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  • 5 Sterne

    Sabine, 02.11.2021

    Als eBook bewertet

    Schon das Cover macht Lust nach dem Buch zu greifen. Im Buchhandel würde es mir durch die Gestaltung und durch die Farbwahl direkt ins Auge stechen. Auch der Titel des Buches macht mich neugierig, vor allem da der Verlag bekannt ist und somit einen realen Hintergrund, jedenfalls in Teilen, hat. Dies finde ich immer besonders, reale Personen und Ereignisse gepaart mit fiktiven.
    Die Schreibweise ist flüssig, bildhaft und mitreißend.
    Die Charaktere und auch die Handlung, sowohl reale als auch fikrive, sind anschaulich beschrieben. Vor allem Frauen stehen hier im Vordergrund, stark, mutig, ja auch ein bisschen visionär. Alles fügt sich zu einem runden Buch zusammen.
    Die Seiten fliegen nur so dahin. Es ist ein Buch, das nachwirkt und man immer mal wieder in die Hand nehmen wird. Wer gerne Geschichten mit realem Hintergrund liest, ist hier bestens beraten.

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  • 5 Sterne

    Mandy B., 05.11.2021

    Als Buch bewertet

    Rosalie ist erfolgreiche Journalistin. Nach der Scheidung von ihrem Mann lebt sie in Paris und Berlin. Als sie den Verleger Dr. Franz Ullstein kennenlernt und die beiden wenig später heiraten, gerät Rosalies Leben komplett durcheinander. Sie wird Opfer einer bösen Familienintriege, die vor nichts zurückschrecken und skrupellos vorgehen.
    Die ersten Seiten waren für mich etwas schwer in den Erzählstil kommen. Aber bereits nach wenigen Seiten, hat sich der Lesefluss eingestellt und die Seiten flogen nur so dahin.
    Die Beschreibungen waren sehr lebhaft. Ich konnte mir die Szenen bildlich vorstellen und auch die Personen waren mir sofort recht sympathisch. Etwas schwierig fand ich es, bei den Ullstein-Clan den Durchblick zubekommen und die Personen richtig zuzuordnen.
    Trotzdem von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Sigrid, 02.11.2021

    Als Buch bewertet

    In diesem unterhaltsamen Buch lernen wir drei sehr interessante und starke Frauen kennen. Sie sind alle sehr unterschiedliche Charaktere und haben auch unterschiedliche Lebenswege hinter sich. Aber allen ist etwas gemeinsam: sie wollen etwas im Leben erreichen und ihre Wissen und Können beruflich einsetzen. Dafür nehmen sie einiges in Kauf, aber sie setzen sich durch. Auch wenn die Probleme sehr unterschiedlich sind und ihre Herkunft aus verschiedenen Kreisen ist, finden sie zueinander und unterstützen sich bei ihren Vorhaben. Da ist die bereits erfolgreiche Schriftstellerin, die sich auch einen Platz in der Zeitungswelt erobert hat. Die andere kommt aus einer Arbeiterfamilie und will ihr Talent als Schriftstellerin beweisen. Und die Dritte im Bunde ist bereits eine anerkannte Journalistin und muss sich trotzdem durchkämpfen und gegen Vorurteile ankämpfen. Mir haben alle drei Frauen sehr gut gefallen. Sie werden sehr authentisch rübergebracht und man lernt viel über die damalige Zeit kennen, gerade im Bezug auf die Einstellung zu Frauen und ihrem Lebensstil. Die Männer halten die Frauen nicht für intelligent genug um im Arbeitsleben erfolgreich zu sein. Das kommt sehr gut rüber und da merkt man erst, mit wieviel Kraft eine Frau für den beruflichem Erfolgt kämpfen muss. Dieses Schilderungen werden durch die Lebenswege der Protagonistinnen sehr gut und anschaulich dargestellt. Familie geht über alles und Frau hat an ihrem angestammten Platz im Haus zu bleiben. Nur als schönes Beiwerk wird sie hier geschätzt. Aber es geht auch anders. Und es werden auch andere Lebenseinstellungen dargestellt. Im Endeffekt ist Frau aber auf sich gestellt. Mir haben die detailreichen Schilderungen die damalige Zeit sehr real vor Augen geführt. Es hat Spaß gemacht den Erlebnissen der Frauen zu folgen, den guten wie auch den negativen Ereignissen. Da der Text sich sehr gut und flüssig lesen lässt, kommt man schnell voran und bleibt so die ganze Zeit nah am Geschehen. Die lebendige Sprache bringt den Leser in diese abwechslungsreiche und interessante Zeit. Man erfährt interessante Dinge und man kann die Emotionen gut nachvollziehen. Mir hat das Buch jedenfalls sehr schöne Lesestunden gebracht und wer gerne lebendige Geschichte liest, ist hier gut aufgehoben.

