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  • 5 Sterne

    9 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 17.11.2019

    Als Buch bewertet

    1929. Das erfolgreiche Fotomodell Elizabeth Lee Miller ist gerade einmal 22 Jahre alt, als sie beschließt, von New York nach Paris zu gehen, um dort eine Karriere als Fotografin zu beginnen, denn das war schon immer ihr Traum. In Paris fühlt sich Lee erst einmal einsam, bis sie auf einer Party dem älteren bekannten Portraitfotografen Man Ray begegnet, der sie als Assistentin einstellt und ihr das Rüstzeug für ihren Traumberuf bietet. Doch bald schon entspinnt sich zwischen den beiden eine Liebesbeziehung, die allerdings immer wieder von Rays Eifersuchtsattacken überschattet wird. Es dauert einige Zeit, bis Lee die Reißleine zieht und sich von Ray trennt, um unabhängig und ehrgeizig ihren eigenen Weg zu verfolgen. Im Zweiten Weltkrieg arbeitet sie als Militärkorrespondentin für die US-Army, dokumentierte die Befreiung der KZs Dachau und Buchenwald und lieferte Bildmaterial von der Invasion der Alliierten sowie der Befreiung von Paris…
    Whitney Scharer hat mit „Die Zeit des Lichts“ einen sehr unterhaltsamen und packenden Roman vorgelegt, in dem sie Fiktion mit Tatsachen brillant vermischt und dem Leser nicht nur die Lebensgeschichte der Künstlerin, sondern auch die Person Elizabeth Lee Miller sehr nahe bringt, während sie gleichzeitig den damaligen Zeitgeist in ihrer Handlung wieder lebendig werden lässt. Der Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig und fesselnd, der Leser gleitet an die Seite der jungen Frau, um unsichtbar ihren Fußabdrücken zu folgen und neben ihrem beruflichen Engagement auch ihr privates Leben kennenzulernen, wobei sowohl der Kampf mit ihren inneren Dämonen als auch der als Frau beeindruckt. Scharer zeichnet das Bild einer Frau, die als Kind missbraucht und im weiteren Leben von Männern immer wieder nur für deren eigene Ziele benutzt wird, jedoch durch ihre Durchsetzungskraft und Hartnäckigkeit sowie mit eigenem Talent etwas erreicht hat in einer Welt, die von Männern regiert und in der Frauen eine eigene Karriere verweigert wird. Die Autorin hat nicht nur bildhaft die Pariser Zeiten eingefangen, sondern transportiert auch deren Atmosphäre an den Leser weiter. So lernt er das brotlose Dasein eines Künstlers ebenso kennen wie die ausufernden Partys. Wechselnde Erzählperspektiven lassen den Leser eine Rückschau sowie ein Resümee der Künstlerin erleben, zeigt aber auch ihre innere Gefühlswelt auf.
    Glaubwürdig und sehr authentisch hat Scharer ihre Charaktere gestaltet, sie sprühen vor Leben und machen es dem Leser leicht, sich der Hauptprotagonistin verbunden zu fühlen. Elizabeth Lee Miller ist schon in jungen Jahren durch ihre Modelltätigkeit eine bekannte Persönlichkeit. Doch das ist ihr zu oberflächlich, sie träumt vielmehr davon, etwas Eigenes zu erschaffen. Sie besitzt nicht nur Mut, sondern vor allem Durchsetzungsvermögen und Kampfgeist, der sie immer wieder antreibt. Aber auch einen gewissen Hang zum Egoismus kann man ihr nicht absprechen. Das Trauma des Missbrauchs in der Kindheit sowie die immer wiederkehrende dominierende Rolle der Männer in ihrem Leben haben sie geprägt und sie zu einer entschiedenen Frau gemacht, die aber anhand der Dinge, die sie im Krieg erlebt und dokumentiert hat, der optimistischen Lebensfreude beraubt wurde.
    „Die Zeit des Lichts“ lässt den Leser nicht nur in eine vergangene Epoche abtauchen, sondern vor allem eine interessante Persönlichkeit näher kennenlernen, die ihrer Zeit weit voraus war. Hier wurden Fiktion und Wirklichkeit so fließend vermischt, dass der Leser während der Lektüre das Gefühl hat, Elizabeth Lee Miller gegenüberzusitzen und ihren Erlebnissen zu lauschen. Absolute Leseempfehlung für ein wunderbares Buch!

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 28.10.2019

    Als Buch bewertet

    Lee Miller, angesehenes Model aus New York zieht in den späten 20er Jahren nach Paris um Fotografin zu werden. Sie will auf die andere Seite der Linse, denn sie will selbst etwas erschaffen.

    Sie ist jung, talentiert und wunderschön. Ihre Entschlossenheit bringt ihr einen Job als Assistentin bei Man Ray ein, der schon damals ein berühmter Porträtfotograf war. Die beiden arbeiten Hand in Hand und in der Dunkelheit der Entwicklerkammer finden sie zueinander. Ihre Liebe ist unbändig und ihre Kunst inspiriert. Die beiden scheinen alle Grenzen zu sprengen.

    Doch Man will Lee ganz. Sie soll ihm gehören. Auch ihre Kunst.

    Aber Lee Miller war schon immer eine Kämpfernatur, die sich nicht vereinnahmen lässt. Ihre Liebe endet in einem Desaster und aus Lee wird eine ernstgenommen Kriegsreporterin. Doch die Leichtigkeit des Seins bleibt an den Kriegsschauplätzen zurück. Sie wird nie wieder zu ihrer Lebendigkeit und lebensfrohen Einstellung zurückfinden.

    Witney Scharrer hat mit "Die Zeit des Lichts" einen Roman der historischen Fiktion verfasst. Ihre Lee Miller ist ihrem Geist entsprungen, auch wenn die Eckdaten Biografien und anderen historischen Texten entnommen wurden.

    Aber ihre Lee Miller ist eine großartige Protagonistin. Sie hat Esprit und Kampfgeist, lässt sich nicht unterkriegen und behauptet sich als Frau, in einer Zeit, in der viele Frauen ihr Licht unter den Scheffel ihres Mannes stellen mussten. Es war keine leichte Zeit für Frauen, als Künstlerinnen ernst genommen zu werden. Viel eher wurden sie als Model und Muse gesehen. So wäre es auch Lee ergangen, wäre sie etwas weniger kämpferisch veranlagt gewesen. Genau diese Fähigkeiten zeichnen sie schließlich als Kriegsreporterin aus.

