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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 26.11.2018

    Als Buch bewertet

    Schweiz, Ende der 1960er Jahre. Der Vater von Lena und Marie stirbt, die Mutter versinkt in Trauer und Depressionen. Nach einem Jahr schaltet sich das Jugendamt ein und bringt beide Mädchen gegen ihren Willen und gegen den Willen der Mutter in ein Heim. Dort bleiben sie nicht lange, sondern werden als sogenannte Verdingkinder in Familien gegeben und damit getrennt. Marie hat anfangs noch Glück. Sie kommt zu einer relativ verständnisvollen Familie mit einer Gärtnerei. Dort muss sie mithelfen, kann aber die Schule besuchen und später erhält sie eine Ausbildung als Floristin. Erst als sie sich in einen Jungen verliebt und schwanger mit ihm durchbrennt, wendet sich die Familie ab und sie kommt ins Gefängnis und das Kind wird ihr weggenommen.
    Lena dagegen kommt auf einen Bauernhof, darf nur selten zu Schule, wird statt dessen fast täglich geschlagen und später von dem Sohnes Hofes vergewaltigt. Erst als der neue Pfarrer auf die Zustände aufmerksam wird, scheint es einen Lichtblick zu geben.

    Auch wenn die Geschichte in dem Buch keine Biografie ist, sondern aus mehreren Schicksalen zusammengefügt, ist sie deswegen nicht weniger tragisch. Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre bin ich mit einer normalen Kindheit auf dem Dorf groß geworden. Die Vorstellung, dass zur gleichen Zeit in einem so fortschrittlichen Land wie der Schweiz solche Zustände geherrscht haben und in so großem Ausmaß, entsetzt mich völlig.
    Unabhängig davon ist das Buch aber sehr gut lesbar. Am Ende war es mir ein wenig zu dramatisch (Tante in der gleichen Straße, Geburtstag), das hätte die Geschichte nicht nötig gehabt. Doch trotzdem gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 06.02.2019

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung zum Buch:
    Man merkt der Autorin, die unter dem Synonym „Linda Winterberg“ schreibt, an, dass sie Erfahrungen mit historischen Romanen hat. Der Roman „Die verlorene Schwester“ lebt von zahlreichen Rückblenden in die Vergangenheit und detailliert recherchierten Fakten und Verknüpfungen. Trotzdem kommt auch die Gefühlsebene nicht zu kurz, im Gegenteil, die beiden Schwestern Marie und Lena haben sofort mein tiefstes Mitgefühl geweckt. Die Kombination aus Geschichte und gefühlsbetontem Roman ist der Autorin sehr gut gelungen. Schon grausam genug, dass die Mutter stirbt, als die beiden Mädchen noch sehr jung waren und dann werden die Geschwister auch noch getrennt in Pflegefamilien untergebracht und verlieren komplett den Kontakt zueinander.
    Außerdem zeigt der Roman auch sehr deutlich, dass es nicht nur Blutsverwandtschaft gibt, sondern etwas mindestens gleich wertvolles, die Seelenverwandtschaft zwischen zwei Menschen. Diese Botschaft finde ich auch gekonnt vermittelt.
    Mich hat der Roman sehr berührt und ich habe ihn genossen, lediglich an manchen Stellen hätte er ein klein wenig gekürzt werden können.

    Mein Fazit:
    Vor diesem Roman wusste ich über die „Verdingkinder“ aus der Schweiz kaum bis gar nicht Bescheid, aber das Schicksal der beiden Schwestern hat mich sehr berührt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 30.12.2018

    Als Buch bewertet

    Verlorene Kindheit

    Zwei Handlungsebenen werden zeitlich versetzt erzählt und ergänzen sich sinnvoll. Das ist geschickt gemacht.
    2008: Die 35jährige Investmentbankerin Anna erfährt spät, dass sie adoptiert wurde. Sie beginnt über ihre Herkunft und ihre Mutter zu forschen. Doch das wird nicht einfach.

    Ab 1969: Die Schwestern Lena und Marie wurden von ihrer Mutter und schließlich auch voneinander getrennt. Für Lena folgt ein Leben als Verdingkind. Das bedeutet für die Kinder, ausgenutzt zu werden, harte Arbeit und manchmal wurden sie auch missbraucht. Sie zählten nichts und niemand setzt sich für sie ein. Eine Tatsache, die schockiert. Im Mittelalter hatten Kinder kaum Rechte, das es aber noch in den siebziger Jahren in einem Land wie der Schweiz zu solchen Verfehlungen gekommen war, schockiert.
    Unrecht, das noch nicht so lange zurückliegt. Es ist wichtig, darüber zu schreiben!

