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  • 5 Sterne

    Cosmea, 28.07.2019

    Als Buch bewertet

    Nichts verlieren können
    Mit "Harz", ihrem zweiten Roman, legt die preisgekrönte Autorin Ane Riel einen Roman vor, der düsterer ist als die grausamsten Märchen der Gebrüder Grimm. Im unbesiedelten Norden einer dänischen Insel lebt Jens Haader mit seiner Frau Maria und seiner Tochter Liv. Jens Haader, ursprünglich Tischler, geht keinem Beruf mehr nach, sondern hat sich auf nächtliche Raubzüge im nächsten Ort spezialisiert. Schon früh hat er seine Tochter Liv angelernt, die später allein unterwegs ist, weil Jens wegen seiner Ängste nicht mehr in der Lage ist, seinen Hof zu verlassen. Seine Frau liegt inzwischen nur noch im Bett und ist schließlich so dick, dass sie nicht mehr aufstehen kann. Ohnehin kann man sich nirgendwo im Haus und auf dem Grundstück noch normal bewegen, weil alles zugemüllt ist. Jens Haader ist nicht nur ein bisschen eigen, sondern komplett verrückt, und es wird immer schlimmer. Als seine Tochter 6 Jahre alt war, hat er den Behörden gemeldet, dass sie ertrunken ist, damit sie nicht zur Schule gehen muss. Seitdem lebt sie in einem alten Container inmitten von Gerümpel. Jens hat sein Haus und Grundstück mit tödlichen Fallen umgeben, um eventuelle Eindringlinge abzuhalten.
    Riels Geschichte ist spannend und unheimlich und hat mehr Tiefgang als die Mehrzahl der skandinavischen Krimis und Thriller. Der Leser fragt sich mit wachsender Beklemmung, ob es für Mutter und Tochter ein Überleben oder sogar ein Entkommen aus der Falle gibt. Ein beeindruckender Roman über eine fehlgeleitete obsessive Liebe.

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  • 5 Sterne

    Sanne, 31.07.2019

    Als Buch bewertet

    Herrlich makaber

    Dies ist der erste Satz: „Im weißen Zimmer war es dunkel, als mein Vater meine Großmutter umgebracht hat. Ich war da. Carl war auch da, aber ihn haben sie nicht entdeckt.“
    Was für eine skurrile Familie. Der Vater hat die Großmutter getötet und auch die Mutter fürchtet, dass er ihr möglicherweise eines Tages das Leben nimmt.
    Jens Haarder lebt isoliert auf einer kleinen Insel. Er führt eine Schreinerei und lebt mit seiner Familie in einem duftenden Kiefernwald. Jens‘ Leben verläuft jedoch nicht wie geplant, da Verlust um Verlust ihn allmählich bricht.
    Jens ist ein Messie, ein krankhafter Sammler, der sich nicht von Dingen trennen kann. Er ist davon besessen, seine Tochter zu verlieren, wenn sie zur Schule muss. Deshalb meldet er sie bei den Behörden als tot. Seitdem lebt Liv in einem Container, versteckt zwischen selbst gezimmerten Särgen, in Harz konservierten Tieren...
    „Harz“ von Ane Riel ist kein typischer Thriller, sondern eine grausame und ergreifende Darstellung der Erziehung der kleinen Liv. Es ist eine Geschichte von Krankheit und Verrat sowie von Loyalität und Fürsorge.
    Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Liv, in einer schönen, ganz eigenwilligen Sprache. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Man merkt, dass der Autorin ihre Figuren sehr wichtig sind. Liv ist mir sofort ans Herz gewachsen. Denn sie hat viel Empathie.

    Fazit: Eine spannende und herzzerreißende Geschichte. Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    LadyNinily, 30.07.2019

    Als Buch bewertet

    Liv ist ein ganz besonderes kleines Mädchen.
    Sie liebt ihre Eltern, ihren Zwillingsbruder und den angrenzenden Wald. Denn dort erschlägt sie nachts die Tiere, die sie zuvor mit Pfeil und Bogen erlegt hat - denn im Dunkeln fühlt man keine Schmerzen, sagt Papa.

    Die Geschichte von Liv’s Vater Jens ist dabei eng mit ihrer eigenen verflochten und fast schon tragischer Mittelpunkt dieses Buches. Geplagt von Verlustängsten und getrieben von einem extremen Sammelbedürfnis, entwickelt Jens immer krankhaftere Verhaltensweisen, die sich die kleine Liv natürlich bei ihrem Vorbild abschaut. Dass die Großmutter zu Weihnachten mit einem Kissen erstickt wird, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs.

    Der Leser erlebt diesen Horror hauptsächlich durch die noch unschuldigen Augen von Liv. Deren Gedanken sind typisch kindlich eher sehr simpel, so etwas wie einen „Mord“ kennt sie nicht und demnach ist auch Omas Ableben für sie einfach nur bizarr normal. Solche Vorkommnisse durch Liv’s unbedachte Perspektive zu durchleben, verleiht dem Buch einen ganz eigenen, unglaublich großartigen und befremdlichen Gänsehautfaktor.


