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  • 5 Sterne

    43 von 66 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte61, 22.07.2021

    Als Buch bewertet

    Mauerbau aus einer anderen Sicht

    Fazit:
    Dieses Buch basiert auf einer wahren Begebenheit, denn die Großeltern des Autoren befanden sich am 13. August 1961, dem denkwürdigen Tag des Mauerbaus, auf der Fahrt vom Westen in den Osten. An jedem Bahnhof gibt es noch die Chance auszusteigen und im Westen zu bleiben, doch die Zeit läuft.

    Wie schwer die Entscheidung sein kann wurde anhand verschiedener Charaktere dargelegt. Was wiegt mehr Heimat oder Freiheit? Welches System kann das bieten, was der jeweilige Charakter jeweils benötigt? Ich fragte mich immer wieder, wie ich mich entschieden hätte.

    Zitat:
    "Alle, die jetzt gingen, verloren ihr Zuhause.
    Alle, die weiterfuhren, ihre Freiheit."

    Viele Facetten sind für eine richtige Entscheidung nötig und der Autor ließ sie in die Handlung einfließen, damit die Charaktere glaubwürdiger wurden und die Leser sie besser verstehen konnten. Bei manchen Charakteren hatte ich schnell das Gefühl ihre Entscheidung im Voraus zu kennen und wurde dann doch überrascht, wenn sie doch anders war.

    Am Anfang lernte ich erst einmal die verschiedenen Menschen kennen, die sich später im Zug befinden. Nach und nach wurde ihre Geschichte erzählt und ich konnte mich in sie hineinversetzen und mit ihnen hoffen und bangen. Nicht alle Charaktere waren mir sympathisch und manche erschienen mir fast überflüssig, doch am Ende verstand ich die Zusammenhänge und verstand warum jeder Charakter für die Handlung wichtig war.

    Dieses Buch ist für mich ein wichtiges Zeugnis deutscher Geschichte, denn es gibt die Chance, diese Zeit mit ihren dramatischen Einschnitt in das Leben so vieler Menschen in Erinnerung zu behalten. Der Mauerbau kam völlig überraschend und riss viele Familien auseinander. Über Recht oder Unrecht mögen bitte andere entscheiden.

    Ich erlebte eine etwas andere Zugfahrt voller Gegensätze und Spannung. In die Charaktere mit ihren Zweifeln und ihrer Zerrissenheit konnte ich mich sehr gut hineinversetzen und auch verstehen, dass manche Entscheidung erst im allerletzten Moment gefällt wurde. Sehr schnell wurde ich in den Bann dieser Geschichte gezogen und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Entscheidungen am ende wohl sein werden. Ich erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle und war an vielen Stellen sehr traurig, gerade weil ich die Folgen dieser Mauer selbst miterlebt habe.

    Anfangs hatte ich leichte Probleme mit den vielen Charakteren und den verschiedenen Sichtweisen, doch das legte sich sehr schnell und ich bin jetzt froh, dieses Buch entdeckt zu haben.

    Für mich ist das Buch rundum gelungen und ich vergebe eine überzeugte Leseempfehlung für dieses wichtige Zeitdokument.

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  • 5 Sterne

    35 von 57 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth S., 21.07.2021

    Als Buch bewertet

    wohin soll die Reise gehen?

    Inhalt:

    Heute bauen sie die Mauer. Du sitzt im Zug zurück in die DDR. Bleibst Du im Westen, oder fährst Du nach Hause?

    13. August 1961, 8:10 Uhr. Pünktlich verlässt der Interzonenzug D-151 die bayrische Hauptstadt in Richtung Ostberlin. Die meisten Passagiere sind auf dem Weg zurück in ihre Heimat, die DDR. Plötzlich macht im Zug das Gerücht die Runde, dass die Grenze dichtgemacht wird - für immer. Unter den Reisenden sind Familien mit Kindern, eine Musikband, ein Kommissar, eine Spitzensportlerin. Sie alle haben ihre Vergangenheit, ihre Geheimnisse und ihre Sehnsüchte im Gepäck. Und jede und jeder Einzelne hat nun dreieinhalb Stunden Zeit, Halt für Halt, die Entscheidung des Lebens zu treffen: «Fahre ich zurück oder steige ich vor der Grenze aus und beginne neu?» Die Zeit läuft.

    Meinung:

    Dieses Buch beleuchtet ein wichtiges Stück deutsch-deutscher Geschichte, denn der Mauerbau am 13. August 1961 bedeutete für ganz viele Familien einen dramatischen Einschnitt in ihr Leben, auch meine Familie war davon betroffen. Zu Beginn des Buches lernen wir die verschiedenen Menschen kennen, die vorhaben, mit dem Interzonenzug D 151 von München in Richtung Ost-Berlin zu fahren. Da die kurzen Kapitel jeweils mit dem Ort, dem genauen Zeitpunkt und dem Namen der Person übertitelt sind, die gerade agiert, konnte ich recht schnell mit den verschiedenen Protagonisten warm werden. Sehr authentisch und lebendig schildert uns Robert Krause die einzelnen Lebensgeschichten dieser Menschen, die sich in diesem Schicksalszug begegnen und die nun eine Entscheidung treffen müssen. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzten und spürte die Zweifel und die innere Zerrissenheit, die jeden auf die eine oder andere Art bis zum Schluss umtreibt und ich fragte mich ein ums andere Mal, wie ich mich wohl entschieden hätte! Der lebendige, fesselnde Schreibstil zog mich direkt in den Bann dieser spannenden Geschichte und ließ mich nicht mehr los, da ich unbedingt wissen wollte, wie die verschiedenen Zuginsassen sich letztlich entscheiden, und tatsächlich wurde ich von der einen oder anderen Entscheidung am Ende überrascht...

    Fazit:

    Dieser Roman beleuchtet eindrucksvoll, emotional und aufwühlend diesen Tag im August 1961, als die DDR sich einmauerte und das Schicksal vieler deutscher Familien beeinflusste. Absolut lesenswert!

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  • 5 Sterne

    10 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    Wie würdest du dich entscheiden Ost oder West

    31/2 Stunden

    Wie entscheidest du dich?
    Heute bauen sie die Mauer. Du sitzt im Zug zurück in die DDR. Bleibst Du im Westen, oder fährst Du nach Hause?