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  • 4 Sterne

    anonym, 02.11.2021

    Als Buch bewertet

    Lebendige Zeitreise ins Leben einer fast vergessenen Autorin und die Geschichte des Ullsteinverlags


    Rosalie Gräfenberg, Journalistin, Frau von Welt und eng befreundet mit der berühmten Schriftstellerin Vicky Baum, lernt mit Franz Ullstein in den 1920ern den Generaldirektor des Ullsteinverlags kennen und lieben. Doch dessen Familie ist mehr als skeptisch Rosalie gegenüber, nicht zuletzt wegen des großen Altersabstands der beiden.

    So fungiert die Liebe in diesem Buch auch eher als Hintergrund für die Handlung denn als einziges Handlungsziel, was ich persönlich angenehm finde. Denn die Beziehung fällt in eine Zeit, in der der Ullsteinverlag ohnehin schwierigen Umständen ausgesetzt ist: Der Generationenwechsel verläuft nicht sonderlich rund, die Geschwister haben unterschiedliche Interessen und Vorstellungen über die künftige Ausrichtung und auch der zunehmende Antisemitismus erschwert der Familie mit jüdischen Wurzeln das Leben. Da der Ullsteinverlag in dieser Zeit nicht nur durch Bücher, sondern insbesondere durch Zeitungen und Zeitschriften zu einem der größten Meinungsbildner der Weimarer Republik gehörte, erfährt man durch diesen Konflikt auch sehr viel über die damalige Zeit und insbesondere über die Geschichte des Verlags.

    Als besonderes Schmankerl steht mit Rosalie Gräfenberg, später bekannt als Rosa von Waldeck, nicht nur eine sehr interessante, mir bis dahin absolut unbekannte reale historische Persönlichkeit im Mittelpunkt, sondern auch andere Berühmtheiten der damaligen Zeit kreuzen ihren Weg. Neben der bereits erwähnten Vicky Baum haben auch Marlene Dietrich oder der in der Weimarer Republik sehr bekannte Boxtrainer Sabri Mahir ihren Auftritt.
    Insgesamt ist Beate Rygiert mit diesem Buch also ein spannendes Portrait gelungen, in dessen Zentrum die "neue Frau" der Weimarer Republik, ihre Konflikte mit der damaligen Gesellschaft und ihre Vermarktung durch Medienhäuser wie den Ullstein Verlag im Zentrum steht. Lesenswert!

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  • 4 Sterne

    Marie aus E., 30.10.2021

    Als Buch bewertet

    Etwas Geschichtsstunde über den berühmten Ullstein-Verlag anhand von Frauenschicksalen in den berühmt-berüchtigten 20er Jahren in Berlin, das klang spannend.

    Und das war es auch.
    Im Wesentlichen geht es um drei Frauen:
    Rosalie, eine geschiedene, unabhängige Journalistin, die von dem Generaldirektor des Verlags, Franz Ullstein, umworben wird.
    Vicki Baum, ihre beste Freundin und Verlagsredakteurin im Hause Ullstein.
    Lilli, das Tippfräulein (allein der Name...), die für Vicki Baum arbeitet und als einzige nicht in der Welt der Reichen und Schönen zu Hause ist.

    Die Drei wachsen während der Geschichte immer mehr zusammen.

    Und dann gibt es da noch die Ullstein-Brüder und weitere Männer. Machtgetrieben und eben in einer traditionellen Männerweilt verortet, entwickelt sich eine Intrige der üblen Art.

    Ich fand es spannend, in die damalige Verlagswelt hineinzuschnuppern. Die Autorin hat es sehr gut geschafft, die Atmosphäre herüberzubringen. Das geschäftige Treiben, die kleinen und großen Machtspielchen, das war alles sehr bildlich (ich könnte mir das Buch auch sehr gut als Grundlage für eine Verfilmung vorstellen).
    Überhaupt war das Buch sehr unterhaltsam, es hat sich locker-flockig weg lesen lassen. Die Entwicklung Lilis war mir ein wenig zu dick aufgetragen und zu unrealistisch, aber dafür ist es nun mal ein Unterhaltungsroman, insofern muss das wohl so sein.

    Ich fand es nur ein wenig schade, dass am Buchende nur sehr knapp darauf eingegangen wurde, was fiktiv war und was einer realen Grundlage entsprach. Lili ist ein Geschöpf der Phantasie - einen Liebhaber gab es real als Person (mit einer sehr üblen Weiterentwicklung in der Realität). Aber war er auch real der Liebhaber?

    Ich habe im Anschluss noch etwas mehr über den Verlag und die Brüder recherchiert, denn darauf macht das Buch auf jeden Fall neugierig. Die Realität ist nicht minder spannend...

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  • 4 Sterne

    Katjuschka, 03.11.2021

    Als Buch bewertet

    Berlin in den 1920er Jahren: Auf einem Bankett lernt Franz Ullstein, Generaldirektor des Ullstteinverlages, die erfolgreiche Journalistin Rosalie Gräfenberg kennen.
    Um Franz Ullstein ist es fast sofort geschehen!
    Er verliebt sich in Rosalie und macht ihr kurz darauf einen Antrag.
    Doch seinen vier Brüdern ist sie ein Dorn im Auge, zu unangepasst ist ihnen die geschiedene junge Frau.
    Durch eine Intrige versuchen sie, Rosalie und Franz zu trennen.
    Aber Vicki Baum, Freundin und Verlagsredakteurin bei Ullstein, lässt nicht zu, dass nur die Männer die Regeln diktieren.
    Zusammen mit Tippfräulein Lilli an ihrer Seite wollen sie verhindern, dass Rosalies Ruf ruiniert wird!

