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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 21.06.2022

    Als Buch bewertet

    Die Gefahr sozialer Medien – ein spannender & fesselnder Thriller

    „Poppy Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu“ ist der erste Band der Emer-Murphy-Serie und das Debüt der in Colorado lebenden Autorin Kristine Getz.

    Die zweijährige Poppy ist aus dem Haus ihrer Großeltern verschwunden. Sie ist die Tochter der Instagram-Bloggerin Lotte Wiig, die ihr Leben und das ihrer Familie gerne öffentlich zeigt und gewinnbringend vermarktet. Entsprechend groß ist die Anteilnahme der Bevölkerung und entsprechend schwierig sind die Ermittlungen, da sich nicht nur Fans, sondern auch Menschen, die das nicht gut heißen und Stalker unter Lottes Followern befinden. Die Polizei ermittelt und die Kommissarin Emer Murphy, die eigentlich wegen eines Nervenzusammenbruchs krank geschrieben ist, hängt sich richtig mit in den Fall, da er ihr besonders nahe geht.

    In vielen kurzen Kapiteln mit wechselnden Perspektiven baut sich schnell Spannung auf, die sich bis zum Ende durchzieht. Das Leben von Lotte ist undurchsichtig und nicht nur sie scheint etwas zu verbergen. Aber das Netz vergisst nichts. Sehr geschickt macht die Autorin hier auf ein wichtiges Thema aufmerksam, die Gefahren, die im Internet durch die sozialen Medien lauern.

    Die Ermittlungsarbeiten sind interessant und laden zum Miträtseln ein. Gleichzeitig erfährt man einiges aus Emers Privatleben und warum sie an dem Fall so interessiert ist.

    Mich hat dieser erste Band mit der Kommissarin Emer Murphy und ihrem Kollegen Mons Tidemand gefesselt und ich bin gespannt auf weitere Fälle, die die beiden lösen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 15.07.2022

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Ich habe mir von diesem Thriller unheimlich viel versprochen, denn gefühlt kommt man an diesem Buch überhaupt nicht vorbei. Und der Anfang in die Geschichte, war genauso, wie man ihn sich vorstellt. Spannend, packend und absolut rätselhaft, dieser Umstand hat dann natürlich die Erwartungen für die restliche Geschichte auf ein unsagbar hohes Niveau gesetzt.

    Der Schreibstil der Autorin ist absolut fehlerhaft, so schafft sie es den Leser von Sekunde ein in die Geschichte zu ziehen. Sie erzählt nicht den typischen skandinavischen Thriller, sondern schafft einen Mix, aus einem amerikanischen Pageturner, und einer Atmosphäre, die stark an skandinavische Qualitäten erinnert. Und dennoch muss ich leider sagen, dass für mich dieses Buch zwar spannend und gut erzählt war, aber mir dann doch das gewisse Etwas fehlte, dass einen durchschnittlich guten Thriller, zu einem Highlight macht.

    Dieses Buch macht zwar augenscheinlich alles richtig, aber es wagt auch nichts und wird mir so auch nicht gänzlich in Erinnerung bleiben.

    Mein Fazit:
    Ein wirklich sehr guter Thriller, dem aber das gewisse Etwas fehlte, der aber dennoch mehr als lesenswert ist.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    marion l., 06.07.2022

    Als Buch bewertet

    Die Gestaltung des Covers gefällt mir sehr gut. Reliefdruck mit Glanz, es fühlt sich toll an und sieht gut aus. Die Geschichte ist spannend. Ein zweijähriges Mädchen verschwindet aus dem Garten der Großeltern. Ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt. Und es kommen nach und nach viele seltsame Details ans Licht. Lotta und Jens Wiig betreiben einen Heile-Familie-Blog, der aus einem Modeblog entstanden ist, nachdem Lotta Mama wurde. Die kleine Poppy ist jetzt schon ein Internetstar und jeder weitere Klick bringt Geld und weitere Werbeaufträge. Emer Murphy ist zwar krank geschrieben und durch die verschriebenen Psychopharmaka so daneben, dass sie nicht arbeiten kann. Trotzdem beginnt sie zu ermitteln. Sie merkt schnell, dass nicht alles ist, wie es scheint. Jedes Kapitel ist mit Ort, Datum und Name, z.B. mit Blick auf Jens, Lotte, Oma Marie, einen Reporter, Emer. Auch Auszüge aus einem Mamaforum, einem Pädophilenforum, dem Twitteraccount der Polizei sind eigestreut. Das macht das Buch vielseitig und interessant. Allerdings wirkt es gegen Ende etwas zu sehr konstruiert. Trotzdem eine spannende Lektüre.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie aus E., 29.09.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat einen spannenden Inhalt: wie viel Öffentlichkeit verträgt ein Privatleben?
    Lotte ist eine bekannte Influencerin und verdient viel Geld mit dem öffentlich zur Schau stellen ihrer kleinen Tochter Poppy. Als die Kleine nach einem Post verschwindet, wird es spannend. Hängt die Entführung mit der einer anderen Kindesentführung zusammen?

    Gut gefallen hat mir die brisante Grundthematik Social Media, Kommerz, Schweinwelt und Eingriffe in Persönlichkeitsrechte Minderjähriger.
    Auch den grundsätzlichen Buchstil, in dem die Erzählung immer wieder durchbrochen wurde durch die Kommentare der Follower, fand ich gut.

    Mit der Ermittlerin Emer wurde ich allerdings nicht richtig warm.
    Diese ist wegen psychischer Probleme krankgeschrieben und die Einblicke in ihr Leben waren mir zu dürftig oder uninteressant. Dazu kam noch ein übersinnliches, mystisches Element, das war so gar nicht mein Fall.

    Die Auflösung war dann unerwartet, vielleicht nicht ganz glaubwürdig, aber nichtsdestotrotz fand ich sie gelungen.

    Gute Unterhaltung mit kleinen Abstrichen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa, 27.08.2022

    Als Buch bewertet

    Rasant und wendungsreich - Ein wahrhaft gelungenes Thriller Debüt

    „Poppy“ von Kristine Getz widmet sich einem aktuellen wie auch vielschichtigen Thema, denn das anfängliche Setting ist in der heutigen Zeit sicherlich kein Einzelfall und macht die Geschichte gerade deswegen interessant. Im Mittelpunkt der Handlung stehen zunächst die zweijährige Poppy, ihre Mama Lotte und Papa und Blog-Manager Jens. Schnell zeigen sich dann allerdings Risse in der scheinbar wunderschönen Familienidylle. Als Poppy dann auch noch verschwindet, wechselt die Erzählperspektive zunehmend hin zur Ermittlerin Emer. Mit ordentlich Tempo und zahlreichen überraschenden Twists erzählt, gefiel mir dieser fesselnde Thriller richtig gut. Oslo ist als Handlungsort zwar eher nebensächlich und auch das Tempo unterscheidet das Buch meiner Meinung nach von so manchem anderen nordischen Krimi. Die eigenbrötlerische und psychisch angeschlagene Kommissarin Emer bediente hingegen das ein oder andere Klischee, was mich allerdings nicht weiter störte, da sie dennoch authentisch und nahbar rüber kam. Die Geschichte ist darüber hinaus wirklich an keiner Stelle langweilig und durch die mehrmaligen Wendungen und neuen Enthüllungen stellte sich eine regelrechte Sogwirkung ein. Auch der Schreibstil sorgte dafür, dass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Er liest sich wirklich super angenehm und leicht. Auch die kurzen knackigen Kapitel mit gut gewählten Perspektivwechseln treiben das Lesetempo voran. Alles in allem ist „Poppy“ eine äußerst spannende und kurzweilige Lektüre, welche ich allen Thriller Fans nur empfehlen kann. Gerne würde ich auch weitere Bände mit Ermittlerin Emer lesen, denn zusammen mit ihrem Team konnte sie mich wirklich überzeugen. Deswegen vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 10.07.2022

    Als Buch bewertet

    Die versteckte Macht der Social Media

    Die zweijährige Poppy ist verschwunden, nachdem ihre Mutter ein Bild des Mädchens vor dem Haus der Großeltern gepostet hat. Emer Murphy, krank geschriebene Kommissarin, fühlt, dass sie die Ermittlungen entscheidend voranbringen kann. Sie setzt ihre Medikamente ab, damit sie ihre Intuition wieder spüren kann.