    Fazit
    Ich würde dieses Buch nicht als einfachen Thriller abtun. Es ist vielmehr eine dramatische Familiengeschichte, die kuriose Grausamkeiten und tragische Schicksale aus der Sicht einer eigentlich unschuldigen und reinen Seele erzählt – und damit ein wahrlich erfrischendes Leseerlebnis!

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  • 5 Sterne

    Alexa K., 17.07.2019

    Als Buch bewertet

    Zum Buch: Die kleine Liv lebt mit ihren Eltern völlig abgeschieden auf einem Hof in der Einöde. Jens, ihr Vater, sammelt alles, was ihm lieb ist. Und weil sein kleines Mädchen doch bei ihm am besten aufgehoben ist, behält er sie einfach ganz bei sich, indem er ihren Tod vortäuscht und sie dann versteckt hält. Und so lebt Liv ein Leben, welches für sie völlig normal ist, aber für andere total krank…

    Meine Meinung: Sehr feinfühlig beschreibt die Autorin das Leben auf dem abgeschiedenen Hof in alles Facetten. Die Charaktere wachsen dem Leser so ans Herz, denn Jens ist nicht etwa böse, nur anders. Seine Leidenschaft für die Natur hängt dicht zusammen mit seiner Vorliebe, alles aufzuheben. Und weil die kleine Liv ihm so ähnelt, liebt er sie ja auch so…
    Das Leben der Mutter, die am Ende nur noch im Bett liegen kann, weil sie einfach für alles andere zu dick ist, wird auch gut gezeichnet. Und der Leser wird vorsichtig dahingeführt, wo es zum Schluss endet…
    Dieses ist ein sehr gefühlvoller Thriller, der mich im tiefsten Herzen berührt hat. Der Schreibstil ist auch sehr flüssig zu lesen und die kurzen Kapitel werden aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Durch Briefe der Mutter erfährt der Leser dann ihre ganze Geschichte.

    Mein Fazit: Dieser Thriller wurde nicht umsonst mit mehreren Preisen gekürt und gehört für mich auf jeden Fall zu meinen Lese-Highlights in diesem Jahr!

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  • 5 Sterne

    Sandra S., 13.07.2019

    Als Buch bewertet

    Bei " Harz" von Ane Riel handelt es sich um einen Thriller.

    Die sechsjährige Liv ist bei einem Bootsunfall in der Brandung ertrunken. Ihr Vater Jens lässt dies zumindest die Behörden glauben. Er ist ein krankhafter Sammler getrieben von der Angst, seine einzige Tochter zu verlieren. Liv muss von nun an , in einem Container , der auf dem Grundstück des elterlichen Hofes steht, inmitten von Puppen, konservierten Tieren ein von der Außenwelt abgeschirmtes Leben leben.

    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Alles wird sehr gut beschrieben, sodass man als Leser die Atmosphäre sehr gut spüren kann und von Seite zu Seite neugieriger wird wie es weitergeht.

    Die Spannung wird die ganze Zeit sehr weit oben gehalten, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen kann.

    Liv´s Schicksal hat mich sehr mitgenommen. Ihre Ängste und Gefühle konnte ich, dank der tollen Beschreibungen, sehr gut fühlen und blieb oft schockiert zurück. Für Zartbesaitete Leser ist dieser Thriller nichts.

    Die Protagonisten werden authentisch beschrieben , ich konnte mir alle sehr gut vorstellen.

    Die Kapitelüberschriften haben mir sehr gut gefallen, sie geben einen guten Hinweis über das was es sich in dem jeweiligen Kapitel dreht.

    Die verschiedenen Handlungsstränge fügen sich gegen Ende des Buches zusammen und ergeben ein plausibles Ende.

    Ich empfehle dieses Buch weiter.

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  • 4 Sterne

    Romy O., 22.08.2019

    Als Buch bewertet

    "Wenn Verlustängste das Leben übermannen!"

    Cover:
    Im Hintergrund stapeln sich in Dunkelheit aufgestellt Kartons übereinander. Der TITEL "HARZ", mittig, imposant, aufdringlich, und in einem Bernsteinfarbton abgebildet. In den Buchstaben ist kleines Geäst und Blumen erkennbar,

    Inhalt:
    Ein abgelegenes Stück Inselland: Kopf genannt. Zu einer weiteren, größeren Insel, nur durch den schmalen Hals verbunden. Ein weiter Fahrtweg. Kaum ein jemand verirrt sich auf das Anwesen der Haarders, seit ...

    Das war früher anders. Die Haarders waren bekannt für ihre gute Schreinerarbeit. Für ihre Verbundenheit zu Tier und Natur. Doch das Leben wird einem nicht nur geschenkt, man muss es auch bestreiten. Und so passiert es, dass Jens Haarder in seinem Leben auch etwas verliert, das ihm viel bedeutet hat.

    Nie wieder möchte er diesen Schmerz fühlen. Nie wieder etwas in seinem Leben missen.
    Und so finden immer mehr "Dinge" den Weg zum Hof der Haarders. Mal in der einen, mal in der anderen Ecke.
    Um seine einzige Tochter Liv nicht auch noch zu verlieren, meldet er sie bei den hiesigen Behörden für tot. Ertrunken bei einem Ausflug auf dem Meer. Die Suche durch Hubschrauber und Rettungsteams vergebens. Liv ist gleichzeitig lebendig und auch tot.