    Erwähnen möchte ich auch noch das motivisch wie farblich schön gemachte Cover, das gut zur Stimmung des Romans passt, die zwar einerseits wegen dem Schicksal der Kinder bedrückend ist, aber durch die Figuren doch noch eine positive Prägung besitzt.
    Die Geschichte wird in einem geschmeidigen Stil erzählt und ist deshalb gut lesbar.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anita S., 08.12.2018

    Als eBook bewertet

    Tabuthema aus der Schweiz in 2 Zeitebenen erzählt. spannend und dramatisch ohne reisserisch zu sein.

    Ein ansprechendes Cover das geheimnisvoll anmutet und der Klappentext lässt neugierig werden.
    Das Thema um die Verdingkinder scheint in der ( sauberen )Schweiz ein Tabuthema zu sein das macht es gleich noch spannender.
    Der Schreibstil ist gut verständlich und lässt sich toll weglesen.
    Der Erzählstil war unaufgeregt dramatisch.
    Die 2 verschiedenen Zeitebenen sind deutlich in den Überschriften ersichtlich gemacht.
    Es gibt insgesamt 3 Handlungsstränge die zusammengehören, wobei mir die Szenen in der Vergangenheit besser gefielen als die Gegenwart.

    Mit den Hauptcharakteren habe ich mitgefiebert und gelitten fand dabei gut das es nicht zu reisserisch dargestellt wurde.
    Das Ende konnte mich zufriedenstellen es war super aufgelöst.

    Die Geschichte hat mich gut unterhalten und ich werde weiterhin Linda Winterberg lesen.
    Von mir gibt es für die verlorene Schwester 4 grossartige Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Doris S., 20.02.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    ich mußte mich erst einlesen aber dann wer der Roman sehr spannend und interessant.
    Es ist immer wieder erschütternd wie sich Menschen verhalten. Diese Art der Romane sollten von viel mehr Menschen gelesen werden damit man erfährt wie tief Machtmenschen sinken können .

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  • 5 Sterne

    9 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 08.11.2018

    Als eBook bewertet

    Verdingkinder
    „Die verlorene Schwester“ ist ein berührender Roman von
    Linda Winterberg. Der Schauplatz ist die Schweiz. Es ist erschreckend, wenn man liest, das es da 1968 noch Kinder gibt, die verdingt werden. Da denkt man ja eher ans 19. Jahrtausend. Sie werden zum Arbeiten, an Familien abgegeben und müssen schwer arbeiten und werden noch misshandelt. Ein hartes Schicksal, zu einer Zeit, in der ich schon lebte. Aber das gab es tatsächlich.

    Ws fängt mit dem Prolog im Jahre 2008 mit Anna an. Was es mit ihr auf sich hat, erklärt sich erst später.
    Dann geht es um Marie und Lena ab 1968 weiter. Der Vater ist gestorben und da die Mutter mit der Trauer nicht gut klar kommt und die Mädchen vernachlässigt, werden sie von der Fürsorge abgeholt. Die Schwestern werden getrennt. Das ist eine ergreifende Geschichte.

    Die Autorin versteht es geschickt die verschiedenen Schicksale zu interpretieren. Sie nimmt den Leser gefangen.
    Der Roman ist emotionell bewegend mit beeindruckender Sprache.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lulu2305, 30.06.2019

    Als Buch bewertet

    „Doch sie lebte eine Lüge.“

    „Die verlorene Schwester“ ist ein historischer Roman von Linda Winterberg. Er erschien im November 2018 im Aufbau-Verlag und ist in sich abgeschlossen.
    Bern, 1968: Lena und Marie sind 11 und 13 Jahre alt, als sie nach dem Tod ihres Vaters von der Fürsorge aus ihrem Elternhaus abgeholt werden. Ihre kranke Mutter ist nach Ansicht des Staates nicht in der Lage, sich um ihre Töchter zu kümmern. Nach der Aufnahme im Heim werden die Schwestern voneinander getrennt und in verschiedene Pflegefamilien gegeben, um dort als „Verdingkinder“ zu arbeiten. Sie versprechen sich, einander zu suchen, sobald sie erwachsen sind, doch werden sie sich wirklich jemals wiedersehen oder wiegt die Last der Vergangenheit so stark, dass ein Wiedersehen unmöglich ist?
    Luzern, 2008: Anna Volkmann erfährt, dass sie von ihren Eltern adoptiert wurde und begibt sich auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter auf eine Reise in die Vergangenheit, welche sie an den Ort Hindelburg in der Schweiz führt.

