst zu kämpfen, selbst für eine Hexe gehalten zu werden, sondern ist zwischen schlechtem Gewissen und Mitleid für die Frauen hin- und hergerissen. Extrem spannend wird diese Hauptfigur auch, weil sie nicht sprechen kann und man dadurch noch mehr das Gefühl bekommt selbst in Clefwater anwesend zu sein und zu beobachten.
    Neben Martha lernt man noch einige Charaktere kennen, von denen mir vor allem Jennet besonders im Gedächtnis blieb. Sie mag nach außen wie eine typische Frau ihrer Zeit wirken, doch das, was sie sagt, war wirklich mutig, denn sie sagt genau das, womit Frauen auch heute noch zu kämpfen haben: Gleichberechtigung. Auch wenn man natürlich die Zeiten in denen wir leben nicht miteinander vergleichen kann. Auch der Pater der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und auch er kam mir wesentlich fortschrittlicher vor, als manch ein anderer.
    Mein Fazit: Die Hexen von Clefwater ist ein wirklich großartiger, historischer Roman und auch wenn das, wovon dieser handelt, rein fiktiv war, völlig glaubwürdig und authentisch wirkte. Unheimlich starke Atmosphäre, großartig gezeichnete Charaktere und eine unterschwellige Spannung ließen die Seiten nur so verfliegen. Ein unheimlich wichtiges, starkes Buch, das zu fesseln und zu bewegen weiß. Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Charlie F., 26.01.2024

    Als Buch bewertet

    Ein bedrückender Roman, der hervorragend recherchiert wurde; großartig geschrieben und sehr unterhaltsam. Dennoch ist es nicht einfach, den Inhalt treffend zu beschreiben. Einerseits ist alles an Klischee drin, was von einer Geschichte dieser Art erwartet werden darf. Andererseits macht das überhaupt nichts aus, weil Meyer viel von ihrem Handwerk versteht und es natürlich und fließend in ihre Erzählung einwebt. Die Atmosphäre ist greifbar, genau wie die Verwirrung einzelner Figuren, die nicht mehr sicher über Sein oder Nichtsein einer Hexe entscheiden können. Der Leser im Übrigen steht ihnen in nichts nach, weil sich am Ende alles so perfekt für Martha gefügt haben wird, dass wir nicht sicher sein können, ob nicht etwa doch etwas an ihr und ihrem Atzmann dran ist. Das halte ich für eine sehr geglückte Wendung, da es vermutlich von der Autorin so beabsichtig worden ist.

    Zunächst einmal ist da aber Martha, Ende vierzig, schon früh auf den eigenen Beinen stehend, schließlich als Kindermädchen für Kit in Dienst genommen, der nun der Hausherr ist. Mit seiner Frau Agnes verträgt sich Martha nicht gut, was nicht nur daran liegt, dass Martha stumm ist und mit den Händen gestikuliert. Sie ist auch eifersüchtig, denn Kit liebt seine manchmal etwas herrische Frau, die weit mehr erwartet hat nach der Heirat als Cleftwater und sich weigert, Marthas Handsprache zu lernen. Prissy ist noch keine zwanzig, arbeitet als Köchin und lässt sich von Martha als Kräuterfrau und Hebamme ausbilden. Es erscheint zunächst seltsam, dass man sie abholt und eben gerade nicht Martha, unter deren Händen noch andere Kinder, meist missgestaltet, gestorben sind. Ihr guter Ruf trage dazu bei, will die Autorin dem Leser sagen, aber gezeigt wird es nicht. Sicherlich ist sie bekannt, da sie auch Verletzungen und anderes heilt. Aber sie wird von keinem bevorzugt oder besonders höflich behandelt. Wenn jemand aus ihrem Haus abgeholt würde, dann sicher nicht die anderen Frauen, sondern sie. Aber sie ist frei, fast bis zum Schluss.

    Es fehlt nicht an dem älteren Witwer, der sie heiraten will, um nicht allein zu sein und den sie abweist, weil er kein netter Zeitgenosse ist. Und weil sie bei Kit bleiben möchte, auf den sie unverhältnismäßig fokussiert ist. Natürlich will sich der Abgewiesene rächen und da er im Umfeld der Hexenjäger agiert, fällt ihm das nicht schwer. Aber nie übertreibt es Meyer, stellt es zur Schau oder richtet den Zeigfinger aus. Es ist alles nur ein Teil einer größeren Geschichte.

    Silas Makepeace kommt mit einer Gehilfin in die Gemeinschaft, die gut gekleidet ist und genau weiß, was zu tun ist und was von ihr erwartet wird. Routiniert unterweist sie auch die anderen Frauen, Martha und zwei weitere, die ebenfalls die zahlreichen Gefangenen auf Male untersuchen soll. Und jede Frau hat etwas, einen Leberfleck, ein Muttermal, was auch immer gerade gebraucht wird, bis hin zur Form der Schamlippen. Die Szenen rund um diese Tätigkeit sollten, gerade auch mit einer aus dem Feuer springenden und brennend die Wand hinauflaufenden Spinne, aufgesetzt und übertrieben wirken. Tun sie aber eben gerade nicht. Meyer schreibt routiniert und fesselnd.