    Sie lebt abgeschirmt von der Außenwelt auf dem Hof der Eltern weiter. Die Dunkelheit ist ihr bester Freund. Ihr Vater verbringt viel Zeit mit ihr. Liebt sie, behütet sie.
    Ihre Mutter ist ebenfalls sehr einfühlsam und liebevoll zu ihr. Doch sie frisst ihre Probleme immer mehr in sich hinein.

    Fazit:
    Liebe Büchereulen, bei meiner Inhaltsbeschreibung werdet ihr euch nun fragen, wo genau ist denn da der Thriller? Und genau diese Frage habe ich mir auch gestellt. Für mich ist HARZ eine Mischung aus Psychothriller und Dramatik.

    Das Buch wird überwiegend aus der Sicht von Liv in der Vergangenheit erzählt. Kindgetreu, naiv und manchmal erschreckend altklug berichtet sie von den Geschehnissen aus der Vergangenheit.
    Die Autorin beschreibt parallel dazu in einigen Kapiteln auch die Kinderjahre von Jens Haarder und wie er später seine Frau Maria kennen lernte, Liv´s Mutter.

    Die Beziehung von Jens Haarder zu seiner Tochter Liv wird sehr detailliert beschrieben. Sehr frühzeitig baut der Leser eine sehr intensive Beziehung zu den Charakteren auf. Die Beweggründe und auch das Verhalten jedes einzelnen Charakters, sei er erwachsen oder noch kindlich, wurde präzise dargestellt und dabei nicht ausschweifend umschrieben.
    So, wie die einzelnen Personen, wird auch die Umgebung beschrieben. Oftmals konnte ich mir diesen Hof mit seiner Werkstatt, den Tieren und auch die angrenzenden Wälder bildlich sehr genau vorstellen.

    Jeder hat sein ganz individuelles Bild von Unordnung und Durcheinander im Kopf. Durch den Erzählstrang wird dieses individuelle Bild nur noch intensiviert.

    Stellenweise ging mein Gemütszustand von einem Lächeln über zu Fassungslosigkeit, Ekel, Missverständnis und sodann wieder über zu Mitleid.

    Dieser Thriller behandelt ein paar wichtige Themen in Bezug auf Gesellschaftlichkeit und einer gewissen Ignoranz gegenüber seinen Mitmenschen. Doch auch, dass Elternliebe auf ganz unterschiedliche Weise gelebt werden kann. Es zeigt, wie Kinder sich ihrem Umfeld anpassen.

    Das Buch ist für mich vieles. In knapp 300 Seiten schafft es die Autorin, dass man nicht nur über das Storyboard spricht, sondern noch "darüberhinaus" denkt.
    Doch für mich ist es kein Thriller. Psychothriller vielleicht aufgrund der subtilen und teilweise gegen Ende erdrückenden Stimmung.

    Hätte ich es gelesen, wenn es im Genre Drama eingeordnet gewesen wäre? Wohl eher nicht.
    Für mich ist es ein gutes, solides und sehr durchdachtes Buch. Flüssig zu lesen und sehr kurzweilig. Gegen Ende mochte ich es kaum aus der Hand legen. Es ist gefüllt mit vielen Details, die man zunächst vielleicht gar nicht so wahrnimmt, im Nachhinein jedoch ein Ganzes formen.

    Von mir gibt es 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Leseratte54, 15.08.2019

    Als Buch bewertet

    Eine gefährliche einseitige Liebe oder wenn eine Obsession zum Alptraum wird!

    Am 8. Juli 2019 erschien von der Dänin Ane Riel im Taschenbuch Format der Thriller „Harz“ im btb Verlag. Auf 304 Seiten erhält die Leserin / der Leser geballte skandinavische Spannung.

    Die kleine Liv ist ein Einzelkind und ertrinkt im zarten Alter von 6 Jahren im Meer – dies zumindest ist die Version, die der Vater Jens den Behörden erzählt. Die Wahrheit ist jedoch eine andere.

    Liv lebt.

    Sie lebt einsam in einem Container zwischen Särgen und in Harz konservierten Tieren. Warum? Der Vater ist ein krankhafter Sammler und hat Angst seine Tochter zu verlieren.

    Wie geht es weiter? Spannend kann ich Euch sagen. Es absolut lesenswerter Thriller, der mich gleich auf den ersten Seiten gefesselt hat. Untergliedert in Personen die beschrieben werden bekam ich einen sehr guten Einblick in deren Seelenleben. Parallel baute sich die Geschichte auf, die am Ende ein Ende nahm, mit welchem ich nicht rechnete.

    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Klar, sehr gut strukturiert, keine verschachtelten Sätze, sondern ein flüssiger Schreibstil trugen dazu bei, dass ich das Buch nur kurz aus der Hand legte und damit ruckzuck das Werk las, welches viele Bilder in meinem Kopf projizierte.

