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  • 5 Sterne

    10 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 27.09.2020

    Als Buch bewertet

    Die hochschwangere Maria kommt 1896 in Anatolien an. Dort hat sie Wilhelm, der Vater des Kindes ausfindig gemacht. Er ist heimlich aus Österreich in das Osmanische Reich gegangen, um dort beim Bau der Bagdadbahn zu arbeiten. Ein hoch ambitioniertes Projekt, das Berlin mit Bagdad verbinden soll. Der penible Wilhelm ist fasziniert von der eigensinnigen Maria und beide leben in der Freiheit einer wilden Ehe. Für die Kinder wird türkisch zur Muttersprache und bis der erste Weltkrieg ausbricht ist die Erinnerung an die alte Heimat bereits schal.

    Über fast ein halbes Jahrhundert geht diese beeindruckende Familiengeschichte der Autorin Tanja Paar. Die Protagonisten in diesem Roman sind gut herausgearbeitet, insbesondere Marias und auch Erichs Charaktere. Die Beschreibung ihrer Lebensgeschichte steht einem deutlich vor Augen. Es ist nicht nur die Freiheitsliebe, um die es hier geht sondern auch um den Egoismus den diese Familie prägt. Und dann ist auch noch die Frage "Wo ist mein Zuhause"? "Die zitternde Welt" ist ein klug gewählter Titel für diesen Roman, man fragt sich immer werden Maria und Wilhelm mit ihren Kindern irgendwo ankommen? Und dann ist da auch noch der mitreißende Schreibstil, der diese Lektüre unbedingt lesenswert macht.

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  • 4 Sterne

    7 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 24.09.2020

    Als Buch bewertet

    Eigentlich war es das Cover, welches mich auf das Buch aufmerksam machte. Der farbenintensive auf dem Kopf stehende Orangenbaum. So wie das Cover macht auch die Hauptprotagonistin auf sich aufmerksam. Hochschwanger reist die junge Maria 1896 nach Anatolien, zu dem Mann, den sie glaubt zu lieben und der sie geschwängert hat und der in seinem Lebenstraum, der Bagdadbahn, aufgeht. Maria kämpft, trauert, liebt und lebt. Der Roman wurde in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil erfährt man viel über Maria, der zweite Teil erzählt überwiegend von ihren Söhnen Hans und Erich sowie der Tochter Irmgard. In einem ruhigen, teils fast schon poetischen Schreibstil, nimmt uns Tanja Paar mit auf diese Lebensreise. Wunderbare Landschaftsbeschreibungen ergänzen den Inhalt. Historische Personen (z.B. Gertrude Bell und Lawrence von Arabien) tauchen wie zufällig im Geschehen auf. Schön finde ich die sorgfältig und sinnvoll gesetzten Fußnoten sowie die Landkarte. Fazit: Für mich eine wunderbare Erzählung einer starken Frau.

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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine K., 27.09.2020

    Als Buch bewertet

    Ungewöhnlicher Schauplatz

    Normalerweise erwähne ich das Cover eines Buches bei einer Rezension ja nicht, aber die Farbgebung ist hier wirklich außergewöhnlich schön. Hinzu kommen noch ein gelber Buchsschnitt und ein grünes Lesebändchen. Optisch wirklich ein Genuss.

    Aber auch inhaltlich kann das Buch durchaus überzeugen. Wir befinden uns im Jahr 1899 in Anatolien bei einer österreichischen Familie, deren Familienoberhaupt als Ingenieur beim Aufbau der Bagdadbahn beteiligt ist. Seine starke und fast schon aufsässige Frau ist ihm hochschwanger nachgereist und wird in Anatolien in den nächsten Jahren drei Kinder zur Welt bringen. Der Beginn des ersten Weltkrieges wird die Familie aber auseinanderreißen und aus ihrer neu gewonnen Heimat vertreiben.

    Mir hat der recht ungewöhnliche Schauplatz sehr gut gefallen. Anatolien, das osmanische Reich, die Bagdadbahn – alles Themen, mit denen ich mich bisher so gut wie gar nicht beschäftigt habe. Historisch wirklich interessant und es hat mich angeregt, auch mal die ein oder andere Dokumentation dazu anzusehen.

    Eine österreichische Familiengeschichte an einem ungewöhnlichen Schauplatz.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dana H., 21.10.2020

