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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 01.11.2022

    Als Buch bewertet

    Beeindruckender und berührender Roman über eine Kölner Familie
    Der Claassen Verlag hat "Für euch" veröffentlicht, den autobiografischen Roman der Journalistin und Juristin Iris Sayram, in dem diese schonungslos und offen auf ihre Kindheit und Jugend in Köln während der achtziger und neunziger Jahre zurückblickt. 
     
    Die Ich-Erzählerin Iris lebt in Berlin und reist nach Köln, um ihre Mutter im Krankenhaus zu besuchen. Die 80jährige hat eine Lungenentzündung und braucht die Unterstützung der Tochter. Es fehlt ihr einiges von daheim: der goldfarbene Rollator, frische Unterwäsche, Hausschuhe, ein Spiegel und andere Dinge. Früher war es Iris immer sehr unangenehm, den Körper der Mutter zu sehen, und nun ist es ganz selbstverständlich für sie, ihr bei der Körperpflege behilflich zu sein.
     
    Iris' Mutter Irmtraud wird 1939 geboren und wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, der Vater verwehrt ihr eine Ausbildung zur Schneiderin. Bereits mit 18 Jahren wird sie verheiratet, zwei Ehen scheitern, zu den beiden Kindern hat sie bald keinen Kontakt mehr. In einem Café lernt die lebenslustige Frau Mustafa kennen, der aus Istanbul kommt und seit 5 Jahren in Köln lebt. Mustafa findet Irmtrauds Namen spießig und nennt sie nun Sonja. Die beiden werden ein Paar, ziehen zusammen und genießen das Leben. 1976 wird ihre Tochter Iris geboren. Der Vater nennt sie zärtlich Kizim, mein Mädchen. Er ist nicht glücklich mit seiner Arbeit an der Werkzeugausgabe von Ford. Viel lieber würde er sein Geld mit dem Zeichnen von politischen Karikaturen verdienen. Nach einem gemeinsamen Urlaub in der Türkei kündigt er seine Arbeit, verbringt nun viel Zeit in Spielclubs, und fortan ist Sonja für die Bestreitung des Lebensunterhaltes zuständig. Sie arbeitet als Putzfrau und Toilettenfrau, später auch als Prostituierte. Dennoch ist das Geld immer knapp.
     
    Die Autorin lässt ihre Vergangenheit Revue passieren und stellt dabei überwiegend ihre Mutter und das Verhältnis zu ihr in den Vordergrund. Offen und ehrlich erzählt sie Sonjas Geschichte und verschweigt auch nicht ihre eigenen Schwierigkeiten, die Scham, die sie wegen der Tätigkeiten ihrer Mutter empfand. Selbstkritisch berichtet sie von verpassten Gelegenheiten, als es ihrem Vater schlecht ging und ihr andere Dinge wichtiger waren. 
     
    Das Buch ist in klarer und flüssiger Sprache, aber auch mit Humor geschrieben. Die Autorin beschreibt ganz wunderbar ihre Mutter, die nie ihren Optimismus verliert und immer bemüht ist, die Tochter zu verwöhnen, ihr jeden Wunsch zu erfüllen und alle Freiheiten zu gewähren. Iris gelingt es trotz widriger Umstände, ihren eigenen Weg zielstrebig zu verfolgen und nach dem Abitur Jura zu studieren. 
     
    Der Lokalkolorit hat mir sehr gut gefallen, da mir Köln und der Dialekt vertraut sind. Auch den Zeitgeist hat die Autorin ganz wunderbar in ihren Roman einfließen lassen.

    Der Roman, den Iris Sayram voller Dankbarkeit und Liebe ihrer Mutter widmet, hat mich sehr berührt und wird mich noch lange beschäftigen.
    Absolute Leseempfehlung von mir für dieses großartige Buch - 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    duenefi, 14.11.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Hommage an eine außergewöhnliche Mama - emotional und offen!

    "Für euch" von Iris Sayram ist im Oktober 2022 als gebundenes Buch mit 368 Seiten bei claassen erschienen.

    Die Autorin erzählt in "Für euch" die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend schonungslos offen und detailliert, aber auch mit Humor. Besonders intensiv zeigt sich dabei ihre unerschütterliche Liebe zur Mutter, die ihrerseits aber auch wirklich alles für ihre Tochter getan hat.