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  • 5 Sterne

    Billbo, 10.07.2019

    Als Buch bewertet

    Im Dunklen spürt man keinen Schmerz. Das bekommt die kleine Liv von ihrem Vater oft zu hören. Und sie glaubt ihm, denn sie liebt ihren Vater. Und ihr Vater liebt sie. In seinen verqueren Gedankengängen, glaubt er wirklich nur das Beste für sein Kind zu tun. Zweifelt er vielleicht zu Anfang noch ein wenig, so ist er zum Schluss so in seinem Sein und Schaffen und egozentrischem Denken gefangen, dass ihm die Realität völlig abhanden kommt. Alles verloddert. Haus, Hof, Menschen, Tiere. Einzig die Mutter ahnt, dass falsche Wege gegangen werden. Doch sie ist mittlerweile bewegungsunfähig. Gut, dass Liv nicht allein ist. Carl ist immer an ihrer Seite. Und später auch die Schwester...

    Wow, kann ich da nur sagen. Unter Harz konnte ich mir zunächst nicht viel vorstellen, aber auf Grund der Leseprobe ahnte ich ja bereits ein wenig in welche Richtung es gehen würde. Spannung pur für mich und zuweilen auch fassungsloses Kopfschütteln. Gepackt hat mich dieser Thriller auf jeden Fall. Die Figuren waren wunderbar herausgearbeitet, teils mit unterschiedlichen Erzählperspektiven. Die Handlungsstränge führten schlüssig zu einem großen Ganzen.
    Daumen hoch für dieses Buch!

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  • 4 Sterne

    Wuschel, 26.08.2019

    Als Buch bewertet

    Beschreibung:
    Eigentlich wächst Liv wohlbehütet auf einem abgelegenen Hof im Schoße ihrer Familie auf. Doch Jens Haarder, ihr Vater, leidet sehr unter seiner Vergangenheit. Mit jedem Jahr sammelt er mehr und mehr "Dinge". Seine größte Sorge ist es, seine Tochter zu verlieren. Deswegen beschließt er, dass es besser sei, wenn Liv bei einem Unfall auf dem Meer ums Leben kommt. Offiziell lässt er sei für tot erklären, während sie jedoch weiterhin bei der Familie in einem Container lebt - abgeschieden und sorgsam vor der Außenwelt abgeschirmt.

    Meinung:
    Ich spar es mir jetzt darüber zu sinnieren, ob es ein Thriller war oder nicht, denn ein reines Drama ist es definitiv auch nicht. Mehr als dieses Genre-Wirrwarr, ärgert mich wieder dieser Klappentext, denn so manche Dinge daraus suche ich heute noch. Das es sich bei der Geschichte um ein unterschwelliges Familiendrama handelte, wusste ich zuvor schon aus einer anderen Rezension und genau das war es auch, was mich an dem Buch sehr interessierte, denn aus dieser las ich heraus, dass es sich bei dem Buch um die Geschichte einer Familie handelt, die nicht so ganz der gesellschaftlichen Norm entspricht. Wer möchte sowas denn bitte nicht lesen?

    Wie der Verlag schon auf der Buchseite wirbt, erzählt Ane Riel, diese Geschichte, über eine verkehrte Welt, in der Liebe Obsession wird, ganz meisterhaft. Obwohl das Werk nur knapp 300 Seiten umfasst, schafft es die Autorin einem Bilder in den Kopf zu pflanzen, die man da wahrlich nicht haben möchte. Doch es gibt auch schöne Seiten, denn der Ort, an dem die Haaders leben, war nicht immer voller Dinge. Dort gibt es Wald, Meer, Tiere, und einst war dort auch Platz für Liebe - die Liebe zur Natur, die man förmlich spüren konnte.

    Erzählt wird die Geschichte der Familie Haarder zum einen direkt aus der Sicht der kleinen Liv und zum anderen aus Sicht der dritten Person. Sehr befremdlich sind vor allem die Erzählungen des Mädchens, da sie gefühlt oftmals so falsch und weltfremd sind. Auf der anderen Seite sind gewisse Ansichten sogar schlüssig, besonders wenn man das Umfeld und die Gesamtsituation bedenkt. Die Kapitel aus Sicht der dritten Person drehen sich meist um die Kindheit und Geschichte von Jens Haarder, seiner Familie und deren Leben auf der Halbinsel "Kopf". Gerade diese Kapitel geben die Basis für das landschaftliche Idyll - oder eben für das was später einmal daraus wird.

    Dieses Buch hat mich mit so vielen Empfindungen zurück gelassen, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Selbst beim Lesen war es eine reine Achterbahnfahrt. Gerade durch unsere Leserunde war es interessant, da immer mal wieder ein anderer Blickwinkel geboten wurde. Der eine sprach von Ignoranz, während der nächste einwarf, dass es mit Frust oder Schuldgefühlen zusammen hängen könnte. Die Möglichkeiten sind unglaublich vielfältig und es bleibt massig Platz für Interpretationen. Dennoch ist er wirklich erschüttert, was dies mit Menschen anstellen kann.