    Die kurze Liebesgeschichte zwischen Franz Ullstein und Rosalie Gräfenberg hat es so (oder so ähnlich) tatsächlich gegeben. Die Ehe der beiden hielt leider nur 2 Jahre.
    Die junge Lilly Blume und ihre warmherzige Familie sind aber der Fantasie der Autorin entsprungen.
    Man möchte fast "leider" sagen, denn "Blümchen" ist eine selbstbewusste junge Frau, die man sich sehr gut im aufregenden Berlin der 20er Jahre vorstellen kann.
    Die berühmte Vicki Baum wird hervorragend und realistisch beschrieben und perfekt in die Handlung integriert.
    Auch Haus und Familie Ullstein wurden von Beate Rygiert akribisch recherchiert und die historischen Fakten nur minimal dem Handlungsverlauf angepasst.
    Im Verlauf der Geschichte wird das Erstarken der Nationalsozialisten lediglich angedeutet, ist es für den eigentlichen Verlauf der Handlung nur unwesentlich von Belang. Das Buch endet deutlich vor der "Arisierung" des Verlages.
    Die Historie rund um das Haus Ullstein (und der Brüder) fand ich interessant und wird im Anhang noch vertieft.
    Mir persönlich haben die Geschichten von Rosalie und Lilly gleich gut gefallen.
    So unterschiedlich in ihrer Art, kann man sich mit beiden gut identifizieren.

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  • 4 Sterne

    Marita R., 24.01.2022

    Als Buch bewertet

    sehr unterhaltsamer Frauenroman
    Als Vielleserin ist mir der Ullsteinverlag natürlich ein Begriff und ein Buch über diesen Verlag, bzw. über die Frauen der Besitzer dieses Verlages zu lesen , hat mich natürlich gereizt, also habe ich zugegriffen.

    Angesiedelt ist dieses Buch in den zwanziger Jahren des letzen Jahrhunderts in Berlin, der Stadt, in der der Ullstein- Verlag gegründet wurde.Geleitet haben ihn viele " Ullsteins" und das war wohl auch ein Problem. Als allerdings der Generaldirektor des Unternehmens Franz Ulstein, nach dem Tod seiner ersten Frau wieder heiraten will, wird dies zur Bewährungsprobe für ihn. Bisher haben sich alle Frauen der Ullsteinerben aus den Geschäften des Verlags hherausgehalten. Als Franz aber nicht nicht nur attraktive, sondern auch sehr erfolgreiche Journalistin Rosalie Gräfenberg kennen und lieben lernt, unterstellt man ihr sofort unlautere Absichten. Sie soll es nicht nur auf das Vermögen ihres zukünftigen Ehemannes abgesehen haben, sondern erdreistet sich auch noch Vorschläge zu machen und unaufgefordert Artikel zu schreiben. Das in einer Männerdomäne, in der es eh Kompetenzrangeleien gibt, löst eine böse Intrige gegen sie aus, bei der man nicht weiß , wie sie endet.

    Das Buch " Die Ullstein Frauen und das Haus der Bücher " lässt sich sehr flüssig lesen. Beate Rygiert versteht es ihre Leser zu fesseln mit interessanten Charakteren und einer spannenden Geschichte. Das Berlin der zwanziger Jahren mit dem Erstarken der Nationalsozialisten wird auch kurz gestreift, doch das Hauptaugenmerk liegt auf dem Geschen innerhalb des Verlages.Es fleißt viel Wahres in diesen Roman mit ein, aber die Autorin erlaubt sich auch einige Fantasien und bringt ein aufgewecktes Tippfräulein samt Verlobten ins Geschehen, was den Roman etwas auflockert.

    Alles in allem ein gut zu lesender Roman der Spaß gemacht hat.

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  • 4 Sterne

    labbelman, 11.11.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Starke Frauen im Berlin der 20er...

    Als großer Fan von Berlin und am Leben von Vicki Baum interessiert, hat mich dieser Roman besonders neugierig gemacht. Mir war nicht bewusst, dass nicht alle Protagonisten dem realen Leben entsprungen sind, sondern seitens der Autorin ausgedacht waren, was aber der Spannung und dem Unterhaltungswert des Romans keinen Abbruch tat.

    Beate Rygiert gelingt es enorm gut ein authentisches Bild vom Berlin der damaligen Zeit zu zeichnen. Man spürt beinahe das Leid am eigenen Leib. Da ich mich in Berlin ein wenig auskenne, hatte ich selbst das Gefühl durch das alte Berlin zu wandeln.