    Das Geschehen spitzt sich für die Frauen der Ortschaft gnadenlos zu. Niemand weiß, wer die Nächste ist. Schade fand ich, dass die ebenfalls zahlreichen Männer, die dem Wahn in der realen Welt zum Opfer gefallen sind, nicht erwähnt werden. Außer in Form des Paters, der versucht hat, sich für die Frauen einzusetzen.

    Am Ende läuft alles zusammen: Krankheit, Geburt, Aberglauben, leichte Folter, wütendes Wetter. Das Urteil des Richters zu verstehen, fällt schwer, da alle anderen Frauen ohne Ausnahme gehängt worden sind. Aber der Atzmann tut bis zum Schluss sein Werk und Martha, die nicht von allen Leser gemocht werden wird, aber genau deswegen zum lebensechten Charakter mutiert, schöpft aus ihm ihre Kraft.

    Es ist eine düstere, bedrückende Erzählung, die sehr direkt daherkommt. Kein typischer historischer Roman, sondern ein literarisch aufgearbeitetes Stück Geschichte, das mitreißt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 27.01.2024

    Als Buch bewertet

    Tödlicher Ausnahmezustand
    Mit dem Einzug des Inquisitors Silas Makepeace und seines Gefolges in das kleine englische Dorf Cleftwater ändert sich 1645 schlagartig die gesamte Atmosphäre. Männer trösten ihren Stolz, indem sie unschuldige Frauen anklagen, nur weil diese sich nicht begrapschen lassen wollten oder weil ein Kerl im Suff von seinem Esel fiel. Natürlich weil eine Frau ihn verfluchte. Frauen sprechen vorschnell Urteile gegen die Nachbarin, gegen welche sie einen Groll hegen. Familien verlieren Ehefrau, Tochter, Schwester oder Hausangestellte. Und Kritiker werden auf eindrucksvolle Weise mundtot gemacht.
    Inmitten dieses patriarchaischen Irrsinns lebt die alte Martha, geschätzt als Hebamme, Kräuterkundige und Hausangestellte und solang sie sich erinnern kann stumm. Ausgerechnet sie soll den körperlichen Untersuchungen der Frauen auf verräterische Male assistieren, würde am liebsten den vielen Unschuldigen helfen und läuft Gefahr, selbst in den Fokus zu geraten.
    Diese besondere, erschütternde Zeitspanne durfte ich durch die Augen der rüstigen alten Martha miterleben. Belästigungen, Anschuldigungen, Aufwiegelei, aber auch Marthas Hilflosigkeit in so manchen Situationen erzeugten mit der Zeit eine regelrechte Sogwirkung, welcher ich mich nicht entziehen konnte. Ganz frei von Magie. Die Autorin verzichtet auf Effekthascherei, geht an den richtigen Stellen ins Detail, während sie in anderen Szenen die Atmosphäre und die entstehenden Emotionen einfängt und an die Leserschaft transportiert.

    Zitat S. 341: „(…) Ich frage dich: Warum ist es verboten, in eine Wachspuppe zu stechen, aber erlaubt, in eine Frau zu stechen? Und warum solltest du es dürfen, sie aber nicht?“

    Als kleines Extra hat die Autorin eine als Atzmann bekannte Wachspuppe in die Handlung eingeflochten, welche mir zuvor nicht bekannt war und damals als eine Art Rachepuppe genutzt werden konnte, um einem Feind zu schaden oder wohl auch für Liebeszauber genutzt werden konnte.
    Einfühlsam, bewegend und erschreckend glaubwürdig beschreibt Margaret Meyer eine kurze Phase in einem früheren englischen Dorf, welche wie eine Art Ausnahmezustand vielen Frauen einen schmerzhaften bis tödlichen Weg beschert. Ein Schicksal, welches die Dorfgemeinschaft auf eine starke Bewährungsprobe stellt. Entsprechend empfinde ich die Distel auf dem Cover als Symbol für Leid und Stärke als äusserst passend gewählt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 18.01.2024