    Fazit:
    Ein ganz anderer Thriller über das Schicksal einer Familie, die in ihrer ganz eigenen Welt lebt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sommer, 06.08.2019

    Als Buch bewertet

    Erschreckend

    In dem Thriller Harz von Ane Riel bekommt der Leser eine ergreifende und auch beklemmende Geschichte erzählt.
    Jens lässt alle in dem Glauben, dass seine damals 6 jährige Tochter Liv in der Brandung ertrunken ist. Doch Jens hält sie auf seinem Hof, fast schon wie ein Tier. Er hat Angst sie zu verlieren, daher beschreitet er diesen erschreckenden Weg. Seine Sammlerleidenschaft begrenzt sich nicht nur auf in Harz konservierte Tiere. Sein Messi-Syndrom ist ebenso ein Zeichen für seine kranke Psyche.

    Der Thriller hatte für mich nicht unbedingt eine Handlung die für Thriller sonst typisch ist. Dennoch war ich gefesselt, obwohl mich der Inhalt an vielen Stellen einfach nur abschreckte. Meine Vorstellungskraft hatte solche Gräuel die aus einer kranken Psyche entspringen einfach nicht auf dem Schirm. Genau das macht das Buch aus, der Ansatz der Handlung war für mich komplett neu. Gepaart mit der geschaffenen, düsteren Atmosphäre ist es ein spannendes Leseerlebnis gewesen.

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  • 5 Sterne

    mfurch, 29.07.2019

    Als Buch bewertet

    "Harz" von Ane Riel ist ein wirklich fesselndes Buch. Die Geschichte wird aus der Sicht von Liv erzählt. Liv lebt mit ihrer Familie auf einem Hof auf einer Insel, einem Teil der Insel der Kopf genannt wird und abgeschieden liegt. Livs Vater Jens hat sie für tot erklären lassen, angeblich im Meer ertrunken, doch in Wahrheit versteckt er Liv. Sie lebt in einem Container auf dem Hof, versteckt und ohne Kontakt zur Außenwelt. Jens hat definitiv ein Problem, er kann sich von nichts trennen, und will seine Familie bzw. Tochter nur für sich alleine haben. Ich fand den Schreibstil eindringlich und konnte in die Story eintauchen, was das Schicksal von Liv nur um so beklemmender macht. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Fesselnd von Anfang bis zum Ende und wirklich harter Tobak. Eine Story die fassungslos macht und mich bewegt hat. Und auf jeden Fall ein Buch, das nachwirkt und einen lange nicht los lässt. Ich kann das Buch absolut empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Maria B., 07.07.2019

    Als Buch bewertet

    Obsession wie im Horror-Märchen

    Jens Haarder ist ein liebevoller Vater, der auf übertriebene Weise sein Kind vor den Gefahren dieser Welt bewahren will. Vor allem aber will er es nicht verlieren, an was oder wen auch immer. Ein Mann mit starkem Beschützerinstinkt, der aber eben auch manisch sammelt und anhäuft. Ein paranoider Messie.
    Und so wird der Radius, der Liv für ihr eigenes Leben zugestanden wird, immer eingeschränkter, bis es enger nicht mehr geht. Ihr Container hat als unmittelbare Nachbarn etliche Särge. Särge, die in früheren Jahren auch mal ausprobiert worden sind. Ein allgegenwärtiger Tod. Neben wenigen Spielsachen gehören im Harz konservierte Tiere zu Livs Zeitvertreib. Ebenso die Briefe ihrer Mutter. Tja, und da ist auch noch Carl. Wer das ist? Lesen Sie selbst, wie es zu diesen absonderlichen Lebens- und "Besitzverhältnissen" kam und wie die Vergangenheit der Familie, besonders die von Jens, zuvor ausgesehen hat.
    Man kann mit fortschreitender Lektüre das Motiv zum krankhaften Tun des Vaters weitgehend verstehen. Trotzdem nagt es an der eigenen Psyche, dass man nur lesen und nicht eingreifen kann. Stellenweise ist es kaum auszuhalten, und die grösste Sympathie gilt natürlich dem Mädchen. Wobei mir scheint, dass es weniger als die Eltern unter Isolation und Angst leidet, denn der Container ist für Liv zum Alltag geworden.
    Der Thriller ist unterteilt in verschieden lange Abschnitte, manchmal nur mit einem kurzen Text, aus verschiedener Sicht. Bei Liv (und natürlich in den Briefen) wurde die Ich-Form gewählt, was besonders nahegeht. Das Geschehen ist sehr plastisch und lebendig geschildert, manchmal fast schon zu intensiv. Auf mich wirkt das Buch sehr bedrückend und verfolgt mich regelrecht, nachdem ich es beiseitegelegt habe. Grimms und Hauffs Horror-Märchen sind gar nicht weit entfernt. Gleichzeitig enthält der Text, quasi Inseln zwischen all dem Schrecken, ein wohltuendes Bouquet verschiedenster Düfte. Streckenweise ist es ein Lesen "der Nase nach", ausdrucksstark und sinnlich.
    Am Ende der einzelnen Abschnitte sind immer wieder raffinierte kleine Cliffhänger eingebaut. Und der Satz gleich zu Beginn ("…, als mein Vater meine Grossmutter umgebracht hat") könnte ein Klassiker für erste Sätze in der Literatur werden.
    Zum Cover: Fast erwartet man klebrige Buchstaben, wenn man den harzfarbenen Titel auf dem Umschlag berührt. Harz, die Absonderung vieler Bäume (ja, auch der Lackschildlaus), welche die geschlagene Wunde wieder verschliesst und zur Heilung beiträgt. Mehr als nur doppeldeutig!