    Die 3 starken Frauenfiguren konnten mich allesamt für sich einnehmen. Bei Dr. Rosalie Gräfenberg mochte ich, dass sie nicht nur durch ihr Äußeres, sondern auch durch ihr Können und ihre Intelligenz glänzt. Zu Vicky Baum, über die ich schon einiges gelesen habe, auch über ihre Zeit bei Ullstein, habe ich durch den Roman noch mehr mitnehmen können. Eine schillernde Persönlichkeit, die auch heute noch als Vorbild geeignet wäre. Lili Blumes einfaches Leben als sogenannte Tipse hat mich am meisten berührt, da sie ihrem teils beschwerliches Leben doch mit so viel Mut und Durchsetzungskraft begegnet.

    Mir hat im Übrigen auch der Blick in die damalige Gesellschaft mit ihren Intrigen und allem drum rum gefallen.

    Fazit: Für mich ein guter Mix aus historischem Roman gespickt mit Liebe, der mich gut unterhalten hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

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  • 4 Sterne

    Ameland, 18.11.2021

    Als Buch bewertet

    Toll erzählt

    Auf dieses Buch war ich schon sehr gespannt, denn ich wollte gerne mehr zu dem Verlag und seine Betreiber wissen, von dem viele meiner Bücher stammen.

    In einem unkomplizierten Schreibstil beschreibt Beate Rygiert sehr anschaulich wie kompliziert die Führung des Verlages Ender der 20er und Anfang der 30er Jahre war, da es familiär bedingt sehr viele Personen im Direktorium gab und diese untereinander auch noch ziemlich zerstritten waren.

    Eigentlich geht es hier hauptsächlich um Dr. Rosalie Gräfenberg, die zweite Frau von Franz Ullstein. Im Gegensatz zu den anderen Ehegattinnen bleibt sie nicht im Hintergrund. Sie ist eine Schönheit und zudem intelligent, selbständig und freiheitsliebend. Der restlichen Ullstein-Familie ist sie ein Dorn im Auge und man wäre sie gerne wieder los.

    Um die vielen historischen Personen und Fakten hat die Autorin in einem Nebenstrang noch die Geschichte von dem Tippfräulein Lily und ihrem Verlobten Emil gerankt, die beide im Ullsteinhaus angestellt sind. Dieser Strang lockert die Geschichte insgesamt auf und gibt zudem einen Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse der Angestellten und Arbeiter zu der damaligen Zeit.

    Beate Rygiert hat es wunderbar verstanden historische Persönlichkeiten und Fakten mit einem fiktiven Rahmen zu einem interessanten und unterhaltsamen Werk zu verbinden. Mich hat dieser Roman sehr gut unterhalten.

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  • 4 Sterne

    Petra W., 18.11.2021

    Als Buch bewertet

    Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau Lotte hat Franz Ullstein, der Generaldirektor des Ullstein Verlags, die um Jahre jüngere Rosalie Gräfenberg geheiratet. Der Altersunterschied und die Tatsache, dass Rosalie bereits geschieden ist, war den Brüdern Ullsteins von Anfang an ein Dorn im Auge. Der Ärger war perfekt, als sie sich anmaßte ihren journalistischen Ehrgeiz freien Lauf zu lassen. Letztendlich war es der von ihr abgewiesene Chefredakteurs der Vossischen Zeitung, Georg Bernhard, der dafür sorgte , dass die Verbreitung eines Gerüchts, wonach Frau Ullstein im ersten Weltkrieg als Spionin tätig war, in die Welt gesetzt wurde.. Die Brüder nutzten die Chance um den unliebsamen Franz aus dem Verlag zu drängen. Die Rechnung ging nicht auf, aber um den Familienfrieden wieder herzustellen, lies sich Franz Ullstein scheiden.
    Beate Rygiert hat in ihrem Buch geschickt die Geschichte wirklich lebender Personen mit Figuren, die ihrer Fantasie entsprungen sind wie Blümchen und ihre Familie, verknüpft.
    Ein lesenswerter Roman!

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  • 4 Sterne

    bblubber, 08.12.2021

    Als Buch bewertet

    Der Titel "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher" ist sehr passend gewählt. Eine der renommiertesten Autorinnen der damaligen Zeit, Vicki Baum, ist eine der Darstellerinnen. Eine andere Rosalie Gräfenberg, die junge zweite Frau von Franz Ullstein. Die Geschichte hat also viele reale Personen und einen historischen Hintergrund. Geschickt wird aber auch ein fiktiver Handlungsstrang einer kleinen Mitarbeiterin erzählt und ihres Liebsten, einem angehenden Fotograf, die ebenfalls im Verlagshaus arbeiten und weitere Facetten in der Buch- und Zeitungsherstellung bieten.

    Das Buch liest sich hervorragend und unterhaltsam. Mir hat besonders gefallen, dass man wirklich Sachen erfährt, die ich so nicht wusste. Das Schicksal der realen Personen wird glaubhaft geschildert aber richtig ans Herz gewachsen sind mir die kleinen Leute und wie sie ihr Leben mutig und klug meistern.

    Fazit: Eine Autorin, die zu erzählen versteht und die ich mir merken werde.