    In den 70er Jahren war es in der Schweiz üblich, dass Waisenkinder oder Kinder aus „schlechten“ Familien vom Staat in Pflegefamilien gegeben wurden. Als sogenannte „Verdingkinder“ waren sie gesellschaftlich als niedrigste Schicht angesehen und mussten in der Regel schwer arbeiten und wurden zudem der Willkür ihrer Pflegeeltern ausgesetzt. So kam es leider auch immer wieder zu Missbrauch und Gewalt.
    Das Schicksal der „Verdingkinder“ trifft auch die Schwestern Lena und Marie, nachdem ihr Vater stirbt und ihrer Mutter daran zerbricht. Als die Nachbarinnen sie als „verwahrlost“ melden, werden sie von der Fürsorge abgeholt und in Pflegefamilien gebracht.
    Während Marie, die ruhigere und besonnenere der Schwestern, die Lage recht schnell akzeptiert und mit ihrer Pflegefamilie ein gutes Los gezogen zu haben scheint, versucht Lena, als die Ungestümere der Schwestern, noch lange aus der ungewollten Situation zu entkommen. Schließlich muss aber auch sie einsehen, dass es zunächst kein Entkommen aus der Pflegefamilie gibt. Beide Mädchen beginnen schließlich, ihr Schicksal zu akzeptieren und fügen sich in ihr neues Leben ein. Was bleibt, ist die Hoffnung auf ein Wiedersehen in naher oder ferner Zukunft.
    Anna Volkmann erfährt mit 35 Jahren, dass sie ein Adoptivkind ist. Diese Nachricht wirft sie sehr aus der Bahn und sie beginnt nicht nur ihre leibliche Mutter zu suchen, sondern auch damit, ihr bisheriges Leben vollständig in Frage zu stellen. Wer ist sie wirklich? Was wäre gewesen, wenn sie als Regula, wie sie in ihrer Geburtsurkunde heißt, aufgewachsen wäre, nicht als Anna? Die Suche führt Anna schließlich in die Vergangenheit und macht sie auf ein Thema aufmerksam, auf das sie bisher nie geachtet hatte: Verdingkinder.
    Dieses Thema ist auch das Hauptthema des Romans. Für mich war es völlig unbekannt und daher wohl noch erschreckender, denn ich hätte mir niemals vorstellen können, das noch in den 70er-Jahren Waisen- und Pflegekinder auf grausamste Art durch den Staat an Pflegefamilien vermittelt wurden und dort ebenfalls Misshandlungen, Ausnutzungen und Willkür ausgesetzt waren. Für mich scheint dies ein Thema zu sein, dass aufgearbeitet und publik gemacht werden sollte. Das erzeugte Leid sollte so gut wie möglich aufgefangen und, so weit möglich, ausgeglichen werden. Mich hat es sehr betroffen gemacht, aber auch dazu gebracht, dankbar zu sein, dass ich heute aufwachse. Mit einer geborgenen Kindheit und einer Familie, die sich immer um mich gekümmert hat. In einem Staat, der sich auch um Waisenkinder würdevoll kümmert und ihnen eine Schuldbildung ermöglicht. Ich hatte bisher von diesem Thema noch nie gehört und fand es sehr interessant, davon zu lesen. Hinzukommt, dass die Autorin das Thema ausführlich recherchiert hat und im Nachwort deutlich wird, dass einige der dargestellten Figuren, Personen aus dem realen Leben entsprechen oder zumindest nachempfunden sind. Dies macht die persönlichen Leidenswege der Verdingkinder noch realer und schrecklicher.
    Die Geschichte der Mädchen wird dem Leser jeweils in Form eines personalen Erzählers aus Sicht der jeweiligen Schwester oder Annas erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und lädt zum Weiterlesen ein. Der Leser wird in die Handlung eingesogen und auch die Sprünge zwischen den unterschiedlichen Figuren sind gut gewählt und verfolgen einen roten Faden. Durch die Zeitsprünge werden Vergangenheit und Gegenwart hervorragend miteinander kombiniert und ergänzen die Geschichte nach und nach, bis am Ende die Auflösung des Konfliktes eine überraschende Wende bringt.
    Die Hauptpersonen machen jeweils eine auffallende Entwicklung durch, welche hervorragend beschrieben und gut nachvollziehbar sind. Die zunächst eher aufmüpfige und wilde Lena, wird zu einer zuverlässigen und fürsorglichen jungen Frau. Sie erreicht ihre Ziele und hat den Mut, Dinge zu verändern und Situationen zu entfliehen. Dabei hilft ihr eine gehörige Portion Glück, doch ohne ihre Initiative und Klugheit wäre wohl auch dieses Glück in weiter Ferne geblieben. Marie, die besonnenere und gewissenhaftere der beiden Schwestern hingegen, lässt sich auf ein Wagnis ein, dass sie nicht nur ihre gute Stellung in der Pflegefamilie verlieren lässt, sondern sie auch in andere misslichen Lebenslagen wirft.
    Anna hingegen beginnt sich selbst zu finden. Sie erkennt, dass ihr aktuelles Leben nicht dem entspricht, was sie sich wünscht und fasst nach und nach das Selbstvertrauen, mit der Vergangenheit abzuschließen und sich eine neue Zukunft aufzubauen.
    Durch die gesamte Handlung zieht sich eine gewisse Grundspannung, es tauchen immer wieder neue Konflikte und Wendepunkte auf, bei denen nur langsam klar wurde, was möglicherweise passiert sein könnte.