    Es handelt sich hier ganz und gar nicht um die klassische Bilderbuchfamilie, sondern im Gegenteil um Menschen, die in einer als "sozialer Brennpunkt" bekannten Hochhaussiedlung lebten, nicht immer ein geregeltes Einkommen hatten, wo Spielsucht und Prostitution eine Rolle spielten. Und dennoch war immer Iris´ Wohl im Vordergrund und das oberste Ziel der Eltern, ihrer Tochter ein anständiges Leben zu bieten.
    Der Vater musste die Türkei aus politischen Gründen verlassen, die Mutter hatte ihren ersten Ehemann samt Kindern verlassen. Als die beiden sich kennenlernten, arbeitete der Vater bei Ford und die Mutter ging putzen. Iris war nicht geplant, aber die Eltern freuten sich über sie und Liebe und Respekt wurden in der Familie ganz groß geschrieben. Iris Vater hatte allerdings Probleme, er wurde spielsüchtig und schmiß seinen Job hin. Die Mutter musste fortan die Familie durchbringen, und als irgendwann das Geld, das die Putzjobs im Milieu und als Klofrau in einer Disco vorne und hinten nicht mehr reichte, wurde gestohlen und mit Medikamenten gedealt und irgendwann ging sie dann auch anschaffen.
    In diesem besonderen Roman kann man wirklich gut miterleben, dass Liebe wohl der wichtigste Bestandteil für eine gute Kindheit und ein erfolgreiches Aufwachsen ist.
    Denn trotz aller widrigen Umstände ist Iris Sayram eine gute Schülerin, beginnt sogar ein Studium, wird erfolgreich im Job.

    Sehr gut gefallen hat mir die anfängliche Erzählperspektive, in der Iris Sayram ihre Mutter direkt angesprochen hat und in der Gegenwart stattfindet. Anschließend erfolgt dann die Rückblende in die 80er Jahre und dser Werdegang der Familie wird chronologsisch erzählt.

    "Für euch" ist eine Hommage an eine Mutter, die stets liebevoll für ihre Tochter da war und iht Kind gut versorgen wollte, und das um jeden Preis, sie war sich für nichts zu schade.

    Ein schonungslos offenes und dadurch sehr authentisches Buch, das ausgesprochen emotional ist und mich wirklich berührt hat.

    Unbedingte Leseempfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Liane, 07.12.2022

    Als Buch bewertet

    Mit dem Buch “Für euch” ist Iris Sayram ein wunderbar authentisches und warmherziges, aber auch schonungsloses Buch gelungen, welches zum einen berührt und zum anderen traurig macht.
    Mit gnadenloser Offenheit bekommt der Leser einen Einblick in das Leben einer am Rande der Gesellschaft lebenden Familie, die zum großen Teil nicht weiß, wie sie über die Runden kommen soll und auf die schiefe Bahn gerät.
    Die Mittel sind stets knapp und man lebt von der Hand in den Mund, doch irgendwie schafft es die Mutter dafür zu sorgen, dass es der Tochter gut geht und möglichst an nichts fehlt.
    Iris Sayram beschreibt ihre Mutter mit großer Verehrung und Achtung, macht aber auch kein Geheimnis daraus, dass sie sich für ihre Eltern zum Teil tatsächlich geschämt hat.
    Dieses Buch scheint ein großes Dankeschön für all das zu sein, was Iris durch die unerschütterliche Kraft der Mutter und deren Zuversicht zuteil wurde.
    Es ist ein wichtiges, kluges und zartes Buch und beweist, dass man trotz widriger Umstände mit Optimismus und dem Glauben an sich zu seinen Zielen gelangen kann.

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  • 5 Sterne

    herrzett, 03.01.2023

    Als Buch bewertet

    Das Leben schreibt manchmal ganz besondere Geschichten. Ich könnte mich nun kurz fassen und statt ewig nach Umschreibungen und passenden Worten zu suchen, einfach nur sagen: "Für euch" von Iris Sayram ist eine große Geschichte über eine sehr beeindruckende Frau, die immer versucht hat alles zu geben und sich bis zum Schluss aufgeopfert hat, damit es ihnen besser geht, ihre Tochter alles haben kann und sie auch endlich das Glück finden. "Für euch" ist die Biografie oder eine Art Liebeserklärung an Iris eigene Mutter, die in ihrem Leben so einiges einstecken musste und sehr viele Herausforderungen gemeistert hat, ohne auch nur einmal zu jammern. Iris Sayram erzählt dabei sehr bewegend und mitreißend von nahezu allen Ereignissen und Dingen an die sie sich erinnert oder die sie in Gesprächen über die Mutter erfuhr - vom Kennenlernen ihrer Eltern, ihrer eigenen Geburt, dem Aufwachsen und Leben in Köln in den 80er und 90er Jahren, ihre eigene Kind- und Schulzeit, der Inhaftierung der Mutter, Iris' eigene Empfindungen bis hin zu den Über-Wasser-halte-Jobs und dem letzten Krankenhausaufenthalt dieser plötzlich sehr gebrechlichen, aber zähen Frau.