    Leider tappt die Autorin hier in das nächste Klischee, denn um als Fotografin ernst genommen zu werden, legt Lee ihre Weiblichkeit ab und zieht eine Uniform an. Sie verliert alles, was an ihr weich und freundlich war und wird zur abgebrühten Schauplatzfotografin. Sie hält durch, wo andere bereits in den Straßengraben kotzen.

    Dennoch hat mich die Geschichte dieser unterschätzten Fotografin sehr berührt und ich habe gerne von ihrem Leben und Schaffen gelesen. Ich habe sie gerne begleitet bei ihren ersten Schritten Richtung Frauenrechte und Selbständigkeit. Ihre Zeit im Künstlermilieu der Pariser 30er Jahre ist inspirierend und man kann sich gut vorstellen, im Kaffeehaus am Nebentisch zu sitzen.

    Ich habe die Lektüre genossen und finde "Die Zeit des Lichts" ist ein gelungenes Debüt!

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  • 5 Sterne

    nicigirl85, 06.10.2023

    Als Buch bewertet

    Titel: Das Leben der Lee Miller mit Man Ray

    Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil ich in Hamburg im Bucerius Kunst Forum die Lee Miller Ausstellung besucht habe und einfach mehr über diese Künstlerin wissen wollte.

    In der Geschichte schildert die Autorin das Leben der jungen Lee Miller und wie sie sich vom Model zur Fotografin entwickelt und dies neben Man Ray als ihrem Partner.

    Mir hat richtig gut gefallen, dass Whitney Scharer den Fokus auf ihre Bilder legt, denn viele Bilder, die im Buch beschrieben werden, habe ich live gesehen, so dass das nochmal ein ganz besonderer Genuss war.

    Das Leben von Lee wird sehr realistisch beschrieben. Dass es viel auch um Man Ray geht, hat mich persönlich nicht gestört. Ich mochte, dass zwischen den Zeiten gesprungen wird. Gerade die Handlungsstränge um 1945 haben mich doch sehr bewegt und nachdenklich gestimmt.

    Das was ich sehr eindrücklich fand war, dass sich das Geschriebene sehr schwermütig liest, eben weil das Leben der Künstlerin auch alles andere als leicht war. Irgendwie als würde über allem ein dunkler Schleier liegen.

    Gut gefallen hat mir, dass einem so erst bewusst wird wie schwer es früher war Fotos zu machen, zu entwickeln und was man alles beachten musste. Da gehörte noch viel Fachwissen und Experimentierfreude dazu. Heute drücken wir nur noch einen Knopf am Smartphone und legen Filter auf die Bilder.

    Fazit: Ein bewegender Roman über eine herausragende Künstlerin. Ich habe ihn unglaublich gern gelesen und kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Klasse!

    P.S.: Der Lesegenuss wird erhöht, wenn man die beschriebenen Fotos nicht kennen sollte, nach diesen zu suchen, denn dadurch hat man noch mehr Intensität in der Geschichte.

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  • 5 Sterne

    Inge W., 05.11.2019

    Als Buch bewertet

    Ein Leben für die Fotografie. Faszinierende Heldin. Lee Miller, Fotografin, Reisende, Kriegsberichterstatterin: eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist, die unerschrocken ihren Weg geht und ihre Geschicke selbst in die Hand nimmt. Tief fühlt sich Whitney Scharer in sie ein und versteht es glänzend, Fiktion und Geschichte miteinander zu verschränken. Von Anfang an fasziniert die Heldin, die als Künstlerin berühmt wurde. Selbstbewusst, charakterstark, furchtlos und eigensinnig. Eine starke Persönlichkeit. Geliebte, Künstlerin, Freidenkerin und sie würde lieber ein Bild machen, als eines zu sein, zu dieser Erkenntnis kommt Lee Miller im Alter von zweiundzwanzig Jahren. Sie gibt ihre Karriere als Mannequin in New York auf und zieht nach Paris. Ohne Geld oder einen Plan, dafür aber mit der Kamera ihres Vaters. Inmitten der schillernden Künstlerwelt der 1930er Jahre verliebt sie sich in den ebenso genialen wie eifersüchtigen Man Ray, der sie als Assistentin einstellt und unterrichtet. Ihre Freunde sind Picasso und Cocteau, mit ihnen durchtanzt sie die Nächte und macht Ausflüge ans Meer. Lee jedoch kämpft vor allem darum, in dieser Welt männlicher Genies selbst als Künstlerin ernst genommen zu werden. Berühmt wird sie erst in den Kriegsjahren und mit den Fotografien, die sie im besiegten Deutschland macht. In ihrem Debütroman erzählt Whitney Scharer vom Leben der Fotografin Lee Miller. Sie schildert die Pariser Bohème der 30er Jahre, Lee Millers Liebesbeziehung mit dem ebenso genialen wie eifersüchtigen Man Ray und ihre Arbeit als Kriegsreporterin. Sie zeigt eine Frau, die sich weigerte, in jemandes Schatten zu stehen, und die sich als selbstbewusste Künstlerin behauptete. Scharer hat eine unvergessliche Heldin geschaffen, eine verwegene, verblüffende Frau, einen Künstlerroman, der das Porträt einer ganzen Epoche zeichnet. Was für eine fabelhafte, mitreißende Geschichte! Sehr unterhaltsam, spannend, detailreich und informativ, ein Frauenroman mit historisch gut recherchiertem Hintergrund. Eine Hommage an eine besondere Frau, die sich nicht verbiegen liess. Obwohl über 400 Seiten lang, liest sich die Geschichte in einem Rutsch und Lee wächst einem richtig ans Herz. Eine Romanbiographie, die glänzend Fakten und Fiktion vermischt, und dabei den Leser so eindrücklich in ihren Bann zieht, dass man glaubt, gemeinsam mit der Fotografin Lee Miller die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zu erleben und die Welt durch ihre Augen zu sehen. Ideal für ein Lesewochenende. Großartig!!!