    Als Buch bewertet

    Der Roman erzählt die Lebensgeschichte einer starken Frau, die ihr bisheriges Leben in Österreich aufgibt, um mit ihrem Mann im fernen Anatolien ein neues Leben zu beginnen. Jahrelang leben sie in wilder Ehe zusammen, bekommen zwei Söhne. Das hindert Maria aber nicht daran, eine Affäre mit einem französischen Hauslehrer zu beginnen. Die Familie lebt privilegiert in einem kleinen Dorf, mit genügend Platz und Dienstboten. Maria schafft es, in der anatolische Wildnis ein Stück fruchtbaren Garten anzulegen, ihr Paradies.
    Ob das jüngste Kind, Irmgard, die Tochter von ihrem Mann Wilhelm oder dem Lehrer ist, wird erst recht spät erklärt. Sehr unterhaltsam und flüssig ist die Geschichte dieser eigensinnigen und furchtlosen Maria zu lesen. In einer Zeit und einem Land, wo Frauen nichts zu sagen haben, setzt sie doch immer wieder ihren Willen gegen alle Widrigkeiten durch. Sehr spannend und aufschlussreich sind die historischen Gegebenheiten der damaligen Zeit geschildert. Beim Lesen erlebt man die osmanische Zeit der Jahrhundertwende, über den ersten Weltkrieg, den Beginn der neuen Türkei unter Atatürk bis in die 1930er Jahre. Die Lebensumstände und Charaktere sind treffen und einfühlsam beschrieben. Der Drang nach Selbstbestimmung und Freiheit bestimmt das gesamte Leben der Hauptfigur Maria. Ein sehr unterhaltsamer Roman über die Geschichte des Osmanischen Reiches über mehrere Generationen. Man liest nicht nur die Geschichte einer starken Frau in einer fremden Welt, sondern erfährt nebenbei auch noch viel über Historie, Landschaft und soziales Leben. Sind es die äußeren Umstände, die bestimmen, welcher Mensch wird werden oder wir selbst? Dieses Buch ist sehr zu empfehlen

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 22.09.2020

    Als Buch bewertet

    Wie originell ist dieses Cover!?!
    Ein auf dem Kopf stehender Baum, der Früchte trägt ... vor einem feuerroten Himmel.

    Meine Assoziationen dazu waren:
    Etwas Altes vergeht.
    Fruchtbarkeit.
    Etwas Neues entsteht.
    Bedrohung und Gefahr.
    Bereits das Cover machte mich extrem neugierig.

    Die hochschwangere, wagemutige, wissbegierige und lebensfrohe Maria begibt sich 1896 auf den Weg von Österreich nach Anatolien, um dort ihren Freund Wilhelm, einen Eisenbahningenieur, zu finden, der sich dorthin begeben hat, um beim Aufbau der Bagdadbahn, die Konya mit Bagdad verbinden soll, zu helfen.

    Sie schaffen sich gemeinsam ein zu Hause, bekommen drei Kinder, deren Muttersprache türkisch und nicht deutsch sein wird, und heiraten, nachdem sie recht lange in wilder Ehe gelebt haben.
    Die Welt ist in Ordnung.
    Das Leben fühlt sich leicht und lebenswert an.
    Dass ihr viertes Kind, Traudl, nicht überlebt, müssen und können sie letztlich verkraften.

    Die lebenshungrige, akkurate und zuverlässige Maria, die in ihrer Wahlheimat tief verwurzelt ist, gibt dem Alltag Struktur und ihrer Familie Halt.
    Sie ist eine eigensinnige und fortschrittlich denkende Frau, die sich weder Konventionen noch dem Willen ihres Mannes unterwirft. Konflikte und Diskussionen sind vorprogrammiert, aber das Paar, die Familie meistert alle Schwierigkeiten gut.

    Dann kommt der erste Weltkrieg!
    Plötzlich werden Herkunft, Geburtsort und politische Grenzen bedeutsam.
    Hans und Erich sollen schließlich, da im wehrpflichtigen Alter und im osmanischen Reich geboren, auch für selbiges kämpfen.
    Die Welt gerät aus den Fugen.
    Das Leben der Familie wird unruhig. Alles gerät ins Wanken.
    Der Boden beginnt zu zittern.
    Alles verdreht sich.
    Alles steht Kopf.
    Nachvollziehbarer Weise wollen die Eltern verhindern, dass ihre Kinder in den Kampf ziehen müssen.
    Es gelingt Ihnen.
    Der Preis: die Familie wird zerrissen. Die Wege der Familienangehörigen trennen sich und sie entwickeln sich in unterschiedliche Richtungen.

    Am Ende, nach einigen Schicksalsschlägen, stehen wir nicht mehr einer wagemutigen, wissbegierigen und lebensfrohen jungen Maria, sondern einer verbitterten, verhärmten und boshaften alten Frau gegenüber, deren Familie in alle Winde verstreut bzw. tot ist und die einsehen muss, dass trotz Beharrlichkeit nicht alle Pläne und Wünsche umgesetzt werden können.
    Wo sind Kampfgeist, Lebenshunger und Lebensfreude geblieben?

    Wie es dazu kam und was alles dazwischen passiert ist, erzählt Tanja Paar auf packende, anschauliche nachvollziehbare Art und Weise.
    Durch den fesselnden Plot, die lebendigen Dialoge, amüsanten Diskussionen und interessanten geschichtlichen Hintergründe, gelingt es der Autorin scheinbar mühelos, aus diesem Roman einen Pageturner zu machen.

    Sie beschreibt die Charaktere in ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit. Sie haben Ecken und Kanten, wodurch sie authentisch erscheinen.

    Durch Paars bildhafte Sprache kann man sich die Szenerie lebhaft vorstellen. Man hat den Eindruck, Maria auf ihrer Reise zu begleiten und am Alltag der Familie in der Türkei teilzuhaben.

    Wenige eingestreute Briefe sorgen wie ein I-Tüpfelchen für noch mehr Abwechslung, weil sie den bisherigen Lauf der Dinge unterbrechen.

    Und ein weiteres I-Tüpfelchen ist die Karte am Ende des Buches, auf der man den Weg Marias von Österreich nach Anatolien nachvollziehen kann.

