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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 11.03.2021

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte die zu Herzen geht.
    Der Roman nimmt viele brisante Themen auf. Im Vordergrund stehenGrete, die an Demenz erkrankt zu und ihr Sohn Tom, einem bekannten Nachrichtenmoderator. Gretes Geschichte wird in zwei Teilen erzählt. Zum einen in der Gegenwart, in der sie immer mehr Schwierigkeiten im Alltag bekommt, dafür aber Bruchstücke aus ihrer Vergangenheit preisgibt, von der ihr Sohn noch nie gehört hat. Zum Anderen wird ihre Geschichte aus der Vergangenheit erzählt. Beginnend 1939 in Ostpreußen, über die Flucht in den Westen bis hin zu ihrer ersten Zeit in Heidelberg unter amerikanischer Besatzung....
    Gretes Geschichte geht einem unter die Haut. Sie hat viel erlebt und es in ihrem Herzen verschlossen. Erst ihre Erkrankung gibt ihrem Sohn einen Einblick in ihr Leben als Mädchen und junge Frau.
    Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise in denen und viele Ungerechtigkeit und Verzweiflung begegnen. Viele wichtige Themen, geschichtliche wie aktuelle werden aufgegriffen und in die Geschichte hineingeflochten.
    Ich möchte aber auch noch einmal die Charaktere erwâhnen. Da sticht natürlich vor allem Grete hervor, eine tolle Frau. Tom ist mir ehrlich gesagt nicht ganz so ans Herz gewachsen, aber ich mag es auch nicht wenn alle Personen nur positive Charakterzüge haben, so ist ja kein Mensch. Dagegen finde ich es großartig, wenn Nebendarsteller ein Eigenleben entwickeln und so das Buch bereichern. Das ist hier die Nachbarin Helga. Herrlich erfrischend in der ernsten Geschichte.
    Ein Roman den man lesen sollte, und nicht so schnell vergisst.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sina B., 23.03.2021

    Als Buch bewertet

    Stay away from Gretchen, geschrieben von Susanne Abel, ist ein wirklich aufrührender Familienroman.

    Es geht um Tom und Greta Monderath (Sohn und Mutter).
    Während Tom ein vielgefragter und sehr beschäftigter Nachrichtenmoderator ist, erkrankt Greta an Demenz und ist mehr und mehr auf Hilfe angewiesen, was Tom ein wenig umständlich ist.

    Während bei Greta das Vergessen beginnt, vergisst sie auch, was sie vergessen hatte und beginnt Tom gegenüber erstmals von ihrer Vergangenheit in Ostpreußen, dem Krieg und der Flucht nach Heidelberg zu berichten.
    Als dann ein Foto auftacht, mit einem kleinen Mädchen mit dunkler Haut, beginnt Greta jedoch, sich zu verschließen.

    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, zum einen um das Jahr 2015. In diesem Handlungsstrang begleiten wir Tom und Greta und dem Entdecken der Familiengeschichte neben dem Umgang mit der Erkrankung.
    Der zweite Strang beginnt 1939 und zieht sich bis 1953, hier geht es um Gretas Leben und Vergangenheit im Krieg, die Flucht und der Zeit danach.

    Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und man kann sich durch das Geschriebene emotional unglaublich gut einfinden - auf beiden Zeitebenen. Das bedeutet aber auch, dass man als Leser viel Traurigkeit empfindet.
    Der Schreibstil ist jedoch locker und leicht lesbar, trotz der emotional wirklich schwierigen Themen.

    Mir persönlich hat das Buch wirklich gut gefallen und der Wechsel zwischen Gegenwart und Zukunft hat dem ganzen eine unglaubliche Lebendigkeit verliehen.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela E., 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    Die Welt des Bekannten und ambitionierten Nachrichtensprecher Tom scheint aus den Fugen zu geraten, als er seine Muttter Greta nach einer nächtlichen Irrfahrt im 250km entfernten Aschaffenburg abholt. Die Diagnose: Demenz. Tom versucht das zu verdrängen und redet sich ein, dass alles ok ist. Während sich Greta immer mehr in sich zurück zieht, findet Tom die Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit, die Flucht aus Ostpreußen im zweiten Weltkrieg, ihr uneheliches Kind, seine Schwester Marie. Doch was ist mit Marie passiert? Warum weiß er nichts von ihr?
    Tom ist ein sehr unsympathischer Charakter, der sehr von sich überzeugt zu sein scheint, jedoch stark abhängig ist von der Bestätigung durch andere. Das ändert sich im Verlauf des Buches nicht. Er scheint sich in Mitten Einser Midlife Crisis zu befinden. Das Buch Springer zwischen 2015 und Kriegsende/Nachkriegszeit, was ganz spannend ist. Man möchte wissen, was mit Marie passiert ist, ob sie noch lebt.
    Das Buch ist sprachlich ok geschrieben. Der Spannungsbogen wird nicht immer gut aufgebaut und gehalten. Die Interaktionen zwischen den Protagonisten sind häufig irritierend und banal.
    Mein Fazit zum Buch: kann man lesen, muss man aber nicht.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Franz R., 14.05.2021