    Mein Fazit: Linda Winterberg schafft es, den Leser zu fesseln und nie zu langweilen. Sie beschreibt dieses unschöne Kapitel der Schweizer Geschichte mit einer atemberaubenden Art und Weise und schafft es, den Leser emotional zu berühren. Ich vergebe 5 von 5 Sternen für einen gelungen und gut recherchierten Roman, der teilweise auf wahren Begebenheiten beruht und zum Nachdenken anregt!

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  • 5 Sterne

    Sibylle D., 03.07.2023

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Sehr spannend geschrieben.Eine traurige Geschichte.

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  • 5 Sterne

    Karin H., 18.02.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Sehr spannendes Buch. Kann ich nur empfehlen

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherliebende, 06.12.2018

    Als Buch bewertet

    Eine berührende Familiengeschichte

    „Die verlorene Schwester“ ist für mich der erste Roman, von Linda Winterberg, den ich gelesen habe, aber ganz bestimmt nicht der Letzte. In diesem Roman greift Linda Winterberg ein Thema auf, dass mir bis dahin leider völlig unbekannt war. Und ich bin da mit Sicherheit nicht die Einzige. „Verdingkinder“, so wurden Kinder genannt die von den Eltern weggeben oder von den Behörden weggenommen wurden und anschließend an Pflegeeltern verdingt wurden. Dies geschah nicht nach dem Auswahlkriterium, wo das Kind es gut haben wird, sondern welche Pflegeeltern das wenigste Kostgeld verlangte. Diese Kinder sind meist auf Bauernhöfen gelandet, auf denen sie schwerste Arbeiten verrichten mussten und zudem ausgebeutet, geschlagen und missbraucht wurden.
    Das solche Zustände in der Schweiz bis in die 1980er Jahre herrschten war für mich sehr erschreckend.

    In der Geschichte befinden wir uns abwechselnd auf zwei Zeitebenen. Einmal ab dem Jahre 1968, in dem wir die beiden Schwestern Marie und Lena begleiten und erfahren, wie sie als „Verdingkinder“ gelebt haben.
    Und auf der zweiten im Jahre 2008, in welcher wir die erfolgreiche Investmentbankerin Anna kennenlernen, die zufällig herausfindet das sie adoptiert wurde. Sie ist tief erschüttert über diese Entdeckung und macht sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter.
    Linda Winterberg hat einen Schreibstil und eine Erzählweise, die mich von der ersten Seite gefangen genommen und mich zutiefst berührt hat. Auch wenn man von Anfang an weiß, dass Anna nur das Kind von Marie oder Lena sein kann und es auch schon nach wenigen Seiten klar ist, welche Schwester die leibliche Mutter ist, verliert es überhaupt nicht an Spannung. Im Gegenteil, gerade mit Marie und Lena fühlt man einfach jede Seite mit, man hofft, bangt und weint mit ihnen über diese Ungerechtigkeit die sie erleben mussten.