    Die Geschichte und das Schicksal dieser Familie wird unaufgeregt, eindrucksvoll und lebensnah erzählt. Trotz des ruhigen Tons der Lektüre liegt eine gewisse Spannung in ihr.

    Es macht Spaß, in die orientalische Welt einzutauchen und das Leben der Protagonisten zu begleiten.
    Darüber hinaus war es für mich sehr interessant, etwas über die Bagdadbahn zu erfahren, von der ich bis dato nichts wusste.

    Ich empfehle diesen außerordentlich schön gestalteten, inhaltlich packenden, eindringlich erzählten und kurzweiligen Roman, der von eine Familie handelt, die Umwälzungen ertragen und Kriege aushalten muss, sehr gerne weiter!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 21.09.2020

    Als Buch bewertet

    eine tolle Geschichte

    Die hochschwangere Maria reist ihrem Freund nach Anatolien auf und davon gemacht hat. Er arbeitet dort als Ingenieur und ist dann aber doch positiv überrascht von ihrem Erscheinen. Die beiden bauen sich dort mit ihren drei Kindern eine heile Welt auf und verbringen eine schöne Zeit, bis der erste Weltkrieg ausbricht. Diese Geschichte handelt von Maria, einer selbständigen und weltoffenen Frau, die ihren eigenen Weg in einer Zeit geht, in der dies alles nur nicht normal ist. Ich empfand des Schreibstil der Autorin als sehr angenehm und auch fesselnd, da ich von der ersten Seite an mitten im Geschehen war und mich vollkommen auf die Geschichte einlassen konnte. Auch das Cover ist einfach nur schön gestaltet.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 18.09.2020

    Als Buch bewertet

    Maria ist eine Frau die weiß, was sie will, ihrer Zeit weit voraus. Wir schreiben das Jahr 1896. Hochschwanger reist sie Wilhelm nach Anatolien hinterher, der als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn arbeitet. Die beiden leben lange ohne Trauschein, Maria schenkt vier Kindern das Leben, jedoch müssen sie sich von der kleinen Traudl bald verabschieden.

    „Ein Buch über unsere Verletzlichkeit in Zeiten großer Umbrüche. Und über die Kräfte, die dabei in uns erwachen.“

    Der Lebenshunger von Maria ist gut spürbar, sie ist in ihrer Wahlheimat tief verwurzelt. Den Zwängen der Zeit um die Jahrhundertwende kann sie nichts abgewinnen, sie ist Wilhelms Gegenpol, der mit Akkuratesse und Zuverlässigkeit Struktur bietet. Dieser Teil des Buches ist sehr kurzweilig, amüsant zuweilen. Gerne hätte ich so ab und an hier wohnen wollen. Eine Zugfahrt mit Maria und Wilhelm war für mich sowas wie ein spannender Reisebericht.

    Die Leichtigkeit des Seins, welche ich empfunden habe, so lange sie in Anatolien waren, ging dann rasch verloren. Der drohende erste Weltkrieg bringt die Familie auseinander, sie alle müssen fliehen, sind sie doch Österreicher. Hans und Erich, die in der Türkei geboren sind, sich hier zuhause fühlen, sind im wehrpflichtigen Alter. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Auch dieser sehr viel ernstere Abschnitt ist gut zu lesen, die politischen Wirren treten immer mehr in den Vordergrund. Aus der einst so lebenslustigen Maria wird mehr und mehr eine verbitterte, verhärmte Frau. Da ist nicht mehr viel übrig von ihrer einstigen Verwegenheit. Sehr anschaulich und gut nachvollziehbar beschreibt Tanja Paar diese Jahre. Was so mutig begann mit dem Aufbruch nach Anatolien, endet so hoffnungslos. Gescheitert? Der Kampfgeist, der so unendlich vorhanden war – wo ist er hin?

    Gerne habe ich diesen Roman gelesen und Anteil genommen am Schicksal der auseinanderdriftenden Familie. Ein lesenswertes, sehr interessantes Familienepos.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 18.09.2020

    Als eBook bewertet

    Inhalt übernommen:

    Hochschwanger reist Maria 1896 nach Anatolien und überrumpelt damit den werdenden Vater. Wilhelm hat sich heimlich dorthin aufgemacht, um am Bau der Bagdad-Bahn zu arbeiten. Er, der seine Bleistifte stets streng nach deren Stärken ordnet, ist fasziniert von der eigensinnigen und unberechenbaren Frau. Fernab der trüben Enge des Dorfes, aus dem Maria stammt, leben die beiden in der anatolischen Freiheit in wilder Ehe, gründen eine Familie.
    Von der alten Heimat bleibt bald nichts mehr als eine fahle Erinnerung - bis der Erste Weltkrieg aufrecht. Droht der Selbstbestimmung und der freigewählten Heimat nun ein Ende?