    Die Geschichte beginnt sehr reißerisch und temporeich, man meint, nicht schnell genug lesen können, wie sich die Ereignisse überschlagen. Zudem schält sich immer wieder eine neue Schicht der Geschehnisse heraus, kaum hat man sich als Leser ein Bild der Lage machen können. Es geht unter anderem darum, ob Poppys Eltern selbst an der Entführung Schuld tragen, denn seit das Mädchen auf der Welt ist, haben ihre Eltern Bilder von ihr im Internet gepostet – so viele, dass sie so ihre finanzielle Lebensgrundlage hergestellt haben. Und deshalb ist es Poppy, auch wenn sie selbst kaum auf den Seiten des Buches erscheint, der die größte Sympathie des Lesers gilt, hat sie doch gar nicht die Gelegenheit, ihre Kindheit auszuleben. Auf die Auflösung wird logisch hingearbeitet, menschliche Abgründe lassen einen beim Lesen oft trocken schlucken. Auch das Privatleben der Ermittler wird beleuchtet, wobei das nicht überhandnimmt. Es bildet eher einen kreativen Rahmen um das Geschehen selbst.

    Das Buch konnte mich gut unterhalten, es hat mich sehr schnell in seinen ganz eigenen Sog hineingezogen. Sehr gerne empfehle ich die Geschichte weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rinoa, 14.09.2022

    Als eBook bewertet

    Kurz nachdem die Influencerin Lotte Wiig ein Foto ihrer zweijährigen Tochter Poppy gepostet hat, verschwindet diese. Kommissarin Emer Murphy, die nach einem Zusammenbruch eigentlich krankgeschrieben ist, erfährt aus den Medien von der Entführung. Irgendetwas berührt sie an dem Fall und so macht sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach Poppy.

    Das Buch ist abwechselnd aus Sicht von Lotte und Jens Wiig (Poppys Eltern), Marie Wiig (der Großmutter) und der Polizistin Emer Murphy (die hierbei den größten Part einnimmt) geschrieben. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Posts aus dem Internet (Mütterforum etc.).
    Am Anfang bekommt der Leser einen Einblick in das Leben von Lotte, Jens und Poppy, die den Familienunterhalt über Posts auf Instagram bestreiten. Auf der einen Seite interessant, auf der weit größeren Seite aber einfach nur eine gruselige Vorstellung, wenn man nicht mal mehr essen oder anziehen kann was man möchte, sondern das, was am meisten Geld bringt.

    Anfangs hat mir der Schreibstil der Autorin noch gut gefallen und ich kam schnell rein in die Geschichte. Mit der Zeit wurde es dann aber immer zäher. Ständig bekam man zwischendurch Informationen, die man eigentlich gar nicht braucht, auch bei Dialogen. Das fand ich mit der Zeit wirklich anstrengend zu lesen.
    Auch dass Emer Murphys (Privat-)Leben so viel (für meinen Geschmack: zu viel) Raum einnimmt, dabei aber hauptsächlich aus Andeutungen besteht, fand ich eher störend.

    Das Ende hat mich dann schon überrascht, auch wenn ich es im Gesamten etwas konstruiert und zu dick aufgetragen fand. Insgesamt passte es für mich in das eher durchschnittliche Gesamtbild des Buchs.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 08.07.2022

    Als Buch bewertet

    Jens und Lotte Wiig sind in einem Spa, um den Geburtstag von Lotte zu feiern, als ihre 2 Jahre alte Tochter Poppy entführt wird. Sie haben die Kleine in der Obhut ihres Grossvaters gelassen, nicht ohne ein Foto vom Aufenthaltsort von ihrer kleinen Tochter zu posten. Denn Poppy ist berühmt, seit Lotte, eine Influencerin, regelmässig Details aus dem gemeinsamen Familienleben auf ihrem Blog teilt. Kommissarin Emer Murphy, die eigentlich krankgeschrieben ist, umgeht diese Krankschreibung, denn sie will Poppy finden.




    Privatsphäre gibt es für die 2 Jahre alte Poppy nicht, denn ihre Eltern vermarkten die Kleine seit sie auf der Welt ist. Likes und wie viele Influencer dem Blog folgen, ist wichtig und zählt. Während Mutter Lotte die Blogeinträge schreibt, gibt es keinen Geburtstag, kein Familienessen oder gemütlichen Abend, ohne dass Vater Jens davon Fotos schiesst und postwendend ins Internet stellt.

    Ich hatte grosses Mitleid mit Poppy.

    Leider gibt es auch in der realen Welt Mamablogs, die wie Pilze aus dem Boden schiessen und Details aus dem Familienleben an die Oeffentlichkeit zerren. So gesehen, hat die Autorin sicher den Finger auf ein hochaktuelles Thema gelegt. Untermauert wird die Geschichte mit Blogeinträgen, die kommentieren, was bei den Wiggs geschieht.

    Dieses Buch ist der Debütroman von Kristine Getz und besticht nicht nur mit einem hochaktuellen Thema, sondern auch mit einem gut zu lesenden Schreibstil. Die Figurenanzahl ist beachtlich und die Handlung dadurch komplex. Für meinen Geschmack hätte man einige Figuren, wie zum Beispiel die Grossmutter von Emer Murphy, aus der Handlung streichen können. Diese hat einen kurzen Auftritt mit nicht relevanten Details, die nicht so ganz in die Handlung zu passen schienen. Die Ermittlerin Emer Murphy schleppt etliche Altlasten mit und diese passen auch genau zur Thematik in ihrem neusten Fall. Ich empfand die private Seite von Murphy als fesselnd und spannend. Im beruflichen Bereich, bewegt sie sich oft in einer Grauzone des Erlaubten und starke Psychopharmaka lassen sie oft nicht rational agieren.

    Die ganze Geschichte rund um die Entführung ist sehr konstruiert, jedoch gerade noch so, dass ich es als "könnte möglich sein" habe durchwinken können. In der Familie Wigg und ihrem Umfeld scheint jeder und jede irgendwelche Flecken in seiner Biografie zu haben. Aus diesem Grund kann man sich lange nicht sicher sein, was denn genau mit der kleinen Poppy geschehen ist. Haben ihre Eltern die Entführung arrangiert, um die Klicks auf ein Höchstniveau zu treiben? Oder hat der Grossvater nicht aufgepasst, der kleinen Poppy Schaden zugefügt und sie verschwinden lassen? Hat ihre Tante Alex, die in der Vergangenheit einige schmutzige Deals arrangiert hat, für das Verschwinden verantwortlich? Da ist auch noch Onkel Jesper, der klammheimlich Sympathien für Lotte und Poppy hegt und auf seinen Bruder eifersüchtig ist.