    Als Buch bewertet

    Tom ist ein bekannter Nachrichtenmoderator und ein Egomane wie er im Buche steht. Er hält sein Leben für perfekt, dabei ist es die reinste Baustelle. Als seine 84-jährige Mutter Grete einen Autounfall verursacht, wird sie völlig desorientiert ins Krankenhaus gebracht. Die Diagnose: Demenz. Nun muss sich Tom zwangsläufig mehr um seine Mutter kümmern. Da beginnt Grete - die bisher über ihre Kindheit und Jugend beharrlich geschwiegen hat - zu erzählen: über ihre Flucht aus Preußen, die Sorge um den in Sibirien vermissten Vater, die Trennung und glückliche Wiedervereinigung der Familie, den Neuanfang in Heidelberg, ihre Schwarzmarktgeschäfte. Als Tom ein Foto von einem amerikanischen Soldaten und von einem kleinen Mädchen - beide mit dunkler Hautfarbe - findet, schweigt Grete erneut. Tom recherchiert auf eigene Faust und entdeckt Unglaubliches. Die Autorin setzt sich durch die fiktive Biographie von Grete mit einem dunklen Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte auseinander: der Rassenwahn der Naziherrschaft ist im Deutschland der Nachkriegsjahre keineswegs überwunden. Eine sehr beeindruckende Geschichte.

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  • 5 Sterne

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    Renate L., 09.03.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist ein wahrer Schatz. Man möchte es nicht aus der Hand legen. Gut geschrieben und fesselnd bis zur letzten Zeile.
    Unbedingt lesenswert.

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  • 5 Sterne

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    Lea R., 26.02.2021

    Als Buch bewertet

    Nie hätte ich gedacht, dass sich hinter diesem doch eher schlichten Cover eine derart fesselnde und weitgreifende Geschichte verbirgt, die mich so viel neues gelehrt hat und mir erschütternde Details der deutschen Nachkriegszeit erzählt hat. Als junge Frau Anfang 20 ist der zweite Weltkrieg für mich recht weit weg und erst durch einige Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe, habe ich gemerkt, wie wenig ich über diese Zeit eigentlich weiß - über die "Standartthemen", die in der Schule gelehrt werden, hinaus. Seitdem interessiere ich mich sehr für Schicksale während und nach des zweiten Weltkrieges und war durch die Inhaltsangabe von "Stay away from Gretchen" gleich sehr interessiert. Trotzdem war ich nicht vorbereitet auf diese weitgreifende, fesselnde und erschütternde Geschichte, die so viele wichtige Themen abdeckt und dabei dennoch total unterhaltsam war. Für mich ein grandioses Buch, dass ich sicherlich weiterempfehlen werde und vielleicht auch noch einmal lese (Und das tue ich bei historischen Romanen eigentlich nie).

    Der Einstieg in die Geschichte verläuft über Tom Monderath, einen bekannten Kölner Journalisten, gestresst, alleinstehend und ohne Absicht, sich jemals zu binden. Seine Mutter Greta besucht er regemäßig, doch dann passieren einige witzige Vorfälle und der Verdacht liegt nahe, dass Greta an Demenz erkrankt ist. Die Handlung wird zu Beginn abwechselnd aus Toms und Gretas Sicht erzählt und vor allem aus Toms Sichtweise ist der Schreibstil schon sehr derb und wenig ausgeschmückt. Genau das fand ich aber so toll, weil ich trotz des eher emotionslosen Schreibstils - oder gerade deswegen - sehr viel über Tom erfahren habe und überraschender Weise auch direkt Sympathien zu ihm aufbauen konnte. Allein das finde ich schon eine Meisterleistung, wo der Nachrichtensprecher, dessen Leben aus Hektik, Wutausbrüchen, übermaßigem Alkoholkonsum und Gelegenheitssex besteht und er zu Beginn charakterlich eigentlich wenig überzeugt. Und trotzdem war ich wie gebannt von der Geschichte und erstmal ziemlich überfordert, als die Handlung plötzlich wechselte und man die achtjährige Greta in Ostpreußen kennenlernte, in der Zeit kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Nach wenigen Seiten war ich aber auch in diesem Handlungsstrang völlig gefangen, der so ganz anders erzählt war, als zuvor die Geschichte aus Toms Sichtweise und aus der Perspektive der leicht verwirrten, älteren Greta.

    Die Handlung wechselt sich nun mit jeweils relativ langen Passagen aus Vergangenheit und Gegenwart ab und jedes Mal gelang mir der Wechsel in die jeweils andere Zeit mühelos, es war einfach alles total stimmig, fesselnd und toll erzählt. Während in der Gegenwart Gretas Demenz, Toms eigene psychische Probleme, die Geschichte der Familie und die Flüchtlingskrise 2015/2016 in Deutschland behandelt wurden und vor allem letzteres Thema auf grandiose Art und Weise mit der Flucht der jungen Greta und ihrer Familie aus Ostpreußen verknüpft wurden, behandelte die Geschichte der Vergangenheit so viel mehr als das Leben in Ostpreußen und die Flucht während des Krieges. Es geht um die Nachkriegszeit in der amerikanischen Besatzungszone, um Liebe, Ausgrenzung, Armut, um die sogenannten Brown Babies und die unvorstellbaren Geschichten, die mit diesen Kindern verbunden sind. Selbst den Bogen in die aktuelle Situation der USA, in der Rassismus noch immer ein wichtiges Thema ist, gelingt der Autorin mühelos.