    13. August 1961, 8:10 Uhr. Pünktlich verlässt der Interzonenzug D-151 die bayrische Hauptstadt in Richtung Ostberlin. Die meisten Passagiere sind auf dem Weg zurück in ihre Heimat, die DDR. Plötzlich macht im Zug das Gerücht die Runde, dass die Grenze dichtgemacht wird - für immer. Unter den Reisenden sind Familien mit Kindern, eine Musikband, ein Kommissar, eine Spitzensportlerin. Sie alle haben ihre Vergangenheit, ihre Geheimnisse und ihre Sehnsüchte im Gepäck. Und jede und jeder Einzelne hat nun dreieinhalb Stunden Zeit, Halt für Halt, die Entscheidung des Lebens zu treffen: «Fahre ich zurück oder steige ich vor der Grenze aus und beginne neu?» Die Zeit läuft.


    «Dreieinhalb Stunden» ist ein soghaft spannender Roman, der angelehnt an den großen TV-Film packend und emotional deutsch-deutsche Zeitgeschichte erzählt - und uns zugleich eine existenzielle Frage stellt: «Was würde ich machen, wenn ich innerhalb weniger Stunden die Entscheidung meines Lebens treffen müsste?»

    Meine Meinung zum Autor und Buch
    Robert Krause, hat mit seinem Buch zum Film, ein sehr bewegendes und Aufwühlendes Werk geschaffen. Auch wenn seine Figuren im Buch und Film fiktiv sind, fühlte es sich beim Lesen sehr real an, und mir kamen teilweise die Tränen. Denn wenn die Protagonisten fiktiv waren, sind ihre Probleme und Gefühle echt, man konnte die innere Zerrissenheit förmlich spüren. Ich war damals 9 Jahre alt und kann mich noch an die Bilder im Fernsehen in den Nachrichten erinnern, wie die Menschen von null auf hundert einfach getrennt wurden, in dem man mitten durch Berlin eine Mauer zog. Ich bin schon sehr gespannt auf den Film der am 07.08.21 um 20.15 auf ARD läuft.
    Meine Meinung zum Autor und Buch
    Ich habe mir vorgestellt beim Lesen ich müsste mich in 31/2 Stunden plötzlich entscheiden, ob ich zurück in den Osten gehe und quasi eingesperrt bin, oder hier im Westen bleibe in Freiheit. Das ich meine Heimat, meine Wurzeln, Freunde , Familie und hab und gut zurück lassen muss und sie nie wieder sehen werde. Sehr gut konnte ich die Zerrissenheit , von Carla der Sängerin und ihren Freunden verstehen. Oder Marlies, die ein schlechtes Gewissen hat, ihrem Mann und ihren Kindern gegenüber, den sie wusste es durch einen verschlüsselten Brief ihres Vaters einem hohen Offizier in Ostberlin. In ihrer Haut hätte man nicht stecken wollen. Gut gefiel mir auch die Lokführerin Edith die, die Passagiere am Grenzübergang Ludwigsstadt übernehmen soll. Oder das ältere Ehepaar Anna und Ernst, die,die Urne ihres Bruders der in München verstorben ist, in Dresden seiner alten Heimat beisetzen sollen. Anna würde am liebsten bleiben, den ihr Sohn lebt im Westen. Wie werden sie sich alle entscheiden, Westen oder Osten, es wird sehr spannend und emotional. Mehr will ich nicht auf das Buch eingehen.

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  • 5 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesegockel, 31.07.2021

    Als Buch bewertet

    Ost oder West - 13.08.1961 - Der Tag der Entscheidung

    Robert Krause beschreibt in seinem Roman, menschliche Schicksale und Entscheidungen am Tag des Mauerbaus 1961.
    Das Cover mit dem nostalgischen Bild des auf die letzte Reisende wartenden Schaffners weckte sofort mein Interesse und lädt zu einer spannenden Reise in die Vergangenheit ein.

    In den ersten Kapiteln stellt der Autor die Hauptdarsteller in ihren verschiedenen Lebenssituationen mit unterschiedlichen Zielen in ansprechender Sprache vor.
    Morgens startet der Interzonenzug von München Richtung Ost-Berlin. Menschen aus der DDR, die zu Besuch, oder wie die Musikband auf einem Konzert, im Westen waren, begeben sich auf die Heimreise. Der Leser wird mit eingebunden in eine spannende Zugfahrt.
    Am Tag zuvor noch hieß es offiziell von der Regierung der DDR „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“. Doch jetzt geht das Gerücht im Zug um, dass die Grenze dicht gemacht werde und eine Mauer in Berlin gebaut wird. Was nun ?

    Die einzelnen Kapitel schildern aus Sicht der jeweiligen Person die Lebenslagen und Gedanken dieser unterschiedlichen Charaktere. Wie sollen Sie sich verhalten und entscheiden? Innerhalb von 3 ½ Stunden musste eine Entscheidung für das weitere Leben gefällt werden. Fahre ich zurück in die Heimat im Osten oder riskiere ich – ohne Hab und Gut - einen Neuanfang im „freien“ Westdeutschland?
    Der Druck auf die Zugreisenden steigt mit jedem zurückgelegten Kilometer der Zugfahrt und die Spannung erreicht an der letzten Haltestelle vor der Zonengrenze ihren Höhepunkt. Die Stunde der Entscheidung war gekommen – und es geschehen erwartete, aber auch überraschende Entscheidungen.

    Robert Krause gibt mit den fiktiven Personen seines Romans einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der sich an diesem Tag im Interzonenzug befindlichen Reisenden und zeigt in authentischer, ergreifender Weise die Gedanken und Lebensentscheidungen von Menschen an diesem schicksalhaften Tag auf, der das künftige Leben damals einschneidend veränderte.

    Ein extrem spannender Roman zum Tag des Mauerbaus und der deutsch-deutschen Zeitgeschichte, anschaulich erzählt, den ich nur jedem empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cynthia M., 02.08.2021

    Als eBook bewertet

    Zum 60-jährigen Jubiläum des Mauerbaus wurde dieses Buch veröffentlicht und sogar für den ARD verfilmt. Es nimmt uns mit auch eine Zeitreise zum Anfang der 60er Jahre, als kurz nach Ulbrichts legendärem Ausspruch „niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“ am 13.08.1961 plötzlich eine Mauer zwischen Ost und West errichtet wurde. Das Buch nimmt den Leser mit auf eine 3 ½ stündige Reise, in der sich alle Charaktere und auch der Leser zwangsläufig fragen: aussteigen oder sitzenbleiben? Welches Leben würdest du wählen?