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  • 5 Sterne

    Marakkaram, 25.10.2019

    Als Buch bewertet

    ** "Das Licht ist unser Werkzeug", sagte er. "Der Film ist nur die Oberfläche, um das Licht einzufangen und zu fixieren, aber bevor er nicht entwickelt ist, wird jedes zusätzliche Licht zum Feind." **

    Geboren 1907 und als Muse ihres Vater, eines Fotografen, aufgewachsen, arbeitet Lee schon früh als Model in Paris. Doch schon bald zieht es sie mehr zur Fotografie und als sie auf einer Party die Bekanntschaft von Man Ray macht, sieht sie ihre Chance gekommen. Erst erkämpft sie sich den Platz als seine Assistentin, später wird sie seine Geliebte. Hier treffen zwei Künstlerseelen aufeinander. Es ist eine obsessive, oftmals eher destruktive Beziehung. Lee ist sexuell unabhängig, intelligent und kreativ, ganz anders als Man`s sonstige Frauen.

    Ein beeindruckendes Debut von Whithey Scharer.

    In einer sehr klaren, manchmal fast schon distanzierten und dennoch umso bildhafteren Sprache, lässt sie Lee Miller - inzwischen mit ein paar Kilo mehr auf den Hüften und eher leidenschaftliche Köchin und Alkoholikerin, als Journalistin - auf ihr Leben zurückblicken. Ihr Leben mit dem Fotografen Man Ray, die Beziehung zu ihrem Vater und immer wieder in kurzen Kapiteln, Szenen aus ihrer Zeit als Kriegsreporterin.

    Mir war weder Lee Miller noch Man Ray ein Begriff, noch bin ich Hobbyfotografin, doch die Autorin schreibt so detailliert und mit einer Leidenschaft, dass mich die Geschichte total gepackt hat. Eine Frau und großartige Künstlerin, die sich ihren Weg in der Männerwelt hart erkämpft und letztendlich an dem Grauen von Dachau und Buchenwald zerbrach.

    Whithey Scharer konzentriert sich allerdings vorrangig auf die Zeit mit Man Ray, die Kriegsgreuel hingegen sind sehr akzentuiert und die Kapitel umfassen nur jeweils 1,5 Seiten. Dennoch wird die Gefühlswelt von Lee Miller in jeder Situation sehr deutlich.

    Dieser Roman ist jedoch keine Biografie, sondern gehört eher in den Bereich historische Fiktion. Die Autorin fängt das Gefühl der Boheme der 30-iger gekonnt ein und verwendet bekannte Fakten in ihrer Geschichte. Wer sich im Anschluss näher mit Lee Miller und Man Ray beschäftigen möchte, der findet eine Reihe guter Buchtipps im Anhang.

    Fazit: Ein fesselnder Roman der Lee Miller als schöne, talentierte, willensstarke aber auch zerbrechliche Frau zeigt. Ein beeindruckendes Debut.

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  • 5 Sterne

    Marie aus E., 28.11.2019

    Als Buch bewertet

    Zuerst der Hinweis, dass es sich bei dem Roman um eine historische Fiktion, nicht um eine Biographie handelt. Im Nachwort der Autorin berichtet sie, dass es ein fiktives Werk ist, und obwohl sie die Fakten teilweise den diversen ausgezeichneten Biographien und historischen Texten entnommen hat, sind die Figuren Produkte ihrer Phantasie (aus dem Nachwort entnommen).
    Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, er ist klar, einfach und doch fesselnd und anschaulich. Gar nicht kalt, nüchtern oder distanziert.
    Ich kannte vorher weder Lee Miller noch Man Ray, das Buch hat mich jetzt aber richtig neugierig gemacht, mich sowohl mit den Werken der Beiden als auch mit ihrem weiteren Leben zu beschäftigen. Der Roman beinhaltet im Wesentlichen nur den kurzen Abschnitt ihres Zusammenseins und gibt kleine Einblicke (aber wirklich nur kleine) in die Zeit Lees als Kriegsreporterin.
    Die Künstlerszene im Paris der 30er Jahre wird detailliert beschrieben, das liest sich schon sehr abgefahren. Vorausgestellt wurde noch ein Prolog, in dem Lee im Jahr 1966 dann 59 Jahre alt ist und der macht bereits klar, dass ihr Leben nicht einfach verlaufen ist.
    Eindrucksvoll fand ich aber auch die Beschreibung der Zeit, als Lee gerade aus den USA nach Frankreich kam und niemanden kannte, ihre Einsamkeit war zum Greifen nah. Dann folgt die Zeit als Assistentin Mans, bis die beiden dann eine Liebesbeziehung eingehen und die Zeit, in der sie zusammen waren.
    Auch die Einblicke in die Fotokunst der damaligen Zeit waren richtig spannend, genauso wie in das schon damals schwierige Auskommen eines Künstlers, der im Wesentlichen nur mit einem Mäzen über die Runden kommen konnte und die noch viel schwierigeren Bedingungen für Frauen.

    Mich hat der Roman fasziniert, das Format „historische Fiktion“ spricht mich viel mehr an als eine trockene Biographie, wobei diese als Ergänzung, einfach um noch mehr erfahren zu können, im Anschluss schon auch noch interessant wäre.

    Fazit: wen man keinen Wert auf „korrekte“ und vollständige biographische Darstellung legt, sondern lebendige Einblicke in einen Lebensabschnitt des Künstlerpaares Miller-Man, dann kann ich dieses Buch unbedingt weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    Jennifer M., 04.11.2019

    Als Buch bewertet

    Ich bin eine Leserin, die sich oft von hübschen Covern bei Büchern beeinflussen lässt und auch mal zu eben diesen greift, nur weil man sich auf den ersten Blick in dieses verliebt hat und dann dahinter eine starke Geschichte findet.

    Auch bei dem ersten Buch von Whitney Scharer ist es dem Verlag gelungen, dies zu bewirken. Das Cover finde ich unglaublich stark und man weiß eigentlich gleich, dass sich die Story um eine aussergewöhnliche Frau drehen muss. Auch die Gestaltung des Buches wirkt edel und hochwertig mit den Gold Ornamenten.

    Im Buch dreht sich alles um das Leben der Fotografin Lee Miller.
    Wir beginnen im Paris der 30er Jahre und zu dem Zeitpunkt ist Lee von Model und träumt von einem Leben, dass nicht nur vor der Kamera besteht. Sie wünscht sich mehr. Sie trifft auf Man Ray einen berühmten Fotografen der Zeit, der ihr das Werk der Fotografie beibringt und mit dem sie schnell auch mehr verbindet als nur die Arbeit....