    Ein Buch, dass mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt hat. Eine klare Leseempfehlung für jeden, besonders aber für jene, die noch nichts von „Verdingkindern“ gehört haben. Schaut es euch an! Diese Kinder verdienen es, nicht vergessen zu werden. Danke an die Autorin, die den Kindern eine Stimme gegeben hat.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bücherwurm10, 02.12.2018

    Als Buch bewertet

    Ein aufwühlender und bewegender Roman über das Schicksal der Verdingkinder in der Schweiz.

    Die Geschichte enthält zwei Erzählstränge.

    Im Jahr 1968 ändert sich das Leben der Schwestern Marie und Lena grundlegend. Nachdem der Vater verstorben und die Mutter in eine tiefe Depression gefallen ist, schaltet sich die Fürsorge ein und die Schwestern kommen ins Heim. Nach einiger Zeit werden die Beiden getrennt und kommen in verschiedene Pflegefamilien, als sogenannte "Verdingkinder". Als Verdingkind hatte man keinerlei Rechte, war nur zum Arbeiten da, die Kinder wurden erniedrigt, missbraucht und ausgebeutet. Marie und Lena erleben diese Zeit sehr unterschiedlich. Marie wird von einer Gärtnersfamilie aufgenommen, Lena kommt auf einen Bauerhof. Kontakt zu einander dürfen sie nicht haben. Die Autorin beschreibt das Leben der Schwestern sehr bewegend und authentisch.

    Der 2. Erzählstrang findet im Jahr 2008 statt. Hier erlebt man Anna, eine erfolgreiche Investmentbankerin, die durch einen Zufall erfährt, dass sie adopiert wurde. Sie ist erst schockiert darüber, dass ihre vermeintlichen Eltern nichts von ihrer Adoption erzählt haben. Dann macht sie sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern und erfährt dabei, dass ihre Mutter ein Verdingkind war.

    Linda Winterberg hat das Leid der Verdingkinder sehr realistisch und sehr einfühlsam in diesem Roman beschrieben. Man fühlt und leidet mit den Hauptpersonen Lena und Marie.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht geschrieben. Bis zum Schluss schafft es die Autorin die Spannung zu halten.

    Das Thema wird in der Schweiz aktuell noch aufgearbeitet. Mit diesem Roman hat die Autorin dazu einen wichtigen Beitrag geleistet, damit das Schicksal aller Verdingkinder nicht vergessen wird.

    Ein bewegendes Buch, das unbedingt gelesen werden muss! Daher eine eindeutige Kauf- und Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 21.12.2018

    Als Buch bewertet

    "Sehr berührend"

    Bern, 1968: Die beiden Schwestern Marie und Lena werden nach dem Tod des Vaters ihrer kranken Mutter entrissen und in die Obhut der Fürsorge gegeben. Sie werden voneinander getrennt und kommen als sogenannte „Verdingkinder“ in unterschiedlichen Familien unter, bei denen sie schwer arbeiten müssen. Ein Kontakt der Geschwister ist nicht gestattet. Als Marie schwanger wird, nimmt man ihr das Kind einfach weg. 
    Die Schweizerin Anna erfährt eines Tages, dass sie adoptiert wurde. Der Gedanke an ihre leibliche Mutter lässt sie nicht los und sie macht sich auf die Suche. Dabei stößt sie auf die Schicksale der Verdingkinder. 

    Was für ein bewegendes Buch! Diese Geschichte hat mich wahnsinnig berührt, aber auch sehr erschreckt, weil es ein reales historisches Thema ist. 
    Das Buch ließ sich flüssig lesen und die Geschichte hat mich sofort gefangen genommen und komplett mitgerissen. Ich musste mehrmals schlucken und mir kamen auch bei einigen Szenen die Tränen. 
    Die Charaktere wurden sehr lebendig beschrieben, so dass ich ein hervorragendes Bild von ihnen vor Augen hatte und mit ihnen mitfühlen konnte. 
    Das Thema „Verdingkinder“ hat mich wirklich sehr betroffen gemacht. Einfach unvorstellbar, dass diese „Praktik“ noch nicht lange zurückliegt. Dieses sehr schwere Thema hat die Autorin wirklich ganz wunderbar und warmherzig dargestellt. Dennoch bleibt es einfach sehr harte Kost. 