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  • 4 Sterne

    Karola D., 13.01.2022

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte des Ullstein-Verlages mit leicht abgewandelten Details
    In Berlin und Paris spielen sich die Hauptszenarien ab, in den Hauptrollen die geschiedene Journalistin Rosalie Gräfenberg, 30 Jahre alt, ihre langjährige, beste Freundin Vicky Baum – Erfolgsschriftstellerin und Redakteurin der Frauenzeitschriften "Die Dame" und "Uhu" im Weimarer Ullstein-Verlag in Berlin. Ihr Tippfräulein Lilli, genannt Blümchen, mit ihrer Familie incl. Emil sind als frei erfundene Elemente im Spannungsbogen dieses Romans effektiv mit interessanten Details zum Thema Fotojournalismus um 1920 hinzugefügt. Diese Frauen stechen als sehr starke, kluge, menschlich überzeugende Charakteren heraus.
    Viele historische Persönlichkeiten – auch Künstler jedweder Kategorie meist jüdischer Abstammung – haben in diesem Berlin-Roman vor der Machtergreifung Hitlers ihren Auftritt.

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  • 3 Sterne

    isabelle W., 18.11.2021

    Als Buch bewertet

    "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher" spielt im Berlin der 20er Jahre. Der Ullsteinverlag wird von 5 Brüdern geleitet. Franz Ullstein verliebt sich in die junge, bereits geschiedene Rosalie Gräfernberg. Beide heiraten, sehr zum Verdruss der restlichen Familie. Diese wollen mit allen Mitteln verhindern das die Ehe eine Zukunft hat. Doch Rosalie und ihre Freundin Vickie Baum, Autorin im selbigen Verlag wollen dies nicht kampflos hinnehmen.

    Das Cover ist wunderschön. Tolle Farben und zwei junge Frauen, ganz im Stil der 20er Jahre gekleidet.

    Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise in das alte Berlin. Der 1. Weltkrieg liegt zurück, die Wirtschaft blüht auf und die Frauen fordern ihre Rechte ein. Doch auch der Nationalsozialismus wirft seine Schatten voraus und wird in diesem Buch am Rande mitbehandelt.

    Wir lernen drei Frauen kennen, die alle klug und unabhängig sind und ihren Weg gehen. Mir haben die Handlungsstränge jeder einzelnen sehr gut gefallen und die Autorin schafft es gut einem die damalige Zeit näher zu bringen und wir erfahren wie es für die Frauen früher so war.

    Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und hat mir sprachlich auch sehr gut gefallen. Keine langen, verschachtelten Sätze, sondern klar und strukturiert. das hat mir gut gefallen. Auch die Kapitel hatten eine angemessene Länge.

    Nach dem lesen hab ich noch ein bisschen über einzelne Personen des Romans im Internet recherchiert da mich der Werdegang interessiert hat.

    Eine tolle Geschichte über die 20er Jahre in der 3 starke Frauen Ihren Weg gehen. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und hat mich gut unterhalten.

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  • 3 Sterne

    Isa, 29.10.2021

    Als Buch bewertet

    Zwanziger Jahre
    Der Dreh- und Angelpunkt des Romans ist das Verlagshaus Ullstein und drei Frauen, die im Mittelpunkt stehen. Dies sind die Journalistin und geschiedene Rosalie von Gräfenberg, sowie die Autorin Vicki Baum und deren Tippfräulein Lilli Blume. Rosalie lernt bei einem Bankett Franz Ullstein kennen, der sich in sie verliebt und ihr einen Antrag macht. Die Brüder von Franz sind damit nicht einverstanden und versuchen alles, damit die Hochzeit nicht stattfindet.
    Die Protagonisten werden facettenreich und schlüssig dargestellt. Allerdings hätte ich mir ein Figurenverzeichnis gewünscht, um sich bei den zahlreichen „Ullsteins“ zurechtzufinden. In die fiktive Geschichte, über die Emanzipation der Frau, sind gut recherchierte historische Fakten eingebunden und man begleitet die Frauen durch ihre Höhen und Tiefen in diesen Jahren. Die Handlung hinterlässt, zum Teil mit interessanten Wendungen, einen guten Einblick in die Zeit des beginnenden Nationalsozialismus. Trotzdem war es für mich nicht besonders spannend und phasenweise langatmig. Die Schauplätze finde ich authentisch beschrieben und man fühlt sich in das Berlin des 20. Jahrhunderts zurückversetzt. Der unkomplizierte Schreibstil liest sich flüssig.
    Allerdings wird mir dieser historische Roman über Liebe und Intrigen im Verlagshaus Ullstein nicht besonders im Gedächtnis bleiben.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Internetmaus, 15.11.2021

    Als Buch bewertet

    Tolle Frauen. Stark, klug und schön

    Es sind die selbst bewussten und starken Frauen, denen Beate Rygiert in ihren Romanen ein Denkmal setzt.
    Das Buch beschreibt eine Zeit im Ullstein Verlag, in denen Frauen eine untergeordnete Rolle zu spielen haben. Aber sie wissen um ihr Können. Durch ihre zum Teil sehr hervorragende Bildung brechen sie in die autoritäre und dominante Männerwelt ein.

