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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MissGoWest, 22.04.2018

    Als Buch bewertet

    Wohlfühl-Coming-of-Age-Geschichte

    Selten habe ich so viele Lieblingszitate in einem Buch gefunden, wie es bei "Dumplin’ – Go Big Or Go Home" der Fall war. Schon auf Seite 35 setzt Willowdean „Dumplin’ “ Dickson mit der Erinnerung an die Worte ihrer verstorbenen Tante Lucy den Ton des Jugendbuches: „Ich habe viele Jahre meines Lebens vergeudet. Ich habe zu viel darüber nachgedacht, was andere Leute sagen oder denken.“

    Ebenso wie ihre Tante Lucy hat Willowdean einige Pfunde zuviel auf den Rippen. Manchmal kommt sie gut damit zurecht, manchmal macht sie das Extragewicht unsicher. Genau das finde ich sehr realistisch – niemand ist immer selbstsicher und komplett von sich überzeugt. Das gilt übrigens für fast alle Charaktere, und hier liegt die Stärke des Buches. Jeder Leser wird eine Identifikationsfigur finden, jeder kennt zumindest eines der Themen, die Julie Murphy anspricht – Figurprobleme, Mobbing, Unehrlichkeit, sexuelle Identität, der Prozess des Heranwachsens, Missverständnisse und die Entwicklung von Freundschaften und Beziehungen aller Art.

    Willowdean hat einige Ecken und Kanten, und ihr Benehmen ist oft widersprüchlich. Das lässt sie manchmal unsympathisch wirken – man möchte sie regelrecht an den Schultern packen und ein wenig schütteln. Im Zentrum der Geschichte steht ihr Entschluss, an einem Schönheitswettbewerb teilzunehmen. Damit motiviert sie drei weitere Mädchen, sich ebenfalls dafür anzumelden, obwohl sie nicht den gängigen Schönheitsidealen entsprechen. Für mich ist dabei Millie die heimliche Heldin des Buches, da sie trotz massiven Übergewichts ihren Traum lebt.

    Ich habe mich in der Geschichte wohl gefühlt und fand das Ende passend. Für mich nehme ich diese kleine Weisheit als Fazit des Buches mit: „[… M]anchmal besteht die Vollkommenheit, die wir an anderen sehen, in Wahrheit aus vielen kleinen Unvollkommenheiten […].“ (S. 392)

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 08.04.2018

    Als Buch bewertet

    Titel: Du bist was du isst oder etwa nicht?

    Das Buch war ja bereits lange vor seinem Erscheinen so in aller Munde, dass ich es ungeachtet allem einfach lesen musste, sonst wäre ich vor Neugierde geplatzt.

    In der Geschichte geht es um die 16 Jährige Willowdean, kurz Will, die großer Dolly Parton Fan und zudem extrem dick ist. Von ihrer Umgebung wird sie oft veräppelt und auch ihre Mutter, einst mal Schönheitskönigin, scheint sich nur für Diäten und die Optik von Menschen zu interessieren. Kann Will dennoch ihren Weg gehen? Und darf man sich als Dicke verlieben?

    Dieser Jugendroman spielt und der Gegenwart und Will fungiert als Ich- Erzählerin. Obwohl ich diese Erzählperspektive sehr mag, weil man einfach dem Hauptcharakter deutlich näher ist, fühlte ich mich allen anderen näher als Willowdean. Sie ist so in ihren Zweifeln und Ängsten gefangen, dass sie gar nicht merkt wie positiv alles um sie herum ist. Erst im letzten Drittel des Buches habe ich dann die erhoffte Nähe zu ihr gespürt, wie es sonst bei mir der Fall ist.

    Die anderen Charaktere um Will sind sehr besonders. Hannah trägt nur schwarz und wird auf ihre Zähne reduziert, Millie auf ihr Gewicht und Bo auf seinen Pfirsichpo. Ich mochte eigentlich alle Nebencharaktere, weil sie so differenziert und vielfältig sind, wie es eben nur in einer Schule sein kann, wo alle hin müssen. Besonders am Herzen lag mir hier Bo, denn auch wenn er sehr attraktiv und sportlich ist, hat er dennoch so seine Probleme, versucht aber aus allem das Beste zu machen.

    Die eingewobene Liebesgeschichte hat mir gefallen, auch wenn ich sonst eher nicht der Fan davon bin. Sie ist einfach schön ohne jeden Kitsch.

    Das Thema Schönheitswettbewerb und dessen Wert wird hier im Roman sehr schön dargestellt. In Deutschland spielt so etwas ja kaum eine Rolle, daher fand ich dies ungemein spannend.

    Die Handlung ist besonders für Jugendliche augenöffnend, denn es fragt indirekt, wer man eigentlich sein will und worauf man seine Prioritäten setzt. Wäre das Leben nicht deutlich einfacher, wenn wir alle etwas weniger oberflächlich wären?

    Das offene Ende hatte ich nicht erwartet, gefiel mir aber gut. So kann man die Geschichte für sich noch ein wenig weiterspinnen.

    Fazit: Ein gutes Jugendbuch, besonders für Mädchen geeignet, die allzu oft an ihrem Körper hadern, was absolut nicht notwendig ist, wie man an Will sehen kann. Lesenswert, auch wenn ich den Hype nicht so ganz nachvollziehen kann.

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  • 5 Sterne

    15 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchundtee, 08.04.2018

    Als Buch bewertet

    Dumplin - Julie Murphy

    "Es kommt mir so vor, als säße ich fest und würde darauf warten, dass mein eigenes Leben anfängt."
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Autorin: Julie Murphy

    Verlag: Fischer FJB

    Seiten: 400

    Preis: 18,99 €

    ISBN 978-3-8414-2242-2


    Dieses Buch wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

    An der Stelle nochmal ein riesen Dankeschön an Lovelybooks für das Buch und die schöne Leserunde!

    Dies beeinträchtigt aber in keinster Weise meine Meinung!


    I N H A L T

    Willowdean – „16, Dolly-Parton-Verehrerin und die Dicke vom Dienst“ – wird von ihrer Mutter immer nur Dumplin' genannt. Bisher hat sie sich in ihrem Körper eigentlich immer wohl gefühlt. Sie ist eben dick – na und? Mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite ist das sowieso total egal.
    Doch dann lernt sie den sportlichen und unfassbar attraktiven Bo kennen. Kein Wunder, dass sie sich hoffnungslos in ihn verknallt – dass er sie allerdings aus heiterem Himmel küsst, verunsichert sie völlig. Plötzlich macht es ihr doch etwas aus, nicht schlank zu sein.
    Um ihre Selbstzweifel in den Griff zu bekommen, beschließt Will, sich der furchteinflößendsten Herausforderung in ganz Clover City zu stellen: Sie will am „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb teilnehmen und allen – vor allem sich selbst – beweisen, dass die Kleidergröße für das ganz große Glück überhaupt keine Rolle spielt.


    M E I N E M E I N U N G

    Wow!
    Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll. Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen.
    Das Buch zählt auf alle Fälle zu meinen Jahreshighlights 2018!

    'DUMPLIN' konnte mich restlos begeistern! Egal ob es jetzt der Schreibstil, die Handlung oder die Charaktere sind, alles hatte Hand und Fuß.

    Julie Murphy hat sich wirklich Gedanken,während des Schreibens gemacht.
    Der Satz "Du bist perfekt, so wie du bist" wird auf eine wundervolle Art und Weise in der Geschichte verpackt. Auch wenn jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat, man muss lernen sie zu akzeptieren und irgendwann kommt man an sein Ziel!!
    --
    Die Autorin hat so viele tolle Botschaften in den verschiedensten Zitaten versteckt, was ich unheimlich toll finde.

    "Das Wort dick ist den meisten Leuten unangenehm.
    Aber wenn man mich sieht, bemerkt man zuerst meinen Körper. Und mein Körper ist nun mal dick.
    So wie mir bei anderen Mädchen auffällt, dass sie große Brüste haben oder glänzende Haare oder knubbelige Knie.
    Das darf man alles sagen. Aber bei dem Wort dick, das mich am besten beschreibt, werden die meisten Leute blass und verziehen das Gesicht.
    Aber so bin ich nun mal. Ich bin dick." (Seite 17)

    Was mir auch gefallen hat ist die Thematisierung von gesellschaftlichen Themen, bei denen man das Gefühlt hat, dass sie so weit wie möglich unter den Tisch gekehrt werden. Beispielsweise Übergewicht oder Diäten. Auch Konflikte in Freundschaften werden angesprochen. Oft werden solche Probleme nicht genug angesprochen, aber in diesem Buch hat alles seinen Platz!

    ---

    Willowdean, von ihrer Mutter genannt 'Dumplin' - Knödel, ist eine wunderbare Protagonistin. Sie hat einen sehr starken Charakter und steht zu ihrem Gewicht! Trotz manchen Selbstzweifeln, die jeder Mensch hat, zeigt sie es allen und steht als taffe Teenagerin im Leben!

    Und auch Bo war mir total sympathisch. Ganz im Gegenteil zu Wills Mutter! Allein, dass sie ihre eigene Tochter als "Knödel" bezeichnet, hat mich schon verärgert!

    Die Liebesgeschichte durfte natürlich auch nicht fehlen. Sie stand zwar nicht im Vordergrund, hat sich aber perfekt in die Geschichte mit eingefügt.

    ---

    Das Buch ist ein Sammelsurium aus gefühlvollen, ernsten und humorvollen Szenen. Mir hat das Lesen wahnsinnig viel Freude bereitet und ich kann es jedem, wirklich jedem ans Herz legen!