    Diese emotionale Geschichte hat mich tief berührt, so dass ich eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen vergebe.

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  • 5 Sterne

    Simone L., 16.11.2018

    Als Buch bewertet

    Bis zu diesem Buch habe ich noch nie etwas über die Verdingkinder aus der Schweiz gehört. Was ich in diesem Buch darüber gelesen habe, lässt mich echt fassungslos zurück. Wie kann es sein, dass es bis 1980 eine solch grausame, gemeine und abstoßende Praxis in der Schweiz gab und niemand diese Misstände anprangerte? Auch wenn die Geschichte von Lena und Marie in diesem Buch fiktiv ist, so erzählt die Autorin am Ende des Buches, dass sie stellvertretend für viele einzelne Schicksale steht und diese schlimmen Geschehnisse ganz vielen Kindern wirklich passiert sind. Wie können Menschen nur so grausam sein? Obwohl das Thema des Buches sehr erschütternd ist, schafft es die Autorin eine unterhaltsame und leicht zu lesende Geschichte daraus zu machen. Was Marie und Lena erdulden mussten und wie sie in diese Situation hineingeraten sind, war unglaublich. Ständig dachte ich, dass kann doch nicht sein, das können die doch nicht einfach so machen. Doch, sie konnten und keiner hat sich dagegen gestellt! Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil es so interessant und emotionsgeladen geschrieben ist und ich so gefesselt davon war, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und wollte. Ein absolutes Lesehighlight am Ende des Jahres und ich finde es klasse, dass die Autorin den Mut hatte, über so ein schweres Thema zu schreiben, von dem die wenigsten Leser überhaupt etwas wissen bwz. anscheinend sehr viele Menschen die Augen davor verschlossen haben.

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  • 5 Sterne

    Yolanda D., 23.01.2019

    Als Buch bewertet

    Cover:
    Das Cover zu „Die verlorene Schwester“ wurde sehr schön gestaltet. Zunächst ist mir der Sepiastil aufgeallen, der natürlich gut zur Geschichte passt - genauso wie die junge Frau und der städtische Teil im Hintergrund. Die Frau, gekleidet wie aus der erzählten Zeit, hat einen geradlinigen Blick der aber auch Stärke anmuten lässt. Ihr Blick ist auf den Buchtitel gerichtet. Dies und die ganze Darb, Schrift und Bildgestaltung finde ich klasse umgesetzt. Die Ornamente und Blumen am Rande umrahmen so noch das ganze Cover.

    Inhalt und eigene Meinung:
    Ende der 60er Jahre in Bern - die beiden Schwestern Marie und Lena werden nach dem Tod ihres Vaters der kranken Mutter weggenommen. Dann werden sie auch noch getrennt und wachsen in Pflegefamilien auf, wo sie zudem schwer arbeiten müssen. Sie werden sogenannte Verdingkinder. Marie kommt zu einer Familie und einer Gärtnerei - Lena auf einen Bauernhof, wo sie nicht nur schwer abrieten muss, sondern auch geschlagen und vergewaltigt wird.

    Bisher habe ich zu dem Thema „Verdingkinder in der Schweiz“ noch nichts gelesen und bisher war mir auch nichts dazu bekannt. Die Geschichte der Familien und den Schwestern ist sehr schockierend und macht nachdenklich.
    Linda Winterberg hat einen angenehmen Schreib- und Erzählstil der zudem auch sehr bildhaft ist.
    Ein Buch mit interessanten Charakteren und heikler Thematik.