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 12.07.2019

    Als Buch bewertet

    Ane Riel beschreibt ihre Protagonisten in der Einleitung wie eine "heile Welt Familie" - halt nur ein bisschen schräg. Schnell wird klar, dass hier nichts stimmt. Man könnte fast glauben, ALLE sind die Guten , nur die NORMALEN sind die VERRÜCKTEN. Hier wird Spannung bis zur letzten Seite aufgebaut. Ein Thriller über die geglaubte absolute Liebe bis zur krankhaften Obsession. Kein Thriller für Zartbesaitete. Mit ihrem teils ungewöhnlichen harten Schreibstil fesselt Ane Riel ihre Leser. Für mich ein Thriller, der nicht umsonst hochgelobt und preisgekrönt sowie ausgezeichnet mit dem skandinavischen Krimipreis wurde. Interessant auch die Briefe der Mutter, die sich selbst nicht sicher ist, ob ihr Leben ein Märchen oder eine Horrorgeschichte ist. Schön finde ich das Cover - wobei hier absolut nichts auf den Inhalt hindeutet.

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  • 5 Sterne

    Alex P., 05.07.2019

    Als Buch bewertet

    Im Wahn gefangen

    Man kann den Menschen immer nur bis vor den Kopf gucken. Ihre wahren Gedanken und Gefühle lassen sich die vollständig nachvollziehen. Umso schwieriger wird es, wenn psychische Erkrankungen vorliegen. Dann wirkt das Handeln dieser Personen auf die Außenwelt oft absurd und unvollständig. Verlustängste kennen die meisten Menschen. Jedoch wird es gefährlich, wenn daraus ein Wahn wird.

    Die Spannung ist hoch und mit einigen unerwarteten Wendungen ist zu rechnen. Orte und Situationen werden sehr detailliert beschrieben. Das macht die Geschichte sehr anschaulich. Die Autorin versteht es, die passenden Formulierungen zu finden. Man befindet sich scheinbar mitten in den Schauplätzen der Geschehnisse und fühlt mit den Figuren mit.

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  • 5 Sterne

    Edith S., 24.07.2019

    Als Buch bewertet

    Puh, das ist ein Thriller, der durchaus fesselt - obwohl es eine ganze Zeit dauert bis er Fahrt aufnimmt. Und doch fand ich in unglaublich gut. Wobei hier sicher die Meinungen auseinander gehen und es ist sicher auch Geschmacksache.

    Liv ist ein Mädchen, dass eigentlich eingeschult werden sollte. Doch da ihr Vater Jens krankhafte Verlustängste aber auch eine Sammelleidenschaft hat, meldet er sie kurzerhand als ertrunken und versteckt sie in einem Container. Er lässt niemanden mehr auf seinem abgelegenen Hof, stellt überall Fallen auf und schottet die Familie ab. Sogar seine Mutter tötet er deswegen. Der Verfall des Grundstückes, der Gebäude und er Familie begann aber schon viel früher und ist somit nicht mehr aufzuhalten...

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  • 4 Sterne

    Mareike S., 05.09.2019

    Als Buch bewertet

    Die Brüder Jens und Mogens wachsen auf einer dünn besiedelten dänischen Insel auf. Ihr Vater Silas ist Schreiner, liebt die Natur und ist leidenschaftlicher Sammler von allen möglichen Dingen. Der wortkarge und eigenbrötlerische Jens gründet eine eigene Familie und gibt diese Leidenschaften an seine Tochter Liv weiter. Die Familie ist glücklich: Sie leben ein zurückgezogenes Leben, Liv wird von ihrer Mutter unterrichtet, ihr Spielkamerad ist ihr Bruder Carl, den jedoch nur sie sehen kann. Mit ihrem Vater fährt sie durch die Gegend und sammelt Sachen, die andere Leute für sie versteckt haben. Liv ist sich nicht bewusst, dass es sich dabei um Diebstahl handelt. Als Livs Großmutter zu Besuch kommt und den Eltern erklärt, dass Liv eine vernünftige Schulbildung braucht, entschließt sich Jens zu drastischen Maßnahmen, denn er ist der Ansicht, dass man ihm seine Tochter wegnehmen will.