    Zum Inhalt: München 13.08.1961, der Interzonenzug D-151 Richtung Ostberlin verlässt den Bahnhof. An Bord befinden sich Personen, die aus den unterschiedlichsten Gründen Richtung Ostberlin reisen, sowie ein Polizist der auf eigene Faust in einen kniffligen Fall ermittelt. Während die Fahrt noch ruhig beginnt, breitet sich nach einiger Zeit Gemurmel aus, die Fahrgäste werden unruhiger, gar nervös. Ein Gerücht macht die Runde, dass eine Mauer errichtet wird. Ostberlin wird für diesen Zug die Endhaltestelle sein- im wahrsten Sinne des Wortes, denn einmal angekommen wird es kein Zurück mehr in den Westen geben. Und schnell fragt sich jeder, ob er den Zug noch rechtzeitig verlassen kann.

    Das Buch beschreibt die Geschehnisse des 13.08. aus der Perspektive unterschiedlicher Fahrgäste, die alle ihre eigenen Hoffnungen, Ängste und Sorgen bezüglich des bevorstehenden Mauerbaus und der Teilung Deutschlands haben. Dadurch werden dem Leser verschiedene Beweggründe offenbart, die die Menschen damals hatten, sich für bzw. gegen die Teilung Deutschlands auszusprechen. Und nach und nach offenbaren sich auch die kleinen Geheimnisse die jeder der Fahrgäste herumträgt.

    Schon im Titel zählt ja ein gewisser Countdown runter und dieses Gefühl ist das ganze Buch über deutlich spürbar. Dadurch liegt eine angespannte Atmosphäre in der Luft und das Buch ist wirklich spannend und fesselnd. Außerdem werden viele persönliche Schicksale und Geschichten erzählt, wodurch das Buch gleichzeitig sehr emotional ist. Der Leser wird unwillkürlich mit der Frage konfrontiert, wie er sich entscheiden würde, welches Schicksal er wählen würde. Aussteigen und alles hinter sich lassen, inklusive den Menschen die man liebt? Oder sich auf unbestimmte Zeit einsperren lassen?

    Dieses Buch ist fantastisch geschrieben und erhöht bis zum Ende den Druck auf die Passagiere und auf den Leser. Ich werde mir auf jeden Fall auch den Film ansehen und kann dieses Buch wärmstens empfehlen.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 25.07.2021

    Als Buch bewertet

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht am 15. Juni 1961
    Es ist Sonntag, der 13. August 1961.
    In München steht der Interzonenzug D-151 bereit zur Fahrt nach Ost-Berlin. Es sind etliche Menschen darunter, die wieder zurückfahren in die DDR. Da ist Gerd und Marlis mit den beiden Kindern Elke und WIlli. In einer Stunde fährt der Zug zurück. Marlis kämpft m it sich. Soll sie ihrem Mann von der verschlüsselten Botschaft erzählen, die ihr Vater Paul, Offizier bei der Berliner Volkspolizei, ihr zukommen ließ. Wenn sie das tat, war sie sich sicher, würde Gerd im Westen bleiben. Währenddessen versah der Vater Paul in Berlin Dienst. Wenn er doch Marlis fragen könnte? Hoffentlich kam sie zurück.
    Das ältere Ehepaar Ernst und Anna war in München, um die Urne von Annas Bruder zu holen. Sein letzter Wunsch: Begrabt mein Herz in Dresden. Zu all dem vielen Gepäck nahm ihr Mann auch noch das kaputte Kofferradio mit. Dies wird eine entscheidende Rolle auf der Fahrt spielen. Waren sie wirklich bereit zu fahren? Anna hofft immer noch auf Einsicht ihres Mannes. Auf dem Gleis gegenüber stand ein Zug nach Garmisch. Nur ein Seitenwechsel und sie könnten ihren Sohn wiedersehen.
    Und die Uhr tickt, die Zeiger rücken unaufhaltsam auf die Abfahrt hin.
    Ein Blick auf die Uhr in der Pension. Clarra, die Sängerin und ihre drei Bandkollegen, was würde passieren, wenn sie den Zug verpassten? Ärger war dann mehr als vorprogrammiert.
    Neben weiteren Personen spielt auch die Lokomotivführerin Edith im Osten eine Rolle. Sie wird den Interzonenzug an der Grenze übernehmen. Ausgerechnet heute hat sie einen Begleiter dabei, Kurt. Dieser soll eine Dokumentation über sie machen. Wie wird Edith sich entscheiden?
    Jede der hier genannten Personen sind so authentisch beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.

    Wie würden sich die Menschen entscheiden in der verbleibenden Zeit, bis der Zug die Grenze erreicht hat und sich endgültig hinter ihnen schließt? Welche Geheimnisse werden noch ans Tageslicht kommen?

    Ich brauchte nicht lange zu überlegen, um dieses Buch lesen zu wollen.
    Der Tag des Mauerbaus, der 13. August 1961. Nur wenige Tage zuvor waren meine Eltern, mein Bruder und ich von einem Familienbesuch aus dem Ostsektor Berlins wieder zurück nach Niedersachsen gefahren. Mein Onkel hatte darauf bestanden mit dem Hinweis, es wäre zu unserer Sicherheit. Je älter und erwachsener ich wurde, umso mehr bestätigte sich dann auch einiges.

    Der Autor Robert Krause hat mit "Dreieinhalb Stunden - Dreieinhalb Stunden: Wie entscheidest du dich?" einen packenden Roman geschrieben. Es ist ein Stück Zeitgeschichte.
    Wenn meine Mutter nicht 1949 von Ost-Berlin in den Westen gegangen wäre, was wäre dann? Auch wenn ich im Westen aufgewachsen bin, habe ich mein Leben lang hinter die Mauer, auch nach dem Mauerfall, geschaut. Die Verwandtschaft lebte halt dort. So hat das Buch ziemlich viele Erinnerungen in mir wachgerufen, denn irgendwie ist es selbst ein Stück Geschichte von Mir, meiner Familie, meiner Verwandtschaft – irgendwie. Es ist ein Buch, was mich von Beginn an wirklich gefesselt hat. Es berührt und ist absolut lesenswert.
    Ich würde mir wünschen, dass viele, auch junge Leute, das Buch lesen. Es ist ein Stück deutsche Geschichte.
    Die Verfilmung kommt am 7. August 2021 im freien Fernsehen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 13.08.2021