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  • 5 Sterne

    Karin G., 12.12.2018

    Als Buch bewertet

    Sowohl das wunderschöne Cover als auch der Titel haben mein Interesse an dem Buch geweckt. Bedauerlicherweise habe ich bis jetzt noch nichts von der Autorin gelesen. Dies wird sich aber mit Sicherheit ändern.
    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe und vollständig in die Welt der beiden Schwestern eingetreten bin.
    Die Personen sind sehr gut getroffen und man beginnt sich sofort mit ihnen zu identifizieren und fiebert mit ihnen mit.
    Zur Geschichte, die beiden Schwester, Lena und Marie kommen durch widrige Umstände ins in ein Heim das die Fürsorge betreibt. Später werden sie dann an unterschiedliche Familien als Verdingkind vermittelt. Die beiden werden nun getrennt und leiden darunter sehr. Ob es ihnen wohl gelingen wird, einander wieder zu finden?
    Ein sehr schönes, wundervoll einfühlsames Buch, dessen Lektüre ich im wahrsten Sinne des Wortes extrem genossen habe. Ich kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    HexeLilli, 11.12.2018

    Als Buch bewertet

    Kaum vorstellbar, dass es diese Zustände in der Schweiz noch in den 60er Jahren gab. Die Verdingkinder von denen ich bis dahin noch nie gehört hatte.
    Nach dem Tode des Vaters wurde die Mutter krank. Die Schwestern Marie und Lena kommen ins Heim. Dann werden sie getrennt. Während es Marie noch einigermaßen gut trifft, muss Lena auf einem Bauernhof schuften, ihr Leben besteht aus Prügel und Missbrauch. Alle Dorfbewohner schauen weg, das Leben dieser Kinder ist nichts wert. Nur die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit der Schwester lässt sie nicht am Leben verzweifeln. Jahre später ist die junge Anna auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter.
    Dieses Buch hat mit sehr gut gefallen, vom Cover und Schreibstiel sehr ansprechend. Ich mochte den Roman kaum aus der Hand legen, so sehr war ich am Schicksal der Mädchen interessiert.
    Ich bin froh dass ich dieses Buch gelesen habe und kann es nur wärmstens weiter empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Maren R., 10.01.2019

    Als Buch bewertet

    Eigentlich wollte ich dieses Buch erst gar nicht lesen, bin aber froh mich dennoch anders entschieden zu haben.
    Was für eine tolle, aber tragische Geschichte.
    Kaum vorstellbar das sich diese Geschehnisse in den 60 Jahren in der Schweiz so abgespielt haben.
    Die Schwestern Marie und Lena werden nach dem Tod ihres Vaters auch noch der Mutter entrissen und kommen nach einem kurzen Aufenthalt im Heim beide in verschiedene Pflegefamilien.
    Marie trifft es noch einigermassen gut, aber Lena muss hart kämpfen.
    Nur die Hoffnung auf ein Wiedersehen lässt sie überleben.
    Zusätzlich wird zwischendurch immer wieder von Annas Schicksal erzählt, die rausgefunden hat,das sie ein Adoptivkind ist.
    Relativ schnell wird klar das alle Schicksale miteinander verknüpft sind.
    Trotzdem war der Roman spannend bis zur letzten Seite.

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  • 5 Sterne

    kunde, 15.01.2019

    Als Buch bewertet

    Bern im Jahre 1968. Als der Vater stirbt, nimmt die Fürsorge Marie und Lena der kranken Mutter weg. Die Schwestern werden getrennt und als Verdingkinder in Familien gegeben. Marie verliebt sich, wird schwanger. Doch man nimmt ihr das Kind weg. Auch als sie längst unabhängig ist, denkt sie ständig an ihre Schwester und ihr Kind. Sie forscht nach - und eine Spur führt sie nach München 

    Ich muß zugeben, daß ich noch nie etwas über Verdingkinder gehört hatte. Umso erschreckender ist die Tatsache, daß dies noch gar nicht lange her ist. Das Thema ist hier sehr gut vermittelt worden und man liest mit Erstaunen. Die Autorin nimmt den Leser hier gefangen - durch ihren Stil wird sowohl das Thema als auch die Charaktere nahe gebracht. Man liest und kann es kaum glauben.

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  • 5 Sterne

    BarbaraBonath, 30.07.2019

    Als eBook bewertet

    Dieser Roman hat mich tief erschüttert. Die Art, wie Linda Winterberg schreibt, ist emotional und auch sehr spannend. Ich habe es nicht für möglich gehalten, daß Menschen so etwas mit Kindern tun können. Ich gebe jetzt hier keine Inhalte wieder, dazu kann der Klappentext dienen. Aber mir sind beim Lesen die Tränen gekommen. Dieses Buch kann ich wärmstens weiterempfehlen.