    Meine Meinung:

    Zu Beginn des Buches lernt man die Protagonistin Maria als selbstbestimmte und ihrer Zeit vorausdenkend und handelnd kennen.
    Sie unterwirft sich weder den Konventionen noch dem Willen ihres Mannes,deshalb sind Diskussionen und Konflikte quasi vorprogrammiert. Ihre neue Heimat Anatolien hat sie von Anfang an angenommen und fühlt sich dort wirklich zu Hause. Die Autorin hat ein sehr genaues Bild der damaligen Verhältnisse gezeichnet, so dass man sich quasi als ein Teil der Geschichte fühlen konnte.
    Was mich etwas störte, waren die fehlenden Zeitangaben und die plötzlichen Perspektivwechsel. Dadurch fiel es mir oft schwer, eine Einordnung vorzunehmen.
    Der erste Weltkrieg stellt das Leben der Familie völlig auf den Kopf. Die Söhne, inzwischen im wehrpflichtigen Alter, müssen sich entscheiden, für welche Nation sie kämpfen wollen.
    Die Familie bricht auseinander und jeder entwickelt sich in eine andere Richtung, was mich besonders bei der Protagonistin etwas fassungslos zurücklässt.
    Ein besonderes Lob möchte ich für das außergewöhnliche Cover aussprechen. Das Bild steht auf dem Kopf, was vielleicht auf die Vorgänge in der Familie hindeuten soll, jedenfalls interpretiere ich es so.

    Fazit:

    Während mir der erste Teil des Buches sehr gut gefiel, bröckelte meine Begeisterung im zweiten Teil deutlich. Deshalb vergebe ich dreieinhalb Sterne, wohlwollend auf vier Sterne aufgerundet.

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  • 5 Sterne

    Laura B., 18.10.2020

    Als Buch bewertet

    Maria, eine waschechte Österreicherin bemerkt das sie bald ein KInd bekommen wird. Als sie erfuhr das sie schwanger ist, begibt sie sich auf den Weg zu ihrem Liebhaber nach Anatolien. Wilhelm arbeitet dort für die Eisenbahngesellschaft, die das Ziel verfolgt, eines Tages von Istambul bis nach Bagdad Schienen zu verlegen um das osmanische Reich befahrbar zu machen und so Güter- und Personentransporte verstärkt zu ermöglichen.
    Doch es kommt anders. Weder Maria, noch die Eisenbahner rechneten mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs und so zerplatzt der Traum mit der Eisenbahn das Land zu befahren. Jedoch wird auch Marias Familie durch diese neue Situation auf eine harte Probe gestellt und zerbricht beinahne ganz daran.

    Die Autorin schreibt mit einer Begeisterung diese Geschichte und bringt dem Leser das Weltkriegsszenario näher. Durch die Familiengeschichte, die sich durch das gesamte Buch zieht, erhält man private Einblicke in die politische Situation, erfährt aber auch von den Protagonisten Leid, Schmerz, Kummer und Vorfreude, Euphorie und innere Zerrissenheit. Dieses Buch hat mich mitgerissen und gibt Einblick ein die eigene Seele, denn was Maria spürt und fühlt fühle und spüre ich auch, denn es zieht mich praktisch ins Buch hinein. Durch die Geschichte sieht man Maria zuerst als eine eigenständige Frau, die weiß was sie will, denn es hätten bestimmt nicht viele den Weg auf sich genommen, um auch noch schwanger zu dem Vater des Kindes zu gelangen, der 1000e Kilometer entfernt ist. Sie hat anfangs Probleme, sich den Vorstellungen der Anatolier anzugleichen und den Sitten anzupassen. Später wird das Familienportrait auch weitergezeichnet, indem man auch die erwachsenen Kinder ins Buch aufgenommen hat. So ist es ein Bild über eine recht ungewöhnliche Familie, die viele Kriesen meistern muss.
    Auf den rund 300 Seiten bekommt man Einblicke in die Hauptpersonen und kann sich gut in sie hineinversetzen, da sich Maria nicht als Frau respektiert fühlt, das geht Frauen auch in der heutigen Zeit noch so. Als Wilhelms Traum von der Eisenbahn zerbricht, stirbt ein Teil seines Herzens. Auch in der heutigen Zeit können nicht alle Träume in Erfüllung gehen und so ist das Buch trotzdem aktuell geschrieben. Auch die Schicksalsschläge, die die KInder erreichen und betreffen beschreiben Kriesen und Probleme der Familie.
    Meiner Meinung nach ist es ein sehr lesenswertes Buch, das durch die ungewöhnliche Familiensituation und den Hintergrund des ersten Weltkriegs spannend und interessant gezeichnet ist.

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  • 5 Sterne

    jam, 24.10.2020

    Als Buch bewertet

    „Er war ein Heimatloser. Denn Heimat war leider viel zu sehr das, woher er kam, als das, wo er sich einrichten hätte wollen.“