    Ich empfand die Auflösung als etwas weit hergeholt und die Identität des Täters ab einem gewissen Punkt doch als vorhersehbar. Das hat gegen Schluss eine Menge Spannung herausgenommen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexa M., 20.08.2022

    Als Buch bewertet

    Lotte ist eine berühmte Influencerin und mit ihrem Mann Jens präsentiert sie ihre puppenhafte Tochter Poppy im Internet. Doch als sie eines Tages ein Foto vom Haus von Poppys Großeltern postet und damit ihren Aufenthaltsort preisgibt, verschwindet Poppy und nicht nur Lottes Welt gerät ins Wanken. Emer Murphy ermittelt und hat dabei mit ihren eigenen Geistern der Vergangenheit zu kämpfen.
    Ich war zunächst skeptisch was die ganze Thematik rund um sein Kind im Internet präsentieren angeht. Aber ich muss sagen der Thriller von Kristine Getz setzt diese, sehr verstörend zwar, aber sehr aktuell und aufwühlend in Szene welche Gefahren es birgt sein eigenes Fleisch und Blut für Likes einem Millionenpublikum darzustellen. Emer als Ermittlerin ist an sich keine neue Erfindung. Sie hat ihren problematischen Hintergrund und ist in irgendeine Art und Weise in den Fall involviert. Das macht sie leider als Charakter fast schon wieder ein bisschen langweilig, denn der Leser bekommt hier tatsächlich das, dass was er in anderen Thrillern genauso wieder findet. Deswegen möchte ich mein Hauptaugenmerk tatsächlich auf Lotte lenken, die ein sehr interessanter und vielschichtiger Charakter ist. Es wird gut dargestellt wie zwiespältig sie dazu steht, was von ihrer Familie nach außen transportiert wird und wie sie es eigentlich gerne hätte. Ihr Mann scheint ihre Bedürfnisse teilweise misszuverstehen und die zwei geben ein ungleiches Gespann ab. Das in Kombination ergibt ein sehr gutes Wechselspiel, welches stark auch von Lottes Schwiegereltern, ihrem Schwager und auch ihrer eigenen Schwester beeinflusst wird. Anfangs war ich noch nicht angetan, aber von Seite zu Seite nimmt der Fall Fahrt auf und denkt Dinge auf die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Er hat seine ganz eigene aufwühlende, fast schon verstörende Spannung und auch die Auflösung des Falles ist nicht ganz so vorhersehbar wie man anfangs vielleicht dachte. Das Ende des Ganzen hat mir sehr gut gefallen, weil es seinen Protagonisten und deren inneren Wünschen und Sehnsüchten vollkommen entspricht.
    Ein wirklich interessanter, sehr aktueller und erschreckender Thriller der zum Nachdenken anregt, wie viel man von seinem Privatleben im Internet preisgeben möchte und wie viel man von anderen tatsächlich konsumieren will oder sollte. Aber vor allem ob Kinder wirklich schon in diese Scheinwelt gehören sollten. Bis auf den alten Schuh der vorbelasteten Ermittlerin war ich von diesem Thriller und seinem wirklich guten Spannungsbogen sehr angetan und gebe deswegen 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ellen K., 18.08.2022

    Als Buch bewertet

    Wenn der Profit über der Privatsphäre steht

    Kristine Getz zeigt in „Poppy“ auf, wie gefährlich es werden kann, wenn man Alles auf Instagram teilt. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Zu Beginn der Kapitel wird angegeben, um welche Tageszeit die Szenen stattfindet und welche Person betroffen ist. Das Buch ist in 3 Tage unterteilt.

    Ermittlerin Emer Murphy soll eine mystische Gabe haben, doch bisher weigert sie sich das zu glauben. Nachdem sie im Büro einen Nervenzusammenbruch hatte und vom Arzt krankgeschrieben ist, mischt sie sich trotzdem in die Ermittlungen zum Entführungsfall der kleinen Poppy ein. Dafür setzt sie sogar ihre verschriebenen Medikamente ab.
    Lotte Wiing und ihr Mann betreiben einen erfolgreichen Instagram-Account und Blog. Dabei steht überwiegend ihre Tochter Poppy im Mittelpunkt und das Leben der Familie ist sehr gläsern. Mit den Posts ernähren sie ihre Familie und anscheinend steht der Profit einfach über der Privatsphäre. Als sie ihre Tochter bei den Großeltern lassen und die öffentlich kundtun, wird die Kleine entführt. Das Leben der Familie wird auf den Kopf gestellt und dabei kommen Geheimnisse über die Vergangenheit von Lotte ans Licht, die die kleine Familie zerstören könnten.
    Lottes Schwester erscheint auf der Bildfläche, obwohl das Verhältnis sehr schwierig ist will sie ihre Schwester in der schweren Zeit unterstützen und bleibt an ihrer Seite. Lottes Mann hingegen nimmt immer mehr abstand und zusammen mit seiner Mutter rückt er sie in ein ganz schlechtes Licht. Die Schweigermutter konnte Lotte sowieso nie wirklich leiden und so will sie diesen Vorfall sogar nutzen, um das alleinige Sorgerecht für Lotte für ihren Sohn zu bekommen. Die Bilderbuchfamilie aus den sozialen Medien ist eine Fassade, die mit dem Verschwinden von Poppy droht einzustürzen. Doch was will der Entführer wirklich erreichen und wer ist in der Familie eigentlich auf den Profit aus?

    Wie viel des eigenen Lebens sollte man für Jedermann sichtbar machen und sollte gerade für Kinder ein besonderer Schutz gelten. Wann sollte sich das Jugendamt einschalten und wann gilt man als schlechte Mutter? Kristine Getz hat in ihrem Thriller ein aktuelles und hochsensibles Thema genutzt und lässt die Leser vielleicht auch die eigene Einstellung überdenken.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    read.and.create, 16.05.2023

    aktualisiert am 27.05.2023

    Als Buch bewertet

    „Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu.“

    Dieses Buch zeigt die Gefahren des Internets und die Auswirkungen, wenn man Kinder in den sozialen Medien zur Schau stellt. Es ist ein sehr interessantes und aktuelles Thema, das mich interessiert hat, aber ich hatte mir irgendwie mehr erhofft. Der Plot ist gut und nicht vorhersehbar und man kann, durch die große Auswahl an möglichen Tätern, sehr gut eigene Theorien aufstellen und mit rätseln. Mir persönlich bleiben jedoch am Ende zu viele Fragen offen.

    Die Protagonisten haben in diesem Buch irgendwie alle einen Sprung in der Schüssel. Ich habe es als schwierig empfunden Sympathien zu entwickeln bzw. Verständnis für die ein oder andere Handlung aufzubringen.

    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, er ist sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen. Ob ich Band 2 der Emer-Murphy-Serie lesen werde steht aber noch in den Sternen.

    ------Bewertungsschlüssel:------
    📚 Abgebrochen
    📚📚 Ok
    📚📚📚 Gut
    📚📚📚📚 Super
    📚📚📚📚📚 Highlight

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 30.06.2022

    Als Buch bewertet

    Lotte und Jens Wiig betreiben einen Blog, mit dem sie ihre zweijährige Tochter Poppy vermarkten. Als die beiden den Geburtstag von Lotte feiern, bringen sie das Mädchen zu ihrem Großvater, der auf das Kind aufpassen soll. Kurze Zeit später wird dieser verletzt aufgefunden, von Poppy fehlt jede Spur. Die Kommissarin Emer Murphy ist zwar wegen einer psychischen Erkrankung nicht dienstfähig, aber irgendetwas an dem Fall bringt sie dazu, sich trotzdem in die Ermittlungen einzubringen. Schnell hat sie das Gefühl, dass in Poppys Familie nicht alles so glatt und friedlich abläuft, wie es diese nach außen hin gerne weismachen will. Die Zeit drängt, aber Poppy bleibt verschwunden.

