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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 30.07.2021

    Als Buch bewertet

    Am 13. August 1961 um 8.10 Uhr fährt der Zug D 151 von München in Richtung Ost-Berlin ab. An Bord sind viele Fahrgäste aus der DDR, die nach Hause wollen: Familien mit Kindern, eine Musik-Band, eine junge Sportlerin mit ihrer Trainerin und ein altes Ehepaar. Da macht die Nachricht die Runde, daß um Ost-Berlin eine Mauer gebaut wird. Den Menschen im Zug bleiben genau 3 1/2 Stunden um zu entscheiden, ob sie im Zug bleiben und die DDR nie mehr verlassen können, oder ob sie im Westen aussteigen und ihre Heimat und die Daheimgebliebenen nie mehr wiedersehen werden. All dies muß genau überlegt werden und die Zeit läuft ihnen davon...

    Das Buch "3 1/2 Stunden" von Robert Krause ist spannend wie ein Krimi und emotional wie eine Liebesgeschichte. Die Erzählweise, in der jede Person ihre eigenen Kapitel erhält, hat ihren ganz besonderen Reiz. So bekommt man ein viel besseres Bild von jedem Einzelnen und lernt auch die geheimsten Gedanken kennen. Der Untertitel "Wie entscheidest du dich" ist Programm. Man kommt beim Lesen automatisch ins Grübeln, erwägt das Für und Wider für einen selbst und auch für die Personen des Romans. Die Spannung hält aber bis zum Schluß, denn erst dann erfährt man, wer sich wie entscheidet. Ich habe dieses Buch mit Absicht vor dem angekündigten Film gelesen. In letzter Zeit ist es ja leider so, daß richtig gute Bücher wie dieses in den Filmen total falsch wiedergegeben werden. Ich hoffe sehr, daß Robert Krause ein Auge darauf hatte und sein absolut gelungenes Werk nicht verunstaltet wird.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MeinSohnPrinzAndreas, 26.07.2021

    Als Buch bewertet

    Es ist der Tag des Mauerbaues. Noch ahnt niemand, was nur die Zuständigen in den obersten Stellen wissen. Die DDR wird abgeriegelt, sodass niemand mehr ungesehen hinein- oder herauskommt. Und so beginnt auch am Münchner Hauptbahnhof der Tag wie jeder andere. Der Interzonenzug D-151 verlässt planmäßig den Bahnhof in Richtung Berlin-Ost, voll mit DDR-Bürgern, die auf den Weg zurück in ihre Heimat sind. Auf dem Weg zwischen München und der Grenze kommen dann allerdings doch Gerüchte die schnell zur Gewissheit werden, dass dies vielleicht die letzte Möglichkeit ist, das sozialistische Regime hinter sich zu lassen und einen Neuanfang zu wagen. Und so bleiben den Menschen an Bord des Zuges nur noch wenige Stunden in denen sie die Weichen für ihr komplettes weiteres Leben stellen.

    Das Thema des Buches ist unglaublich interessant und ich muss sagen, dass meine hohen Erwartungen erfüllt wurden. Der Schreibstil ist angenehm, rasant und zur Geschichte passend, sodass man wirklich gut durch die Geschichte kommt. So habe ich das Buch an einem Tag in einem Rutsch durchgelesen. Toll fand ich vor allem die Atmosphäre des Buches. Es beginnt schon mit einer diffusen und unterschwellig düsteren Atmosphäre und Unruhe ganz am Anfang des Buches, die sich immer weiter steigert und aufbaut, wodurch auch die Spannung immer mehr zunimmt, bis sie ihren Höhepunkt kurz vor der Grenze, beim letzten Halt im Westen erreicht. Danach, das Ende des Buches, kam für mich ein ernüchtertes und leeres Gefühl auf. Gefühlstechnisch hat das Buch hier definitiv einiges bewirkt. Wo ich zu Beginn des Buches noch ein wenig skeptisch war, ist, dass die Kapitel sehr kurz sind, und man durch die ständigen Personenwechsel immer einen anderen der Protagonisten begleitet. ich hatte die Befürchtung, dass dadurch der Geschichte ein wenig der Tiefgang fehlen würde und ich nicht diesen Zugang zu den Protagonisten finden würde, den ich mir erhofft hatte. Allerdings blieben meine Befürchtungen unbegründet. Ich habe mich trotzdem hervorragend mit den Protagonisten verbinden können und gerade dieses etwas Fremde und Unbekannte zeichnet die Protagonisten in meinen Augen auch schließlich aus, da man sie ja nur für mehrere Stunden während einer Bahnfahrt begleitet. Man fühlt sich, als währe man selbst einer der Mitreisenden und lerne die anderen genauso erst kennen, wie die verschiedenen Protagonisten untereinander. Generell finde ich es unglaublich spannend, sich als Leser selbst in diese Position zu setzten und sich die frage zu stellen, was man selbst in der damaligen Situation getan hätte.