    Bei diesem Buch handelt es sich meiner Meinung nach nicht um einen Thriller, sondern um einen Roman. Das Buch hat sicherlich seine spannenden Momente, aber für einen Thriller fehlten mir doch einige entscheidende Aspekte, wie zum Beispiel einen klar zu erkennenden Spannungsbogen. Was mir besonders gut bei diesem Buch gefallen hat, waren der Schreibstil der Autorin sowie die Figuren, welche wirklich außergewöhnlich sind. Allen voran Liv, ein wunderbares, kluges, starkes Mädchen, für das die ungewöhnlichen (und, wie der Leser am Ende erfährt, tatsächlich entsetzlichen) Lebensumstände der Familie völlig normal sind. Eben diese Lebensumstände haben für mich einen großen Teil des Reizes beim Lesen ausgemacht und sie haben mich gleichzeitig abgestoßen. Ein bisschen wie ein Verkehrsunfall, bei dem man es einfach nicht schafft, wegzuschauen. So hat mich dieses Buch also gleichzeitig abgestoßen und angezogen, ich habe es gerne gelesen und war auch froh, als es vorbei war.

    Fazit: Wer einen herkömmlichen Thriller sucht, ist hier schlecht beraten. Wer einen psychologischen Spannungsroman lesen möchte und keine Angst vor schockierenden, makaberen Details hat, dem kann ich das Buch empfehlen. Ich vergebe vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    Patrick D., 02.08.2019

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    Liv ist seit dem sechsten Lebensjahr tot, ertrunken in der Brandung. Das zumindest lässt ihr Vater Jens die Behörden glauben. Jens ist ein krankhafter Sammler, getrieben von der Angst, seine einzige Tochter zu verlieren. Und so lebt Liv in der Einsamkeit eines Containers hinter dem Hof, versteckt zwischen selbst gezimmerten Särgen und in Harz konservierten Tieren - ein sorgsam von der Außenwelt abgeschirmtes Leben, ein Leben in der Falle. Meisterhaft erzählt Ane Riel von einer scheinbar verkehrten Welt, in der aus Liebe Obsession wird und aus dem Wunsch nach Sicherheit tödliche Gefahr.

    Der Autorin:
    Ane Riel, Studium der Kunstgeschichte, wurde 1971 in Aarhus geboren. Ihr Debütroman "Blutwurst und Zimtschnecken" wurde als bester dänischer Krimiroman des Jahres ausgezeichnet. Für "Harz" hat sie gleich alle vier wichtigen skandinavischen Krimipreise bekommen: den dänischen, norwegischen, schwedischen Krimipreis sowie den Preis für den besten Kriminalroman Skandinaviens insgesamt.

    Buchcover:
    Ein angenehmes Cover, welches nichts verrät und wenig Einblicke in das Buch oder die Handlung ergibt. Es hat eine durchaus düstere Wirkung und passt somit zu dem Buch.

    Handlung:
    Eine klare und lineare Handlung die stets wieder überrascht und keine echten Wendungen bietet. Insgesamt einfach gestrickt und nicht zu kompliziert, wodurch ein schneller Einstieg ermöglicht wird.

    Schreibstil:
    Ein Schreibstil der sehr authentisch wirkt und eine wunderbare Erzählung ist. Er passt zum Roman und der Handlung und ergibt so eine runde Sache.


    Protagonisten:
    Eine Protagonistin die im Vordergrund steht, jedoch werden immer ein paar neue Protagonisten in den Vordergrund gerückt, was dem Leser einen umfassenden Überblick ergibt. Die Mischung macht es hier aus und passt zur Handlung und dem Schreibstil.

    Fazit:
    Ein ungewöhnlicher Roman, der ein richtiger Thriller ist und wenig Gewalt benötigt bzw. die Darstellung von Gewalt unblutig ist. Dennoch bin ich nicht ganz überzeugt und so sind es am Ende nur vier Sterne.

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  • 4 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 12.07.2019

    Als Buch bewertet

    Liv ist tot. Das zumindest lässt ihr Vater die Menschen auf der kleinen Insel denken, auf der die Familie lebt. Denn Jens Haarder lebt mit seiner Familie auf dem „Kopf“ genannten Teil der Insel, wo sie ganz für sich sind. Und Jens will genau das, denn er will keinen Kontakt mit anderen Menschen. Und so leben er, seine Frau und seine Kinder von dem, was die Natur ihnen schenkt, und dem, was sie bei Nacht aus den Häusern der anderen Bewohner stehlen. Doch Jens driftet immer weiter ab und bringt so nicht nur sich selbst in Gefahr.

    Was für ein Buch! Hierbei ist es in meinen Augen weniger ein Thriller, sondern eher ein Psychogramm einer sehr eigenen Familie. Jens bringt seiner Tochter Liv bei, wie sie in der Wildnis überleben kann. Er unterweist sie in der Jagd und in der Kunst des Einbruchs in fremde Häuser, wo er viele nützliche, aber auch sehr viele unnütze Dinge stiehlt, so dass sein Zuhause immer mehr vollgestellt ist mit Dingen, die man vielleicht noch gebrauchen kann. Als Liv alt genug ist, um zur Schule zu gehen, täuscht er ihren Tod vor und versteckt sie in einem Container.