    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, wobei die der Kommissarin Emer überwiegt. Diese hat Probleme und ist krankgeschrieben, aber was tatsächlich passiert ist, dass sie so aus der Bahn geworfen hat, wird lange Zeit nicht klar kommuniziert. Die beteiligten Personen scheinen ebenfalls alle Geheimnisse zu haben, die zwar immer angedeutet, aber nicht verraten werden, was dazu führt, dass ich wiederholt neue Theorien entwickle, jedes Mal eine andere Person verdächtige, um letztendlich festzustellen, dass mich die Autorin grandios an der Nase rumgeführt hat. Erst nach und nach ergibt sich ein klareres Bild, der Weg zur Lösung ist aufregend und voller Nervenkitzel. Im letzten Drittel steigt die Spannung noch etwas mehr an, ich kann die Auflösung kaum erwarten. Das Ende gefällt mir, obwohl ich es so nicht habe kommen sehen. Ein phantastisches Debüt, das mich bereits jetzt sehr ungeduldig auf den nächsten Teil warten lässt. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Azyria Sun, 26.06.2022

    Als Buch bewertet

    Ein aktuelles Thema, eine Warnung und spannende Verwicklungen

    Worum geht’s?
    Kurz nachdem die berühmte Bloggerin Lotte Wiig ein Bild ihrer 2jährigen Tochter postet, verschwindet diese spurlos. Auf dieselbe Weise ist kurz zuvor bereits ein anderes Mädchen verschwunden. Hängen die Fälle zusammen? Wer steckt dahinter? Kommissarin Emer Murphy ist eigentlich krankgeschrieben, als sie aus den Medien hiervon erfährt, doch eine innere Stimme lässt ihr keine Ruhe, bis sie sich auf die Suche nach dem Mädchen der Bloggerin macht.

    Meine Meinung:
    Mit „Poppy – Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu.“ startet Kerstin Getz die Thrillerserie um ihre Ermittlerin Emer Murphy. Für ihren ersten Teil sucht sie sich ein aktuelles Thema aus, das alle angeht, die Eltern sind: Fotos von Kindern auf den Seiten von Bloggern und Influencern und die Sucht nach Likes, Followern und Kommentaren sowie den Fanatismus einiger Follower. Sie schreibt aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten und baut die Spannung langsam aber stetig auf und ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.

    Emer Murphy ist ein interessanter Charakter. Nach dem Verlust ihrer Tochter hatte sie einen Zusammenbruch und wird psychisch behandelt. Setzt eigenmächtig die Medikamente ab. Wobei der wahre Grund für ihren Zusammenbruch nicht so wirklich aus der Story herauskam – angeblich hat sie wie Ihre Oma, die als Medium im Fernsehen arbeitet, die Gabe, Dinge zu sehen. Zum Glück ist das Buch aber nicht zu mystisch angehaucht, sondern das macht das Ganze sogar interessant. Ihre Oma ist ein lustiger Charakter und auch Mons, ihr Partner, ist ein interessanter Mensch, von dem wir hoffentlich noch mehr erfahren. Alles Charaktere, die definitiv meine Neugierde geweckt haben.

    Und auch die Story selbst war spannend. Und eine Warnung an alle Eltern, die Bilder von ihren Kindern im Internet veröffentlichen. Aber es ging auch um das eigenmächtige Absetzen von Psychopharmaka. Um den Fanatismus von Fans. Um Abhängigkeiten. Hier hat mir die Geschichte von Lotte besonders gefallen, die sich extrem hat fremdbestimmen lassen. Wie eine Puppe. Das Ende in Bezug auf sie habe ich mir fast ein bisschen so gewünscht, wie es gekommen ist! Ansonsten hat mich die Autorin gekonnt mehrmals auf eine falsche Fährte geführt. Ich hatte bereits am Anfang eine Ahnung, die sich ein Stück weit am Ende bewahrheitet hat, aber die Zusammenhänge waren weit komplexer und gingen viel tiefer, als ich mir das jemals hätte denken können. Die Hintergründe, Fetische, Verwicklungen und Verbindungen waren einfach nur genial und die Autorin hat eine Geschichte erzählt, die von der Vergangenheit bis in die Zukunft fortwirkt und einfach nur mitreißend und atemberaubend war! Ich freue mich schon sehr, Emer und Mons weiter kennenlernen zu dürfen und bin schon sehr gespannt auf Emers nächsten Fall!

    Fazit:
    Mit „Poppy – Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu.“ gelingt Kristine Getz der perfekte Einstieg in ihre Thrillerserie um ihre die Kommissarin Emer Murphy. Emer allein ist schon ein spannender Charakter. Eigenwillig, etwas mystisch und einfach interessant. Die Autorin knüpft um Themen wie Instagram, Posts von Kindern, Sucht nach Followern und Likes, aber auch um Abhängigkeiten, Medikamentenmissbrauch und das Dark Net eine spannende Geschichte, die so verwirrend für die LeserInnen wie durchdacht von der Autorin ist. Obwohl ich von Anfang an eine Ahnung hatte, wäre ich doch nie auf diese Tiefe der Verwicklungen gekommen, die Kristine Getz hier gelungen ist. Das Buch ist bis zum Schluss spannend zu lesen, mitreißend geschrieben und ein absoluter Pageturner, der definitiv Lust macht, die Protagonisten auf weiteren Ermittlungen zu begleiten.

    Eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne von mir für dieses Buch, das Eltern eine Warnung sein sollte!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cybergirl, 16.07.2022

    Als Buch bewertet

    Wie viel darf man von sich preisgeben

    Klappentext:
    Emer Murphy, krankgeschriebene Kommissarin bei der Polizei Oslo, soll sich erholen und an ihre Psychopharmaka gewöhnen. Durch die Medien erfährt sie von einer Entführung: Das zweijährige Mädchen Poppy ist verschwunden, nachdem seine Mutter, eine berühmte Influencerin, ein Bild der Tochter vor dem Haus der Großeltern gepostet hat. Der Fall berührt etwas in Emer. Entgegen der ärztlichen Empfehlung beginnt sie, wieder zu arbeiten. Um ihre außergewöhnliche Intuition wieder spüren zu können, setzt sie ihre Medikamente ab und riskiert einen Rückfall. Sie begreift als Erste, dass bei dieser Entführung nichts ist, wie es scheint. Und gleichzeitig erinnert Poppy sie an etwas, das sie längst vergessen wollte.

    „Poppy: Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu “ ist der Debütroman von Kristine Getz und der erste Band der neuen Emer-Murphy-Reihe

    Das Thema ist aktuell, brisant und spannend.
    Es stellt sich die Frage, wie viel darf ich im Internet von mir preisgeben und wird hoffentlich so manchen nachdenklich stimmen.

    Lotte Wiig ist Influencerin, sie verdient Geld damit, dass sie bestimmte Produkte im Internet postet.
    Damit nicht genug, sie veröffentlicht auch Bilder von ihrer zweijährigen Tochter.
    Ein beliebtes Motiv das viele Likes einbringt.
    Bis eines Tages das Mädchen verschwunden ist.