    F A Z I T

    Das Buch ist ein absolut verdienter Bestseller. Die Geschichte wurde sehr authentisch und warmherzig erzählt. Vor allem haben mich das Ende und die wahnsinnig tollen Charaktere überzeugen können!

    EIN BUCH, DAS AUF GANZER LINIE ÜBERZEUGEN KONNTE!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Samira O., 20.04.2018

    Als Buch bewertet

    "Ich nehme an diesem Wettbewerb teil, weil es keinen Grund gibt, es nicht zu tun. Ich mache es, weil ich diese Trennlinie zwischen mir und dem Rest der Welt überschreiten will."


    Willowdean - von ihrer Mutter nur Dumplin' genannt - ist 16, Dolly-Parton-Verehrerin und "die Dicke vom Dienst". Das macht ihr auch eigentlich gar nichts aus - bis sie sich in Bo verliebt, ihren sexy Arbeitskollegen, und der sich scheinbar auch zurückverliebt. Will kann das kaum glauben, und plötzlich macht es ihr doch etwas aus, nicht schlank zu sein. Und dan fasst sie einen Plan: Sie wird am Schönheitswettbewerb von Clover City mitmachen - denn nirgends steht geschrieben, dass Dicke das nicht dürfen.

    "Dumplin'" hat mich auf ganzer Linie überrascht. Erwartet hatte ich einen 08/15-Jugendroman mit platter Message und überzeichneter Protagonistin. Bekommen habe ich Will, die alles andere als perfekt ist, und eine Geschichte, die mich begeistern konnte.

    Zunächst einmal zu Will. Sie ist ein Mädchen, das man als Leserin nicht einfach mal so mögen kann. Sie ist manchmal unfair, gemein, berechnend. So wie wir alle. Sie ist keine überirdische Heldin in dickem Körper, sondern einfach nur ein Mensch, ein Teenager, geplagt von Selbstzweifeln und widersprüchlichen Gedanken. Beispielsweise weiß sie genau, wie verletzend Kommentare und Wertungen anderer über den eigenen Körper sind, gleichzeitig kann sie sich aber auch Millie gegenüber nicht den Gedanken verkneifen, dass sie froh ist, nicht ganz so dick zu sein. Für solche Ausrutscher rügt sich Will allerdings meistens selbst, was sie sehr erwachsen und reflektiert erscheinen lässt. Außerdem bewahrt sie ebendiese Millie vor Hass und Häme durch fiese Mobber. Und schließlich sind es doch Taten, die Menschen ausmachen.

    Wills neue und alte Freundinnen bringen ordentlich Leben in die Geschichte. Gerade Millie entpuppt sich als selbstsicheres, mutiges Mädchen - Eigenschafte, die Will oft abgehen. Das Spotlight liegt also nicht allein auf der Protagonistin, sondern gibt auch anderen Charakteren Raum zur Entfaltung. Und "Dumplin'" ist durch die bunt gemischte Gruppe, die sich entgegen aller Erwartungen für den Schönheitswettbewerb anmeldet, ein Plädoyer für alle Ausgeschlossenen und Gemobbten - nicht nur für Dicke!

    Und auch die Message dieses Buches lässt sich nicht herunterbrechen auf nur eine Aussage. Im Gegenteil: Ich finde, die Autorin spricht vielfältigste Themen, Komplexe und Probleme an. Es geht um Trauer, Liebe, Slebstzweifel, Selbstbehauptung, Eigen- und Fremdwahrnehmung, Wertschätzung, etc. Ja, Will nimmt an diesem Schönheitswettbewerb teil, dessen einzige Regeln sind, dass die Teilnehmerin zwischen 15 und 18 Jahren alt sein muss und die Eltern ihre Zustimmung geben. Nirgends steht geschrieben, dass dicke Mädchen, Mädchen mit Pferdezähnen oder mit ungleich langen Beinen nicht teilnehmen dürfen - dennoch tun sie das (meistens) nicht, da die Auswahl in Sachen Schönheit schon lange vor einem solchen Wettbewerb getroffen wird. Der Wettbewerb steht allerdings in keinster Weise im Fokus, und Will gewinnt ihn auch nicht. Julie Murphy bricht dadurch mit jeder Vorhersehbarkeit, die man dem Buch anhand des Klappentextes andichten könnte. Denn auch die Liebesgeschichte zwischen Will und Bo (in die sich auch noch Mitch einschleicht) ist nicht erdrückend oder kitschig dargestellt, sondern einfach eine ganz normale Teenie-Romanze. Wobei auch hier eine wichtige Message transportiert wird: Du musst nicht erst schlank werden oder schön sein, um geliebt zu werden. Du bist es in jeder Form und Verfassung wert.

    "Dumplin'" zeigt ganz klar: Jugendromane können auch anders. Man kann die Hirne junger LeserInnen gerne etwas mehr beanspruchen als mit überzeichneten Heldinnen und actiongeladenen Plots. Julie Murphy hat es meiner Ansicht nach geschafft, wichtige und sensible Themen aufzuarbeiten, gleichzeitig aber nicht den Schönheitswettbewerb oder die Liebesgeschichte zu sehr in den Fokus zu rücken. Es ist eher Wills Entwicklung, die wir hier begleiten, und die dann auf einer schönen, positiven Note endet. Ich hatte viel Freude beim Lesen und habe für mich selbst eine wichtige Erkenntnis mitgenommen: Sei, wie du bist, und lass dich nicht durch die Blicke anderer einschränken. Und mit den Gedanken an "Dumplin'" habe ich dann auch ganz ungeniert geheult, als mich der Sänger bei einem Konzert zu Tränen gerührt hat.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine S., 26.03.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt:

    Die #1 der „New York Times“-Bestsellerliste: Dick UND schön? Unsicher UND mutig? Dumplin‘ ist all das und noch viel mehr.

    Willowdean – „16, Dolly-Parton-Verehrerin und die Dicke vom Dienst“ – wird von ihrer Mutter immer nur Dumplin' genannt. Bisher hat sie sich in ihrem Körper eigentlich immer wohl gefühlt. Sie ist eben dick – na und? Mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite ist das sowieso total egal.

    Doch dann lernt sie den sportlichen und unfassbar attraktiven Bo kennen. Kein Wunder, dass sie sich hoffnungslos in ihn verknallt – dass er sie allerdings aus heiterem Himmel küsst, verunsichert sie völlig. Plötzlich macht es ihr doch etwas aus, nicht schlank zu sein.

    Um ihre Selbstzweifel in den Griff zu bekommen, beschließt Will, sich der furchteinflößendsten Herausforderung in ganz Clover City zu stellen: Sie will am „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb teilnehmen und allen – vor allem sich selbst – beweisen, dass die Kleidergröße für das ganz große Glück überhaupt keine Rolle spielt.

    Meine Meinung:

    Der Schreibstil ist wunderbar eingängig und angenehm, locker und leicht, schnell und flüssig zu lesen. Dazu sehr humorvoll, so dass ich mehr als einmal ein Lachen im Gesicht hatte. Herrlich unterhaltsam. Ich konnte mit dem Lesen nicht aufhören,das Buch nicht aus der Hand legen und habe es trotz seiner 400 Seiten an einem Tag verschlungen. Ich glaube, das sagt alles.

    Die Handlung, deren Entwicklung und die Thematik haben mir sehr gut gefallen. Das Buch vermittelt wichtige Botschaften. Vorurteile und Mobbing, Schönheit und Perfektion werden thematisiert, ebenso der Umgang mit Verlust, Trauer und Tod und es wird gezeigt, dass jeder perfekt ist, so wie er ist. Auch wenn es nicht immer einfach zu erkennen und zu akzeptieren ist. Nebenbei werden typische Teenagerprobleme angesprochen. Das Thema wird aber sehr humorvoll behandelt, so dass es nicht zu trocken und ernst rüberkommt, dennoch kommt die Kernaussage beim Leser an und regt definitiv zum Nachdenken an.
    Die Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen. Diese war einfach süß und emotional. Auch wenn sie nicht im Vordergrund der Geschichte stand, hat sie sich wunderbar in das Gesamtbild eingefügt.
    Das Ende ist rund, alles passt und fügt sich perfekt zusammen. Eine Geschichte, die mich mit einem Lächeln im Gesicht zurückgelassen hat, die einfach glücklich macht und das Herz aufgehen lässt.

    Eine wundervolle Mischung humorvoller und ernster, gefühlvoller und packender Szenen, die dafür gesorgt haben, dass ich das Buch nicht zur Seite legen konnte und immer wissen wollte, wie es weiter geht.

    Sehr schön fand ich auch, wie das Verhältnis zu Tante Lucy eingebracht wurde. Wills Verhältnis zu ihrer toten Tante war einfach toll und es war schön zu sehen, wie Will die Erinnerungen aufrecht erhalten wollte, sich Rat und Mut bei Lucys Freunden geholt hat.

    Die Charaktere sind sehr lebendig und plastisch gezeichnet. Will muss man einfach lieben, es geht gar nicht anders. Sie ist so eine tolle und starke Protagonistin, obwohl sie ab und zu an sich selbst zweifelt. Aber sie geht ihren Weg, lässt sich nicht unterkriegen, ist mutig und taff und zeigt es allen.
    Auf ihrem Weg begleiten sie tolle Freunde - alte und neue - , die alles besonders sind und die einem nach und nach mit ihren Macken ans Herz wachsen, denn genau das macht sie so authentisch und liebenswert. Es ist nicht leicht, sie müssen die ein oder andere Hürde meistern, aber gemeinsam schaffen sie alles und nehmen sich so, wie sie sind. Und Will muss auch erkennen, dass die auch beste Freundschaft ihre Höhen und Tiefen hat.