    Die Geschichte aus der Sicht der kleinen Liv erzählt, ist zum einen voller liebevoller Momente, wenn der Vater seine Frau und seine Kinder vor der Welt beschützen will, aber auch voller schockierender Momente, die mich oft mit dem Kopf schütteln ließen. Und auch Ekel kam auf bei der Beschreibung der Zustände rund um das Zuhause der Familie … und Sorge um Liv, während ihr Vater immer eigener und verschrobener wird.

    Das Buch hat mich berührt, geekelt, aber auch fasziniert. Ein Leben, das man sich gar nicht vorstellen kann, wird einem hier vor Augen geführt, während ein kleines Kind, das seinen Vater über alles liebt, selbst sehr viele Eigenheiten entwickelt. Auch wenn es kein wirklicher Thriller ist, war ich fasziniert und begeistert. Der Klappentext sagt: „Ein dunkles Märchen über Liebe und Obsession.“ Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Gut!

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  • 4 Sterne

    Sandra K., 07.07.2019

    Als Buch bewertet

    Besonders
    Jeder, der schon mal einige meiner Rezensionen gelesen hat, weiß, dass ich mich (lustigerweise aber fast alle in meiner Familie) mit skandinavischen Autoren ein wenig „schwertue“. Sie schreiben mir oft einfach zu langweilig bzw. -atmig...
    Und ich bin immer ein wenig skeptisch, wenn ein Buch so „mega-gehypt“ wird im Vorfeld, weil ich schon etliche gelesen habe, die ich dann todlangweilig fand leider...
    Dieses hier hat mich ein wenig an „Raum“ von Emma Donahue erinnert, der Schreibstil...
    Erst kommt man nicht so recht in die Geschichte – dann packt sie einen aber doch noch irgendwie... Man kann nur nicht so recht verifizieren, woran es liegt... Hier geht mir das ähnlich. Das Buch hat was, ich kann es nur sehr schlecht in Worte fassen...
    Die Story:
    „Liv ist seit dem sechsten Lebensjahr tot, ertrunken in der Brandung. Das zumindest lässt ihr Vater Jens die Behörden glauben. Jens ist ein krankhafter Sammler, getrieben von der Angst, seine einzige Tochter zu verlieren. Und so lebt Liv in der Einsamkeit eines Containers hinter dem Hof, versteckt zwischen selbst gezimmerten Särgen und in Harz konservierten Tieren - ein sorgsam von der Außenwelt abgeschirmtes Leben, ein Leben in der Falle. Meisterhaft erzählt Ane Riel von einer scheinbar verkehrten Welt, in der aus Liebe Obsession wird und aus dem Wunsch nach Sicherheit tödliche Gefahr.“
    Wenn man sich auf die Geschichte und die Atmosphäre einlässt, hat das Buch durchaus seine „beängstigenden“ Momente, aber alles in allem ist es kein Buch, dass einen von einem Schock zum nächsten wirft. Thriller ja, aber kein blutspritzender. Eher einer der psychologisch angehauchten, mit einer armen, allein gelassenen Seele in ihrer eigenen Welt. Traurig auch teilweise – besonders wenn man bedenkt, dass das nicht unbedingt fiktiv sein muss: es gibt ja solche Menschen auch im realen Leben leider... Das macht es umso beängstigender...

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 10.08.2019

    Als Buch bewertet

    Beklemmend und verstörend

    Liv Haarder lebt mit ihren Eltern sehr abgeschieden. Offiziell gilt sie als tot, ertrunken in der Brandung. Das ist der Angst ihres Vaters zu verdanken, sie zu verlieren. Ihre Mutter ist unförmig dick und kommt seit langem nicht mehr aus dem Bett heraus, sie kann auch nicht mehr sprechen. Ihr Vater schottet sich und seine Familie völlig von der Umwelt ab. So lebt Liv ein sorgsam abgeschirmtes Leben, nur in der Begleitung ihres Vaters und ihrer Mutter sowie der vielen angesammelten Dinge in Haus und Hof sowie einiger in Harz konservierter Tiere.

    Es ist eine beklemmend verkehrte Welt, die vorwiegend aus Livs Sichtweise erzählt wird, eines Kindes, das diese verkehrte Welt als völlig normal erlebt. Aber auch die Erwachsenen dieser kleinen, begrenzten Welt dürfen zu Wort kommen – und trotz leichter Zweifel der Mutter gilt diese Sichtweise für die gesamte Kleinfamilie Haarder. Dies wird so meisterhaft und konsequent beschrieben, dass diese Beklemmung mit jeder Seite, die der Leser umblättert, noch mehr spürbar wird. Aber gleichzeitig sind die Innenansichten der Protagonisten völlig nachvollziehbar. Ganz zu Recht hat die Autorin Ane Riel für dieses Buch mehrere Literaturpreise gewonnen. Am Schluss dieser Geschichte musste ich erstmal tief durchatmen, um wieder aus der Beklemmung dieses Buches aufzutauchen.

    Dieses Buch als Thriller einzuordnen fällt schwer. Es ist eher das Psychogramm eines gestörten Familienverbundes, und mit diesem Etikett wird jeder Leser genau das erhalten, was er sich von dieser Geschichte erwartet. Für dieses Buch vergebe ich sehr gerne 4 von 5 Sternen und empfehle es unbedingt weiter.

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