    Als Buch bewertet

    Emotional, fesselnd , lehrreich
    Ich empfand die Hexenverfolgung schon immer als ein besonders dunkles Kapitel der Geschichte und aus Frauensicht in höchstem Maße empörend. Ich war bei den gelesenen Büchern meist nur Zuschauer.
    Die Autorin hat es hier geschafft, dass ich mich als Betroffene fühle und die demütigenden Ereignisse selbst erlebe, indem ich mich mit der Hauptfigur identifiziere. Martha hatte kein leichtes Leben und hat doch ihr kleines Glück gefunden. Sie ist stumm, kann sich über Handzeichen einigermaßen verständlich machen. Sie verdient sich nebenbei etwas als Hebamme und Kräuterkundige. In erster Linie ist sie Dienerin im Knoll House, dessen Herrn sie groß gezogen hat und wie ihr eigenes Kind liebt.
    Der Frieden zerbricht, als der fanatische Hexenjäger Makepeace in die Gegend kommt und plötzlich in fast jedem Haus , eine Hexe zuhause sein soll. Martha wird von ihrem Herrn gedrängt, Makepeace als Sucherin zu unterstützen. Das bedeutet, dass sie die beschuldigten Frauen auf Hexenmale wie Lebeflecke und Hautveränderungen untersucht .Das stürzt Martha in einen Zweispalt, der sie zu zerreißen droht . Sie weiß, die Frauen sind unschuldig. Was tun , aufbegehren, mitmachen , selbst als Hexe sterben ? Auch für mich war dieses innere Ringen kaum auszuhalten. Das schlimmste für mich war, dass Martha sich für schuldig hält, die Ereignisse in Gang gesetzt zu haben. Für mich eine absurde Vorstellung, aber in Marthas Gedankenwelt nur zu real.
    Absolut erschreckend waren die Schilderungen der Zustände im Kerker und die Art der Untersuchungen. Wie kann ein Mensch so etwas dem anderen antun ? Gleichzeitig breitet sich im Dorf eine Massenhysterie aus, die jede noch so abwegige Beschuldigung als wahr erscheinen lässt.
    Die Autorin positioniert sich eindeutig und hält die Männer für die Wurzel dieser Verbrechen, die der Frau jede erdenkliche negative Rolle zuweisen, ihr für alles Übel die Schuld geben und sie dabei nicht als Mensch sehen. Leider hat sie damit recht, wenn auch anzumerken gilt, dass auch Männer als Hexer verurteilt wurden und Frauen willige Helferinnen waren.
    Das Buch ist in meinen Augen lesenswert, wenn auch stellenweise keine leichte Kost. Ich finde die Autorin hat das Grauen und die Hilflosigkeit der Opfer gut dargestellt und trägt dazu bei, dass dieses dunkle Kapitel zurecht nicht in Vergessenheit gerät.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    maraAngel2107, 11.01.2024

    Als Buch bewertet

    Mich hatte schon das Cover und der Klappentext sehr angesprochen, wobei hier ein fiktiver Roman auf Grundlage wahrer Begebenheiten niedergeschrieben steht.

    Ein leichter Schreibstil und die wunderbaren Beschreibungen der Protagonisten macht es dem Leser leicht in die Geschichte einzutauchen. Wenn man glaubt, es ist ein schöner Roman, da muss ich enttäuschen. Es sehr detailgetreu erzählt, wie es zu Zeiten der "Hexerei" einher gegangen ist, so das es mich manchmal schon sehr gegruselt hat. Ich hatte immer die Hexenverbrennung vor Augen, wobei hier, die sogenannten Hexen, oder die Frauen, zu solchen gemachten, tatsächlich gehängt wurden. Grausam und unmenschlich wurde mit Ihnen umgegangen.

    Ein Buch, das auf sehr guter Recherche beruht und die Tatsachen vor Augen hält, es ist einfach und leicht zu verstehen, jedoch nicht nachzuvollziehen, was in den Menschen für Grausamkeiten zur damaligen Zeit vorgingen. Es ist im gesamten sehr spannend geschrieben und hat mich unglaublich in den Bann gezogen, so das ich das Buch ziemlich schnell durchgelesen habe. Ich musste einfach immer wissen, wie es weiter geht. Eine Überraschung kurz vor Ende, mit der ich nicht gerechnet habe, wohl kaum ein Leser.

    Menschlichkeit schien damals überhaupt nicht vorhanden, selbst diejenigen, die Freunde der "Hexen" waren mussten anders denken und handeln, sonst wären sie selber verurteilt worden. Das ging so rasend schnell, das man kaum hinterher kam.

    Für mich ein unglaublich authentischer, wenn auch fiktiver Roman, basierend auf Tataschen und Wahrheiten. Sehr gut recherchiert und sehr gut umgesetzt, sowie Cover, Titel & Klappentext in Einklang gebracht. Ich habe selten ein so gutes Werk gelesen, wenn es mir auch ab und an einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hat. Es ist nichts für schwache Nerven.

    5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung von mir! Sehr ergreifend und emotional.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchreisender, 20.02.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover mit der blauen Diestel wirkt unschuldig. Doch unschuldig ist an der Geschichte der stummen Hebamme, Heilerin und Dienerin Martha Hallybread nichts. Es ist eine grausame Geschichte über die Hexenverfolgung in East Anglia im Jahr 1645. Ein dunkle und gefährliche Zeit für Frauen und auch Männern, die einfach anders sind als der normale Bürger zu der Zeit.