    Eine lesenswerter, unterhaltsamer, witzige und spritziger Jugendroman,der auf ganzer Linie überzeugen konnte und mir eine fesselnde Lesezeit beschert hat.

    Fazit:

    Ein wundervoller Jugendroman, der trotz seines Unterhaltungswertes, dem Witz, Charme und Esprit nichts von seiner Ernsthaftigkeit einbüßt. Ein Buch, das dem Leser ein Lächeln ins Gesicht zaubert und mit einem guten Gefühl zurücklässt. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 08.04.2018

    Als Buch bewertet

    Von dem, was man glaubt und dem, was wirklich ist

    Willowdean Dickson ist 16 und so übergewichtig, dass sie nur schwer passende Kleidung findet. Auch die Uniformen für den Job sind manchmal ein kleines Problem. Aber Willowdean interessiert das nicht – bis ausgerechnet der allseits begehrte und bewunderte Bo sie überraschend küsst. Die Ereignisse überschlagen sich, als Willowdean deshalb beschließt, dem Higlight des Jahres in ihrem Kaff Clover City die Krone aufzusetzen: sie will am Schönheitswettbewerb, den ihre Mutter als Teenager gewonnen hat, teilnehmen. Dabei nimmt sie sogar in Kauf, dass alles rings um sie herum in Scherben zerbricht …

    Julie Murphy ist mit „Dumplin‘“ ein unbeschreiblich gutes Buch gelungen. Sie schafft es, alle Teenagerprobleme darin sinnvoll und kompakt unterzubringen und noch dazu die Ich-Erzählerin, die man automatisch als Hauptfigur sehen will, auf die hinteren Ränge zu verweisen. Nach und nach verliert Willowdean beim Lesen alle Sympathie und alles Verständnis und eine Nebenfigur nach der anderen sammelt diese dafür für sich. So dreht sich die Story unbemerkt, man erkennt die wahren Stärken und Schwächen, findet Verständnis für das Handeln so einiger zunächst weniger sympathischer Figuren und möchte Willowdean gern ganz kräftig schütteln, um sie aufzuwecken und in die Realität zu holen. Ihre Blindheit und Ignoranz rauben den Atem – und öffnen gleichzeitig die Augen. Das habe ich so noch in keinem Buch gefunden und finde es super! Allerdings vermute ich stark, dass die wenigsten Erwachsenen (es ist ja ein Jugendbuch) offen für diese Wendung sind. Man ist zu sehr gewohnt, dem Ich-Erzähler komplett alles abzukaufen. Bei „Dumplin‘“ führt das in eine Sackgasse, denn Willowdean ist absolut verblendet, egoistisch, ja – fast schon egomanisch. Noch dazu verliert sie dadurch ihre Objektivität und ist in ihrer Subjektivität gefangen. Sie sieht nur, was sie sehen will, und interessiert sich herzlich wenig für die Gedanken, Gefühle und Motivationen anderer. Was sie sich vorstellt, ist quasi in Stein gemeiselt, es gibt kein Links und kein Rechts, nur ihre eigene Wahrheit.

    Ich finde es super, wie die Autorin den Leser führt - es erzählt zwar Willowdean, aber sie ist damit nicht automatisch die Sympathieträgerin und auch nicht automatisch die Hauptperson. Für mich sind alle anderen wichtiger, als Dumplin' selbst. Denn sie sieht diese Menschen, kapiert sie zunächst nicht, lernt aber – wenn auch arg langsam - dazu und sieht diese Menschen dann mit völlig anderen Augen. Das ist großartig gemacht!

    Clover City, der Wettbewerb, der Schulalltag, die Freizeit, die einzelnen Figuren – alles ist wunderbar aufgebaut und gezeichnet. Die Teenager sind recht typisch. Willowdean (alias „Dumplin‘“) hebt sich nicht nur durch ihre Figur, sondern auch ihren extremen Charakter ab. Die Schönen und Makellosen sind ebenso wie die Figuren mit Makeln einfach nur Teenager: mit guten und mit schlechten Seiten. Vorurteile entstehen und werden aufgehoben, Freundschaften entstehen, zerbrechen, bilden sich neu, verändern sich – alles Dinge, die im „echten Teenagerleben“ geschehen. Dazu eine große Portion American Way of Life – was nicht wundern darf, da die Autorin eben Texanerin ist. Wie toll oder unsinnig manche typisch amerikanischen Dinge sind, darf jeder für sich selbst beurteilen. Aber nachdenklich lässt Julie Murphy jeden Leser werden! Vor allem zeigt sie, dass man ein Buch nicht nach seiner Hauptfigur oder dem Ich-Erzähler bewerten soll und darf. Für mich ein rundum gelungenes Buch, das nicht nur Teenager lesen sollten! Fünf blitzeblanke Sterne von mir!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja, 03.04.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt: Willlowdean ist 16 und glühende Dolly Parton-Verehrerin. Außerdem ist sie nicht gerade die schlankeste. Das macht ihr allerdings überhaupt nichts aus. Ganz im Gegenteil. Mit flotten Sprüchen und jeder Menge positiver Energie meistert sie einfach alles. Und mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite sowieso. Dann jedoch verliebt sie sich in den attraktiven Bo und plötzlich bekommt sie Selbstzweifel. Um diesen entgegenzuwirken, beschließt das Mädchen sich der größten Herausforderung zu stellen, die ihr Heimatort zu bieten hat, dem „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb.

    Meinung: „Dumlin’“ ist ein toller Roman, der sich mit Selbstzweifeln, Selbstbewusstsein und dem Mut anders zu sein auseinandersetzt. Außerdem geht es um Freundschaft und die erste Liebe. Im Mittelpunkt steht Willowdean, die durch ihre Warmherzigkeit und ihren tollen Charakter einfach nur glänzt. Will hat mir von Anfang an super gefallen und ich hätte gerne jemanden wie sie in meinem Leben. Denn sie ist mutig und geht ihren Weg. Aber natürlich hat sie auch Selbstzweifel. Und sie trauert um ihre geliebte Tante Lucy, die ihr viel Positives mitgegeben hat. Ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter, die sich mit der Figur ihrer Tochter nie richtig anfreunden konnte.
    Weitere wichtige Charaktere in diesem Buch sind Wills beste Freundin Ellen und Schwarm Bo. Beide haben mir in ihrer Art gut gefallen. Ebenso wie die Außenseiter Millie, Amanda und Hannah, die, nach Wills Vorbild, ebenfalls an dem Schönheitswettbewerb teilnehmen wollen.
    Die Geschichte ist sehr spannend und von Lebensweisheiten durchzogen. So regt sie immer wieder zum Nachdenken an. Allerdings gibt es auch Passagen, die zum Lachen oder zum Weinen sind. Alles hat die Autorin wundervoll mit eingewoben. Auf diese Weise kann man das Buch kaum aus er Hand legen.
    Alles an Willow und ihrer Umgebung wirkt echt und ungekünstelt. Und gerade das macht für mich ein gutes Buch aus.
    Einzig von dem Ende war ich etwas enttäuscht. Hier hätte ich mir noch ein paar Seiten und Erklärungen mehr gewünscht.
    Trotzdem ist „Dumplin’“ ein tolles und lesenswertes Buch. Ein Buch, das Mut macht und das es einfach Spaß macht zu lesen.

    Fazit: Tolles und Mut machendes Buch mit starker Protagonistin und jeder Menge Lebensweisheiten.

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  • 4 Sterne

    Lena, 12.06.2021

    Als Buch bewertet

    Willowdean Dickson ist 16 Jahre alt, Schülerin an einer High School in der Kleinstadt Clover City und jobbt in einem Imbiss. Ihre beste Freundin ist Ellen, die wie sie ein Fan der exzentrischen Sängerin und Schauspielerin Dolly Parton ist. Sie akzeptiert Will genauso wie sie ist - mit ihrem Übergewicht. Auch Will hat kein Problem mit ihrem Körper. Wie ihre kürzlich an einem Herzinfarkt verstorbene, rund 250 kg schwere, Tante Lucy, die im Gegensatz zu Wills Mutter Rosie nichts von Diäten hielt, geht sie betont selbstbewusst durchs Leben.
    Als sie den attraktiven Bo kennenlernt, der sie nach Feierabend sogar hinter den Mülltonnen des Imbisses küsst, ändert sich für Will alles. Sie zweifelt plötzlich an ihrem Körper und kann sich nicht vorstellen, dass Bo sich nicht an ihrem Übergewicht stört. Auch ist die Beziehung zu ihrer Freundin Ellen, die selbst einen festen Freund hat und sich immer besser mit einer ihrer Kolleginnen aus dem Bekleidungsgeschäft Sweet 16, in dem Will nie ein Kleidungsstück finden würde, versteht, gestört. Die beiden entfremden sich zunehmend. Als Will dann im Zimmer ihrer Tante ein altes Anmeldeformular für den alljährlichen Schönheitswettbewerb in Clover City findet, den ihre Mutter vor Jahren gewonnen hat und in dessen Auswahlkomitte sie sitzt, beschließt Will spontan das umzusetzen, wozu sich ihr Tante offenbar nicht getraut hat: Sie meldet sich an, auch wenn sie nicht denkt, auch nur den Hauch einer Chance zu haben, diesen Kontest zu gewinnen. Ihr schließen sich drei weitere Mädchen an, die auch nicht dafür prädestiniert sind, als Schönheitsköniginnen zu glänzen. Sie möchten den Wettbewerb revolutionieren und zeigen, dass jede das Recht hat, vorurteilsfrei daran teilnehmen zu dürften.

