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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    derti, 14.03.2021

    Als Buch bewertet

    Als Leser sollte man Kenntnisse über die beiden Künstler haben und über ein gewisses Grundwissen verfügen, um die Begegnung der beiden in Venedig genießenzu können. Die Beschreibung der Ankunft Dostojewskijs in Venedig, seiner ersten Zeit in seiner "Traumstadt" und die Atmosphäre ist sehr gelungen, wenn auch an der einen oder anderen Stelle etwas langatmig. Die Wortwahl der Beschreibungen ist sehr einfühlsam, ruhig und informativ, manchmal traurig und wehmütig. Aber nach der Begegnung Dostojewskijs mit Rossini, dem Genussmenschen auch heiter und fröhlich.Viele Details machen den Roman zu einem abwechslungsreichen und lesenswerten Werk. Jedem an Venedig interessierten Leser ist es zu empfehlen, ebenso wie denjenigen, die sich für russische Literatur von Dostjewskij oder Musik von Rossini interessieren. Viel Spaß beim Lesen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike H., 16.02.2021

    Als Buch bewertet

    Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine. Die Gegensätze sind die größten ? und doch erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen, in teils grotesken, komischen und an die Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen. ?Ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland?, findet sich in privaten Notizen Dostojewskijs. Der Roman spürt möglichen Ursachen dieser Liebe nach.



    Meine Meinung:


    Mir hat das Buch wirklich außerordentlich gut gefallen. Ich war mir erst nicht sicher, ob das wirklich ein buch ist, das mich packen kann aber siehe da….ich hab es halb durchgesuchtet.

    Mir gefällt die Idee einfach unglaublich gut und auch der Schreibstil ist toll aufgebaut. Es gibt viele Dialoge, die das Ganze abwechslungsreich gestalten aber trotzdem ist das Buch sehr ruhig. Außerdem erfährt man wirkliche viele informative Dinge. Es wird über historisches gesprochen und über Politik.

    Ja, also ich denke, dieses Buch sollte jede*r selber lesen um zu begreifen wie es sich auf mich ausgewirkt hat. Ich habe da nicht wirklich die passenden Worte zu =)

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  • 5 Sterne

    Wedma _., 09.02.2021

    Als eBook bewertet

    Es ist ein Roman, den ich sehr gern gelesen habe. Kein Werk, das man in einem Rutsch liest. Langsam, mit viel Zeit zum Reflektieren, zum Sich-die-Geschichte-vor-Augen-führen, zum Sich-in-dieses-Geschehen-hineinversetzen, das passt viel mehr. Das Kopfkino startete sofort und ließ lange nicht nach, auch Tage später, nachdem die letzte Seite umgeblättert wurde.
    Obwohl es um ein fiktives Treffen zweier Künstler geht, am Ende wünschte ich, dass es dem tatsächlich so gewesen wäre. Ich wünschte, dass all dies genauso passiert wäre, wie hier so schön beschrieben.
    Während der Lektüre musste ich staunen, wie treffend Dostojewski, sein Charakter, seine Gedanken, seine Art erfasst wurden. Wunderbare, sinnerfüllte, psychologisch fein ausgearbeitete Ausführungen zur Rolle der Kunst im Allgemeinen, und zu dem, wie Dostojewski die Welt sah, warum er nach Venedig reiste, was er sich von der Kunst versprach und erwartete uvm. Ein Mann voller Wiedersprüche kam dabei zur Geltung, aber auch ein rücksichtsvoller, höflicher Mensch. Der Autor muss nicht nur der Sprache, der Geschichte, er muss zwingend der russischen Mentalität mächtig sein, um so einen Roman bewerkstelligen zu können. Was und wie er all die Dinge bringt, kann man sich nicht eben schnell im Zuge der Recherche anlesen. Man würde diese Tiefe und Authentizität wohl kaum erreichen.
    Der Ausdruck fällt tw. verschnörkelt aus. Das passt aber zu dieser barock anmutenden Geschichte, zu der geschilderten Zeit, zu den Figuren, zum Ort des Geschehens. Zu Venedig der damaligen Zeit würde wohl kaum die kristallin klare Sprache a lá Subjekt – Prädikat- Objekt passen.
    Den feinen Humor wusste ich während der Lektüre zu schätzen. Oft genug musste ich schmunzeln, hier und da auflachen. Passte prima als Auflockerung zu den stellenweise eingestreuten Bildungseinlagen, z.B. über die Geschichte Venedigs, und nicht nur, die, recht knackig zusammengefasst, dem Leser „untergejubelt“ wurden. Gesellschaftskritik tauchte hin und wieder auf und passte prima auch zu den heutigen Zeiten. Auch hier konnte man sehen, dass eine sehr gründliche Recherche dem Roman zugrunde liegt.
    Rossini machte auf mich nicht so einen lebendigen Eindruck wie die übrigen Figuren. Die lukullischen Szenen, die Feier mit Weib und Gesang, in denen er hier gern präsentiert wurde, schienen mir etwas überzeichnet, kamen mir wie eine farbenfrohe Kulisse vor, die eher dazu da war, etwas Gefälliges zu bieten. Aber gut. So wurden u.a. auch die Kontraste deutlicher.
    Es gibt noch so vieles, was man über dieses Werk referieren kann. Besser: Lesen Sie selbst.
    Fazit: Ein Meisterwerk, in vielerlei Hinsicht. Ein schöner Lesestoff, den man am besten langsam, in feinen Häppchen genießen sollte. Gern vergebe ich 5 Sterne und bleibe auf weitere Werke des Autors gespannt.