    Für mich ist das Buch ein absolutes Highlight, das so viel Wissen vermittelt, aber auch die daran geknüpften Emotionen nicht vernachlässigt. Das Buch erzählt von einem ganzen Leben und noch von viel mehr und ist für mich ein wahrer Schatz, über den ich sehr froh bin, ihn entdeckt zu haben. Der Autorin gelingt alles, was ein gutes Buch ausmachen muss. Sie baut eine Beziehung zu den Protagonisten auf, hat einen interessanten Schreibstil, der je nach Situation ganz anders sein kann, erzählt ungeschönt von den damaligen und heutigen großen gesellschaftlichen Problemen, aber auch von den Einzelschicksalen, die daran gekoppelt sind. Die Botschaft des Buches ist für mich, dass wir immer weiter unsere Vergangenheit aufarbeiten müssen, dass wir unsere Erfahrungen an nachfolgende Generationen weitergeben und dass wir auf gar keinen Fall aufhören dürfen, über diese Dinge zu reden und sie zu verarbeiten.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 11.07.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei /drei Hörbücher hatte ich bis jetzt gehört und danach beschlossen, doch beim gedruckten Wort zu bleiben. Dann aber ist mir „Stay Away from Gretchen“ in Hörform begegnet und es war ein so eindringlicher Hörgenuss, dass ich mein Urteil bezüglich dieses Formates revidiere. Diese so wundervolle Geschichte hat durch die ausdrucksstarke Stimme der Synchronsprecherin Vera Teltz ganz enorm gepunktet. Zum einen war es die sehr berührende, emotionale Geschichte Gretchens und zum anderen das so gekonnte Vortragen. All die Stimmungsschwankungen der einzelnen Charaktere konnte ich gut heraushören. Die Sprecherin hat jedem Einzelnen ein Gesicht gegeben, ich konnte mich zurücklehnen und genießen, mich mit ihnen freuen, ob ihres Schicksals traurig und verzweifelt sein. Vera Teltz, ihre Stimme, werde ich mir merken, ich werde sie bestimmt wieder hören.

    „Geschichte, so bitter sie auch sein mag, ist Realität, die täglich in unserer Gegenwart und in unserer Zukunft fortwirkt.“ Willy Brandt in einer Rede in Jerusalem am 7. Juni 1973. So beginnt Gretchens Lebensgeschichte und in diesem Satz verbirgt sich ganz viel Wahrheit.

    Heute: Greta ist topfit, so denkt sie sich und will nur schnell was besorgen. Mit ihrem Auto fährt sie immer weiter, sie ist auf der Autobahn, verpasst die Ausfahrt, bis sie irgendwo im ihr unbekannten Nirgendwo stehen bleibt, im Krankenhaus landet. Der bekannte Nachrichtenmoderator Tom Monderath wird angerufen, er holt seine 84jährige Mutter zurück, muss sich eingestehen, dass er ihre weiter fortschreitende Demenz nicht länger ignorieren kann. Er wird sich zwangsläufig um sie kümmern müssen. So beginnt er nachzuforschen, findet in Gretas Sachen ein Foto von einem ihm unbekannten dunkelhäutigen Mädchen.

    Gestern: Gretas Familie muss weg aus Ostpreußen, in Heidelberg finden sie eine neue Heimat und die blutjunge Greta – Gretchen genannt – erlebt während des Zweiten Weltkrieges und der US-Besatzung ihre große Liebe, aber auch die bitterste Enttäuschung, die sie fast nicht verkraften kann.

    Vertreibung und Flucht, der auch hierzulande verbliebene Rassenhass mit all seinen Folgen werden hier thematisiert, genau so Adoption und die Suche nach den eigenen Wurzeln. Heute ist unvorstellbar, was im Nachkriegsdeutschland alles möglich war. Ein Frauenschicksal, das für viele andere steht. Gegen die starren Vorschriften der aus jetziger Sicht verstaubten Behörden kam man nicht an, im Gegenteil. So manches menschliche Drama war amtlich gewollt.

    Die Autorin erzählt ausdrucksstark in zwei Zeitebenen, die gut ineinandergreifen. Tom in seinem durchgestylten Leben in der Gegenwart gräbt immer tiefer in der verborgenen, verschwiegenen Vergangenheit seiner Mutter.

    „Stay Away from Gretchen“ hat mich in seiner Gänze umgarnt, bewegt, begeistert. Ein Stück Zeitgeschichte, mitreißend geschrieben von Susanne Abel, von Vera Teltz wundervoll vorgetragen. Gerne empfehle ich diesen Leckerbissen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karolina C., 17.04.2021

    Als Buch bewertet

    Bewegende Familiengeschichte

    Zum Inhalt: Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath sieht sich plötzlich damit konfrontiert, dass sich der Gesundheitszustand seiner 84-jährigen Mutter Greta verschlechtert. Die Ärzte diagnostizieren eine Demenz, was Tom allerdings nicht einsehen möchte. Jedoch merkt er schnell, dass sich der Zustand seiner Mutter immer weiter verschlimmert und die Demenzanzeichen nicht mehr zu leugnen sind. Die Demenz führt dazu, dass Greta ihre selbst errichteten Mauern einreißt und aus ihrer Vergangenheit erzählt. Zum ersten Mal erzählt sie von ihrer Kindheit in Preußisch Eylau, der Flucht vor den russischen Soldaten und vom Leben in Heidelberg, wo die Familie ein neues Zuhause fand. Tom führt weitere Recherchen über die Vergangenheit seiner Mutter durch und findet ein Foto eines kleinen Mädchens. Seine Mutter hütet das Foto wie einen Schatz und Tom beginnt herauszufinden, wer das kleine Mädchen ist und welche Geheimnisse sich noch in der Vergangenheit seiner Mutter finden lassen.