    "Dumplin'" ist ein Jugendroman, der passend zu dem allgemeinen Bodypositivity-Trend ist. Will ist ein selbstbewusstes Mädchen, das dazu steht, dick zu sein, wie sie sich auch selbst bezeichnet. Als sie sich ausgerechnet in ihren gut aussehenden Kollegen verliebt, der zudem selbst Interesse an ihr signalisiert, fühlt sie sich jedoch nicht geschmeichelt und in ihrer Denkweise bestärkt, sondern zweifelt massiv an sich und ihrem Körper. Sie hat Angst davor, dass Bo nicht zu ihr stehen könnte, wenn andere ihre Paarkonstellation in Frage stellen würden.
    Der Roman ist aus der Ich-Perspektive der 16-Jährigen geschrieben, so dass man ihre Gedanken, ihre Ängste und Unsicherheiten - egal ob im Umgang mit ihrem Freund, ihrer besten Freundin oder ihrer Mutter - sehr gut nachvollziehen kann.
    Anhand des Klappentextes hatte ich jedoch erwartet, dass Will mehr zu ihrem Körper steht und durch den Schönheitswettbewerb beweisen sollte, das wahre Schönheit von Innen kommt und dass jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise schön ist. Darum fand ich es auch sehr gut, dass sie Unterstützung von drei weiteren Mädchen mit eigenen Makeln bekommt, die an dem Wettbewerb teilnahmen.
    Die Botschaft des Buches, zu sich selbst zu stehen, tolerant gegenüber anderen zu sein und sich nicht von Äußerlichkeiten ablenken oder beeinflussen zu lassen, ist deutlich, aber dennoch hatte ich beim Lesen stets das Gefühl, dass "Dicksein" gleichbedeutend mit "nicht schön sein" ist, was ich schade fand. Gleichzeitig ist dies aber vermutlich leider einfach nur ein realistisches Bild unserer Gesellschaft, in der man Dicken keinen Gewinn eines Schönheitswettbewerbs zutrauen würde.
    Aber nicht nur die Unsicherheiten mit dem eigenen Körper, die vermutlich jedes Mädchen in der Pubertät erlebt, sind sehr bildhaft dargestellt. Auch die Gedanken um die erste Liebe, Eifersüchteleien unter Freundinnen, Meinungsverschiedenheiten mit Erziehungsberechtigten und vor allem die Fragen: Wer bin ich? und Wer will ich sein? sind unterhaltsam, altersgerecht und nicht oberflächlich beschrieben.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    miah, 11.04.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Willowdean ist 16 Jahre alt und eigentlich ein ganz normaler Teenager. Bisher hat sie sich immer wohl gefühlt in ihrem Körper, egal, was die anderen sagen. Sie ist eben dick. Doch dann verliebt sie sich in den gutaussehenden, sportlichen Bo. Als er sie küsst, kommen dann aber Selbstzweifel auf. Um es sich selbst und allen anderen zu beweisen, meldet sie sich beim Schönheitswettbewerb an.

    Meine Meinung:
    Am Anfang mochte ich Will sehr. Sie strahlte Selbstbewusstsein aus. Die dummen Sprüche der anderen über ihr Körpergewicht waren ihr egal. Ganz besonders ihre beste Freundin Ellen gab ihr Halt. Die beiden sind unzertrennlich. Doch ihre Freundschaft ist nicht mehr so stark, wie sie einst war. Ellen freundet sich mit anderen Mädchen an, die ihr ähnlich sind, sodass Will Angst bekommt, ihre Freundin zu verlieren. Will zieht sich zurück und verheimlicht sogar ihre Gefühle für den gutaussehenden Bo vor Ellen.

    Aber Willowdean will es allen zeigen und meldet sich beim Schönheitswettbewerb an. Denn warum sollte sie nicht teilnehmen? In den Regeln steht nirgendwo, dass man dünn sein muss. Sie will allen zeigen, dass sie sich wohlfühlt, so wie sie ist. Und sie will sich selbst beweisen, dass ihr Gewicht sie niemals daran hindern sollte, etwas zu tun, was sie möchte. Dabei denkt sie besonders an ihre kürzlich verstorbene Tante Lucy, die selbst sehr dick war und sich deswegen kaum aus dem Haus getraut hat.

    Aus Solidarität melden sich noch andere Klassenkameradinnen von Will an. Sie alle sind schon oft gemobbt worden, hauptsächlich aufgrund ihres Aussehens. Will fühlt sie für diese Mädchen verantwortlich. Doch sie ist beleidigt, als sich auch ihre beste Freundin Ellen anmeldet. Ellen ist rein äußerlich das genaue Gegenteil von Will. Es kommt zum Streit, woraufhin sich die beiden voneinander entfernen.

    Ab diesem Punkt wurde Will nach und nach immer unsympathischer. Sie hat es immer verabscheut, dass andere ihr gegenüber Vorteile haben, nur weil sie dick ist. Doch auch sie selbst fängt an, so über andere zu denken. Am Anfang war es noch süß, dass sie ihre Mitschülerin Millie, die noch dicker ist als sie selbst, vor den Anfeindungen eines anderen Klassenkameraden beschützen will. Doch Will beginnt, von sich auf andere zu schließen, und unterstellt Millie, so zu sein wie sie. Während die anderen Mädchen den Wettbewerb ernst nehmen und sich Gedanken machen, wie sie sich präsentieren wollen, scheint er für Will nur noch lästig zu sein. Sie findet keine Ideen, welches Talent sie präsentieren könnte, und geht davon aus, dass auch die anderen kein Talent haben.

    Auch das Verhältnis zwischen Will und ihrer Mutter ist schwierig, was vor allem an Wills Verhalten liegt. Ihre Mutter hat den Schönheitswettbewerb einst gewonnen und ist seitdem jedes Jahr bei der Organisation dabei. Das hat Will nie verstanden. Sie versucht es nicht einmal. Ihre Mutter geht so oft einen Schritt auf sie zu, aber Will blockt einfach alles ab. Das fand ich sehr schade. Es machte Will unsympathisch.

    Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, da er so mitreißend und humorvoll war. Die Sprache ist authentisch, genau wie die Handlung selbst. Auch wenn ich zwischenzeitlich sehr genervt war von der Hauptprotagonistin, war ihr Verhalten realistisch. Ich muss die Hauptfigur nicht mögen, um das ganze Buch zu mögen. Denn am Ende hat Will mich doch wieder überzeugt. Vor allem die Botschaft dieser Geschichte ist wichtig und wertvoll. Man darf sich in seinem Körper wohlfühlen, egal, was die anderen denken und sagen. Niemand ist perfekt und das muss auch niemand sein.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 14.04.2018

    Als Buch bewertet

    *Toller Jugendroman mit einer außergewöhnlichen Hauptfigur*
    Mit ihrem Jugendroman “Dumplin’: Go big or go home” ist der amerikanischen Autorin Julie Murphy einen richtiger Überraschungserfolg gelungen, der sogar verfilmt wird. In dem sehr unterhaltsamen Roman geht es um die 16jährige, übergewichtige Will, die zum einen ihre erste Liebe erlebt und zum anderen lernen muss, trotz aller Widrigkeiten zu sich selbst zu stehen und sich im eigenen Körper wohl zu fühlen. Sehr einfühlsam beleuchtet die Autorin für Teenager wichtige Themen wie Schönheitsideale, innere Werte, Selbstbewusstsein, Selbstzweifel und Selbstvertrauen aber auch Mobbing, Vorurteile und den Umgang mit dem Tod.
    Die Geschichte ist aus Sicht der überaus sympathischen Hauptfigur Will in der Ich-Perspektive erzählt, die einen hervorragenden Einblick in ihre Gefühle, Gedanken aber auch ihre für Teenager typischen Stimmungsschwankungen gibt. Die Autorin hat mit der übergewichtigen Will eine interessante, vielschichtige Hauptfigur geschaffen, die mich mit ihrer Einstellung zu ihrer Figur und ihrem Selbstbewusstsein beeindruckt hat und die ich wegen ihrer unkomplizierten, selbstironischen und offenen Art schnell in mein Herz geschlossen habe. Sehr einfühlsam und nachvollziehbar beschreibt die Autorin, wie sich Wills Selbstsicherheit durch ihre heimliche Beziehung zum attraktiven Bo in große Unsicherheit und Selbstzweifel wandeln. Sehr anschaulich und gefühlfüll ist auch herausgearbeitet, wie sehr Will unter dem schmerzlichen Verlust ihrer kürzlich verstorbenen Tante Lucy leidet, die mit erst 36 extrem übergewichtig an einem Herzinfarkt verstarb. Zu ihr hatte sie eine ganz besonders innige Beziehung und mit ihr teilte sie auch die große Leidenschaft zur Musik von Dolly Parton. Das Verhältnis zu ihrer schlanken, extrem körperbewussten Mutter hingegen ist von starken Spannungen geprägt, versucht sie doch immer wieder Will zum abnehmen zu bewegen. Im Laufe der Handlung fällt Will allerdings einige Entscheidungen, die ich wenig nachvollziehen konnte und mich charakterlich etwas enttäuschten. Letztlich sind aber auch Wills Schwächen allzu menschlich und für ihr Alter durchaus glaubwürdig und authentisch.
    Sehr schön ausgearbeitet sind auch viele Nebenfiguren wie Mitch, ihre Freundin Ellen und die drei anderen Mädels, die zwar nicht unbedingt klassische Schönheitsidealen verkörper, aber als Outsider sehr faszinierende, liebenswerte Charaktere darstellen. Etwas enttäuschend ist in meinen Augen die sehr interessante männliche Hauptfigur Bo ausgefallen, der mir einfach zu blass geraten ist, und über dessen Sichtweise ich gerne mehr erfahren hätte.
    Sehr ansprechend ist der recht einfache, einfühlsame und oft sehr humorvolle Schreibstil der Autorin, der mich immer wieder mit wunderschönen Formulierungen und poetischen Vergleichen begeistern konnte.
    Auch wenn ich mir einige Stellen weniger ausführlich und mit etwas anderen Schwerpunkten gewünscht hätte, ist der Roman insgesamt gelungen konzipiert und gipfelt in einem wunderschönen, berührenden und sehr stimmigen Finale.
    FAZIT
    Ein unterhaltsamer Jugendroman mit einer liebenswerten Hauptfigur und wichtigen Botschaften zu Freundschaft, Schönheitsidealen, Selbstbewusstsein und inneren Werten - eine lesenswerte Wohlfühlgeschichte, die Mut macht zu sich selbst zu stehen und zum Nachdenken anregt!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ro K., 08.04.2018

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:

    Julie Murphy landet mit diesem Buch einen echten Volltreffer im Jugendbuch-Genre, denn es steckt eine in vielfacher Hinsicht absolut wertvolle Geschichte im Inneren.