    Im Buch von Beate Rygiert lernen wir die Journalistin und Autorin Vicki Baum und deren beste Freundin Rosalie Gräfenberg kennen. Es sind zwei außergewöhnliche, emanzipierte Persönlichkeiten. Beide haben einen starken Freiheitsdrang. Es widerstrebt ihnen, nur schmückendes Beiwerk zu sein und in Abhängigkeit von Ehemännern zu stehen.

    Das Cover sticht ins Auge und lädt dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen. An den glamourös und sehr modisch gekleideten Frauen im Vordergrund, ist gleich die Epoche der goldenen zwanziger Jahre erkennbar. Im Hintergrund ein Boulevard in Berlin. Diese Bildgestaltung ist extravagant und wunderschön.
    Der Schreibstil von Beate Rygiert, gefällt mir sehr gut. Geschickt verknüpft sie die Handlungsstränge, die aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt werden, miteinander.

    Rosalie Gräfenberg lebt seit der Scheidung von ihrem Mann, einem umschwärmten Berliner Gynäkologen mit Privatklinik, in Paris. Sie arbeitet als Journalistin und schreibt sehr beliebte Reiseberichte. Hauptsächlich arbeitet sie mit dem Ullstein Verlag zusammen. Dadurch ist sie öfter in Berlin.
    Vicki Baum, ihre Freundin, ist als Redakteurin und Erfolgsautorin im Unternehmen tätig. Sie hat zwei Söhne. Eine selbstständige moderne Frau. Aktueller Zeitgeschmack und moderne Schnitte sind bei Ullstein ihr Metier. Sehr ruhelos und sportlich nimmt sie sogar Boxunterricht. Die dreißig jährige Rosalie ist eine ungewöhnlich stark emanzipierte junge kinderlose Frau. Eine schillernde Persönlichkeit, die die Menschen für sich einnimmt. Durch Beruf und weite Reisen, hat sie viele Kontakte. Auch sozial ist sie, die promovierte Soziologin, engagiert. Im Rahmen eines Empfanges wird sie die Tischdame von Dr. Franz Ullstein. Der ist begeistert von ihrer Eleganz, Klugheit und Bildung. Schnell ist es um den sonst so analytisch denkenden Patriarchen geschehen und er verliebt sich in Rosalie. Es dauert nicht lange und der Witwer und Rosalie heiraten.
    Die fünf recht unterschiedlichen Söhne des Firmengründers Leopold Ullstein führen die Geschäfte gemeinsam. Auch die nächste Generation steht schon in den Startlöchern. Seine vier Brüder mit ihren Familien, die Nichten und Neffen und auch seine beiden Kinder sind geschockt. Diese kluge und emanzipierte Frau wollen sie nicht an der Seite ihres Bruders und Generaldirektors dulden. Sie fürchten ihre Intelligenz und Weitsicht.
    Mit allen Mitteln versuchen sie das Paar zu trennen. Es kommt zu einer Schlammschlacht und Rosalie muss sich gegen üble Verleumdungen wehren.
    Beate Rygiert lässt den Leser tief in diese Machtspiele eintauchen. Präzise recherchiert, gespickt mit historischen Persönlichkeiten, erzählt sie diese authentische Geschichte. Das Buch spielt gegen Ende der Weimarer Republik. Die Nazis scharren schon mit den Füßen aber die Ullsteinfamilie, alle Juden erkennen im Gegensatz zu Vicki und Rosalie die Gefahr nicht. Den Menschen, die wie ich, gern historische Romane lesen, empfehle ich dieses tolle Buch.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele Marina J., 08.12.2021

    Als Buch bewertet

    gut recherchierter historischer Roman

    Rosalie Gräfenberg und Dr. Franz Ullstein, Generaldirektor des Ullsteinverlags lernen sich auf einem Bankett in Berlin kennen und Franz ist sofort sehr von der jungen Journalistin angetan. Als Rosalie schon bald seinen Antrag annimmt, stellt sich die gesamte Familie gegen das Liebespaar. Durch eine unglaubliche Intrige versuchen sie eine Trennung der beiden zu erreichen. Doch da gibt es noch Vicky Baum, erfolgreiche Autorin und Freundin von Rosalie und ihr talentiertes Tippfräulein Lilli.

    Dieser historische Roman von Beate Rygiert spielt in den goldenen 20ern in Berlin und schildert sowohl die komplizierte Liebesgeschichte der freiheitsliebenden Rosalie Gräfenberg als auch die Zustände, die seinerzeit herrschten und sich allmählich entwickelten. Der Nationalsozialismus zeigt bereits seine Schrecken und die politischen Verwicklungen, die Rosalie unterstellt werden, machten mich während des Lesens atemlos. Der Autorin gelingt es gut, die Leser*innen in die Geschichte eintauchen zu lassen. Die Charaktere sind sehr gut vorstellbar und das Kopfkino beginnt nach den ersten Kapiteln. Beate Rygiert erreicht durch mehrere Handlungsstränge eine interessante Spannung und gibt einen nachvollziehbaren Eindruck des pulsierenden Lebens im Berlin der 20er Jahre. Die Freundschaft zwischen Rosalie, Vicky und Lilli entwickelt sich durch die ungewöhnlichen Umstände, in denen sie sich befinden. Die Familienhierarchie der Ullsteins und der Machtkampf zwischen den Brüdern - immer bemüht, das Ansehen der Familie zu schützen, wenn auch mit unlauteren Mitteln - zeigt die Autorin beeindruckend. Ich fühlte mich in die Zeit des Romans versetzt und konnte die Protagonisten gut begleiten. Nicht alle Personen sind sympathisch, was die Story durchaus interessant macht. Da dieser Roman sich an den historischen Ereignissen orientiert, gibt es keine wirkliches Happy End, dennoch ist man als Leser*in am Schluss des Buches relativ ausgesöhnt.