    Meine Meinung: „Stay away from Gretchen“ ist ein absolutes Lesehighlight. Susanne Abel nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise, während welcher man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Sie behandelt Themen wie Rassismus, Migration, Demenz, den Tod und die Sorgen um die Menschen, die wir Lieben in einer sehr gelungenen und hochemotionalen Art und Weise. Demenz ist grausam. Bei der Lektüre konnte man Toms Schmerzen und seine Sorge um seine Mutter direkt spüren, genauso wie Gretas Emotionen direkt ins Herz gegangen sind. Wie soll ein Mensch damit klarkommen, dass seine Gedanken plötzlich nicht mehr mitspielen und ihn sein Umfeld nicht mehr versteht? Auch Gretas Familiengeschichte wurde sehr emotional geschildert und das Wissen, dass es sich hier nicht um Fiktion handelt, sondern das so viele Menschen ein so ähnliches Schicksal erleben mussten ist sehr ergreifend.
    Auch die Bezüge zu aktuellen Themen wie Migration und Rassismus sind Susanne Abel gelungen. Durch ihr Buch erleben wir erneut die Flüchtlingsdiskussion 2015 und Abel nimmt kein Blatt vor den Mund, als sie Geschichten der Migranten erzählt, erklärt, wie beschwerlich die Flucht ist und auch nicht davor zögert, die auf der Flucht verstorbenen anzusprechen. Die Parallelen zwischen dem Leid der aktuellen Flüchtlinge und denjenigen, die geflohen sind, als Greta ein Kind war, werden sofort deutlich und man stellt mit großem Erschrecken fest, dass sich leider viel zu wenig geändert hat. Damals, so wie heute sind Menschen, die fliehen, mit Hass und Feindseligkeit konfrontiert, und Abel hält der Gesellschaft in ihrem Buch einen Spiegel vor und zeigt ihr, wie wenig sie doch gelernt hat und wie beschämend es ist, dass sie immer noch von so viel Hass gezeichnet ist.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nil_liest, 17.04.2021

    Als Buch bewertet

    Zartbitter oder bittersüß?

    Nimmt man dieses Buch zum ersten Mal in die Hand oder liest den Klappentext kann schnell der Eindruck entstehen, es ist die hundertste Nachkriegsgeschichte die publiziert wird. Dieser Teil der deutschen Geschichte wird seit ein paar Jahren ausdauernd und wiederkehrend beleuchtet. Aber dieses Buch hat Qualitäten, die andere nicht haben. Daher nicht gleich aus dem Rennen kegeln, wenn gerade nach neuer Lektüre gesucht wird!
    In diesem Roman stehen aus meiner Sicht zwei Themen zentral im Fokus: Zum einen Eltern, die älter werden und für den rasanten Alltag eine Belastung bedeuten, da sie bedürftiger sind. Zum anderen die Lebensgeschichte der Mutter im Nachkriegsdeutschland, die ihren Platz finden musste mit einer belastenden Vergangenheit. Diese beiden Ebenen werden von der Autorin Susanne Abel wunderbar verwoben.
    Der Sohn, Tom, ein erfolgreicher Nachrichtensprecher, erfährt, dass seine Mutter, Greta, im Krankenhaus ist, nicht wie erwartet in Bonn, sondern 400 km weit weg in Aschaffenburg. Nun kommt zu Tage was die Mutter geschickt verbergen konnte: Sie ist dement und braucht Hilfe. Ihm passt das wenig, ein Unsympath, aber realistisch gezeichnet.
    Im Zuge dieser neuen Annäherung von Sohn und Mutter, erzählt sie ihm zum ersten Mal ihre Geschichte, ihren Lebensweg mit den vielen Tiefen, die sie erlebt hat. Bittersüße Erinnerungen. Es wird Vieles ausgesprochen was die Mutter zeitlebens belastet hat, aber keine Worte dafür fand, nun im hohen Alter mit der Demenz muss es raus.
    Und dabei steht besonder eine Geschichte im Fokus: Ihre Liebe zu einem Alliierten GI. Etwas was damals verteufelt wurde von beiden Seiten. Hier im Roman wird dieses Thema eingehend beleuchtet, denn der GI ist Afroamerikaner. Mir war der Themenkomplex im Ansatz bekannt um die damals sogenannten „brown babies“, aber es in einer fiktiv persönlichen Geschichte gebetet zu lesen ergreift mehr und macht sprachlos.
    Sprachgewand schreibt Susanne Abel und seitenfliegend habe ich das Buch gelesen. Macht es doch einerseits Spaß zu lesen und andererseits ist man erschüttert wie Menschen miteinander umgehen.
    Nicht nur hat sie die Nachkriegsgeschichte plastisch und ergreifend beschriebene, auch die Demenz der Mutter ist gut gezeichnet und man hat den Eindruck, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt.
    Fazit: Eine klare Leseempfehlung! Wer als Erwachsener seine Eltern noch hatte, sollte sich denen auf Augenhöhe widmen und echtes Interesse an dem zeigen was die ureigene Geschichte der eigenen Eltern ist bevor es zu spät ist!