    Für mich war es ein Vergnügen, mich mit der vermeintlichen Protagonistin Willowdean während des Lesens auseinanderzusetzen, die sicher keine Sympathieträgerin ist aber durch ihr Denken und Handeln eine Vielzahl an Reibungspunkten liefert, die eine spannende Gedankendynamik in Gang setzen und das Lesen zu einem spürbaren Erlebnis gestalten.

    Die eigentlichen Stars sind eindeutig die sehr divers gezeichneten Nebencharaktere, die für sehr emotionale Momente sorgen und den Handlungsverlauf auf stets authentische Weise begleiten.

    Dieser wird von der Autorin sehr unterhaltsam gestaltet, und bietet durch das erzählte vielschichtige „Mosaik an Erfahrungen“ ausreichend Möglichkeiten, sich in den Figuren wiederzufinden.

    Fazit:

    Zeigt auf unterhaltsame Weise und durch sein offenes Ende, wieviel Schönheit in der Unvollkommenheit steckt und besticht durch seine divers gezeichneten Charaktere.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Büchersüchtiges Herz, 16.05.2018

    Als Buch bewertet

    INHALT:
    Willowdean ist ein starkes Mädchen und etwas übergewichtig. Eigentlich hat sie keine großen Probleme damit, doch ihre Mutter, die mal Schönheitskönigin war, macht ihr das Leben manchmal schwer. Und dann streitet sie sich auch noch mit ihrer besten Freundin. Als sie sich dann noch in Bo verguckt wird alles anders. Sie findet neue Freunde und setzt ein Zeichen - denn warum sollten Übergewichtige nicht auch bei Schönheitswettbewerben mitmachen dürfen?

    MEINUNG:
    Auf dieses Buch war ich schon sehr gespannt, denn es wurde im Vorfeld viel beworben und das Thema klang besonders.
    Das Cover ist einerseits schlicht und trotzdem durch die Farbkontraste toll gestaltet.
    Der Einstieg gelang mir ganz leicht, die Autorin schreibt wundervoll flüssig und einfach, sodass die Seiten nur so vorbeifliegen. Auch wenn ich selbst nie übergewichtig war, konnte ich mich mit der Protagonistin trotzdem identifizieren, denn ich glaube jede Frau ist mit irgendwas an sich insgeheim unzufrieden und hat Selbstzweifel. Willowdean ist jedoch eine sehr starke Persönlichkeit und ihr Leben wird nicht von ihrem Gewicht bestimmt, im Gegenteil. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und lässt sich nicht alles gefallen. Im Laufe des Buches setzt sie sich auch für andere ein, legt wert drauf ihr Ding durchzuziehen und wird so ungewollt zum Vorbild für andere. Trotzdem zeigt sie dem Leser ihre wahren Gefühle und verborgenen Unsicherheiten.
    Eigentlich ist es eine ganz normale Teeniegeschichte. Krach mit der besten Freundin, Schwierigkeiten mit der Mutter, die erste Liebe, das Finden von neuen Freunden... Und dennoch ist sie irgendwie besonders, eben weil die Protagonistin nicht ganz perfekt ist - und irgendwie auf ihre Art und Weise dann doch. Sie war mir sehr sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert. Ich finde die Botschaft des Buches einfach toll, jeder Mensch sollte so sein dürfen, wie er ist und das Gewicht sollte nicht bestimmen, ob man zum Beispiel an einem Schönheitswettbewerb mitmachen darf, oder nicht.
    Es hat mir viel Spaß gemacht die Protagonistin auf ihrem Weg zu begleiten und dennoch hat mir noch das gewisse Etwas gefehlt. Ich finde die Botschaft hätte noch etwas vertieft werden können, noch emotionaler gestaltet werden können, noch eindeutiger.
    Es bleibt so allerdings locker leichte Lesekost, die nicht besonders dramatisch ist.
    Besonders angetan hatten es mir allerdings die Nebencharaktere, die neuen Freunde, die Willowdean findet sind einfach toll und haben unheimlich interessante Persönlichkeiten.
    Das Ende hat mich jetzt nicht umgehauen, es fehlte irgendwie etwas, um das Buch nochmal stark abzurunden. Trotzdem kann ich es jedem empfehlen, der Lust hat auf eine tolle Protagonistin, die nicht fehlerfrei ist, aber über sich selbst hinaus wächst.

    FAZIT:
    Ein tolles Buch mit einer wichtigen Botschaft - leicht und spaßig verpackt. Für alle, die manchmal an sich selbst zweifeln.


    Rockt mein Herz mit 4 von 5 Punkten!

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wuschel, 10.04.2018

    Als Buch bewertet

    Beschreibung:
    Willowdean Dickson: 16 Jahre, leidenschaftlicher Dolly Parton Fan, Bedienung im örtlichen Burger Laden und Dicke vom Dienst.

    Will ist ein aufgewecktes junges Mädchen, ihre Mutter nennt sie seit jeher „Dumplin“ – auf Deutsch: Knödel. Obwohl sie einige Kilo zu viel auf die Waage bringt, lässt sie sich von nichts unterkriegen. Schon gar nicht mit ihrer besten Freundin El an der Seite. Doch plötzlich scheint der Augenschmaus Bo Interesse für sie zu zeigen. Das wirft Will völlig aus der Bahn. Ihr Selbstvertrauen gerät ins Wanken. Um sich und ihrer verstorbenen Tante Lucy etwas zu beweisen, beschließt sie am örtlichen Schönheitswettbewerb teil zu nehmen. Go big or go home!

    Meinung:
    Wo soll ich hier nur anfangen?!

    Also ins Buch selbst habe ich sehr gut gefunden. Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Die Charaktere waren zu Anfang sehr sympathisch. Zu Anfang! Leider entwickelt sich Will im Laufe der Geschichte immer mehr zu einer Nervensäge. Doch(!) das sollte man schließlich auch von einer 16 jährigen Hormonbombe auch erwarten. Im Laufe der Geschichte versinkt sie immer mehr in Selbstzweifel. Bekommt den Hintern nicht hoch. Aus der Sicht einer „Erwachsenen“ möchte man sie echt gern mal schütteln, anschreien und in die richtige Richtung schubsen.

    Das klingt jetzt alles total negativ, aber ich würde es einfach mal als realistisch bezeichnen. Ich glaube, dass kaum einer behaupten kann, dass er in dem Alter wirklich zu 100% zurechnungsfähig war. Darum gefiel mir die Geschichte auch gleich recht gut.

    Der Kontrast, der durch die verschiedenen Teilnehmer geschaffen wurde gefiel mir an sich recht gut – auch wenn er auch gelegentlich ein bisschen künstlich wirkte. Ich meine…. Wo sind zufällig vier so grundverschiedene Charaktere (vor allem mit den „optischen Mängeln“) zu finden, die dann auch noch im selben Alter sind?!

    Dennoch… ein unglaublich wertvolles Buch, das verdeutlicht, dass man an sich selbst glauben sollte. Egal was man vielleicht von seiner Außenwelt suggeriert bekommt. Vielleicht ist man nicht gerade die Schönste, aber trotzdem hat man bestimmte Stärken. Vielleicht überzeugt man aber auch durch seinen Charme, der eine innere Schönheit verleiht.

    Auch das Ende gefällt mir wirklich gut. Es ist alles geklärt und findet einen runden Abschluss, auch wenn man der Spielraum hat für weitere Interpretationen oder Gedanken.

    Fazit:
    Ein wunderbares Buch über die Schönheit – auch im nicht bildlichen Sinne – Freundschaft, Gefühle und die Probleme von, mit sowie über Teenies.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Krimine, 20.04.2018

    Als Buch bewertet

    Ein Mut machender Jugendroman

    Willowdean hat schon einige Diäten hinter sich gebracht und es nicht geschafft, schlank zu werden. So, wie ihre Mutter, die früher einmal einen Schönheitswettbewerb gewonnen hat und ihre pummelige Tochter immer nur Dumplin nennt. Doch Willowdean selbst fühlt sich in ihrer Haut pudelwohl und sieht es überhaupt nicht ein, dass sie daran etwas ändern soll. Bis zu dem Tag, als sie sich plötzlich in den ungemein sportlichen und gut aussehend Bo verliebt und einen Kuss von ihm erhält. Von nun an hadert Willowdean mit ihrer Figur und meldet sich deshalb bei „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb an, weil sie sich und der ganzen Welt beweisen will, dass ein paar Speckröllchen mehr oder weniger überhaupt nicht wichtig sind.