    Hoffnungen, Wünsche, Träume, Erwartungen… Voll davon macht sich Maria auf den Weg nach Anatolien, hochschwanger auf der Suche nach dem Vater des Kindes.
    Wir befinden uns am Ende des 18ten Jahrhunderts, Wilhelm, der Kindsvater, war ohne sie losgezogen, die Bagdad-Bahn zu bauen und sich ein schönes Leben zu erarbeiten, bevor er Maria zu sich holt.
    Und sie führen ein reiches Leben, schöner als Maria es sich in Leonding jemals erträumt hätte…
    Doch das Leben und die weltpolitischen Entwicklungen haben andere Pläne, bald steht der erste Weltkrieg vor der Tür und die Familie muss sich auf den Weg machen, in eine Heimat, die keine mehr ist…
    Es ist eine schwere Geschichte, die uns Tanja Paar locker formuliert serviert. Wie das Cover und der Titel zeigen, die Welt steht kopf, sie zittert unter den Schüssen der Weltkriege, unter den Erschütterungen die es verursacht, wenn große Herren ihre Interessen durchsetzen…
    Über viele Jahre begleiten wir Maria, aber auch ihre Kinder, wechseln die Perspektive, flüchten in andere Länder und Identitäten. Und doch bleiben die Fragen die gleichen, wo ist Heimat, was ist mir wichtig, Wohlstand oder Sicherheit für meine Lieben, was bin ich bereit zu opfern? Und welche Opfer provoziere ich, ohne es zu ahnen?
    Tanja Paar führt uns durch die Geschichte, bringt uns historischen Persönlichkeiten näher und lässt Jahreszeiten nur nebenbei einfließen. Was anfangs verwirrend war, machte für mich später den Reiz dieses Buches aus.
    Manchmal fast zu hautnah lässt sie spüren, was es heißt, vertrieben zu werden, sich verstecken zu müssen, alles zu verlieren – um Ende vielleicht doch etwas Hoffnung schöpfen zu können!
    Nein, „Die zitternde Welt“ ist wirklich keine leichte Kost, aber sie ist es definitiv wert, gelesen zu werden!

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  • 5 Sterne

    skiaddict7, 25.10.2020

    Als Buch bewertet

    Spannende Familiengeschichte

    Nachdem Wilhelm heimlich nach Anatolien gereist ist, um als Ingenieur für die Bagdadbahn zu arbeiten, reist Maria ihm kurzerhand nach. Es ist 1896, sie ist hochschwanger – viele Optionen hat sie in Wien als unverheiratete Frau damals nicht. In Anatolien leben die beiden glücklich in wilder Ehe. Ein großes Haus, genug Geld, Bedienstete – mehr, als in Wien je möglich gewesen wäre. Ihre drei Kinder wachsen als Bürger des Osmanischen Reich auf, sprechen Türkisch und Deutsch und lernen Französisch. Doch mit dem ersten Weltkrieg ändert sich plötzlich alles: die Familie muss zurück nach Österreich. Doch das ist gar nicht so einfach, da die zwei Buben als Bürger des osmanischen Reichs wehrpflichtig sind… Und so beginnt eine abenteuerliche Flucht und eine Suche nach einer Heimat, die die drei Kinder nie als solche kannten.

    Ich habe dieses Buch wahnsinnig gern gelesen. Vor allem die erste Hälfte des Buches hat es mir angetan. Der Schreibstil von Tanja Paar gefällt mir. Sie schreibt mitreißend und mit österreichischem Flair. Immer wieder gibt es Zeitsprünge, so dass man manchmal für die Geschichte wichtige Ereignisse erst etwas später mitkriegt. Wenn man über das Buch liest, liest man immer wieder über Maria als „die starke Frau“. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was hiermit gemeint ist. Maria ist für mich nicht stärker als viele andere Frauen ihrer Generation. Das einzig starke war wohl, allein und schwanger nach Anatolien zu reisen, als ihr nichts anderes übrigblieb. Es handelt sich also keineswegs um ein feministisches Buch. Insgesamt gefiel mir der zweite Teil der Geschichte nicht ganz so gut. Nur so viel: ein happy end gibt es in diesem Buch nicht. Dennoch sehr lesenswert und eine sehr begabte Autorin!

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  • 5 Sterne

    Miriam G., 12.11.2020

    Als Buch bewertet

    Eine ungewöhnliche Familiengeschichte
    Als die Österreicherin Maria bemerkt, dass sie schwanger ist, macht sie sich auf den Weg zu ihrem Liebhaber: Wilhelm arbeitet in Anatolien für die dortige Eisenbahn, die eines Tages quer durch das osmanische Reich von Istanbul bis nach Bagdad. Doch der 1. Weltkrieg zerstört nicht nur diesen Traum, sondern auch Marias Familie zerbricht.
    Das gewählte Thema – eine Familiengeschichte rund um den ersten Weltkrieg und den Bau der Bagdadbahn – ist sehr spannend und außergewöhnlich. Als Leser begleiten wir nicht nur Maria in den ersten Jahren in Anatolien, wo sie sich als westliche und eigenständige Frau gegen die sittlichen Vorstellungen zurecht finden muss, sondern auch später ihre erwachsenen Kinder. So gelingt es der Autorin, auf nicht einmal 300 Seiten ein generationenübergreifendes Portrait einer ungewöhnlichen Familie zu zeichnen.
    Sehr gut beschrieben werden auch die innerlichen Konflikte der einzelnen Familienmitglieder. Maria, die immer mit ihrem Leben in Anatolien hadert, weil sie sich als Frau nicht respektiert fühlt, dennoch niemals nach Österreich zurückkehren möchte. Wilhelms Herz schlägt nicht nur für seine Frau und seine Familie, sondern auch für die Eisenbahn. Als dieser Lebenstraum aufgrund des heranbrechenden Krieges verloren zu sein schein, zerbricht auch er. Und auch die drei Kinder des Paares haben es auf ihrem Weg durch die Welt alles andere als einfach und müssen schwere Schicksalsschläge überstehen.
    Insgesamt ist „Die zitternde Welt“ ein wirklich lesenswertes Buch, dass das Schicksal einer Familie mal aus einer ganz anderen Sicht beleuchtet und damit wirklich empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    Jana P., 08.10.2020

    Als Buch bewertet

    Das Buch ,,die zitternde Welt“ war mein erstes Buch von der Autorin Tanja paar und ich muss sagen ich bin positiv überrascht.