    Als eBook bewertet

    Es ist Sonntag morgen, der 13.8.1961, als der Interzonenzug D-151 von München losfährt. in 3 1/2 Stunden erreicht er die innerdeutsche Grenze, eine Grenze, die sich an diesem Tag schließen wird. Die Reisenden erfahren im Zug von dem Mauerbau und stehen nun vor der Entscheidung ihres Lebens. Sollen sie nach Hause fahren oder im Westen aussteigen? Da ist die Sängerin Carla, die mit ihrer Band einen eher mäßig besuchten Auftritt in München hatte, ganz im Gegensatz zu den gefeierten Konzerten im Osten. Eingesperrt zu sein geht für sie gar nicht, doch dann verliert sie Sascha, Bandmitglied und ihre große Liebe, für den die Heimat das Wichtigste ist. Die 64-jährige Anna bringt mit ihrem Mann Ernst die Asche ihres Bruders nach Hause und sehnt sich danach, ihren Sohn, der vor Jahren in den Westen geflohen ist, zu sehen. Marlis und Gerd waren glühende Verfechter des Kommunismus, bis Gerd seine beruflichen Vorstellungen nicht mehr durchführen durfte. In München hat er die Möglichkeit eines Neuanfanges erhalten. Elke und Willi, ihre Kinder, haben ebenso eine Vorstellung von ihrer Zukunft wie ihre Eltern. In einem anderen Abteil sitzt Ingrid mit ihrem dunkelhäutigen Sohn Hans, das Ergebnis einer Liebe zu einem Amerikaner, der sie anschließend sitzengelassen hat, und Rudolf, den sie morgen heiraten wird.
    Sie alle haben nur diese 3 1/2 Stunden Zeit um zu entscheiden, wie ihr Leben weitergehen soll, ob sie als Paar, als Familie zusammenbleiben werden. Was ist wichtiger, Freiheit oder Heimat und die dortige Familie und Freunde? Edith Salzmann, die Lokführerin der Sachsenstolz, der Dampflok, die den Zug kurz vor der Grenze übernimmt, hat sogar weniger als eine halbe Stunde Zeit für ihre persönliche Entscheidung. Lokführerinnen gibt es nicht im Westen und ihre Lok ist auch ihr persönlicher Stolz, aber kann sie dann jemals ihren Traum von einer Fahrt durch den amerikanischen Westen erleben?
    Wir erfahren in wechselnden Perspektiven die Gedanken der Reisenden, ihre Ängste, ihre Hoffnungen, ihr Verlassen sein, ihr Hin- und Hergerissen sein. Jeder muss für sich eine Entscheidung treffen, die in jedem Fall eine schmerzhafte ist. Wir selbst als Leser fühlen mit diesen Menschen mit und hoffen am Ende, dass, wie auch immer sie sich entschieden haben, es die richtige für sie war. Spannend und nachdenklich machend.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi, 23.07.2021

    Als Buch bewertet

    Eine große Lebensentscheidung:

    Stell dir vor, du sitzt am 13.08.1961 im Interzonenzug D- 151 von München in Richtung Ost- Berlin und da geht ein Gerücht im Zug herum, dass eine Mauer gebaut wird. Du hast nur sehr wenig Zeit.... 3 ½ Stunden für die Entscheidung deines Lebens und die Landschaften ziehen an dir vorbei.
    Dein gesamtes Leben wird dadurch verändert und du stellst dir die Frage: Freiheit im Westen oder um sich herum eine Mauer in der Heimat?

    Mir hat das Buch „ 3 ½ Stunden – Wie entscheidest du dich?“ Von Robert Krause sehr gut gefallen. Der Autor konnte mich durch seinen flüssigen und bildhaften Schreibstil überzeugen und total tief in das Buch reinziehen und ich habe mich gefragt... wie würde man sich selbst entscheiden? Keine leichte Entscheidung unter Zeitdruck. Mir viel es schwer, das Buch beiseite zu legen. Es hat mich sehr aufgewühlt.

    In 154 Kapiteln erzählt Robert Krause von ganz unterschiedlichen Personen, die am 13.08.1961 im Zug Richtung Ost- Berlin sitzen. Man begleitet und lernt diese Menschen sehr gut kennen – ob eine Familie oder Freunde. Jeder von ihnen muss überlegen, wo er zukünftig Leben möchte und was ihm wichtiger ist: Freiheit oder Heimat.

    Das Cover ist sehr passend zum Buch. Man sieht den grünen Interzonenzug auf beiden Seiten und zwei nachdenkliche Menschen.

    Ich konnte mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen, habe mit jeden einzelnen gelitten und es wird ein Stück deutsch deutsche Geschichte mit diesem Buch festgehalten. Der Mauerbau kam überraschend in Nacht und Nebelaktion und viele Familien und Paare wurden dadurch getrennt. Nicht jeder hat diesen Schritt sofort erfahren.

    Fazit:
    Robert Krause ist mit 3 ½ Stunden ein großes Meisterwerk gelungen. Wer gerne spannende Bücher über die deutsch deutsche Geschichte liest, für den ist das Buch genau richtig. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe fünf Lesesterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele Marina J., 14.08.2021

    Als eBook bewertet

    Interessante Entscheidungssituation
    Am 13. August 1961 verlässt der Interzonenzug D-151 München in Richtung Ost-Berlin. An Bord befinden sich viele Menschen mit unterschiedlichem Lebenshintergrund und Zielen. Eine Ost-Band, nach ihrem ersten Auftrag im Westen auf dem Rückweg in die Heimat, Ein Ehepaar mit der Urne des verstorbenen Bruders, dessen letzter Wunsch es war, in Dresden begraben zu werden. Eine junge Frau, die ihrem Gatten nicht die ganze Wahrheit sagt, eine Hochleistungssportlerin und auch noch die Lokführerin, die den Zug nach der Grenze übernehmen soll. Plötzlich geht im Zug das Gerücht um, die Grenze soll verschlossen werden - obwohl doch Walter Ulbricht noch im Juni verkündet hatte, es gäbe keine Absicht, eine Mauer zu bauen.

    Nun haben die Passagiere dreieinhalb Stunden Zeit für die Entscheidung, den Zug zu verlassen und ein neues, anderes Leben im Westen zu beginnen oder in die neue Ungewissheit des Ostens zu fahren.