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  • 5 Sterne

    Petra K., 16.02.2021

    Als Buch bewertet

    Mir gefällt die Idee, die beiden in ihrem jeweiligen Fachgebiet außergewöhnlichen Männer aufeinander treffen zu lassen, auch wenn dies in der Realität nie so geschehen ist. Der russische Schriftsteller Dostojewski ist ein verunsicherter Mann, der sich auf Europa-Reise befindet und in Venedig den erfolgreichen, fast 70jährigen Komponisten Rossini kennenlernt. Im Vordergrund steht der 40jährige Russe, über dessen Lebensgeschichte und innere Zerrissenheit wir einiges erfahren. Gemeinsame Unternehmungen lassen den Leser Venedig kennenlernen, tiefgründige Gespräche zeigen eine interessante Mischung aus Lebensbeichte und Zukunftswünsche.

    Ich bin von der Sprache des Buches total fasziniert, denn sie sorgt für eine anspruchsvolle Lektüre. Die Wortwahl bringt mich ins Schwärmen. Die vielen, langen Schachtelsätze erzeugen eine besondere Atmosphäre. Das Buch muss mit Bedacht und Konzentration gelesen werden, aber genau das gefällt mir. Die Beschreibungen finde ich faszinierend, die Landschaften entstehen vor dem inneren Auge und auf den Stadtrundgängen durch Venedig folgt man intensiv den Spuren der Protagonisten. Auch die Beschreibungen von Personen und ihren Befindlichkeiten einschließlich menschlicher Unzulänglichkeiten begeistern mich.

    Beide Charaktere sind authentisch beschrieben. Gerne möchte ich nach diesem Buch eine Biografie von sowohl Fjodor Michailowitsch Dostojewski und als auch Gioachino Rossini lesen, um mich detaillierter mit diesen beiden interessanten Persönlichkeiten vertraut zu machen.

    Dieses Buch hat mich total begeistert und überzeugt, gerne empfehle ich es uneingeschränkt weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 16.01.2021

    Als Buch bewertet

    Reise in die Vergangenheit

    „Orangen für Dostojewskij“ ist ein fiktiver Roman über den russischen Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski und den italienischen Komponisten Gioachino Rossini von dem österreichischem Schauspieler und Autor Michael Dangl.

    Dostojewski und Rossini waren zur gleichen Zeit in Italien, ob sie sich jemals begegnet sind… Beweise gibt es dafür keine, aber möglich gewesen wäre es.