    Das Cover hat mich sowieso von Anfang an angesprochen doch als ich es geliefert bekommen habe fand ich es wirklich noch 10 mal schöner, wirklich ich liebe dieses Cover das in Rot/Orange/Grün gehalten ist.(10/10 Cover)


    Auch die Geschichte war wirklich sehr spannend und wirklich schön gestaltet, ich empfehle DIR dieses Buch zu lesen, es ist wirklich traumhaft! (10/10 Idee der Geschichte)


    Zur Schreibweise, das Buch war wirklich flüssig zu lesen, ich habe es innerhalb von 2 Abenden durchgelesen und habe mich in dieses Buch verliebt. Es sind keine zu verschachtelten Sätze und alles ist wirklich sehr schön geschrieben. (10/10 Schreibweise)


    Ich werde aufjedenfall noch ein Buch von Tanja Paar lesen mit der hoffnung dass es noch so gut bleibt.

    Dankeschön für dieses Buch🦋

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  • 4 Sterne

    Leserin, 14.09.2020

    Als eBook bewertet

    Neuanfang im Orient: Maria nimmt ihr Leben in die Hand
    Maria ist hungrig – lebenshungrig: Sie will spüren, frei sein, lieben. Hochschwanger reist sie 1896 nach Anatolien und überrumpelt damit den werdenden Vater. Wilhelm hat sich heimlich dorthin aufgemacht, um als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn zu arbeiten, die Berlin mit Bagdad verbinden soll. Er, der seine Bleistifte stets streng nach deren Stärken ordnet, ist fasziniert von der eigensinnigen und unberechenbaren Frau. Fernab der trüben Enge des Dorfes, aus der Maria stammt, leben die beiden in der anatolischen Freiheit in wilder Ehe. Maria will ihren Körper nicht in ein Korsett schnüren lassen – sie trägt wallende Reformkleider, blickt in Liebesdingen über den Beziehungsrand hinaus und saugt mit jedem Atemzug genüsslich die fühlbare Weite der Landschaft ein. – Sie ist endlich angekommen.Eine starke Frau und ihre Familie inmitten der großen Umstürze der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
    Marias und Wilhelms Kinder wachsen als Bürger des Osmanischen Reiches auf. Türkisch wird zu ihrer Muttersprache, nicht Deutsch. Von der alten Heimat bleibt bald nichts mehr als eine fahle Erinnerung. – Bis der Erste Weltkrieg ausbricht. Geburtsort, politische Grenzen und Allianzen gewinnen plötzlich an entscheidender Relevanz: Was bedeutet der Krieg für die beiden Söhne im wehrpflichtigen Alter? Was bedeutet er für Maria, für die ein Leben außerhalb von Anatolien fernab jeglicher Vorstellungskraft liegt? Droht der Selbstbestimmung und der frei gewählten Heimat nun ein Ende?Ein Buch über unsere Verletzlichkeit in Zeiten großer Umbrüche. Und über die Kräfte, die dabei in uns erwachen.
    Kunstfertig verwebt Tanja Paar den unbändigen Lebensdrang einer Frau und das Schicksal einer Familie mit den Verwerfungen der Weltgeschichte. In ihrem Generationenroman führt sie an blühende und aufregende, aber von Umwälzungen bedrohte Orte: in das Osmanische Reich des Fin de Siècle, ins Istanbul und die junge Türkei unter Atatürk, in den Irak des Ölbooms der 1930er. Ob damals oder heute – Tanja Paar stellt in ihrem aufwühlenden Roman eine Frage, die uns Menschen niemals loslässt: Wer bestimmt, welche Menschen wir werden? Sind es die Umstände? Oder wir selbst? (Klappentext)
    Dieser Roman ist so ganz anders als ich erwartet habe. Er bzw. die Protagonisten sind ihrer Zeit voraus und leben ihr Leben wie sie es sich vorstellen. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und auch die Handlung ist nachvollziehbar. Der Leser taucht sehr schnell in die Geschichte ein und erlebt vieles so, als ob er selbst mit dabei wäre, z.B. mit in Anatolien. Alles ist ein wenig orientalisch angehaucht, was dem Roman eine gewisse Atmosphäre verleiht. Ein lesenswerter Roman

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  • 5 Sterne

    Jazz, 08.10.2020

    Als Buch bewertet

    In "Die zitternde Welt" von Tanja Paar geht es um eine Familiengeschichte um 1900.

    Maria taucht hochschwanger aus Österreich-Ungarn inmitten von Anatolien auf, um Wilhelm, ihren Freund mit der Schwangerschaft zu überraschen. Gemeinsam bauen sie ein Leben im Herzen des Osmanischen Reichs auf, bis der 1. Weltkrieg beginnt und ihr glückliches Leben eine tragische Wendung nimmt.