    Im Buch erfahren wir alle Höhen und Tiefen aus Lees Leben, wir ihr Mann den Ruhm für ihre Endeckungen einheimste, wie schwer das Leben damals als Frau war und wie sie den Krieg erlebte und dies auch als Kriegsfotografin festhielt.
    In späteren Jahren, ist sie Alkololkrank und hält sich mir Kochrezepten über Wasser, die sie veröffentlicht, die aber keinen mehr zu interessieren scheinen. Aus genau diesem Grund schlägt ihr ihre Agentin vor, über Man Ray zu schreiben.

    Es ist wirklich spannend der Geschichte zu folgen und mal keine 0815 Liebesgeschichte vor sich zu haben, sondern eine Lebensgeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
    Lee Miller war eine ganz besondere Frau die viel erreicht hat und versucht hat, sich niemals unterkriegen zu lassen.
    Whitney Scharer hat es geschafft, einen Teil ihrer Geschichte gut einzufangen und wieder zu geben und sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
    Ich war wirklich gefesselt vom Buch und werde es sicher bei Gelegenheit nochmal lesen.
    Mich hat es beeindruckt und bekommt deswegen auch von mir 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    LeLo2, 28.10.2019

    Als Buch bewertet

    "Die Zeit des Lichts" von Whitney Scharer ist ein fesselndes und mitreißendes Porträt der Fotografin Lee Miller.

    Sowohl Lee Miller als Persönlichkeit als auch die Art, wie ihr in diesem Roman ein Andenken gesetzt wird, sind sehr überzeugend.

    Schon das Cover ist ein echter Hingucker. Im Zentrum Lee, deren Frisur zusammen mit dem umgebenden grafischen Print, gut zu der Epoche, in der das Buch spielt passt. Zudem finden sich gold abgesetzte Elemente. Ein sehr edel wirkendes Cover, das mir gut gefällt.

    Der Schreibstil von Whitney Scharer ist ausgesprochen gut. Es fiel mir sehr leicht gleich in die Geschichte rein zu finden. Die handelnden Personen und Orte sind genau richtig detailliert geschildert. Die Autorin schafft atmosphärische Bilder, bei denen es ein leichtes ist, sich gedanklich an Lees Seite zu versetzen und die Stationen ihres Lebens nachzuempfinden.

    Besonders gut gefallen hat mir, dass die Handlung in mehreren Zeitebenen spielt.
    Zunächst lernt man die gealterte Lee kennen, die mit den in jüngeren Jahren erlebten Dingen nicht zurecht kommt und ihren Halt im Alkohol sucht. Später wird dann ein schillerndes, beeindruckendes Portrait der jungen Lee entworfen. Sie ist eine starke, mutige Frau, die versucht ihren Weg zu gehen, etwas bedeutendes zu schaffen. Ihren Werdegang mitzuerleben und dabei auch einen glaubhaften und emotional ansprechenden Einblick in Lees Gefühlswelt zu bekommen, war schön.
    Ebenfalls toll war auch das Zeitportrait vom Paris der 30er Jahre. Die Autorin verwebt gekonnt Fantasie mit gut recherchierten tatsächlichen Personen und Begebenheiten.

    Mich konnte "Die Zeit des Lichts" von Whitney Scharer begeistern und fesseln. Ich kann das Buch allen Lesern empfehlen, die gern etwas über reale Personen und Orte, eingefasst in einen spannenden, berührenden Roman, lesen möchten.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 13.10.2019

    Als Buch bewertet

    Elizabeth „Lee“ Miller war gerade erst 22 Jahre alt, als sie nach Paris kam. In den USA hatte sie gemodelt, aber festgestellt, dass ihr das zu wenig war, sie wollte lieber selbst fotografieren. In Paris trifft sie den Fotografen Man Ray, der sie als Assistentin für sein Studio engagiert. Doch schnell entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. Lee möchte Fotografin werden, aber Ray ist eifersüchtig und betrachtet sie auch weiterhin nur als Assistentin. Doch sie will sich behaupten und geht ihren eigenen Weg. Bekannt wird sie wegen ihrer Arbeiten, die sie als Kriegsreporterin im zweiten Weltkrieg gemacht hat.
    Es ist eine Zeit, in denen Frauen ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben kaum möglich war. Wenn sie ihrer Berufung nachgehen und es ihm Beruf zu etwas bringen wollten, nahm man sie nicht für voll und machte ihnen das Leben schwer. Anerkennung für ihre beruflichen Leistungen bekamen sie nicht. Doch Lee hatte ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Leben. Sie will Fotografin werden und sie geht ihren Weg trotz Widerständen. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und sie war mir trotz ihrer Fehler sehr sympathisch. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich weiter und zeigt eine Reihe von Facetten ihrer Persönlichkeit.
    Ihre Liebesbeziehung zu Ray nimmt in diesem Buch einen relativ großen Raum ein, dabei ist das nicht unbedingt der interessante Teil ihrer Lebensgeschichte. Doch ich denke, dass diese unabdingbar ist, für ihren weiteren Werdegang. Die Zeit als Kriegsfotografin ist für mich viel spannender.
    Ich finde es auch sehr spannend, einen Blick aus heutiger Sicht auf Lee Millers Kampf um ihren Weg und die Anerkennung ihrer Arbeit zu werfen.
    Mir hat dieser Roman über eine außergewöhnliche und faszinierende Frau, die für ein selbstbestimmtes Leben kämpfte, sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Ulrike R., 25.01.2020

    Als Buch bewertet

    Lee Miller, Model, Fotografin, Kriegsberichterstatterin. Sie war wunderschön, geprägt in ihrer Kindheit, unsicher als junge Frau, traumatisiert durch ihre Erlebnisse im zweiten Weltkrieg, Alkoholikerin zum Lebensende.
    Die amerikanische Autorin Whitney Scharer debütiert mit dieser literarischen Biografie über eine besondere Frau. Lee Miller, Geliebte, Ehefrau, Künstlerin. Sie erzählt von Lee Millers Zeit an der Seite von Man Ray, der sie protegiert, sie als Assistentin anstellt, der ihr Geliebter ist am Ende der 1920er Jahre, in Paris, der Stadt der Liebe, der Stadt des Lichts. Aber Scharer erzählt auch von den dunklen Zeiten, als Lee Miller sich als Kriegsberichterstatterin für das US Militär akkreditieren lässt. Sie ist in dabei in der Normandie. Sie ist die „Frau in Hitlers Badewanne“. Sie ist aber auch dabei bei der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau. Ereignisse, die sie nie wieder wird vergessen können.
    Lee Miller war für mich als Person, als Künstlerin nicht wirklich präsent. Hier in diesem Buch konnte ich sie aus der Sicht der Schriftstellerin Whitney Scharer kennenlernen. Ich kann nicht darüber urteilen, ob die Geschichte den tatsächlichen Ereignissen entspricht, welche literarische Freiheit sich die Autorin eventuell genommen hat. Ich weiß nicht, ob Lee Miller so dachte und fühlte, wie Whitney Scharer es beschreibt. Aber ich bin sicher, dass eine Frau genauso denken und fühlen kann. Ich habe das Buch wirklich mit großem Interesse gelesen und dabei auch immer wieder eigene Recherchen zu Lee Miller Leben, aber auch beispielsweise zu Man Ray, angestellt. Ein faszinierendes Leben in vielen Facetten!