    "Dumplin" ist ein Mut machender Jugendroman, der von einem sechzehnjährigen Mädchen erzählt, das mit einigen Pfunden zu viel durchs Leben geht. Und obwohl einige Schulkameraden lästern und sie nicht gerne im Badeanzug durch die Gegend spaziert, macht sich Willowdean nicht übermäßig viel daraus und nennt sie sich selbst "die Dicke vom Dienst". Denn Willowdean hat das, was man Selbstbewusstsein nennt und wird eines Tages nur schwach, weil ihr heimlicher Schwarm Bo mehr als nur eine Freundschaft will. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, greift Willowdean die spottende Meute an und zeigt ihnen auf, wie oberflächlich und dumm sie und ihre Schönheitsideale wirklich sind.

    Geschrieben wurde der mit einem Augenzwinkern und viel Herz verfasste Roman von Julie Murphy, die in Texas lebt und nach eigenen Angaben stets auf der Suche nach dem perfekten Stück Käsepizza ist. Wahrscheinlich deshalb nimmt man ihr die spürbare Lebenslust und die aufkommenden Selbstzweifel ihrer Heldin jederzeit ab, da sie selbst kein Verfechter des öffentlich zelebrierten Diätwahns ist. Aber nicht nur Willowdeans Gefühle und ihre Entwicklung zu einer starken und von sich überzeugten Frau stehen im Mittelpunkt des Romans. Auch die kritische Auseinandersetzung mit Vorurteilen und falschen Idealen erhält seinen Platz. Allerdings sollte der Leser nicht zu viel Tiefgang erwarten. Denn unterhalten soll die turbulente Geschichte rund um ein pummeliges Mädchen schließlich auch.

    Fazit:
    Eine tolle Geschichte für jugendliche Leser, die ein brisantes Thema zum Inhalt hat und weder rosarot noch erschreckend düster ist.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Betsy, 07.04.2018

    Als Buch bewertet

    "Perfektion ist nur ein flüchtiges Phantom, dem wir alle hinterherjagen."

    Die 16jährige Willowdean, kurz Will, ist erklärter Dolly Parton Fan und ein Mädchen, das etliche Kilos zuviel auf die Waage bringt. Nach dem Tod ihrer Tante Lucy hat sie es nicht gerade leicht, da sie ein sehr inniges Verhältnis zu ihr hatte und sich von ihrer Mutter alles andere als verstanden zu fühlt, die sich völlig in die Vorbereitungen des alljährlichen Schönheitswettbewerbes „Miss Teen Blue Bonnet“ in Clover City stürzt, dem Ereignis des Jahres, sie immer noch Dumplin' (Knödel) nennt und scheinbar alles andere als stolz ist eine übergewichtige Tochter zu haben. Einzig ihre beste Freundin Ellen steht ihr zur Seite, doch als diese sich scheinbar alleine weiterentwickelt, fühlt Will sich völlig alleine, besonders weil sie sich in den gutaussehenden Bo aus ihrer Arbeit verliebt hat und an seinen Absichten zweifelt, gerade wegen ihres Aussehens. Um sich zu beweisen, dass man auch ohne perfekte Figur etwas wert ist, meldet sie sich am Schönheitswettbewerb an und ist damit Vorbild für einige andere Mädchen.

    "Warum soll ich mich überhaupt so unwohl fühlen, wenn ich ins Schwimmbad gehe oder in meinem Badeanzug herumstehe? Warum soll ich das Gefühl haben, dass ich schnell wieder ins Wasser rennen muss, um keinem den grässlichen Anblick meiner Oberschenkel zuzumuten?"

    Eine Geschichte, die mich ein wenig enttäuscht hat, da ich mir von der Hauptfigur einfach etwas mehr Charakter erwartet hätte und sie anders als anfänglich dargestellt alles andere als selbstbewusst ist wenn es um ihr Gewicht und Aussehen geht. Man kann zwar verstehen wie sie sich fühlt, denn wer ist schon jemals wirklich glücklich mit seinem Körper? Doch sie hat auch eine Art im weiteren Verlauf an sich, die einen als Leser regelrecht gegen sie einnimmt. Dennoch bekommt man einen guten Eindruck was es heißt mit fiesen Kommentaren zurechtkommen zu müssen, weil man nicht perfekt gebaut ist, wie es sich anfühlt im Gegensatz zur besten Freundin keinen Freund zu haben, nicht in die tollen Klamotten zu passen und vor allem was es heißt für die eigene Mutter eine Blamage zu sein, die nicht nur den Schönheitswettbewerb leitet, sondern selbst auch einmal eine Miss Teen Blue Bonnet war.

    Je weiter die Handlung voranschreitet umso mehr merkt man, dass es oftmals an Willowdean selbst liegt, dass sie scheinbar nicht glücklich ist, da sie andere Leute vor den Kopf stößt, weil sie einfach nicht den Mund aufmachen kann um ehrlich zu sagen was in ihr vorgeht. So ist sie zwar verliebt in den sympathischen Bo, doch argwöhnt, dass er nie öffentlich zu ihr stehen würde und fühlt sich mehr als unwohl, wenn sie sich vorstellt würde ihre Speckrollen spüren. Die Szenen für Bo sind für den Leser anfänglich schwer einzuschätzen, da man selbst nicht ganz weiß ob das Misstrauen gerechtfertigt ist oder nicht, doch mit seiner Art zeigt er durchaus, dass er Will mag und es gibt sehr schöne Szenen mit ihm. Leider passiert hier alles aber auch recht plötzlich und selbst als Bo nach und nach mehr Tiefe bekommt, bleibt er leider nur eine Randfigur wie so viele andere, denen man gerne viel mehr Platz gegeben hätte in dieser Geschichte. Als Will dann auf ihren Klassenkameraden Mitch trifft, einem starken, aber zugleich schüchternen und zuvorkommendem Footballspieler, scheint sie hin- und hergerissen mit ihren Gefühlen, allerdings ist sie beiden Jungen alles andere als fair gegenüber und verliert immer mehr an Sympathie, denn sie verhält sich extrem egoistisch, da ist auch ihr Alter keine Entschuldigung.

    Leider wirkt es hier so als hätte die Autorin die anfängliche Version ihrer Titelheldin nochmal schnell überdacht und das ist der Geschichte nicht so gut bekommen. Gerade durch Wills Verhalten, vergisst man leicht worum es hier eigentlich geht und sieht sie eher als eine missgünstige Dicke die ihre Selbstzweifel und Probleme an allen anderen auslässt und damit sogar einen negativen Anstrich bekommt, fast so als wäre es eine Entschuldigung nur weil sie eben mit anderen Dingen zu kämpfen hat und darum weniger Rücksicht auf andere und deren Gefühle nehmen muss. Will selbst zeigt sehr schön auf wie auch sie andere nach ihrem Aussehen abcheckt und mit Vorurteilen abfertigt, obwohl sie selbst weiß wie es ist aus der Menge herauszustechen, aber das ist dann auch wieder sehr realistisch, denn jeder hat so seine Vorurteile vom anderen aufgrund seines Äußeren.

    Überraschend ist dann, dass der Schönheitswettbewerb lange Zeit eine eher nebensächliche Rolle spielt und man sich auch anfängt zu fragen inwieweit Willowdean es wirklich ernst nimmt. Am Ende wird dieser dann recht schnell abgefertigt, auch wenn schön gezeigt wird, dass da durchaus harte Arbeit dahinter steckt und sich selbst hübsche Mädchen unsicher fühlen können bezüglich ihres Körpers. Zwar ist das Ganze hier dann schon recht amerikanisch gehalten, aber man sieht auch wie ernst so ein Wettbewerb genommen wird und wie dieser vielen Mädchen das Gefühl gibt nicht gut genug dafür zu sein. Teilweise war das Buch dann gänzlich anders als erwartet, weil man sich einfach eine sympathischere und selbstbewusstere Hauptfigur vorgestellt hat, die hier allen zeigt was es heißt ein paar Kilos mehr auf die Waage zu bringen, aber dem war dann lange Zeit eher nicht so. Wirklich punkten konnten hier vor allem die Mädels die sich Will als Vorbild nehmen und die ebenfalls mitmachen um sich und anderen etwas zu beweisen. Hierbei gibt es dann so einige sehr unterhaltsame Szenen, aber auch bewegende, wenn diese Teenager zeigen, was es heißt sich selbst so zu nehmen wie man ist und sich nicht darum zu kümmern was andere von ihnen denken und dadurch selbst Will inspirieren.

    Neben der Liebesgeschichte und dem Wettbewerb nimmt hier vor allem die Freundschaft zwischen Will und Ellen hier viel Platz ein und wie diese sich verändert. Vieles ist schon sehr Teeniemäßig und bei so manchen Dingen kann man nur den Kopf schütteln, wie schnell hier die Stimmung umschlägt, aber es zeigt auch sehr schön, dass Freundschaften sich verändern und wie intensiv die Gefühle in diesem Alter sind. Auch die komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung nimmt einiges an Raum ein und je nachdem wie man es sieht, kann einem hier die Mutter auch durchaus leid tun, die scheinbar nichts richtig machen kann, selbst wenn sie nur besorgt um ihre Tochter ist und der Wettbewerb einfach etwas ist was sie einmal im Jahr aus ihrer Monotonie herausreißt.