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  • 3 Sterne

    Lena, 10.11.2018

    Als Buch bewertet

    1968 werden die beiden Schwestern Lena und Marie durch die Fürsorge von ihrer Mutter getrennt und in unterschiedlichen Pflegefamilien untergebracht. Ein Kontakt ist den dreien nicht mehr möglich. Weder die Mutter, die noch mit dem Tod ihres Mannes zu kämpfen hat, noch die Schwestern selbst wissen, wo sich die andere aufhält oder wie es ihr geht.
    Während die ältere Marie in einem Haushalt untergebracht wird, wo die 13-Jährige zwar von Anbeginn im Haushalt und im Blumengeschäft der Familie mithelfen muss, aber immerhin eine Ausbildung als Floristin absolvieren darf, wird die 11-jährige Lena auf einem Bauernhof wie eine Zwangsarbeiterin behandelt und kann nicht einmal regelmäßig zur Schule gehen. Darüber hinaus ist sie der Gewalt ihrer Pflegemutter und deren Sohnes ausgesetzt, bis sie sich an einen Pfarrer wenden kann.

    2008 erfährt Anna durch einen Zufall, dass sie adoptiert wurde. Auf ihrer Geburtsurkunde steht kein Name der Mutter, aber dass sie in einem Gefängnis in Hindelbank zur Welt gekommen ist. Zusammen mit einer Journalistin, die zur Verdingung recherchiert und einen Artikel veröffentlicht hatte, macht sich Anna auf die schwierige Suche nach ihrer Herkunft.

    Der Roman handelt von drei Frauen auf zwei Zeitebenen und beschäftigt sich auf emotionale Art und Weise mit einem schwarzen Kapitel der Schweizer Geschichte: der Verdingung von Kindern, vergleichbar mit den so genannten "Schwabenkindern" in Deutschland. Unter Verdingung versteht man die Unterbringung von Kindern, in der Regel Waisenkinder, bei Pflegefamilien. Oft wurden die Kinder dabei an Bauern vermittelt, die diese als billige Arbeitskräfte missbrauchten und mitunter sogar seelisch und körperlich missbrauchten, quälten und vergewaltigten.
    Für mich war es unvorstellbar, dass eine solche Behandlung von Kindern noch in den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts möglich war, weshalb das Buch, das zwar keine realen Schicksale beschreibt, diese sich aber sehr wohl so oder so ähnlich haben ereignen können, in besonderem Maße berührt und entsetzt.
    Vor allem die Kindheit und Jugend von Lena, aber auch von Marie nimmt den Leser mit: erst die gewaltsame Trennung von der Mutter, die mit der Erziehung ihrer Töchter angeblich überfordert war und dann die Trennung der beiden Schwestern von einander, die über so viele Jahre in der Ungewissheit leben mussten, was mit der anderen passiert ist.

    Die Gegenwart, die Suche Annas nach ihrer Mutter konnte mich gegen weitaus weniger berühren. Anna war mir zu unterkühlt, ihre Suche nach ihrer Mutter empfand ich als halbherzig und ihre Adoptivmutter blieb dabei viel zu passiv.

    So war die Kindheit von Lena auf dem Bauernhof sehr ausführlich beschrieben, während Marie und Anna etwas in den Hintergrund rückten. Der Roman war mir deshalb zu unausgewogen und an mancher Stelle zu langatmig beschrieben. Insbesondere die Beschreibungen von Annas Kleidung, die intensive Befassung mit ihren Schuhen und dem mehrmaligen Wechsel zu Flipflops - solche Nebensächlichkeiten - setzten gerade in der Gegenwart einen falschen Schwerpunkt und ließen Anna zu emotionslos erscheinen.

    "Verdingung" ist ein Thema, das in der Schweiz lange tot geschwiegen wurde, weshalb solche fiktiven Roman wichtig sind, um Ungerechtigkeiten, die auf historischen Fakten beruhen, in Erinnerung zu rufen oder überhaupt den Mut aufzubringen, diese darzustellen. Während die Vergangenheit in diesem Roman berührte, empfand ich die Umsetzung des Themas der Adoption als weniger gelungen. Darüber hinaus hätte ich mir mehr Einzelheiten darüber gewünscht wie es Lena und Marie als Erwachsene ergangen ist, wie sie die Schreckensereignisse verarbeitet haben und sich nicht intensiver darum bemüht haben, das Verschwinden der jeweils anderen aufzuklären.

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