    Normalerweise wäre für einen Roman an sich der Verlust des Vaters, die Geschichte über die Inhaftierung der Mutter und das Zurücklassen der 14-jährigen Tochter oder wie eine junge Frau von ihrer Familie verstoßen wird, als sie ihren Mann, einen türkischen Gastarbeiter, kennenlernt, ein füllendes Thema, aber Iris Sayram geht noch viel weiter, zieht ihren eigenen Werdegang und den Weg ihrer Mutter nach, deren Leben so einige tiefe Kerben und Spuren hinterlassen hat und das so leicht, nachfühlbar und mitreißend... wahnsinn. "Für euch" ist dabei aber nicht nur so ein bewegender, gar trauriger Lebenslauf, sondern auch eine Art Mutmachbuch, zumindest wenn man nicht zu der vermögenderen Gesellschaftsschicht gehört. Es geht immer irgendwie weiter. Man wird im Leben an so vielen Ecken hängenbleiben, viele Kämpfe kämpfen, teilweise sich gegen die eigene Familie auflehnen, am Hungertuch nagen, Auswege suchen und doch lohnt es sich immer weiterzumachen, aufstehen und nach vorn blicken. Und gerade diese Geschichten sind es, die am Ende bewegen oder wie Cordt Schnibben es so schön sagt: "Manche erben Immobilien, Firmen, Geld. Andere eine große Geschichte."
    Für mich ein sehr tolles, starkes Buch und eine sehr berührende Geschichte, die ich mehr als gern gelesen habe.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lars B., 10.11.2022

    Als Buch bewertet

    Wundervolle Liebeserklärung an die Mutter

    In ihrem Buch „Für Euch“ erzählt die Autorin Iris Sayram die Lebensgeschichte ihrer Mutter Irmtraud genannt Mimi. Unmittelbar verknüpft damit auch die Geschichte der Tochter, die hier sehr ausführlich und authentisch wiedergegeben wird.

    Der Leser:in erfährt alles über die Eltern und deren Tochter Iris. Von der Herkunft der Eltern über das Kennenlernen der Beiden bis zur Geburt ihrer Tochter. Ab diesem Punkt startet die eigentliche Erzählung, da die Autorin ihre Erinnerungen aus dieser Zeit von nun an mit dem Lesenden teilt.

    Im Grunde genommen ist das Leben von Mimi ein ewig währender Kampf mit dem Ziel der Tochter alles geben zu können, was gut für sie ist. Die Familie befindet sich über lange Zeit in einer sehr schwierigen finanziellen Lage. Auch sozial läuft einiges aus dem Ruder. Der Vater im Wettbüro, die Mutter bei der Arbeit. Wenn es aber Probleme gibt, dann hat die Mutter immer eine Lösung parat und lässt sich trotz aller Schwierigkeiten im Umfeld nicht unterkriegen. Selbst als die Mutter gesundheitliche Beschwerden bekommt, gibt sie sich nicht auf.
    Manchmal fragt man sich, woher die Mutter die Lebenskraft und den Willen zum Überleben hernimmt.

    Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieses Buch ist einfach toll. Ich war erschüttert, habe gelacht und teilweise auch sehr traurig. Es hat mich mitgenommen und tief berührt. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, der mich von Seite eins an begeistert hat. Da sie in meinem Alter ist, konnte ich mich sehr gut in die Zeit hineinversetzen, in der die Geschichte spielt. Auch die Produkte aus jener Zeit, die im Buch genannt werden, haben mich mich immer wieder an meine eigene Jugend erinnert.

    Wenn man jemanden verloren hat, weiß man manchmal erst, wie groß der Verlust tatsächlich ist. Was dieser Mensch für einen bedeutet hat und wie man durch ihn für das spätere Leben gerüstet wurde.

    Die Autorin hat ihrer Mutter ein Denkmal gesetzt. Sie hat es verdient.

    Fazit: Unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Barbara H., 11.11.2022

    Als Buch bewertet

    Für Euch ist die Autobiographie von Iris Sayram.
    Die Journalistin und Rechtsanwältin hat die Geschichte ihrer Kindheit aufgeschrieben.

    Iris wächst in Köln in den frühen 80iger Jahren auf. Ihr Vater ist Türke und ihre Mutter Deutsche. Da der Vater spielsüchtig ist und immer weniger zum Unterhalt beiträgt, arbeitet die Mutter als Klofrau um die kleine Familie zu ernähren. Iris ist glücklich bei ihren Eltern und meistens fehlt es ihr an nichts. Im Gegenteil, ihre Eltern erfüllen ihr jeden Wunsch. Wie die Eltern das Geld dafür auftreiben, ist für die kleine Iris nicht immer klar. Aber meistens ist ihr das egal. Als jedoch ihre Mutter ins Gefängnis muss, bekommt die heile Welt von Iris Risse. Ihr Vater sorgt für sie, aber viel für den Lebensunterhalt ist nicht da. So wird auch immer mal wieder der Strom abgestellt. Darum ist Iris sehr froh, als ihre Mutter wieder da ist. Denn dann ist plötzlich wieder Geld da. Wie ihre Mutter das Geld verdient, ahnt Iris. Sie verdrängt es aber so gut es geht.
    Als Iris älter wird und auf die fortführende Schule kommt, sind ihr die Eltern nur noch peinlich. Erst im Nachhinein wird ihr bewusst, welche Opfer die Eltern für sie gebracht haben und wieviel Glück sie eigentlich hatte. Ihre Mutter hat alles für sie getan und ohne sie, wäre sie nie da angekommen, wo sie heute ist.