    Die Kommissarin Emer Murphy ist krankgeschrieben als sie von der Entführung durch die Medien erfährt.
    Emer ist eine Ermittlerin die mir gut gefällt. Sie ist willensstark und lässt sich nichts vormachen.
    Doch zur Zeit sind ihre Empfindungen stark durch Psychopharmaka die sie einnehmen soll gestört.
    Emer Murphy lässt die Medikamente kurzerhand weg und stürzt sich in den Fall des vermissten Mädchens.

    Kristine Getz erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
    Am Anfang lässt sie ihren LeserInnen Zeit sich mit den Protagonisten vertraut zu machen.
    Man erfährt viel vom Alltag der Familie Wiig.
    Und man lernt Emer Murphy kennen, die zu Beginn durch die Medikamente zugedröhnt ist.
    Bei mir wechselten die Gefühle zu den Charakteren immer zwischen Sympathie und Antipathie, je nach dem aus welcher Perspektive es gesehen wird.
    Auf jeden Fall hat jeder von ihnen ein schweres Päckchen zu tragen.

    Mit ihrem Thriller „Poppy: Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu “ geht die Autorin an die Grenzen des psychisch erträglichen.
    Die Atmosphäre ist durchweg dunkel.
    Beim lesen wechselnden meine Gefühle zwischen Wut, Trauer und Angst. Ich hatte fast durchweg einen Kloß im Hals.
    Das Buch hat aber solch eine Sogwirkung, dass ich es trotz allem nicht aus der Hand legen konnte.

    „Poppy“ ist ein äußerst spannender Thriller mit sehr viel psychologischen Tiefgang.
    Ich möchte ihn allen Thrillerfans empfehlen. Man muss aber in der Verfassung sein dieses Buch lesen zu können.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus, 01.07.2022

    Als Buch bewertet

    Aufwachsen im Internet

    Die Autorin greift in diesem Thriller das hochbrisante Thema auf, dass Influencer ihre Kinder vermarkten und dabei die Grenzen ihrer Privatsphäre und des Jugendarbeitsschutzes überschreiten. Der 2-jährigen Poppy wird dies zum Verhängnis. Nachdem ein Foto mit erkennbarem Aufenthaltsort von ihr gepostet wurde, fehlt von ihr jede Spur.
    Die Spannung hielt das ganze Buch über an, es wurde nicht langatmig. Der Fall war undurchsichtig, wendungsreich und warf viele Fragen auf.
    Neben den Ermittlungen haben wir einen Einblick in das Privatleben der Kommissarin Emer Murphy bekommen und viel über ihre psychische Gesundheit erfahren. Ich fand es eine gelungene Mischung aus Ermittlungsarbeit und persönlicher Geschichte der Protagonisten. Man konnte sich so gut in die Protagonisten einfühlen.
    Die Charaktere wurden facettenreich angelegt, haben ihre Ecken und Kanten, sind sehr interessant und glaubwürdig.
    Es liest sich sehr flüssig und man kann es kaum aus der Hand legen. Durch den Perspektivwechsel und die Internetpostings wird es abwechslungsreich und das Kopfkino kommt in Gang.
    Einen Punkt Abzug gibt es, da der Thriller teilweise etwas zu konstruiert wirkte und durch die vielen Themen manchmal etwas verwirrend war.
    Gelungener Reihenauftakt mit ein wenig Luft nach oben. 4 Sterne!

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  • 5 Sterne

    Jasmin H., 30.08.2022

    Als Buch bewertet

    Ein brisantes Familiendrama mit unvorhersehbaren Entwicklungen, die mich fassungslos zurückgelassen haben!

    ,,Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu" von Kristine Getz ist ein Thriller, der sich in Norwegen abspielt und am 30.06.2022 im Ullstein-Verlag erschienen ist. 432 Seiten enthalten eine Geschichte mit aktuellen und brisanten Themen, die ich so schnell nicht vergessen werde, da sie mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Obwohl dieser Entführungs-Thriller reine Fiktion ist, werden die Gefahren von Kindern, die öffentlich in den sozialen Netzwerken (hier Instagram) von ihren Eltern achtlos zur Schau gestellt werden, hervorragend verdeutlicht. Ein zweijähriges Mädchen, die seit ihrer Geburt als Influencerin einen großen Beitrag zum Einkommen ihrer Eltern beiträgt und für mehr Klicks sorgt, wird permanent fotografiert und zur Schau gestellt, damit Follower ihrer beliebten Instagramseite und Leser/innen von Lottes Blog ja nichts aus dem Familienleben der Wiigs verpassen und gleichzeitig von den gesponserten Posts der Familie inspiriert werden. Während Poppy und Lotte vor der Kamera stehen, sorgt Jens dafür, dass die Fotos perfekt in die Öffentlichkeit gelangen. Das kleine, sprachverzögerte Mädchen wird seit ihrem ersten Atemzug der Öffentlichkeit vorgeführt, auch muss sie für Produkte werben, gegen die sie allergisch reagiert. Hier wird permanent eine gute Miene zum bösen Spiel gespielt, das Image einer perfekten Bilderbuchfamilie ist das Ziel der Wiigs. Das Familienleben von Lotte, ihrem Mann Jens und der kleinen Poppy sorgt regelmäßig für Gesprächsstoff in einem Mütter-Forum, welches ich durch regelmäßig eingestreute Auszüge diverser Diskussionen mitverfolgen konnte. Auch Auszüge aus einem Pädophilen-Forum und Neuigkeiten vom Twitter-Account der norwegischen Polizei wurden zwischendurch eingeblendet, was den Inhalt sehr lebendig rübergebracht hat und gleichzeitig für Abwechslung gesorgt hat.

    In diesem Thriller stehen von Anfang an Lotte, Poppy und Jens im Rampenlicht. Ein spannender Perspektivenwechsel hat dafür gesorgt, dass ich mich in die Figuren besser hineinversetzen und ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen besser verstehen konnte. Auch Lottes Schwiegermutter Marie Wiig kommt regelmäßig zu Wort und spielt eine große Rolle in der Geschichte. Ich konnte die Rolle der Frau, die einiges zu erzählen hat, lange nicht richtig zuordnen. Doch je weiter die Handlung, desto klarer wurde mir ihre Präsenz. Sie hat eine Abneigung gegen ihre Schwiegertochter und macht daraus auch kein Geheimnis. Denn die Vermarktung ihrer Enkelin heißt sie überhaupt nicht gut. Obwohl ihr Sohn Jens genauso an Poppys Vermarktung mitwirkt, wirft sie Lotte die alleinige Schuld an der Entführung vor. Durch Marie sind eine Menge Fragen aufgetaucht, die mir gegen Ende zufrieden stellend beantworten wurden. Ich habe Marie die ganze Zeit falsch eingeschätzt, ihr wahres Ich hat für eine gelungene Wendung gesorgt.

    Jens war mir von der ersten bis zur letzten Seite total unsympathisch, da er einen falschen und egoistischen Charakter besitzt, der von Kapitel zu Kapitel immer deutlicher wurde. Seine Sorge um Poppy wurde allerdings authentisch dargestellt, doch auch er hat es nicht immer mit der Wahrheit ernst genommen. Lotte war mir, wie ihr Ehemann, anfangs auch alles andere als sympathisch. Doch je mehr ich aus ihrer Vergangenheit erfuhr, desto besser konnte ich ihr Verhalten verstehen. Die Influencerin hat mich mit schockierenden Ereignissen konfrontiert, mit denen ich anfangs nicht gerechnet habe. Ihre Schwester steht ihr nach Poppys Entführung wieder zur Seite, nachdem sie einige Jahre keinen Kontakt hatten. Was die beiden verbindet und was für die Zukunft der beiden geplant war, hat mich sprachlos hinterlassen. Ich hoffe auf einen Folgeband, da mir das Ende genügend Raum zum Spekulieren gegeben und mich fassungslos zurückgelassen hat. Alle hier vorkommenden Protagonisten sind gut ausgearbeitet und besitzen die nötige Tiefe, um sich in dessen Köpfe hineinversetzen zu können.