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R. (engi), 17.05.2021

    Als Buch bewertet

    Es ist schon unglaublich, wie viele Themen in einer Familie einfach verschwiegen werden. So geschehen auch in der Familie Monderath, denn eine weitreichende Vergangenheit scheint es nicht gegeben zu haben. Zwischenzeitlich ist Toms Vater längst verstorben und er und seine Mutter scheinen wie zwei voneinander unabhängige Inseln durch das Leben zu treiben. Doch auf einmal ist alles ganz anders. Greta, die starke und autarke Frau hat ihr Leben nicht mehr selbst in der Hand, denn mit einem Würgegriff schlägt die Demenz zu. Das will so gar nicht in Tom Moderaths Leben passen, er hat keine Zeit für Pannen und Fehltritte. Nachdem seine Mutter einer rasanten Autobahnfahrt folgend, bei der sie dem Tod nur mit Not von der Schippe springt, verwirrt in ein Klinikum viele Kilometer von zu Hause eingeliefert wird, muss auch er sich eingestehen, dass die Lage ernst ist …

    Ich muss zugeben, dass die Beiden es mir anfangs nicht leicht gemacht haben sie zu mögen. Zum einen haben wir Tom, den erfolgreichen und zugleich arroganten Kölner Anchorman, der sich nimmt, was im gefällt, koste es was es wolle. Für Familie bleibt wenig Platz in seinem Leben. Aber auch seine sture Mutter Greta, die sich lieber die Zunge abbeißen würde, als anderen gegenüber Schwäche einzugestehen, kommt nicht gleich auf einer Welle der Sympathie geritten. Doch langsam, ganz langsam wendet sich das Blatt situationsbedingt und die Schatten der Vergangenheit beginnen sich zu liften. Gretas Kindheit und Jugend kommen zu Tage und offenbaren eine taffe junge Frau, die in ihrem Leben stets ein wenig mehr kämpfen musste als andere …

    Die Autorin Susanne Abel verarbeitet viele Themen in ihrem Debütroman. Teilweise haben diese auch einen biografischen Hintergrund, was das Buch sehr authentisch erscheinen lässt. Neben der Demenz spielen Flucht und Terror, sowie Rassismus eine große Rolle. Meine durch den Roman neuerworbenen Kenntnisse zu den „Brown Babies“ ließen mir die Haare zu Berge stehen und haben mich sehr berührt. Nach einem flüssig geschriebenen Roman belohnt Susanne Abel ihre Leser mit einem liebevoll, fast schon zärtlich gezeichneten Schluss, der Gott sei Dank ganz ohne Kitsch auskommt. Gerne spreche ich hier eine Leseempfehlung bei voller Punktzahl aus und wünsche Gretchen noch viele Leserinnen und Leser!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    steffi k., 15.02.2021

    Als Buch bewertet

    Ein kluges Buch
    Das Buch behandelt auf 500 Seiten viele interessante und gleichzeitig unbequeme Themen .
    Die wichtigsten sind Alzheimer bzw. Demenz sowie Traumata durch Krieg und flucht. Es geht aber auch um die Frau in der westdeutschen Geschichte und um Rassismus nach dem Zweiten Weltkrieg.
    Demenz ist an sich schon ein schwieriges Thema. Dies in einem Roman zu tun , erfordert einen sehr einfühlsamen und respektvollen Umgang mit den betroffenen und dem Leser. Der Autorin Susanne Abel ist das gut gelungen. Man merkt , dass sie sich mit Dokumentationen gut auskennt. Sie beschreibt die Situation aus Toms, als auch aus Gretas Sicht . Beide haben starke Probleme , zu akzeptieren , dass ihr Leben plötzlich ein völlig anderes wird.
    Dabei verknüpft die Autorin gekonnt Ereignisse aus dem Jahr 2015 mit der Geschichte der Kriegs- und Nachkriegszeit und gießt sie in eine Form, die durch ihrem klaren und direkten Schreibstil den Leser zu fesseln und stark zu berühren vermag.
    Welch ein emotionaler Satz :"Sie vergaß auch den Betondeckel der ihre Erinnerungen verschloss, und eine Welt trat hervor, die sonst geheim streng gehalten wurde". Die Autorin schreibt auch deshalb so glaubwürdig , weil sie selbst Erfahrung mit der Alzheimerkrankheit ihrer Mutter sammeln musste.
    Die Geschichte der "Brown Babies" kannte ich bisher nicht – ich denke vielen Lesern wird es so gehen. Dieser Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte ist bedrückend , aber ich bin aber froh, dass er mir durch diesen Roman näher gebracht wurde.
    Mit dem klugen Zitat Willy Brands :"Geschichte, wie bitter sie auch sein mag, ist Realität, die täglich in unserer Gegenwart und die in unserer Zukunft fortwirkt." beginnt der Roman und er ist ein gutes Schlusswort.
    "Stay away from Gretchen" von Susanne Abel ist ein kluger Roman.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 19.03.2021