    Eine beeindruckende Geschichte. Das Buch ist sehr spannend geschrieben und hat mir richtig gut gefallen. Iris Sayram war mir bis jetzt nicht bekannt. Wenn sie aber ab nächstes Jahr im ARD-Hauptstadtstudio als Korrespondentin arbeitet, wird man vielleicht mehr über sie hören. Und wer weiß, welche Karriere sie noch macht. Ich habe großen Respekt von ihrem Werdegang.

    Ein wunderbar spannend geschriebener Roman!

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  • 5 Sterne

    Christiane F., 20.12.2022

    Als Buch bewertet

    FÜR EUCH
    Iris Bayram

    „Ich selbst war oft zu feige, zu mir zu stehen. Und was schlimmer war: Häufig war ich auch noch zu feige, zu Dir zu stehen. Ich habe mich für dich geschämt. Geschämt, dass du anders ausgesehen hast; Angst davor gehabt, dass man Dir ansehen könnte, was Du beruflich machst. Dabei hast du viel Geld damit verdient und es uns in Überfluss gegeben. Dafür habe ich mich nicht geschämt. Dafür schäme ich mich heute. Ich bin stolz, wie Du uns durchgebracht hast." (S.18)

    Iris Mutter arbeitete als Prostituierte, säuberte nachts die Toiletten von Clubs, klaute Lebensmittel und saß zwischendurch im Gefängnis ein.
    Nur knapp entging Iris einer Unterbringung bei einer Pflegefamilie oder im Kinderheim. Ihr Vater war ein Spieler, ein Arbeitsloser und alles andere als eine Hilfe.

    Iris Bayram erzählt in ihrer autobiografischen Geschichte wie sie mit ihrer Mutter und dem Vater, einem türkischen Gastarbeiter, in Berlin, aufwuchs. Ungeschönt berichtet sie über persönliche Dinge, wie sie sich für ihre Mutter schämte, obwohl sich diese „Für Euch“ - für ihre Tochter und ihren Ehemann - abrackerte. Trotz finanzieller Engpässe navigierte ihre Mutter die Familie sicher durch Turbulenzen. Sie sorgte trotz Krankheit dafür, dass ihre Tochter auf ein Gymnasium ging, damit diese es irgendwann einmal besser hat.

    Iris Bayram ist ein unglaublich intensives Buch gelungen. Traurig, herzzerreissend, aber auch stellenweise sogar lustig. Für mich war es ein wahrer Page Turner, der mich ganz oft an eine Freundin hat denken lassen, die nach ihrem Jobverlust auf der Herbertstraße landete.
    EVERYBODY HAS A STORY - DON’T JUDGE PEOPLE BY THEIT APPEARANCE!

    4½ / 5 und eine klare Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 28.10.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Familie in Köln in den 80er und 90er Jahren

    Für euch“ ist ein autobiografischer Essay der Autorin, Journalistin und Rechtsanwältin Iris Sayram.

    Iris wächst unter schwierigen Bedingungen in Köln auf. Ihr Vater ist Gastarbeiter und ihre Mutter Irmtraud ist bereit jeden Job anzunehmen, um für das Wohl der Familie zu sorgen. Trotz der schwierigen Umstände verzweifelt sie nicht, ganz im Gegenteil. Sie bringt eine unglaubliche Energie auf, um ihrer Tochter ein gutes Leben zu ermöglichen damit es ihr an nichts fehlt.

    In kurzen Kapiteln und Sätzen berichtet die Autorin schonungslos über ihr und das Leben ihrer Familie und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Ihre Mutter ist eine unglaublich starke Frau, die sich bedingungslos für ihre Familie einsetzt und ein Leben im Hier und Jetzt führt.

    Der Autorin gelingt es gut ihre Vergangenheit liebevoll und kritisch zugleich zu sehen. So schildert sie den sozialen Abstieg der Eltern, ihre Scham für ihre Familie, die sie aber nicht daran hindert die Vorteile anzunehmen.

    Trotz der schwierigen Lebensumstände gelingt es Iris auf das Gymnasium zu gehen und zu studieren, was zeigt, das sie genauso viel Kraft und Durchhaltevermögen hat wie ihre Mutter und dieses auch einzusetzen weiß.

    Der Zeitgeist und die Atmosphäre von Köln und der Gesellschaft – die die Autorin auch durchaus kritisch betrachtet - wurden hier lebendig dargestellt.