    Der Autor beschreibt in seinem Roman die Protagonisten in wechselnder Folge, so dass man als Leser nicht wirklich ein Beziehung zu den Personen und ihrer Entscheidungsfindung bilden kann. In relativ kurzen Kapiteln gelingt es Robert Krause jedoch, die Situation, in der sich die Reisenden befinden an sich sehr gut darzustellen. Die Ungläubigkeit, der Versuch mittels eines alten reparaturbedürftigen Radios Gewissheit zu erlangen und auch der Wechsel zu den Meldungen der Volkspolizei sorgen für eine gewisse Spannung. Eine Entscheidung für das ganze zukünftige Leben zu fällen, stelle ich mir unsäglich schwierig vor - dieser Roman zeigt genau dieses. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und beschreibt gut detailliert. Die Idee, in einem Zug von der Entscheidung für ein neues Leben fällen zu müssen, hat mich sehr fasziniert, denn die Protagonisten bewegen sich immer mehr auf den Moment der Entscheidung zu. Ich gebe diesem Roman 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ecinev, 04.09.2021

    Als eBook bewertet

    13 August 1961, der Interzonenzug verlässt München auf der Fahrt nach Berlin. Dann macht ein Gerücht die Runde, es werde eine Mauer gebaut zum Schutz des sozialistischen Teils von Berlin. Im Zug, Menschen die nur noch wenige Haltestellen vor der Grenze 3 ½ Stunden Zeit haben eine Entscheidung zu treffen auszusteigen um im Westen eine neue Zukunft zu beginnen oder in ihre ostdeutsche Heimat zurückzukehren.

    Eindrucksvoll wird die Zerissenheit einer Handvoll Menschen, Familien, einem alten Ehepaar, einer Musikband, einer Sportlerin beschrieben. Jeder hat eine Vergangenheit im Osten aber auch Sehnsüchte nach einem freien Leben im Westen. Wie werden sie sich entscheiden?

    Der Schreibstil ist lebendig, die beschriebenen Personen werden kurz und knapp vorgestellt mit ihrer Vergangenheit und auch Sehnsüchten. Dazwischen Polizeiberichte aus Berlin wo ein Kommissariat auf der Grenzlinie steht und langsam eingemauert wird.

    Interessant ist auch die Schilderung der jungen Lokführerin Edith die sich in Probstzella bereit macht den Zug nach ihrem letzten Halt im Westen nach Berlin zu fahren. Mit dabei Kurt, der eine Dokumentation über eine weibliche Lokführerin machen soll. Auch er hat den Träume und weckt damit Begierlichkeiten in Edith.

    Als Westdeutsche ein Jahr nach dem Mauerbau geboren, kannte ich die Hintergründe nicht und nie die Gelegenheit den Ostteil zu besuchen. Ein interessantes Buch deutscher Zeitgeschichte das mir gut gefallen hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidi K., 15.08.2021

    Als eBook bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Am 13.August 1961 um 8:10 Uhr fährt der Interzonenzug D-151 von München in Richtung Ostberlin. Ein Teil der Passagiere fährt nicht in den Osten, der andere Teil schon. Diesen Passagieren bleiben dreieinhalb Stunden Zeit für die Entscheidung ihr Leben wie bisher im Osten weiterzuleben und einen Neuanfang im Westen zu wagen, denn zu diesem Zeitpunkt wird die Grenze gebaut und in Berlin eine Mauer gebaut. Unter den Reisenden sind u. a. eine Familie, eine Musikband, ein Ehepaar, eine Spitzensportlerin mit ihrer Trainerin und ein Kommissar. Die Handlung hat mich von Beginn an in ihren Bann gezogen, denn die Frage, wer steigt aus und wer fährt zurück in die Heimat stand gleich zu Beginn im Raum. Gut gefallen haben mir die vielen verschiedenen Protagonisten und ihre Lebensgeschichte dahinter. Oft konnte man ihre Entscheidung nachvollziehen und hätte vermutlich ebenso gehandelt. Ein tolles Buch, dass ich gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 24.07.2021

    Als Buch bewertet

    Vier Menschen wie du und ich. Und doch stehen sie vor der größten Entscheidung ihres Lebens: Den Zug verlassen und im Westen bleiben, oder sitzen bleiben und im Osten gefangen werden. Denn die Mauer wird heute gebaut und verhindert die Rückkehr in den Westen...

    Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte. Denn diese Entscheidung ist nicht nur schwarz oder weiß. Familie, Freunde, Zuhause. Alles steht plötzlich auf dem Kopf! Und ich weiß wie es enden wird! Vielleicht macht dies die Entscheidung auch noch schwieriger, denn ich weiß, dass die Mauer wieder fallen wird, aber auch, was sich in der Zeit dazwischen in der DDR ereignet; zumindest aus Erzählungen. Die Protagonisten wissen jedoch nur, dass die Mauer kommt und es kein Zurück mehr geben wird. Robert Krause schildert anhand dieser vier Menschen, stellvertretend für tausende, eine Entscheidung, wie sie nicht schwieriger zu treffen sein könnte. Mir ging schon die Leseprobe sehr nah, von dem Buch ganz zu schweigen. Gerade im Hinblick, dass die Zukunft mit Mauerbau und Mauerfall bekannt ist; aber eben auch das ganz Freud und Leid dazwischen.
    Spannend finde ich, dass der Autor wertfrei an die Erzählung herangeht. Einzelschicksal ja und auch die persönlichen Beweggründe, aber eben ohne zu verurteilen. Was bewegt eine nach außen intakte Familie in die DDR zurück zu kehren oder in der BRD zu bleiben? Was treibt eine erfolgreiche Band in der DDR mit kaum Bezug zum Westen, auch in dieses Überlegungskarussell mit einzusteigen? Warum droht eine langjährige Ehe an dieser Frage zu scheitern und warum findet eine Hochzeit gar nicht erst statt?
    Robert Krause berichtet von Freiheit und was jeder unter diesem Wort versteht. Ist Freiheit einfach nur die Möglichkeit, dorthin zu reisen, wohin es einen zieht? Zu denken und vor allem zu sagen, was man möchte? Oder ist Freiheit die Möglichkeit, zu lieben und zwar den Menschen, den man sich an seine Seite wünscht? Robert Krause wirft viele Fragen auf und zeigt Antwortmöglichkeiten. Möglichkeiten deshalb, weil jeder Mensch anders denkt, handelt und empfindet und der Autor jedem diese Freiheit auch gewährt.