    Nachdem Dostojewski zehn Jahre im Arbeitslager in Russland verbracht hat, erfüllt er sich einen Traum, macht eine Reise nach Westeuropa und geht nach Venedig. Kurz bevor er wieder abreisen will begegnet er dem Komponisten Rossini, dessen Leben in einem krassen Gegensatz zu seinem steht. Rossini lebt das ausschweifende Leben eines Künstlers und es kommt zu langen, intensiven Gesprächen über Kunst und Kultur. Auch die historischen Ereignisse rücken immer wieder in den Vordergrund und man erfährt neben den Fakten über die Künstler eine Menge über die geschichtlichen Hintergründe gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

    Der Schreibstil ist durch die vielen Dialoge recht lebendig, gleichzeitig aber auch sehr ruhig und informativ. Man Spürt wie viel Recherchearbeit der Autor in diesen Roman gesteckt hat, nicht nur in das Leben der Künstler, sondern auch in die historischen und politischen Ereignisse.
    Durch viele Details und Nebengeschichten liest sich das Buch abwechslungsreich und spannend. Ich habe diese Zeitreise und diese Mischung aus Fiktion und Fakten genossen, da mich das Buch sprachlich und inhaltlich begeistert hat.

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 25.05.2021

    Als Buch bewertet

    Der Autor Michael Dangl hat mit "Orangen für Dostojewskij" einen interessanten Roman über die (fiktive) Begegnung zwischen dem Schriftsteller Dostojewskij und dem Komponisten Rossini geschrieben.

    Zum Inhalt:
    Fjodor M. Dostsjewskij ist bereits 40 und befindet in einer beruflichen und privaten Krise. Als Schriftsteller ist er im Westen unbekannt, er erfüllt sich aber seinen Traum und besucht Venedig. Dem grüblerischen und schwermütigen Asketen berührt die schöne und lebhafte Stadt Venedig nicht. Zufällig begegnet er aber einen lebenden Legende, dem alternden Komponisten Gioachino Rossini. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert mit Lebensfreude. Trotz der großen Gegensätze erleben wir eine gewisse Annäherung dieser beiden Künstler.

    An welch wunderbaren Gedanken lässt uns hier der Autor Dangl teilhaben, die erdachte Begegnung zweier großartiger und doch so unterschiedlicher Menschen. Man kann sich sofort in den depressiven Dostojewskij hineinversetzen, aber auch in Rossinis Lebensfreude. Die Geschichte hat einen durchgängigen roten Faden und ist in einem flüssig geschriebenen Schreibstil gehalten. Auch die Stadt Venedig wird einem in dieser Lektüre ans Herz gelegt. In den privaten Notizen Dostojewskijs findet sich der Ausspruch: ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland. Und mit diesem Roman bekommt man die Liebe auch spüren. Ich habe mit Begeisterung gelesen und kann nur eine unbedingte Weiterempfehlung aussprechen.

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  • 4 Sterne

    Luise_Dez, 08.02.2021

    Als Buch bewertet

    Der Autor Michael Dangl entführt den Leser nach Venedig und erzählt in seinem neuen Roman „Orangen für Dostojewskij“, die Geschichte über ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn,…? Dostojewskij und Rossini befanden sich nachweislich zur selben Zeit in Venedig. Dass es tatsächlich zu einer Begegnung gekommen ist, dafür gibt es weder Dokumente noch Hinweise. Aber was wäre, wenn es doch so gewesen wäre? Gänzlich unmöglich oder unwahrscheinlich ist das nicht, dass sich der Schriftsteller und der Komponist über den Weg gelaufen sind. Auf dieser Fiktion beruht dieser Roman.

    Inhalt:
    Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine. Die Gegensätze sind die größten – und doch erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen, in teils grotesken, komischen und an die Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen. "Ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland", findet sich in privaten Notizen Dostojewskijs. Der Roman spürt möglichen Ursachen dieser Liebe nach.

    Meine Meinung:
    Fjodor M. Dostojewski, verbringt trotz persönlicher, beruflicher und finanzieller Krise eine Zeit auf Reisen in Europa und krönt diese Reise mit dem Besuch in Venedig. Zu Beginn seines Aufenthaltes wird der Schriftsteller als ein schlecht gelaunter, zutiefst misstrauischer und eigentlich auch überforderter Mann, der sehnlichst die nächste Geldzuwendung seines Bruders abwartet, geschildert. Die Heiterkeit und Lockerheit des Südens, die er unbedingt kennenlernen wollte, bleibt ihm verschlossen. Die Welt, die ihn umgibt, ihm fremd. Er stellt unablässig Vergleiche mit seiner Heimatstadt St. Petersburg an und kann nicht loslassen. Erst die Begegnung mit Rossini, dem 30 Jahre älteren Mann, erschließt ihm letztendlich eine andere Welt.