    Mich hat der Lebensmut, die selbstlose Liebe und die Energie von Irmtraud sehr beeindruckt. Aber auch der Weg, den die Autorin gegangen ist beeindruckend und unbedingt lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Sonnenschein, 27.10.2022

    Als Buch bewertet

    Lesenswerte, authentische Studie

    Die Autorin Iris Sayram ist Journalistin, Rechtsanwältin und juristische Intendanz beim Sender RBB und ab Januar 2023 sogar bundespolitische Korrespondentin im ARD-Hautpstadtstudio. Angesichts dieses Werdegangs würde wohl niemand auf die Idee kommen aus welchem sozialem Milieu sie stammt.

    In ihrem Roman beschreibt sie recht autobiographisch ihre Kindheit in Köln und das am Rande der Gesellschaft angesiedelte Umfeld, in dem sie aufgewachsen ist und aus dem sie sich schließlich befreien und gesellschaftlich aufsteigen konnte. Dies geschieht auf sehr lesenswerte Weise. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und der Roman liest sich nahezu an einem Stück durch.

    Hauptaugenmerk legt die Autorin dabei auf ihre Mutter, die ungeachtet aller Nöte oder Krankheiten alles für ihre Tochter gab, sogar ihren Körper verkaufte. Sie wollte ihre kleine Familie glücklich sehen. Sayrams Mutter erlernte keinen Beruf sondern verdiente nach der Schule direkt Geld. So war es oft üblich, da ja doch später geheiratet wurde und sich die Frau um die Familie zu kümmern hatte. Doch Sayrams Mutter war noch jung und wollte mehr. An ihem Lebenshunger scheiterten dann auch 2 Ehen und der Kontakt zu den Kindern aus diesen Beziehungen riss ab. Als sie Sayrams Vater, einen türkischen Gastarbeiter kennenlernte, zerbrach dann auch die Verbindung zu den Eltern und den Geschwistern. Doch Sayrams Mutter schlug sich durch. Sie tat alles für ihre Familie und wollte der Tochter jeden Wunsch erfüllen und wie Kinder und Jugendlich so sind, hatte diese viele Wünsche, wie die Autorin selbstkritisch zugibt. Aber auch ihre Eltern wollten das Leben genießen und nicht erst später und da gab es kein Sparen oder Haushalten, da wurde gefeiert und sich gegönnt, was man haben wollte.

    Als der Vater lieber spielt und wettet als weiter zur Arbeit zu gehen, wird das Geld noch knapper. Die Eltern driften weiter ab, kriminelle Delikte, Polizeigewahrsam, Bewährung, Gefängnis, Prostitution, Krankheit. Doch die Tochter steht immer an erster Stelle. Diese beginnt aber sich mit zunehmenden Alter für ihre Eltern und ihr Leben zu Hause zu schämen. Geld und Geschenke nimmt sie jedoch gerne von der Mutter, ungeachtet dessen, dass sie weiß, woher das Geld kommt und wie es verdient wird.

    Schonungslos und ehrlich erzählt Sayram wie sie als Jugendliche war, wie sie manches einfach ausgeblendet hat. Sie berichtet aber auch von ihrer Sorge um Vater und Mutter und ihrem eigenen Ehrgeiz als Kind, aufs Gymnasium gehen und später studieren zu wolen, allen Widrigkeiten zum Trotz. Die Kraft dazu hatte sie ihren Eltern zu verdanken, niemand anderem und natürlich auch sich selbst. Hilfe durch ihre Umwelt gab es dabei nur wenig. Manchmal tritt zwischen den Zeilen etwas Kritik am damaligen Sozialsystem durch, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann. In den damaligen Jahren ohne Hartz4 war es eigentlich einfacher als jetzt und alles in allem finde ich unseren Sozialstaat in Deutschland schon recht einmalig und liberal. Er kann aber erwachsenen Menschen nicht komplett die Verantwortung für ihr Leben nehmen und sie blindlings unterstützen ohne etwaige Gegenleistung. Zudem muss der Lebensstil dem Einkommen angepasst sein, da kann man nicht die Verantwortung dem Staat zu schieben. Kinder jedoch sollten nicht unter dem Handeln der Eltern leiden und gefördert werden, gerade wenn Schulen oder Jugendamt von der eingeschränkten Lebenstüchtigkeit der Eltern Kenntnis hat.

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  • 5 Sterne

    barbara g., 31.10.2022

    Als Buch bewertet

    Sehr gut geschrieben

    Das Cover ist nicht schlecht gestaltet. Farblich passt alles ganz gut zueinander.

    Unterstrichen wird das ganze durch einen sehr guten Schreibstil, der den Leser gleich in seinen Bann zieht, aber die Schriftgröße hätte für mich persönlich etwas größer sein dürfen.
    Gut gefallen haben mir wieder einmal die Figuren. Mit all ihren Stärken und Schwächen lernen wir sie kennen und durch ihre unterschiedlichen Charaktere macht es noch mehr Freude dieses Buch zu lesen.