    Fazit: Ein durchaus empfehlenswerter Jugendroman mit der gerade heute so wichtigen Botschaft, dass jeder sich schön und geliebt fühlen kann, auch wenn er nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Leider verliert die Hauptfigur Willowdean im Verlauf der Geschichte einiges an Sympathien, die anfänglich sehr selbstbewusst wirkt, kurz danach aber zeigt, dass sie alles anders als zufrieden ist und Komplexe wegen ihres Gewichts hat. Nur zu verständlich, allerdings scheint sie dies auch ein wenig als Entschuldigung zu nehmen selbst anderen gegenüber verletzend zu sein und auch vieles in den falschen Hals zu kriegt. Etliche der Nebenfiguren sind inspirierender und interessanter als Will selbst und man hätte gerne mehr von ihnen gelesen. Gegen Ende punktet die Geschichte vor allem durch den Schönheitswettbewerb wo Will dann endlich wieder in ihre anfängliche Rolle zurückfindet. Das Ende ist daher durchaus gelungen, aber vieles wurde auch zu oberflächlich und schnell abgehandelt. Viel Teenie-Drama rund um Unsicherheiten mit dem eigenen Körper und auch wie schnell man dies als Ausrede nimmt um andere grundlos zurückzustoßen oder zu verletzen, weil man sich und seine Gefühle so viel wichtiger nimmt. Trotz einer Hauptfigur bei der sich wohl die Geister scheiden werden, ist es dennoch eine tolle Geschichte über Selbstwertgefühl und gegenseitiges Verständnis, denn jeder ist auf seine Weise schön und einzigartig.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amy-Maus87, 24.04.2018

    Als Buch bewertet

    Als das Buch erschien, habe ich bereits relativ viel von dem Hype mitbekommen, der um das Buch gemacht wurde und so war ich natürlich auch sehr neugierig, Willowdean kennenzulernen, die sich anscheinend nicht viel aus ihrer Körperfülle zu machen schien und allen trotze. Denn Dick kann doch auch schön sein, oder?

    Das Buch ist sehr leicht und locker geschrieben und erzählt aus der Sicht der 16 jährigen Willowdean, die sich auf den ersten Seiten nicht viel aus ihrer Körperfülle zu machen scheint.
    Will ist ein typischer Teenager, dessen Leser auch nach einigen Zeilen klar werden wird, dass sie bei Weitem nicht immer so tough zu sein scheint, wie es das Buch für mich auf den ersten Blick vermittelt hat. Will muss sich Hänseleien aussetzen, die sie zutiefst kränken und ihr geliebter Halt, ihre Tante Lucy, starb viel zu früh. Will steht also ziemlich alleine auf weiter Flur und erzählt aus ihrem Leben. Hier spielen natürlich auch die Freunde, die charakterlich sehr unterschiedlich waren und auch die Mutter eine Rolle, die mit ihrere Tochter ein angespanntes Verhältnis teilt.
    Ein besonders großes Augenmerk, wird in diesem Buch auf den Schönheitswettbewerb gelegt an dem Will nach einigen Stolpersteinen teilnimmt und als Leser verfolgen wir hauptsächlich diese Entwicklung.
    Ich habe über Will sehr gerne gelesen und es gab viele schöne aber auch traurige Momente, die mich nachdenklich gestimmt haben. Denn dieses Thema ist so präsent wie nie in der heutigen Gesellschaft.

    Trotz allem habe ich mir ein wenig mehr von dem Buch versprochen, besonders in Hinblick auf die Thematik des Übergewichtes und dem daraus resultierendem eigenen postivem Körpergefühl. Dazu zählt natürlich Will als Mensch und nicht nur die Vorbereitungen auf den Schönheitswettbewerb. Auch ist das Ende des Buches für mich sehr offen und ich habe noch so viele Fragen, auf die ich gerne eine Antwort hätte, dass ich das Buch gedanklich einfach nicht ganz ruhen lassen kann.

    Fazit:
    „Dumplin“ ist eine Erzählungmit einer sympathischen jungen Protagonistin doch leider fehlte mir das gewisse Etwas und ich hätte gerne viel mehr von Willowdean erfahren und der Grundthematik. Das ist leider für mich alles ein wenig zu kurz gekommen. Aus diesem Grund vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peggy S., 27.04.2018

    Als Buch bewertet

    Eine junge Frau steht an einem Wendepunkt, an dem sich alles ändern wird und zwar nicht nur für sie. Will mag sich nicht und andere amüsieren sich stets auf ihre Kosten. Doch Will ist nicht der übliche Teenager nein. Gut sie ist dick, aber kann man einen Menschen einen jungen Menschen allein auf diese Tatsache reduzieren. Ein Mensch ist die Summe aller seiner Eigenschaften und davon hat Will viele.

    Für Will oder sollte man lieber Dumplin sagen? So nennt sie ihre Mutter. Also für Dumplin ändert sich alles als sie sich dazu entscheidet an einem Schönheitswettbewerb teilzunehmen. Doch mit ihren Entschluss beeinflusst sich auch andere Mädels zum positiven hin. Sie trauen sich aus ihren Schatten zu treten und junge Frauen zu sein. Sie stellen sich gegen alle Vorurteile. Und das sind viele. Selbst die eigenen Eltern haben welche und da ist Wills Mutter keine Ausnahme.

    Doch Will hat nicht nur mit den Vorbereitungen zu dem Schönheitswettbewerb zu kämpfen nein. Das ist das kleinste ihrer Probleme. Sie muss auch noch ihre Mutter zeigen, was ihn ihr steckt. Tja und dann kommt da noch die Liebe mit ins Spiel. 2 Jungs finden Will super und zwar weil sie so ist wie sie ist und nicht in eine der üblichen Schablonen passt. Und Will braucht sehr lange um sich für einen zu entscheiden.

    Bei all diesem Durcheinander hat Will jedoch noch ein viel größeres Problem, sie hat sich mit ihrer Allerbesten Freundin verkracht und leidet wie ein Hund, da sie El so sehr vermisst. Und Texaner können richtig stur sein und da sind die beiden keine Ausnahme.

    Fazit: Wenn man sich erstmal an dem Schreibstil gewöhnt hat kann man nicht mehr aufhören. Es ist ein absolut fesselnder Roman, der zeigt wie eine junge Frau alles ändern kann und zwar nicht nur für sich.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glücksklee, 21.04.2018

    Als Buch bewertet

    Nachdenklich stimmendes Jugendbuch

    Für mich ist “Dumplin” ein sehr gelungenes Buch, das sich mit Themen wie Schönheit, Selbstvertrauen, Selbstzweifeln und Selbstakzeptanz und vielem mehr beschäftigt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und regt definitiv auch über die letzte Seite hinaus zum Nachdenken an.
    Willowdean, die Protagonistin des Romans, ist übergewichtig. Eigentlich akzeptiert sie sich selbst so wie sie ist. Sie hat kein Problem damit, dick zu sein. Meistens wenigstens. Es gibt aber auch Momente, in denen Will eben nicht mit sich im Reinen ist. So entstehen für sie z.B., als sie sich in Bo verliebt und ihrem Schwarm tatsächlich näherkommt, widersprüchliche Gefühle im Bezug zu sich selbst und ihrer Beziehung zu Bo. In manchen Momenten ist Will unglaublich selbstbewusst, dann wieder wird sie von Selbstzweifeln geplagt. Das Verhältnis zu ihrer Mutter, einer ehemaligen Gewinnerin des Miss Teen Blue Bonnet Schönheitswettbewerbs von Clover City, ist zum Teil sehr angespannt. Auch in der Beziehung zu ihrer besten Freundin Ellen kriselt es. Dass Will nicht konsistent vor Selbstbewusstsein strotzt und eben auch manchmal, aufgrund der Reaktionen ihres Umfeldes auf ihr Gewicht, arg zu kämpfen hat, macht die Geschichte für mich so glaubhaft und rührend und Will zu einer sehr menschlichen Protagonistin. Sie ist, wie alle anderen Menschen auch, eben nicht perfekt, für manche Aktionen und Reaktionen möchte man sie am liebsten zur Vernunft rufen. Ich jedenfalls habe bis zum Schluss mit ihr mitgefiebert und kann „Dumplin‘“ daher sehr empfehlen. Vier Sterne von mir für den Roman von Julie Murphy.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stinsome, 21.04.2018

    Als Buch bewertet

    Dumplin‘ wurde so in den Himmel gelobt, dass ich enorm hohe Erwartungen hatte, die natürlich nicht erfüllt werden konnten. Für mich fehlte es irgendwie an allen Ecken und Kanten – und so eine wirkliche Botschaft, wie ich sie wohl am ehesten erwartet hätte, konnte ich auch nicht mitnehmen.

    Wir lesen aus der Sicht der 16-jährigen Willowdean – von ihrer Mutter auch Dumplin‘ genannt. Sie hat einige Pfunde zu viel auf den Rippen, ist leidenschaftliche Dolly-Parton-Verehrerin und trauert um ihre Tante Lucy, die wegen ihres Gewichts vor sechs Monaten einen Herzinfarkt erlitten hat. Ihre Mutter ist ihr keine große Stütze und hat nur den alljährlichen Schönheitswettbewerb im Kopf, den sie 1997 gewonnen hat und der das einzige Highlight in ihrem Leben zu sein scheint. Bisher hat sich Will eigentlich immer wohl in ihrem Körper gefühlt, sich gegen Mobber erfolgreich zur Wehr gesetzt und negative Kommentare einfach an sich abprallen lassen, aber als sich ihr attraktiver Kollege Bo für sie zu interessieren scheint, sind sämtliche Komplexe und Unsicherheiten plötzlich an der Oberfläche. Während sie sich mit diesem Gefühlschaos herumschlagen muss, stößt sie bei Lucys Sachen auf ein unausgefülltes Anmeldeformular für den Schönheitswettbewerb und beschließt kurzerhand, für ihre verstorbene Tante, die sich wegen ihres Gewichts so vieles selbst verwehrt hat, dort mitzumachen und allen zu beweisen, dass man dick UND schön sein kann.