    Die Recherche zu den Künstlern über ihr Leben in der Stadt, die Besetzung durch die Habsburger, Dostojewskijs Schaffens- und Gesundheitskrise, Rossinis ausschweifendes Leben, das alles wird lebendig erzählt und lässt ein Venedig Ende des 19. Jahrhunderts, wie die beiden Künstler es erlebt haben könnten, wiederauferstehen.

    Fazit:
    Mich konnte der Schreibstil begeistern und fesseln. Die vielen Ausschmückungen und Personenbeschreibungen von Nebendarstellern und Schauplätzen, hätten etwas kürzer gefasst werden können, um die spannende Grundgeschichte nicht so weit auseinander zu ziehen.
    Mit dem Buch hatte ich viele schöne Lesestunden! Von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    kiki51, 24.01.2021

    Als Buch bewertet

    Dostojewski hat sich nach seinem Gefängnisaufenthalt und einigen Jahren in Sankt Petersburg auf die Reise gemacht. Nachdem er sich Berlin, Paris, London, Florenz und Mailand angesehen hat, ist er endlich in Venedig eingetroffen. Aber auch hier fühlt er sich nicht sehr wohl, es ist ihm zu laut und heiß und er plant am nächsten Tag wieder nach Sankt Petersburg zurück zu reisen.
    Auf der Rialtobrücke sinniert er über sein bisheriges Leben und macht sich auf den Weg zurück zum Hotel, als er an einer kleinen Osteria vorbeikommt und sie betritt. Er kann sein Glück nicht fassen, als er bemerkt, wer dort mit seinen Freunden tafelt : Rossini. Er liebt dessen Musik. Dostojewski wird eingeladen, mit zu essen und dies ist der Beginn einer Freundschaft.

    Auch wenn dieses Zusammentreffen in Wirklichkeit nie stattgefunden hat, ist dieser Roman eine Hommage an zwei große Künstler und an eine wunderschöne Stadt.

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  • 4 Sterne

    Michaela W., 11.03.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in
    einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine.
    Die Gegensätze sind die größten – und doch erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen, in teils grotesken, komischen und an die Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen. „Ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland“, findet sich in privaten Notizen Dostojewskijs. Der Roman spürt möglichen Ursachen dieser Liebe nach.

    Meine Meinung:
    Ein wirklich interessantes Buch, das mich so schnell nicht mehr loslassen wird. Zum einen wurde von Seiten des Autors sehr gut recherchiert, sowohl über Dostojewskijs Leben als auch über Rossinis Leben, zum anderen wurden diese Recherchen sehr gut umgesetzt.
    Richtig interessant wird die Wandlung Dostojewskijs geschildert. Vom zurückgezogenen, unzufriedenen, schlecht gelaunten Eigenbrödler, der sich aber durch das Treffen mit Rossini zum einem Menschen entwickelt, dem auch die schönen Dinge des Lebens ins Auge fallen.
    Gefallen hat mir auch, das man auch die Geschehnisse der damaligen Zeit näher Beleuchtet. Gerade die Besatzung durch die Habsburger wird thematisiert.
    Die Beschreibung der einzelnen Szenen ist sehr bildlich und man kann sich so ein wirklich tolles Bild vom Venedig der damaligen Zeit machen.
    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings auch. Mich haben auf manchen Seiten doch die etwas zähen und teilweise langatmigen Erklärungen zu Kunst und Kultur gestört. Die haben sich phasenweise ziemlich gezogen, so das ich hierfür einen Punkt abziehen werde.
    Insgesamt aber ein tolles Buch über zwei außergewöhnliche Menschen.

    Mein Fazit:
    Trotz einiger zähen Stellen eine klare Leseempfehlung und 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Josef L., 03.02.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei beeindruckende Persönlichkeiten
    Der Autor Michael Dangl schreibt in seinem Buch "Orangen für Dostojewskij" über zwei beeindruckende Persönlichkeiten, welche sich zufällig in Venedig treffen. Es handelt sich dabei um den bedeutenden russischen Schriftsteller Fjodor M. Dostojewskij, damals 40 Jahre jung, und den weltberühmten, knapp 30 Jahre älteren Komponisten Gioachino Rossini.
    Zum Inhalt gemäß Buchbeschreibung:
    Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine. Die Gegensätze sind die größten und doch erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen, in teils grotesken, komischen und an die Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen.