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 19.11.2019

    Als Buch bewertet

    Biografischer Roman einer beeindruckenden Frau

    „Die Zeit des Lichts“ ist der Debütroman von der Autorin Whitney Scharer, in dem sie gekonnt Fakten und Fiktion vermischt und daraus ein einzigartiges Leseerlebnis macht.

    Lee Miller war Modell in New York bis sie den Entschluss fasst, dass sie lieber ein Bild machen möchte als eines zu sein. Mit nur 22 Jahren reist sie unerschrocken und ohne Plan nach Paris, wo sie ihren späteren Mann den Porträtfotografen Man Ray kennenlernt. Zunächst ist sie seine Assistentin, doch schon bald bahnt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden an, die aufgrund von Mans Eifersucht nicht ganz einfach ist.

    Die Autorin entführt ihre Leser in eine andere Zeit. Der Zeitgeist der 1930-er Jahre und das Pariser-Flair dieser Zeit kommen beim Lesen sehr lebendig und authentisch durch. Alkohol- und Drogen waren gesellschaftsfähig. Lee ist eine starke aber auch chaotische Persönlichkeit, deren Kindheit alles andere als leicht war und deutliche Spuren hinterlassen hat. Durch entsprechende Rückblicke gewinnt der Roman an Spannung, schockiert und fesselt.

    Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und bildgewaltig. Das Leben der Protagonistin, das was sie erreicht hat, ist beeindruckend. Mit viel Talent und Durchsetzungsvermögen hat sie sich in einer Welt, die von Männern dominiert wurde behauptet.

    Mich hat dieser biografische Roman mitgenommen in eine andere Zeit, mir eine Persönlichkeit nahe gebracht, von der ich bisher nur den Namen kannte und bestens unterhalten.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 02.04.2021

    Als Buch bewertet

    Elizabeth „Lee“ Miller hat in Amerika gemodelt. Doch sie wollte mehr. Sie wollte fotografieren. Sie ist erst 22 Jahre, als sie nach Paris kommt, wo sie als Assistentin des Fotografen Man Ray arbeitet. Schon bald beginnt eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. Lee möchte auch Fotografin werden, doch Ray will das aus eifersüchtigen Gründen nicht. Er betrachtet sie weiterhin als Assistentin. Aber Lee ist eine starke Frau und sie geht ihren Weg. Bekannt wurde sie durch ihre Fotografien, die sie als Kriegsreporterin im zweiten Weltkrieg gemacht hat.
    Mir hat dieser Roman gut gefallen. In jener Zeit war es Frauen kaum möglich, ihren eigenen beruflichen Weg zu gehen. Frauen sollten sich um Familie und Haushalt kümmern. Ein Beruf wurde daher als unnötig betrachtet. Falls sie aber versuchten, ihren Weg zu gehen und beruflich erfolgreich zu sein, so wurden die Leistungen nicht anerkannt und ihnen Steine in den Weg geworfen. Aber Lee lässt sich davon nicht beeinflussen, sie hat ihre Vorstellungen vom Leben und geht ihren Weg trotz aller Widerstände.
    Auch wenn ein Großteil ihrer Geschichte von ihrer Beziehung zu Man Ray erzählt, so konnte man ihre Entwicklung doch gut verfolgen. Lee hat eine facettenreiche Persönlichkeit. Dabei ist sie keinesfalls fehlerlos, aber ich mochte sie dennoch. Besonders interessant war für mich ihre Zeit als Kriegsfotografin.
    Ein interessanter Roman über eine faszinierende starke Frau, die ein selbstbestimmtes Leben führen möchte.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 03.04.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Die glanzvolle Liebesgeschichte zwischen Lee Miller und Man Ray – und die Wiederentdeckung einer einzigartigen Künstlerin Lee Miller hat ihr Leben als Vogue-Model in Amerika an den Nagel gehängt, um sich im Paris der 1920er Jahre als Fotografin neu zu erfinden. Inmitten der Pariser Boheme trifft sie auf den bekannten Porträtfotografen Man Ray. Die beiden werden ein schillerndes Liebespaar, doch Man Ray stellt sich Lees künstlerischer Freiheit immer wieder in den Weg. Bis die junge Frau sich entscheidet, ihre Kunst nicht länger einem Mann unterzuordnen. »Ich würde lieber ein Bild machen, als eines zu sein« – zu dieser Erkenntnis kommt Lee Miller im Alter von zweiundzwanzig Jahren.
    Fazit: Man begleitet in dieser Geschichte die junge Lee Miller nach Paris. Ausgerüstet mit dem Fotoapparat ihres Vaters. Geld hatte sie keines. Sie hat nur den Traum, eine berühmte Fotografin in Paris zu werden. Als sie Ray Man kennen lernt beginnt ein aufregendes und ergiebiges Liebesleben. Zu dieser Zeit feierte man lange Partys. Der Alkohol floss üppig. Beim Lesen erhält man einen guten Einblick in das Leben von Lee. Sie trägt seit dem siebten Lebensjahr ein Trauma mit sich herum. Was, das sollte der Leser selbst ergründen. Das Buch zu lesen lohnt sich sehr.