    Zu guter Letzt hat Emer Murphy, Kommissarin bei der Polizei Oslo, einen großen Teil dazu beigetragen, dass mich dieser aktuelle und brisante Thriller hervorragend unterhalten hat. Sie ist wegen psychischer Probleme krankgeschrieben und leidet an den Nebenwirkungen der einzunehmenden Medikamente. Doch als sie von dem Entführungsfall erfährt und die ganze Welt still steht, beginnt sie entgegen der ärztlichen Empfehlung wieder zu arbeiten. Um klar denken zu können, setzt sie die Medikamente während der Ermittlungen einfach ab. Ich war die ganze Zeit gespannt, ob sie es schafft, keinen Rückfall zu erleiden. Obwohl ihr Verhalten in diesem Punkt sehr verantwortungslos war, war mir die Kommissarin unheimlich sympathisch. Ihr Leid und ihre Ängste konnte ich sehr gut nachempfinden und ich durfte ihr bei ihren verzwickten Ermittlungsarbeiten sehr gut über die Schulter schauen. Emer hat mich ebenfalls am Ende unheimlich überrascht, da sie mit ihrem Verhalten ihre menschliche Seite super zum Ausdruck gebracht hat. Vier Tagen und eine Woche später war ich gebannt zu erfahren, was wirklich mit Poppy geschehen ist. Ich habe versucht, einen Zusammenhang zu dem Entführungsfall eines weiteren Kindes herzustellen, welches jedoch nach zwölf Stunden wieder aufgetaucht ist. Auch verfolgt seit einiger Zeit ein Stalker Lottes Leben und macht ihr Angst. Diese Vorkommnisse ergeben bis zum Schluss ein klares Bild, sodass der Autorin ein raffinierter, gut durchdachter und spannend erschreckender Plot gelungen ist.

    Der achtlose Umgang mit den sozialen Medien von Eltern und die Gefahren für ihre Kinder wurden klasse auf den Punkt gebracht. Auch wenn hier Fiktion beschrieben wurde, kann die Realität ebenso erschreckend verlaufen. Die Privatsphäre der eigenen Kinder sollte nicht einfach aufs Spiel gesetzt werden, denn dank der Anonymität des Internets lauern Gefahren, die sich viele, besonders Eltern, nicht bewusst sind. Ich finde, dass diese Geschichte mit einer klaren Botschaft auffordert, die Augen vor solchen schlimmen Gefahren nicht zu verschließen. Durch den flüssigen, authentischen und bildlichen Schreibstil kommt der Thriller erschreckend lebendig rüber. Insgesamt ist die komplette Handlung gut durchdacht, strukturiert, schlüssig und rätselhaft, welche eine komplett angespannte Atmosphäre besitzt. Einige überraschende und erschreckende Wendungen wurden eingebaut, die mir sehr gut gefallen und für Gänsehaut gesorgt haben. Alle Puzzleteile sitzen bis zur letzten Seite an ihrem Platz, die ein verheerendes Familiendrama offenbaren. Mir hat dieser Psychothriller klasse gefallen, weshalb ich ihn definitiv weiterempfehle!

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  • 5 Sterne

    Sheena01, 28.09.2022

    Als eBook bewertet

    Über die Gefahren sozialer Netzwerke

    Inhalt & Handlung:
    Die in ganz Norwegen bekannte Influencerin Lotte Wiig betreibt den Blog LotteLooks, der anfangs nur Modethemen beinhaltet, während ihrer Schwangerschaft mit Poppy tritt jedoch immer mehr ihre Tochter in den Fokus. Das bezaubernde Mädchen wird in seinen ersten beiden Lebensjahren quasi zur öffentlichen Figur: Tausende Menschen folgen dem Blog, sodass ein regelrechter Hype um das Kind entsteht. Neben all dieser Euphorie werden aber auch kritische Stimmen laut, die die elterliche Vermarktung ihres Kindes anprangern. Eines Tages geschieht das Unfassbare: Poppy verschwindet, nachdem die Mutter ein Foto von Ihr veröffentlicht und dabei ankündigt, dass das Kind bei den Großeltern übernachten soll. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: wo steckt das Kind, gibt es am Ende einen Zusammenhang mit einem ähnlichen Fall, bei dem vor kurzem ein Kind für einen halben Tag vermisst war, dann jedoch wieder aufgetauchte. Oder steckt am Ende ein Pädophiler dahinter, der durch den Blog Gefallen an dem Kind gefunden hatte?

    Schreibstil:
    Kristine Getz vermag den Spannungsbogen von Anfang bis zum Ende halten, dies gelingt ihr durch die Beleuchtung des Falls aus unterschiedlichen Perspektiven. Dadurch bekommt der Leser Einblicke in die Gedankenwelt mehrerer Menschen, was einerseits zusätzliche Informationen liefert, andererseits aber auch die Bandbreite möglicher in Frage kommender Täter vergrößert, da viele Menschen plötzlich ein Motiv für eine Entführung hätten. Daneben werden auch immer wieder geschickt Blog-Kommentare bzw. Chatverläufe aus dem Darknet in die Geschichte verwoben, sodass einem beim Lesen immer mehr die Tragweite dieses Falles bewusst wird.

    Charaktere:
    Auch wenn es primär um den Entführungsfall eines kleinen Mädchens geht, ist die eigentliche Hauptperson der Geschichte die Ermittlerin Emer Murphy, die anfangs aufgrund eines seelischen Zusammenbruchs außer Dienst gestellt wird und sich in Krankenstand befindet. Ihre offensichtlichen seherischen Fähigkeiten, welche ihr zu unorthodoxen Schlussfolgerungen verhelfen, werden bei der Aufklärung dieses Falles dringend benötigt, da die Polizei ohne sie im Dunkeln tappt.
    Auch Lotte wird näher beleuchtet: Stück für Stück erfährt man mehr aus ihrem Leben, das für viele nach außen hin perfekt scheint, das jedoch auch seit frühster Kindheit von Missbrauch und Angst geprägt ist.

    Cover:
    Das Cover ist sehr auffällig gestaltet, auch wenn es mich persönlich weniger anspricht.