    Übernommen
    "Für Euch ist eine Hommage an alle mutigen Mütter, deren Herzen heiter sind und die Bitterkeit nur von zu viel Kaffee und Zigaretten kennen."
    Schrieb dazu SONJA von RÖNNE.

    Es ist eine Liebeserklärung an die Mutter, die alles andere als in das perfekte Bild passt und ihrer Familie unter schwierigsten Bedingungen ein glückliches zu Hause schaffen will.
    Und es ist ein Buch darüber, wie langwierig und hart ein sozialer Aufstieg in einem der wohlhabendsten Länder der Welt zu sein.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 01.12.2022

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Erst als die Mutter ins Krankenhaus muss und Iris plötzlich all die Dinge tun muss, die sonst die Mutter erledigt hat, wird Iris bewusst, was die Mutter eigentlich alles getan um gerade auch Iris ein gutes Leben zu bereiten und sie versteht gar nicht, warum sie die Mutter ablehnte, ja sie war ihr sogar peinlich. In diesem Rückblick schaut die Autorin auf ihr eigenes Leben zurück.
    Meine Meinung:
    Zunächst muss ich mal auf das Cover eingehen, dass einen eigentlich so gar nicht mitnimmt, aber nach Lektüre des Buch vergeht man, warum es dieses Cover ist und dann hat es mir auch gefallen. Mir hat die autobiografische Geschichte der Autorin sehr gut gefallen. Wortgewaltig, manchmal auch heftig, aber so ist das Leben eben manchmal auch. Eine Art Milieustudie kommt nebenbei auch noch dazu. Ein Buch, dass einen mitnimmt und man fliegt förmlich durch die Seiten.
    Fazit:
    Toll!

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  • 5 Sterne

    inya, 14.11.2022

    Als Buch bewertet

    etwas ganz Besonderes

    Ich finde das Cover in Kombination mit dem Titel lässt leider gar nicht auf den ganz besonderen Inhalt des Buches schließen. Denn dieser Inhalt ist etwas ganz Außergewöhnliches. Die Autorin schreibt mit so einer Intensität ihre Familiengeschichte und somit vor allem ihre eigene Geschichte auf, dass man alles genau mitfühlen und miterleben kann. Man ist direkt mitten in dem Erlebten drin und freut und leidet mit den Figuren auf eine ganz besondere Art und Weise mit. Diese Spannung des "Banalen", denn hier geht es um kein Fantasy oder Thriller Roman, sondern um das ganz normale Leben, kann nicht jeder Autor aufbauen. Aber ich liebe genau diese Art von Romanen. Sie zeige ´n die Wahrheit und das Leben und die Welt so wie sie ist und treffen uns dabei ganz tief in unseren Herzen und nehmen uns mit auf eine emotionale Reise zu uns selbst.

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  • 5 Sterne

    schimak, 16.11.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist hier nicht sehr auffällig, man erkennt nur eine Frau im Glitteroutfit. Erstmal nicht so spannend. Aber wenn man dann den Klappentext liest, wird man doch überrascht, was dieses Buch zu bieten hat. Ich jedenfalls war sehr neugierig, was mich erwartet. Es geht um Iris, die autobiographisch über ihre Kindheit, die Beziehung zu ihren Eltern, aber hauptsächlich zu ihrer Mutter. Man steigt direkt in das Geschehen ein. Der Schreibstil ist flüssig. Hat mir gut gefallen. Er ist spannend, fesselnd aber auch auf einer Art und Wrise seht traurig und mitfühlend. Ihre Kindheit war nicht immer leicht, ihre Beziehung zur Mutter nicht immer so einfach. Aber wenn es drauf ankommt, ist sie für sie da, bis zum Schluss... Dieses Buch hat wirklich alle Emotionen bedient. Ich war richtig gefesselt von ihrer Geschichte. Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Dana H., 18.11.2022

    Als Buch bewertet

    Iris Sayram , Tochter einer Deutschen und eines türkischen Gastarbeiters, schildert ihre Kindheit, ihre Familie und auch das Sterben der Mutter eindringlich und mit klaren und verständlichen Worten. Dabei liegt der Fokus auf der Mutter/Tochter-Beziehung, die nicht immer einfach war.
    Man liest von bescheidenen Lebensumständen im sozial unteren Milieu im Köln der 1980er und 1990er Jahre.

    In diesem Brennpunktviertel ist das Leben hart und arbeitsreich. Nachdem der Vater seinen Job verloren hat, tut die Mutter alles, um ihrem Kind ein gutes Leben zu ermöglichen und will ihr jeden Wunsch erfüllen. Dafür arbeitet sie als Klofrau, geht putzen und sogar auf den Strich.

    Schonungslos erzählt Iris Sayram von weniger schönen Dingen in ihrer Kindheit, davon wie die Eltern zu Kleinkriminellen wurden. Auch sie selbst als Kind und Jugendliche sieht sie äußerst kritisch. Obwohl sie sich für ihre Eltern schämt, nimmt sie doch gerne die Geschenke an, die besonders ihre Mutter hart und mit vollem Körpereinsatz erarbeitet.