    Ich gebe gern 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    zitroenchen, 14.11.2021

    Als Buch bewertet

    Dem Roman habe ich als Leseratte entgegengefiebert. Das Cover ist schon sehr mondän und ansprechend.
    Berlin in den 1920ger Jahren:
    Das Buchimperium steht am Höhepunkt. Viele Zeitungen, viele Bücher, glanzvolle Zeiten. Doch die Führungsriege ist zu groß und es kriselt sehr hinter den Mauern.
    Da lernt Rosalie, eine sehr eigenständige Frau für diese Zeit, durch Zufall Dr. Franz Ullstein kennen. Franz verliebt sich fast sofort in Rosalie und fängt nach dem Tod seiner Frau wieder an zu leben.
    Doch die eigenständige Frau macht seinen Brüdern Angst und schon beginnen die Intrigen innerhalb der Familie.
    Unterstützt von ihrer besten Freundin, Vicky Baum, eine bekannte Autorin dieser Zeit, und deren Tippfräulein Blümchen, kämpft Rosalie für die Wahrheit.

    Der Roman zeigt wunderschön den Zeitgeist der 1920ger Jahren auf. Der Erste Weltkrieg ist zu Ende. Die Menschen kämpfen noch mit der Armut und die Nationalsozialisten sind auf dem Vormarsch.

    Der Roman hat mich gefesselt und die Protagonisten waren mir sehr sympathisch.

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  • 4 Sterne

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    Philiene, 31.10.2021

    Als Buch bewertet

    Interessante Frauen, die goldenen Zwanziger und ein Haus voller Bücher. Drei Dinge die mein Bücherherz höher schlagen lassen. Dieser Roman vereint all dieses in einem Roman über drei Frauen die in den zwanziger Jahren ihren Weg gehen. Es geht um die Autorin Vicki Baum, deren Tippfräulein Lilli und die Journalistin Rosalie Gräfenberg. Alle drei sind eng mit dem Ullstein Verlag verbunden. Natürlich geht es in ihrem Leben nicht nur um Bücher, auch ihr Privatleben spielt eine wichtige Rolle...

    Für mich ist der Roman eine gut gelungene Mischung aus der Geschichte des Verlags und dem Leben der Frauen. Vor allem Rosalies Leben, die vom Generaldirektor Franz Ullstein umworben wird und sogar einen Antrag von ihm bekommt, erzählt viel über die damalige Zeit. Im Kontrast dazu ist Lillis Geschichte die aus einer ganz normalen Berliner Familie stammt.

    Ich mag es einfach Geschichte anhand von Geschichten zu erleben und das ist in diesem Roman der Fall. Das Berlin der zwanziger Jahre entsteht vor dem inneren Auge und die Autorin versteht es ausgezeichnet ihren Charakteren Leben einzutauchen.

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  • 4 Sterne

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    Josef G., 07.11.2021

    Als Buch bewertet

    Kämpferfrauen
    Eine wunderbare Abhandlung wunderschön erzählt und umgesetzt. Drei verschiedene Frauen, drei verschiedene Schicksale, drei verschiedene Geschichten. Doch alle Drei verbindet eines: Der unbändige Wille etwas Vorgenommenes gegen alle Gegenströmungen durchzusetzen. Rosalie Gräfenberg will ihre Liebe zu Dr. Franz Ullstein gegen alle Wiederstände durchbringen. Vicky Baum hat sich als Schriftstellerin in einer von Männern dominierten Welt behauptet und Lilli Blume kämpft unermüdlich für ihren Traum und für ihren Geliebten Emil. Der Autorin gelingt es hervorragend, diese drei verschiedenen Lebenswege in dem Roman zu verknüpfen und doch separat zu behandeln. Es wird auch auf die damaligen Lebensumstände und die herandrohende braune Gefahr eingegangen. Die einzelnen Charaktere werden lebensecht abgehandelt und so natürlich dem Leser nahegebracht. Das Cover passt punktgenau zu diesem Buch und zur Handlung. Ein gelungenes Werk.