    Die Handlung als solches ist von dem Autor frei erfunden, jedoch waren beide Künstler zu dieser Zeit in Venedig und die Vorstellung, das es sich so zugetragen hat, halte ich nicht für unmöglich. Michael Dangl hat sehr gut über beide Personen recherchiert und auch die historischen sowie politischen Begebenheiten aus dieser Zeit mit in die Handlung eingebracht.
    Das Cover macht neugierig, ein graues Venedig mit einem leuchtend orange farbenen Sonnenschirm im Vordergrund.
    Der Autor hat einen bildreichen Schreibstil, in vielen Situationen sehr lebhaft doch an manchen Stellen auch etwas zu langatmig.
    Dennoch ein unterhaltsamer Roman den ich weiterempfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 23.01.2021

    Als Buch bewertet

    Venedig ist der Schauplatz für eine ungewöhnliche Begegnung, die hätte stattfinden können, aber ob es wirklich so gekommen ist, dafür gibt es keinen Beleg. Doch der Autor bringt in der Lagunenstadt zwei sehr unterschiedliche Männer zusammen: Fjodor M. Dostojewskij und Gioachino Rossini.
    Dostojewskij ist ein schwermütiger Mensch, der sich anderen gegenüber misstrauisch und mürrisch gibt. Sein Leben war nicht einfach, denn immer wieder ereilen ihn Epilepsie-Schübe und das Geld ist auch knapp. Er hatte zwar immer davon geträumt, Venedig zu besuchen, doch dann – als er endlich dort ist - findet er keinen Zugang zu der lebendigen Stadt und seinen lebensfrohen Bewohnern. Des Reisens ist er überdrüssig und hat Heimweh. Dann begegnet er auf einer Gesellschaft Gioachino Rossini, der das Leben genießt. Es kommt zu intellektuellen, manchmal recht philosophischen Gesprächen zwischen diesen beiden Männern, die grundverschieden sind und sie nähern sich an. Dostojewskij lässt sich von Rossini dazu verführen, auch die schönen Seiten des Lebens zu sehen.
    Auch wenn ich den Roman interessant finde, so gibt es auch Stellen, dich ich etwas langatmig finde. Die Handlung verläuft sehr ruhig. Der Schreibstil hat mir gut gefallen.
    Nachdem ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen hatte, habe ich mir erst einmal Bilder der Protagonisten angesehen und mit diesen Bildern vor Augen konnte ich die Gemütslage der Männer viel besser verstehen. Man sieht einfach schon auf den ersten Blick, was es für Menschen sind.
    Es macht Spaß dieses Buch zu lesen, aber man muss sich auch darauf einlassen können. Wie es wohl gewesen wäre, wenn sich die beiden wirklich getroffen hätten?

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  • 4 Sterne

    Bookflower173, 24.01.2021

    Als Buch bewertet

    Venedig als Inspiration

    Schon zu Beginn darf man als Leser*in an dem Zauber von Venedig teilhaben. Die Beschreibungen dieser wunderschönen Stadt haben mich direkt dorthin katapultiert, was gerade zu einer Zeit, in der es grau und kalt ist und das Reisen nicht wirklich möglich ist.
    Wir begleiten Rossini und Dostojewskij, die beide Künstler sind. Der Komponist Rossini liebt Venedig und hat sich bei seinen Werken mehrmals von der tollen Stadt inspirieren lassen. Sein Blick ist offen und auf der Suche nach Besonderem. Mir hat seine Art sehr gefallen. Dostojewskij hingegen hat Depressionen und keine Fantasie mehr für seine Werke. Wir lernen seine Vergangenheit kennen und können im Nachhinein sehr gut nachvollziehen, wie es dazu gekommen ist, dass er sich jetzt in so einer traurigen Lage befindet.
    Die beiden Künstler freunden sich an und halten zahlreiche Dialoge. Rossini hilft Dostojewskij, wieder Freude zu empfinden, die Schönheit des Lebens und der Kunst zu zeigen.