    Trotz der finanziellen und sozialen widrigen Lebensumstände in einer engen Zweizimmerwohnung setzt Iris ihre ganze Energie dazu ein, es auf das Gymnasium zu schaffen und durch Bildung aus diesem Milieu herauszukommen.

    Die Geschichte wird rückblickend in Ich-Form erzählt. Iris lebt in Berlin und reist an das Kranken- bzw. Sterbebett ihrer alten Mutter. Auch deren Lebensgeschichte liest sich berührend: Geboren in ärmlichen Verhältnissen im Jahr 1939, erste Heirat mit 18, zwei Kinder, zu denen kein Kontakt mehr besteht. Doch Irmtraud/Sonja (der Vater nennt seine Frau Sonja, da ihm der Name Irmtraud nicht gefällt) ist eine lebenslustige Frau voller Optimismus und bekommt mit ihrem zweiten Mann eine Tochter, die sie über alle Maßen verwöhnt und der alles erlaubt wird.

    Die Lebensgeschichte wird von der heutigen Rechtsanwältin und Journalistin in flüssiger Form eindringlich geschildert. Das Buch ist gut und flüssig zu lesen und man merkt besonders die Liebe und Verbundenheit zu ihrer Mutter.

    Obwohl mir, die ihre Kindheit auf dem Land in Oberbayern verbrachte, fast alle geschilderten Lebensumstände fremd sind, fand ich die Geschichte berührend und sehr lesenswert.
    Einen Minuspunkt muss ich aber für das Cover geben. Das finde ich unpassend und auch optisch nicht ansprechend.

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  • 4 Sterne

    Tanja G., 15.01.2023

    Als Buch bewertet

    Normalerweise hätte ich jetzt nicht sofort zu diesem Buch gegriffen, doch der Klappentext hat mich so überzeugt, dass ich es lesen wollte.
    Wenn man nicht wüsste, dass die Autorin das alles erlebt hat könnte man es kaum glauben.
    Iris Eltern haben wenig, aber sie haben sich und ihre Tochter. DIe Eltern drehen krumme Sachen und landen auch im Gefängnis. Ihr Vater stirbt noch bevor sie Abitur macht, trotzdem macht sie ihren Weg.

    Fazit: Die Autorin schreibt mit einer solchen Klarheit bzw. Nüchternheit gleichzeitig mit einer solchen Wärme über ihre Familie, dass es eine Freude ist.
    Ich denke, dass sie trotz allem eine schöne Kindheit hatte. Für Iris Sayram war es einfach normal so zu leben. Sie söhnt sich auch am Ende ihres Buches mit ihrer Familie aus und findet ihren Frieden. Toll finde ich auch, dass Iris trotz aller Widrigkeiten ihren Weg macht und sogar studiert, das ist ja nicht selbstverständlich und da gehört eine Menge Anstrengung dazu.
    Ich finde es auch wichtig, dass es solche Bücher gibt, die auch die Familiensituationen am Rande der Gesellschaft beschreiben. Da habe ich doch wieder gemerkt, wie gut ich es in meiner Kindheit hatte. Leider hat sich die Anzahl der Familien, die sich nur mit Müh und Not über Wasser halten können und oft illegalle Dinge machen müssen vergrößert.

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  • 4 Sterne

    Carsten B., 03.11.2022

    Als Buch bewertet

    Spannende Lebensgeschichte
    Die autobiografische Auseinandersetzung "Für euch“ der Autorin Iris Sayram handelt von ihrem Aufwachsen unter schwierigen Bedingungen im Köln der 1980er und 1990er Jahre. Als Kind eines türkischen Gastarbeiters und ihrer deutschen Mutter Irmtraud erlebt sie, wie hart das Leben sein kann. Ihre Mutter nimmt sämtliche Tätigkeiten an, damit es der Familie gut geht und vrsucht ihrer Tochter Iris ein gutes Leben - in dem ihr nichts fehlt - zu schaffen. Ihre Mutter geht dabei nicht nur legalen Tätigkeiten nach (Drogenhandel), ist Klofrau und sie prostituiert sich auch. Sie wohnen gemeinsam in einem Problemstadtteil von Köln. Aber ihre Mutter ist eine starke Frau. Die Autorin geht dabei schonungslos und offen mit ihrer Geschichte um. Es zeigt sich wie sehr sie Ihre Mutter - trotz oder wegen ihrer Schwächen - braucht. Sie zeigt einfach sowohl die liebevollen als auch die kritischen Seiten ihrer Mutter bzw. Eltern und geht z.B. offen mit Scham um. Sie zeigt aber auch ihren eigenen Weg mit Gymnasium und Studium auf, wo sie sich ein ganz anderes Leben ermöglichen kann. Die Stärke ihrer Mutter scheint sie geerbt zu haben. Der Zeitgeist und das Umfeld in Köln sind sehr gut beschrieben und dargestellt. Der Schreibstil ist sehr genau und sehr einfühlsam.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 27.01.2023