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  • 4 Sterne

    Anne H., 17.10.2019

    Als Buch bewertet

    Spiel mit Licht und Dunkelheit
    Elizabeth „Lee“ Miller wurde im Jahr 1907 im Upstate New York geboren. Sie war Fotomodell, Fotografin und Kriegsberichterstatterin im 2. Weltkrieg. Sie präsentierte Modestrecken in der Vogue, entwickelte neue künstlerische Fototechniken und fotografierte das Grauen in den befreiten Konzentrationslagern. Sie hatte ein bewegtes Leben, das Spuren hinterlassen hat. Mit ihrem Ehemann lebte sie auf einer Farm in Sussex, zunehmend in Traumata, Alkoholprobleme und Neurosen verfallend. Der Roman von Whitney Scharer setzt an diesem Punkt an. Eine gealterte Lee wird von ihrer Verlegerin aufgefordert, einen Artikel zu schreiben, über eine der prägendsten Personen in ihrem Leben, den surrealistischen Künstler Man Ray, mit dem sie Ende der 1920er Jahre in Paris zusammentraf und einige Jahre zusammenlebte. Sie soll von ihm berichten, von seiner Arbeit. Doch damit hat Lee ein Problem: seine Arbeit, seine Geschichte, ist in großen Teilen auch und manchmal auch mehr ihre Arbeit, ihre Geschichte…
    Und dann beginnt die eigentliche Erzählstrecke des Romans. In zwei Ebenen berichtet die Autorin von den beiden entscheidenden Entwicklungsphasen in Lee Millers Historie. Der Hauptstrang beschäftigt sich mit ihrer Zeit mit Man Ray in Paris, ihre Emanzipation vom Model zur Assistentin zur Fotografin zur Künstlerin. Er beschreibt ihr Leben in der Pariser Künstlerszene, ihr Zusammentreffen mit anderen bekannten Künstlern des Surrealismus und ihre Arbeit im Fotoatelier, das Flair dieser Gesellschaft in Paris, mit einem Gefühl, das ich nur als Bohème beschreiben kann, Opiumhöhlen, die grüne Fee Absinth, künstlerische Freiheit, Experimente. In kleinen Einschüben wird dazwischen geschildert, wie es dazu kam, dass sie als Kriegsfotografin bekannt wurde, mit ihren Bildern des Grauens, der Leichen in den KZ, ihr selbst in Hitlers Badewanne, die sich den Schmutz ihrer Arbeit vom Leib wäscht.
    Whitney Scharer hat um die real existierende Lee Miller einen Roman geschrieben. Orientiert an den Eckpunkten ihrer Biographie, angereichert mit Fiktion, „wie es gewesen sein könnte“ und dies hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin zeichnet ein lebendiges Bild einer exzentrischen Kunstszene zu einer spannenden Zeit in Europa, den ausgehenden goldenen Zwanzigern und eine glaubhafte Szenerie einer Liebesbeziehung, nicht wirklich eine Amour fou, aber schon eine große, verzehrende, aber nicht dauerhafte Liebe, die letztlich scheitern muss. Sie charakterisiert – für mein Empfinden – gut, was künstlerische Arbeit und Leben mit einem Künstler ausmacht, wie sie erfüllen, aber auch vernichten kann. Letztlich liegt der Fokus auf dem spannendsten Aspekt, der Entwicklung, der Werdung einer großen Künstlerin, gepackt in eine fesselnde, gut erzählte Story, die in den Details so nie stattgefunden haben mag, aber sich so abgespielt haben könnte und dazu noch lehrreich ist – denn zugegebenermaßen habe ich Surrealismus bisher mit niemandem außer Salvador Dali in Verbindung bringen können und habe hier sowohl über die Kunstrichtung, ihre Spielarten und Vertreter eine Menge erfahren. Lee Miller als Persönlichkeit ist so spannend wie schwierig, ihr späterer „Verfall“ fast tragisch, aber nachempfindbar. Zu viele Traumata, zu viel gesehen, mit einem Auge, das ein besonderes Talent besitzt, das ganz besondere in einem Bild zu erfassen.
    Fazit: wirklich interessantes Buch über die Entwicklung einer spannenden Persönlichkeit und einer beachtenswerten Kunstrichtung. Es lohnt sich vor allem auch die erwähnten Kunstwerke und Künstler, die die Autorin in die Geschichte einflicht, einmal selbst zu recherchieren, und zu entdecken!

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  • 4 Sterne

    Zauberberggast, 15.10.2019

    Als Buch bewertet

    “Die Zeit des Lichts” ist ein Künstlerroman über die Fotografin Lee Miller (1907-1977) und der Erstlingsroman der amerikanischen Schriftstellerin Whitney Scharer.

    Die Erzählweise ist enigmatisch, elegant, die Briten würden sagen sophisticated, ein Wort, für das es keine wortgetreue Übersetzung ins Deutsche gibt. Dicht und atmosphärisch ist die Metaphorik, die Scharer verwendet. Ihre wortgewaltigen Sprachbilder sind keinesfalls ausgelutscht, sondern bestechend klar, messerscharf und auf den Punkt. Diese Bildlichkeit schafft es absolut den Leser für sich einzunehmen. Ich habe mich gefühlt, als würde ich selber ein Pfeifchen in den Pariser Opiumhöhlen rauchen oder mit Man Ray in der Dunkelkammer stehen und ihm bei seiner Arbeit über die Schultern schauen. Gleichzeitig wahrt die personale Erzählstimme eine gewisse Distanz zu ihren Protagonisten, es wirkt zuweilen, als würde sie von oben auf sie draufschauen.

    Die Story? Lee Millers Biografie gibt die Schauplätze und die Handlung dieses Buches weitgehend vor. Whitney Scharer konzentriert sich auf die Pariser Zeit und die intime Zusammenarbeit mit dem Künstler und Fotografen Man Ray (1890-1976), bildet doch die Aufforderung der Vogue-Chefredakteurin zum Artikel über ihre Beziehung in der Rahmenhandlung den Aufhänger für die Haupthandlung. Scharer schaut quasi durchs Schlüsselloch dieser schillernden Beziehung und das wirkt an manchen Stellen etwas voyeuristisch.

    Lee Miller war eine kühle junge Schönheit, Man Ray der chaotisch-verschwenderisch-geniale Künstler, beide waren sie vielseitig begabt, ihre Beziehung war symbiotisch. So wie Man Rays Werk arbeitet auch der Roman mit dem Stilmittel "Erotik" - ein wichtiger Aspekt bei Miller und Man Ray, deren körperliche und intellektuelle Anziehung von Anfang an vorhanden war. Mir persönlich ist es stellenweise zu viel der Erotik und "Bettgeschichtliches". Nicht nur erotisch sondern auch sehr sinnlich ist der vorliegende Roman, indem er die Sinne (Sehen - Fotografie; Fühlen, riechen, schmecken - Essen und Trinken, Liebesakte, Haut, Düfte; Hören - das gesprochene Wort und die Musik in den Pariser Salons, Varietés und Bars aber auch der Lärm der Kriegsschauplätze) ganz genau destilliert und damit auch feiert.