    Seine Protagonisten wirken auf mich absolut authentisch und wie aus dem Leben gegriffen. Schnell und unkompliziert konnte ich zu jedem einzelnen eine Beziehung aufbauen und mich in sie hineinversetzen. Dank Robert Krauses einfühlsamen Worten fiel es mir leicht, die Beweggründe zu verstehen und auch, jedem seinen Wunsch von Freiheit und Leben von Herzen zu gönnen.

    Die Angst reiste mit, aber auch Lebensfreude, tiefe Verbundenheit und Verständnis. Trotz des fahrenden Zuges und der tickenden Zeit gelang es dem Autor, dass ich innehielt, durchatmete und mir meine Werte vor Augen hielt. Das, was mich ausmacht, was mir wichtig ist zu betrachten und von Herzen dankbar zu sein, dass ich diese Entscheidung nicht treffen musste. Und bewundert auf die Menschen zu blicken, für die es keine Entscheidung war, sondern die einfach ihrem Herzen folgten.

    Mein Fazit
    Für mich ist 3 1/2 Stunden ein wunderschönes Kleinod deutscher Geschichte. Traurig, ergreifend und bewegend.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 09.08.2021

    Als Buch bewertet

    INHALT:
    13. August 1961, München: Der Interzonenzug D- 151 verlässt pünktlich den Bahnhof in München mit dem Ziel Ost- Berlin. Viele von den Passagieren wollen wieder in die DDR, nach Hause. Plötzlich geht das Gerücht im Zug um, dass die Grenze dichtgemacht wird. Und das für immer. Die Passagiere, unter ihnen Familien mit Kindern, eine Musikband, ein Kommissar und eine Spitzensportlerin, sind verunsichert. Sie alle haben ihre Geheimnisse, ihre Vergangenheit und viele Sehnsüchte. Jetzt hat jeder Einzelne von ihnen genau dreieinhalb Stunden Zeit, die Entscheidung ihres Lebens zu treffen. Aussteigen oder bis nach Ost-Berlin weiterfahren?
    MEINE MEINUNG:
    Ich liebe Bucher, die die DDR Geschichten aufgreifen und umso gespannter habe ich angefangen, "Dreieinhalb Stunden" zu lesen. Und es war eine Geschichte, die mich gefesselt hat und die so interessant und dramatisch war. Wir beglsiten hier verschiedene Charaktere auf ihrem Weg und hin zu ihrer Entscheidung, die ihr ganzes Leben beeinflussen wird. Das Buch hat sehr viel Tempo und ich habe atemlos gelesen, weil ich so mitgefiebert habe. Die Kapitel haben teilweise Überschriften mit genausten Zeitangaben, welche das hohe Tempo noch unterstützt haben. Der Schreibstil war einfach sehr packend und hat sich wunderbar lesen lassen. Man ist ganz nach an den Charakteren und erlebt mit ihnen ihre Ängste, Sorgen und Entscheidungen. Viele haben noch schreckliche Geheimnisse, die sie seit dem Krieg mit sich tragen und ich fand es so interessant zu lesen, was ihre Beweggründe für ihre Entscheidungen waren. Man spürte förmlich ihre Zerrissenheit und ihre Unsicherheit und immer wieder rückte die immer knapper werdende Zeit in den Vordergrund. Es wurde immer weniger Haltestellen im Westen und es wurde dadurch immer spannender.
    Es ist ein grossartiges Buch, welches ich atemlos gelesen habe. Das Thema wurde fantastisch umgesetzt die Charaktere waren perfekt auf diese Geschichte abgestimmt.
    FAZIT:
    Voller Spannung und Dramatik. Eine Reise ins Ungewisse und ich war dabei. Ein großartiges Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    _Owlsbookcorner, 23.08.2021

    Als Buch bewertet

    13. August 1961 - alles läuft planmäßig, der Interzonenzug D-151 fährt pünktlich von München nach Ost- Berlin ab. Plötzlich macht ein Gerücht die Runde und die Passagiere, darunter auch eine Familie mit zwei Kindern, ein älteres Ehepaar, eine Band und eine Spitzensportlerin, werden von Station zu Station nervöser. Die DDR ist im Begriff eine Mauer zu errichten. Mit Stacheldraht und Polizeischutz, wird diese aus dem Nichts errichtet. Es bleibt nicht mehr viel Zeit. 3 ½ Stunden sich zu entscheiden. 3 ½ Stunden die das Leben für immer verändern könnten. 3 ½ Stunden und jeder Einzelne hat seine eigenen Gedanken, Sorgen, Ziele und Beweggründe - kurzum, seine eigene Geschichte, im Gepäck! 3 ½ Stunden für die Entscheidung ihres Lebens - weiterfahren oder aussteigen ?!
    "Alle die jetzt gingen, verloren ihr Zuhause.
    Alle die weiterfuhren, ihre Freiheit."

    Robert Krause, dt. Drehbuchautor und Regisseur, schafft einen beeindruckenden Roman rund um eines der einschlägigsten Themen deutscher Geschichte. Spannend ist auch, dass seine Familie selbst vor 70 Jahren vor eben dieser schwerwiegenden Entscheidung stand. Krause bietet einen Einblick in die Gedankenwelt und die Beweggründe der einzelnen Protagonisten, wobei es nie nur um schwarz- weiß Denken geht. Jeder Charakter ist hin und her gerissen, muss abwägen und/oder ändert seine Meinung im Laufe der Erzählung. Dies macht es super spannend zu erlesen, was jeden Einzelnen schließlich zu seiner individuellen Entscheidung kommen lässt. Ein sehr bewegender und vor allem lebensnaher Gesellschaftsroman mit vielen politischen Zügen seiner Zeit und überaus authentischen Figuren. Nicht alle Charaktere fand ich persönlich gleich wichtig oder interessant. Viele spielten eher eine Nebenrolle, doch am Ende verstand ich, warum diese für sie Erzählung wichtig waren. Die Protagonisten hatten in der Geschichte untereinander mehrere für sie bewusste, als auch unbewusst Berührungspunkte, was den Spannungsbogen stets aufrecht erhielt und den ein oder anderen zum Umdenken oder Handeln anregte. Auch eine ausgeprägte Metaphorik und Symbolik lässt die Geschichte aus immer wieder neuen Sichtweisen betrachten und hinterfragen. Es gibt keine Kapitel sondern Ausschnitte/ Erzählstänge zu den einzelnen Persönlichkeiten, die nach und nach aufeinander aufbauen und so sie Geschichte erzählen und ein rundes Ganzes ergeben. Jeder Leser, der sich vor allem für die Zeit rund um den kalten Krieg interessiert, ist hier gut bedient und findet sich sicher in einem der Protagonisten wieder. Absolut empfehlenswert und ebenso als Film (Drehbuch, Robert Krause) wirklich sehenswert. Das Cover ist sehr ansprechend und vom Stil an die Zeit um 1960 angepasst. Der Schreibstil ist unaufgeregt. Ich hatte auf den ersten Seiten etwas Schwierigkeiten mich in die Geschichte zu finden aber habe sie nach und nach mitreißender gefunden und wollte das Buch am Ende gar nicht mehr aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    Andreas R., 19.10.2021

    Als eBook bewertet

    Sekunden, die über dein weiteres Leben entscheiden

    Neulich noch im Fernsehen gelaufen und als Fan von Zeitgeschichte, durfte ich mir dieses Buch natürlich nicht entgehen lassen.