    Als Buch bewertet

    Beeindruckende Lebensgeschichte

    Iris wächst in Köln auf, ihre Kindheit und Jugend fallen in die 80er und 90er Jahre. Das Leben in der Kleinfamilie ist von Geldknappheit geprägt, aber auch von der Liebe der Mutter, die immer für andere da ist. Iris‘ Mutter hat dabei die verschiedensten Arbeiten übernommen. Als es mit ihrer Mutter zu Ende geht, macht Iris sich Gedanken darüber, wie ihre Mutter ihr Leben verbracht hat, immer in Aufopferung für ihre Familie und vor allem für ihre Tochter.

    Es ist kein einfaches Leben, das Iris von ihrer Mutter beschreibt. Denn Mimi hat die verschiedensten Arbeiten übernommen, von der Klofrau bis hin zur Prostitution. Die Geschichte enthält viele autobiografische Momente, so dass die Erzählung sehr berührend wird. Nach und nach ergibt sich ein sehr eindrückliches Bild der Mutter, die scheinbar nie die gute Laune verlor und immer wieder auch aus den schwierigsten Situationen einen Ausweg fand: eine Frau, die stets für andere stark war.

    Diese beeindruckende Lebensgeschichte empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    Anja K., 03.12.2022

    Als Buch bewertet

    ein beeindruckendes buch, besonders wenn man weiss, dass es eine autobiographie ist. das cover hat mich nicht gerade angezogen, dennoch aber neugierig gemacht, besonders in verbindung mit dem titel. die kurzbeschreibung hat aufgezeigt um was es geht und dass die thematik sehr interessant und schwierig für das leben war. so kann es auch sein, das leben, ein ziemlich extremes beispiel, gut beschrieben und nachvollziehbar geschildert. die unterschiedlichen arbeiten der mutter, die alles für die familie tut, der vater der keine unterstützung mehr ist, das verstehen der tochter als die mutter im krankenhaus liegt, das aufarbeiten der themen und das erkennen der ursachen und hintergründe sind bewegend geschildert. wie schnell wird ein mensch verurteilt, auf grund der sozialen schicht, des milieus der angehört wird und doch lohnt es sich dahinter zu schauen und zu kämpfen um sich daraus zu lösen. möglich ist es, wenn man es wirklich will und versucht. ein empfehlenswertes buch, wenn man interessiert ist an menschen, an ihren leben und was es aus ihnen macht und machen kann.

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  • 4 Sterne

    XYZ, 18.11.2022

    Als Buch bewertet

    schonungslose Familiengeschichte

    Das Cover verrät schon, dass es sich um eine Familiengeschichte handelt und passt somit gut zum Buch. Ich finde es auch optisch ansprechend.

    Die Autorin erzählt einige ihrer Erinnerungen ihrer Kindheit in den 80er /90er Jahren. Ihre Mutter steht im Mittelpunkt des Buches (auch das verrät bereits das Cover). Ihre Mutter hatte es nicht leicht, kaum Ausbildung, zwei gescheiterte Ehen - sie landet auf der Straße. Sie lernt Mustafa, Gastarbeiter aus der Türkei kennen - er hilft ihr...

    Die Mutter ist wirklich als bemerkenswerte Frau skizziert - eine Frau, die immer für die Familie da ist und sich für nichts zu schade ist. Eine besondere Frau.

    Der Schreibstil ist flüssig - man wird richtig in die Geschichte hineingesogen.

    Eine etwas andere Familiengeschichte, für die ich durchaus eine Empfehlung aussprechen kann - mir hat das Buch gefallen.

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  • 4 Sterne

    anonym, 12.01.2023

    Als Buch bewertet

    Mutter

    Es gehört schon etwas Mut dazu, so eine Geschichte zu Papier zu bringen und seine Mitmenschen daran teilhaben zu lassen.
    Tiefe Einblicke in das eigene Familienleben, dass sehr von der "Norm" abweicht.

    In der Familie von Iris Sayram lief alles etwas anders. Was auf den ersten Blick eher katastrophal klingt, zeigt auf den zweiten, wie sehr sich die Mutter bemüht, ihren Kindern ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen.

    Mit den Möglichkeiten, die sich ihr bieten versucht sie auf ihre Art den Lebensunterhalt zu verdienen. Eher ungewöhnlich.

    Erst später erkennt ihre Tochter, wieviel Liebe dahinter steckt. Erst am Ende erkennt sie, was ihre Mutter geopfert hat.

    Ein interessantes Buch, das überrascht, schockiert und einen tiefen Einblick in den Ruhrpott, ins Köln der 1980er und 1990er Jahre bietet, Eine Welt, die mir eher fremd war.

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