    Als eBook bewertet

    Die 84-jährige Greta ist beunruhigt, weil ihr Sohn Tom sich schon wochenlang nicht gemeldet hat, was sie gar nicht von ihm kennt. Also macht sie mit Hauskleid und Pantoffeln in ihrem alten BMW auf den Weg. Sie kennt den Weg, aber immer wieder passiert etwas und sie muss weiterfahren, bis sie dann nach vier Stunden mit leerem Tank liegenbleibt und von der Polizei in die Klinik gebracht wird. So erfährt bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath von der Demenz seiner Mutter. Nun muss er sich um sie kümmern. Er hatte nie ein enges Verhältnis zu seiner Mutter, doch nun ändert sich das langsam. Er erfährt von ihrer Vergangenheit, der Kindheit in Ostpreußen und der Flucht vor den Russen. Doch bei einem Foto mit einem dunkelhäutigen Mädchen will sie sich nicht erinnern, der Schmerz ist zu groß. Tom beginnt, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu beschäftigen.
    Dieser Roman ist sehr einfühlsam erzählt, so dass man sich gut in Greta hineinversetzen kann. Abwechselnd erfahren wir, was im Jetzt passiert und dann wieder, was Greta früher erlebt hat.
    Greta hat viele Schicksalsschläge wegstecken müssen. Das was sie erlebt hat, hat sie tief in sich verschlossen. So weiß Tom auch nicht viel über sie. Doch ihre Krankheit holt die Erinnerung zurück. Tom gefällt sein unabhängiges Leben und das, was da auf ihn zukommt, gefällt ihm nicht so. Zunächst wirkt er nicht besonders sympathisch. Doch dann zeigt er sich von einer Seite, die ich so nicht von ihm erwartet hätte. Rührend kümmert er sich um Greta und erlebt plötzlich eine ungewohnte Nähe. Aber sein Leben gerät auch etwas aus den Fugen, als er von Marie erfährt, dem Kind einer großen Liebe.
    Mich hat diese Geschichte sehr berührt und ich kann diesen emotionalen Roman nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    de.Susi, 01.07.2021

    Als eBook bewertet

    Rezension des HÖRBUCHs:

    Toms Mutter Greta zeigt Anzeichen von Alzheimer-Demenz und ihre „Alleingänge“ bringen das nur auf sich gerichtete Leben des Yuppies ziemlich durcheinander. Ignorant egoistisch versucht der dieses Problem weg zu planen, was selbstredend schiefgeht. Als er beginnt sich mit der Situation auseinanderzusetzen, findet er das Foto eines kleinen dunkelhäutigen Mädchens in den Sachen seiner Mutter. Neugierig geworden spricht er sie darauf an und erfährt zum ersten Mal näheres über das bisher verschwiegene Leben seiner Mutter…
    So traurig und schwer die Thematik, so feinfühlig hat die Autorin dies in eine absolut lesens-/hörenswerte Geschichte gepackt, die unter die Haut geht. Vor allem die – mir bisher unbekannte - Sprecherin Vera Teltz verleiht der Geschichte eine Aura, der man sich nur schwer entziehen kann und durch ihre starke Ausdrucksweise bei mir stellenweise Gänsehaut hervorrief.
    In "Stay away from Gretchen" wird ein dunkles Kapitel der Nachkriegsgeschichte thematisiert, dessen Tragweite mir für alle Betroffenen so noch nicht bewusst war. Ich bewundere Gretchen sehr, wie sie, vor allem in dieser Zeit, an ihrem Ziel und Traum festhält, obwohl Schwierigkeiten und schlimme Konsequenzen vorgezeichnet sind. Dazu gehört verdammt viel Mut! Aber ich glaube auch, das zeichnet diese Generation aus, die nach dem Erlebten fast nichts Schlimmeres mehr erwarten konnten.
    Und trotz aller Schwere klingt auch eine Leichtigkeit durch, die mir mehr als einmal ein Schmunzeln entlockte.
    Sehr interessant ist auch der Verweis zu den „vererbten Erinnerungen der Kriegsenkel“, mit denen ich mich selbst auch schon beschäftigt habe.
    Somit bietet dieses Buch eine weite Bandbreite von Themen, die man erstmal gelungen zusammenfügen muss. Dies ist Susanne Abel hervorragend gelungen, so dass ich auch über die fast zu kitschig anmutenden Zufälle hinwegsehen kann.
    Fazit: Durch die spannende Story und die klasse Umsetzung durch die Sprecherin war ich sehr an dieses Hörbuch gefesselt, so muss ein Buch sein. Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cindy R., 06.06.2021

    Als Buch bewertet

    Ich habe schon einige Bücher gelesen, die Nationalsozialismus und den 2. Weltkrieg zum Thema hatten. Aber den in diesem Buch geschilderten Aspekt - die Flucht einer Familie aus Ostpreußen und ihr harter Neuanfang in Deutschland - kannte ich tatsächlich noch nicht. Ebenso kamen die Soldaten der Besatzungsmächte meiner Erinnerung nach bisher nie in einem meiner gelesenen Bücher vor.

    Insofern ein ganz neues Thema für mich, das mich ziemlich schnell in seinen Bann gezogen hat. Voller Spannung und Interesse las ich von Gretchen und ihrem Lebenweg - sowohl im Nachkriegsdeutschland als auch in der heutigen Zeit.
    Es ist allerdings auch keine leichte Kost, an mehreren Punkten hat mich die Geschichte tief bewegt und ließ mich einmal mehr dankbar sein, in der heutigen Zeit in Mitteleuropa leben zu dürfen.

    Dass ich trotz der unbequemen Details dennoch immer weiterlesen wollte hängt zu einem nicht unwesentlich Teil auch an dem wundervollen Schreibstil von Susanne Abel. Kein Wort zu viel aber auch keines zu wenig. Ehrlich und authentisch geschrieben, aber auch so, dass man als LeserIn voller Empathie für die Figuren ist, denen Abel so wunderbar Leben eingehaucht hat.
    Dabei ist dieses Buch anscheinend ihr erster Roman, sie ist eigentlich im Bereich Dokumentarfilm zu Hause. Daher ist ihr wohl gutes Recherchieren auch nicht fremd, denn das hat sie für diesen Roman sehr ausführlich und gewissenhaft getan. Im Anhang zählt Susanne Abel zahlreiche Quellen auf. Wenn sie diese Bücher alle durchgearbeitet hat, dann war die Arbeit an diesem Buch - abseits der reinen Schreibarbeit - echt nicht ohne!