    Insgesamt finde ich das Buch nicht nur unglaublich spannend und historisch wertvoll, sondern auch unglaublich berührend. Die Geschichte hat mich wirklich mitgenommen und zum Nachdenken angeregt. Insofern kann ich das Buch wirklich jeden weiterempfehlen, der sich mit der Deutsch-Deutschen Geschichte auseinandersetzen möchte.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    Sehr unterschiedliche Menschen sitzen im August 1961 im Interzonenzug D-151 von München nach Ostberlin. Dann macht ein Gerücht die Runde, das besagt, dass die Grenze zwischen Ost und West geschlossen wird. Diese Menschen im Zug haben ihre Träume und Pläne, Ihre Vergangenheit und ihre Geheimnisse. Nun müssen sie eine Entscheidung treffen, eine Entscheidung, die ihr künftiges Leben bestimmt und nicht korrigiert werden kann. Wie werden sie sich entscheiden? Sie haben nur dreieinhalb Stunden. Steigen sie aus und beginnen ein neues Leben? Oder fahren sie zurück?
    Dieser Roman, der an den TV-Film angelehnt ist, lässt uns teilhaben an den Gedanken und Gefühlen der Reisenden. In den recht kurzen Kapiteln wechseln immer wieder die Perspektiven. Es ist spannend sich in die Situation der Menschen hineinzuversetzen, weiß man doch aus heutiger Sicht, was ihre unter Druck getroffene Entscheidung bedeutet.
    Diese Personen, die wir in ihren Überlegungen begleiten sind das Ehepaar Ernst und Anna, die die Urne von Annas Bruder in München geholt haben, der gerne in Dresden zur Ruhe gebettet werden wollte. Sie haben ein defektes Kofferradio in ihrem Gepäck. Anna würde gerne in den Zug umsteigen, der zurückfährt. Dann sind da noch Gerd und Marlis mit ihren Kindern Elke und Willi. Der Vater von Marlis ist Offizier bei der Berliner Volkspolizei und hat so manches angedeutet. Soll sie das ihrem Mann nun erzählen? Sie ist überzeugt, dass Gerd dann aussteigen würde. Aber auch Carla und ihre Bandkollegen machen sich Gedanken, ebenso wie die Sportlerin mit ihrer Trainerin oder der Kommissar.
    Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn man selbst in diesem Zug gesessen hätte und sich hätte fragen müssen: „Was mache ich nun?“
    Es ist ein packender und bewegender Roman, den ich nur empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 20.07.2021

    Als eBook bewertet

    Atemberaubend!
    Obwohl das Buch gar nicht so dünn ist, bin ich knapp 24 Stunden „durchgerast“ (mit einer kurzen Unterbrechung zum Schlafen).
    Die Geschichte ist so faszinierend, weil die Entscheidung, vor der die Charaktere stehen, eine so schwere ist – dazu unter Zeitdruck, denn wenn die Grenze einmal in Richtung Osten passiert ist, dann gibt es kein Zurück mehr.
    Alle beschriebenen Personen mit ihrem bisher Erlebten treffen ihre Entscheidung – Einige ändern sie aber immer wieder. Robert Krause beschreibt die inneren Nöte so plastisch, dass mir fast die Luft weggeblieben ist.
    Außerdem macht es unsere deutsche Geschichte so menschlich: da wurde nicht einfach nur eine Grenze geschlossen, da wurden Leben verändert, Familien auseinander gerissen. Diese unmittelbare Perspektive des Mauerbaus war mir bis heute nicht präsent.
    Ich kann dieses Buch einfach nur von – meinem immer noch heftig klopfenden – Herzen empfehlen.
    Auch hier hatte ich die Möglichkeit, in Lesepausen z.B. für die Hausarbeit, den Text weiter als Hörbuch zu hören – wunderbar gelesen von Tanja Fornaro und Robert Frank, die den Text ganz großartig mit Leben gefüllt haben. Akustisch waren mir die Personen noch ein ganz kleines bisschen näher.

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