    Die Hexen von Cleftwater ist eine gelungene Mischung aus historischen und einem Hauch von fiktiven Begebenheiten. Bewegend, bedrückend und doch mit einem Hauch von Hoffnung. Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und voller Details, aufwühlend und hoffnungsvoll. Allerdings sollte niemand ein seichtes dahinfließendes Werk erwarten, denn schon zu Beginn nimmt Margaret Meyer den Leser mit in die Geschehnisse und in eine düstere verlogene Welt des Hexenjägers Silas Makepeace.

    Worum es geht
    Prissy, die junge Küchenhilfe wird verdächtigt eine Hexe zu sein. Doppelttragisch ist es für die stumme Martha, denn Prissy ist im selben Haushalt tätig und zudem verlangt der Hexenjäger Silas Makepeace von ihr, dass sie die Körper der angeklagten Frauen nach Beweisen absucht. Durch diese ‚Aufgabe‘ besteht auch für Martha Gefahr, denn in all dem Aberglauben, religiösem Wahn und der patriachischen Gesellschaft könnte sie auch in den Fokus von Makepeace geraten.
    Martha erhofft sich Hilfe von einer Wachspuppe namens „Atzmann“ welche sie von ihrer Mutter geschenkt bekam. Kurz entschlossen und im geheimen haucht sie dieser Wachspuppe Leben ein. Ein Hauch Hoffnung auf Magie, die niemand wissen darf und ihr das Leben kosten könnte.

    Alles in allem ist Die Hexen von Cleftwater ein aufwühlender und authentischer historischer Roman. Zwar nicht immer leicht zu lesen und in Abgründe eines verklärten Glaubens blickend, aber dennoch so schön dass es eine spannende und kurzweilige Zeitreise ist.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 25.04.2024

    Als Buch bewertet

    Gnadenlose Hexenjagd

    East Anglia im Jahr 1645. Die Hebamme Martha Hallybread lebt im Haushalt von Kit in Cleftwater. Martha ist stumm, sie hat eine Erkrankung, die ihr das Sprechen unmöglich macht. Als in Cleftwater der Hexenjäger Silas Makepeace einzieht, beginnt eine gnadenlose Jagd auf Frauen, die als Hexen beschuldigt werden. Martha befürchtet selbst als Hexe benannt zu werden, doch nun soll sie im Auftrag von Makepeace die Frauen auf angebliche Teufelszeichen untersuchen. Dabei versucht sie, den angeklagten Frauen zu helfen, den meisten von ihnen hat sie auf die Welt verholfen. Sie will die Hexenjagd unbedingt aufhalten, dafür belebt sie eine Wachspuppe, die sie von ihrer Mutter geerbt hat. Ob der Atzmann ihr wirklich helfen kann, sich selbst und den angeblichen Hexen das Leben zu retten?

    Es ist eine beklemmende Atmosphäre, die durch dieses Buch geschaffen wird, erzählt es doch von einem dunklen Kapitel der Menschheit, von den Hexenverfolgungen, denen viele unschuldige Frauen zum Opfer fielen. Die Situation erscheint aussichtslos, und so fiebert man mit Martha mit, erlebt jede Menge gefährliche Momente mit ihr und fragt sich, welche Rolle dabei der Atzmann spielen kann. Die Charaktere sind aussagekräftig gezeichnet, so dass die Geschichte, obwohl fiktional, sehr realistisch erscheint. Man kann sich sehr gut vorstellen, dass die Hexenjagd tatsächlich so fanatisch erfolgte.

    Dieser historische Roman beschreibt eine Geschichte mit einem dunklen Hintergrund und einer Entwicklung mit mysteriösem Einschlag. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elena G., 16.02.2024

    Als Buch bewertet

    Fesselnd, spannend und schrecklich schön.


    Jeder weiß um die Hexenverfolgung des Mittelalters bei der Millionen Frauen und auch Männer gefoltert und hingerichtet wurden. Doch kaum einer weiß wie genau sich die betroffenen Menschen gefühlt haben. Einen hautnahen Einblick in die Gedanken und Gefühle der Menschen damals gewährt Margaret Meyer in ihrem Buch „Die Hexen von Cleftwater“.

    Die stumme Martha Hallybread lebt schon sehr lange in dem Dorf Cleftwater, sie arbeitet als Dienerin und Hebamme und ist bei den Menschen im Dorf beliebt und bekannt für ihr Kennen der Heilkräuter und die Kunst des Heilen. Doch eines Tages kommt der Hexenjäger Makepeace nach Cleftwater und macht keinen Halt bis er alle angeblichen Hexen in seiner Gewalt hat, darunter auch viele von Marthas Freundinnen. Martha jedoch wird dazu auserkoren die Körper der Frauen auf angebliche Teufelsmahle zu untersuchen. Sie möchte ihren Freundinnen helfen, riskiert dabei jedoch selber in das Augenmerk des Hexenjägers zu geraten. Aus Angst belebt sie eine Wachspupe, die sie beschützen und ihr helfen soll. Doch kann ihr diese Puppe helfen oder bringt sie Martha eher in Gefahr?