    Meinung:
    Ich war von diesem Buch aus mehreren Gründen sehr angetan, zum einen war ich praktisch von der ersten Seite bis zum Schluss von der Geschichte gefesselt, da sie so vielschichtig ist: der eigentliche Entführungsfall mutiert dadurch fast schon zu einer Nebenhandlung! Jede der Figuren hat seine eigene Geschichte und muss daher gegen seine eigenen Dämonen kämpfen; so ist Ermittlerin Emer Murphy nach einem psychischen Zusammenbruch vom Dienst freigestellt, im Laufe der Zeit stellt sich aber heraus, dass sie offenbar medial veranlagt ist. Dies gibt ihr die Möglichkeit, Zusammenhänge zu erkennen, die anderen verborgen bleiben. Auch in der Familie Wiig liegt so einiges im Argen, worauf ich hier nicht näher eingehen will, um nicht zu viel zu verraten. Auf diese Weise werden der Geschichte laufend neue Impulse gegeben, die zu überraschenden Wendungen führen – sehr geschickt und raffiniert gemacht! Das hat zur Folge, dass beim Lesen immer neue Fragen auftauchen, sie einen daran hindern, das Buch aus der Hand zu legen, bis sich die Geschichte erst ganz zum Schluss sukzessive auflöst! Besonders gut finde ich, wie hier mit dem großen Problem sozialer Netzwerke umgegangen wird und der damit verbundenen Missachtung der Grundrechte von Kindern: Wenn man bedenkt, wie weit Menschen bereit sind zu gehen um ein paar zusätzliche „Likes“ auf Instagram zu lukrieren bzw. sie bereit sind dafür zu opfern – wie hier in der Geschichte, als man dafür selbst die Sicherheit eines Kleinkindes aufs Spiel setzt, bleibt auch nach Beenden des Buches ein bitterer Nachgeschmack, der einen noch längere Zeit beschäftigt!

    Persönliche Kritikpunkte:
    Zwischendurch war ich durch die Flut der verschiedenen Figuren ein wenig verwirrt und musste zurückblättern, aber danach ging es! Vermutlich hätte ich mir bei einer Hörbuchversion schwerer getan, die Figuren zu unterscheiden!

    Fazit:
    Ein tolles und spannendes Buch, das zusätzlich zum Nachdenken anregt!

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  • 5 Sterne

    Island, 10.07.2022

    Als Buch bewertet

    Kristine Getz Debüt beschäftigt sich mit einem sehr aktuellen Phänomen, Influencern, die ihr Geld damit verdienen, andere an fast allem in ihrem Leben teilhaben zu lassen und die selbst ihre Kinder vermarkten. Lotte Wiig ist eine bekannte Osloer Bloggerin, die mittlerweile vor allem Produkte für Familien und Kleinkinder und alles, was ökologisch korrekt ist, bewirbt. Ihre zweijährige Tochter Poppy ist dabei sehr hilfreich, was besonders Lottes Mann Jens, mittlerweile die treibende Kraft hinter ihrem "Influencer-Business", zu nutzen weiß. Aber auch er weiß wenig über Lottes Vergangenheit, aus der sie ein Geheimnis macht. Eines Tages verschwindet dann Poppy aus der Obhut ihres Großvaters, kurz nachdem Jens ein Bild von ihr mit Infos zu ihrem Aufenthaltsort über Social Media verbreitet hat.

    Der irischstämmigen Kommissarin Emer Murphy lässt dieser Fall keine Ruhe, sie ermittelt zusammen mit ihrem früheren Partner, obwohl sie eigentlich wegen psychischen Problemen krank geschrieben ist. Die Psychopharmaka trüben ihren Instinkt, sodass sie sie unkontrolliert absetzt und so viel riskiert.

    Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Ich finde das Thema wichtig, weil wieder einmal bewusst gemacht wird, welche Möglichkeiten sich Verbrechern durch eine zu unbedachte Nutzung von Social Media eröffnen und wie wichtig es ist, gerade die Privatsphäre von Kindern, die noch nicht selbst entscheiden können, zu achten. Die Protagonist:innen weisen alle Ecken und Kanten auf, die beiden Ermittler:innen nicht ausgenommen, und wirken so authentisch. Die Konstruktion der Geschichte, dass abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, gefällt mir sehr gut und es steigert die Spannung. Die Story bleibt auch lange spannend und man weiß lange nicht, wer und was hinter der Entführung steckt und auch ansonsten gibt es einige Überraschungen. Besonders passend finde ich auch, dass die Erzählung immer wieder von Twittermeldungen und Social-Media-Kommentaren unterbrochen wird. Das passt zur Thematik und lockert alles zusätzlich etwas auf. Der Schreibstil ist gut lesbar und abwechslungsreich, das Cover erregt Aufmerksamkeit.
    Kristine Getz Debüt beschäftigt sich mit einem sehr aktuellen Phänomen, Influencern, die ihr Geld damit verdienen, andere an fast allem in ihrem Leben teilhaben zu lassen und die selbst ihre Kinder vermarkten. Lotte Wiig ist eine bekannte Osloer Bloggerin, die mittlerweile vor allem Produkte für Familien und Kleinkinder und alles, was ökologisch korrekt ist, bewirbt. Ihre zweijährige Tochter Poppy ist dabei sehr hilfreich, was besonders Lottes Mann Jens, mittlerweile die treibende Kraft hinter ihrem "Influencer-Business", zu nutzen weiß. Aber auch er weiß wenig über Lottes Vergangenheit, aus der sie ein Geheimnis macht. Eines Tages verschwindet dann Poppy aus der Obhut ihres Großvaters, kurz nachdem Jens ein Bild von ihr mit Infos zu ihrem Aufenthaltsort über Social Media verbreitet hat.

    Der irischstämmigen Kommissarin Emer Murphy lässt dieser Fall keine Ruhe, sie ermittelt zusammen mit ihrem früheren Partner, obwohl sie eigentlich wegen psychischen Problemen krank geschrieben ist. Die Psychopharmaka trüben ihren Instinkt, sodass sie sie unkontrolliert absetzt und so viel riskiert.

    Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Ich finde das Thema wichtig, weil wieder einmal bewusst gemacht wird, welche Möglichkeiten sich Verbrechern durch eine zu unbedachte Nutzung von Social Media eröffnen und wie wichtig es ist, gerade die Privatsphäre von Kindern, die noch nicht selbst entscheiden können, zu achten. Die Protagonist:innen weisen alle Ecken und Kanten auf, die beiden Ermittler:innen nicht ausgenommen, und wirken so authentisch. Die Konstruktion der Geschichte, dass abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, gefällt mir sehr gut und es steigert die Spannung. Die Story bleibt auch lange spannend und man weiß lange nicht, wer und was hinter der Entführung steckt und auch ansonsten gibt es einige Überraschungen. Besonders passend finde ich auch, dass die Erzählung immer wieder von Twittermeldungen und Social-Media-Kommentaren unterbrochen wird. Das passt zur Thematik und lockert alles zusätzlich etwas auf. Der Schreibstil ist gut lesbar und abwechslungsreich, das Cover erregt Aufmerksamkeit.