    Paar hat ein innovatives Werk geschrieben, das beeindruckt. Die Kinder von Wilhelm und Maria, die als Türken aufwachsen, müssen plötzlich in ihr Heimatland, mit dem sie absolut nichts verbinden. Eine wirklich interessante Sichtweise auf Identitätslosigkeit als Einwanderer, der gezwungen ist, wieder zurückzukehren und das Leben dort jedoch nicht packt.

    Fazit: Empfehlenswert für alle, die sich für Familiengeschichten, Heimatlosigkeit, die Suche zum Glück und einem Zuhause interessieren.

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  • 4 Sterne

    Gelinde R., 20.09.2020

    Als Buch bewertet

    Die zitternde Welt, von Tanja Paar

    Cover:
    Das Cover mit dem auf den Kopf gestellten Orangenbaum gefällt mir gut. Ich interpretiere es so: dass im Buch auch das Leben (durch den Krieg) auf den Kopf gestellt wird.

    Inhalt:
    Beginn: 1896. Die schwangere Maria reist ohne das Ziel genau zu kennen, nach Anatolien zu dem Vater ihres ungeborenen Kindes.
    Dort schlägt sie tiefe Wurzeln und lebt mit Wilhelm in wilder Ehe. Sie genießt ihre Freiheiten und Privilegien.
    Dann steckt der Krieg seine Fühler aus und ein ganzes Leben und das der Familie (auch das der inzwischen erwachsenen Söhne und der Tochter) wird auf den Kopf gestellt.

    Meine Meinung:
    Der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
    Es war erfrischend zu lesen wie sich Maria über gängige Gewohnheiten und Sitten hinwegsetzt und wie sie ihrem Ehemann eine ebenbürtige Partnerin wird, die ihm auf Augenhöhe begegnet. Bei den meisten Streitpunkten gewinnt sie und es scheint so, als ob sie für sich das Paradies gefunden hat.

    Doch dann kommt der Krieg und alles ändert sich.
    Maria entwickelt sich auch zu einer ganz anderen Person, die ich überhaupt nicht mehr verstehe und deren Handeln ich überhaupt nicht mehr nachvollziehen kann. Das hätte ich nie von ihr erwartet. Maria hat mich sehr verwundert. Von der starken zielstrebigen Frau wurde sie für mich (ohne Grund) zur verbitterten, bösen Frau.

    Die Schreibweise erschwert mir auch, dem Handlungsverlauf zu folgen, da es eigentlich kaum Orts und Zeitangaben gibt und ich so viele Sprünge in der Handlung nicht verstehe oder erst zu spät. Mir fehlte hier eine deutlichere Zuordnung.

    Das Ende lässt mich etwas ratlos zurück.
    Was ist die Aussage des Buches?
    Braucht es eine Aussage, ein Resümee?

    Autorin:
    Tanja Paar, geboren in Graz, ist Schriftstellerin. Nach ihrem Studium der Philosophie, Geschichte und Germanistik war sie lange als Redakteurin bei der österreichischen Tageszeitung Der Standard tätig. Sie lebt in Wien und Italien.

    Mein Fazit:
    Ein Buch mit einer tollen Geschichte, das mir aber durch die Schreibweise das Lesen schwer mach und das mich mit vielen ungelösten Fragen zurück lässt.

    Ich kann also nur 3,5 Sterne vergeben, die ich dann mathematisch auf 4 aufrunde.

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  • 5 Sterne

    v_im_wunderland, 29.09.2020

    Als Buch bewertet

    gut geschrieben

    Maria folgt ihrem Freund nach Anatolien. Dabei ist sie hoch schwanger und wir schreiben die Zeit um 1900. Ihr Freund hat sich eigentlich nach Anatolien abgesetzt und ihr nicht verraten wo er sich aufhält. Umso verblüffter ist er, als sie plötzlich mit der Kutsche vorfährt. Doch eigentlich ist er auch froh sie zu sehen. In Anatolien führen sie eine wilde Ehe, denn nach einer Heiratsurkunde fragt dort niemand und so bekommen Sie noch weitere Kinder und führen ein bürgerliches und angesehenes Leben. Eine sehr gute Geschichte über eine starke Frau die in schweren Zeiten ihren Weg geht. Das Buch ist sehr gut geschrieben und die Sprache ist sehr ansprechend und wohl gewählt. Ich kann es empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Martin S., 17.10.2020

    Als Buch bewertet

    Historische Reise nach Anatolien

    Am Ende des 19. Jahrhunderts beschließt die noch junge Maria dem werdenden Vater ihres heranwachsenden Kindes nach Anatolien zu folgen. Hochschwanger überrascht sie den Ingenieur Wilhelm, den die Faszination des Baus der Bagdadbahn in den Orient geführt hat. Die zukünftige Lebens-ader zwischen Orient und westlicher Welt soll das weitere Schicksal der Beiden samt ihrer Kinder bestimmen. Die Familie genießt ihre Gesellschaft-liche Stellung und wird von historischen Ereignissen immer wieder vor neue Prüfungen gestellt.