    Diese Botschaft – dass dick nicht gleich hässlich sein bedeutet (!) – war es auch, die meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Ich habe erwartet, dass sich Will trotz Unsicherheiten in dem Schönheitswettbewerb behauptet und eben zeigt, dass auch dickere Mädchen das Zeug haben, bei diesen Wettbewerben mitzumachen. Und stattdessen … war dieser ganze Schönheitswettbewerb nur ein Hintergrundgeräusch, das Will irgendwann lästig wurde. Mit dieser Nebensächlichkeit wurde er am Ende auch völlig unspektakulär abgehakt. Ich hoffe, ich habe damit jetzt nicht zu viel gespoilert, aber wer diesen ganzen Schönheitswettbewerbstrubel erwartet, der kann hier lange suchen.

    Worum geht es dann? Naja, hauptsächlich um Wills Selbstzweifel, die mit Bos Interesse an die Oberfläche kommen und mich persönlich manchmal echt runterzogen haben. Mit Will wurde zwar eine lebensechte Protagonistin entworfen, mit der man sich identifizieren kann, weil sicher jeder schon mal in seinem Leben unsicher war, aber ihre Unsicherheit hat bei mir dummerweise keine Verbundenheitsgefühle, sondern meistens Bedrückung ausgelöst. Sie steht ihrem eigenen Glück im Weg – nicht nur in Bezug auf Bo, sondern in sämtlichen Bereichen ihres Lebens. Nach einem Streit mit ihrer besten Freundin gibt sie sich mit ihren neugefundenen Freunden, die ich absolut toll fand, nur zufrieden und die anfängliche Motivation für den Wettbewerb kühlt merklich ab. Statt selbst die treibende, aufbauende Kraft in ihrer kleinen Gruppe zu sein, hat sie ständig Schubser von anderen gebraucht, um sich aufzuraffen. Das hat den Spaß etwas gedämpft.

    Was nicht bedeutet, dass mir Dumplin‘ überhaupt keinen Spaß gemacht hat. Vor allem die Szenen mit Bo haben mir sogar unglaublich viel Spaß gemacht, sodass ich eigentlich immer schon direkt am Grinsen war, wenn nur sein Name erwähnt wurde. Den Kerl kann man einfach nur mögen, auch wenn er am Anfang noch sehr undurchsichtig ist – er ist von der Sorte grüblerisch und geheimnisvoll, blüht aber in Wills Nähe auf, wird gesprächig und manchmal entzückenderweise sogar nervös. Sein Markenzeichen: der rote Kirschlolly, von denen Will auch manchmal welche in ihrem Spind findet ... Ich kann mir keinen besseren männlichen Gegenpart als ihn vorstellen – er war ein Lichtblick.

    Viele andere Charaktere wie Hannah, Millie und Mitch haben es mir ebenfalls angetan, während ich mich über andere – wie Wills Mom – größtenteils geärgert habe. Es wird definitiv die ganze Gefühlspalette abgedeckt, die man Charakteren entgegenbringen kann, sodass von Hass bis Liebe alles dabei ist. Da es handlungstechnisch keine wirklichen Höhepunkte gibt, lebt das Buch von eben diesen Charakteren.

    Höhepunkte gibt es leider nicht mal am Ende – keine Überraschungen, Gefühlsexplosionen, tränenreiche Aussprachen (wobei: eine schon!) oder weltbewegende Erkenntnisse. Vor allem wegen dieser fehlenden Aussprachen zwischen den Figuren wirkte auf mich alles eher … lieblos und unspektakulär. Ich bin ein bisschen enttäuscht.

    Fazit

    Leider nicht das Mut machende, blinkende „Du bist gut so, wie du bist“-Schild, das ich erwartet habe. Es ist eher ein kleines, unscheinbares Kärtchen. Schade! Für mich Mittelmaß – 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cattie, 09.04.2018

    Als Buch bewertet

    Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, da es recht vielversprechend klang. Am Ende war ich jedoch enttäuscht von "Dumplin'" und meine Erwartungen wurde leider nicht erfüllt.


    Dumplin' handelt von der 16-Jährigen Willowdean aus Texas. Sie bezeichnet sich selbst als 'fett' und ihre Mutter nennt sie auf Grund ihres Übergewichts liebevoll Dumplin', Knödel. Will hat kein großes Problem mit ihrem Gewicht, doch andere wie ihre Mutter würden es lieber sehen, wenn sie abnehmen würde. Laut ihre Mutter könnte sie sonst nie glücklich werden, doch Will denkt ganz anders. Schließlich hat sie ihre beste Freundin El und auch der süße Bo von der Arbeit scheint Interesse an ihr gefunden zu haben. Um es ihrer Mutter - und allen anderen - zu beweisen, meldet sich Will spontan zum Miss Teen Blue Bonnet Schönheitswettbewerb ihrer Stadt an, der ihre Mutter vorsitzt. Jetzt bleibt ihr eigentlich auch nichts anderes mehr übrig, als den Wettbewerb durchzuziehen. Hätte sie sich bloß nicht mit El gestritten und wäre zu einer Art Vorbild für eine Gruppe Mädchen an ihrer Schule geworden - und wäre mit Bo noch alles wie früher...

    Anfang hat mir die Geschichte noch gut gefallen und Will war mir als Protagonistin durchaus sympathisch. SIe hat sich nicht alls gefallen lassen und wirkte sehr selbstbewusst, wie sie mit ihrem Badeanzug im Schwimmbad stand und mit Bo auf der Arbeit flirtet. Dann jedoch wurde sie mir immer unsympathischer. Sie wirkt stellenweise sehr egoistisch und provoziert einen Streit mit ihrer besten Freundin. Auch ihrem neuen Freundeskreis, bestehend aus den Mädchen, denen sie durch ihre Teilnahme am Wettbewerb zum Vorbild wird, schließt sie sich anfangs nur widerwillig an. Gegenüber einigen der Mädchen verhält sie sich zudem nicht nur ignorant, sondern bringt ihnen auch die gleiche, voreingenommene Haltung gegenüber, sie sie an anderen stört. Dafür wird sie für mich nicht nur problematisch, sondern auch oberflächlich. Anfangs konnte ich noch verstehen, warum Bo und Mitch Will so sehr mögen, ab der Mitte konnte ich dies dann jedoch nicht mehr verstehen. Nicht, weil es unglaubwürdig ist, dass ein als überdurchschnittlich attraktiv beschrieber, schlanker Junge sich für die übergewichtige Will interessiert, sondern weil ich ihren Charakter nicht mag. Allgemein wirkt nicht nur sie sondern vieles in der Geschichte sehr oberflächlich, nicht zuletzt das Konzept des Schönheitswettbewerbs. Ich glaube, Will hat sich im Unterbewusstsein auch viel durch ihre Mutte beeinflussen lassen und die Mutter-Tochter Beziehung hat einen wichtigen Bestandteil der Geschichte ausgemacht. Es war schön zu sehen, wie sie sich doch langsam angenähert haben und hoffentlich den Tod von Tante Lucy verarbeiten könne. Ein weiterer Lichtblicke sind für mich Charaktere wie Millie, Hannah und Amanda, die sich nichts sagen lassen, einfach ihr Ding durchziehen und dabei auch noch freundlich und hilfsbereit sind. Obwohl auch sie nicht gerade das Mädchen verkörpern, das andere Leute bei einem Schönheitswettbewerb sehen, gehen sie die neue Aufgabe offen und selbstbewusst an (hier versteckt Murphy auch noch recht offen eine Sozialkritik an den in den USA nach wie vor sehr beliebten Schönheitswettbewerben).

    Obwohl ich Murphys Schreibstil mag, der sich sehr flüssig liest und das Buch auf Grund seiner recht kurzen Kapitel gut strukturiert ist, hat sie mich ab der Mitte durch den Plot verloren. Die Story finde ich nach wie vor interessant, jedoch konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen. Teilweise sehr stigmatisiert und klischeehaft, zudem vorhersehbar. Trotz guter Herangehensweise und wahrscheinlich nobler Intention ist mir Will als Protagonistin zu problematisch, weswegen ich das Buch nicht ausdrücklich empfehlen würde. Ihre Einstellungen zu anderen Personen, die ebenfalls nicht dem Idealbild des Mädchens entsprechen, das man als Teilnehmerin eines Schönheitswettbewerbs sieht, hat mich mehr als einmal geärgert. Das Ende war dann doch wieder recht nett und realistisch und auch während des Lesens habe ich mich unterhalten gefühlt. Ich finde es toll, dass Will so offen mit ihrem Körper umgeht und Murphy sie als Protagonistin ausgesucht hat. Auch, dass sie sich letzten Endes doch treu bleibt und ein wenig umgänglicher wird, war eine nette Veränderung. Jedoch würde ich behaupten, dass sie, um ihrer Intention gerecht zu werden, Will in eine andere Richtung hätte konzipieren sollen.

    Ich gebe Dumplin' noch 3/5 Sternen und freu mich auf das Sequel, das mit Millie meine Lieblingsfigur aus dem Buch zur Protagonistin macht.

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