    Die Erzählstruktur bzw. den Aufbau des Romans, finde ich sehr ansprechend. Da wären die bereits erwähnte Rahmenhandlung, die 1966 spielt und die Haupthandlung. Letztere besteht aus einer Haupterzählung, nämlich Lee Millers Pariser Jahren ab 1928. Diese wird durch Vorschaukapitel unterbrochen, die Lee in den Jahren des zweiten Weltkriegs als Kriegsfotografin zeigen. Sie sind sehr kurz und man könnte sie als etwas längere Momentaufnahmen bezeichnen.

    "Die Zeit des Lichts" ist ein sehr gutes Buch über eine interessante Frau und Künstlerin in politisch und menschlich aufwühlenden Zeiten - allerdings kein Selbstläufer, der sich mal eben so "weglesen" lässt! Man sollte schon ein gewisses Interesse oder sogar Faible für Kunst und Künstlermilieus, Fotografie bzw. die Kunstströmungen des Art Déco, Dadaismus und Surrealismus im Besonderen und Romanbiographien im Allgemeinen aufbringen, sonst wird einen das Buch nicht glücklich machen. Dafür ist die Handlung etwas zu spröde und wenig spannend im klassischen Sinne. Wenn man allerdings Freude an bildlicher, ausdrucksstarker Sprache und schriftlicher Erotik hat, sollte man dem Buch eine Chance geben.

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 14.11.2019

    Als Buch bewertet

    Hier habe ich gestern ein Buch gelesen, welches mich nicht so ganz begeistern konnte. Es erhält aber trotzdem eine höhere Bewertung, weil es spannend geschrieben ist und eine interessante Geschichte beleuchtet, zumindest wenn man sich darauf einlässt. Aber eigentlich wäre eine 3,5 Sterne Bewertung hier besser gewesen.
    Allerdings lässt mich dieses Buch auch etwas fragend zurück. Um ein perfekter biographischer Roman zu sein, fehlt hier noch einiges, so lässt dieses Buch auch einiges für den hier geschilderten Teil aus Lees Leben wichtige unbeschrieben und dies finde ich nicht gut. Warum zum Beispiel wird sie Kriegsreporterin und was passierte nach der Zeit mit Man Ray bis zu ihrer Zeit als Kriegsreporterin? Und auch so ist die Person Lee Miller in meinen Augen nicht immer nachvollziehbar dargestellt. Klar, wir sind im Leben nicht immer gleich, manche unserer Entscheidungen passen nicht immer zusammen. Und gerade in der Liebe sind wir öfters Bücher mit sieben Siegeln. Aber die 1907 in Poughkeepsie in den USA geborene Lee Miller reist 1929 mit 22 Jahren in ein fremdes und fremdsprachiges Land, um dort zu leben und zu arbeiten. Dass allein verrät in meinen Augen schon eine gewisse Kraft und Stärke, die ich hier in diesem Buch, gerade in der Art und Weise wie die Liebesbeziehung mit Man Ray und gewisse damit einhergehende Entscheidungen beschrieben werden, nicht finden kann. Hier entsteht eher eine Art von Weibchen. Gut, Lee Miller bricht dann irgendwann aus diesem Schema aus, aber zusammenpassend wirkt dies alles in meinen Augen nicht. Aber dies ist eher ein subjektiver Eindruck von mir.
    Die Autorin kann aber schreiben und bringt in ihrem Buch in lebendigen Bildern fraglos eine interessante Zeit zum Erscheinen, interessante Fakten zum Thema Fotografie werden vermittelt und im Großen und Ganzen habe ich dieses Buch sehr gern gelesen. Aber ich würde dieses Buch eher als ein unterhaltendes Buch, als ein hochwertig literarisches einstufen. Vielleicht wird diese Sichtweise auch durch eine gewisse Abneigung zu manchem hier geschildertem Verhalten von Lee Miller befeuert. Aber man darf auch nicht vergessen, vieles ist hier fraglos Fiktion und vielleicht habe ich mehr die Kämpferin erwartet, zumindest erschien mir dies plausibel. Aber wer ist schon immer eine Kämpferin? Manchmal lässt man sich auch einfach fallen. Nun gut.
    Andererseits haben mir hier ebenso wichtige Fakten aus Lee Millers Leben gefehlt. Ein biographischer Roman mit deutlich weniger Augenmerk auf Man Ray hätte mir hier besser gefallen. So lange war die Zeit Lee Millers mit Man Ray nicht, dass sie so prägend gewesen sein kann. Auch die hier vermittelten Aspekte zur Solarisation sind Fiktion, es ist nicht gesichert, dass es diesen Diebstahl gegeben hat. Die Zeit zwischen beiden kann auch anders gelaufen sein, vielleicht sogar ebenbürtiger. Das wissen schließlich nur die beiden Beteiligten. Denn wir dürfen hier nicht vergessen, jeder Blick auf Liebende hat auch mit der Person zu tun, die blickt.
    Dass ihre Arbeit als Kriegsreporterin nicht spurlos an ihr vorbeigegangen ist, ist plausibel und historisch belegt. Und auch dieses für Lee Miller so wichtige Themas wird nur umrissen. Wie hat sie danach gelebt? Wie kam sie zu Roland Penrose? Auch hier hätte noch ganz anders gearbeitet werden können. Schade!

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  • 5 Sterne

    paulaso, 26.10.2019

    Als Buch bewertet

    Wir schreiben die 1930er Jahre.
    Paris, die Stadt der Liebe - dorthin verschlägt es die ambitionierte zweiundzwanzig jährige Lee Miller. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, bekommt sie ein Engagement als Model für die Vogue. Jedoch ihre eigentliche Passion ist das Fotografieren.
    Man Ray, in den sie sich verliebt, verdankt sie eine Anstellung als Assistentin in seinem Studio. Ihre Liebe wächst, jedoch bricht sie aus der Beziehung aus, als sie seine Eifersucht nicht mehr erträgt. Ein eigenständiges Leben zu führen, ohne ein hübsches Anhängsel eines Mannes zu sein, das ist Lees Weg.
    Berühmt wird sie als Kriegsreporterin im Zweiten Weltkrieg.