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  • 5 Sterne

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    Tanja P., 08.11.2021

    Als Buch bewertet

    Geld oder Liebe

    „Paris hatte mehr Charme, mehr Klasse und Eleganz … Das Ullstein-Haus allerdings stand in Berlin, und so etwas gab es sonst nirgendwo.“ (S. 8)
    Ich muss zu gestehen, dass mir gar nicht bewusst war, dass der Ullstein Verlag früher ein jüdisches Familienunternehmen war. Beate Rygiert erzählt in ihrem Roman „Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher“ von den goldenen Zwanzigern in Berlin und von drei Frauen, die zu dieser Zeit eng mit dem Verlag verbunden sind. Vicky Baum ist ihre Vorzeigereporterin und schreibt sowohl für verschiedenen Zeitschriften und Journale des Hauses, als auch Bücher, die im Buchverlag erscheinen. Ihre Freundin Rosalie Gräfenberg ist freie Journalisten, die u.a. Reportagen für Ullstein schreibt, aber auch Interviews mit berühmten (politischen) Persönlichkeiten. Die dritte im Bunde ist Vickys Sekretärin Lily Blume, genannt Blümchen, die ihrer Chefin nacheifern will und große Ambitionen hat – sich aber noch nicht traut ... So unterschiedlich die drei Frauen auch sind, eint sie doch das Streben nach beruflichem Erfolg, Anerkennung – und der Liebe.
    Vicky und ihr Mann, der berühmte Dirigent Richard Lert, führen eine Fernbeziehung, die Kinder leben bei ihm. Obwohl er regelmäßig fremdgeht, will sie sich nicht scheiden lassen – sie liebt ihn noch und er lässt ihr ja auch ihre Amüsements.
    Rosalie ist geschieden und liebt ihre Freiheit und Unabhängigkeit. Sie reist durch die ganze Welt und bildet sich von allem eine eigene Meinung, ist extrem wissbegierig und neugierig. Und sie hat eine Affäre, die unbedingt geheim bleiben soll. Doch dann begegnet sie Dr. Franz Ullstein, der, obwohl er so viel älter ist als sie, ihr Herz erobern kann. Aber seine Familie hat etwas gegen ihre Beziehung und boykottiert sie mit allen möglichen Mitteln. Gewinnt am Ende die Liebe oder das Geld?
    Lili ist mit ihrer Jugendliebe Emil verlobt, der als Fotograf groß herauskommen will. Wenn sie könnten wie sie wöllten, wären sie längst verheiratet – aber sie haben weder Aussicht auf eine eigene Wohnung noch Emil auf eine feste Anstellung.

    Sehr farbenfroh und unglaublich lebendig schildert die Beate Rygiert die damalige Zeit, vor allem natürlich die Künstler- und Kulturszene und wer mit wem ... Ich hatte beim Lesen das Gefühl, direkt dabei zu sein und den Protagonisten über die Schultern zu schauen. Besonders fasziniert hat mich u.a. die Teestunde im Boxstudio von Sabri Mahir. Aber natürlich klingt auch das Erstarken des Nationalsozialismus immer wieder durch. Es werden Straßenschlachten zwischen links und rechts geschildert und der zunehmende Judenhass. Nicht nur Vicky und Rosalie fragen sich immer öfter, wie sicher sie in Deutschland noch sind.

    Ich fand das riesige Familienunternehmen Ullstein spannend, die verschiedenen Zeitungen, Journale und den Buchverlag, wie alles funktioniert hat und die verschiedenen Bereiche ineinandergriffen. Die Autorin geht auch auf die Streitereien innerhalb der Führungsebene ein, die nur aus männlichen Familienmitgliedern besteht. Aber natürlich mischen sich auch die Ullsteinfrauen immer wieder mehr oder weniger geschickt und (un)auffällig in das Tagesgeschehen der Firma und Familienangelegenheiten ein, schließlich muss man ja aufeinander aufpassen und will nicht zu kurz kommen – alles unter dem Deckmäntelchen, die Firma für die nächste Generation bewahren zu wollen.

    Die Liebesgeschichte zwischen Rosalie und Franz beginnt sehr bezaubernd und witzig: „Sie und ich, wir sollten heiraten. … Sie sind die erste Frau, die mich nicht nach fünf Minuten langweilt. Und ich werde Ihnen Ihre Träume möglich machen.“ (S. 140). Er verspricht ihr die Sterne vom Himmel, eine moderne Ehe, die sie nicht einengen wird. Sie darf ihre Freiheiten und ihr Bankkonto behalten – das war damals nicht unbedingt üblich. Um so mehr taten sie mir leid, als die Grabenkämpfe mit der Familie losgingen. Die versuchen nämlich mit Einschüchterung, Bestechung, Bedrohung und haltlosen Beschuldigungen die beiden zu trennen. Ich fand es gut, wie Rosalie für sich und ihre Ansichten eingestanden ist und sich von ihnen nicht unterkriegen lassen hat. Franz hat leider keine ganz so gute Figur abgegeben. Er ließ sich leichter verunsichern und wusste manchmal nicht mehr, wem er noch in wie weit trauen kann, wer es noch gut mit ihm meint. Ich fand es schade, dass er irgendwann auch an Rosalie zweifelte …

    „Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher“ ist ein richtig toller historischer Schmöker, den ich an einem Wochenende inhaliert habe. Er beruht auf wahren Begebenheiten und zeigt die Schicksale von 3 wunderbaren starken Frauen, die ihr Glück und ihr Schicksal selber in die Hand nehmen und für ihre Selbstbestimmung und Gleichberechtigung kämpfen.

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