    Die detaillierten Beschreibungen sind sehr gut gelungen. Teilweise kam mir das an einigen Stellen doch ein wenig zu viel vor. Trotzdem finde ich die Idee oder Vorstellung davon, dass sich diese beiden Künstler in Venedig hätten treffen können und die Geschichte so oder ähnlich auch in der Realität hätte verlaufen können, genial!

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  • 4 Sterne

    Lilli-Marleen A., 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ein sinnliches Portrait von Venedig

    1862: Dostojewskij ist nach seiner Haft zu einer Reise durch Europa aufgebrochen. Seine letzte Stadion: Venedig. Hier trifft er auf den weltberühmten Komponisten Gioachino Rossini. Die beiden so unterschiedlichen Männer fühlen eine Art Seelenverwandtschaft. Der Schriftsteller lässt sich, von dem väterlichen Rossini inspiriert, durch das feucht schwüle Venedig treiben und lernt sich selbst und die Stadt von einer ganz anderen Seite kennen.

    In dem Roman von Michael Dangl begleitet man den großen russischen Schriftsteller durch die Lagunenstadt und sieht sie durch seine Augen. Man bangt mit ihm, weint mit ihm und will ihn warnen, wenn er sich scheinbar in sein Unglück stürzt.

    Auf dieses Buch muss man sich einlasen und sich Zeit nehmen. Es ist keine leichte Lektüre für Zwischendurch. Es sind immer wieder Zeilen in französischer und italienischer Sprache verfasst. Aber man muss die Sprachen nicht beherrschen, um den Inhalt zu verstehen.
    Der Erzählstil ist sehr poetisch und ausdrucksstark. Man kann das Venedig des 19. Jahrhunderts oft fühlen, schmecken und riechen.

    Ein Buch das die Sinne anspricht, wenn man ihm die Zeit dazu gibt.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 25.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ein außergewöhnliches Buch

    Fjodor M. Dostojewskij erfüllt sich einen Kindheitstraum, als er nach Venedig reist. Doch die Umstände lassen ihn schier an der Situation verzweifeln, er steckt beruflich wie privat in einer Krise - Venedigs Schönheit kann ihn nicht erreichen. Da trifft er zufällig auf Gioachino Rossini. Dessen Lebensfreude reißt Dostojewskij aus seinen düsternen Gedanken.

    Welch ein Gegensatz zwischen dem russischen Schriftsteller und dem italienischen Musiker! Welch geniale Übertragung dieses Gegensatzes in das Buch selbst! Die Sprache der Geschichte spiegelt bildgewaltig das Geschehen wieder und entführt den Leser in das Venedig des 19. Jahrhunderts. Und auch wenn das Zusammentreffen der beiden Künstler fiktiv ist, so erzählt sich die Geschichte so realistisch, dass man sich gern fragt: Warum sollte es nicht so gewesen sein?

    Sehr gerne bin ich mit dieser Geschichte in das Leben der beiden Künstler und in die Lebendigkeit Venedigs eingetaucht. Deshalb empfehle ich das Buch unbedingt weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    Ezgi F., 13.01.2021

    Als Buch bewertet

    Das schwarz-weiß Cover von dem Buch mit dem orangenen Farbtupfer ist sehr schön gestaltet und spricht mich sehr an. Des Weiteren gefällt mir die Idee von der Geschichte ziemlich gut und ist meiner Meinung nach größtenteils gut umgesetzt.

    Der Autor beschreibt die Begegnung von dem Schriftsteller F. M. Dostojewskij mit dem Komponisten G. Rossini in Venedig. Dabei wird unter anderem Dostojewskijs Liebe zu Venedig beschrieben, aber auch generell seine Gemütszustände während der Europareise, welcher sich erst mit dem Zusammentreffen von Rossini in eine positive Richtung verändert. Diese Geschichte basiert höchstwahrscheinlich nicht auf einer wahren Begebenheit, da es diesbezüglich keinerlei Belege gibt, jedoch hat der Autor das Leben beider Hauptcharaktere gut recherchiert.