    Aber es hat sich soo gelohnt, liebe Frau Abel!

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  • 5 Sterne

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    Andreas R., 08.04.2021

    Als Buch bewertet

    sehr interessantes Thema

    "Stay away from Gretchen " von Susanne Abel behandelt eigentlich mehrere Themen , das zentrale Thema ist aber das Umgehen mit den sogenannten " Brown Babys " Kinder von afroamerikanischen Eltern, die während der Besatzungszeit mit einer deutschen Frau ein Kind gezeugt haben.

    Sicherlich ist dies eine fiktive Geschichte, die sich aber in der Realität genauso zugetragen haben könnte.

    Tom Monderath, ein bekannter Nachrichtensprecher, macht sich Sorgen um seine Mutter, die immer dementer wird. Als er eines Tages Briefe bei ihr findet, die an eine gewisse Marie gerichtet sind, recherchiert er und kommt hinter eine Geschichte, die mehr als berührend ist. Diese Geschichte seiner Mutter wird in immer abwechselnden Kapiteln mit der Gegenwart erzählt. Gerda lernte in der Nachkriegszeit einen farbigen Amerlikaner namens Bob kenen und lieben und wurde schwanger von ihm . Ihre Tochter Marie, wurde, nachdem Bob wieder in seine Heimat musste, Gerda entrissen und später zur Adoption freigegeben.

    Viele dieser Kinder sind damals in die USA zurückgeführt und zur Adoption freigegeben worden, weil man meinte, ihnen dmit einen Gefallen zu tun. Wie sehr die Mütter, aber auch die Kinder unter diesen Maßnahmen litten, kann man nur erahenen.

    Mir hat dieses Buch nicht nur wegen dem interessantenThema gut gefallen, sondern auch , weil es sehr gutgeschrieben ist. Spannend, aber auch humorvoll und auch berührend wird von dem Schicksal Maries, aber auch von ihrer Mutter Greta und ihrem Sohn Tom berichtet, was es mit ihnen gemacht hat und ihr Leben mitbestimmt hat.

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    Corina V., 28.02.2021

    Als Buch bewertet

    Ich war ja schon von der Leseprobe begeistert aber das Buch selbst hat das alles noch getoppt. Die Charaktere sind durchweg glaubwürdig beschrieben und man lebt dieses Buch regelrecht. Durch den Bezug zu den echten Ereignissen im Jahr 2015 wird das Buch noch realistischer und man nimmt der Autorin auf jeden Fall ab, dass das alles so passiert sein könnte...besonders fasziniert und auch geschockt haben mich die Parallelen zwischen den Flüchtlingen im zweiten Weltkrieg und den Flüchtlingen in der heutigen Zeit. So hatte ich vorher nie darüber nachgedacht.
    Die Hauptfigur in diesem Roman sind Greta und ihr Sohn Tom. Greta verliert durch ihre Demenz immer mehr den Bezug zum Gier und Jetzt und driftet immer öfters in ihre Vergangenheit ab. Dadurch erfährt der Leser sehr viel über ihre Kindheit und Jugend während und nach dem zweiten Weltkrieg und auch Tom kommt nach und nach dahinter, dass seine Mutter nicht immer die von Depressionen gebeutelte Frau war sondern auch ein normaler Teenager der seine große Liebe in den Armen eines schwarzen GIs findet...leider steht diese Liebe unter keinem guten Stern und es gibt keine Zukunft für die beiden. Tom setzt alles daran, damit Greta und Bobby ein Happy End bekommen und auch ihre verlorene Tochter, seine Halbschwester, wieder in die Arme schließen zu können. Und auf dem Weg dorthin erkennt auch Tom, dass sein Leben bisher nicht so toll war, wie er immer geglaubt hatte und entdeckt auch sich selbst neu...
    Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch welches einen besonderen Platz in meinem Bücherregal bekommen wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lissycat., 21.02.2021

    Als Buch bewertet

    Selten hat mich ein Buch so mitgerissen. Die Autorin Susanne Abel, die mir bis dahin völlig unbekannt war, hat gleich zwei Themen aufgegriffen, die in unserer Gesellschaft leider oft totgeschwiegen werden.

    Zum Inhalt des Buches:

    Der in Köln sehr bekannte Nachrichtenmoderator Tim Monderath, der auch gerne mal über die Stränge schlägt, muss sich mit der Nachricht auseinander setzen, dass seine 84 jährige Mutter Greta unter Demenz leidet. Für Greta versinkt die Gegenwart immer mehr im Dunkeln. Allerdings wird die Vergangenheit immer präsenter. Ihre Kindheit, die vom Krieg und der Flucht vor den Russen aus Ostpreußen geprägt ist, nimmt in ihrem Kopf immer mehr Raum ein. Dinge, die Tom noch nie von seiner Mutter gehört hat, kommen ans Tageslicht. Nur so ganz langsam wird ihm klar, was für ein abenteuerliches und entbehrungsreiches Leben seine Mutter, die mit ihrer Familie in Heidelberg einen vermeintlich sicheren Hafen gefunden hat, führen musste. Tom wird immer neugieriger und sein Interesse als Journalist ist mehr als geweckt. In den Unterlagen, von denen sich Greta nie trennen konnte, findet er das Bild eines kleinen Mädchens mit dunkler Hautfarbe. Doch die Fragen, die er dann seiner Mutter stellt bleiben unbeantwortet und Greta zieht sich immer mehr in ihr Schneckenhaus zurück.