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  • 5 Sterne

    Susi A., 14.07.2022

    Als Buch bewertet

    Schon als ich „Poppy.Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu.“ von Kristine Getz in der Vorschau entdeckt habe. Stand fest ,dass ich es unbedingt lesen muss. Definitiv eine ziemlich schwierige Thematik, die Kristine Getz in meinen Augen einfach großartig ausgearbeitet hat.
    Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich fesselnd und bildgewaltig.
    Die Atmosphäre sehr düster und beklemmend, was einfach großartig zum Inhalt passt.
    Emer Murphy ist Ermittlerin und wir begleiten sie , was aber nicht die einzige Sichtweise ist.
    Emer ist eine sehr sympathische Frau, die sich zwar etwas unnahbar gibt. Doch je tiefer man gräbt ,umso mehr wird klar, dass auch ihre eigenen Dämonen in ihr vergraben sind.
    Sie ist eine sehr toughe Ermittlerin, die definitiv einiges an Durchschlagskraft besitzt und dieses auch einzusetzen weiß.
    Daneben gibt es noch einige andere Sichtweisen. Was mir enorm gut gefallen hat, weil dieser Thriller dadurch sehr tiefgreifend und emotional wurde.
    Mir persönlich hat Lotte sehr gut gefallen, wobei man nie klar weiß, was man eigentlich von ihr halten soll.
    Daneben gibt es noch Dialoge die sehr verstörend sind, aber das Bild untermauern, was sich hier herauskristallisiert.
    Mich konnten die Charaktere absolut überzeugen und für sich gewinnen. Sie sind authentisch und absolut greifbar.
    Der Einstieg fiel mir unglaublich leicht.
    Nicht lange und ich konnte es überhaupt nicht mehr aus der Hand legen.
    Die Thematik ist sehr schwierig und sensibel.
    Aber überaus wichtig.
    Wie oft werden Kinder im Internet präsentiert und die Eltern machen sich keine Gedanken darum.
    Kristine Getz zeigt uns das, was man mit bloßen Augen nicht sieht. Was aber dennoch existiert .
    Hier sogar noch eine Spur schärfer.
    Es wird mit sehr viel Einfühlungsvermögen, aber dennoch sehr eindringlich geschildert.
    Die Gefahren werden aufgezeigt.
    Man kann die Charaktere nicht klar zwischen Gut und Böse unterteilen.
    Es ist wohl immer eine Sache der Perspektive.
    Darf man verurteilen? Muss man hinterfragen.
    Ja, man muss.
    Die Charaktere haben alle ihre eigenen Dämonen mit denen sie kämpfen.
    Manche mehr, manche weniger.
    Mich haben die Hintergründe sehr aufgewühlt und teilweise wirklich schockiert und sprachlos gemacht.
    Es lebt darin so viel Hilflosig- und Machtlosigkeit. Man weiß nicht, was denken ,was fühlen. Wut und Verzweiflung, reichen sich die Hand. Angst und schiere Beklemmung heben es in eine völlig neue Dimension.
    Der Autorin gelingen immer wieder Twists, die mich immer wieder erneut unter sich begraben haben.
    Egal welchen Weg, man betritt.
    Ein Weg scheint schlimmer als der nächste zu sein.
    Auf der psychologischen Ebene geht es verdammt tief und bringt so einige Abgründe ans Licht.
    Ich bin einfach nur schockiert und entsetzt.
    Aber gleichzeitig hat mich auch Lottes Verletzlichkeit sehr stark berührt.
    Das Ende hab ich niemals kommen sehen und hat mich doch innehalten lassen.
    Ich hoffe sehr, dass dieses Buch vielleicht auch zum innehalten und Nachdenken bringt.
    Es birgt einfach so unfassbar viel Trauer, Zerrissenheit und Verzweiflung und das hat mich wirklich fertig gemacht.
    Ich kann niemals in Worte fassen, was ich hier empfunden habe, es ist brutal und hat mir so viel aufgezeigt und zugleich die Tränen in die Augen getrieben.
    Emer Murphy ist eine großartige Ermittlerin, die mich in ihrem ersten Fall auf ganzer Ebene überzeugen konnte.
    Kurzum, ich bin total begeistert von dieser komplexen, vielschichtigen und sehr emotionalen Geschichte und bin verdammt gespannt, wie es mit Emer Murphy weitergeht und was sich die Autorin als nächstes für eine Thematik aussucht.

    Fazit:
    Wie gut kennst du dein Umfeld wirklich?
    Kristine Getz konnte mich mit ihrem Auftakt, ihrer Reihe um Emer Murphy extrem begeistern und absolut sprachlos machen.
    Sie punktet mit einer sehr beklemmenden, sensiblen, aber enorm wichtigen Thematik und steigert das Ganze noch mit einer Brisanz, die verdammt unter die Haut geht.
    Verstörend, beklemmend, aufrüttelnd.
    Unbedingt lesen.
    Ein absolutes Highlight.

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  • 5 Sterne

    Büchermaulwurf, 14.08.2022

    Als Buch bewertet

    Überzeugendes Debüt mit hochaktuellem Thema
    Kurz nachdem die bekannte norwegische Bloggerin Lotte Wiig ein Bild ihrer zweijährigen Tochter Poppy vor dem Haus der Großeltern gepostet hat, verschwindet das Kind. Die Entführung erschüttert ganz Norwegen, denn Millionen Follower verfolgen das Leben des süßen Mädchens Tag für Tag. Kommissarin Emer Murphy ist wegen einer psychischen Erkrankung eigentlich noch krankgeschrieben, als sie von der Entführung aus den Medien erfährt. Doch eine innere Stimme drängt sie dazu sich trotzdem in den Fall zu stürzen. Sie will Poppy unbedingt finden und setzt deswegen sogar ihre Tabletten ab und riskiert einen Rückfall.

    Mit „Poppy“ ist der Autorin Kristine Getz ein überzeugendes Debüt und gleichzeitig der Auftakt einer neuen Reihe um die Kommissarin Emer Murphy gelungen. Für ihr Debüt hat sie ein brandaktuelles Thema gewählt, nämlich das unbedarfte Posten von Bildern der eigenen Kinder auf Social Media und die unter Umständen weitreichenden Folgen die dies haben kann. Der Autorin ist es sehr gut gelungen dieses hochaktuelle, emotionale Thema in ihrem spannenden Thriller zu verarbeiten.

    Schon nach wenigen Seiten war ich von der Geschichte gefesselt, die abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten erzählt wird. Eingestreute Beiträge aus den Sozialen Medien (Instagramm-/Twitterbeiträge und Beiträge aus verschiedenen Foren) lockern das ganze zusätzlich auf und machen es sehr realistisch. Getz versteht es sehr gut die Spannung aufzubauen und den Leser mit falschen Fährten in die Irre zu führen. Es bleibt spannend bis zum Schluss und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Ich fand die Handlung gut durchdacht und schlüssig. Das Ende hielt noch eine Überraschung bereit, mit der ich nicht gerechnet hatte.

    Gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Charaktere, die nicht nur Sympathien hervorrufen.
    Emer Murphy ist als neue Ermittlerfigur ein ausgefallener, interessanter Charakter, den ich sofort mochte. Obwohl sie noch krankgeschrieben ist, stürzt sie sich in den Entführungsfall, um die kleine Poppy zu finden. Im Verlauf der Handlung erfährt man auch warum sie der Fall so berührt. Ich mochte auch ihre skurrile Großmutter Marceline, eine bekannte Wahrsagerin mit eigener Fernsehshow, die der Meinung ist, dass Emer eine „Gabe“ hat, so wie sie. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Ich hoffe man erfährt im nächsten Band auch etwas mehr über ihren Partner Mons Tideman.
    Die Familie Wiig hingegen ist durchweg unsympathisch. Vater Jens ist nur an den Werbeeinnahmen und an den steigenden Zahlen der Follower und Likes auf dem Blog interessiert und setzt dazu skrupellos seine kleine Tochter ein. Mutter Lotte verbirgt ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit und lässt sich von ihrem Mann bestimmen. Erst als ihr Geheimnis ans Licht kommt, konnte ich sie etwas besser verstehen. Die Schwiegereltern Marie und Sverre Wiig waren auch keine Sympathieträger. Die Geheimnisse, die die einzelnen Personen verbergen und die erst nach und nach enthüllt werden, machen den Reiz der Geschichte aus.

    Fazit: Ein spannender Thriller mit hochaktuellem Thema und einer ungewöhnlichen Ermittlerin, der wachrüttelt und zum Nachdenken anregt. Ich sehe gespannt dem nächsten Band entgegen und vergebe eine klare Leseempfehlung.

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