    Was mir nicht so gut gefallen hat, sind die vielen Details. Dadurch wurde mein Lesetempo verringert und ab und an ging die Geschichte in den Details meiner Meinung nach unter. Nichtsdestotrotz hat mir dieses Werk gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 02.03.2021

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Dostojewski hat immer davon geträumt einmal Venedig zu besuchen. Als er sich den Wunsch erfüllt, ist er bereits 4 Jahre alt und steckt sowohl beruflich als auch privat in einer Krise. Bedingt durch seine Probleme begeistert die Schönheit Venedigs ihn zunächst nicht. Erst durch die Begegnung mit Rossini beginnt er wahrzunehmen, was um ihn herum vor sich geht.
    Meine Meinung:
    Das bemerkenswerte an diesem Buch ist eigentlich, dass man sich total vorstellen kann, dass es genau so gewesen sein könnte. Klar gibt es den ein oder anderen Fakt auf den sich der Autor stützt, aber im Grunde ist das Buch reine Fiktion, aber es hätte so sein können. Sehr angetan war ich auch von der Art, wie das Buch geschrieben ist. Auch wenn ich mich erst schwer getan habe mit dem Schreibstil, irgendwann hatte der Autor mich und ich musste einfach immer weiter lesen.
    Fazit:
    Faszinierend

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  • 4 Sterne

    Lisa O., 17.01.2021

    Als Buch bewertet

    Fjodor M. Dostojewskij ist ein russischer Autor. Ich habe schon einige Bücher von ihm gelesen und diese haben mich auch sehr beeindruckt.
    Dieses Buch ist natürlich fiktiv, aber trotzdem habe ich das Gefühl ihn etwas besser kennen zu lernen. Außer ihm geht es auch um den italienischen Komponisten Gioachino Rossini und dem österreichischem Schauspieler und Autor Michael Dangl.

    Ich mochte die Art wie die Geschichte erzählt wird. Die Handlung ist realtiv ruhig. Es geht viel um Gespräche und Erlebnisse. Um Empfindungen und die Vergangenheit. Manchmal wird es schon fast philosophisch.
    Es gab allerdings auch ein paar Stellen wo ich mich etwas gelangweilt.
    Da hätte ich mir etwas mehr Dynamik gewünscht.

    Insgesamt war es ein Buch was sich zwar etwas gezogen hat, mich am Ende aber irgendwie doch beeindruckt hat und ich froh bin es gelesen zu haben.

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  • 4 Sterne

    Sara H., 02.03.2021

    Als Buch bewertet

    Dostojewskij reist im Jahr 1862 nach seiner Haft durch Europa. Die italienische Stadt Venedig ist hierbei der letzte besuchte Ort. Genau hier trifft er auf den weltberühmten Komponisten Rossini. Auf Anhieb verstehen sich die grundverschiedenen Männer sehr gut und betrachten sich jeweils als Seelenverwandter.
    Während dem Aufblühen dieser Freundschaft lernt Dostojewskij die Stadt sowie andere Aspekte seiner Persönlichkeit kennen.

    Im Buch finden sich hin und wieder abwechselnd Zeilen in französischer als auch in italienischer Sprache. Der Inhalt kann auch ohne Sprachkenntnisse leicht entnommen werden.
    Das Geschriebene hat einen leicht poetischen Geschmack. Der Schreibstil ist dabei stark expressiv. Es wird mit allen menschlichen Sinnen gespielt, sodass die Geschichte während der Lektüre zum Leben erweckt wird.