    Die Autorin Tanja Paar hat mit "Die zitternde Welt" ein Familiendrama mit einem spannenden historischen Hintergrund veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die damalige Zeit entführt hat. Im Mittelpunkt steht zunächst die selbstbewusste und lebenshungrige Hauptprotagonistin Maria. Sie nimmt für die damalige Zeit die sehr mutige Reise auf sich, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Ihr großes Glück findet sie mit Wilhelm trotz der größer werdenden Familie nicht, sie genießt die gesellschaftliche Anerkennung flüchtet sich aber schnell in eine Affäre um das Leben mit ihrem oberflächlichen Mann erträglicher zu gestalten. Die historischen Ereignisse fordern aber den bedingungslosen Zusammenhalt der Familie um das zerbrechliche Konstrukt aufrecht zu erhalten. Das Schicksal nimmt seinen Lauf und wird von der Autorin Tanja Paar mit den gut recherchierten Fakten interessant umgesetzt.

    Insgesamt ist "Die zitternde Welt" eine aus meiner Sicht spannende Reise in die Vergangenheit des selten im Fokus stehenden Orients. Die Familiengeschichte hat mir einen guten Einblick in die damalige Weltgegeben und für unterhaltsame Lesestunden gesorgt. Ich empfehle den Roman daher gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    M., 27.10.2020

    Als Buch bewertet

    Die welt steht Kopf

    *Die zitternde Welt" ist die Geschichte über eine junge Frau, auf der Suche nach Selbstbestimmung, Liebe und dem Drang nach ihrer eigenen Freiheit.

    Maria macht sich 1896 allein auf den Weg nach Anatolien. Hochschwanger will sie dort den Vater ihres ungeborenen Kindes finden, von dem sie nur weiß, dass er an der Bagdadbahn arbeiten will. Sie schafft es ihn zu finden und die beiden bauen sich dort ein Leben auf, ziehen ihre Kinder auf und heiraten später schließlich.
    Ihre Kinder wachsen behütet auf, türkisch wird ihre Muttersprache und die Welt scheint in Ordnung.
    Wegen ihrer eigenen Art, gibt es oft Spannungen und Konflikte zwischen Maria und Wilhelm. Sie sind bei weitem kein klassisches Liesbespaar. Aber Maria will sich nicht unterordnen, sie ist eigensinnig, fortschrittlich und willensstark.

    Als dann der erste Weltkrieg ausbricht wollen sie zurück nach Österreich...

    Sehr gelungen finde ich den Rahmen der Geschichte, den Bau der Bagdadbahn, die eigentlich bis Berlin geplant war. Das geschichtliche Hintergrundwissen um das osmanische Reich, Österreich-Ungarn und den 1. Weltkrieg geben einen großen Einblick in die politische Zeit von damals.

    Die erste Hälfte des Buches ist sehr dicht gewebt. Die Protagonisten, allen voran Marie, werden sehr vielschichtig und bildhaft dargestellt. Eine wirkliche Zuneigung konnte ich für keinen aufbauen, aber sie verleihen der Geschichte Authensität.
    Leider ist die zweite Hälfte etwas zu schnell geraten.

    Das Buch ist eine Reise durch eine Zeit des Umbruchs. Die Welt erzittert angesichts der politischen Spannungen. Historisch wertvoll, erfährt man doch sehr viel über die damalige Weltaufteilung und den Zerfall des Omanischen Reiches. Ein bewegender, emotionaler, spannender und geschichtlich wertvoller Roman.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 07.10.2020

    Als Buch bewertet

    Ein unkonventionelles Leben in einem Land, das Heimat wird und dann der große Bruch

    1896 reist die hochschwangere Maria dem Mann hinterher, der der Vater ihres Kindes ist. Wilhelm hat sich nach dem Studium ohne Abschied nach Anatolien aufgemacht, um dort als Ingenieur am Bau der Bagdadbahn mitzuarbeiten. Als sie ihn schließlich gefunden hat, ist er nach anfänglichem Zögern bereit, mit ihr zu leben. Sie bekommen Kinder und haben eine sehr lebendige, kontroverse Beziehung. Sie machen es sich nicht leicht miteinander, aber es ist eine durchaus glückliche wilde Ehe, die sie da in ihrer neuen Heimat leben. Vor allem und gerade für Maria ist die Türkei zur ihrem Zuhause geworden, das sie nie mehr verlassen will. William hat ein anderes Empfinden und als der erste und später auch der zweite Weltkrieg über die Welt herein brechen, kommt es zum großen Bruch in ihrem Familiengefüge und Maria muss das Land, das so sehr ihre Heimat geworden ist, aufgeben.
    Die Geschichte von Maria und ihrer Familie ist geprägt und wird bestimmt von den Geschehnissen der Zeit. Und dies macht etwas mit den Menschen und so wird aus ihr, dieser starken frei denkenden und in ihrem Wesen so lebendigen Frau, über die Zeit der zwei Weltkriege hinweg ein ganz anderer Mensch. Und obwohl die Autorin einen Erzählstil gewählt hat, der eine sehr konkrete präzise Sprachform, kleine Handlungssequenzen und immer wieder Perspektiv- und Zeitsprünge nutzt, um ihre Geschichte zu erzählen, hat mich dieses mit 300 Seiten eher schmalbändige Familienepos von Anfang an mitgenommen, auf eine große bittere Reise, mit viel interessantem historischem Hintergrund und sehr viel Nachklang.
    Es ist oft nur ein kleiner Moment, der ein Schicksal verändert und am Ende steht leider zu selten das Glück.

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