    Das Buch ist sehr authentisch geschrieben. Der Leser durchlebt die Gefühle von Martha, die Hilflosigkeit und Wut am eigenen Leib. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und verursacht durch die malerische Sprache eine Gänsehaut beim Lesen. Ein schrecklich schöner, fesselnder und eindringlicher Pageturner, der eine größere Aufmerksamkeit verdient hätte.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 09.01.2024

    Als Buch bewertet

    Mich hat dieses Buch tief bewegt zurück gelassen. Obwohl ich schon viele Romane über die Hexenverfolgung gelesen habe, war dieser für mich etwas Besonderes.
    Die Autorin hat es geschafft in ruhigen Tönen über dieses ernste Thema zu schreiben. Auch wenn sie die schrecklichen Ereignisse die die Hexenverfolgung deutlich macht, gees doch in erster Linie um das was das ganze mit den Menschen macht.

    Im Fokus steht die stumme Magd Martha, die gleichzeitig Hebamme ist. Ihre Stellung im Dorf und auch der Umgang damit das sie nicht sprechen kann wäre sehr gut beschrieben. Eigentlich war sie in ihrem Dorf integriert und doch keimt auch Misstrauen auf. Sind da nicht zu viele Unglücke in ihrem Umfeld passiert?
    Doch als die Hexenvefolger ins Dorf kommen wird sie nicht verdächtgt, sondern soll die Frauen auf Hexenmale untersuchen.

    Es war spannend zu lesen, wie Martha mit dieser Situation umgegangen ist, aber auch wie das Dorf sich im Laufe des Geschehens verändert. Wie das Misstrauen wächst, wie sich die Menschen aufhetzen lassen, wie Unschuldige in Verdacht und in Gefangenschaft geraten sind.

    Obwohl mir Martha nicht wirklich sympathisch geworden ist und ich mich auch etwas schwer getan habe ihr nahe zukommen hat mich ihr Schicksal doch bewegt. Was muss es mit einem Menschen gemacht haben, die eigenen Freunde und Nachbarn zu untersuchen? Eine grauenvolle Zeit.

    Ein ruhiges aber beeindruckendes Buch über die Hexenverfolgung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriela, 18.01.2024

    Als Buch bewertet

    East Anglia im Jahr Anno1645, im kleinen, beschaulichen Dorf Cleftwater lebt die alte Martha Hallybread! Sie ist eine Hebamme und Heilerin, lebt seit mehr als 40 im Haus ihres Ziehsohnes und seine Frau als Bedienstete. Jeder im Dorf kennt und achtet Martha, die aber stumm ist. Im laufe ihres Lebens hat sie eine eigene Zeichensprache entwickelt, so dass sie sich verständlich machen kann. Das Leben läuft in geordneten Bahnen, bis eines Tages derHexenjäger Silas Makepeace in Cleftwater auftaucht und Unheil über das Dorf bringt.
    Dieses Buch ist ein in Romanform geschriebene Geschichte, die ihre wahren Wurzeln in der damaligen Zeit der Hexenjagd hat. Es zeigt verdeutlichend, wie es ein einziger Mensch schafft, eine ganze Gesellschaft in Hysterie zu versetzen. Die erste Frau wird beschuldigt, eine Hexe zu sein und kurz danach sind es viele. Sie werden unter menschenunwürdigen Bedingungen eingesperrt, schweren Folterungen zur Geständnisfindung unterzogen um schlußendlich ihr Leben zu verlieren.
    Mir hat in diesem Buch die schreckliche Zeit vor Augen gehalten, wie schnell aus einem unbescholtenen Mensch eine Hexe oder ein Zauberer geworden ist, der mit dem Teufel eine Allianz eingegangen ist. Es ist kein Buch für sensible Leute, denn wenn man das Kopfkino eingeschaltet hat, ist man mittendrin. Trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Starlight.of.Books, 11.01.2024

    Als Buch bewertet

    „Die Hexen von Cleftwater“ ist ein Historischer Roman der im Jahr 1645 spielt und von Hexenverfolgung handelt.
    Martha lebt seit vier Jahrzehnten friedlich in diesem kleinen Dorf und arbeitet als Magd und Hebamme, doch eines Tages erscheint Silas Makepeace im Ort, ein Hexenjäger, der behauptet Cleftwater wäre voller Hexen.
    Martha soll von nun an dem Hexenjäger helfen und die Frauen nach Hexenmerkmalen untersuchen, doch Martha versucht viel mehr den Frauen zur Flucht zu verhelfen.