    Ich habe mich schon anhand des Covers zu dem Buch hingezogen gefühlt. Meiner Ansicht nach, eine gelungene Lektüre zum Thema Feminismus. Die Autorin gibt der Persönlichkeit Lee Miller in diesem fesselnden, fiktionalen Roman über Liebe, Freiheit und Mut einen leuchtenden Ramen.

    Ich selbst habe beim Lesen mit Begeisterung die Protagonistin durch ihren nicht immer einfachen Weg begleitet und konnte auf alle Fälle Sympathie für sie empfinden.

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  • 5 Sterne

    Daniela H., 31.01.2020

    Als Buch bewertet

    Ich lese wirklich gerne Bücher über starke oder auch exzentrische Frauen, daher war ich auf "Die Zeit des Lichts" wirklich gespannt.

    Und ich würde nicht enttäuscht!

    Erstmal hat mich die Eleganz und Schlichtheit des Covers sofort angesprochen.

    Der Schreibstil ist wirklich toll. Das Buch hat mich schon mit der Leseprobe fesseln können, und es wurde keinen Moment langweilig oder langatmig. Es ist atmosphärisch dicht geschrieben, und die Sprache transportiert sehr gelungen die Stimmungen der Charaktere.

    Lee Miller ist eine faszinierende Persönlichkeit, die ihre Ziele verfolgt, aber dabei oft von ihren Leidenschaften mitgerissen oder von ihnen beeinflusst wird.
    Sie hat ein ausgeprägtes Gefühlsleben, das auch viel Selbstzerstörerisches und depressive beinhaltet. Höhen und Tiefen, wie so viele Künstler es erleben und die eben auch ihre Kunst extrem beeinflusst und geprägt haben. Dies zu lesen ist wirklich interessant.

    Ich bin wirklich begeistert von diesem Buch und hoffe, dass ich noch mehr von dieser Autorin lesen darf!

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  • 4 Sterne

    Gertie G., 27.10.2019

    Als Buch bewertet

    "Das Licht ist unser Werkzeug", sagte er. "Der Film ist nur die Oberfläche, um das Licht einzufangen und zu fixieren, aber bevor er nicht entwickelt ist, wird jedes zusätzliche Licht zum Feind."

    Dieser Roman befasst sich mit der Lebensgeschichte der Fotografin Lee Miller. Wir begegnen der alten, alkoholkranken Frau am Ende ihres Lebens und blicken gemeinsam auf ihre ereignisreiche Vergangenheit zurück:

    Elizabeth „Lee“ Miller kommt als junge Frau nach Paris, um ihr Model-Dasein gegen dass einer Fotografin einzutauschen. Es ist die Zeit in der Models noch Mannequin heißen, Charleston getanzt, Absinth getrunken wird und das künstlerische Leben in Paris seinen Höhepunkt erreicht. Sie lernt auf einer Party Man Ray, den charismatischen Fotografen und Maler kennen, wird seine Assistentin und später seine Geliebte. Dass sie dem viele Jahre älteren Fotografen ergeben, ja beinahe hörig ist, liegt daran, dass sie als Siebenjährige von einem Freund der Familie missbraucht wurde. Sie tut alles, um Man Ray zu gefallen. Sie arbeitet fast rund um die Uhr, bringt seine Buchhaltung in Ordnung und kümmert sich um neue Aufträge. Relativ spät erkennt Lee, welche einseitige Beziehung sie mit Man Ray führt. Er ist extrem Besitz ergreifend. Während sich Lee weiterentwickelt, kreativ auch etwas anderes als Fotoshootings betreibt, scheint Man Ray künstlerisch auf der Stelle zu treten. Lee lernt Jean Cocteau kennen, dreht einen Film mit ihm und alle sind sich einig, dass Lee eine tolle Schauspielerin ist.
    Als er dann ihre Entdeckung der Solarisation und die Fotos dazu als sein Werk zu einem Wettbewerb einsendet, ist Schluss mit lustig und Lee verlässt ist.

    Meine Meinung:

    Der Autorin ist ein tolle Romanbiografie gelungen. Fakten und Fiktion werden gekonnt miteinander verknüpft.

    Die Fotografin Lee Miller ist mir als „Frau in Hitlers Badewanne“ ein Begriff.
    Sie ist Kriegsberichterstatterin und dokumentiert die Gräuel der Nazis, die die in den Konzentrationslagern verübt haben.
    Dieser Teil ihres Lebens kommt für meinen Geschmack viel zu wenig heraus. Das Leben an der Seite von Man Ray in Paris füllt den größten Teil der Seiten. Nur wenige Male, wenn ein bestimmtes Keyword genannt wird, gibt es einen Flashback, der Lee Miller für 1-2 Seiten wieder in den „Kriegsmodus“ versetzt. Über diese Ereignisse hätte ich gerne mehr gelesen. Doch das kann ich durch die Literaturhinweise am Ende des Roman nachholen.

    Manchmal wirkt der Schreibstil opulent, dann wieder karg und distanziert. Die Jahre in Paris gleichen dem Tanz auf einem Vulkan. In der Mitte steht eine Frau, die sich in der Männerwelt der Fotografen und Künstler jener Zeit behauptet. Der Preis dafür ist allerdings sehr hoch.

    Fazit:

    Ein bemerkenswerter historischer Roman, der die Zeit der 1930er in Paris farbenprächtig erzählt. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Diana B., 15.10.2019

    Als Buch bewertet

    Ich finde das Cover wunderschön und es passt nach wie vor super zu diesem Buch !
    Das Buch handelt von der jungen Lee Miller. Lee Miller ist jung, wunderhübsch und möchte unbedingt Fotografin werden ! Ein außergewöhnlicher Beruf zu dieser Zeit. Welche Zeit ? Wir befinden uns genau zwischen 2 Weltkriegen ! Der eine ist gerade vorbei und schon ist der nächste nicht mehr weit !
    Lee Miller findet endlich einen Job als Assistentin des berühmten Portraitfotografen Man Ray. Während die beiden zusammen in der dunklen Fotokammer werkeln, entflammt die Liebe zwischen den beiden.....
    Lee Miller lernt von Man Ray das Handwerk eines Fotografen. Doch Lee Miller fotografiert nicht das Schöne, sondern fängt " Das normale Leben " mit ihrer Kamera ein ! Und dieses Leben ist nicht immer schön ! Es kann auch traurig und grausam sein !
    Ich fand dieses Buch sehr schön und kann es jeden nur empfehlen !

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