    Gut, die Handlung ist fiktiv, darüber klärt Robert Krause einen auf, aber wie er auch sagte, standen Menschen an jenem 13. August 1961 vor der Entscheidung gehe ich zurück oder bleibe ich im Westen? Den Menschen fiel die Entscheidung sowohl für die eine als auch für die andere Seite nicht leicht, dies merkt man auch den Charakteren der Handlung an. Man spürt ihren Zwiespalt und gerade dies fand ich sehr gut herausgearbeitet.
    Sei es der Flugingenieur mit seiner Familie; das alte Paar, welches eine Urne nach Dresden überführen will; der Mann, der heiraten will; die DDR-Rock-Gruppe, die ihren ersten Gig im Westen hatte oder die Trainerin mit ihrer Turnerin. Jede überlegt, einige haben mehr zu verlieren, andere können durch das Bleiben im Westen gewinnen.
    In der DDR wartet ein Vater auf die Rückkehr seiner Tochter. Eine Lokführerin muss entscheiden, wie sie handelt, wenn sie den Interzonenzug an der Grenze abholt. Aber wie entscheiden sich die Menschen im Zug und die Menschen in der DDR?

    “Dreieinhalb Stunden” von Robert Krause zeigt die ganze Bandbreite des Tages, auch die Politik in der DDR mit dem Machtapparat in Berlin, den Vorgehen im Westen, die Entscheidung der Lokführer in der DDR. Die Entscheidungen des Machtapparats werden immer mit Einschüben gekennzeichnet, in denen über den Fortschritt des Mauerbaus berichtet wird. Erst denkt man gut, gibt einen guten zeitlichen Einblick der Situation, aber schnell wird einem die Verbindung zum Interzonenzug D 151 aus München deutlich.

    Robert Krause hat ein Stück Zeitgeschichte aufgegriffen und spart dabei auch nicht mit den Unterschieden zwischen der noch jungen Bundesrepublik und der DDR auf. Auf der einen Seite der wirtschaftliche Aufschwung, auf der anderen Seite die Freiheit der Frau zu arbeiten, Kinderbetreuung und unbeschwertes Leben für Homosexuelle. Ohne Kritik zu äußern, bringt er neben diesen Unterschieden auch noch das Recht auf freie Meinungsäußerung im Westen und der Überwachung durch die Staatssicherheit im Osten unter. Dabei ist er nie wertend, sondern fügt diese nahtlos in die Handlungen und Dialoge seiner Charaktere ein.

    Ein Buch ganz nach meinem Geschmack, flüssig zu lesen , auch durch die kurzen Kapiteln und ein Buch , bei dem man sich fragt, wie hättest du entschieden?

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  • 5 Sterne

    Milli11, 18.08.2021

    Als Buch bewertet

    Zerrissenes Land, zerrissene Leben

    D-Zug 151 verlässt am Morgen des 13. August 1961 München mit Ziel Berlin. An Bord wie immer in einem Zug die unterschiedlichsten Menschen, Familien, Paare, Freunde. Und dann macht im Zug die Nachricht vom Mauerbau und der Grenzschließung um die DDR die Runde. Es bleiben für jeden im Zug 3 ½ Stunden, sich zu entscheiden, zurück in die Heimat DDR zu fahren oder in der freieren BRD zu bleiben.

    Für jeden gibt es gute Gründe, zurückzufahren und ebenso gute Gründe, auszusteigen.
    Da ist Familie Kügler, die Mutter Susanne überzeugte Kommunistin, die weder ihre Ideale noch ihren Vater verraten kann, der lange in den Lagern der Nazis leiden musste und nun die Grenzschließungen in Berlin beaufsichtigt. Ihr Mann Gert dagegen ist mit Leib und Seele Flugzeugbauer, das ist ihm in der DDR verwehrt und er hat schon einen Vertrag bei einer Münchner Flugzeugfirma in der Tasche. Wie werden sie für sich und wie für ihre beiden Kinder entscheiden?

    Die junge Musikertruppe hat es nur knapp in den Zug geschafft, der Auftritt am letzten Abend war eher schlecht besucht, in der DDR haben sie wesentlich mehr Erfolg. Allerdings auch dadurch, dass ihre Sängerin für die Stasi arbeitet. Sie will unbedingt im Westen bleiben, aber ihre große Liebe, ebenfalls als Musiker in der Band, will zurück. Außerdem hat er im Zug noch einen vermeintlichen Peiniger aus seiner Kindheit erkannt und kämpft nun noch mit seiner Vergangenheit.

    Das sind nur einige Beispiele aus den vielen Mitreisenden und es liest sich unglaublich spannend, wie die einzelnen Parteien zu einem Entschluss kommen oder auch nicht. Die Zeit läuft wie bei einem Countdown mit den letzten Bahnhöfen im Westen ab und die Entscheidungen werden unwiderruflich sein, eine 2. Chance wird es nicht geben, das ist allen im Zug klar.