    Die Geschichte wird komplett aus der Sicht der stummen Magd Martha erzählt und sie kommt der Vorstellung einer Hexe wohl am nächsten, trotzdem muss sie den Hexenjäger unterstützen.
    Für mich war es der erste Roman mit dem Thema Hexenjagd, ich fand es bedrückend und war schockiert, wie schnell die Frauen ohne Grund verurteilt und gefoltert werden.
    Obwohl die Geschichte durchweg erschreckend ist, fand ich die historischen Beschreibungen interessant, denn man erfährt einiges über die Lebensumstände im Jahr 1645 und über die Arbeiten einer Magd und Hebamme.

    Der Schreibstil war flüssig und spannend, allerdings tun mir die Frauen die zu dieser Zeit gelebt haben sehr leid und ich werde eher keinen Roman mehr über Hexenverfolgung lesen.
    Ein düsterer Roman den ich euch nur empfehlen kann wenn ihr starke Nerven habt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 17.02.2024

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hatte schon durch das schöne und geschmackvolle Cover meine volle Aufmerksamkeit.
    Dies ist das genaue Gegenteil eines Wohlfühlromans, es ist düster, verstörend und stellenweise abstoßend. Margaret Meyer zeichnet in ihrem Buch ein authentisches Bild des Wahnsinns der Hexenverfolgung. Wir erleben dieses hysterisch religiöse Spektakel durch die Augen der alten und stummen Hebamme Martha. Wir erleben den erschütterten Alltag bis hin zur beklemmenden Paranoia, jeder könnte dich jederzeit als Hexe betiteln, jede um dich herum könnte eine Hexe sein.
    Martha ist keine Heldin, sie hadert mit sich selbst, kämpft um ihr eigenes Überleben, ringt mit ihrem Gewissen. Sie ist gefangen zwischen Gottesfurcht und Aberglauben.
    Es ist in der Tat absolut kein romantisierender Blick auf das 17. Jahrhundert, es ist ein Blick in die Abgründe der Menschheit und man ist nach dem Lesen verdammt froh, als Frau im 21. Jahrhundert in einem zivilisierten Land leben zu können.
    Dieses Buch kann man nicht eben mal schnell weg lesen, allein dem wunderbaren kraftvolle Schreibstil gebührt die volle Aufmerksamkeit, die großartige Übersetzung kommt von Cornelius Hartz.
    Ein Buch das mich so schnell nicht mehr loslassen wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LuckyAnne, 18.02.2024

    Als Buch bewertet

    Dramatische Hexenverfolgung
    Das Buch „Die Hexen von Cleftwater“ geschrieben von Margaret Meyer hat mich extrem berührt. Dieser Roman befasst sich mit den tatsächlichen Hexenverfolgungen aus dem Jahr 1645. Es beschreibt Situationen, als würde man selbst als Komparse danebenstehen und ist immer wieder versucht in die Handlung einzugreifen, weil dieses Buch einen komplett in den Bann zieht.
    Ich durfte die gebundene Ausgabe lesen und schon der „Schutzumschlag“ ist wunderschön und passend zur Geschichte ausgewählt.
    Der Autorin gelingt es eine wahrhaft spannende Geschichte zu erzählen, die auf realen historischen Ereignissen basiert. Der Schreibstil ist anschaulich und schafft eine düstere Atmosphäre. Die Länge der Kapitel sind genau richtig und jeder Abschnitt macht Lust auf einen weiteren. Dieses Buch ist tatsächlich ein wahrer Pageturner.
    Es handelt sich hier um einen durch und durch gelungenen Roman mit einem sehr traurigen Abschnitt der Geschichte und gerade deswegen bekommt dieses Buch von mir eine eindeutige Kaufempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angelika M., 13.01.2024

    Als Buch bewertet

    Das Buchcover gefällt mir sehr gut. Der dunkle Hintergrund mit der Distel spiegelt den dunklen Charakter des Buches wieder. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Das Thema der Geschichte wurde auch sehr gut und spannend umgesetzt. Man merkt, dass sehr gut für die Geschichte recherchiert wurde. Über Hexenverfolgung habe ich bisher noch keine Bücher gelesen, muss aber sagen, dass es sehr interessant ist. Die stumme Martha und ihre Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Ihre Aufgabe, die Frauen nach Teufelszeichen zu untersuchen und die für sie tragische Sache, als sie ihren Freundinnen helfen will. Dabei bringt sie sich selbst mit in Gefahr. Die Geschichte ist genau so düster, wie das Leben für manche Frauen zu damaligen Zeiten war. Insgesamt nichts für schwache Nerven aber trotzdem sehr zu empfehlen. Ein sehr gelungenes Werk der Schriftstellerin, bitte mehr davon.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena B., 29.01.2024