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  • 3 Sterne

    marina w., 03.02.2021

    Als Buch bewertet

    Die Lektüre des mit einem ebenso gefälligen wie gut zum erzählten Geschehen passenden Cover versehenen Romans "Orangen für Dostojewskij" des österreichischen Autors Michael Dangl lässt mich bedauerlicherweise ziemlich zwiegespalten zurück.
    Der Titelheld ist nach einer längeren politisch bedingten Verbannung selbst in seiner russischen Heimat beruflich in Vergessenheit geraten, finanziell auf die Unterstützung seines Bruders angewiesen und darüber hinaus gesundheitlich schwer angeschlagen, als er im Alter von 40 Jahren nach London, Paris und Deutschland nun auch Italien in Erfüllung eines Kindheitstraumes Italien bereist und im August 1862 in der Lagunenstadt Venedig eintrifft.
    Herr Dangl schildert ziemlich detailliert Fjodor M. Dostojewskijs höchst unterschiedliche Eindrücke, mangels Sprachenkenntnissen auftretende Probleme und allgemeine Befindlichkeiten; der Beschreibung von örtlichen Gegebenheiten und politischen Hintergründen wird ebenfalls relativ viel Aufmerksamkeit geschenkt, mediterranes Flair glaubwürdig vermittelt.
    Er stellt seinem Protagonisten gleich zu Beginn ein mich an eine Mischung zwischen Sancho Pansa und Hadschi Halef Omar erinnerndes Faktotum namens Beppo zur Seite, allerdings ist der Russe von einem Kara ben Nemsi oder Old Shatterhand meilenweit entfernt. Als dieser nach ca. 100 Seiten denn auch erschöpft bereits einen vorzeitigen Abbruch seiner Reise in Erwägung zieht, lässt der Verfasser ihn - gefühlt "endlich!!" und auf m. E. recht skurrile Weise - auf einen wesentlich älteren Genussmenschen in Gestalt des berühmten italienischen Komponisten Gioachino Rossini treffen.
    Dangl verweist ausdrücklich darauf, dass es keinerlei Hinweise geschweige denn Nachweise für stattgefundene Begegnungen der beiden Künstler gäbe, allerdings auch keine Beweise dafür, dass solche nicht durchaus hätten stattfinden können.
    Ein mir sehr sympathisches Konzept, welches denn auch mein Interesse an und meine Vorfreude auf dieses Buch geweckt hatten.
    Enttäuscht hat mich allerdings die Umsetzung. Ich könnte nur schwer den Finger darauf legen, was es genau war, das mir zunehmend die Lesefreude nahm und das Weiterlesen erschwerte. Zu viel? Zu ausschweifend?
    Immerhin hat Dostojewskij die Geschichte besser überstanden als ich, Rossinis Einfluss auf ihn (oder die Reise selbst) wirkte offenbar belebend, denn er soll an seinem Lebensende eine größere Sympathie für Venedig als für seine Heimatstadt geäußert haben.

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  • 3 Sterne

    Sago, 24.01.2021

    Als Buch bewertet

    Selten kommt es vor, dass ich mich auf das Weiterlesen eines Buches nicht freue. Hier war es leider so. Mit Wissbegier bin ich eingestiegen. Ich war gespannt, etwas über die Menschen Dostojewskij und Rossini zu erfahren, vor den Kulissen meiner Lieblingsstadt Venedig. Das fiktive Aufeinandertreffen der beiden so gegensätzlichen Künstler erschien mir als interessantes Grundkonzept. Für mich ging es allerdings nicht auf.
    Der Roman rankt sich um nur eine Handvoll Begegnungen zwischen Genussmensch Rossini und Dostojewskij. Vor allem das erste zufällige Zusammentreffen wirkte auf mich fast märchenhaft konstruiert und nicht raffiniert herbeigeführt. Überhaupt findet sich Dostojewskij hier in einem merkwürdigen Venedig, in dem ein vollkommen Fremder, mit dem Rücken zu unserem Protagonisten in einem Café sitzend, diesen als Russen erkennt und munter drauflos monologisiert. Dostojewskij selbst blieb mir fremd und farblos, obwohl ich ein Faible für leicht skurrile Personen habe. Während seiner Unternehmungen mit Rossini wird denn überbordend viel parliert, philosphiert und gegessen, so dass die Erzählung dahinplätschert wie Lagunenwasser. Das Angebot, das Rossini dem Schriftsteller macht, erzeugt keine Spannung, da ein entsprechendes literarisches Werk eben nicht existiert. Dieser Handlungsstrang, eigentlich Dreh- und Angelpunkt, versickert denn auch auf äußerst unspektakuläre Weise.

    Die Geschichte erleben wir ausschließlich durch Dostojewskijs missmutige Augen. Recht merkwürdig mutet es dann an, wenn behauptet wird, etwas liege ihm in den Genen, Jahrzehnte, bevor dieser Begriff überhaupt geprägt wurde.
    Am wunderlichsten wirkten auf mich aber die Protagonistinnen. Frauen schienen für Dostojewskij nur als abwesende, problembehaftete Ehefrauen oder Geliebte zu existieren, zeternde Nachbarinnen, Prostituierte oder sinnenfrohe Naturgeschöpfe, die sich liebend gern doppelt so alten Misanthropen an den Hals werfen. Allesamt austauschbar und beliebig. Wenigstens Venedig konnte mein Interesse durchweg aufrecht erhalten.

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