    Der Schreibstil ist klar und flüssig, die Handlungen der Personen für mich durchaus nachvollziehbar und die Dramatik dieser Tage im August 1961 wird sehr deutlich. Man kann verstehen, was diese politische Entscheidung des Mauerbaus für so viele Menschen bedeutete und wieviel Schmerz und Leid dadurch entstanden. Das ist auch nicht heilbar und wieder gut zu machen. Das kann man aus diesem Buch sehr gut entnehmen und dafür von mir 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 15.10.2021

    Als Buch bewertet

    Deutsch-deutsche Geschichte greifbar gemacht

    Am 13. August 1961 verlässt der Interzonenzug D-151 München in Richtung Ostberlin. Die meisten Passagiere, zurück auf ihrem Heimweg, wissen bei der Abfahrt um 8.10 Uhr noch nicht, dass sie an diesem Vormittag die Entscheidung ihres Lebens treffen müssen. Denn in den nächsten Stunden heißt es, dass die Grenze dichtgemacht wird – für immer. Die Reisenden müssen sich damit auseinandersetzen – und mit all den Geheimnissen und Sehnsüchten, die sie mit sich tragen. Jeder von ihnen hat nur dreieinhalb Stunden Zeit, diese Entscheidung zu treffen, die ihr Leben in endgültige Bahnen lenkt.

    Dieser Roman erzählt einige Stunden der deutsch-deutschen Geschichte. Am Beispiel einiger Romanfiguren werden Schicksale geschildert, die sehr realistisch klingen. Im Hintergrund bleibt immer die Frage: Wie hätte ich selbst mich damals entschieden, wenn ich innerhalb weniger Stunden die Entscheidung meines Lebens hätte treffen müssen?

    In wechselnden Erzählperspektiven taucht der Leser hinein in das Leben der einzelnen Protagonisten, erfährt von ihren geheimen Sehnsüchten und von den Geheimnissen, die sie oft unausgesprochen mit sich herumtragen. Je weiter die Geschichte voranschreitet, umso klarer werden die Beweggründe der einzelnen Protagonisten. Dabei fiebert man bis zur letzten Seite mit: Wer wird aussteigen, wer wird sitzenbleiben, und warum?

    Mich hat diese Geschichte sehr berührt, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Meiner Meinung nach zeigt es sehr ergreifend, welche Schicksale sich hinter der deutsch-deutschen Zeitgeschichte verbergen. Ich vergebe sehr gerne alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    luefki, 15.08.2021

    Als eBook bewertet

    Spannende 3 ½ Stunden

    Die DDR errichtet am 13 August 1961 die „Mauer“. Am frühen Morgen ist der Interzonenzug in München gestartet mit Ziel Ostberlin. Viele Menschen sind an diesem Morgen auf dem Weg zurück in ihre Heimat die DDR. Bisher konnten sie noch relativ „frei“ reisen doch plötzlich macht die Nachricht die Runde, dass die Grenze geschlossen werden soll. Einige Halte sind es noch bis zur innerdeutschen Grenze. In ziemlich kurzer Zeit, müssen die Menschen sich nun entscheiden fahren sie zurück in die DDR oder steigen sie vorher aus und fangen ein neues Leben in Westdeutschland an.

    Der Autor nimmt uns mit auf eine spannende und wirklich nervenaufreibende Fahrt. Abwechselnd erfahren wir die Geschichten und Gedanken einer Band, die einen Auftritt in München hatte, einer Familie, der Vater dem Westen, die Mutter dem Osten gesinnt, ein altes Ehepaar mit alten Geheimnissen, einem Westdeutschen Polizist der mit vollem Elan auf Spurensuche ist und einer Lokführerin , die kurz davor ist sich zu verlieben.
    Alles Schicksale, die so auch in Wirklichkeit passiert sein könnten. Das Buch ist fesselnd und gut geschrieben. Bei mir dauerte es nur 3 ½ Tage dieses durchzulesen da die Handlung auch sehr interessant war und man mitfieberte wie ein jeder sich entscheiden wird.

    Ich fand es interessant zu erfahren, dass es Menschen gab die wirklich in kürzester Zeit entscheiden mussten, das Buch hat mir sehr gefallen.

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  • 5 Sterne

    Katharina G., 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    "Mitten in Berlin wird das Straßenpflaster aufgerissen[....] Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, berief am Morgen eine Sondersitzung des Abgeordnetenhaus ein und erklärte danach : Die vom Ulbricht - Regime verfügten Maßnahmen zur abriegelung des Sowjetsektors von West - Berlin sind ein empörendes Unrecht"

    Der Roman 3 1/2 Stunden von Robert Krause erzählt in 154 Kapiteln die Geschichte einer Zufahrt. Während der Fahrt wird bekannt das die Berliner Mauer gebaut wird. Diese Tatsache verlangt von den Passagieren Entscheidungen die ihr weiteres Leben verändern. Bleibe ich im Zug und verliere meine Freiheit oder fahre ich weiter und verliere mein Zuhause.

    Ich finde, der Autor, der selbst mit 19 Jahren aus der DDR Floh erzählt mit 3 1/2 Stunden eine sehr spannende, mitreißende und bewegende Geschichte. Anhand einiger weniger Zugpassagiere rekonstruiert er das Schicksal einer ganzen Nation und das ohne viel Lärm zu machen. Er erzählt einfühlsam und eindringlich von den Gefühlen der Protagonisten während dieser Schicksalhaften Zugfahrt.

    Der Inhalt, das Cover, die Sprache und die Thematik hat mich total überzeugt.
    Eine große Empfehlung für alle die sich für Geschichte, und im Speziellen für die Geschichte Deutschlands interessieren, sowie für alle, die eine emotionale, aufrüttelnde und spannende Geschichte schätzen.

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  • 5 Sterne

    Monica P., 21.07.2021

    Als Buch bewertet

    Aussteigen oder sitzen bleiben?

    3 1/2 Stunden entscheiden über deine Zukunft. Bleibe ich im Zug sitzen, bin ich in 3 1/2 Stunden in der DDR und kann nicht mehr zurück in die BRD, weil gerade die Mauer gebaut wird. Steige ich aus dem Zug, starte ich in eine ungewisse Zukunft.

    Wie würdest du entscheiden?

    Meine Meinung:

    Diese Fragen habe ich mir während des ganzen Buchs gestellt. Auch wie sich die vielen Personen im Zug entscheiden und ich bin so oft falsch gelegen.

    Die Geschichte ist eigentlich unspektakulär, würde sie nicht in der Zeit der Mauererrichtung zwischen der DDR und der BRD spielen. Durch diesen Zeitaspekt erhält diese Geschichte eine solche Brisanz, gewaltig.

    Ich bin begeistert von diesem Buch. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und die Personen und Handlungen werden sehr gut erklärt und verständlich beschriebenen. Das Cover gefällt mir sehr gut und ist ein Hingucker das mir sofort aufgefallen ist.

    Ich kann dieses 5 Sterne Buch allen Lesern empfehlen und eine ganz klare Kaufempfehlung aussprechen.

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