    Als Buch bewertet

    Ich habe dieses tolle Buch innerhalb von zwei Tagen ausgelesen. Das Cover gefällt mir sehr gut und ist passend zu der Geschichte des Buches gestaltet worden.
    Ich lese sehr gerne Bücher in denen es um Hexen geht, das Thema interessiert mich sehr. Magaret Meyer hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der Spannungsbogen war von Anfang bis zum Ende da. Ich habe das Buch nicht aus der Hand legen können. Das Buch liest sich wie ein Augenzeugenbericht und hat mich automatisch in eine andere Zeit katapultiert und ließ mich ganz nah an den Schicksalen der Frauen teilnehmen. Man muss sich aber auch vor Augen führen, dass es eine Zeit des Umbruchs war und das ist deutlich spürbar.
    Es ist für mich immer noch nicht zu fassen, dass ein historischer Roman so bewegend und gleichzeitig so grausam sein kann. Es ist wirklich ein Jahreshighlight von dem ich vollkommen überrascht wurde.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena L., 29.01.2024

    Als Buch bewertet

    Erschreckend aktuell

    Im Jahr 1645 lebt im kleinen Ort Cleftwater im heutigen England Martha, eine einfache Frau, die seit Jahrzehnten der gleichen Familie dient. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als gewaltsam Männer ins Haus dringen und Küchenhilfe Prissy mitnehmen. Sie wird der Hexerei beschuldigt und plötzlich ist für Martha und ganz Cleftwater nichts mehr wie zuvor. Niemand ist sicher vor Hexenjäger Makepeace, vor allem nicht die Frauen. Martha, die sich als Hebamme mit Frauenkörpern auskennt, soll helfen bei der Suche nach „Beweisen“. Die inhaftierten Frauen werden allen nur denkbaren Foltermethoden unterzogen; ihre Körper abgesucht nach „Teufelszeichen“.

    Es ist gruselig, wie die patriarchalischen Machtstrukturen, der religiöse Fanatismus (vor dem nicht mal der Priester sicher ist!) und die omnipräsente Misogynie zwar Teil einer Geschichte sind, die vor fast 400 Jahren spielt, aber alles dennoch erschreckend aktuell wirkt. Die Willkür und die Brutalität, mit der gegen die Frauen vorgegangen wird, ist eindringlich dargestellt. Egal, was die Frauen sagen: ihnen wird nicht zugehört, kein Glauben geschenkt, Fakten werden ins Absurde verdreht, ihre Aussagen gegen sie verwendet. Grandios daher die Entscheidung, die weibliche Protagonistin stumm sein zu lassen. Hilft es Martha zunächst sogar, dass sie nicht sprechen kann? Frauen haben schließlich in der portraitierten Gesellschaft nichts zu sagen. Aber natürlich versucht Martha zu kommunizieren, versucht den Frauen zu helfen, was schwierig ist, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen; versucht mit einer Wachspuppe, einem Atzmanns, irgendwie Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Was aus damaliger Sicht wohl als Hexerei eingestuft worden wäre, wirkt heute hilflos und verzweifelt und letztendlich scheint nur eine Naturgewalt den Menschen helfen zu können.

    Auch wenn sich in der zweiten Hälfte die von wahren Begebenheiten inspirierten Ereignisse ein wenig überschlagen, ist der Roman unglaublich spannend, ein wahrer Pageturner und unbedingt zu empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 11.03.2024

    Als Buch bewertet

    Warum wurden Frauen zu Hexen?

    Hexen, Hexenverfolgung und wie es zu diesem Gedankengut kam, interessiert mich schon sehr lang. Als Teenager gab es mal ein Ouija Brett und hat man sich getraut, 3x Bloody Mary in den Spielen zu sagen? All dieses mythische “Hexenwerk” und Aberglaube kann ja nicht von irgendwoher kommen. Daher mag ich Romane rund um das Thema sehr.
    Da passt “Die Hexen von Cleftwater” von Margaret Meyer doch ganz gut.

    Denn in diesem Buch geht es um Martha Hallybread. Eine Hebamme, Heilerin und Dienerin im Jahr 1645. Sie ist stumm und eigentlich anerkannt in der Gemeinde. Doch sie sieht eine Hexenverfolgung und soll dann die gefangenen Frauen auf Zeichen für ihre “Tätigkeiten” untersuchen. Das bringt sie in Gefahr und es tritt eine Reihe von Ereignissen los.

    Schon immer war der Hass auf Frauen ein großes Thema. Wenn man etwas nicht erklären konnte, waren sie Hexen, verflucht oder haben für ihre Gaben mit dem Teufel geschlafen. Dass sie einfach gut in dem waren, was sie gemacht haben, kam keinem Mann in den Sinn. Und so mussten viele Frauen Qualen erleiden.

    Und auch darum geht es hier. Um Unterdrückung und nicht verstehen zu wollen. Im doppelten Sinn. Denn da Martha Stumm ist, kann sie sich nicht so ausdrücken, wie sie es möchte. Sie wird ignoriert oder man interpretiert Dinge falsch/so wie man es braucht.