    Wie oben schon erwähnt hat mich dieses Buch absolut begeistert. In zwei Zeitebenen, einmal 1939 bis weit in die Nachkriegsjahre und 2015, beschreibt Susanne Abel die mitreißende Geschichte von Gretas Leben. Ihren Schmerz, den sie so manches Mal erleben musste, ist fast mit Händen zu greifen und rührt zu Tränen. Aber auch das Verdrängen von Tom, angesichts der Krankheit seiner Mutter, ist gut beschrieben und durchaus realistisch. Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 möglichen Sternen und empfehle dieses Buch auf jeden Fall weiter

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 22.03.2021

    Als Buch bewertet

    Sehr emotional

    Die Autorin Susanne Abel stammt aus einem badischen Dorf an der französischen Grenze. Sie arbeitete bereits mit 17 Jahren als Erziehungshelferin und später als Erzieherin. Sie schloss ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin ab und realisiert seither als Autorin und Regisseurin zahlreiche Dokumentationen fürs Fernsehen.

    "Stay away from Gretchen" behandelt das Thema Demenz. Denn Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. In vielen Gesprächen erzählt sie von ihrer Vergangenheit, doch auch Geheimnisse kommen ans Tageslicht.

    Das Cover finde ich gut gelungen. Auch wenn es nur eine kleine Abbildung und mehr Text ist, kann man schon ein bisschen erahnen, wohin uns die Reise bringen wird.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Immer wieder habe ich mir gedacht, "Hätte ich doch meiner Oma besser und aufmerksamer zugehört" Als Teenager hat man andere Dinge im Kopf und irgendwann ist es dann leider zu spät dafür. Doch konnte ich einige Dinge doch nachvollziehen bzw. mich an Geschichten erinnern. Dieser sehr gefühlvolle Roman begleitet uns durch verschiedenste Themen, die alle einzeln wahnsinnig wichtig sind und hier als eine Erzählung sehr gut zusammen spielen. Neben der Geschichte von Greta, bekommt der Leser geschichtliche Hintergründe so gut verpackt mit, dass man erst danach merkt, dass man nicht nur einen Roman gelesen hat, sondern auch noch gewisse Dinge lernen konnte.

    Von mir volle Punktzahl.

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  • 5 Sterne

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    Lesemone, 22.02.2021

    Als Buch bewertet

    Ein sehr einfühlsam geschriebener Roman, der sich um aktuelle und wichtige Themen dreht. In zwei Handlungssträngen erzählt Susanne Abel die Geschichte von Greta. In der Gegenwart ist Greta eine alte Frau, die aufgrund ihrer Alzheimer das Leben ihres Sohnes Tom ganz schön durcheinander wirbelt. Im Vergangenheitsstrang wird die Lebensgeschichte von Greta erzählt. Hier kommt das aktuelle Thema Flüchtlingspolitik zum Vorschein. Es gibt erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zu der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Viele Bücher hören mit dem Ende des 2. Weltkriegs auf, aber hier fängt die Geschichte von Greta erst richtig an. Die Hintergründe zu dem kleinen Mädchen auf dem gefundenen Bild sind erschütternd und dieses Kapitel deutscher und amerikanischer Geschichte war mir bisher unbekannt. Es zeigt aber auch, dass das Thema Rassismus schon immer präsent war. Mir hat besonders der Schreibstil der Autorin gefallen. Er ist sehr abwechslungsreich, denn das Buch ist trotz der ernsten Themen sehr humorvoll und charmant geschrieben, wobei es auch etwas traurigere Stellen gibt. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, vor allem Greta zaubert einem immer ein Lächeln auf die Lippen. Der heimliche Star des Buches war für mich Nachbarin Helga, ohne sie wären Greta und Tom aufgeschmissen gewesen! Ich hätte noch ewig weiterlesen können, weil ich von der ersten Seite an total gefesselt war. Ein rundum gelungener Roman!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 18.06.2021

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, 2015 und in der Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg. In der "Gegenwart" ist der bekannte Nachrichtenmoderator Tom Monderath auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Single, erfolgreich und kann jede Frau haben die er möchte. Doch dann bekommt er einen Anruf der Polizei, die seine Mutter vollkommen verwirrt auf der Autobahn aufgelesen haben, viele hundert Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. Tom muss sich diesem Problem stellen und erfährt immer mehr über die Lebensgeschichte seiner Mutter und ihre große Liebe zu einem amerikanischen GI...

    Das Buch war für mich ein echtes Highlight, das mich teilweise auch zu Tränen gerührt hat! Die ganze Geschichte wird so authentisch geschrieben, sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, alles hätte genau so passieren können. Das Buch ist gleichermaßen Zeitreise und Vergangenheitsbewältigung in einem. Man erlebt die Zeit rund um den zweiten Weltkrieg, die Alliierten und auch immer wieder den Umgang mit "schwarzen" Amerikanern mit. In der Gegenwart bekommt man einfühlsam das Thema Demenz näher gebracht.

    Die Charaktere sind alle sehr liebevoll gezeichnet und haben ihren eigenen Charakter, den man mögen kann oder auch nicht. Ich kann das Buch nur empfehlen denn selten hat mich eine (Liebes-) Geschichte so berühren können!

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