    Der Schreibstil ist passend für die Zeit. Man kann das Buch flüssig lesen und doch schwingt etwas “altmodisches” mit. Man hat dadurch das Gefühl, wirklich diese Zeit mitzuerleben und nicht in einer modernen Welt. Sicher muss man sich erst daran gewöhnen, doch das ging recht schnell und ich war mittendrin. Es ist eindringlich geschrieben und auch die Protagonisten fand ich gut ausgearbeitet. Wer sich also für die Zeit und Hexen(verbrennungen) interessiert, dem möchte ich das Buch ans Herz legen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzann K., 08.01.2024

    Als Buch bewertet

    Ein eher ruhiges Buch, gut erzählt
    "Die Hexe von Cleftwater" von Margaret Meyer ist ein Roman, der uns ins Jahr 1645 nach East Anglia führt. In das kleine Dorf Cleftwater, in dem auch Martha als Familienvertraute, Hebamme, Kräuterfrau und Hausgehilfin lebt.
    Ein ganz normaler kleiner Ort, die Menschen haben nicht viel, bis mit Silas Makepeace ein Hexenjäger im Ort erscheint und Cleftwater plötzlich ein Ort voller Hexen ist.
    Auch Prissy, ein Schützling Marthas und noch eine Freundin von ihr werden der Hexerei angeklagt und eingesperrt und Verhör und Folter unterzogen, bis gestanden wird.
    Martha soll helfen, Hexenmale suchen und Hexen zu identifizieren, Martha will helfen, den Frauen zu ihrer Freiheit. Dabei ist sie sehr schnell in Gefahr, mit ihrer Stummheit und ihren Kräutern und einem kleinen Atzmann aus Wachs. Wahrscheinlich kommt sie der Vorstellung einer Hexe selbst am nächsten.
    Die Geschichte erleben wir aus der Sicht von Martha, die versucht zu schützen und zu helfen und das Gute in jedem Menschen sucht. Erschreckend schnell sind hier Frauen angeklagt, aus nichtigen Gründen und erschreckend schnell wenden sich auch Freunde und Angehörige ab. Man kann so richtig mitverfolgen, wie die Frauen in einer Welt der Männer erniedrigt, beschimpft und aller Rechte beraubt werden. Es ist so gut beschrieben, dass man selbst erschaudert, wie schnell jemand verunglimpft werden kann.
    Gut gefallen mir hier die historischen Tatsachen, die eingeflossen sind und auch die genauen Beschreibungen der Lebensumstände in dieser Zeit. Es wird nichts beschönigt, die Wirkung von Hass und einer aufgehetzten Meute gut dargestellt. Dieser Roman macht wirklich nachdenklich, wütend und man kann noch immer um die vielen verlorenen Frauen trauern, die einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gelebt haben.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lissycat., 21.01.2024

    Als Buch bewertet

    East Anglia im Jahre 1645. Die von allen geachtete Martha Hallybread lebt als Hebamme und Heilerin im beschaulichen Cleftwater. Sprechen kann sie nicht, aber fast jeder kennt ihre Gesten, die sie mit den Händen macht und bei der Verständigung gibt es deshalb kaum Probleme. Die friedliche Zeit ist vorbei, als der Hexenjäger Silas Makepeace in Cleftwater auftaucht. Einige Vorkommnisse lassen die Vermutung aufkommen das Hexen am Werk sind. So sind einige Schiffe versunken, Kühe wurden krank und Neugeborene starben. Kaum eine Frau wird verschont und jede hat Angst die Nächste zu sein. Martha wird als Sucherin beauftragt die Hexenmale bei einer Leibesvisitation zu finden. Doch die stumme Frau kommt ganz schnell an ihre Grenzen, als auch ihre Freundinnen und ihre Herrin als Hexen verunglimpft werden. Schon bald muss sie um ihr eigenes Leben bangen. Den Mr. Makepeace`s Wahn steigert sich immer mehr und Martha hofft, das die kleine Wachspuppe, die sie von ihrer Mutter geerbt hat, ihr Leben verschonen kann.



    Leider beruht das Buch Die Hexen von Cleftwater auf historisch belegten Tatsachen. Die Autorin hat es sehr gut verstanden, dem Leser die dramatischen Ereignisse der damaligen Zeit nahe zu bringen. Die Frauen wurden gnadenlos eingepfercht und nur unzureichend versorgt. Man muss sich schon schütteln, bei dem Gedanken wie grausam Menschen waren und leider immer noch sind. Auch wenn ich die Hexenjagd in Deutschland noch schlimmer fand. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind sehr bildlich und gut beschrieben. Das Cover ist mit der Stranddistel eher schlicht gehalten und es ist nicht wirklich zu erkennen um was es geht. Mir hat das Buch, bis auf einige kleine Abstriche, gut gefallen und ich vergebe gerne 4 Sterne

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